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Die Dinge, die wir immer wollten...

Taichi & Mimi
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen bekommt ihr jetzt den zweiten Teil des Kapitels.
Viel Spaß ;-) Komplett anzeigen

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Neues Leben (Anfang)

15. August 2015, Tateyama, Präfektur Chiba
 

„Ach und Taichi, woher willst du überhaupt wissen, dass du der Vater bist?“
 

Seine Knie bohrten sich schmerzhaft in die harten Holzdielen. Mit aller Kraft presste er seine schweißnassen Hände gegen den Fußboden. Jede Muskelfaser in seinen Armen zog sich qualvoll zusammen und Taichi konnte das Adrenalin, welches ihm unaufhörlich durch die Adern floss, förmlich in seinem trockenen Mund schmecken. Jegliche Farbe schien aus seinem Gesicht gewichen zu sein. Ein manifester Kopfschmerz pulsierte durch seine Schläfen und zwang ihn dazu, den Blick von ihr abzuwenden und seine dunkelbraunen Augen zu schließen.
 

Diese Worte.
 

Ihre wenigen Worten zerrissen ihm das Herz in der Brust.
 

Noch nie bereitete es ihm Probleme, seine Wut gegenüber einer Frau zu kontrollieren, aber dieses Mal fiel es ihm tatsächlich schwer, ihr keine Ohrfeige zu verpassen. Vielleicht war es der Gedanke daran, dass Mimi im Moment so unendlich zerbrechlich war, vielleicht war es der Gedanke daran, dass sie wohl möglich ein Kind unter ihrem Herzen trug. Aber vielleicht war es auch schlichtweg der Gedanke, dass sie das, was sie sagte, unmöglich ernst meinen konnte.
 

Tai flutete seine Lungen mit Sauerstoff und spürte, wie sich sein Brustkorb zusammenzog, um sich danach gleich wieder zu entspannen. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass er noch immer am Leben war und sein Herz unerschüttert weiter schlug. Schweigend richtete er sich auf und lief die wenigen Schritte in den Flur. Mimi folgte ihm mit ihrem Blick, als Taichi sich schweigend die Schuhe anzog. Langsam erhob sie sich ebenfalls vom Fußboden und legte sich einige Haarsträhnen hinters Ohr.
 

„Zieh dich an, ich fahre dich ins Krankenhaus. Dann hast du Gewissheit und kannst für dich ganz alleine entscheiden, wie es weiter gehen soll.“
 

Verständnislos musterte sie ihn von hinten und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Nein, du musst mich nirgendwohin fahren...“ murmelte sie kleinlaut.
 

Taichi griff nach ihren Sandaletten und warf sie unsanft vor ihre Füße. Seine Gereiztheit sprang ihm förmlich aus den Augen. „Zieh dir jetzt deine beschissenen Schuhe an und steig in das Auto, bevor ich mich vergesse!“ sein Tonfall war ruhig aber bedrohlich scharf.
 

Er war bereits nach draußen gegangen, als Mimi zitternd ihre Schuhe aufhob. Sie konnte in seinem Gesicht, seiner Körperhaltung und seiner Stimmfarbe deutlich ablesen, wie sehr sie ihn gedemütigt haben musste. Wie tief der Dolch saß, dem sie ihm unvermittelt von hinten durch die Brust gerammt hatte. Warum tat sie das? Warum war sie so grausam zu ihm? Er war so ein guter Mensch und sie trat ihn mit Füßen. Vor wenigen Minuten hatte sie ihm sein Herz herausgeschnitten und in ihren Händen langsam zerquetscht. Obwohl er ihr alles von sich gab und sich mit allem was er ihr anbieten konnte offenbarte. Doch es war zu spät. Gesagtes war gesagt und im Leben gab es nunmal keine „rückwärts“ Taste.
 

Sie wollte keinen weiteren Streit vom Zaun brechen und riskieren, dass er vielleicht seine Selbstbeherrschung verlor und alles furchtbar eskalieren könnte. Also stieg Mimi folgsam in das Auto. Die Fahrt war unerträglich, denn man konnte die Anspannung zwischen beiden förmlich mit den Fingern durchschneiden. Der heutige Tag war bereits der Dunkelheit der aufkeimenden Nacht gewichen. Hinter dichten Wolkenfeldern versteckte sich der abnehmende Mond. Als beide den Parkplatz der kleinen Klinik erreichten, war dieser völlig menschenleer. Taichi zog den Schlüssel ab und starrte seufzend nach vorne.
 

„Ich bringe dich noch rein. Sicherlich wirst du jemanden brauchen, der die Untersuchung bezahlt, schließlich bist du nicht krankenversichert. Außerdem sollte in der Nacht keine Frau alleine über einen dunklen Parkplatz laufen...“
 

Sie biss sich angespannt auf ihre Unterlippe und nickte angestrengt. Warum musste er das jetzt auch noch ansprechen? Aber er hatte verdammt nochmal recht. Sie könnte nicht einmal ein Taschentuch bezahlen. Wie sehr sie es hasste so abhängig zu sein.
 

An der Anmeldung sagte Mimi relativ unbeeindruckt worum es ging und was sie geklärt haben wollte. Die Schwester blickte nervös zwischen der jungen Frau und dem großgewachsenen jungen Mann, der neben ihr stand, hin und her. Beide schienen sich nicht sonderlich darüber zu freuen, dass möglicherweise ein kleiner Mensch unterwegs war. Die Notaufnahme war komplett leer und somit dauerte es nicht lange, bis eine ältere Ärztin auf sie zukam.
 

„Folgen Sie mir doch bitte in den Untersuchungsraum. Möchte der werdende Vater mit dabei sein?“ fragte sie höflich und öffnete die Tür.
 

„Nein, ich bin nur der Fahrer. Ich warte draußen...“ sagte Taichi ungewöhnlich entspannt.
 

Als sie seine Stimme vernahm zuckte Mimi zusammen und blieb kurz im Türrahmen stehen. Sie drehte sich nicht um, sondern rang lediglich nach Atem. Ihre zitternden Finger fuhren über ihre Lippen. Angespannt hielt sie ihre Tränen zurück und betrat den Untersuchungsraum ohne ihn. Trotz der offensichtlichen Verwunderung der Ärztin, blieb Taichi standhaft und setzte sich draußen auf den Krankenhausflur. Sein fahles Gesicht verzog sich zu einer angespannten Fratze. Verzweifelt fuhren seine zittrigen Finger durch sein zerzaustes Haar. Ihm war zum Heulen zumute. Aber diese Blöße würde er sich jetzt nicht geben. Wütend wippte er mit beiden Beinen auf und ab. Noch immer spürte er, wie sein Puls raste. Er wollte nicht, dass sie diese Entscheidung alleine traf und sich gegen dieses Kind entscheiden würde. Auch wenn er vielleicht nicht der Vater war, wollte er es einfach nicht. Warum waren Frauen so? Letztlich konnten Männer diese Entscheidungen nicht beeinflussen. Am Ende waren es die Frauen, die einzig und allein über ein neues Leben entschieden und die Männer mussten sich fügen, ob sie damit einverstanden waren oder nicht. In seinem ganzen Leben hatte sich Tai noch nie so hilflos gefühlt.
 

„Hey Fahrer, auf ein Wort...“
 

Die Stimme der älteren Ärztin riss Tai aus seinen Gedanken. Er wusste nicht mehr, wie lange er jetzt hier draußen saß und wie spät es überhaupt war. Aber offenbar sollte er plötzlich mit in das Behandlungszimmer.
 

„...Fräulein Tachikawa möchte mit Ihnen sprechen.“
 

Fast schon unfreiwillig schob sie ihn in das Zimmer und machte hinter ihm die Tür zu. Mimi lag mit dem Rücken auf einer gewöhnlichen Untersuchungsliege. Ihre Bluse war bis zur Brust aufgeknöpft und entblößte ihren nackten Bauch. Die ältere Ärztin träufelte erneut etwas Gel über den Bauch, sodass sie die Ultraschallsonde darüber bewegen konnte. Mimi tippte mit ihren Fingern auf den kleinen Hocker neben sich und zeigte ihm, dass er sich setzen sollte. Taichi schnaufte merklich genervt und setzte sich schließlich hin. Ungewollt blickte er in ihre wundervollen haselnussbraunen Augen und dann auf den kleinen Monitor des Ultraschallgerätes. Angestrengt versuchte der junge Mann irgendetwas auf diesem Bild zu erkennen. Er legte seinen Kopf leicht nach links, dann wieder nach rechts, doch wirklich erkennen konnte er nichts.
 

„Was soll das sein? Eine dicke Bohne?“
 

Die Ärztin schüttelte lachend den Kopf und stellte den Monitor auf Standbild. Sie legte ein trockenes Papiertuch auf den Bauch der werdenden Mutter und wischte die letzten Reste des Gels ab. Mimi konnte sich ihr Lächeln ebenfalls nicht verkneifen und sah zu Tai.
 

„Tai, du bist wirklich unmöglich. Was soll das Kleine von dir denken, wenn ich ihm oder ihr irgendwann erzähle: das erste was dein Vater zu dir sagte war, dass du aussiehst wie eine dicke Bohne!
 

Dass die Ärztin das Zimmer bereits verlassen hatte, war Tai überhaupt nicht aufgefallen. Wie zur Salzsäule erstarrte blickte er zwischen den wunderschönen Augen von Mimi und dem Standbild des Monitors hin und her. Angespannt legte er seine Hand gegen die Stirn und drückte Daumen und Zeigefinger gegen seine Schläfen. Was hatte das zu bedeuten? Vor wenigen Minuten knallte sie ihm gegen den Kopf, dass er überhaupt nicht der Vater wäre und jetzt sagte sie so etwas?
 

„Du bist also schwanger und möchtest dieses Kind behalten?“ das war alles, was ihm jetzt dazu einfiel.
 

Zärtlich legte Mimi ihre Hand auf seine und suchte den Blick zu ihm. „Ich bin abscheulich. Alles was ich zu dir gesagt habe war einfach grausam. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Aber als ich dieses kleine Ding auf dem Bildschirm sah, da konnte ich diesen Gedanken nicht länger vor mir weg schieben.“
 

„Welchen Gedanken? Das du Appetit auf Bohnensalat hast?“ er grinste frech und drückte seine Hand zärtlich auf ihren Bauch.
 

Völlig verwirrt starrte sie in sein Gesicht und konnte überhaupt nicht verstehen, warum er jetzt darüber Witze machen konnte.
 

Tai atmete tief ein und schloss seine Augen. „Weißt du was, auch ich habe darüber nachgedacht. Über deine Worte, über deine Reaktion und habe mich gefragt, warum hast du für dich alleine diese Entscheidung getroffen? Warum hast du es billigend in Kauf genommen mich zu verletzen, auf Abstand zu halten und letztlich zu verjagen?“
 

Er beugte sich etwas über sie und schenkte ihr ein sanftmütiges Lächeln. „Die Antwort war ganz einfach. Dieses Leben, dein Leben in den letzten Monaten hat dich so verdammt hart gemacht. Dieses kleine verheulte, jammernde und wehleidige Prinzesschen ist vollkommen verschwunden. Alles was ich vorfand war eine in sich zurückgezogene, traurige und furchtbar einsame junge Frau auf der Suche nach Schutz und Halt. Mein Fehler war es zu glauben, dass du diesen Schutz und Halt bei mir finden wolltest. Das wolltest du nämlich überhaupt nicht. Du wolltest auf eigenen Füßen stehen und im Schutze deiner Familie neue Kräfte sammeln. Jetzt hast du das Gefühl, wieder alles verloren zu haben und diese Angst vor dem nächsten Verlust lässt es nicht zu, dass ich dich erreichen kann, egal wie sehr ich mich anstrenge.“
 

Einzelne Tränen kullerten über ihre Wange. „Ich weiß doch, wie sehr du dich anstrengst. Aber ich....“ sanft legte er seinen Finger auf ihre Lippen und unterbrach ihren Satz.
 

„Ich kenne dich jetzt so lange und ich bin mir dessen bewusst, dass du das alles nicht aus Boshaftigkeit machst. Irgendwann hat sich mein Herz dazu entschieden, dieses schreckliche, zickige, dickköpfige und weinerliche Mädchen zu lieben. Und selbst heute, werden sich meine Gefühle nicht ändern. Egal wie ekelhaft du zu mir bist, so schnell wirst du mich nicht los. Denn nach all den Jahren weiß ich ganz genau, dass hinter dieser harten Schale ein unglaublich sanftmütiger, leidenschaftlicher und liebevoller Kern steckt. Du hättest diese Schwangerschaft nicht abgebrochen...“
 

Tai hielt kurz Inne und sah zu Boden. „...wer ist denn nun der Vater?“
 

Mimi lächelte sanft und zog sein Gesicht zu sich herunter. Liebevoll hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hätte niemals gedacht, dass du noch dämlicher aussehen kannst, als ohne hin schon.“
 

Zärtlich fuhren ihre Finger durch sein Haar. Ihre beiden Blicke trafen sich und Taichi konnte seine Verwirrung nicht verstecken. „Ich bin in der achten Schwangerschaftswoche. Ich war in den letzten Monaten mit niemandem sonst zusammen, außer mit dir.“
 

Misstrauisch zog Taichi seine linke Augenbraue hoch. Sie war also in den letzten Monaten mit niemandem sonst zusammen? Und was war mit Joe? Diese Gedanken schob Taichi schnell wieder beiseite, schließlich hatte er das mit seinem Freund und Mimi geklärt. Dennoch passte seines Erachtens einiges noch nicht ganz zusammen.
 

„Aber vor acht Wochen war doch die Hochzeit. Ich war zwar sehr betrunken, aber zwischen uns ist doch nichts gelaufen? Oder etwa doch?“
 

Er war so unbeholfen und manchmal auch ein kleiner Trottel. Mimi musste grinsen und kniff ihm in seine Nase. „Eine Schwangerschaft beginnt mit der Befruchtung. Also zu dem Zeitpunkt an dem man miteinander schläft. Das Schwangerschaftsalter wird jedoch ab Zyklusbeginn berechnet, also ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Somit ist man in den ersten zwei Schwangerschaftswochen noch gar nicht schwanger. Müssen wir da nochmal den Biologie Unterricht besuchen?“
 

„Nein lass mal, das bei euch Frauen ist mir viel zu kompliziert, reicht doch, dass ich bei der Befruchtung anwesend war, oder?“ Tai grinste schelmisch.
 

„Aber Anwesenheit allein zählt nicht. Auch Theorie und Praxis müssen vorzeigbar sein.“ sie streckte ihm die Zunge raus und knöpfte sich langsam ihre Bluse zu.
 

„Also über meine Praxis hat sich noch keine der Ladys beschwert...“ dafür fing er sich sofort eine Ohrfeige von ihr ein.
 

„Sei nicht so frech!“ tadelte sie ihn mit strenger Stimme, um ihm dann aber wieder ein verliebtes Lächeln zu schenken. „Vielen Dank für dieses besondere Geburtstagsgeschenk. Das hast du wirklich gut gemacht, Papa.“
 

Tai erwiderte ihren liebevollen Gesichtsausdruck und streichelte ihr zärtlich über die Wange. „Das heißt jetzt also, dass du noch ganz am Anfang bist und wir besonders gut auf dich aufpassen müssen. Also regelmäßig essen und schlafen! Keinen Stress oder ähnliches, richtig?“
 

Während sich Mimi von der Liege erhob, nickte sie bestätigend. Die ersten drei Monate einer Schwangerschaft waren sehr riskant für das ungeborene Kind. Plötzlich spürte sie seine Hände an ihrer Hüfte, als er sie sehnsüchtig in eine stürmische Umarmung zog. Sobald Tai ihren warmen Körper an seinem spürte und ihren unverwechselbaren Duft in sich aufnahm, wurde ihm zum ersten Mal wirklich bewusst, dass sie von nun an eine kleine Familie sein würden. Beide hatten ein neues Leben in diese Welt gesetzt und würden für den Rest ihres Lebens die Verantwortung dafür tragen.
 

„Egal was passiert, egal wo du bist, egal welche Schwierigkeiten wir meistern müssen. Ich werde immer für euch beide sorgen. Ich bin hier, vor dir und gebe dir alles was ich habe, alles was ich bin und jemals sein werde.“
 

Fest schloss sie ihre Arme um seine Taille. Selbst wenn sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte, reichte sie ihm gerade mal an sein Kinn. Seine muskulösen Oberarme legten sich wie ein schützender Mantel um ihren Körper. Sogar in ihrer dunkelsten Stunde, in den trostlosesten Momenten ihres Lebens, wenn sie ihr hässlichstes Gesicht zeigte, bewies er Stärke und stellte sich ihr mutig entgegen. Seine Finger fuhren zwischen ihre. Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals, als er sie dort küsste. Genüsslich seufzte sie unter ihm auf und schmiegte sich an seine kräftige Brust.
 

„Lass uns gehen, ich bringe dich nach Hause.“ Tai löste seine verlangenden Lippen von ihr.
 

Er hätte sich unmöglich länger beherrschen können, zu sehr sehnte er sich nach ihrer Nähe. Zu lange konnte er sie nicht berühren. Zu sehr wünschte er sich mehr, als nur unschuldige Küsse. Hand in Hand verließen beide dieses Krankenhaus und fuhren durch die Nacht zurück zum Haus.
 

„Muss ich jetzt eigentlich etwas spezielles beachten? Außer, dass du kugelrund wie ein Ballon wirst?“ Tai versuchte die Stille zu durchbrechen und legte seine linke Hand auf ihren Oberschenkel.
 

Trotz der freudigen Entscheidung, dass sie das Kind behalten und austragen würde, dass sie nun eine kleine Familie waren, schienen noch immer einige Fragen offen im Raum zu stehen. Waren sie ein Paar? Wie war es um ihre Gefühle für ihn bestellt? Wo würden sie zukünftig wohnen? Würde Mimi ihr Studium fortsetzen? Wie sollten beide ihr gemeinsames Leben finanzieren? Auch Taichi versuchte diese Fragen weitestgehend aus seinen Gedanken zu verbannen, denn in erster Linie wollte er sich einfach nur über die Nachricht freuen, dass er bald Vater werden würde. Doch seine Freude schien einseitig zu bleiben, denn Mimi wirkte immer noch sehr niedergeschlagen.
 

„Tai ich....ich muss dir noch was sagen...“ stotterte sie angespannt und krallte sich an seiner Hand fest.
 

Der junge Mann verlangsamte das Tempo und brachte das Auto schließlich zum stehen. Seine Kehle fühlte sich staubtrocken an und in der Dunkelheit fiel es ihm schwer, ihre Augen auszumachen.
 

„Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, ständig versucht die richtigen Worte zu finden. Aber ich glaube, dass es einfach nicht immer die richtigen Worte gibt. Alles was du zu mir gesagt hast, so wie du mich siehst, ist soviel mehr, als ich mir je gewünscht habe. Mit jedem neuen Tag zeigst du mir, wie wichtig ich dir bin. Ich fühle mich so unbeholfen, wie ein kleines Mädchen, dass sich in einem dunklen Wald verlaufen hat. Immer auf der Suche, nach dem Licht, das mich aus der Dunkelheit führen könnte. Auf der Suche nach Schutz und Geborgenheit. Aber dabei hatte ich das Glück ständig vor meiner Nase.“
 

Mimi hielt kurz Inne und wischte sich über ihre feuchten Augenränder. Sie dachte an die Worte ihrer Großmutter, dass es die kleinen Dinge im Leben sind, die unsere Träume erst wirklich riesig werden lassen. Als sie weitersprach, drehte sie sich etwas zur Seite und sah Tai direkt in die Augen.
 

„Wir beide sind über Jahre hinweg aneinander vorbei gegangen. Immer wieder nach einander suchend, uns vermissend und doch nicht dazu in der Lage uns gegenseitig festzuhalten. Und jetzt, jetzt habe ich schon wieder das Gefühl, alles verloren zu haben. Die Realität reißt mir den Boden unter den Füßen weg. In meiner Brust zerfetzen mich Gefühle von Trauer über den Tod meiner Großmutter und Freude über die Schwangerschaft. Aber egal wohin ich blicke, egal wann ich dich anschaue, ich sehe nur dich! Mit all deiner Liebe für mich und all den Narben, die ich auf deinem Herzen hinterlassen habe.“
 

Hingebungsvoll streichelte Mimi die Konturen seines Gesichtes nach. Seine Bartstoppeln kitzelten unter ihren Fingerkuppen und kurzzeitig bildete sie sich ein, etwas nasses auf seiner Haut zu spüren.
 

„In deinen Augen sehe deinen Stolz und deine Wut aber auch dein großes Herz und deinen Mut. Ich liebe deine Art mich anzusehen. Wie du immer sofort weißt, wie es mir geht. Wenn du mir ein Lächeln schenkst, sind all meine Sorgen vergessen. Jede Minute, jede Sekunde die du an meiner Seite bist, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass du mich berührst und wenn du mich dann endlich küsst, verliere ich mich in meiner Sehnsucht nach dir.“
 

Plötzlich packte Tai sie im Nacken und zerrte ihren Kopf förmlich zu sich. Er konnte nicht länger an sich halten. Diese Emotionen in seiner Brust brachen alle gleichzeitig über ihn herein. Völlig orientierungslos, nicht mehr wissend wo oben und unten war, presste er seine Lippen auf ihre. Bereitwillig gewährte sie seiner Zunge Einlass und schlang ihre Arme um ihn. Mimi schmeckte ihn so intensiv, spürte seine raue Hand in ihrem Genick, hörte seinen hämmernden Herzschlag und fühlte seine Tränen an ihrer Wange. Vorsichtig löste sie sich von ihm. Ihre Stirn lehnte sie gegen seine und vergrub ihre Finger in seinem dichten Haar. Unter beständigem Schluchzen versuchte sie, ihre weiteren Worte mit Fassung zu formulieren.
 

„Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich das alles so gewollt, den ganzen Schmerz und all das Glück mit dir. Weil ich weiß, dass du derjenige bist, der für mich bestimmt ist. Oftmals fühlt es sich so an, als seist du ein weit entfernter Fremder. Aber wenn wir zusammen sind, dann weiß ich genau, dass ich diejenige bin, die dich vervollständigen wird. Ich weiß, dass du von Anfang an da gewesen bist und auf mich gewartet hast....“
 

Ihre Stimme brach ab, doch als Tai ihr zärtlich über den Arm streichelte, konnte sie den letzten Mut endlich aufbringen und ihm das sagen, was ihr schon so lange auf dem Herzen lag.
 

„Und jetzt bist du es, der mich und mein Leben komplett macht. Wenn auch unbeabsichtigt hast du mir das größte Geschenk auf der Welt gemacht. Du hast mir nicht nur dein Herz, sondern auch ein neues Leben geschenkt. Ich liebe dich so sehr.“
 

Alles was jetzt um ihn herum passierte, konnte er überhaupt nicht mehr wahrnehmen. Biochemische Prozesse in seinem Hirn vernebelten ihm die Sinne. Dopamin mischte sich mit Adrenalin und Taichi spulte ihre letzten fünf Worte wie ein Mantra in seinen Gedanken ab. Es war ein unbeschreiblich großartiges Gefühl, dieses Liebesgeständnis endlich von ihr zu hören. Obwohl sie im Moment so zerbrechlich wie noch nie in ihrem Leben war, offenbarte sie ihm ihre Liebe. Seine Gliedmaßen kribbelten bis in die Fingerspitzen und seine gesamte Haut war von einer Gänsehaut überzogen. Er konnte nicht anders, als sie einfach in seinen Armen zu halten. Sie dicht bei sich zu spüren, um sicher zu sein, dass es kein Traum war.
 

„Ich hoffe, dass du mich auch dann noch liebst, wenn ich deine unehelich gezeugte Brut unter meinem Herzen trage und kugelrund wie ein Ballon bin...“
 

Über ihre flapsig daher gesagten Worte musste Tai unter Tränen lachen. Langsam löste er sich etwas von ihr und zunächst trocknete er ihre Tränen, indem er sie sanft mit seinen Lippen auffing, bevor er sich selbst beschämt mit dem Ärmel seines Hemdes die letzten Überreste seiner Tränen aus dem Gesicht wischte.
 

„Weißt du, selbst bei 3 F würde ich dich noch lieben.“ Tai erkannte ihren fragenden Blick und grinste süffisant bevor er seinen Satz zu Ende führte. „Fett, fies und furzend...“
 

Sofort schlug sie ihm gegen die Schulter und zeigte sich sichtlich empört. „Was fällt dir ein? Du bist so ein Widerling! Ich überlege mir das lieber alles nochmal...“ grinsend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.
 

„Den Fahrer schlägt man nicht!“ gluckste Tai kichernd und startete den Motor des Autos.
 

„Ja richtig und mit dem Fahrer spricht man nicht! Also sei still und fahr los.“
 

Bevor er ihrer Anweisung folgte, sah er zu ihr und streichelte über ihren Bauch. „Wie ist denn jetzt unser Beziehungsstatus?“
 

Ein breites Grinsen schmückte ihr Gesicht als sie seine Frage hörte. „Ich weiß nicht, was deine weiteren Pläne sind. Aber mein leerer Ringfinger sagt noch immer »ledig«.“
 

Tai zog seine Unterlippe grinsend zwischen seine Zähne und zwinkerte ihr zu. „Dann sollten wir deinen Statusbericht schnellstmöglich auf »verheiratet« updaten, oder? Aber das System zu rebooten dauert immer eine Weile. Vielleicht kannst du dich vorab mit »vergeben an Taichi Yagami« begnügen?“
 

Verdutzt riss Mimi ihre riesigen haselnussbraunen Augen auf. Hatte er gerade »verheiratet« gesagt? Ein schüchternes Lächeln färbte ihre kirschroten Lippen. Sie lehnte sich zurück in den Sitz und hing kurz dieser Vorstellung nach, wie es wäre mit ihm verheiratet zu sein. Wie jedes Mädchen, hatte auch Mimi ihre Vorstellungen von einer Traumhochzeit, aber im Moment war es wirklich sehr unrealistisch von einer Hochzeit zu sprechen. Zum einen war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt und zum anderen standen sie gerade erst am Anfang eines noch langen gemeinsamen Weges.
 

„Unter vorbehaltlicher Rücksprache mit dem Administrator, kann ich mit dem von dir vorgeschlagenen Beziehungsstatus mitgehen.“
 

Auf dem Rückweg kamen sie am Gemeindehaus vorbei und Mimi bat Taichi darum, noch einmal anzuhalten, sodass sie die Gelegenheit bekam, sich noch ein letztes Mal von ihrer Großmutter zu verabschieden. Taichi hielt ihre Hand, während sie den großen Saal betraten. Alles war unverändert. Die Stühle standen starr in Reihe und Glied, während sich am vorderen Ende des Saales der aufgebahrte Sarg befand. Davor lagen unzählige Blumenkränze. Der starke süßliche Geruch der Königslilien erfüllte den gesamten Raum. Neben dem Sarg befand sich ein antiker Mahagonitisch mit aufwändigen Schnitzereien auf der Oberfläche. Die glänzend goldene Färbung des Kondolenzbuches, ließ die Vertiefungen der Schnitzarbeiten hell schimmern. Zahlreiche Seiten waren von den vielen Gästen abgegriffen und Mimi blätterte gedankenverloren darin herum. Sie las sich einige Trauerbekundungen einzelner Gäste durch, bis sie schließlich die erste Seite und somit die Gästeliste aufschlug. Sehr viele Personen hatten ihre Unterschrift gesetzt und waren zur Trauerfeier von Kimiko erschienen. In filigran geschwungenen Kanji setzte Mimi an das Ende der Liste ebenfalls ihren Namen. Gerade als sie das Buch zuschlagen wollte, viel ihr eine markante Unterschrift im mittleren Teil der Seite ins Auge.
 

»Tachikawa, Sōsuke«
 

Entsetzt warf sie das Buch zu und wich einige Schritte vom Tisch zurück. Das konnte unmöglich sein, aber die Unterschrift ihres Vaters würde sie überall wiedererkennen. Im selben Moment hörte sie die Stimme ihres Freundes und fuhr erneut zusammen.
 

„Sieh mal, das sind Blumen von deinem Vater. Auf der Schärpe steht: »In ewiger Liebe, dein Sohn. Ich werde dich sehr vermissen.«...“ Taichi strich mit seinen Fingern über den seiden Stoff der Banderole.
 

„Sicherlich hat er die schicken lassen...“ mit einem wütenden Blick erhob sich Tai wieder von seinen Knien und schob seine Hände in die Hosentaschen.
 

Mimi trat neben Tai und blickte auf den Strauß aus schwarzen Rosen und weißen Lilien. „Nein, er muss hier gewesen sein. Seine Unterschrift ist auf der Gästeliste. Warum hat er nichts gesagt? Warum ist er nicht zu mir gekommen? Wie kann er einfach verschwinden, ohne ein Wort an mich zu richten?“
 

Ihre Stimme klang dünn und ihre Augen schimmerten gläsern, als sie sich hinkniete und einige Blütenköpfe berührte. Zwischen den unzähligen Kränzen und Sträußen entdeckte sie einen schmalen schwarzen Briefumschlag. Er verbarg sich hinter der rechten Schärpe und Mimi zog ihn langsam hervor. Auf dem Umschlag konnte sie die Schrift ihres Vaters erkennen. Kurz überlegte sie, den Brief zu öffnen und den Inhalt zu lesen. Aber dieser Brief war nicht für sie bestimmt. Mimi richtete sich wieder auf und legte den Brief behutsam unter die gefalteten Hände ihrer Großmutter. Mit größter Wertschätzung und Liebe betrachtete sie das ruhende Gesicht von Kimiko und streichelte ihr sanft über die Wange.
 

„Es ist bedauerlich, dass ihr am Ende doch im Streit auseinander gegangen seid, aber vielleicht stimmen dich seine Worte versöhnlich und ihr könnt zu einem anderen Zeitpunkt wieder miteinander lachen. Du fehlst mir und ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht, egal wo du sein magst.“
 

Als ihre Tränen auf den Briefumschlag tropften, wich Mimi etwas zurück und wischte sich schluchzend über ihre Wangen.
 

„Und du bist doch eine Hexe, du hast von Anfang an gewusst, dass ich schwanger bin und hast diese Söckchen für mich gestrickt.“ sie lachte kurz und legte ihre Hand auf die ihrer Großmutter. „Ich verstehe viele Zusammenhänge noch nicht ganz und ich weiß auch nicht, warum du immer diesen grandiosen Durchblick hattest, aber ich bin so froh, dass du einen Teil meines Lebens begleitet hast. Ich werde dich niemals vergessen.“
 

Taichi legte von hinten seine Hände um ihre Schultern und drückte ihren Rücken an seine Brust. Im Moment war er so stolz auf sie, wie tapfer sie dieser Situation entgegen trat und wie erwachsen sie sich verabschieden konnte. Ohne Wut und Groll. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und hielt sie noch eine ganze Weile in seinen Armen.
 

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Angespannt lehnte er sich gegen die Tür seines Autos. Sollte er jetzt wirklich fahren, ohne mit ihr zu sprechen? Was sollte er ihr auch sagen? Sie lebte jetzt ihr eigenes Leben und hatte offensichtlich einen guten Mann gefunden, der an ihrer Seite stand und auf sie aufpasste.
 

„Wann bist du eigentlich so ein jämmerlicher Feigling geworden?“
 

Diese bekannte weibliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Müde drehte er sich um und lehnte sich mit seinem Rücken gegen die Fahrertür. Lässig griff er in seine Sakkotasche und fingerte eine Zigarette aus der Packung.
 

„Immer noch so eine große Klappe. Manche Dinge ändern sich eben niemals.“
 

Sie reichte ihm Feuer und grinste geheimnisvoll. „Ich glaube, dass sich in den letzten Jahren sehr viele Dinge verändert haben. Doch du verschließt deine Augen und verpasst die schönsten Momente im Leben. Welchen Preis hast du für deine Karriere bezahlt, Sōsuke?“
 

„Ach hör schon auf mit deiner Moralpredigt, Asuna. Ich weiß, ihr seid alle soviel bessere Menschen als ich es bin. Willst du das jetzt wirklich mit mir besprechen?“
 

Die junge Ärztin schüttelte lächelnd ihren Kopf und faltete die Arme vor der Brust. „Ich weiß, dass du ein sturer Bock bist, aber welchen Streit du auch immer mit deiner Tochter gehabt haben magst, es sollte doch nicht so enden, wie zwischen dir und deiner Mutter, oder?“
 

„Was willst du mir vom Verzeihen erzählen? Nach all den Jahren fällt es dir doch immer noch schwer, mir zu vergeben.“ ein bitteres Lächeln zog sich über seine schmalen Lippen, nachdem er einen langen Zug von seiner Zigarette genommen hatte.
 

„Es würde mir leichter fallen, wenn ich wüsste, dass du mich irgendwann einmal geliebt hast.“
 

„Vom ersten Augenblick an. Doch manchmal ist es uns nicht bestimmt den Weg gemeinsam zu gehen.“ antwortete Sōsuke unumwunden und fixierte Asuna mit seinem Blick.
 

„Nein, das glaube ich nicht. Vielleicht war es uns nicht bestimmt den Weg Hand in Hand zu gehen, aber dennoch sind unsere beiden Lebenswege durch unsere gemeinsame Tochter unzertrennlich miteinander verflochten.“
 

„Ich war für unsere Tochter niemals ein Vater und wahrscheinlich nicht einmal für Mimi. Wie sollte ich jetzt ein Teil ihres Lebens sein? Dafür ist es einfach zu spät.“
 

„Es ist niemals zu spät. Solange dieses Herz in deiner Brust schlägt und du bereit bist zu kämpfen, ist es nicht zu spät für euch.“ ihre Hand legte sich vorsichtig auf seine Brust.
 

Für einen kurzen Moment herrschte Stille zwischen den beiden, bis er plötzlich seine Hand auf ihre legte. Asuna sah zu ihm auf und spürte, dass ihre Wangen leicht erröteten. Warum löste seine Berührung eine solche Aufregung in ihr aus?
 

„Und was ist mit uns?“ sanft zog Sōsuke sie an sich.
 

Asuna drückte sich von ihm weg und lächelte liebevoll. „Vielleicht werden wir uns im nächsten Leben begegnen. Wir werden dann vielleicht endlich verstehen, warum es jetzt nicht geht und warum ich jetzt besser gehe.“
 

„Warum lässt man gehen, was man später vermisst?“
 

Sie seufzte leise und löste sich aus seinen Armen. „Du bist gegangen. Du hast dich dazu entschieden und es ist alles solange her, bitte lass uns jetzt nicht davon anfangen. Wenn es auch sehr spät ist, zeigst du dennoch Größe, indem du wenigstens deiner Mutter die letzte Ehre erweist.“
 

„Es war ein letztes Lebwohl...“ er löschte seine Zigarette und fuhr sich nervös durchs Haar.
 

„Dem ewigen Abschied wird irgendwann neues Leben folgen. Ich glaube, dass deine Tochter in freudiger Erwartung ist und möglicherweise, wird sie ihren Vater jetzt mehr denn je brauchen. Ich kann verstehen, dass du verletzt bist. Das sind wir doch immer, wenn unsere Kinder nicht den Weg beschreiten, den wir uns für sie gewünscht haben. Doch am Ende machst du plus / minus Null, denn sie wird ihren eigenen Weg gehen, zur Not auch ohne dich. Auch wenn man sagt, dass wir alle für unsere Fehler bezahlen müssen, so ist jeder Tag ein Neuanfang. Nutze diese Chance, denn irgendwann ist es vielleicht wirklich zu spät.“

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Es war weit nach Mitternacht, als Taichi und Mimi zum Haus zurückkehrten. Beide saßen noch lange schweigend bei Kimiko. Er hatte nicht gewusst, was er hätte sagen oder tun sollen, um sie zu trösten. Also hielt er sie einfach in seinen Armen. Irgendwann hatte sich seine Freundin beruhigt und sie fuhren zusammen zurück zum Haus. Die Nacht war so still, dass man selbst hier oben das Rauschen der Wellen hören konnte. Als beide die wenigen Stufen zur Haustür hinauf liefen, stoppte Mimi abrupt und beugte sich nach unten. Zu ihren Füßen lag ein kleiner Briefumschlag mit ihrem Namen darauf. Zögernd knitterten ihre Finger die Kanten des Umschlages und Taichi konnte an dem nervösen Knabbern auf ihrer Unterlippe erkennen, dass sie Angst hatte diesen Brief zu öffnen. Mit einem Lächeln nahm er ihr das kleine Stück Papier aus der Hand.
 

„Soll ich ihn öffnen und dir vorlesen?“
 

Als Antwort erhielt er ein stummes Nicken. Gemeinsam setzten sie sich auf die oberste Stufe der Treppe. Taichi öffnete den Briefumschlag mit Bedacht und fing an leise daraus vorzulesen.
 

»Meine liebste Tochter,

am heutigen Tag hast du mich sehr stolz gemacht. Du bist zu einer starken jungen Frau herangewachsen und konntest dich sogar deinem herrischen Vater widersetzen und versuchst deinen eigenen Weg zu finden. Soviel Mut und Aufrichtigkeit hätte ich mir für meinen Lebensweg auch gewünscht.Von mir kannst du diese Charakterzüge demnach nicht geerbt haben. Aber ich weiß sehr wohl, wer dir diese Stärken beigebracht hat. Deine Großmutter und dein Großvater waren außergewöhnliche Menschen. Sie haben mich und meine Familie stets respektvoll und mit sehr viel Liebe behandelt.

Irgendwann weiß man leider überhaupt nicht mehr, wie man nach dem ewigen Streiten und endlosen Schweigen wieder zueinander finden soll. Ich habe zumindest keinen Weg gefunden und habe meine letzte Chance auf Frieden verpasst. Manchmal muss man erst alles verlieren, um dann zu begreifen, was man hat gehen lassen. Bitte glaube nicht, dass mir meine Eltern nichts bedeuteten. Ich befürchte, umso mehr wir einen Menschen lieben, desto schwerer wird es für uns, dass wir uns eingestehen, wie sehr wir diesen Menschen verletzt haben.

Glaubst du, dass wir frei sein könnten, wenn die Vergangenheit und Zukunft gemeinsam verschwinden würden? Frei von allen Konventionen und Fehlern? Wenn ich eines Tages dazu in der Lage sein könnte, das zu fühlen, was in dir vorgeht, die Welt so zu sehen, wie du sie siehst, vielleicht bin ich dann dazu in der Lage dich auch so zu lieben, wie du es immer wolltest. Denn ich liebe dich über alles und das ist keine Lüge.

Ich wünsche mir, dass du mir mein Versagen und meine Fehler vergeben kannst und ich vielleicht irgendwann wieder ein Teil deines Lebens sein darf. Wenn du mich brauchst, werde ich da sein. Gib mir einfach ein Zeichen, wenn du dazu bereit bist. Auch wenn es mittlerweile einen anderen Mann in deinem Leben gibt, der dich liebt und dir alles gibt, was du dir wünscht, möchte ich, dass du weißt, dass in der Zwischenzeit kein Tag vergehen wird, an dem ich nicht an dich denke.

In Liebe, dein Vater.«


 

Als Taichi den letzten Satz beendet hatte, faltete er das Stück Pergament wieder zusammen und schob es zurück in den Briefumschlag. Mimi hatte ihre Knie dicht an ihren Körper gezogen und ihre Arme drum herum geschlungen. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter und Tai spürte, dass ihre Tränen den Stoff seines Hemdes bereits durchtränkt hatten. Er platzierte den Brief auf ihren Schoß und legte seinen Arm um sie. Liebevoll streichelte er ihre Schulter und küsste ihre Stirn.
 

„Hey Süße, das sind doch wirklich sehr aufrichtige Worte. Meinst du nicht, du könntest einen Schritt auf ihn zugehen?“
 

Eine Antwort blieb sie ihm schuldig, aber Tai versuchte es noch einmal.
 

„Vielleicht sollte es zwischen dir und deinem Vater so laufen. Vielleicht sollt ihr nach diesem komplizierten Auf und Ab nun endlich wieder zueinander finden? Was wäre das Leben, ohne den Mut etwas zu riskieren? Sind wir nicht alle nur unbedeutende Statisten in diesem Stück was wir Leben nennen? Ist uns nicht am Ende sowieso alles vorherbestimmt? “
 

„Am Ende ist unser Schicksal vielleicht wirklich vorherbestimmt, aber ob wir es kampflos hinnehmen obliegt uns selbst. Wir haben immer eine Wahl und mein Vater hatte seine Wahl vor langer Zeit getroffen.“
 

Ihre Stimme klang monoton und kühl. Er richtete sie etwas auf, damit er ihr in die Augen sehen konnte.
 

„Wir haben alle unsere Wahl getroffen. Wir haben alle gute und schlechte Entscheidungen gefällt. Aber manchmal müssen wir unseren Stolz runter schlucken und verzeihen.“ zärtlich strich er ihr die Haare aus dem Gesicht. „Aber du musst heute nichts mehr entscheiden. Ich glaube, dieser Tag war ereignisreich genug. Lass uns einfach schlafen gehen und morgen sieht die Welt schon anders aus.“
 

Die Nacht war kurz und unruhig. Als der junge Yagami seine verschlafenen Augen aufschlug, blickte er auf den leeren Platz neben sich. Als sie gestern nach Hause kamen, wollte Mimi unbedingt unter die Dusche. Taichi war etwas verwundert, als sie vehement darauf bestand, dass er sie begleitete. Noch nie hatte er so etwas erlebt. Sie suchte jede Sekunde seine Nähe und hing an ihm, wie ein kleines Klammeräffchen. Was wiederum dafür sorgte, dass der junge Mann mit sich selbst zu kämpfen hatte standhaft zu bleiben. Doch letztlich waren es zärtliche Berührungen, Umarmungen und unschuldige Küsse die sie miteinander austauschten. Sie suchte in seiner Innigkeit nach Schutz und den gab er ihr. Danach war es Taichi der darauf bestand, dass sie noch etwas aß. Beide saßen noch lange schweigend, aneinander gelehnt in der Küche, bis sie schließlich gemeinsam in Mimi's Zimmer ins Bett gingen. Er konnte sich an keine Situation erinnern, in welcher er eine Frau so fest in seinen Armen gehalten hatte, bis sie endlich eingeschlafen war. Selbst mit seiner ängstlichen kleinen Schwester gab es keine vergleichbaren Situationen. Immer wieder streichelte er, mit seinen rauen Fingern, über ihren schmalen Rücken und versuchte sie zu beruhigen und doch fing sie immer wieder an zu schluchzen.
 

Seine Augen brannten und Taichi rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel. Mimi musste sich bereits aus seiner Umarmung gelöst haben und aufgestanden sein. Gestern Abend hatte sie ihm noch erzählt, dass ihre Schwester heute Vormittag vorbei kommen wollte, um sich einige Sachen von Kimiko abzuholen. Da es bereits nach frischem Kaffee duftete, ging Tai davon aus, dass Sae bereits da war und nach dem Grad der Helligkeit zu urteilen, war es mindestens schon 11 Uhr. Gemächlich machte er sich auf den Weg nach unten. Die beiden Frauen saßen im Wohnzimmer. Zwischen ihnen ein kleiner Karton, den sie bereits mit einigen Habseligkeiten gefüllt hatten. Im Moment blätterten beide in Familienalben herum und tranken dazu eine Tasse Kaffee.
 

„Guten Morgen...“ knurrte Tai und trottete in seiner Unterhose ins Badezimmer.
 

Bei dem Anblick seines durchtrainierten Oberkörpers und den strammen Oberschenkeln wurde Sae etwas verlegen. Ihre Wangen färbten sich feuerrot und beschämt starrte sie auf ihre Kaffeetasse. Mimi grinste vielsagend und kniff ihrer Schwester in den Arm.
 

„Na hör mal, du sollst deinem neuen Arzt schöne Augen machen und nicht meinem Kerl!“
 

„Entschuldige, das ist mir so peinlich.“ hauchte Sae und wendete sich wieder ihrer vorhergehenden Tätigkeit zu.
 

Mimi konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, doch noch bevor sie sich wieder ihrer Schwester zu wenden konnte, klingelte es an der Tür. Verwundert sahen sich die beiden Frauen an, denn eigentlich gab es niemanden, den sie erwarteten.
 

Die junge Frau fuhr sich durch ihr langes Haar und band sich einen Zopf, während sie zur Haustür lief und diese öffnete. Verblüfft sah sie in das Gesicht eines älteren Herren in einem schwarzen Nadelstreifenanzug. In seiner linken Hand hielt er eine dunkelgraue Aktentasche. Auf seiner Nase ruhte eine dicke Brille, welche er immer wieder mit dem Zeigefinger rauf schob. Ein unsicheres Lächeln umspielte seine Lippen, als neben ihm eine Frau mittleren Alters hervortrat. Es war Tante Mei, die noch etwas müde aussah und schließlich an Mimi das Wort richtete.
 

„Guten Morgen meine Liebe, das ist Herr Mōrita. Er ist Rechtsanwalt und Notar deiner Großeltern gewesen. Heute Morgen stand er bei mir vor der Tür und suchte nach euch beiden. Herr Mōrita möchte mit euch über die Erbschaft sprechen.“
 

Inzwischen waren Sae und Taichi ebenfalls in den Flur gekommen und beobachteten die Situation. Tai hatte es sogar tatsächlich geschafft sich eine Hose anzuziehen. Nachdem sich Herr Mōrita noch einmal selbst vorgestellt hatte, begaben sich alle gemeinsam in das Wohnzimmer. Er legte seine Aktentasche auf den Couchtisch und öffnete den Verschluss. In seinen Händen hielt er schließlich einige Dokumente und blätterte wild darin herum.
 

„Ihre Großeltern besitzen seit vielen Jahren die größte Fischerei in der gesamten Region. Nach dem Tod ihres Großvaters übernahmen ihre Großmutter und Tante die Leitung des Unternehmens. Nachdem nun leider auch Kimiko von uns gegangen ist, wird das Unternehmen unter den verbliebenen Nachkommen zu gleichen Teilen aufgeteilt. Ihre Großeltern hatten einen Sohn und eine Tochter, somit erben Ihre Tante und Ihr Vater zu gleichen Teilen die Anteile an der Firma.“
 

Taichi blickte etwas belämmert drein, denn es fiel ihm schwer den Äußerungen des Rechtsverdrehers zu folgen. Doch Mimi schien völlig souverän und schien einwandfrei zu verstehen, worum es ging.
 

„Inwieweit betrifft diese Tatsache mich und meine Schwester?“ fragte sie schließlich und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
 

„Nun ja, es geht nicht nur um die Firma ihrer Großeltern, sondern ebenfalls um die zahlreichen Grundstücke, Ländereien und das Vermögen der Familie Tachikawa. Zum einen dieses Anwesen und dann einige Ländereien, welche sich in der Region erstrecken und natürlich das Grundstück der Fischerei und die darin enthaltenen Strandflächen und Schiffe.“
 

Tante Mei mischte sich kurz ein und versuchte den Sachverhalt aufzuklären. „Kimiko hatte zu Lebzeiten bereits festgesetzt, wer dieses Anwesen und die Grundstücke in Tateyama bekommen soll. Sie wollte, dass Mimi dieses Haus bekommt und Sae die restlichen verbliebenen Grundstücksflächen und Ländereien.“
 

„Mimi soll dieses ganze Haus und Grundstück alleine bekommen?“ entfuhr es dem jungen Yagami plötzlich. Ein rührseliges Lächeln zog sich über ihre Lippen und Mimi sah zu ihrem Freund.
 

Der Rechtsanwalt lächelte und legte die Grundstücksurkunde auf den Tisch. „Aber nicht nur dieses Grundstück. Gestern Abend war Ihr Vater in meinem Büro und hat seinen gesamten Pflichtanteil der Erbschaft auf seine beiden Töchter überschrieben.“
 

Entsetzt sahen sich Mimi und Sae an. „Was hat das zu bedeuten?“ hauchte die ältere der Schwestern mit erstickter Stimme.
 

„Das bedeutet, dass der Vermögensanteil Ihres Vaters, der sich auf etwa 4,5 Millionen Yen beläuft, unter Ihnen beiden aufgeteilt wird. Außerdem erhalten Sie beide aus den 50% seines Anteils an der Firma jeweils 25% der Aktienanteile. Somit werden Sie drei die einzigen Inhaber des Konzerns sein und Ihre Tante besitzt daran die mehrheitlichen Anteile.“
 

Im Zimmer herrschte mit einem Mal absolute Stille. Tai rechnete noch immer im Kopf nach, was wohl die Hälfte von 4,5 Millionen Yen waren, während Mimi sich hinsetzen musste. Warum hatte ihr Vater das getan? Wollte er sich freikaufen? Sollte er doch ersticken an seinem Geld. Sae setzte sich neben Mimi und wischte sich über ihre tränenden Augen.
 

„Warum macht er das? Er kennt mich doch überhaupt nicht. Mir bedeutet dieses Geld doch überhaupt nichts...“ murmelte sie.
 

Mei humpelte mit ihrem eingegipsten Bein zu den beiden rüber und setzte sich neben sie. „Ich glaube nicht, dass er sich freikaufen oder sein Gewissen damit bereinigen möchte. Ich denke vielmehr, dass er genau weiß, dass Kimiko es so gewollt hätte. Er ist doch sowieso nicht in Japan und die Führung dieser Firma würde ihm nur zusätzlichen Ärger bereiten. Die ganzen Grundstücke braucht er auch nicht, aber er weiß, dass ihr es gut gebrauchen könnt.“
 

„Davon völlig abgesehen, hat Ihnen Ihre Großmutter bereits zu Lebzeiten 500.000 Yen überschrieben Fräulein Tachikawa. Ich weiß nicht, wann Sie zuletzt ihren Kontostand überprüft haben, aber darauf befinden sich bereits die gesamten Vermögenswerte und monatlich erhalten Sie die Renditen aus Ihren Anteilen an der Firma sowie die Gewinnauszahlung. Also wenn ich mir diese Anmerkung erlauben darf, Geldsorgen dürften Sie die nächsten Jahre erstmal nicht haben.“ Der Rechtsanwalt legte mit einem höflichen Lächeln sämtliche Unterlagen auf den Tisch.
 

Im selben Moment klatschte Taichi mit seiner flachen Hand gegen seine Stirn. Er konnte es nicht fassen, was er gerade zu hören bekam. Mit einem Mal war seine Freundin eine Multimillionärin und gestern hatten sie sich noch wie die Kesselflicker über Geld gestritten? Also im Moment glaubte er wirklich, dass er sich in einer schlechten Fernsehsendung befand. Seine Auge suchten nach ihren und er war über ihren erschrockenen Gesichtsausdruck völlig entsetzt. Warum freute sie sich denn nicht? Löste diese Botschaft nicht mit einem Mal all ihre Sorgen? Wenigstens hatte ihr Vater jetzt einmal etwas sinnvolles getan. Tai bekam am Rande noch mit, dass Mei den Rechtsanwalt höflich verabschiedet hatte und ihn nach draußen begleitete. Sae war ihrer Tante ebenfalls gefolgt und sprach mit ihr im Flur. Der junge Mann konnte deutlich erkennen, dass sie völlig aufgelöst war und es Mei schwer fiel, die junge Frau zu beruhigen. Mimi hingegen saß regungslos auf dem Sofa und starrte ihre nackten Füße an.
 

„Mimi, ich verstehe eure Reaktion überhaupt nicht. Sind das denn keine guten Nachrichten?“ sagte er euphorisch und setzte sich auf den Couchtisch, mitten auf die Dokumente.
 

„Ich kann das einfach nicht glauben...“ murmelte Mimi. „...erst dieser Brief und jetzt das. Warum kann er denn nicht einfach nur hier sein? Ich will sein Geld doch überhaupt nicht.“
 

„Das ist nicht sein Geld. Es ist das Geld deiner Großeltern und ich glaube, dass dein Vater einmal das Richtige getan hat. Nicht für dich, sondern für seine Mutter. Kimiko hätte es genauso gewollt.“
 

Er legte seine Hände auf ihre und grinste sie frech an. „Jetzt müssen wir uns darüber keine Gedanken mehr machen und du wirst mir gefälligst ein schönes neues Motorrad kaufen!“
 

Ihre haselnussbraunen Augen sahen zu ihm auf und erneut hatte er es geschafft, sie zum lachen zu bringen. „Du bist ein blöder Idiot! Als ob ich dir ein neues Motorrad kaufen würde, dann müsste ich auch gleich die nächste Stelle für eine Tätowierung aussuchen.“
 

Zärtlich legte er seine Hand an ihre Wange und zog sie langsam zu sich. „Wir werden das gemeinsam schaffen. Ich liebe dich auch mit deinem ganzen Geld.“
 

Mimi lehnte ihre Stirn gegen seine und lachte laut auf. „Wie soll es jetzt weiter gehen? Schließlich musst du zurück. Du hast eine Wohnung und musst dein Studium beenden.“
 

„Mhm, was hältst du davon, wenn wir erstmal zusammen zurück nach Tokio gehen. Ich kann mein Studium beenden und du zu Kräften kommen. Am Wochenende können wir doch hier raus fahren und uns um das Haus kümmern.“ er stockte kurz und wurde tatsächlich rot.
 

Mimi sah ihn erstaunt an und küsste seine Nasenspitze. „Warum auf einmal so verlegen?“
 

„Ich...also....wenn es alles gut gehen sollte, dann könnten wir nach meinem Abschluss hier wohnen. Schließlich hätten wir in diesem großen Haus zu dritt viel mehr Platz.....“
 

Ihr Blick wurde sanft und sie zog ihn dicht an sich heran. Zärtlich legten sich ihre Lippen auf seine und verschmolzen zu einem hingebungsvollen Kuss. Sehnsüchtig ging Tai darauf ein und umspielte ihre Zunge mit seiner. Ihre Hände lagen auf seiner Brust und drückten ihn plötzlich etwas von sich weg, womit Mimi schließlich den Kuss löste.
 

„Hört sich nach einer guten Idee an.“ hauchte sie verliebt gegen seine Lippen. „Ich liebe dich...“
 

„Ich liebe dich auch...“ seine Hand fuhr unter ihr Shirt und legte sich auf ihren nackten Bauch. „Nein, ich liebe euch beide. Denn von jetzt an, sind wir zu dritt.“

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Er verstaute sein Handgepäck in der oberen Ablage und sah auf seine Armbanduhr. Die letzten 72 Stunden waren mehr als anstrengend und sein Kopf schmerzte außerordentlich. Müde ließ er sich auf den ledernen Sitzen der Business - Class nieder und nippte an seinem Glas Champagner.
 

„Herzlichen Glückwunsch meine Hübsche, ich hoffe euch beiden geht’s gut. Vielleicht sehen wir uns bald wieder.“ sagte er und sah gedankenverloren aus dem Fenster des Flugzeuges.
 

Noch immer hing ihm das Gespräch mit Asuna nach. Hatte sie wohl möglich recht damit, dass Mimi ein Kind erwartete? Wann war dieser aufdringliche Wirbelwind eigentlich eine derart intelligente Frau und Ärztin geworden? Sōsuke kam nicht umhin, immer wieder über den letzten Satz der jungen Ärztin nachzudenken:
 

„Neues Leben bedingt immer den Abschied von etwas vergangenem und gleichzeitig den Anfang von etwas neuem. Der Tod und das Leben liegen so dicht beieinander und doch trifft uns beides immer unvorbereitet.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zum vorletzten Nachwort möchte ich mich an dieser Stelle für die letzten Kommentare bedanken. Ihr seid so lieb und gebt euch soviel Mühe mir euer Feedback zukommen zu lassen. Das freut mich wirklich unheimlich!
Natürlich interessieren mich eure Meinungen weiterhin und vor allem zu diesem sehr sentimentalen und kitschigen Kapitel ^.^ Jetzt bleibt nicht mehr sehr viel übrig und das letzte Kapitel naht. Dennoch muss ich euch ehrlich sagen, dass ich in den nächsten Wochen wieder nur wenig Zeit zum Schreiben finden werde. Das bedeutet, dass ihr wohl oder übel wieder ein kleines bisschen länger warten müsst.

Aber dennoch würde ich mich darüber freuen, wenn mir wenigstens einige Leser unter dem letzten Kapitel ihren Kommentar hinterlassen, sodass ich weiß, wie die Geschichte im Großen und Ganzen angekommen ist. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit.

Bis dahin,
liebe Grüße
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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Hatsu-chan
2015-09-18T12:18:52+00:00 18.09.2015 14:18
Hey,

hab zwar schon vor einer weile die für mich drei neuen Kapitel gelesen, aber noch nicht Kommentiert, wollte ich jetzt mal schnell nachholen :3
Kari und Takeru sind jetzt Eltern, da freue ich mich für sich, trotzt das der kleine zu früh kam ist er gesund und das ist das wichtigste, Tai unser kleiner stolzer Onkel, ich hoffe ab jetzt ist er etwas netter zu T.K. mein Gott, der arme Junge hat mir so leid getan wie sehr er doch von Tai eingeschüchtert war.
Kimiko die alte Hexe ist nun von uns gegangen, sehr traurig, ich mochte die Oma, sie war mein lieblings-OC in deiner Geschichte (vielleicht weil sie mich wirklich an die Großmutter von Summer Wars erinnert hat) :3
Ich mochte die Beziehung zwischen ihr und Tai sehr gerne, sie hat sich so natürlich entwickelt, es war so als ob die beiden sich schon längern kennen, als wäre er längst ein Teil der Familie.
Mim ist nun auch schwanger und Tai ist schuld... ich kann wirklich verstehen das, dass alles zu viel für sie ist, sie hat kein Geld, keine Ausbildung oder Studium, ihre Oma ist gestorben und alles scheint ihr aus den Händen zu gleiten, jedoch kann ich es nicht verstehen warum man den Menschen der einen stützen will und liebt mit Absicht so sehr verletzt, ich fand es wirklich unglaublich wie Tai es aufgenommen hatte als sie sagte "Woher willst du wissen das du der Vater bist."
Also Tai hat mich da wirklich unglaublich überrascht, man kann ja richtig Stolz auf ihn sein, auch das er sie ins Krankenhaus brachte und versuchte ruhig zu bleiben.
Ich habe mich sehr über Mimi geärgert und das bis zum Schluss des Kapitels XD wegen dem Geld dachte ich auch genau so wie Tai "Warum stellst du dich jetzt so an, es ist nicht das Geld deines Vaters" meine Gott noch mal, so verbord XD
Was ich leider etwas schade finde was den Vater angeht ist das es so rüber kommt als würde er Mimis Mutter kein bisschen lieben, das er immer nur mit der Ärztin (Name entfallen) zusammen sein wollte und das bis Heute, finde ich irgendwie traurig das er scheinbar (so kommt es bei mir an) keine Gefühle für seine Frau hat, hoffentlich bringt er dennoch den Mut auf Mimi zu sprechen, er wird ja immerhin bald Opa :3
So, das vorletzte Kapitel habe ich jetzt noch nicht gelesen und ich muss ganz ehrlich sein ich bin mir nicht sicher ob ich es lesen will, ich hätte diesen offene Ende sehr gemocht, für mich war es perfekt, Happy Endings mag ich persönlich nur selten, deswegen... ich überlege es mir noch (und ja es tut mir leid, aber die Beziehung zwischen Joe und Sae interessiert mich null XD sorry) aber da bin ich ehrlich, hast ja auch nichts von wen ich dir was falsche erzähle.
Also... vielleicht hörst du noch was von mir... aber wir schreiben uns ja so wieso noch XD

LG
Antwort von:  Sakuran
07.10.2015 21:58
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Es freut mich, dass dir Kimiko so gut gefallen hat. Die Beziehung zwischen Mimi und Tai war von heftigen Ups and Downs geprägt aber am Ende haben sie doch wieder zueinander gefunden.
Sehr schade, dass du es so verstanden hast, als würde Mimi's Vater ihre Mutter überhaupt nicht lieben. Ich habe versucht aufzuzeigen, dass es eben so ist, dass man zwar Menschen hinter sich lassen kann, aber die Gefühle die man einmal für diesen Menschen hatte nicht einfach so verschwinden. Eigentlich geht es darum, dass sich Sousuke sehr wohl gegen Asuna entschieden hat und mit Mimi's Mama zusammen sein wollte. Er liebt sie, aber er konnte auch Asuna, die ein Kind von ihm austrug, niemals vergessen und selbstverständlich fragt man sich ständig: "Was wäre gewesen wenn." Darum geht es eigentlich zwischen Sousuke und Asuna. Nicht darum, dass er seine Frau nicht liebt und lieber mit Asuna zusammen wäre.
Ich mag Happy Endings auch nur selten, auch hier wollte ich anfangs keines machen. Aber die Tendenz der Leser war eine andere und diesem Wunsch komme ich gerne nach. Und wenn dich die Beziehung zwischen Joe und Sae nicht interessiert, dann brauchst du es auch nicht zu lesen.

Vielen Dank für deinen Kommentar.
LG Sakuran
Von:  Rachelle_Jade
2015-09-08T11:41:41+00:00 08.09.2015 13:41
Das ist das erste Mal seit Ewigkeiten gewesen, dass ich mich bewusst bei Animexx eingeloggt habe und dann bin ich auch noch zufällig auf deine FF gestoßen... wow.. und ich bin total geflasht und konnte fast gar nicht mehr aufhören zu lesen. Hab sie jetzt innerhalb von drei Tagen gelesen und bin wirklich fasziniert von deiner Schreibweise..
Man konnte zu jederzeit mit Tai und Mimi mitfühlen und ihr Handeln nachvollziehen... auch wenn Taichi zwischendurch wie ein Riesenarschloch wirkte, mochte ich ihn doch die ganze Zeit. Jetzt am Ende fiel es natürlich noch leichter ihn ins Herz zu schließen... ;-)
Die Story hat eine tolle Wendung genommen und ich bin gespannt, wie du das Ende gestaltest.. wie die anderen Freunde auf die Neuigkeiten reagieren...
und ich hoffe doch sehr stark, dass es beim angedeuteten Happy End bleibt ;-)

Antwort von:  Sakuran
08.09.2015 13:48
Hallo Rachelle_Jade,

vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass meine Geschichte dich fesseln konnte und schon verrückt wie der Zufall manchmal so spielt ;-)
Du hast recht, Tai war am Anfang ein ganz schön großes Arschloch und Mimi die arme kleine Maus. Aber dann wendete sich das Blatt. Tja in jedem von uns steckt wohl ein kleines Arschloch *g* Grundsätzlich bin ich eigentlich kein Freund von Happy Endings - denn wann gibt es die im wahren Leben schon - aber ich würde wohl den Zorn aller Leser auf mich ziehen, sollte ich das Ruder im letzten Moment doch noch einmal rumreißen XD

LG
Sakuran
Von:  Tasha88
2015-09-05T15:17:26+00:00 05.09.2015 17:17
Hallo :D

ich hinterlasse auch mal wieder ein Kommentar :D

ich mag die Entwicklung der letzten Kapis :)

dass Tai und Mimi endlich zu ihren Gefühlen stehen können. Dass sie schwanger war hatte ich mir ja gedacht gehabt und ich war einen moment wirklich schockiert, als sie Tai gesagt hat, dass das Kind vllt gar nicht von ihm ist o.O
armer Tai.

Und dass Mimis Großmutter gestorben ist -.- aber sie ist friedlich eingeschlafen, das ist schön.

Der Hammer ist natürlich das mit dem Geld O.O und jetzt ist Tai auch reich ;) aber das mit dem Haus ist schön - so haben sie einen Rückzugsort für sich als Familie..

eine Frage noch: wer verprügelt jetzt eigentlich Tai?
Immerhin hat er den armen Takeru verprügelt, da er Kari geschwängert hat. Und mit 23 ist er selber ja jetzt auch nicht unbedingt erwachsener...

danke dir für die tolle Geschichte :D

Liebe Grüße
Tasha
Antwort von:  Sakuran
06.09.2015 21:55
Hi Tasha,

ja, das mit der Schwangerschaft war kein riesiges Geheimnis ;-) aber dass das Kind eventuell nicht von Tai sein könnte, wäre ja möglich gewesen. Noch ist Tai nicht reich, erst wenn er sie heiratet *lol*

Deine Frage, wer den Tai jetzt verprügelt ist wirklich gut! Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Sollte ihn Souske nicht verprügeln? Oder T.K. hat einen frei? Mal sehen, ich glaube, ich sollte deine Idee tatsächlich irgendwie einbauen *lol*

Danke für deinen Kommi und deine tolle Idee :-)
Von:  dattelpalme11
2015-09-05T14:48:07+00:00 05.09.2015 16:48
Hallo meine Liebe ;)
Ach jaa, irgendwie machen mich die 90 % ganz schön traurig, wenn ich ehrlich bin :( Die Geschichte hätte noch ewig weitergehen können :D Aber ich hoffe immer noch, dass es nicht deine letzte Story im Digimon Bereich sein wird :D

Du hast ja beim letzten Kapitel wirklich an einer sehr fiesen Stelle aufgehört...der arme Tai :( Irgendwie musste ich voll mitleiden. Die Worte haben ihn wie ein Messer getroffen und sein Herz durchbohrt.
Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass sie nicht streiten und er sie durchschaut, dass sie lügt xD
Und irgendwie hatte er ja schon den richtigen Riecher, indem er sie ins Krankenhaus fährt, um die Angelegenheit zu klären.

Es war allerdings so traurig, dass er sich im Krankenhaus erst nur als Fahrer bezeichnet hat, aber gut, was hätte er sonst sagen sollen?
Ich war richtig erleichtert, als die Ärztin ihn dann doch noch dazugerufen hat und ihm das Baby gezeigt hat, obwohl er dachte es wäre eine dicke Bohne xD Ich muss allerdings auch sagen, dass ich bei manchen Ultraschallbildern auch nicht mehr erkenne xD

Zum Glück hat Mimi dann alles aufgelöst und ihm gesagt, dass es sein Kind ist. Ich hätte auch nicht erwartet, dass Mimi das Baby nicht behalten hätte, weil sie sich ja insgeheim schon auf eine Familie mit Tai freut.
Es war einfach nur in letzter Zeit so viel Schlimmes passiert, dass sie schlichtweg überfordert war. Aber Tai hat seine kleine Prinzessin ziemlich gut durchschaut :>
Und dann gesteht sie ihm endlich ihre Liebe <3 Ach, darauf hat ja jeder gewartet und es war auch süß, wie sie sich über ihre Beziehung unterhalten haben und auch die drei F's war einfach nur witzig gewesen :D
Ich hoffe wirklich, dass beide jetzt glücklich miteinander werden können :D

Es war auch echt schön, dass Mimi sich nochmal von ihrer Großmutter verabschiedet hat. Es ist nicht leicht, jemanden gehen zu lassen, den man unheimlich liebt. Und es ist noch schwerer, wenn man vorher mit der Person Streit hatte, wie Mimis Vater. Die Idee mit dem Brief, finde ich daher echt schön, da es schon zeigt, wie leid ihm sein Verhalten tut.
Ich finde es auch gut, dass man einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt von Mimis Vater erhaschen konnte.
Auch das Gespräch mit Asuna hat echt gut gepasst und ich fand es schön, dass sie ihm gesagt hat, dass Mimi wohlmöglich schwanger ist.
Ich glaube, dass ihm sein Verhalten seinen Töchtern gegenüber sehr leidtut, was auch nochmal der Brief an Mimi beweist.
Schön, dass Tai ihr den Brief vorgelesen hat und ich hoffe wirklich, dass Mimi ihrem Vater eines Tages verzeihen kann.

Und dann kommt auch schon der nächste Tag, der plötzlich alles verändert.
Ich habe mir schon gedacht, dass Mimi irgendetwas erben wird, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so viel ist o.O
Da sind ihre ganzen Sorgen mit einem Mal wie weggeblaßen und ich bin auch dagegen, dass Tai ein neues Motorrad bekommt -,-
Sae find ich auch voll niedlich, wie verlegen sie wird, als sie Tai in Unterwäsche sieht. Ich hoffe ja immer noch, dass sie ihrem süßen Arzt bald näher kommt ;)
Auch, dass Mimis Vater seinen Anteil auf seine beiden Töchter verteilt hat, finde ich eine sehr schöne Geste von ihm, auch wenn Geld allein nicht alle Wunden heilen kann. Ich wünsche mir wirklich, dass er nochmal die Gelegenheit bekommt, sich mit beiden auszusprechen.

Und natürlich bin ich auch wahnsinnig auf dein letztes Kapitel gespannt :D Kann man da vllt nochmal verhandeln? Statt einem noch zehn Kapitel anzuschließen? :D
Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf zu sehen, wie es letztlich mit Tai und Mimi ausgehen wird. Ob ihr Baby gesund auf die Welt kommt, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, ob sie gemeinsam im Haus ihrer Großmutter wohnen werden und natürlich auch was mit allen anderen noch so passiert.
Sehr gespannt bin ich auf Joe, da er meiner Meinung in vielen Geschichten viel zu kurz kommt und er in deiner Story wirklich eine sehr schöne und auch sehr wichtige Rolle eingenommen hat :)

Und ich finde es okay, länger zu warten :3 Manchmal ist es eben so, aber das Warten lohnt sich meiner Meinung nach sehr ;D

Liebe Grüße <3
Tamara
Antwort von:  Sakuran
06.09.2015 21:52
Hey mein liebes Dattelchen,

du meinst, dass die Geschichte noch ewig hätte weiter gehen können? Ach ja? Wie denn? Ich finde irgendwann wird es doch langweilig und ich bin absolut nicht Multi-Tasking....ich könnte nicht mehrere Pairings in einer Story bearbeiten. Deswegen bewundere ich deine Geschichten und deinen Schreibstil. Du schaffst es einfach mehrere Themen, Pärchen und unterschiedliche Konflikte gleichzeitig zu beschreiben. Wir könnten uns ja mal für eine Geschichte zusammen tun und etwas gemeinsam schreiben?! Eine neue Story würde ich schon gerne machen, aber ich bin unsicher ob ich Digimon wählen würde oder etwas anderes. Mal sehen ^_^

Im ersten Teil der Geschichte war Mimi diejenige, die schlecht dran war und von Tai grausam behandelt wurde. Deswegen war er jetzt mal das Opfer und sind wir doch mal ehrlich, so lange hat er nun auch wieder nicht gelitten. Und hey.....die 3F sind der Knaller XD

Ich fand, dass der Brief die einzige realistische und ehrliche Form der Entschuldigung von Souske gegenüber Mimi gewesen ist. Mal sehen, ob sie ihrem Vater verzeihen kann.

Ich bin auch dagegen, dass er ein neues Motorrad bekommt, er wird jetzt Vater und ein schlimmer Unfall reicht doch, oder? Hahahahahahaha! Und Sae musste den süßen Tai doch angaffen. Der ist doch verdammt sexy und wirklich schön anzusehen. Ja sie sollte sich um den neuen Arzt kümmern ;-) Wer das wohl sein könnte?

Dein Deal klingt eher nach einem Minusgeschäft für mich an XD Nochmal zehn Kapitel? Mit welchem Inhalt? Jetzt will ich es aber genau wissen :-)

Sei gespannt auf das Leben der beiden und wie sich alles zutragen wird. Wenn es ein Mädchen wird, dann hat die Kleine nichts zu lachen mit Tai als Vater XD Hikari und T.K werden nochmal einen Auftritt haben und natürlich auch unser Joe....er wird wieder eine sehr wichtige Rolle einnehmen ;-) Ich mag Joe, wobei ich auch ein Fan von Izzy bin....den ich dieses Mal wirklich total raus gelassen habe.

Ich danke dir sooooooooooooo sehr für deinen lieben Kommentar. Dankeschön <3
Antwort von:  dattelpalme11
08.09.2015 11:41
Haha, ich glaube ich könnte dir gar nichts mehr vorschlagen :D Aber ich hätte auch pures Alltagsgeschehen der beiden gerne gelesen, aber gut, jede schöne Geschichte hat mal ein Ende :>
Ohhh <33 Vielen Dank :) Ich muss mittlerweile sagen, dass es mir leider nicht mehr so gut liegt wie früher, da ich festgestellt habe, dass eine Sicht durchaus auch seinen Reiz haben kann :D
Da würde sich sicher mal was planen lassen :3
Und ich hoffe für Tai, dass er ein Mädchen bekommt :D Wäre sicher süß <3
Von:  Tales_
2015-09-05T08:29:21+00:00 05.09.2015 10:29
Huhu,
wow ich bin einfach sprachlos.
Deine Story ist so komplex und einzigartig.
Dein Schreibstil ist der Wahninsinn und deine Ganze Story zieht mich total in ihren Bann.

Ich liebe diese Geschichte einfach!
Diese ganze Auf und Ab macht einen selbst ganz wahnsinning.
Aber ich freu mich für Taichi und Mimi!

Unf ich freu mich auf das nächste Kapitel!
lg Shanti
Antwort von:  Sakuran
06.09.2015 21:39
Hallo liebe Shanti Tai Halliwell,

es freut mich sehr, auch mal einen Kommentar von dir zu lesen. Das dir mein Stil und die Geschichte gefällt, freut mich natürlich noch viel mehr ;-) Ich werde mir ganz viel Mühe geben, dass dich das letzte Kapitel und Finale dieser Geschichte ebenso in den Bann ziehen wird und du das Lesen genießen kannst.

Bis zum letzten Kapitel!

LG Sakuran
Von:  SnowLoveShine
2015-09-04T15:29:37+00:00 04.09.2015 17:29
Das Kapitel kam aber schnell :)
Hab es heute morgen in der früh gelesen, obwohl ich hätte ausschlafen^^

Fangen wir mal ganz von vorne an :)

Taichis Reaktion hast du sehr gut beschrieben und ich konnte mich echt in ihn hineinversetzen und wie er sich gefühlt haben muss, sowas von ihr gesagt bekommen zu haben... ist richtig schmerzhaft und zugleich eine Ohrfeige für ihn...
Das er nur so vor Wut schäumt und sie einmal wach rütteln will, kann ich nur zu gut verstehen, denn wer will denn auch sowas hören und das von der Person, die man am meisten liebt?
Auch wenn Tai weiß, dass sie das nicht so gemeint hat, ist er trotzdem enttäuscht und wütend auf sie, da sie nicht ehrlich zu ihm sein kann, aber zum Glück durchschaut er sie ja und was für Ängste sie hat.

Das Tai sie zum Arzt fährt und alle Rechnungen und so für sie zahlt finde ich sehr nobel von ihm, aber schon ein bisschen traurig, dass er sich nur als den Fahrer bezeichnet und nicht direkt mit ihr reingeht, auch wenn er sauer auf sie ist.
Das was danach kam fand ich mal witzig^^
Einmal, dass die Ärztin ihn auch den Fahrer nennt und zweitens, dass er sein ungeborenes Kind eine dicke Bohne nennt^^
Da kann ich nur sagen typisch Männer :D

Dann wurde die Szene irgendwie ganz süß <3
Das Mimi sich entschlossen hat das Kind zu behalten war mir schon klar :)
Sie hätte es nicht übers Herz gebracht ein ungeborenes Kind abzutreiben.
Auch dass Tai sich extrem viel Mühe gibt Mimi zu verstehen und sich in sie hineinversetzen zeigt für mich, wie sehr er sie liebt und sie nicht aufgeben will.
Anscheinend hat der auch voll ins schwarze getroffen.
Sie hat in letzter Zeit so viel durchgemacht und brauchte einen festen Halt, jedoch ohne sich abhängig von jemandem zu machen.
Sie hat ihre Großmutter verloren, die sie über alles geliebt hat und somit auch einen Teil von ihren festen Halt.
Auch hat sie weder ein Studium noch einem Job und so ist sie gezwungen sich wieder von jemandem abhängig zu machen, obwohl dass das Erste war, was sie nicht wollte.
Sie wollte auf eigenen Beinen stehen im Falle, dass sie wieder alleine ist, aber das wird nicht passieren, weil sie jetzt Tai an ihrere Seite hat, der immer für sie und sein Baby da ist und sie immer beschützen wird egal was auch passiert.
Sie beide haben viel durchgemacht und können jetzt von ihren Fehlern lernen und ihr Baby eine bessere Kindheit geben als das, was sie hatten.

Sie ist einfach nur verwirrt gewesen und weiß selber, dass es ein Fehler gewesen war, ihn sowas an den Kopf zu werfen, aber man kann geschehenes leider nicht ungeschehen machen :(
Zum Glück ist alles gut gelaufen und Tai hat endlich die Gewissheit, dass Mimi sein Baby austrägt, auch wenn er sich ein bisschen doof angestellt hat und Mimi ihn das nochmal erklären muss, wie das mit dem Ablauf der Schwangerschaft so ist^^

Tai wird jetzt bestimmt mehr auf sie acht geben, da sie ja erst noch ganz am Anfang ihrer Schwangerschaft ist und sie ja kein Risiko eingehen wollen.
Er wird für sie beiden da sein und ihr alles geben, was er hat nur um den beiden ein glückliches Leben zu geben :)

Endlich, Endlich hat Mimi ihn gesagt, dass sie ihn auch liebt <3
Ouw wie sie das gesagt hat war einfach nur... WOW <3
Sie hat einfach mit ihren Herzen gesprochen und die Worte ihrer Großmutter zu herzen genommen und das war die richtige Entscheidung :)

Ich war ein kleines bisschen verwirrt als da 3 F stand ^^
Am Anfang dachte ich, dass du das Wort vergessen hättest, aber als ich weitergelesen habe, hab ich erst gecheckt, wofür diese 3 Fs stehen^^
Tai ist einfach unmöglich, aber so ist nun mal Tai und Mimi liebt ihn so wie er ist und er liebt sie wie sie ist und das ist einfach wundervoll :)
Wie lange sie wohl brauchen bis sie sich verloben bzw. verheiratet sind? :D

Ich habe schon damit gerechnet, dass Mimis Vater mal auftauchen wird nur hätte ich gedacht, dass er persönlich vor ihr stehen würde und sie sich aussprechen können,jedoch war es leider nicht der Fall :(
Umso mehr freu ich mich, dass er es wirklich bereut sich nicht mit seiner Mutter ausgesprochen zu haben und sie im Streit auseinander gegangen sind, obwohl Kimiko ihren Sohn schon längst verziehen hat mehr oder weniger.
Man weiß nie was einem passieren wird, es kann sich von dem einen auf dem anderen Moment alles verändern bevor man es mitkriegt und ich finde, dass Sosuke hätte zu Mimi hingehen sollen und endlich für sie als Vater da sein sollen.
Klar ist das Verhältnis zwischen den Beiden schwer, aber er sollte nicht den selben Fehler machen, wie bei seiner Mutter.
Das er Mimi am Ende einen Brief hinterlassen hat, wo er alles hingeschrieben hat, was ihm am Herzen lag, fand ich schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, wobei ich ehrlich sagen muss, dass mich dieser Brief auf einer gewissen Art und Weiße berührt hat und ich sogar weinen musste :)
Dass er seine eigenen Fehler einsieht und seine Tochter um Vergebung bittet bedeutet schon große Stärke und Mimi wird ihn auch hoffentlich verzeihen.

Auch die Begegnung zwischen ihm und Asuna hat mich sehr berührt.
Ihre Jugendliebe wiederzusehen und zu erfahren, dass er einen selbst geliebt hat, jedoch einen anderen Weg einschlagen musste, weil das Schicksal es so wollte.
Sie zeigt Sosuke, dass es niemals zu spät ist, um das zu kämpfen was einem wichtig ist (und in diesem Fall ähnelt sie stark Kimiko).
Er sollte jetzt für Mimi da sein und einmal sein Geschäft vergessen.
Versuchen eine Vater-Tochter Beziehung wieder aufzubauen, auch wenn es schwer sein wird.
In Mimis Herzen wird er immer einen Platz haben, genau wie seine beiden Töchter einen Platz in seinem Herzen haben werde.
Von außen wirkt er vielleicht kühl, aber im Inneren hat er doch einen weichen Kern ;)

Und zum Schluss kommt ja mal die ganz große Überraschung :D
Ich finde, dass es so eine persönliche Wendung in Mimis Leben ist.
Sie hat zuvor nur schlechte Dinge erlebt und kein Glück gefunden, hat nichts in ihrem Leben und jetzt? Siehe da sie ist reich :D
Damit hätte ich echt nicht damit gerechnet^^
Sie sollte auch mal Glück haben und das hat sie ja auch am Ende bekommen und jetzt kann sie glücklich in ihre Zukunft sehen :)
Tai bekommt definitiv kein Motorrad!
Ich finde selber, dass Motorrad fahren einfach viel zu gefährlich ist und mal ehrlich- er hatte schon mal einen Unfall, da will der bestimmt keinen zweiten oder ? :D
Außerdem kann er nicht nur an sich denken, sondern auch an Mimi und sein ^^
Gut, dass Mimi ihren Standpunkt deutlich gemacht hat :D

Auch wenn es traurig ist, dass es nur noch ein Kapitel ist, bevor diese wunderbare FF zu Ende geht :( Freue ich mich dennoch über das aller letzte Kapitel von dir.
Lass dir ruhig Zeit mit dem Kap, obwohl ich es kaum noch aushalte, wie du das Ende gestalten wirst :)

Freu mich schon wenn's weiter geht :)

Lg
Snowie


Antwort von:  Sakuran
06.09.2015 21:38
Hallo meine Snowie,

auch wenn du die 3F erstmal nicht verstanden hast, freue ich mich trotzdem, dass du dran geblieben bist. Ja die Beziehung zwischen Mimi und Tai war noch nie einfach und es zieht sich irgendwie durch ihr gesamtes Leben. Stück für Stück lernt Tai dazu und er wird erwachsen. Er kennt ihren Charakter und liebt sie dafür. Irgendwann muss er sie doch mal durchschauen, sonst wird das doch nie besser zwischen den beiden. Denn so ging es doch die ganze Zeit. Der eine verletzte den anderen und umgekehrt. Aber jetzt nicht mehr!

Ich denke auch, dass Tai und Mimi ihrem Kind eine andere Kindheit ermöglichen möchten. Selbstverständlich hätte sie es nicht beendet, dazu ist ihr das Leben doch viel zu wertvoll. Das hast du wirklich gut erkannt.

Jetzt ist Tai wieder voll in seiner Rolle - Der Beschützer - und das gefällt ihm doch auch. Ich glaube, er braucht das! Jahrelang hat er seine kleine Schwester beschützt und sowieso alle Mädels um ihn herum. Tai ist halt nicht vollständig ohne sein großes Beschützerherz ;-) Mal sehen, wenn er eine Tochter bekommt, wird die es nicht leicht haben *lol*

Heiraten? Verloben? Naja erstmal sollten vielleicht Kari und T.K. noch heiraten, schließlich sind die auch verlobt und haben ihr Baby gerade bekommen. Aber vielleicht gibt es im nächsten Kapitel noch einen schönen Heiratsantrag?!?!

Ich habe Souske absichtlich nicht mit ihr sprechen lassen. Trotz allem, ist er genauso stolz wie Mimi und Kimiko. Er hätte es nicht geschafft seiner Tochter diese Worte direkt ins Gesicht zu sagen. Er hat sie so verzweifelt gesehen und weiß genau, wie sehr er sie verletzt hat. Er ist einfach ein Feigling und lieber formuliert er seine Entschuldigung in einem Brief, als das er im persönlichen Gespräch total versagt. Manchmal ist es wirklich besser, erstmal nichts zu sagen und es langsam angehen zu lassen. Und Männer sind da nochmal ganz speziell. Wir Frauen sind da sowieso viel kommunikativer ;-) Es bewegt mich sehr, dass du sogar weinen musstet bei meinem Text. Für einen Autor gibt es nichts wundervolleres, als das er echte Emotionen beim Leser weckt. Das ist das größte Kompliment, was du mir machen kannst und ich freue mich sehr darüber!

Wir werden sehen, wie sich die Beziehung zwischen Mimi und Souske letztlich entwickeln wird. Das Finale hält noch einige Überraschungen bereit ^^

Freue mich auf deinen nächsten Kommentar! Vielen, Vielen, Dank!

Von:  Linchen-86
2015-09-04T13:52:42+00:00 04.09.2015 15:52
Ach liebste Sakuran....

Was für ein unglaubliches phantastisches wundervolles Kapitel :) ich liebe es :)

Am Anfang tat mir Tai so leid, ich konnte seinen Schmerz regelrecht mitfühlen beim lesen. Der arme dachte ich nur und die gemeine Mimi :D

Als sie dann im Krankenhaus waren und sich vertragen haben, während sie ihr "baby" zum ersten mal sahen, war ich so happy. Wie Mimk sich entschuldigt und tai ihr gar nicht lange böse bleiben konnte und gott sei dank auch nicht nachtragend ist...

Dann die Rückfahrt und das Liebesgeständnis von Mimi fand ich grandios. Ihre Worte waren so ehrlich und kamen direkt aus ihrem Herzen. Endlich konnte sie es ihm sagen und er hat so Süss darauf reagiert :)
Die drei F? :D :D zu geil. Ich musste so Lachen :D

Auch sehr bewegend fand ich ihren ganz persönlichen Abschied von Kimoko. Das war sehr bewegend und Mimi konnte mit einem Mal so viele Botschaften verstehen... Ach herrlich... ja ihr Vater war da, dass habe ich mir gedacht und ich bin froh darüber.

Das Gespräch mit Asuna wohl längst überfällig. Tja irgendwie schade, dass sie nie die Möglichkeit hatten glücklich zu werden. Und für sae und ihn ist noch jede Menge Zeit, wenn er den Mut aufbringen würde. Sae wünscht sich dies immerhin schon ewig.

Der Brief war einfach super! Seine Worte schön und traurig aber natürlich hat er seien Tochter trotz allen Streits niemals vergessen. Schön das er auch auf ihre rede eingegangen war. Ich denke Mimi wird noch etwas brauchen, aber ihn letztendlich verzeihen :)

Süss wie Mimi sich an Tai geklammert hat. Ich kann mir das so vorstellen. Was sie an diesem Tag alles verkraften musste? Das ist gar schön viel Holz, da darf man auch mal Schutz suchen.

Zum Schluss der Rechtsanwalt. Ja ich habe mir wirklich gedacht, dass Mimi das Haus Erben würde. Aber das sie so vermögend sind, ist natürlich eine krasse sache. Tai reagiert so geil darauf :D während die Mädels schockiert sind...

Mimis Vater hat sich schlichtweg richtig entschieden, sein Vermögen auf seine Töchter zu verteilen. Schließlich lebt er in Amerika und hat dort seine Firma. Kimoko hätte dies so auch bestimmt besser gefunden.

Wie Tai so über ihre Zukunft spricht finde ich soooo toll. Ach herm :)
Die beiden verdienen es einfach miteinander glücklich zu werfen :)

Also wirklich ein mega Kapitel. Ich bin immer noch so sprachlos :)

Mit einem weinenden und einem lächelnden Auge warte ich auf das leider letzte Kapitel... ich werde es sehnsüchtig lesen und warte so lange wie es eben dauert. Egal wie lange es ist :)

Danke für diese tolle Geschichte :)

Liebe Grüße :)
Antwort von:  Sakuran
06.09.2015 21:27
Hallo meine Liebe,

du bist so süß und wie immer habe ich mich sehr über deinen Kommentar gefreut.
Es ist schön, dass du mitfühlen konntest und ich es offensichtlich geschafft habe, die Gefühlswelt von Tai einigermaßen gut darzustellen. Naja und trotz aller Ernsthaftigkeit muss man mal für einen Lacher sorgen. Also gab's die 3 F *lol*
Naja Souske und Asuna hatten schon eine Möglichkeit miteinander glücklich zu werden, aber er wollte damals eben ganz andere Dinge. Das Gespräch zwischen den beiden war mir sehr wichtig und deswegen wollte ich es unbedingt mit in die Geschichte einflechten. Mal sehen, ob Souske seine Chance nutzen und Kontakt zu Sae aufbauen wird. Und am Ende ist alles dann doch anders gekommen. Hat sie ordentlich geerbt ;-) Manchmal ist das Leben ein Arschloch und dann erwischt dich der Zufall knüppelhart und es kommt anders, als man denkt.

Wir werden sehen, was die Zukunft für Mimi und Tai bereit hält ;-)

Ich danke dir und wir lesen uns beim Finale!!!!!


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