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nectere

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15 moving on


 

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15 moving on

 

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„Dad!“

 

Ein lautes Klopfen riss Harry aus dem angenehmen Schlaf, den er bis zu diesem Moment hatte genießen können. Ein Klopfen, welches nicht von der Tür zu seinen privaten Räumen kam, sondern eines, welches direkt an der Schlafzimmertür ausgeübt wurde. Sanfte Lippen drückten sich in seinen Nacken, während warme Finger seinen nackten Rücken entlang glitten. „Ich gehe schon!“, murmelte Severus leise gegen seine Haut, ehe die Nähe verschwand. Harry fühlte, wie die Matratze sich unter ihm bewegte, als Snape sich aus dem Bett schälte, während er selbst noch einmal die Augen schloss und versuchte noch etwas Schlaf zu finden.

 

„Was ist los?“, fragte Severus, nachdem er sich notdürftig etwas angezogen hatte und die Tür zu ihrem Schlafzimmer geöffnet hatte. Schon lange hatten sie keine getrennten Unterkünfte mehr, im Laufe der letzten acht Jahre waren seine Sachen zu Harry gewandert, bis auch er geblieben war. James stand vor der Tür und funkelte ihn an. „Du bist nicht Dad!“, erwiderte er trotzig. Snape seufzte leise. „Nein, aber dein Schulleiter und der Partner deines Vaters. Gewöhne dich daran. Also was ist? Harry schläft noch!“, erklärte er ungeduldig, ohne den Blick von dem Teenager abzuwenden.

 

James war mittlerweile 15 Jahre alt, leichter war es zwischen ihnen aber nicht wirklich geworden. „Ich will mit Dad sprechen, also lass mich durch!“, verlangte er. Severus seufzte leise, trat ganz aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich zu, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte. „Er schläft!“, erklärte er deutlich schärfer wie beim ersten Mal. „Wieso kannst du nicht wie deine Geschwister wenigstens ein wenig Respekt zeigen. Wenn nicht mir gegenüber, wenigstens deinem Vater gegenüber!“

 

James war schwierig. Oft genug musste Snape sich mit dem Jungen befassen und dieser nahm es ihm auch ziemlich krumm, dass er sich bei ihm besonders ins Zeug legte und eher selten dessen Eltern raus hielt, wenn er erneut etwas angestellt und dabei erwischt worden war. Warum der Junge es ihnen allen so schwer machen musste, verstand er wirklich nicht.

 

James hingegen funkelte ihn wütend an. „Es war deine Idee, oder?“, fragte er nach und Severus konnte die Wut, die der Junge verspürte regelrecht fühlen. Leicht hob er eine Augenbraue an, denn er hatte keinen blassen Schimmer auf was dieser gerade hindeutete. „Dass ich die Ferien bei euch hier verbringen muss, während Lily, Albus und Mom mit den anderen weg fahren!“, erklärte er zischend.

 

Severus ging ein Licht auf und erneut seufzte er leise. „Du sollst nicht die Zeit mit uns verbringen, sondern wirst lediglich dafür bestraft, was du die letzten beiden Monate angestellt hast!“, erklärte er. Harry hatte es ihm gesagt, sie hatten darüber gesprochen, auch mit Ginny zusammen und obwohl sie alle keine Ahnung hatten, ob es etwas brachte, wollten sie es wenigstens versuchen.

 

„Hör zu!“, sagte Severus schließlich, ohne den Jungen aus den Augen zu lassen. „Versuche wenigstens, ihre Forderungen zu erfüllen. Entschuldige dich dafür, was du mit Albus getan hast. Und meine es auch so. Hole nach was du in der Schule nicht gemacht hast und warte ab was geschieht. Ich kenne deine Eltern, alles was sie wollen ist, dass du dich vernünftig entwickelst!“ Als James mit den Augen rollte, reichte es aber auch ihm. Ehe er sich eines besseren besinnen konnte, packte er diesen am Oberteil und drückte ihn gegen die gegenüberliegende Wand.

 

„Du bist unglaublich arrogant, weißt du das?“, fragte er zischend nach, ehe er den Jungen wieder los ließ. „Raus hier!“, kam dann schneidend und er wies auf die Tür. James blinzelte ihn nur irritiert an. „Ich sagte, raus hier. Solange du dich nicht ein wenig zivilisiert benehmen kannst, ändere ich das Passwort.“ Severus meinte es ernst. Er hatte die Nase einfach gestrichen voll. „Das kannst du nicht machen!“, brauste James sofort wieder auf, doch Snape reichte es vollkommen. Er packte den Jungen und schob ihn aus ihrer Unterkunft heraus, ehe er die Tür energisch wieder schloss. Natürlich änderte er das Passwort. Er hatte schlicht keine Lust mehr auf diese Art geweckt zu werden.

 

Was man allerdings mit dem Jungen machen sollte, konnte er auch nicht sagen. Seufzend fuhr er sich durch die langen Haare, ehe er zurück ins Schlafzimmer ging. „Er ist wütend, oder?“, wurde er von Harry begrüßt, der sich mittlerweile auf die Seite gedreht hatte. Snape nickte leicht und legte sich wieder daneben, schlüpfte mit einem wohligen Seufzen unter die warme Decke. „Du kennst ihn!“, antwortete er trocken. „Ich hab ihn ausgesperrt, bis er sich benehmen kann!“

 

Sie hatten darüber gesprochen, als James nach Hogwarts gekommen war. Es waren nicht seine Kinder und es war nicht an ihm sie zu erziehen. Severus wollte es auch gar nicht. Aber gerade in James’ Fall hatte er die Freiheit ihn in seine Schranken zu weisen, wenn er es übertrieb. Wie eben in letzter Zeit. Mit Lily und Albus hatte er nicht solche Probleme. Albus war ihm gegenüber offen und Severus unterhielt sich gerne mit dem intelligenten Jungen. Lily hingegen war ihm richtig zugetan, was wohl vor allem daran lag, dass sie Gefallen an Tränke gefunden hatte. Sie kamen wirklich gut miteinander aus.

 

James hingegen… rebellierte. Anders konnte man es kaum nennen. Er war frech, teilweise sogar richtig respektlos. Er weigerte sich in der Schule mitzuarbeiten, je mehr Ärger er bekam. Ihn einfach machen zulassen war aber auch keine Option. Er spielte Streiche, die deutlich zu weit gingen, zerstörte Schuleigentum – natürlich nicht mit Absicht, wie er immer wieder beteuerte – legte sich mit anderen Schülern an und seit er 15 war, traf man ihn zu oft nach Sperrstunde auf den Fluren. Oft genug mit wechselnden Mädchen. Severus verstand die Sorge der Eltern und da er mit Harry zusammen war, bekam er alles mit. Und selbst er musste zugeben, dass er langsam Magenschmerzen bekam, wenn es um James Sirius Potter ging. Sogar Lily fragte langsam nach, warum James so doof war – ihre Worte, nicht seine eigenen.

 

Severus wusste es nicht, aber manchmal wünschte er sich durchaus, dass er in den Kopf des Jungen blicken konnte, um ihn irgendwie zu verstehen und eine Antwort zu finden, die ihnen helfen konnte. Alles was sie wollten war doch in Frieden leben zu können. „Er wird sich wieder ein bekommen. Hoffe ich.“, versuchte er Harry irgendwie zu beruhigen. „Schlaf lieber noch etwas, gestern ist es doch spät geworden und heute haben wir zum Glück komplett frei!“

 

Aber leicht war das eben nicht und Severus empfand dort nicht anders.

 

Letzten Endes schliefen sie wirklich noch eine Weile, ehe sie sich anzogen und wenigstens zum Mittagessen erschienen. Sofort wanderte Severus Blick zu James, der ihn noch wütender anblickte wie an diesem Morgen. Aber es interessierte ihn nicht mehr. Er hatte ihm oft genug Chancen gegeben. Lily und Albus, die etwas weiter entfernt saßen, strahlten ihm entgegen und hoben die Hand zum Gruß. Snape erwiderte die Geste. Vieles hatte sich verändert und mittlerweile musste er zugeben, dass er sich weitestgehend auch in der Gesellschaft der anderen wohl fühlte.

 

Natürlich war er oft genug noch wortkarg, aber Harry hielt ihm das nicht vor. Wenn sie alleine waren, spielte das auch keine wirkliche Rolle. Bei Harry konnte er sich mittlerweile gut fallenlassen, ohne dass negative Gedanken aufkamen, die neue Unsicherheiten heraufbeschworen. Irgendwann in den vergangenen acht Jahren hatte er sich in neue Ketten legen lassen, aber dieses Mal fühlte es sich gut an. Dieses Mal hatte er die Ketten selbst gewählt und er bereute es nicht.

 

Nach dem Essen ging Snape mit Lily zurück in seine Unterkunft. Harry war zurück geblieben, da James sofort auf seinen Vater zu gestürmt war. Severus wusste, dass er bei diesem sein Glück versuchen würde. Sein Pech war nur, dass diese Strafe von Ginny und Harry ausgegangen war. Er würde entsprechend keinen Erfolg haben. Aber Severus wusste genauso, dass Harrys Laune im Keller sein würde, wenn er zurück kam. Da war es wohl ganz gut, dass Lily lediglich ein Buch von ihm haben wollte. Denn was Harry brauchte wenn er mies gelaunt war, wusste Severus. Und das war nichts, was für Lilys Augen bestimmt war.

 

„James ist ein Idiot!“, sagte die 11-jährige schließlich und Snape lachte leise. „Er ist ein Teenager. Alle Teenager sind Idioten, nimm es ihm nicht so übel!“ Lily blickte ihn mit großen Augen an. „Alle?“, fragte sie nach und folgte ihm in das Wohnzimmer. Snape lachte leise. „Ja, alle. Dein Vater war einer, ich war einer, dein Opa war einer. Da müssen alle durch!“ Zu hoffen war nur, dass James sich wirklich wieder ein bekommen würde. Wenn der Junge ihn nicht mochte, sollte er es ihm eben sagen. Snape konnte damit leben. Womit er weniger leben konnte war, dass der Junge aus diesem Grund Harry das Leben schwer machte.

 

„Dann werde ich nie ein Teenager!“, sagte Lily überzeugt und Severus lachte leise, während er das Buch aus dem Regal zog, welches sie haben wollte. Er reichte es ihr. „Ich glaube, nur Jungs sind so schlimm.“, erklärte er ihr. Aber Lily schüttelte den Kopf. „Albus ist 13 und benimmt sich nicht so!“, erklärte sie, ehe ihr Blick etwas traurig wurde. „Ich wollte, dass James mitkommt!“, vertraute sie ihm dann an.

 

Severus konnte gar nicht anders, als ihr leicht durch die Haare zu fahren, während er sich zu ihr hinab beugte. „Warum sagst du es ihm nicht? Er weiß was er dafür machen muss!“, vertraute er ihr an. Aber Lily schüttelte leicht den Kopf. „Mum sagt, dass James lernen muss. Das macht er nie!“, erklärte sie resigniert. Sie drückte das Buch eng an ihren schmalen Körper und wirkte ziemlich verloren. „Versuche es einfach. Oder hat James dich schon einmal so blöd behandelt wie Albus oder alle anderen?“ Er glaubte es nicht und Lilys Kopfschütteln gab ihm da auch Recht.

 

Man konnte über James sagen was man wollte, Lily lag ihm am Herzen. Sie hatten es deutlich gemerkt, als das Mädchen am Anfang ihres ersten Schuljahres mit einer Ravenclaw in Streit geraten war. Wenn sie alle nichts erreichten, vielleicht konnte Lily etwas bewegen. „Vielleicht!“, antwortete sie schließlich vage, ehe sie sich verabschiedete und Severus alleine zurück ließ.

 

Dieser setzte sich auf das Sofa und nahm das Buch zur Hand, an dem er am Abend zuvor noch gearbeitet hatte, um dort weiter zu machen. Wenn Harry erst wieder kam, würde er dafür keine Zeit mehr haben.

 
 

***

 

Gut eine Stunde später öffnete sich endlich die Tür, nur um sofort energisch wieder geschlossen zu werden. Severus hörte die schweren Schritte des anderen Mannes, was Aufschluss genug war, dass er mit seiner Meinung richtig gelegen hatte. Seelenruhig schob er das Lesezeichen zwischen die Seiten, ehe er das Buch zu klappte und es zur Seite legte, um sich dann zu erheben und auf Harry zu zugehen.

 

„Was hat er dieses Mal versucht?“, fragte er ruhig nach. Seine Finger glitten zu Harrys Nacken, wo sie sanften Druck ausübten und damit die dort angespannten Muskeln bearbeiteten. Harry schnaubte leise und schenkte ihm einen unzufriedenen Blick. „Das übliche also.“, bemerkte Severus, schob sich hinter den anderen Mann, um auch die zweite Hand zu verwenden. Er konnte fühlen, wie die Wut langsam aus Harry wich und wie die Muskeln begannen sich zu entspannen.

 

„Natürlich. Du bist doch an allem Schuld, wir sind nur zu dumm um es zu sehen!“, schnaubte Harry. Severus kannte auch dieses schon. James genoss es sie gegeneinander auszuspielen und aus einem nicht wirklich verständlichen Grund hatte der Junge sich in den Kopf gesetzt, dass er seine Eltern manipulierte und James nur wegen ihm solche Probleme hatte. Snape verstand es einerseits, andererseits ging es auch ihm langsam tierisch auf die Nerven. Aber es brachte ja nichts.

 

„Komm mit!“, raunte er leise, beugte sich nach vorne und küsste den Nacken. Er spürte wie Harry erschauderte und genoss diese Reaktion jedes Mal aufs neue. Irgendwann hatte Harry ihm erklärt, dass er es wahnsinnig mochte, wenn er ihn berührte und Severus genoss es genauso. Vermutlich war es egal wie viele Jahre vergingen, für ihn würde es immer wieder ein halbes Wunder sein, dass ein junger attraktiver Mann seine Berührungen nicht nur genoss, sondern sie auch wirklich wollte. Denn auch wenn sie heute keine Masken mehr trugen, reagierte Harry nach wie vor sehr positiv auf diese Nähe.

 

Und so dirigierte er den jüngeren Mann in ihr gemeinsames Schlafzimmer, wo er sich sofort daran machte, diesen aus seinen Klamotten zu schälen, während er sanft an der frei gelegten Haut nippte. Das erste Keuchen erreichte sein Ohr und kurz darauf fühlte er fordernde Finger, die an seiner eigenen Kleidung zerrte. „Komm schon, zieh das aus!“, forderte Harry, zu ungeduldig um es selbst zu machen. Severus kam diesem nur zu gerne nach, bevor er Harry weiter Richtung Bett dirigierte und sich schließlich über ihm nieder ließ.

 

Kurz huschte Harrys Blick auf die offene Schlafzimmertür. „Keine Sorge, das Passwort kennen die drei nicht!“, erinnerte er ihn. Seine Finger fuhren die weiche Haut entlang, folgte den Kurven die ihm mittlerweile so vertraut waren. Harry seufzte zufrieden. „Du weißt wirklich am Besten, wie du meine Laune wieder heben kannst!“, gab dieser zu, was Severus leicht zum Schmunzeln brachte. „Reiner Eigennutz!“, gab er zu.

 

Es stimmte nicht so ganz. Natürlich genoss er es, wenn sie Sex hatten, aber er startete dieses gewiss nicht aus dem Hintergrund, dass er genau diesen nun unbedingt wollte. Sie hatten lediglich festgestellt, dass Sex für sie beide ein gutes Mittel war um Frustration abzubauen. Wenn sie zufrieden die Nachwehen genossen, war der Ärger von zuvor einfach schnell vergessen.

 

„Lass mich nicht warten!“, verlangte Harry schließlich und versuchte sich unter ihm zu drehen. Doch Severus ließ dieses nicht zu. Energisch drückte er ihn am Becken zurück auf den Rücken. „Ich will es so!“, gab er zu, suchte Harrys Blick und griff mit der freien Hand nach oben, um die Brille aus dem Weg zu schaffen. „Ich will dich ansehen!“, fügte er noch hinzu und legte das Gestell auf den Nachtschrank neben ihnen.

 

Sie waren vermutlich beide recht offen was ihre Stellungen anging, aber meistens sahen sie sich dabei eben nicht an. Heute wollte Snape es einfach anders haben. Harry nickte leicht, streckte die Arme aus, um ihn näher zu sich zu ziehen. „Lass mich trotzdem nicht warten!“, forderte er, schob die Beine etwas mehr auseinander, damit Severus sich dazwischen nieder lassen konnte.

 

Ein leiser Spruch genügte, damit er vorbereitet war. Hier drin hatten sie mittlerweile eindeutig Übung, denn ihre Angewohnheit, sich nicht zwingend in die eigenen Räume zu verziehen hatte sich nicht wirklich gelegt. Es kam vor, dass Harry ihn in seinem Büro besuchte und es endete mit Sex auf dem Schreibtisch. Gerade in stressigen Zeiten nutzten sie Gelegenheiten, die sie besser nicht nutzen sollten, aber sie konnten wohl von Glück reden, dass sie bisher nicht erwischt worden waren. Obwohl einige Kollegen ihnen deutliche Blicke schenkten, die ihnen mehr als deutlich machten, dass sie wussten was sie so trieben.

 

Aber das störte sie beide irgendwie nicht.

 

Mit einem zufriedenen Seufzen schob er sich in die Enge, die er seit dem ersten Moment an genossen hatte. Harry nahm ihn problemlos auf, drückte sich ihm sogar deutlich entgegen. Dass es so schnell gehen konnte, war wohl eines der angenehmsten Änderungen zwischen ihnen. Sie hatten sich beide untersuchen lassen und wussten, dass sie vollkommen gesund waren. Da gab es eigentlich keinen Grund mehr, auf die Verhütung zu achten. Und Snape genoss auch das sehr. Nicht nur, dass sie überall bereit waren, das Gefühl ganz ohne den störenden Latex eindringen zu können, war eindeutig intensiver. Nicht nur für ihn.

 

Harry hatte sich irgendwann einmal beschwert, dass das Gefühl des Kondoms nicht sehr prickelnd war. Was letzten Endes auch der Grund dafür gewesen war, dass sie beide sich hatten untersuchen lassen. Mittlerweile genossen sie einfach die neu gewonnene Freiheit.

 

Langsam bewegte Severus sein Becken und schloss einen Moment die Augen, um das Gefühl vollkommen auszukosten. Er liebte das wirklich, das was sie hier teilten und was sie auch in all den anderen gemeinsamen Minuten teilten. Vor acht Jahren noch hatte es ihm wahnsinnige Probleme gemacht, sich Harrys Familie zu stellen, um ihre Bindung offiziell zu machen. Heute gehörte er einfach dazu und verstand sich mit den Meisten auch recht gut. Selbst mit Hermine, deren Art ihn früher unheimlich gereizt hatte und sogar Ron hatte endlich sich weiterentwickelt. Er war nun klar in der Lage zu trennen, was sein früheres Ich und sein heutiges unterschied. Sie mochten nie beste Freunde werden, aber daran störten sie sich wohl beide nicht besonders.

 

Harry stöhnte leise auf, schlang die Beine um sein Becken und Snape nutzte diese Gelegenheit, um sich etwas aufzurichten und auf den jungen Mann hinab zu sehen, der mit geschlossenen Augen genoss, was sie hier gerade teilten. Wenn er Harry so sah, musste er sich ernsthaft fragen, was ihn so lange aufgehalten hatte. Wie hatte er wirklich annehmen können, dass Harry ein Spiel mit ihm spielte? Er wusste es wirklich nicht mehr, denn ein Blick in dieses Gesicht reichte, um zu erkennen, dass sie die gleiche Art von Gefühlen miteinander teilten.

 

Er liebte Harry, liebte ihn auf die gleiche, tiefe Art, wie er Lily geliebt hatte. Seit er diese Erkenntnis realisiert hatte, fragte er sich auch, ob all das was er erlebt hatte, einfach sein Weg gewesen war, um das hier, das was er nun hatte, erreichen zu können. Er mochte kein idealer Liebhaber sein, oft genug war er übellaunig, genervt und abweisend. Aber so wie er nun Harry half Entspannung zu finden, so tat Harry das Gleiche für ihn. Sie stritten und das nicht zu knapp, aber letzten Endes endete es immer damit, dass sie sich mehr oder weniger aussprachen und sich Mühe gaben, voran zu gehen.

 

Überwältigt von seinen Gefühlen, ließ er sich wieder zurück auf den jungen Mann sinken, seine Bewegungen wurden energischer. Verlangend nach der Euphorie des Höhepunktes trieb er sich tief in seinen Partner hinein, der sich an ihn klammerte, als wäre er sein Rettungsseil.

 

Aber wenn sie ehrlich waren, war Harry es, der seine Rettung bedeutet hatte. In so vielen Hinsichten, dass er fast geneigt war, die alten, negativen Gefühle komplett zu vergessen. Ohne Harry, der versuchte ihn zu nehmen wie er war, hätte er niemanden an seiner Seite. Ohne Harry wäre er vermutlich nach wie vor der verbitterte alte Mann, der die Schuld seiner eigenen Taten in denen anderer suchte. Und wenn er für das was er nun bekommen hatte sich bemühte sich anzupassen, war das doch ein vergleichsweise lächerlicher Preis.

 

Harry zog sich so plötzlich um ihn zusammen, dass auch Severus den Höhepunkt nicht mehr zurückhalten konnte. Er schob sich tief in den Mann hinein und ließ einfach los.

 

Es gab keine Fesseln mehr und diese Tatsache für sich war mehr wert als irgendwer wohl verstehen konnte. Und da änderte auch kein James Potter etwas daran, ganz gleich wie oft er es auch versuchte, Severus würde nicht zu lassen, dass irgendwer zerstörte, was ihm so am Herzen lag.

 

Zufrieden sackte er zusammen, rollte sich neben Harry, um diesen an sich zu ziehen. Während er bereits langsam weg schlummerte, konnte er den Gedanken nicht unterdrücken, dass er dieses Leben gerne noch weitere acht Jahre festhalten wollte. Oder auch mehr. Mehr war eindeutig nach seinem Geschmack!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es, das letzte Kapitel von nectere!
Ich möchte mich abschließend bei allen bedanken die dieser Story gefolgt sind, Kommentare hinterlassen haben und sie empfohlen haben. Das bedeutet mir sehr viel!

Für alle die diese Story genossen haben und Interesse an weiteren Storys von mir haben, rate ich Anfang des kommenden Jahres die Augen offen zu halten. Die nächste Story steht bereits in den Startlöchern, ich möchte sie dieses Mal allerdings mehr ausarbeiten (bisher sind 27 Kapitel geplant). Ich würde mich freuen, euch dann wieder zu sehen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Andreana
2016-12-15T18:02:11+00:00 15.12.2016 19:02
Ich bin begeistert.
Von:  Omama63
2016-11-27T14:22:52+00:00 27.11.2016 15:22
Eine hervorragende FF, mit einem schönen Ende.
Deine FF hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.

LG
Omama63


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