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Finera - Path of Ice

Milas Geschichte
von

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Nachts sind alle Katzen grau und eine Überraschung

Keiner von uns sprach laut aus, was uns beiden längst bewusst geworden war. Unsicher liefen wir weiter, denn solange es überhaupt vorwärts ging, gab uns das das Gefühl, dass wir in die richtige Richtung laufen könnten.

Wie aus dem Nichts tauchte ein leuchtendes, rotes Augenpaar vor uns auf, starrte uns an, wurde größer, raste auf uns zu.

Ich schrie erschrocken auf, warf mich gegen den nächsten Baumstamm, hörte das Flügelschlagen und sah dem schwarzen Kramurx hinterher, das laut keckernd in der Finsternis verschwand.

Fee hatte ihr Fell erbost aufgestellt, doch die Art, wie sie sich an Quinns Beine presste, verriet auch ihre Angst. Sie war in etwa auf Level 10 und konnte es somit zwar mit den Pokémon hier im Wald aufnehmen, aber ohne Tränke und Gegengifte – wir wussten ja schließlich nicht, auf was für Pokémon wir hier im Dickicht treffen würden – würde sie nicht mehr als zwei oder drei Kämpfe unbeschadet überstehen, was uns hilflos zurücklassen würde.

Es war eine dumme Idee gewesen, vollkommen ohne Vorbereitung in den Eichwald zu laufen.

„Quinn“, begann ich daher und sicherte mir seine Aufmerksamkeit, „wir werden gleich morgen früh mit deinem Training beginnen. Oder eher gesagt mit Fees Training.“

Er nickte mir schwach zu. „Lass uns bald einen Rastplatz für die Nacht suchen.“

„Wir sind gerade einmal drei oder vier Stunden unterwegs, das reicht nicht.“

„Mila, ich … Ich kann nicht mehr.“ Quinn blieb stehen, stützte sich an einigen tief hängenden Ästen ab und erst jetzt realisierte ich den kalten Schweiß auf seiner Stirn und die dunklen Augenringe, die sich vor Erschöpfung in die Haut zu graben schienen.

„Ist alles in Ordnung?“

Er rang sich ein schiefes Lächeln ab und wischte sich über die Stirn. „Es ist alles gut, ich … bin es nur nicht gewohnt, so lange am Stück unterwegs zu sein. Meine Kondition … ist nicht die beste, fürchte ich.“

„Feelinara“, gurrte sein Pokémon tröstend und sobald er sich auf den gefrorenen Waldboden setzte, sprang sie auf seinen Schoß und rollte sich dort ein.

Das war nicht gut, überhaupt nicht gut. Besorgt legte ich die Stirn in Falten und kniff die Augenbrauen zusammen. Schnell suchte ich die Fakten in meinem Kopf zusammen.

1. Quinn war krank und erschöpft. Mehr als eine oder maximal zwei Stunden würde er sich wohl nicht mehr auf den Beinen halten können, selbst wenn wir jetzt eine ausgiebige Pause machten.

2. Wenn wir nicht in Bewegung blieben, würden wir trotz der Winterkleidung bald auskühlen. Wir besaßen weder ein Feuerpokémon noch Erfahrung in Sachen Lagerfeuer.

3. Ein Zelt, einen Schlafsack oder eine Decke besaßen wir auch nicht.

4. Es war eine hirnverbrannte Sache, hier nachts herumzuwandern, wenn wir uns verlaufen hatten. Wir könnten uns eine Lungenentzündung holen – oder schlimmeres.

„Also gut“, sagte ich daher schnell und schaute mich in der Dunkelheit um. Meine Augen hatten sich zwar an das spärliche Licht gewöhnt, aber das half nicht viel. „Hast du in deinem Rucksack Streichhölzer oder ein Feuerzeug dabei?“

„Ja, ich glaube schon.“

„Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns einen geschützten Platz suchen, an dem wir ein Lagerfeuer errichten können. Die Nacht bleiben wir dann dort und wärmen uns, so gut es geht. Morgen früh brechen wir direkt mit der Dämmerung auf und sehen zu, dass wir im Laufe des Tages in Eichwald City ankommen. Einverstanden?“

Er nickte knapp. „Und wir passen auf, dass wir von keinen wilden Pokémon gefressen werden.“

Ich war mir nicht ganz sicher, ob er das als Scherz meinte oder nicht.

Nachdem ich ihm hochgeholfen hatte, liefen wir weiter – mittlerweile völlig planlos, in welche Richtung es überhaupt ging. Nach einer weiteren Viertelstunde erreichten wir eine kleine Lichtung, an deren Seite ein Bach entlang lief. Die Erde roch moosig und feucht, weshalb wir uns an den anderen Rand der Lichtung zurückzogen. Ich platzierte Quinn auf einem umgekippten Baumstamm und suchte einige trockene Zweige und Äste zusammen, die ich auf Unterarmlänge kürzte und in einem provisorischen Erdloch türmte.

Anschließend machte Quinn sich mit seinem Feuerzeug daran zu schaffen, doch er scheiterte kläglich und brachte das Feuer einfach nicht zum Brennen. Danach probierte ich es, doch schnell machte sich Enttäuschung in mir breit, denn auch mir wollte es einfach nicht gelingen, mehr als ein leichtes Glimmen und ein paar Funken zu erzeugen.

Stumm starrten wir auf die miserabelste Feuerstelle aller Zeiten, als nur wenige Meter von uns entfernt ein Feuerball auftauchte, mitten ins Erdloch flog und das Lagerfeuer mit einem Schlag entzündete.

Wir schreckten beide so sehr auf, dass wir synchron rückwärts vom Baumstamm in den Dreck fielen.

Feelinara sprang auf, fauchte in die Dunkelheit hinein und plusterte sich nur noch mehr auf, als lautlos ein Pokémon zum Vorschein kam – Miezunder?

Direkt dahinter Katie, wie sie lässig an einem Baum lehnte und uns angrinste. „Hey ihr beiden. Ich dachte mir, ihr könntet vielleicht Hilfe gebrauchen.“

„Katie!“ Mein Herz beruhigte sich endlich wieder. Ich rappelte mich auf, klopfte den Dreck von mir ab und sah der Katzenpokémontrainerin dabei zu, wie sie zu uns kam. Ihr Miezunder guckte grimmig, gab aber keinen einzigen Ton von sich und seine pure Präsenz schüchterte Fee so sehr ein, dass diese wieder auf Quinns Schoß kroch. „Was machst du denn hier?“

Sie ließ sich neben Quinn auf dem Baumstamm nieder und fuhr sich einmal durch den langen, braunen Pferdeschwanz, der unter ihrer Wollmütze hervorschaute. „Ich bin euch von eurem letzten Rastplatz aus gefolgt, ohne dass ihr mich bemerkt habt. Eigentlich hatte ich nicht vor, mich in eure kleine Nachtwanderung einzumischen, aber dann habe ich gemerkt, dass ihr von nichts eine Ahnung habt und hier draußen vermutlich erfrieren würdet.“ In ihrer Stimme lag keine Anklage, einfach nur eine nüchterne Feststellung. „Also habe ich mich dazu entschlossen, euch zu helfen.“ Ihr Miezunder legte den Kopf auf ihre Oberschenkel, schloss genüsslich die Augen und begann in einem tiefen Bariton zu schnurren, als sie seinen Kopf kraulte.

„Und was machst du um diese Zeit hier draußen im Wald?“ Endlich hatte Quinn seine Stimme wiedergefunden. Das knisternde Feuer ließ Schatten über sein Gesicht tanzen.

Katie grinste ihn nun wieder unverblümt an. „Oh, ich bin meistens nachts unterwegs, wenn ich reise. Wie ihr wisst, trainiere ich Katzenpokémon, die kein Problem mit der Dunkelheit haben. Außerdem möchte ich Miezunder auf seine Entwicklung vorbereiten und da es einen Unlicht-Typ hinzugewinnen wird, dachte ich mir, kann das nächtliche Training nicht schaden. Ihr zwei hingegen“, ihr Blick glitt prüfend über uns, „habt euch ganz offensichtlich nichts dabei gedacht, stimmt’s? Das ist ziemlich gefährlich, gerade zu so einer Jahreszeit.“

„Das wissen wir“, sagte Quinn nach kurzem Zögern und senkte schuldbewusst den Blick. „Es ist meine Schuld. Meine Mutter will nicht, dass ich als Trainer umherreise, und als ich gehört habe, dass sie in Waldhausen erwartet wird, habe ich Panik bekommen.“

„Ah, dann bist du also der Junge, nach dem diese laute Schreckschraube sucht.“

Quinn wurde leichenblass. „Sie ist da?“

Katie zuckte mit den Schultern. „Sie kam an, als ich aufgebrochen bin. Hat rumgeschrien, dass sie ihren Sohn sucht, solche Sachen. Professor Sage hat sie dann beruhigt und ihr in einem ziemlich deutlichen Ton gesagt, dass ihr nicht mehr hier seid. Daraufhin hat sie ihn beleidigt und ihm vorgeworfen, dass er einen kranken Jungen in sein Unglück rennen lässt. Tja und daraufhin ist der Professor noch lauter geworden, hat sie in ihre Schranken verwiesen und ihr gesagt, dass du mit siebzehn Jahren voll zurechnungs- und geschäftsfähig bist, sie dich nicht einsperren kann und er keinen Trainer, der den ehrlichen Wunsch hegt, mit Pokémon zu arbeiten, abweisen wird. Ich glaube, sie ist dann ziemlich wütend in den Gasthof abgedampft, aber dann war ich auch schon weg.“

Perplex starrten wir Katie an.

„Der Professor hat was getan?“ Quinns Mund stand offen, bis er anfing zu lachen. Erst leise und verhalten, dann immer lauter, bis er sich vor Lachen nicht mehr halten konnte und wie ein ertrinkendes Seemops japste.

Ich begann mir gerade Sorgen um seinen Gesundheitszustand zu machen, als er sich wieder fing und sich dich Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte.

„Das ist genial“, gab er zu. „Ich wäre zu gerne dabei gewesen. Bisher hat noch niemand meiner Mutter so Paroli geboten.“

„Dann wurde es Zeit dafür“, stimmte Katie ihm lächelnd zu und streckte sich.

„Aber wenn du noch nicht lange unterwegs bist, können wir gar nicht so weit von Waldhausen entfernt sein oder?“

Sie schaute mich an. „Nein, natürlich nicht. Luftlinie knappe zwei Kilometer, würde ich sagen. Wieso fragst du?“

Resigniert ließ ich die Schultern hängen. Wir waren eine Ewigkeit unterwegs gewesen, aber wir mussten im Kreis gelaufen sein, nachdem es dunkel geworden war. „Weil wir eigentlich nach Eichwald City wollten.“

Katie grinste nun nur noch breiter. „Ihr zwei seid wirklich aufgeschmissen. Also gut ihr zwei Süßen. Ihr wartet hier, während ich schnell mein Zelt aufschlage. Es wird zwar etwas eng, aber ihr passt auch zu zweit rein, wenn alle Pokémon in ihren Bällen schlafen. Dann ruht ihr euch eine Weile aus, tankt Energie und schlaft eine Runde. In der Zwischenzeit trainiere ich mit Miezunder, lasse euch Kleoparda als Wachschutz da und in ein paar Stunden wecke ich euch und bringe euch nach Eichwald City, einverstanden?“

Wir nickten ergeben, dankbar dafür, dass Katie uns nicht einfach vorschlug ins Pokémon-Center zurückzukehren.

Als wir eine halbe Stunde später gemeinsam in Katies breitem Schlafsack lagen, dauerte es nicht lange, bis mir die Augen erschöpft zufielen.
 

***
 

Gegen Mittag des nächsten Tages erreichten wir den langersehnten Waldrand. Katie hatte ihr Wort gehalten und uns auf direktem Weg nach Eichwald City gebracht, denn wir konnten die Stadt, die sich unter uns im Tal entlangschlängelte, gar nicht mehr verfehlen. Nach einer kurzen, aber herzlichen Umarmung trennten sich unsere Wege.

Es dauerte nur etwa fünfzehn Minuten, bis wir den Stadtrand erreichten. Auffallend war, dass alle Häuser den Charme einer kleinen, gepflegten Vorstadt besaßen, nur dass ganz Eichwald City in diesem Stil gestaltet war. Die meisten Häuser hatten weiße Fassaden mit bunten Fensterläden, dazu große Grundstücke mit gepflegten Gärten. Es gab eine breite Hauptstraße, an der kleinere Cafés und andere Geschäfte lagen, und die einmal quer durch die Stadt führte. Selbst in den Seitenstraßen war es vorbildlich sauber. Nirgendwo lag Müll herum, die Schaufenster waren hell und freundlich gestaltet und die Menschen hatten trotz der kalten Temperaturen ein fröhliches, sonniges Lächeln im Gesicht. Mir gefiel es hier auf Anhieb.

Das Pokémon-Center war nicht schwer zu finden, es lag direkt an der Hauptstraße der Kleinstadt. Die Büsche im Vorgarten des Pokémon-Centers waren, wie fast überall, mit Jutesäcken abgedeckt, um sie vor Frost und Kälte zu schützen.

„Sollen wir uns direkt zwei Zimmer reservieren?“

Quinn überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, zuerst möchte ich mir nur ein paar Pokébälle kaufen und anschließend wieder zurück zum Waldrand. Dort und auf den angrenzenden Wiesen dürfte es genügend schwache Pokémon, um eins für dich zu fangen oder?“

Daran hatte ich gar nicht gedacht. „Ja, das müsste funktionieren.“

Er nickte zufrieden und kramte bereits nach seinem Geldbeutel. Viel hatte er nicht dabei, sofern ich das sehen konnte, aber für ein paar einfache Pokébälle würde es noch reichen. „Ich würde mir gerne ein Hoothoot, Taubsi oder Kramurx fangen. Eigentlich egal, Hauptsache ein Vogel-Pokémon.“

„Ach, echt? Wieso das denn?“

Nun begann er leicht zu grinsen. „Weil meine Mutter Vogelpokémon hasst. Ein oder zwei davon in meinem Team dürften sie auf Abstand halten, wenn es hart auf hart kommt.“
 

***
 

Etwas mehr als eine Stunde später standen wir wieder auf den Wiesen, die sich zwischen Eichwald City und dem gleichnamigen Wald an die Hänge des Tals schmiegten. Besonders anstrengend war der Aufstieg nicht, aber Quinn schaffte es nur langsam und musste sogar einmal zwischendurch Pause machen. Schließlich waren wir aber am Waldrand angekommen und schauten uns um.

„Wie finde ich jetzt ein wildes Pokémon?“, raunte er mir fragend zu.

Ich schaute mich genauer um. „Auf anderen Routen haben die Pokémon höhere Level und greifen von selbst an, wenn sie sich gestört fühlen, aber so nahe an den Städten flüchten sie meistens, weil sie die Präsenz der Trainer gewohnt sind. Ausnahmen bestätigen aber wie immer die Regel. Fangen wir mit Kramurx oder Hoothoot an. Beide sind nachtaktive Pokémon und schlafen jetzt irgendwo in Baumhöhlen oder in ihren Nestern. Wir müssen also – rein theoretisch – nur eines ihrer Nester finden, dann kannst du Fee direkt angreifen lassen. Was für Attacken kann sie eigentlich?“

Er sah verlegen aus. „Tackle, Heuler, Sandwirbel und Kulleraugen.“

Bravo, damit konnten wir doch viel anfangen. Nicht. „Gut, dann konzentrieren wir uns vorerst auf Heuler und Tackle. Das nächste Ziel wird sein, dass wir Fee dazu bringen, Ruckzuckhieb zu lernen. Dir ist sicherlich bekannt, dass sich Pokémon nicht unendlich viele Attacken merken können. Je höher ihr Level ist, desto mehr und bessere Attacken können sie lernen. Mit der Zeit verlernen sie die schwächeren Attacken, die sie nicht regelmäßig benutzen. Konzentrier dich als Trainer also auf eine Spannbreite von etwa vier bis fünf Attacken, auf die du deine Strategie aufbaust. Aber das ist alles für Fortgeschrittene.“

„Ich bin nicht bescheuert, Mila“, tadelte er mich sogleich, rümpfte die Nase und gab Fee das Zeichen, nach den wilden Pokémon Ausschau zu halten, die wir letzte Nacht noch um jeden Preis von uns weg haben wollten.

Einige Minuten vergingen, in denen wir am Waldrand selbst nichts fanden, weshalb wir etwa zwanzig Meter weiter in den Wald hinein gingen und das erste – leider verlassene – Nest in den Baumkronen entdeckten. Im Hintergrund huschten zwar immer wieder Rattfratz, Webarak und andere Pokémon umher, aber Quinn wollte unbedingt ein Vogelpokémon haben, weshalb Fee uns alle anderen mit ihrem Knurren und Drohen vom Leib hielt.

Die Taktik ging auf, bis wir eine halbe Stunde später endlich ein Nest fanden, in dem ein Hoothoot friedlich schlummerte.

„Was jetzt?“, formte Quinn lautlos mit den Lippen.

Ich deutete auf Fee. „Lass sie Heuler einsetzen, bis Hoothoot wach ist. Vermutlich wird es direkt angreifen, dann konterst du mit Tackle. Den Rest überlasse ich dir.“ Übung machte schließlich den Meister.

Quinn nickte, wischte sich eine schokoladenbraune Locke aus der Stirn und gab dann den ersten Befehl.

Fees Heuler zerriss die friedliche Winterstille. Überall um uns herum begann der Wald zu rascheln und knacksen und auch das Hoothoot riss überrascht die feuerroten Augen auf. Es taumelte müde, schaute verwirrt umher, als auch schon der nächste Heuler folgte. Dann sah es Fee, verengte die Augen und stieß einen erbosten Kampfschrei aus. Mit Schnabel traf es Fee in die Flanke, doch bevor es wieder außerhalb ihrer Reichweite war, setzte Fee mit Tackle nach.

Gemeinsam stürzten die beiden Pokémon zu Boden, kullerten übereinander hinweg, kratzten und fauchten, so gut sie konnten. Fee federte sich elegant ab, setzte mit einem zweiten Tackle nach, den Hoothoot ebenfalls wegsteckte. Im nächsten Augenblick riss Hoothoot seine Augen auf, die zu hypnotisch zu glühen begannen. Hypnose.

Quinn bemerkte es auch, aber für Fee war es zu spät, sie taumelte bereits schlaftrunken nach hinten und kippte auf den Waldboden. Hektisch kramte er in seiner linken Jackentasche nach den Pokébällen, erwischte den nächstbesten, schleuderte ihn gegen Hoothoot, doch nichts tat sich. Der Ball prallte einfach an dem Pokémon ab, das uns einen letzten, warnenden Laut zurief und dann zwischen den Bäumen verschwand.

Niedergeschlagen tätschelte Quinn sein schlafendes Pokémon und zog Fee anschließend in ihren Sympaball zurück. Dann hob er den Pokéball vom Boden auf. „Ist er kaputt? Er hätte Hoothoot doch zumindest einfangen müssen, auch wenn es wieder ausgebrochen wäre.“

„Schau mal, da. Ist das Tesafilm?“

Quinn drehte den Ball zur Seite. Tatsächlich. Ein Streifen Tesafilm und daran ein abgerissenes Stück von einem gelben Notizzettel. „Was soll das?“ Er durchwühlte seine Tasche und fand das dazugehörige Stück Papier.

Hallo Quinn,

habe es bei meinem Training im Wald besiegt und kann es nicht gebrauchen, aber für einen Anfänger wie dich wäre es bestimmt eine große Hilfe. Die sind selten, da kommt man nicht jeden Tag dran. Der Pokéball geht auf’s Haus. Viel Spaß damit!

Katie :-)

„Der Pokéball ist von Katie. Sie muss ihn in meine Jacke gelegt haben, als ich geschlafen habe.“

„Nett von ihr“, sagte ich und klopfte Quinn dabei auf die Schulter. „Aber auch irgendwie bevormundend, wenn du mich fragst. Willst du nachsehen, was sie dir gefangen hat?“

Er drückte einmal auf den runden Knopf und der Ball wurde größer. Ein zweites Mal Drücken schickte den grellen Strahl zu Boden, aus dem sich ein Pokémon formte.

Blinzelnd schaute es sich um, wiegte seinen Kopf hin und her, schüttelte die Knospe auf seinem Rücken und blickte Quinn mit großen, treuen Augen an. „Bisa! Bisasam!“



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