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Ein Hauch von Schicksal

von

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Past I – „Dann, dann kannst du mich Ally nennen.“


 

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Past I – „Dann, dann kannst du mich Ally nennen.“
 

Anno 1514
 

~~ Grand Line / Institut of Human Science ~~
 

Das Institut of Human Science befand sich auf einer kleinen Insel auf zweiten Hälfte der Grand Line. Hier wurde in höchsten Maße Wissenschaft betrieben. Medikamente, Gegenmittel und Forschung allerlei Art wurden dort produziert, entdeckt und weiter experimentiert. Prothesen und künstliche Gelenke wurden hier hergestellt und verfeinert. Jeder Arzt und jedes Krankenhaus berief sich bei Schwierigkeiten und Notfällen beim Institut. Es wurde beschützt und unterstützt von der Weltregierung.

Doch niemand wusste, was sie hier wirklich taten. Für was das Institut of Human Science wirklich stand. An was es wirklich arbeitete, denn sie wurde unter Geheimhaltungstufe Zero/Alpha – also Top Secret hoch 10 – eingestuft. Nur Eingeweihte wusste von diesem Auftrag.

Unterstützt – und bezahlt – von der Weltregierung wurde hier menschliche Forschung betrieben. Menschenforschung – verhasst und verpönt bei jeden, der das menschliche Leben achtete. Forschung an menschlichen Wesen – an jeder Altersgruppe, ob Kind oder Greis. Forschung von voll unvorstellbarer Tragweite. Forschung, die nur im Untergrund von statten ging.

Seit Jahren forschte das Science an menschlichen Genen. An die Entdeckung und Weiterforschung der menschlichen DNS und an ihre Manipulation. An Wirkung und Weiterbildung der zellulären Struktur. Vor über sieben Jahren gab es einen gewaltigen Durchbruch. Niemand hatte damit gerechnet, aber alle hatten gehofft. Es war ihnen gelungen einen künstlich erschaffenen Mensch zu reproduzieren.* Ihre erster, und auch letzter, Sieg. Denn nach dem ersten Erfolg gab es keinen weiteren.

Dieser 'künstliche' Mensch war einzigartig und entwickelte sich in den ersten Jahren für einen normalen Menschen sehr schnell. So lernte das Kind schon in den ersten Lebensmonaten das Sprechen und auch schneller das Laufen. Seine Intelligenz und Auffassungsgabe lag in unerreichbare Höhe für die dort arbeitenden Wissenschaftler. Noch niemand wusste genau, wie weit sich das Kind noch entwickeln konnte, doch standen die Lebenschancen sehr hoch, und man erhoffte sich weitere Durchbrüche durch die Forschung dieses Kindes, dass sich schon mit fünf Jahren als eine erfolgreiche Forscherin erwies.

Nur die körperliche Entwicklung blieb wie bei einem normalen Kind, obwohl es doch ein bisschen kräftiger und wendiger war. Körperliches Training war daher ein wichtiger Teil der Ausbildung, sowie die Forschung in eigener Sache, wobei man immer ein Blick auf es hatte. Nur ein Nachteil – was später vielleicht ein Vorteil wäre – lag im Geschlecht des Kindes, denn der erste künstliche erschaffene Mensch war ein  Mädchen.
 

***
 

Die Morgendämmerung brach an. Zwielicht blitzte durch die Vorhänge des Fensters und tauchte das Zimmer in ein diffuses Licht. Leises Geraschel war zu vernehmen. Eine Person erhob sich aus dem Bett und rieb sich kurz über die Augen. Gähnend fuhr sie sich durch die Haare und stand langsam auf. Einmal wurde sich kurz durchgestreckt, dann sofort das Bett gemacht.

Wie jeden Morgen zog sich das Mädchen mit den hellblauen Haaren an – eine weiße Hose und Bluse, sowie bequeme Schuhe – und ging danach in das angrenzende Bad, um die Morgentoilette zu verrichten. Nach zehn Minuten war sie fertig und betrat wieder ihren Schlafraum. Alles war in einem sterilen weiß gehalten. Die Wände – weiß. Der Teppich – weiß. Die Möbel – in einem cremefarbenen Holz. Schreibtisch und Bett befanden sich an einer Wand. Eine kleine Kommode und ein etwas größere Kleiderschrank an der anderen. Auf der Kommode hatten ein paar Bücher ihren Platz gefunden.

Ein Klopfen an der Tür ließ das Mädchen ohne Zögern darauf zu laufen und öffnete diese. Davor stand eine zierliche Frau mit blonden Haaren und freundlichen braunen Augen. Auch sie hatte die weiße Kluft an, wie das Mädchen. In der Hand hielt sie ein Klemmbrett. Von dem Mädchen kam keine Reaktion, sah nur stumm zu der Frau hinauf. „Guten Morgen“, wünschte die Blondine dem Mädchen und lächelte sie an.

Doch die Blauhaarige trat nur aus dem Zimmer, schloss die Tür und ging den Gang entlang. Auch hier war alles weiß. Die Blonde folgte dem Mädchen und seufzte leise. Seit Jahren betreute sie nun das Mädchen. Die Siebenjährige war ein kleines Wunder, hatte sie doch schon in so jungen Jahren Erfolge, bei denen andere Forscher und Wissenschaftler vor Neid erblassten. Eines nur tat das Mädchen nie – sich ihrem Alter entsprechend verhalten. Lachen und Spaß haben, waren nur ein paar unnütze Nebensächlichkeiten, die ihr Wunderkind nicht brauchte. Dazu hatte man sie schließlich nicht erzogen. Mit einem wehmütigen Ausdruck sah die Blondine auf ihren Schützling.

Eine kurze Weile liefen sie durch die Gänge bis zu vor einer Tür stehen blieben. Eine große Stahltür ragte vor ihnen auf. Ein kleines Terminal mit einer Zahlentastatur daneben. Flink tippte das blauhaarige Mädchen eine Zahlenkombination ein und die Tür schob sich auf. Zusammen traten die beiden ein. Ein Labor befand sich vor ihnen. Ein gut ausgestattetes. Schweigend machte sich die Blauhaarige nun an die Arbeit und schritt auf die Ablage zu. Ein paar Unterlagen befanden sich dort und das Mädchen nahm sich die Blätter. Nach kurzer Bedenkzeit holte sie sich die benötigten Materialien zusammen und begann. Die Blonde beaufsichtige nur und machte sich Notizen. So begann der Alltag.

Ein Zischen der Tür ließ die blonde Betreuerin aufsehen. In der Tür stand ein hagerer, grauhaariger Mann in weitem Kittel. Seine große Brille rückte er wieder gerade auf die Nase. Nur ein Gedanke schoss der Frau durch den Kopf – verrückter Wissenschaftler. „Sari–san.“, meinte er und nickte ihr zu.

Sari stand auf und begrüßte ihn mit einer leichten Verbeugung. Aus Erfahrung machte sie keine weitere Bemerkung – sie war ja nur der Aufpasser für das kleine Mädchen. Das besagte Mädchen hatte nicht einmal in ihrem Tun inne gehalten, als würde sie die Anwesenden gar nicht bemerken. Erst als der 'verrückte' Wissenschaftler sie ansprach, sah sie kurz über ihre Schulter, arbeitete dann aber weiter.

„Alice–sama. Wir brauchen Ihre Hilfe“, erklärte der Grauhaarige. Die Blonde hob nur eine Braue und sah dann zu ihrem Schützling. Diese werkelte weiter. Dann beendete sie ihre Arbeit und räumte ihre Sachen dann weg. Mit einem ausdruckslosen Gesicht drehte sich das Mädchen zu den Anwesenden um. Resolut zog sie sich die Handschuhe aus und warf sie in den Müll.

„Alice–sama.“, und der Ältere verbeugte sich vor dem jungen Mädchen, war sie schließlich Ranghöher als er. „Wir haben einen besonderen Fall herein bekommen, der für Sie wahrscheinlich von Interesse sein könnte.“. Nickend gab das Mädchen ihr Einverständnis. Besorgt sah die Blonde auf das Mädchen, doch folgte schweigend.

Zu dritt liefen sie die Gänge entlang zu einen Separee für Seuchenerkrankungen. Vor einer Glasscheibe, die vom Boden bis zur Decke reichte, blieben sie stehen. In diesem Raum befand sich allerlei medizinisch – technische Geräte, so wie ein Krankenbett. In diesem lag ein älterer Mann mit schlohweißen Haar. Seine ausgezehrte Gestalt lag unter einer Decke und er starrte an die Decke. „Seit wann ist er hier?“, fragte Sari und sah zu dem Erwachsenen neben sich. „Heute Nacht angekommen“, meinte er kurz angebunden. Mit ihr hatte er nichts zu bereden.

Das blauhaarige Mädchen – Alice – hatte den Kopf leicht schief gelegt und schaute auf den Patienten. „Weswegen ist er hier?“, fragte das Mädchen sachlich. Es war das erste Mal heute, dass sie sprach. „Eine ansteckende Krankheit. Das ganze Land ist davon betroffen und sie hoffen, dass wir einen Impfstoff finden.“, beantwortete der Grauhaarige. „Ist keine Krankheit“, meinte das Mädchen, kniff die Augen zusammen und trat näher an die Scheibe.

Dann wandte sich das Mädchen ab und trat in die Übergangsschleuse. Dort zog sie sich kurz um, ließ aber den Seuchenanzug weg – was ein entsetztes Luftschnappen zur Folge hatte. Hinter dem jungen Mädchen stand der Wissenschaftler und Sari. Bevor jemand etwas sagen konnte, war das Mädchen in dem Zimmer verschwunden – direkt zu dem Patienten.

Vor dem Bett blieb sie stehen und nahm die Akte an sich. Ihre Stirn legte sich in Falten. Sie durch blätterte die Akte und fand – nichts. Niemand hatte den Mann bis jetzt untersucht, was normalerweise ein Standard war. Ein Klopfen an der Scheibe ließ das Mädchen kurz aufschauen. Dort stand ganz aufgeregt der Grauhaarige und gestikulierte wild mit den Armen. Mit einem Schnauben zeigte sie ihm die kalte Schulter und trat auf den Mann zu. Hinter sich hörte sie Schritte. Instinktiv wusste sie, dass Sari bei ihr stand.

Alice überreichte Sari die Akte. Diese nahm sie entgegen und blätterte selbst durch und zog die Stirn kraus. Dann schaute sie auf den Patienten und erstarrte. Das blauhaarige Mädchen besah sich den Mann. Es war ein älterer Mann mit schlohweißen Haaren. Die ältere blasse Haut zeigte nicht definierbare weiße Flecken.

Das Mädchen nahm die Erst – Untersuchung vor. Der Patient machte die Untersuchung mit, aber war erstaunt über das Mädchen neben sich. Dann fiel sein Blick auf die Blondine, die ihn mit einer teilnahmslosen Miene ansah, aber er erkannte das Symbol von ihrer Halskette. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dann schweiften seine Augen wieder zu dem kleinen Mädchen. Mit ruhigen und präzisen Handgriffen untersuchte sie ihn.

„Wie heißt du?“, fragte er sie mit seiner kratzigen Stimme leise. Die Blauhaarige sah kurz auf. „Alice.“, kam nur die Antwort und wandte sich kurz ab, um zu einen der Schränke zu wandern. Dort holte sie die benötigten Dinge, um ihm Blut ab zu nehmen, und kam wieder. „Für eine Alice bist du noch viel zu klein“, meinte der Ältere lächelnd. Verwirrt sah die Angesprochene auf ihren Patienten. Was meinte er damit? Tat diese Frage aber mit einem Schulterzucken ab. Routiniert nahm sie ihm Blut ab.

„Du bist eher eine Ally als eine Alice“, meinte er und sah weiterhin lächelnd auf die Kleine: „Ich bin TonTon.“, fügte er noch hinzu. Alice hielt in ihrer Bewegung inne. Der Name interessierte sie nicht – hatte keine Bedeutung. Doch das Gesagte irritierte sie. Ihre blauen Augen fixierten die dunklen ihres Patienten. „Warum?“, fragte sie nur.

Sari sah auf. Das war das erste Mal, dass sie so etwas fragte. Sonst nahm sie immer alles hin. Innerlich war sie erleichtert, dass es doch einen kleinen Teil gab, der nicht abtrainiert wurde. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. TonTon sah das Schmunzeln und zwinkerte ihr zu, dann wandte er sich wieder an das kleine Mädchen neben sich, das ihn verwirrt anschaute. „Weil eine Alice eine erwachsende alte Lady ist und Ally ein kleines Mädchen mit Schalk im Genick.“, und gab ein raues Lachen von sich, das sich zu einem Husten entwickelte.

Sari holte ein Glas Wasser für ihn und half ihm, sich auf zu setzten. Dankend nahm er das Glas entgegen und nahm ein paar Schlucke. Noch immer sah ihn das Mädchen verständnislos an. Ihr fragender Blick und der schief gelegte Kopf war ihm ein eindeutiges Zeichen. Der Weißhaarige hob seine Hand und legte sie auf den blauhaarigen Schopf vor sich. „Ally, du bist zu jung für eine 'Alice' “, meinte er nur versöhnlich und wuschelte durch die Haare.

Immer noch verwirrt schaute das Mädchen auf den Patienten und konnte mit seinen Antworten nichts anfangen. Verstand sie einfach nicht. Mit gerunzelter Stirn arbeitete sie weiter und nahm den Weißhaarigen eine weitere Probe Blut ab. Auch auf seiner Hand und seinen Arm waren die eigenartigen Flecken. So etwas hatte sie noch nie gesehen. „Hast du denn keine Angst?“, fragte TonTon. Wieder sah sie verwirrt auf. Warum sollte sie denn Angst haben? „Wegen einer möglichen Ansteckung“, fügte er erklärend hinzu.

Die Erkenntnis blitzte in ihren blauen Augen und ihr Gesicht nahm wieder eine teilnahmslose Miene an. „Ist keine Krankheit“, meinte sie nur. TonTon hob seine Braue. „Woher weißt du das?“, fragte er nach. Doch das Mädchen zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste es einfach. Mit einem letzten Handgriff verschloss sie die Blutprobe.

Mit dem Proben – und einem letzten Blick auf den Weißhaarigen - verschwand sie dann aus dem Raum. Die Blonde sah ihrem Schützling hinter. Seufzend nahm sie die Akte und wollte sich abwenden, wurde aber zurück gehalten. „Was ist hier los?“, fragte der Ältere und sah ernst zu Sari auf. Doch diese schüttelte nur den Kopf und flüsterte ein 'Später.'. Nickend nahm der Weißhaarige das hin.

Die Blondine verschwand ebenfalls aus dem Raum und suchte ihren Schützling. Wie sie vermutet hatte, fand sie sie in ihrem eigenen Labor. Seufzend legte sie die mitgebrachte Akte auf den kleinen Tisch und sah auf ihren Schützling. „Alice, komm, wir machen eine Pause. Du hast heute noch nichts gegessen.“

Die Angesprochene sah sich zu der Blonden um. Seit Jahren war sie nun bei ihr und passte auf das Mädchen auf. Mit gerunzelter Stirn sah die Siebenjährige zu Sari. Doch glättete sich ihre Stirn wieder und nickte der Älteren zu. Zusammen verließen sie das Labor und begaben sich in die Mensa.

Dort setzten sie sich an einen Tisch, nachdem Sari ein Tablett mit zwei vollen Tellern geholt hatte. Das kleine Mädchen nahm den Teller entgegen und begann zu essen. In Gedanken versunken speiste sie. Die blonde Frau sah auf ihren Schützling und schob sich eine gefüllte Gabel in den Mund. Unverzüglich verzog sich ihr Mund und sie kaute hohl auf die Mahlzeit. Kaum Geschmack, dafür aber alles nötige für den täglichen Bedarf. Wie sie den Geschmack und den Geruch eines saftigen Steaks vermisste.

Seufzend nahm sie einen weiteren Happs. Das Mädchen vor sich spielte eher mit dem Reis als, dass sie ihn aß. „Du?“, sprach das Mädchen leise. Die Blondine hob den Kopf und sah auf die Kleinere. „Ja?“, fragte sie auch leise und sah sich kurz um. Niemand interessierte sich für sie. „Warum nennt er mich 'Ally'?“, und sah auf Sari.

Diese hob die Braue, dann lächelte sie. Der alte Mann hatte bei der kleinere in den zehn Minuten mehr vollbracht, als sie in den ganzen Jahren zuvor. „Es ist ein Spitzname“, antwortete sie auf die Frage. „Spitzname?“ „Ja, eine andere Form eines Namens oder ein besonderes Merkmal des Menschen vor sich.“ Diese Aussage ließ sich das junge Mädchen durch den Kopf gehen.

„Du solltest das Essen essen und nicht damit spielen“, meinte die Blonde und sah auf das blauhaarige Mädchen. Diese sah kurz auf und schob sich dann eine Portion in den Mund. „Hast du auch einen 'Spitznamen'?“, fragte das Mädchen nach. „Nicht wirklich“, antwortete Sari und legte ihr Besteck auf den leeren Teller. Stille breitete sich zwischen den beiden aus. Dann kam ihr eine Idee. „Aber wenn du möchtest, kannst du mich 'Nee–chan' nennen.“ „Nee–chan?“, fragte sie nach. „Es bedeutet 'große Schwester.'.“, „Aber du bist nicht meine Schwester“, unterbrach Alice die Blonde. Lächelnd sah Sari auf ihren Schützling herunter, die sie mit verwirrtem Gesicht ansah.

„Das stimmt, wir sind keine Schwestern, trotzdem sehe ich dich als meine kleine Schwester, die ich lieb habe. Um die ich mich sorge. Und so etwas tun große Schwestern eben“, erläuterte die Blonde und sah, wie der Verstand des kleinen Mädchens arbeitete. „Dann, dann kannst du mich Ally nennen“, gab sie zögernd von sich. „Gern“, meinte Sari lächelnd. Ein weiterer Fortschritt. Sonst bedeutete ihr Namen gar nichts, merkte sie sich nicht einmal. Ihre 'Patienten' waren einfach nur Objekte für sie.

„Hast du noch Hunger?“, fragte die Blondine nach, da die Siebenjährige nur noch mit den Essen zu spielen schien. Ally schüttelte den Kopf und schob den Teller von sich. Sari stapelte die Teller aufeinander, stellte sie auf das Tablett und stand auf. Das kleine Mädchen folgte.
 

~~ kurz vor Mitternacht ~~
 

Leise Schritte ertönte durch den dunklen Gang. Ihr Weg führte sie zu einem Krankenzimmer. Niemand war mehr auf den Gängen zu sehen. Nur die Überwachungsschnecken zogen ihre Wege durch die Gänge. Kurz sahen sie die blonde Frau an und krochen aber dann weiter. Schließlich war sie eine Angestellte hier. Und es war nichts Ungewöhnliches, dass sie spät nachts unterwegs war, da sie mit Ally 'zusammen arbeitete'.

An einem Krankenzimmer – mit Verbindungsschleuse – trat sie ein. Sie ignorierte das Seuchenschild und betrat das Krankenzimmer. Mit wenigen Schritten trat sie auf das große Fenster zu und zog den schweren Vorhang davor.

„Was wird das?“, wurde sie gefragt. Die Blondine drehte sich um und legte einen Finger an die Lippe – ein Zeichen zu Schweigen. Der Ältere hob skeptisch eine Augenbraue. Ein kurzes Lächeln erschien, verschwand aber kurz darauf wieder. Sie kramte aus einer Tasche zwei kleinere technische Spielereien, die sie neben die Scheibe anbrachte.

Danach zog sie sich ein Stuhl ans Bett und setzte sich. „Warum bist du hier?“, fragte TonTon und sah auf die Blonde. „Ersten: Um dir zu danken. Zweitens: um dir einiges zu erklären.“ „Zu danken?“, fragte er nach. „Wegen dem kleinen Mädchen.“ „Mädchen?“, fragte er nach, doch dann erinnerte er sich an seinen Besuch heute: „Du meinst das blauhaarige Mäuschen.“, und es wurde ihn nickend bestätigt.

„Das musst du mir erklären“, meinte er und setzte sich etwas auf. Die Blonde half ihm. „Und warum hast du keine Angst, mir so näher zu kommen?“, und zeigte dabei auf ihre normale Kleidung. „Ich vertraue dem Urteil von Ally“, sagte sie und sah ihn wieder an. Dieser schaute sie fragend an. „Da muss ich ein wenig ausholen, um dir alles zu erklären“, erläuterte sie und half dem Älteren. Dieser griff nach ihrer Kette. Der Anhänger zeigte ein geheimes Symbol, dass Freiheit bedeutete. „Du gehörst dazu“, meinte er nur und sah der blonden Frau ins Gesicht. „Ja, ich bin Sari.“

Sari lehnte sich wieder zurück an die Stuhllehne und überschlug ein Bein über das andere. Dann begann sie zu erklären: „Wir sind hier in einem Forschungslabor der Weltregierung. Unterschiedlichste Untersuchungen von Waffen bis Medizin. Hier ist der Sitz einer der größten Labore der Grand Line. Doch an was hier wirklich geforscht wird, ist die Erschaffung einer Superwaffe.“, und sah unverwandt auf den Mann vor sich: „Einer menschliche Superwaffe. Künstlich erschaffen. Emotionslos. Gehorsam. Ohne eigenen Willen. Sie sollen als Wachen der Höchsten dienen. Oder als Auftragskiller. Sie wollten eine manipulierbare Puppe. Und haben auch eine bekommen.“ Schwer seufzte sie auf. Und sah in das Gesicht des alten Mannes.
 

„Ally ist diese Waffe.“ 
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Anmerkung: Als 'künstlich erschaffen' ist ein Retortenbaby gemeint. Also ein Kind, dass durch künstliche Befruchtung entstanden ist. Hier insbesondere, dass man die DNS manipuliert hat, was Stärke, Intelligenz und so ausmacht – so weit es eben möglich war. Das Baby wurde aber von einer unbekannten Mutter ausgetragen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rinnava
2015-05-12T20:31:16+00:00 12.05.2015 22:31
Gutes kapi ☺
Mach bitte schnell weiter
Lg Rin


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