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Schicksalswege

von

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Dreiständekammer

Alains Mutter überlebte den Tod ihrer Tochter nicht. Sie starb vor Kummer um ihr Kind. André wendete sich an Jean und zusammen mit ihm half er Alain bei der Beerdigung und dem Verkauf dessen Wohnung. Jeans Familie stammte ursprünglich aus dem Süden des Landes und besaß dort noch ein bescheidenes Haus nicht weit von der Küste. Er beteiligte sich wie selbstverständlich am Begräbnis mit und organisierte alles dazu benötigte, auch den Transport. Alains Mutter und seine Schwester wurden an eben dieser Küste im Süden des Landes beerdigt, an einer Stelle von der aus man das ganze Meer überblicken konnte. Es war weit weg von Paris und zumal ein friedliches Örtchen.
 


 


 

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Die erste Zeit war es für Oscar ungewöhnlich, wieder ohne André zu sein. Aber besuchen konnte sie ihn nicht. Es gab immer wieder neue Bewegungen unter dem Volk und sie war anderweitig mit ihrer Söldnertruppe unterwegs.
 

„Nieder mit dem Adel, es lebe die Republik!“, waren die meisten Ausrufe der einfachen Menschen bei den gerade so noch friedlichen Demonstrationen. Jedoch waren die Luft und die Stimmung überall spürbar und zum Zerreißen angespannt.
 

Oscar sorgte mit ihrer Kompanie für die Ordnung und die Sicherheit der Bürger mit ihrer Kompanie, so gut es eben möglich war. Und wenn es doch mal freie Stunden zur Verfügung gab, dann ritt sie nach Versailles und redete mit der Königin. An den König kam sie nicht heran, da dieser ständig in Besprechungen mit seinen Ministern und Ratgebern war. Bei der Königin erreichte Oscar nicht viel und hoffte inständig, dass wenigstens der König eine vernünftige Lösung für die prekäre Lage in Frankreich finden würde. Die Sitzungen zogen sich über Monate in der Länge und im Januar 1789 erließ der König einen Befehl, am ersten Mai eine Dreiständekammer einzuberufen.
 

Der Frühling kam schon bald nach dem Winter, aber von André und Alain war immer noch nichts zu sehen oder zu hören. Oscar vertraute darauf, dass sie alle beide zurückkommen würden und vielleicht noch bevor die Dreiständekammer auf den Weg gebracht werden sollte. Und als wären die Sorgen in Frankreich nicht schon genug, erkrankte der Thronfolger, Prinz Louis Joseph, schwer. Es war traurig zu wissen, dass der Prinz nicht mehr lange zum Leben hatte und aussichtslos zu hoffen, dass er überleben würde...
 

Ende April regnete es ohne Unterlass und genau an einem dieser grauen Tage kehrte André mit Alain in die Kaserne zurück. Alain bekam von allen seinen Kameraden ihr herzlichen Beileid ausgesprochen und ging unverzüglich in Offizierszimmer. Die Wiedersehensfreude mit Oscar dauerte nur wenige Augenblicke. Es müsste noch vieles besprochen werden, denn in den Monaten ihrer Abwesenheit war vieles geschehen. „...deswegen wart ihr also so lange weg“, ergänzte Oscar, als André ihr erzählte, wo und wie Diane mit ihrer Mutter beigesetzt wurden. „Das hätte ihnen bestimmt gefallen, mit so einem schönen Ausblick aufs Meer.“
 

„Ja“, bestätigte André. Oscar hatte sich an ihm gelehnt und er hielt sie sachte in seinen Armen. „Diane und Madame de Soisson wollten schon immer, dass Alain Bauer wird. Wenn das hier alles eines Tages vorbei ist, dann hat er vor ihnen diesen letzten Wunsch zu erfüllen.“
 

„Ich habe auch ein Haus an der Küste...“, murmelte Oscar in seine Alltagskleidung und spielte gedankenverloren mit dem Kragen seiner Ausgehjacke. „Schade, dass du noch nie mit mir in der Normandie warst... Das hätte dir bestimmt gefallen, obwohl es sicherlich nichts im Vergleich mit dem Süden Frankreichs ist...“
 

„Das kann ich nicht beurteilen, Oscar...“ André schob seine Geliebte sanft von sich und sah ihr tief in die Augen. „Aber eines weiß ich genau: Es wird mir überall gefallen, wo du bist.“
 

„Ach, André...“ Oscar war zu tiefst gerührt. Wie gerne wäre sie mit ihren Fingern ihm durch das dichte Haar gefahren, hätte ihn an sich gezogen und seine Lippen gespürt. Aber das hätte die Sehnsucht nach noch mehr hervorgerufen und das wäre hier gefährlich, unangebracht. Es würde bestimmt bald freie Tage geben und dann könnten sie in seiner Wohnung ungestört ihrer beider Leidenschaft nachgehen. Aber jetzt mussten sie sich zusammenreißen - das war sowohl ihr als auch ihm bewusst. Sie trennten sich gezwungenermaßen aus der Umarmung.
 

Oscar ging an ihren Schreibtisch und André ans Fenster. Er wechselte sogleich das Thema: „Ich hörte von der Dreiständekammer.“
 

„Ja, seiner Majestät blieb keine andere Wahl als auch das Volk miteinzubeziehen.“ Oscar suchte in der Schublade nach einem Dokument und reichte es dann André. „Hier ist Abschrift des königlichen Erlasses dafür.“
 

André überflog die Zeilen. Das war kein Original, sondern eines von den mehrfach niedergeschriebenes Dokumenten. „Dann wollen wir hoffen, dass es auch etwas bringt.“
 

„Zweifelst du daran?“ Oscar zog fraglich eine Augenbraue nach oben.
 

„Ich zweifle nicht an der Aufrichtigkeit des Dokumentes und ich zweifle nicht daran, dass das Volk im Parlament auch miteinbezogen wird, wie es hier steht. Aber ich frage mich nur, wie lange die hohen Herrschaften das alles dulden werden. Ich glaube nicht, dass sie länger bereit sein werden auf Forderungen einzugehen, die vom einfachen Volk stammen.“
 

„Welche Forderungen genau werden das wohl sein, was meinst du?“ Oscar hatte schon längst aufgegeben, sich darüber zu ärgern, dass sich das Volk mehr und mehr sich gegen die Monarchie auflehnte.
 

„Nun...“ André überlegte und rollte das Dokument wieder zusammen. „So genau weiß ich es nicht.“ Er ging auf Oscar zu und legte die Rolle neben ihr auf den Schreibtisch. „Aber ich vermute, dass es die Senkung der Steuern und Gleichstellung der Bürgerlichen mit dem Adel schon einer der Forderung sein wird.“
 

„Verstehe...“ Oscar seufzte und verfrachtete die Dokumentrolle wieder in die Schublade. „Dann müssen wir dafür sorgen, dass es zu keinen Zwischenfälle kommt.“
 

„Wie meinst du das?“
 

„Unsere Abteilung wurde zur Sicherheit der Dreiständekammer abgeordnet. Das heißt, wir haben das Vergnügen, den ganzen Prozess im Parlament zu bewachen.“
 

„Dann sind Alain und ich noch rechtzeitig zurückgekehrt“, stellte André nur beiläufig fest, woraufhin ihm Oscar zustimmend nickte: „So sieht es aus. Komm, wir müssen das noch den anderen sagen. Und ich habe Alain noch gar nicht richtig begrüßt.“
 


 

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„...ich hatte gar nicht vor, hierher zurückzukommen. Ich dachte meine Zeit bei der Armee sei endgültig vorbei. Aber nun bin doch wieder da. Meine Mutter und meine Schwester sind an einer Stelle begraben, von wo aus man auf das Meer blicken kann. Ich war oft dort und habe mir gewünscht, ich wäre genauso tot wie sie. Aber nun bin ich darüber hinweg, wir lassen den Kopf nicht hängen, sind doch so große Zeiten...“, bekamen Oscar und André beim betreten der Quartier mit.
 

Die Soldaten stellten sich gleich stramm, zum Gruß und dann gleich entspannten sie sich, als Oscar ihnen mit einer Geste andeutete, bequem zu stehen. „Willkommen zurück“, sagte sie zu Alain, der sich mittlerweile schon in seine Uniform geworfen hatte. Er erhob sich von seinem Stuhl und sie reichte ihm Dianes Glücksbringer. „Hier. Ich habe es mit Ehren aufbewahrt.“
 

„Danke, Oberst.“ Alain nahm ihn an sich und besah den Livre in seiner Hand eine kurze Weile, so als würde er für kurz eine Schweigeminute inne halten. Niemand störte ihn dabei. Dann steckte er den Glücksbringer seiner Schwester in die Innentasche der Uniformjacke und sah Oscar an. Dabei verzog er sein Gesicht zu einem Grinsen. „Ich hörte, Ihr habt hier für mich wacker die Stellung gehalten.“
 

„Kann schon sein.“ Oscar ging nicht auf seine Neckereien ein. „Wir werden eine spezielle Übung zum Schutz der Dreiständekammer abhalten. Also bereitet euch vor.“
 

„Wird gemacht, Oberst.“ Alain salutierte lässig und Oscar kam nicht umhin zu schmunzeln. Die Männer waren allesamt raue Gesellen und hielten nichts vom Adel. Aber sie wurde von ihnen schon längst akzeptiert und als ihresgleichen angesehen. Das betraf auch Alain. Die Antipathie, die zwischen ihm und Oscar über Jahre geherrscht hatte, war schließlich auch schon seit einer ganzen Weile beigelegt. Und das lag nicht daran, dass sie mit André zusammen war. Sondern, sie hatte es ganz alleine vollbracht – durch ihre Ausstrahlung und ihren unbeugsamen Willen. Sie war gerecht, gutherzig und nicht so verkommen wie alle anderen vom Adel.
 


 

In zwei Tagen wurde die Dreiständekammer eröffnet. Im Parlament kam man jedoch zur keiner Einigung. Der Adel stritt verbissen mit den Volksvertretern und bestand darauf, alles so zu belassen wie es war, wohingegen sich die Volksvertreter auf neue Gesetze beriefen. Und dann trat auch noch das ein, was alle insgeheim befürchteten: Der Zustand des Thronfolgers verschlechterte sich immer mehr, so dass die Tagung des Parlaments unterbrochen werden musste. Im Juni schließlich, schied der kleine Prinz aus seinem viel zu kurzen Leben...
 

Für die Hinterbliebenen ging das Leben dennoch weiter, so bitter und traurig es auch war. Kaum hatte man ihm die letzte Ehre erwiesen, wurde im Parlament wieder weiter hart und ohne Kompromisse gestritten. Der andauernde Regen trug auch nicht gerade zu Erheiterung der Stimmung bei. Man fürchtete um die Ernte und das steigerte noch zusätzlich die bereits erhitzte Gemüter noch zusätzlich an.
 

Robespierre hielt seine Reden im Parlament mit Entschlossenheit, manche der Adligen stellten sich auf die Seite des Volkes und stimmten deren Rechten zu, um für sich selbst Profit daraus ziehen zu können.
 

Da es 96% der gesamten französischen Bevölkerung aus Bauern und einfachen Menschen bestand, wollten die Vertreter des Volkes, dass die restliche 4% der Bischöfe und des Adels mit ihnen kooperierten. Das hieß, sie sollten mit ihnen zusammen arbeiten und nicht ihre Macht weiter ausüben dürfen. Das erschreckte und missfiel dem Adel. Ihrer Meinung nach, hatte der Pöbel zu arbeiten und nicht zu diskutieren. Das fehlte noch, dass das einfache Volk auf gleicher Höhe mit dem Adel oder noch besser, mit dem König stand! Aus Angst, dass die Monarchie dadurch gefährdet sein würde, sperrte man die Volksvertreter aus. Wie niederträchtig!
 

Dank Oscar und ihrer Söldnertruppe tagten sie jedoch bereits bald wieder gemeinsam. Denn nur so konnte ein Aufstand verhindert werden. Als Verantwortliche für die Sicherheit der Menschen, war es ihre Pflicht, dafür zu sorgen dass dies auch so blieb. Aber auch so hätte sie es getan, denn ihr Herz schlug bereits für die Rechte des einfaches Volkes und durch Robespierre erhoffte sie auf neue, bessere Zeiten.
 

Ihre Befehlsverweigerung gegenüber des obersten Generals der königlichen Armee, die Volksvertreter mit Gewalt aus dem Parlament zu verjagen, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und man hatte sie mit ihrer gesamten Truppe nach Versailles, zu eben diesem bestellt.
 


 

„Geh mit ihr. Die Sache gefällt mir nicht“, empfahl Alain seinem Freund, als Oscar ganz alleine in das Schlossgebäude, in dem der General sie erwartete, zuging.
 

André folgte seiner Oscar, aber musste draußen vor dem Zimmer bleiben. Kaum dass die Tür sich hinter ihr schloss, hörte er die gedämpften Stimmen einer Auseinandersetzung zwischen Oscar und dem General. „...Ihr werdet unter Arrest gestellt und Euch vor dem Militärgericht zu verantworten haben!“, vernahm André die Stimme des Generals und gleich darauf folgte die Entschlossenheit von Oscar: „Ich habe keine Angst vor dem Militärgericht, General!“
 

Dann sprach der besagte General wieder, was André nicht verstand. Die Antwort von Oscar darauf, verstand André von seinem Posten im Gang ebenso wenig, wie auch den folgenden Wortaustausch zwischen ihr und ihm. Aber seine Besorgnis wuchs. Die Sache gefiel ihm genauso wenig wie Alain und er war stets auf der Hut. Es würde etwas geschehen, das spürte er, aber er wagte es noch nicht sich einzumischen. Noch nicht, nicht solange es hinter den Türen ruhig blieb, trotz der Anspannung, die gerade schwer in der Luft hing. Und zur Bestätigung des Unheils, vernahm er, wie die Stimmen im Raum lauter wurden, aber immer noch unverständlich für ihn waren. Der General hatte einen Befehl gegeben und Oscar weigerte sich mit empörten Ausrufen, diesen auszuführen. Es ging sicherlich um die Volksvertretern und das man notfalls auf sie schoss, wenn sie nicht bereit wären, das Parlament zu verlassen. Kein Wunder, dass Oscar nicht vor hatte diesem grausamen Befehl Folge zu leisten.
 

André stand kurz davor, einzuschreiten, als die große Doppeltür plötzlich aufging und der General höchstpersönlich mit zwei seiner Männer herausging. André machte sich unsichtbar und duckte sich mehr in die Beschattung des Ganges, um ihnen den Weg frei zu machen. Er wurde nicht einmal beachtet. Zum Glück. Nach einer kurzen Weile kehrte der General mit seinen Männern zurück. Diesmal wurde die Tür nicht ganz geschlossen und André bekam endlich mit, was los war.
 

„So wie der Kommandant, so auch seine Soldaten!“, spie der General verachtend.
 

„Wohin habt Ihr meine Männer gebracht!“, verlangte Oscar in erhöhtem Ton zu wissen.
 

André war für einen Augenblick hinter der Tür fassungslos. Hieß das etwa, man hatte seine Kameraden verhaftet? Nur wegen der Befehlsverweigerung von Oscar? War der General deshalb draußen, um ihren Soldaten das gleiche zu befehlen und war ebenso auf die Verweigerung den Befehl auszuführen gestoßen, wie sie? Etwa die ganze Söldnertruppe? Gut, dass er Oscar gefolgt war...
 

André spitzte seine Ohren noch mehr. „...ich werde die zwölf Verräter erschießen lassen!“, hörte er den General und bekam nun die Antwort, wie viele seiner Kameraden verhaftet wurden.
 

„Erschießen lassen?“ Oscar war entsetzt, das erkannte André schon alleine an ihrer Stimmenlage.
 

„Ihr sorgt Euch um Eure Männer?“ Auch der General war empört. „Habt Ihr vergessen, dass Euer eigenes Leben auf dem Spiel steht? Hiermit seid Ihr Eures militärischen Ranges enthoben und werdet in das Militärgefängnis gesteckt, bis seine Majestät über Eure Bestrafung entschieden hat! Führt sie ab!“, befahl er seinen Männern und es sah danach aus, als würde er gehen wollen.
 

André rückte gerade rechtzeitig von der Tür weg und hörte wieder Oscars trotzige Stimme: „General de Bouier! Bestraft mich, wenn Ihr wollt, aber lasst die zwölf Männer frei! Sie haben nur nach meinem Befehl gehandelt!“
 

„Nein!“ Der General ließ sie nicht weiter sprechen und grollte: „Ich werde an ihnen ein Exempel statuieren! Die Armee kann so einen Ungehorsam nicht dulden! Sonst ist unser gesamtes Militär in Gefahr!“
 

Oscar platzte der Kragen. „Bewaffnet in das Parlament einzudringen, wäre eine Schande, wie es sie in der französischen Geschichte noch nie gegeben hat!“
 

„Ich denke, es ist eine noch viel größere Schande, wenn diese sogenannten Volksvertreter dort bleiben!“ De Bouier stand mit dem Gesicht zu Tür und André entfernte sich lautlos noch mehr von dort, um unentdeckt zu bleiben. Aber nicht zu weit weg, um das Gesprochene deutlich verstehen zu können und im richtigen Moment einzugreifen. „Aber egal!“, hörte er den General weiter sagen: „Das königliche Garderegiment wird schon für Ordnung sorgen!“, beendete er und verließ den Raum, ohne André wahrgenommen zu haben.
 

André wartete, bis General de Bouier außer Sichtweite war und eilte zur Tür. Gerade noch rechtzeitig! Er hörte dumpfe Schläge und Oscars Hilferuf: „André, hilf mir!“ Er stürmte sofort hinein. Oscar versuchte sich gerade von drei Soldaten zu befreien - einen abzuwehren schaffte sie. André schlug den anderen nieder und Oscar überwältigte den dritten. Gemeinsam rannten sie hinaus und dann zu den Pferden. „Wir müssen das königliche Garderegiment aufhalten!“, teilte sie ihrem Geliebten mit. Oscar war entschlossen, wie noch nie zuvor und trieb ihren Schimmel immer schneller an. Trotzdem erfuhr André, was genau zuvor passiert war, als er im Gang gewartet hatte. Alain und elf weitere Soldaten hatten sich für Oscar vor dem obersten der Generäle eingesetzt und wurden dafür verhaftet.
 


 


 

Der Regen erschwerte die Sicht und durchtränkte die Uniformen. Aber Oscar und André war das alles egal. Nichts hielt sie auf, um ihren Vorhaben umzusetzen und wenn das geregelt sein würde, würden sie danach versuchen, ihre Kameraden zu befreien!
 

Die königliche Garde umstellte bereits das Parlament, als Oscar mit André auf ihren Pferden vorbei preschte. Vor dessen Kommandant zügelte sie ihren Schimmel. Das war Graf de Girodel, erfuhr André beiläufig und die alte Eifersucht auf diesen Mann stieg wieder in ihm empor. Aber er mischte sich nicht ein und vertraute auf Oscar. Wie mutig und entschlossen sie doch aussah! „...und ihr Soldaten?“, rief sie energisch und klar der ganzen Garde entgegen: „Werdet Ihr es wagen mir die Kugel in die Brust zu schießen? Na los schießt schon! Bevor ihr die unbewaffnete Parlamentarier angreift, müsst ihr mich töten!“
 

„...und bevor ihr sie tötet, müsst ihr mich aus dem Weg räumen...“, dachte bei sich André angespannt und zum allem bereit.
 

Es geschah vorerst nichts. Unfassbare Stille herrschte zwischen der Garde und den anderen. Nur das heftige Rauschen und Trommeln des Regens auf Pflastersteine war überall zu hören. André bereitete sich schon innerlich zu äußersten Maßnahmen vor, als dieser Kommandant de Girodel sein Blick vor Oscar senkte. „Vergibt mir, Lady Oscar. Ich wusste nicht, dass Ihr hier seid. Es wäre natürlich äußerst feige, auf die unbewaffneten zu schießen. Wir werden abwarten, bis sie zu den Waffen greifen und dann gegen sie vorgehen.“ Er befahl seinen Soldaten aufzusitzen und rückte mit ihnen ab. Die eine Sache war gut ausgegangen und nun stand eine andere bevor: Alain und die elf Kameraden zu retten!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YngvartheViking86
2016-03-12T10:26:34+00:00 12.03.2016 11:26
Sehr gut geschrieben.
Ich kann mir den prügelnden Andre schon gut vorstellen, wenns um Oscar geht :D
Bin mehr als gespannt, wie es weiter geht.
LG Chris
Antwort von:  Saph_ira
14.03.2016 19:59
Dankeschön :-)
Ohja, wenn es um Oscar geht, dann kann André Berge versetzen. XD
Liebe Grüße
Ira


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