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Run

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^
Ich hab mich wie versprochen sehr beeilt das neue Kapitel möglichst schnell hochzuladen und hier ist es!
Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn ihr mich für das Ende unter Garantie wieder verfluchen werdet XD Komplett anzeigen

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rage

„Stimmt, bei dir reicht eine."

Der dunkelhaarige Clanerbe öffnet den Mund, zweifellos für eine typisch charmante Erwiderung, aber der warnende Blick den Sakura ihnen beiden über ihre Schulter zuwirft, bevor sie das kleine Restaurant betritt, das sie ebenfalls im Alleingang ausgesucht hat, bringt sogar den Uchiha dazu seine Aussage noch einmal zu überdenken.

Zumindest bis Naruto an ihm vorbei über die Türschwelle tritt und hörbar murmelt „Sag ich doch.“

Aber gerade als die Augen des Uchiha in warnendem Rot aufblitzen, bemerkt er aus seinem erweiterten Fokus etwas anderes.

Sakura hat sie ein paar Meter zurückgelassen und einen möglichst abgeschiedenen Tisch mit hohen Sitzbänken ausgewählt, aber ihm entgeht nicht, wie sie bemüht unauffällig nach der dunklen Holzlehne greift, bevor sie in die Mitte der eckigen Bank rutscht. Und statt auf die kindische Provokation seines besten Freundes anzugehen, stößt er diesen ein wenig zu grob in die Richtung ihrer früheren Teamkameradin, bevor er selbst zu ihrer rechten Platz nimmt und ein wenig zu nah zu ihr herüber rutscht, während er ihre vertrauten Gesichtszüge kritisch mustert. Sie ist zu blass und die leichten Schatten unter ihren Augen hätten ihm früher auffallen müssen.
 


 

Es ist ungewöhnlich still am Tisch der drei Freunde, denn scheinbar hat Sakura sich entschieden erst ihr Essen abzuwarten, bevor sie sich erneut an ihren ungewohnt schweigsamen Teamkameraden wendet.

„Naruto. Ich kann verstehen, dass du wütend bist-“

„Ach, ja? Kannst du das das?“ Der blonde Eliteshinobi stochert aufgebracht in seinem Essen herum, aber statt sich von seinem Zorn anstecken zu lassen, greift Sakura beruhigend nach seiner Hand.

„Ja, das kann ich. Sie ist auch meine Freundin und was ihr Vater ihr über die Jahre hinweg angetan hat… glaub mir, ich kann den Drang Hiashi Hyuuga eine verpassen zu wollen durchaus nachvollziehen. Und ich verstehe, dass du unheimlich wütend bist. So wütend, dass ich Angst habe, dass du mehr tun wirst als ihm nur eine reinzuhauen. Und er hat es verdient, zweifellos, aber er ist trotzdem das Oberhaupt des Hyuuga-“

„Es ist mir scheißegal, wer er ist!“

Sakura lässt den Ausbruch ihres ältesten Freundes über sich ergehen, ohne eine Miene zu verziehen, bevor sie sich weiter über den Tisch beugt und leise ihren größten Trumpf ausspielt. „Ist es dir auch egal, was Hinata darüber denkt?“

Das eiserne Schweigen des Blonden spricht Bände und die talentierte Medic-nin öffnet gerade den Mund, um fortzufahren, als Naruto sich doch noch zu einer Antwort durchringt.

„Nein. Aber ich kann auch nicht länger zusehen, wie sie unter ihrem Vater leidet-“

„Hat sie dich gebeten ihr zu helfen? Denn ich an ihrer Stelle würde ganz bestimmt nicht wollen, dass du über meinen Kopf hinweg zu meinem Vater gehst, ohne vorher mit mir darüber zu reden.“

„Es ist aber unsere Beziehung, Sakura! Hinatas und meine. Und als ihr Vater sie genötigt hat, einen anderen Mann zu heiraten, da ging das nicht mehr länger nur gegen sie. Deutlicher hätte er gar nicht sagen können, dass er mich und unsere Beziehung nicht respektiert. Und ich werde dafür sorgen, dass sich das bald ändert.“

Die hübsche ANBU öffnet den Mund, zunächst in der festen Absicht ihrem Teamkameradin diesen Wahnsinn dieses Mal mit ein wenig deutlicheren Worten auszutreiben, als sie bemerkt, dass das glückliche Lächeln auf den Lippen ihres besten Freundes nicht in das Bild seines tief empfundenen Zornes passt und sie verengt augenblicklich misstrauisch geworden die Augen. „Okay, spucks aus, was verschweigst du mir noch?“

Obwohl immer noch heißer Zorn durch seine Adern pulsiert, triumphiert sein Glücksgefühl für den Moment und malt ein breites Grinsen auf seine Lippen. „Ich habe Hinata vorhin gefragt, ob sie zu mir ziehen will.“

„Und sie hat ja gesagt?“

„Ja.“

Als er jedoch das skeptische Gesicht seiner besten Freundin sieht, runzelt er schlagartig erneut gereizt die Stirn. „Was?“

Sie hält es nicht für eine gute Idee ihn darauf hinzuweisen, dass Hiashi seine Tochter bestimmt nicht so einfach gehen lassen wird. „Nichts, es ist nur… bist du dir sicher, dass du dafür schon bereit bist? Ich meine, ich freue mich für euch, wenn es das ist, was ihr beide wollt, aber ihr seid noch nicht lange zusammen und-“

Aber Naruto fällt ihr einmal mehr ins Wort, dieses Mal jedoch mit einer Ruhe, die man nur selten an dem blonden Shinobi erlebt. „Sakura, ich habe fast mein ganzes Leben lang allein gelebt. Du, der Teme, Kakashi und Iruka seid seit jeher alles, was ich an Familie habe. Aber Hinata… Hinata ist nicht bei mir, weil uns der dritte Hokage demselben Team zugeteilt hat und uns unsere Erlebnisse zusammengeschweißt haben. Sie ist bei mir, weil sie es will, weil sie mich – aus Gründen, die ich vermutlich nie ganz begreifen werde – liebt. Ich bin in diesen Sachen bestimmt kein Experte, aber ich weiß zweifellos, dass Hinata das Beste ist, was mir je passiert ist. Also nein, ich habe keine Angst, dass es zu früh sein könnte. Ich mag sonst keinen Durchblick haben, aber wenn es um Hinata geht, bin ich mir in allem sicher.“ Er nimmt lächelnd einen Schluck von seinem Becher. „Ich werde sie eines Tages heiraten.“ Und spricht die Worte mit derselben Sicherheit aus, mit der er im Alter von zwölf Jahren allen erklärt hat, dass er eines Tages Hokage werden wird.

Nur um festzustellen, dass seiner besten Freundin dieses Mal sichtbar Tränen in die Augen treten und ihre Unterlippe verdächtig zittert, bevor sie über die Bank zu ihm herüber rutscht und überschwänglich beide Arme um ihn schlingt. „Ich bin so stolz auf dich!“

„Okay, und warum weinst du dann?“

„Tu ich doch gar nicht, Baka!“

„Natürlich nicht“, gibt er gutmütig nach und rollt in die Richtung seines besten Freundes mit den Augen. „Das heißt aber jetzt nicht, dass du aufhören wirst mich wie ein Kind zu behandeln und mich meine eigenen Entscheidungen treffen lässt, oder?“

„Vergiss es“, nuschelt die erfahrene Medic-nin entschieden, macht aber gleichzeitig keine Anstalten ihn loszulassen, bis wenige Sekunden später ein fremdes Chakra an ihrer Seite auftaucht.

„Naruto Uzumaki?“

Naruto fixiert den Boten der Hokage unzufrieden, ziemlich sicher, dass er weiß was jetzt kommt. „Ja.“

„Sie sollen sich augenblicklich bei der Hokage melden!“

Die Nachricht des Boten zaubert der schönen ANBU an seiner Seite augenblicklich ein berechnendes Lächeln auf die Lippen, während der Blondschopf lediglich genervt mit den Augen rollt und sich erhebt.

„Grüß Tsunade von mir! Und Naruto: wenn ich dein Chakra heute auch nur in einem ein Kilometerradius vom Hyuuga-Haupthaus orten kann, wirst du dir wünschen du hättest beim ersten Mal auf mich gehört!“

Der blonde Shinobi winkt nur, während er das Lokal verlässt, sichtlich nicht in Eile der Aufforderung der Hokagen nachzukommen.
 

Sakura sieht ihrem besten Freund skeptisch hinterher und erwägt, ob es nicht doch besser wäre ihm zu folgen, bis die ruhige Stimme des Uchiha sie dazu bewegt ihre Aufmerksamkeit neu zu fokussieren.

„Dir hat man in den letzten Jahren eindeutig zu viel durchgehen lassen.“

Diese Aussage aus seinem Mund veranlasst die talentierte Medic-nin lediglich dazu, abschätzend eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen. „Und das von dem Mann, der schon mit zwölf immer mit aller Gewalt seinen Willen durchsetz-“

Sie keucht überrascht, als ihr ehemaliger Teamkamerad blitzschnell über die Sitzbank rutscht, mit beiden Händen um ihre Handgelenke greift und sie mit unerträglichem Geschick unter seinem Körper auf der schmalen Eckbank begräbt.

„Sasuke!“ Sie wehrt sich wütend gegen seinen Griff, aber sie unterlässt es trotzdem sich mit all ihrer Fähigkeit gegen seinen festen Halt zu wehren, weil sie die Szene, die das zweifellos provozieren würde, um jeden Preis vermeiden will.

Sie hat sich extra die abgelegenste Tischreihe ausgesucht, die vom Eingang und der Fensterwand her nicht einsehbar ist, um ihr Gespräch möglichst privat zu halten, aber das heißt nicht, dass ihre Bedienung oder ein anderer Gast nicht jeden Moment vorbeikommen und sie in dieser zweideutig eindeutigen Position erwischen könnte. Seit sie unter Tsunade gelernt hat, hofft sie besser nicht mehr, dass sie nicht erkannt wird und das Gesicht des Uchiha kennt nach all den Jahren längst jeder Dorfbewohner von den zahlreichen Fahndungsplakaten, wenn er den berüchtigten Clanerben nicht schon vor seinem Verrat gekannt hat.

„Lass mich los, bevor uns jemand sieht“, zischt sie wütend und fleht gleichzeitig, dass sich die wenigen Gäste im Restaurant in diesem Moment intensiv mit sich selbst oder ihrem Essen beschäftigen.

„Es ist mir absolut egal, was diese Leute denken-“

„Mir aber nicht!“ Sie sträubt sich erneut gegen seinen Halt und erwägt ernsthaft ein weiteres Mal ihr Chakra gegen ihn einzusetzen. „Und im Gegensatz zu dir kann ich nicht einfach wieder verschwinden, wenn mir irgendetwas hier nicht passt!“

Es ist so ziemlich das unfairste, was sie ihm in diesem Moment an den Kopf werfen konnte, aber sie hat trotzdem nicht gedacht, dass er darauf reagieren würde. Deshalb blinzelt sie zunächst verdutzt, als er sie ohne jegliche weitere Diskussion loslässt, ihre Rechnung begleicht, indem er achtlos ein paar Geldscheine auf den Tisch wirft und erklärungslos aus der Sitzbank rutscht.

„Lass uns gehen.“

Der nachdenkliche Blick mit dem er sie mustert, bevor er ihr den Rücken zudreht, um das Restaurant zu verlassen, gefällt ihr überhaupt nicht.
 


 

Die Stille auf dem Rückweg ist unerträglich und sie erwägt ernsthaft sich zu entschuldigen, während sie ihre Haustür aufsperrt und in ihren Flur tritt. Sie strafft ihre Schultern mit dem Klacken der Haustür und breitet sich darauf vor etwas zu sagen, irgendwas. Aber ihr früherer Teamkamerad kommt ihr zuvor.

„Was Hinata da vorhin noch gesagt hat-“

Aber Sakura unterbricht ihn mit einem gestressten Seufzen. „Ich weiß. Sobald Naruto realisiert, dass ich Bescheid gewusst und es vor ihm verheimlicht habe, wird er mir das verdammt übel nehmen.“

„Das meinte ich nicht.“

Sie fährt überrascht zu ihm herum und runzelt irritiert die Stirn. „Oh.“

Er tritt mit gelassenen Schritten auf sie zu und innerhalb weniger Sekunden steht sie schon wieder mit dem Rücken zur Wand. „Es geht mir darum, was sie über dich gesagt hat.“

Sie lehnt sich komplett gegen die Flurwand in ihrem Rücken und schließt für einen winzigen Moment die Augen, als sie begreift worauf er anspielt. „Das ist schon lange her, Sasuke.“ Und sie ist darüber hinweg. Meistens zumindest.

Der selbstbewusste Clanerbe stützt sich mit beiden Armen rechts und links von ihrem Kopf ab und für einen Moment geht ihr durch den Kopf, dass sie heute schon einmal in dieser Lage waren. Aber in der nächsten Sekunde sind seine Worte alles, was durch ihre Gedanken schallt.

„Mir ist es nicht egal, ob du lebst oder stirbst.“
 

Wenn sie nicht mit dem Großteil ihres Körpergewichts gegen die Wand lehnen würde, hätte sie angesichts dieser Worte endgültig ihren Halt verloren und um sicher zu gehen, dass ihre nutzlosen Knie sie nicht doch noch im Stich lassen werden, drückt sie ihre Handflächen fest gegen die Wand in ihrem Rücken.

Er hat noch niemals so direkt angedeutet, dass sie ihm tatsächlich etwas bedeutet.

„Es gab eine Zeit, da war es das.“ Ihre Stimme ist nichts weiter als ein erbärmliches Flüstern, während jedes seiner Worte die gewohnte Selbstsicherheit innehält.

„Das ist nicht wahr. Ich bin zweifellos ein abgestumpftes Arschloch.“ Er lehnt seine Stirn unerwartet gegen ihre und die bloße Zärtlichkeit der Geste raubt ihr für einen Moment den Atem. „Aber es war mir nie egal, was mit dir geschieht.“

„Sasuke…“ Sie schluckt schwer und spannt ihre Muskeln an, um das verräterische Zittern ihres Körpers vor ihm zu verbergen, aber er spricht weiter und sie erkennt entsetzt, dass sie ihre größte Befürchtung, die Angst, die sie bis jetzt davon abgehalten hat, sich vorbehaltlos auf ihn einzulassen, vorhin im Restaurant tatsächlich an ihn verraten hat.

„Ich habe keinerlei Gründe Konoha wieder zu verlassen, Sakura.“

„Darum geht es aber nicht“, flüstert sie heiser.

„Worum dann?“

Für einen Moment vergisst sie beinahe wie sie ihren Gedanken weiter führen wollte. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt ausschließlich ihr und sie weiß die halbe Zeit nicht, wie sie sich verhalten soll, wenn er sie so ansieht. „Darum ob du genügend Gründe hast zu bleiben, egal welcher Grund zum Fortgehen sich dir möglicherweise wieder bietet.“

„Sakura-“

Sie würde seinem Blick gerne ausweichen, während sie einmal mehr ihre Gefühlswelt vor ihm ausbreitet, aber sie verbietet sich selbst, so feige zu sein. „Und wenn du die nicht hast, dann musst du aufhören mit mir zu spielen.“ Auch wenn es mittlerweile keinen Unterschied mehr machen wird.

„Sakura.“ Er legt seine Hand an ihre Wange und schiebt seinen Daumen unter ihr Kinn, um sicherzustellen, dass sie ihn ansieht. „Die habe ich“, versichert er ihr ruhig. „Und ich spiele nicht mit dir.“

Sie lehnt sich instinktiv weiter in seinen Halt und findet in seinen Augen zum ersten Mal, wonach sie jahrelang gesucht hat.

„Okay.“

„Okay“, will er belustigt wissen, aber sie ist das Reden leid. Sie schiebt ihm überstürzt eine Hand in den Nacken und drückt ihre Lippen rau gegen seine.

Und sie erwartet, dass er aus ihrer harmlosen Nähe jeden Moment mehr machen wird, so wie er es immer tut, aber statt seine Hände unter den Saum ihres Oberteils zu schieben, löst er die Spange aus ihren Haaren und zieht seine Finger langsam durch die losen Strähnen.

Es ist ein Moment, wie sie ihn sich als junges Mädchen hunderte Male ausgemalt hat. Nur viel besser.

Zumindest bis zum zweiten Mal innerhalb von ebenso vielen Tagen der Alarm erklingt, der dem ganzen Dorf einen Angriff auf ihre Heimat meldet.

Sakura schiebt Sasuke ruckartig von sich und strebt augenblicklich ihren Waffenbeutel an, den sie in untypischem Optimismus bereits abgelegt hat.

„Wenn das wieder ein Übungsalarm ist, werde ich doch wieder zum Nuke-nin!“

Für diesen Kommentar fängt er sich einen unsanften Hieb gegen die Schulter ein, aber der dunkelhaarige Clanerbe grummelt nur unwillig, bevor er schließlich kurzentschlossen nach der Hand seiner ehemaligen Teamkollegin greift und die überraschte Medic-nin mit einer einzigen Bewegung zurück in seine Arme wirbelt.

„Wo willst du hin?“

Die talentierte ANBU seufzt genervt. „Sasuke, eine kleine Grippe wird mich nicht davon abhalten mein Dorf zu verteidigen. Und ich hoffe eigentlich, dass das dieselben größenwahnsinnigen Idioten sind, die uns die letzten Wochen all diesen Ärger beschert haben, denn mit denen habe ich sowieso noch eine persönliche Rechnung zu begleichen.“

Er mustert sie für einen Moment schweigend und sie strafft die Schultern in der sicheren Meinung, dass ihr eine weitere epische Auseinandersetzung bevorsteht, aber seine nächsten Worte sind einmal mehr nicht einmal ansatzweise, was sie erwartet hat.

„Wir setzen das hier fort, sobald dieser Zirkus vorbei ist.“

Sie nutzt seinen stützenden Halt um ihren Körper, um ihre langen Haare zu einem strengen Knoten zusammen zu binden, bevor sie aus gesenkten Lidern fragend zu ihm auf sieht. „Was genau heißt das?“

„Dass ich die Spielchen langsam leid bin.“

Sie erlaubt sich ein amüsiertes Schmunzeln, während sie ihre Arme um seinen Hals schlingt und zehn Sekunden mehr leichtsinnig riskiert. „Ich dachte, wir spielen nicht.“

Sie streckt sich auf ihre Zehenspitzen und küsst ihn einen winzigen, atemberaubenden Moment, bevor sie sich schnell von ihm losmacht und sich ihren Waffenbeutel umlegt. „Komm schon, wir müssen los!“

Sie hört ihn unzufrieden grummeln, aber sie geht nicht darauf ein. Und wenn das wieder ein Übungsalarm ist, wird sie ihre ehemalige Lehrmeisterin persönlich umbringen.
 

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- Zur selben Zeit im Büro der Hokage -
 

Der Blick mit dem Tsunade ihn fixiert, erzählt ihm ohne ein einziges Wort was er wissen muss und nicht wirklich in der Laune für eine weitere Predigt, wirft er sich mürrisch in einen der Stühle vor ihrem Schreibtisch. „Woher weißt du es?“

Die langjährige Hokage faltet ruhig ihre Hände unter ihrem Kinn und jeder, der die Sanin ein bisschen besser kennt, erkennt die stumme Warnung, die in der Geste liegt. „Neji war eben hier.“

„Neji.“ Ein Hyuuga mehr, der seit heute nicht unbedingt auf der Liste der Leute steht, die er bei ihrem nächsten Treffen mit einem Lächeln begrüßen wird. „Und was genau hat Neji dir erzählt?“

„Genug.“

„Genug um endlich was zu unternehmen?“, will er provokant wissen, aber die Godaime lässt sich nicht darauf ein.

„Ich wollte nie etwas über Hinatas Kopf hinweg entscheiden, aber nachdem Neji jetzt direkt zu mir gekommen ist, ändert das die Lage.“

„Soll das heißen, dass du jetzt ernsthaft vorhast endlich mal was gegen den selbstgerechten Dreckskerl zu unternehmen, der seit Jahren eher dir Befehle erteilt, als deine anzunehmen?“

„Vorsicht“, warnt die geniale Medic-nin leise. „Wenn du diesen Posten immer noch machen willst, wirst du lernen müssen, dass man nicht jedes Mal mit dem Kopf voran durch die Wand kommt, wann immer etwas nicht nach deinen Vorstellungen läuft. Politik lässt sich nicht mit Fäusten allein lösen. Bevor du mir also das nächste Mal meine Tatenlosigkeit vorwirfst, schlag das Wort Diplomatie nach.“ Die Godamie fügt grummelnd etwas hinzu, was verdächtig nach „unverschämter Bengel“ klingt, aber der Blondschopf ist immer noch zu wütend, um sich zu entschuldigen.

„Komm mir bloß nicht mit Diplomatie! Jeder weiß seit Jahren, dass im Hyuuga-Clan unter Hiashis Führung so einiges schief läuft. Wir wissen seit meiner ersten Chunin-Prüfung alle, wie barbarisch die Traditionen dieses Clans wirklich sind. Und trotzdem wird es von jedem stumm geduldet und es wird weggeschaut statt eingegriffen! Mit dir vorne weg! Und ich werde das keinen Tag länger so hinnehmen!“

„Du wirst überhaupt nichts unter-“ Aber ein lauter Krach unterbricht die drohende Tirade der Kage und veranlasst sowohl sie als auch ihren vorlautesten ANBU dazu hektisch aufzuspringen und im selben Moment wird auch die Bürotür bereits von einem Boten aufgerissen, der außer Atem in den Raum stolpert.

„Was zum Teufel ist da draußen los?“

„Hokage, wir- eine Gruppe feindlicher Ninja hat gerade das Westtor angegriffen!“

„WAS?!“
 

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- In der Zwischenzeit in Shikamarus und Temaris Wohnung -
 

„Wenn du mir nicht versprichst, dass du hierbleiben und dich verstecken wirst, werde ich nicht gehen!“

Die talentierte Suna-nin verdreht gestresst die Augen. „Red keinen Unsinn, verdammt, die anderen brauchen dich! Ich kann bei der Koordination im Krankenhaus helfen-“

Aber Shikamaru unterbricht seine rationale Verlobte selten energisch. „Nein! Ich will, dass du mir versprichst, dass du hier bleibst-“

„Du kannst nicht einfach „nein“ sagen und erwarten, dass ich dir gehorche wie ein-“

Doch bevor Temari sich in ihrer Empörung verliert, legt der geniale Stratege beide Hände an ihre Wangen und lehnt seine Stirn bittend gegen ihre. „Ich befehle dir nichts, Temari, ich bitte dich. Ich flehe dich an! Versprich mir, dass du hier bleibst. Ich kann meinen Job nicht machen, solange ich nicht weiß, dass du in Sicherheit bist. Und wenn du mir das nicht versprechen kannst, dann bleibe ich. Du und dieses Baby, ihr seid meine Familie, Temari! Wenn ihr mich braucht, ist es für mich zweitrangig, was da draußen vor sich geht.“

Die Schwester des Kazekagen kapituliert mit einem tiefen Seufzen. „Geh! Und komm ja in einem Stück wieder!“

„Versprich mir, dass du hierblieben wirst!“, beharrt er, ohne sich von der Stelle zu rühren. Und sie streckt sich schnell auf ihre Zehenspitzen, um ihn für einen gestohlenen Moment zu küssen.

„Ich verspreche es.“

Er greift noch einmal mit ihr und küsst sie wild, mit einem Quäntchen Besorgnis, das mit dem lauten Klang der Alarmglocken automatisch einhergeht. „Ich liebe dich!“

Die Haustür fällt hinter ihm ins Schloss und die erfahrene ANBU legt mit einem schweren Seufzen eine Hand auf die minimale Wölbung ihres Bauches. „Ich liebe dich auch.“
 

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- Ein wenig früher auf einer kleinen Lichtung südöstlich von Konoha -
 

Hanabi erwartet sie schon am Trainingsplatz und Hinata entschuldigt sich hektisch für ihre beinahe Verspätung, aber die Jüngere winkt ihre Entschuldigung gelassen ab. „Ich dachte sowieso nicht, dass du kommst. Nicht nach dem, was heute Morgen mit Vater war. Aber du… wirkst glücklich?“

Es sollte wohl keine Frage sein, aber ihre sichtliche Verwunderung über die überraschend gute Laune ihrer Schwester schwingt deutlich in Hanabis Stimme mit.

Aber Hinata stört sich im Moment nicht einmal an der Erwähnung ihres Vaters. „Das bin ich im Moment auch.“

„Naruto“, will Hiashis jüngste Tochter grinsend wissen, aber das Funkeln in den Augen ihrer großen Schwester erzählt eine eigene Geschichte, die schon immer eng mit dem blonden Shinobi verwoben war.

„Ja.“ Aber mehr offenbart sie nicht und Hanabi akzeptiert die Eigenheiten ihrer schüchternen Schwester mit einem liebevollen Schmunzeln.

„Dann sollten wir das Training heute wohl ein wenig beschleunigen oder?“

„Naja, ein bisschen Zeit haben wir schon.“
 


 

Eine knappe Stunde später beschließt Hinata jedoch, dass sie ihre Verpflichtung für heute mehr als erfüllt haben und sie verfolgt mit einem Lächeln, wie Hanabi übermütig in die Richtung ihres Heimatdorfes herumwirbelt, von dem sie sich im Laufe ihres Trainings ein entscheidendes Stück weit entfernt haben. Weiter, als sie es normalerweise zugelassen hätte, aber sie war heute sowieso ein wenig abgelenkt.

„Fang mich, Schwesterherz!“

Der seltene Übermut ihrer Schwester, die ebenso wie sie nie eine normale Kindheit hatte, lässt Hinata glücklich schmunzeln und für einen Moment gibt sie sich der törichten Hoffnung hin, dass vielleicht einmal in ihrem Leben alles in halbwegs normalen Bahnen verlaufen könnte. Aber bevor sie auch nur ansetzt, ihre fröhliche Schwester einzuholen, rutscht die jüngere Hyuuga unglücklich aus und fällt hart zu Boden.

Hinata kniet in einem Wimpernschlag neben ihrer Schwester, die schmerzverzerrt die Stirn runzelt, als sie versucht aufzustehen und ihre geschulten Augen stellen schnell fest, dass Hanabis rechter Knöchel böse verstaucht ist.

„Komm, ich trage dich zu-“

Aber ihr aktives Bluterbe registriert in eben diesem Moment den drohenden Angriff auf Konoha, wenige Sekunden, bevor die Alarmglocken selbst über die beträchtliche Entfernung dasselbe verkünden. Und sie schließt bereits die Schriftzeichen für das Jutsu des vertrauten Geistes, als sie eine weitere Bewegung außerhalb ihres Blickwinkels für einen weiteren Moment stocken lässt.

Sie drückt ihre Handflächen eher im Reflex auf den Boden und nimmt Kiras Erscheinen, ebenso wie Hanabis besorgte Fragen für einen Moment nur unterbewusst war, bevor sie sich wieder auf ihre direkte Umgebung fokussiert. Sie wechselt einen Blick mit ihrem vertrauten Geist, dem sie die Situation nicht zu erklären braucht, bevor sie nach ihrer Schwester greift und diese in unmenschlicher Geschwindigkeit quer über die Lichtung zu einem hohlen Baum trägt.

„Was ist los?“

„Wir werden angegriffen und sie kommen von beiden Seiten! Versteck dich hier mit Kira und ich werde euch mit meinem Chakra verbergen. Es sollte euch niemand finden können, solange ihr euch nicht vom Fleck rührt, aber wenn“, sie sucht ernst die Augen ihrer Schwester, „dann musst du ihn ohne zu zögern töten, Hanabi! Hörst du mich, du darfst nicht zögern!“

Hanabi nickt zögernd, greift dann aber schnell nach der Hand ihrer Schwester, als diese Anstalten macht sich zu erheben. „Wo gehst du hin? Hier ist genug Platz für uns beide, wir können-“

Aber Hinata fährt ihr beruhigend durch die dunklen Haare. „Ich muss versuchen sie aufzuhalten, Hanabi. Außerdem wissen sie vermutlich schon lange, dass jemand hier ist. Aber mit einem Angriff auf Konoha wird es nicht lange dauern bis Vater merkt, dass wir nicht da sind und er wird dich schnell finden! Ich werde sie ablenken und versuchen sie in Konohas Richtung zu lenken-“

Kira tritt noch näher an sie heran. „Lass mich dich begleiten.“

Aber die junge Clanerbin schüttelt entschieden den Kopf. „Nein, ich will, dass du bei Hanabi bleibst!“ Und weil sie weiß, dass ihrem vertrauten Geist, das überhaupt nicht passt, fügt sie ernst hinzu. „Bitte, du musst sie beschützen!“

Der Wolf nickt ergeben, aber Hanabi hält die Hand ihrer Schwester panisch fester. „Aber- du kommst doch zurück, oder? Versprich mir, dass du zurückkommst.“

Aber Hinata senkt lediglich den Kopf, um ihre einzige Schwester liebevoll auf die Stirn zu küssen. „Ich hab dich lieb, Imoto!“

Sie erhebt sich blitzschnell und schließt Hanabi noch in ihrem Chakra ein, während sie aus ihrem direkten Blickfeld in die Richtung eilt, aus der sich ihr ihre Feinde nähern. Möglichst weit weg vor ihrer Schwester, deren Schutz im Moment ihre oberste Priorität ist, aber das führt sie gleichzeitig noch weiter weg von ihrem Heimatdorf. Sie hält jedoch trotzdem erst inne, als sie ihre Chakren bereits aus unmittelbarer Nähe spüren kann. Sie hat sie schon lange gezählt und es braucht kein Genie um diese Zahl gegen ihre Überlebenschancen abzuwägen, wenn nicht ganz schnell jemand bemerkt, dass ihr Dorf von beiden Seiten angegriffen wird. Sie hätte einfach zuhause bleiben sollen. Bei Naruto.

Und für einen winzigen Moment schließt sie die Augen, als sie die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation erkennt. Aus dieser Hölle wird es keinen Ausweg für sie geben.
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, ich weiß, einmal mehr ein absolut fieser Cliffhanger als Ende, aber ich konnte einfach nicht widerstehen und es soll ja schließlich spannend bleiben ;)
Verflucht mich nicht zu sehr und ich werde mich wie immer bemühen das nächste Kapitel möglicht schnell hochzuladen :3
Bis dahin
GLG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  Inara
2016-07-28T06:47:45+00:00 28.07.2016 08:47
Das SasuSaku nie ihr Ruhe haben können regt mich irgendwie auf.
Das ist übrigens kein Cliffhanger sondern Sadismus. (zwinker)
Von:  XxGirlyxX
2016-06-09T21:58:26+00:00 09.06.2016 23:58
Ahhh neiiin 😱😱
Hinata darf nichts passieren? 😰😱
Naruto oder sakura werden ihr doch sicher zu Hilfe eilen 😱
Die Szene zwischen sasuke und sakura, war übrigens sehr schön geschrieben :) aber wie gemein, sie werden immer wieder aufs neue gestört 😨😫
Ich freue mich schon, wenn es weiter geht
Glg XxGirlyxX
Von:  DarkBloodyKiss
2016-06-07T22:20:23+00:00 08.06.2016 00:20
Hi Nabend ^^

Super Klasse Kappi !!!!
Super geschrieben !!!!
Naruto kann denk ich mir mal froh sein das Sasuke keine Gelegenheit hat darauf etwas zu erwiedern und einzugehen da er mit ihm Sakura ins Restaurant folgen muss da diese ansonsten garantiert aus der Haut fahren wird !!!!
Man kann verstehen warum Naruto so drauf ist aber er sollte auch nichts Überstürzen da das auch sehr sehr schnell nach hinten los gehen kann und das Wissen Sakura und Sasuke sehr genau !!!!
Sakura weil sie sehr gut mit Hinata befreundet ist und Sasuke weil dieser selbst aus einem sehr mächtigen Clan kommt !!!!
Aber es ist wirklich sehr toll und bewundernswert wie Naruto um die Beziehung mit Hinata Kämpft !!!!
Bei Sasuke und Sakura scheint sich ein sehr sehr wichtiges Gespräch für Sasuke anzubahnen seit Naruto weg gerufen wurde wobei sie sich dafür ein anderes Plätzchen suchen damit das nicht jeder mit bekommt !!!!
Wenigstens ist Sasuke ehrlich da man ihn ja nicht wirklich durchschauen kann !!!!
Ohje wieder ein Alarm für die Heimat kann man nur Hoffen das alles gut geht !!!!
Naruto nimmt sich wirklich sehr viel bei Tsunade raus er hat wirklich Glück das ihr gespräch so ein abruptes Ende nimmt !!!!
Es ist wirklich sehr Süß wie Temari und Shikamaru miteinander umgehen !!!!
Und das Hinata noch ein wenig mit Ihrer kleinen Schwester herum albern konnte bevor der Alarm los gegangen ist !!!!
Jetzt heißt es wohl ersteinmal Ihre Heimat so gut es geht zu Verteidigen und zu Beschützen !!!!
Kann man nur hoffen das alles gut geht !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!


gglg & einen ganz ganz tollen Dienstag Abend DarkBloodyKiss ^^

Von:  fahnm
2016-06-06T20:56:36+00:00 06.06.2016 22:56
Ein Megacooles Kapitel
Mach weiter so
Von:  Cosplay-Girl91
2016-06-05T19:27:06+00:00 05.06.2016 21:27
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Lg
Von:  LiliLuminous
2016-06-05T18:24:14+00:00 05.06.2016 20:24
Heey :)

Wieder mal ein tolles Kapitel! Die Fortführung der Team 7 Szene fand ich richtig gut :) hin und wieder fehlt mir ein bisschen Kakashi dabei, aber is trotzdem sehr gelungen.

Zu SasuSaku -> du weißt ja schon, dass ich ein Fan von den Teilen bin - wirklich schön *_*

Ich bin jetzt sehr gespannt wie es jetzt actionmäßig weiter geht - mal wieder ein bisschen mehr Power :)
Ich hoffe Hinata kann den Angriff gut abblocken - die Schwesternszene ist sehr herzergreifend.

GlG

Lili :)
Von:  Danimaus
2016-06-05T17:36:58+00:00 05.06.2016 19:36
Dein Ernst ?! An der spannensten Stelle hörst du auf ? Das ist voll gemein . Damals nannte man sowas Folter ! Hoffe es geht bald weiter . Sehr schönes Kapitel . liebe Grüße deine Dani <3
Von:  19Sascha81
2016-06-05T16:50:02+00:00 05.06.2016 18:50
Cooles Kapitel hoffe Naruto kommt rechtzeitig zu Hinata
Schreib schnell weiter bin gespannt wie es weitergeht
Von:  Hokagebernd
2016-06-05T13:40:12+00:00 05.06.2016 15:40
Tolles Kapitel du meintest wohl 3. Hokage. U. Naruto hat recht gut es wird still geduldet mit dem was der Hyuuga clan da macht da muss was geschen denn man is nich mehr im mittelalter
Von:  franny
2016-06-04T21:04:33+00:00 04.06.2016 23:04
Aaaaaaaahhhhhhhhhh
Dieser blöde Alarm -,- immer wenn es gerade spannend wird ^^
Super Kapitel, und es geht spannend weiter :-) kann es kaum erwarten weiter zu lesen. Ich hoffe sehr das temari brav zu hause bleibt und auch das hinata nichts passiert, wenn sie so alleine unterwegs ist.... Und natürlich freue ich mich auf weitere tolle sasu saku Momente!! ;-)
Schreib schnell weiter!
Glg franny


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