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Schicksalswege

von

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Dienstwechsel

„Ich will bei dir sein... Ich will nicht mehr länger in der königlichen Garde dienen... Ich will für immer an deiner Seite bleiben und mich nicht von dir trennen müssen....“, hatte sie ihm am letzten Tag seines Dienstfrei gesagt.
 

Dieser Satz kreiste André danach mehrere Tage durch den Kopf. Er hatte den Hintergrund dieser Worte nicht richtig verstanden, aber er vertraute seiner Oscar und deshalb hatte er nicht nachgefragt. Sie hatten sich versöhnt, ihre Liebe zueinander wieder gefunden und die schönen Stunden in Leidenschaft verbracht. Um das nicht erneut zu zerstören und ihre Entscheidung nicht in Frage zu stellen, hatte er deshalb nicht weiter nachgehakt. Nun lag das alles eine Woche zurück und er hörte nichts mehr von Oscar. André befand sich wieder auf seinem Quartier in der Kaserne und überlegte angestrengt auf seiner Schlafstätte, was Oscar wohl vorhatte.
 

Alain und seine Kameraden spielten Karten. „...habt ihr gehört? Unser Oberst Dagous bekommt bald eine Verstärkung“, hörte André einen von ihnen in die Runde äußern, aber mischte sich nicht ein. Die Grübeleien über Oscars rätselhaften Vorhaben waren ihm wichtiger.
 

„Was für eine Verstärkung?“, wollte ein anderer wissen. Das war Lassalle, erkannte André.
 

„Anscheinend kommt unser Oberst mit uns nicht mehr klar.“ Deckte Jérôme auf und lachte, weil er dem Ton zu urteilen, eine gute Karte gezogen hatte.
 

„Und deswegen bekommt er Verstärkung?“, fragte sein Bruder Léon. „Aber wir haben ihm doch soweit ich mich erinnere, nichts getan...“
 

„Nun, Bruderherz, so etwas zählt nicht. Wenn die noblen Herrschaften aus dem Generalsstab beschließen, uns einen neuen Kommandanten vor die Nase zu setzen, dann muss auch unser Oberst nach ihrer Pfeife tanzen, von uns ganz zu schweigen.“
 

„Einen Kommandanten?“ André spitzte sogleich seine Ohren auf und saß auf. „Weißt du, wer das sein wird?“
 

Jérôme verneinte kopfschüttelnd, ohne sich von dem Kartenspiel ablenken zu lassen. Alain dagegen grinste über beide Ohren. „Deine aufgewärmte Schönheit wird es bestimmt nicht sein...“
 

„Alain!“, ermahnte ihn André stirnrunzelnd.
 

„Pik Ass!“, rief dieser stattdessen triumphierend und knallte seine Karte auf den Tisch. „Wie es aussieht, hab ich wieder gewonnen!“ Er lachte über die enttäuschten Gesichter seiner Kameraden hinweg und klopfte gleichzeitig den Brüdern auf die Schultern. „Jetzt spielt ihr lieber ohne mich!“ Dann erst widmete er sich dem verdutzten André wieder. „Denkst du wirklich, sie kommt hier her? Die Königin braucht sie doch andauernd an ihrer Seite! Und das, mein treuer Freund, kannst du mir ruhig glauben!“, behauptete er von sich überzeugt und in diesem Augenblick wurde urplötzlich die Tür aufgerissen. Einer der Wachsoldaten stürmte aufgebracht in das Quartier ein: „Unser neuer Kommandant ist auf dem Weg hierher!“
 

„Ich dachte, er kommt erst morgen!“ Alain schoss in die Höhe und gab seinen Kameraden ein Zeichen, alles Verdächtige einzupacken und sich stramm in zwei Reihen aufzustellen.
 

Gerade rechtzeitig schafften sie alles zu erledigen, ihre Uniformen zu ordnen und sich einzureihen, als erneut die Tür aufging. Deren bisheriger Oberst kam herein, warf einen flüchtigen Blick über alle Köpfe hinweg und trat zur Seite, um den genannten Kommandanten vorbeizulassen. Bei Alain und Andrè weiteten sich die Augen: Oscar! Sie musste nicht mehr bei Sinnen sein! Was hatte denn so eine zierliche Frau in Männerkleidern bei der rauen Söldnertruppe verloren! Stolz, aufrecht und erhobenen Hauptes marschierte sie bis zur Mitte des Raumes und begutachtete alle Soldaten ausgiebig, als suche sie jemanden Bestimmten. „Mein Name ist Oscar Francois de Jarjayes! Ich bin ab morgen euer neuer Befehlshaber!“
 

„Stramm gestanden und begrüßt unseren neuen Kommandanten, Männer!“, befahl Alain ausdruckslos und salutierte. Die Söldner folgten seinem Beispiel und da fiel Oscars umherschweifender Blick auf André. Für einen Wimpernschlag stahl sich ein übersichtliches Lächeln um ihren Mundwinkel und in ihren Augen glomm ein geheimnisvoller Glanz. André erwiderte ihren Blick flüchtig und gleich darauf waren bei allen beiden die Gesichtszüge wieder ernst und undurchschaubar.
 


 

- - -
 


 

„Sie ist wirklich schön...“, sagte ein Söldner anerkennend zu André, nachdem Oscar und Oberst Dagous schon längst gegangen waren. „...und so stolz. Du bist wirklich zu beneiden.“
 

„Danke. Oscar ist wirklich der wunderbarste Mensch, den ich kenne“, schwärmte André von sich selbst überzeugt.
 

Alain, die Brüder Jérôme und Léon und der größte Teil der Kameraden mischten sich nicht ein, denn sie hatten Oscar schon mal auf die eine oder andere Weise gesehen. Daher überließen sie die Fragereien den Neulingen.
 

„Du erzählst uns nichts Neues“, winkte Lassalle ab. „Aber ist sie auch nett? Oder ist sie nur bei dir so?“
 

„Sie wird vielleicht streng sein, aber gerecht“, prophezeite André und grinste.
 

„Das werden wir sehen“, fügte anschließend Alain hinzu. „Wir werden sie gut behandeln, solange sie uns keine Schwierigkeiten macht.“
 

„Das wird sie nicht“, versprach André und machte Anstalten, zu gehen. „Ich werde schauen, ob sie noch im Offizierszimmer ist.“
 

„Und bleib bei der nicht so lange!“, rief ihm Alain zweideutig nach.
 

André überhörte ihn. Bisher gab es noch keine günstige Gelegenheit ihm seine dreiste Art heimzuzahlen, aber früher oder später würde Alain schon bezahlen müssen. Nur aber wie könnte man das anstellen, ohne dass die anderen es merkten? Es sollte doch niemand mitkriegen oder Verdacht schöpfen, dass es wieder einmal um Oscar ging. Und nun, da sie der neue Kommandant war, stellte sich die Sache schwieriger dar. Alain würde ganz bestimmt noch mehr sticheln und das musste unterbunden werden! André überlegte angestrengt, wie er Alain am besten eine Lektion erteilen konnte.
 


 

- - -
 


 

Oscar war noch auf dem Offizierszimmer und überflog gerade ein paar Dokumente, die Oberst Dagous ihr gereicht hatte.

„Das sind die Namen aller Söldner“, sagte er ihr und in dem Moment klopfte jemand an der Tür. „Herein!“ rief er und sie ging auf. Einer der Söldner trat ein. „Was gibt es?!“, wollte der Oberst wissen, aber da mischte sich schon Oscar ein: „Ich werde es überprüfen! Es wird nicht schaden, wenn ich schon jetzt damit anfange. Ihr könnt gehen.“
 

„Jawohl.“ Der Oberst salutierte und verließ das Zimmer.
 

„André, wie schön.“ Kaum als die Tür zuging, verwandelte sich Oscars kühler Gesichtsausdruck in herzliche Freude. Jedoch bewegte sie sich nicht von der Stelle.
 

Dafür ging aber André auf sie zu. Er schob vorerst sein Vorhaben wegen Alain beiseite - dazu würde er noch genügend Zeit finden. „Ich habe nicht damit gerechnet, dich hier zu sehen“, meinte er stattdessen zu Oscar und betrachtete verzückt ihre blaue Uniform.
 

„Bist du überrascht?“, fragte diese keck.
 

„Etwas schon.“ André blieb direkt vor ihr stehen und strich ihr eine Haarlocke an der Schläfe beiseite. „Andererseits freut mich das. So können wir mehr Zeit zusammen verbringen...“
 

„Das habe ich mir auch gedacht und deswegen habe ich den Dienst gewechselt.“ Oscar hob eine Hand und legte sie auf seinen Brustkorb. „Ich kann nicht mehr ohne dich, André... Ich liebe dich aus tiefsten Herzen...“
 

Wie schön das klang! „Ich liebe dich auch, mein Leben lang...“ André neigte sein Gesicht und schenkte ihr einen zärtlichen Kuss.
 


 


 

Die Inspektion der Söldnertruppe am frühen Morgen fand wie gewöhnlich mit den ersten Sonnenstrahlen statt. Die Söldner standen bereits in Reih und Glied auf dem Exerzierplatz, als Oscar hoch zu Pferde und in berittener Begleitung von Oberst Dagous alle passierte. Sie sah niemanden an. Mit gerader Haltung, stolzer Erscheinung und eleganter Ausstrahlung, ritt sie bis zur Mitte der Reihen, zügelte dann ihr Pferd und wendete es zu den Soldaten. „Da das heute mein erster Tag als euer Kommandant ist, würde ich gerne euer Können gleich nach der Inspektion testen!“ Ihre hohe und energische Stimme hallte über alle Köpfe hinweg. Die Soldaten salutierten stramm ohne irgendwelche Proteste und das Exerzieren begann. Unter Trommel, in einem Schritt, mit Augen nach rechts auf den Kommandanten gerichtet und in dreier Reihen aufgeteilt, marschierten sie alle ihre Runden durch.
 

Dann standen sie wieder in Reih und Glied vor ihrem neuen Befehlshaber und ihrem alten Oberst. „Ich danke euch. Das war schon mal eine nette Begrüßung.“ Und wieder hallte Oscars helle Stimme über alle Köpfe hinweg. „Nun kommen wir zum nächsten Teil! Ich möchte eure kämpferische Fähigkeiten sehen und zwar von jedem von euch! Und der erste Kampf findet mit mir persönlich statt!“
 

„Was?“, murmelte einer der Soldaten fassungslos: „Kerle gegen eine Frau?“
 

Oscar las bei vielen in Gesichtern einen gewissen Unglauben und Zurückhaltung. Ob es wegen ihrem Geschlecht war, oder weil sie wegen André nicht vortreten wollten, wusste sie nicht. Oscar schaute flüchtig zu ihrem Geliebten, der genauso verdattert dreinschaute wie einige seiner Kameraden und dann wanderte ihr Augenmerk weiter. Erneut hob sie ihre energische und hohe Stimme. „Was denn?! Gibt es etwa keinen Freiwilligen zwischen euch, der mit mir den ersten Kampf absolvieren möchte?!“
 

„Wir wollen Euch nicht verletzen...“ flüsterte Léon zu niemand bestimmten.
 

„Unser André meinte doch, dass sie Herausforderungen mag...“, munkelte sein Bruder nebenan leise und schielte zu Alain und André. „Ich frage mich, warum keiner von euch vortreten will. Ihr kennt sie doch besser als wir. Vor allem du, André...“
 

André öffnete sein Mund, um etwas zu sagen, aber da brummte schon Alain dazwischen: „Mit der kämpfe ich nicht, schon alleine, weil sie eine Frau ist! Und zweitens gefällt sie mir in einer Decke eingewickelt und ohne nichts darunter besser als...“, weiter kam er nicht. Bevor er sich versah, wurde er schon heftig nach vorn aus den Reihen gestoßen.
 

„Kommandant de Jarjayes.“
 

„Ja, Oberst Dagous?“
 

„Ich denke Ihr habt einen Freiwilligen gefunden. Alain de Soisson scheint mit Euch kämpfen zu wollen.“ Oberst Dagous wies dabei mit seinem Kinn in eine bestimmte Richtung.
 

Oscar traute ihren Ohren und Augen nicht. Ausgerechnet der Mann, mit dem sie schon seit geraumer Zeit eine gewisse Rechnung begleichen wollte und der grundsätzlich nicht gegen Frauen kämpfte, nahm ihre Herausforderung an? Woher kam denn so plötzlich der Sinneswandel? Oscar folgte überrascht den Blicken von Oberst Dagous und war sichtlich erstaunt. Das war in der Tat Alain! Dennoch merkte Oscar, dass er anscheinend nicht freiwillig aus der Reihe nach vorn purzelte und beinahe über seine eigenen Füße stolperte. Jemand musste ihn gestoßen haben!
 

Alain war der gleichen Meinung. Er fand sein Gleichgewicht, wirbelte herum und ging auf den Verantwortlichen los. „Das wirst du mir büßen, André!“
 

„Alain de Soisson!“, hörte er Oscars laute Stimme, kaum dass er sich in Bewegung setzte. „Es erfreut mich, dass Ihr den Mut gefunden habt, gegen mich anzutreten. Was bevorzugt Ihr am meisten: Degen oder Pistole oder in Eurem Fall Gewehr?“
 

Alain verharrte wie angewurzelt, ballte seine Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen. Sein rachsüchtiger Blick bohrte sich durch André hindurch, aber dieser grinste nur unauffällig. „Das ist dafür, dass du über meine Oscar und mich Späße treibst“, besagte sein schadenfroher Gesichtsausdruck.
 

„Ihr steckt also unter einer Decke!“, brummte Alain bissig und drehte sich um. „Na wartet! Ich werde es euch zeigen!“, dachte er bei sich hinterlistig. Wohl oder übel musste er sich nun mit ihr duellieren. Er lockerte seine angespannten Muskeln und salutierte standesgemäß. „Wenn Ihr gestattet, würde ich den Degen bevorzugen!“
 

„Dein Wunsch ist gestattet!“ Oscars Mundwinkel zuckten leicht zufrieden und bestätigten Alain die Vermutung, dass die zwei ein verschworenes Pärchen waren! Obwohl er nicht daran glaubte, dass sie sich schon zuvor abgesprochenen hätten...
 

Oscar stieg aus dem Sattel und da kam Alain ein glänzender Einfall. „Ich habe aber eine Bedingung, Oberst, und hoffe, dass Ihr sie akzeptiert!“
 

„Was hast du vor?!“, hörte Alain André irgendwo hinter seinem Rücken knurren und rieb sich insgeheim die Hände.
 

Oscar stand schon auf eine Armeslänge entfernt vor ihm. „Lass erst einmal die Bedingung hören.“
 

„Wenn Ihr gewinnt, dann könnt Ihr über mich verfügen wie Ihr wollt und ich werde Euch stets ein treuer Soldat sein“, verlautete Alain und verstummte, um die Spannung noch etwas mehr in die Länge zu ziehen.
 

„Und wenn Ihr gewinnt?“, hackte Oscar ausdruckslos nach, obwohl ihr das hämische Grinsen von Alain ein unangenehmes Kribbeln im Nacken verursachte.
 

„Nun...“, begann Alain und kostete bereits innerlich sein Triumph in vollen Zügen aus: „...wenn ich gewinne, dann bekomme ich einen schönen, zarten und über fünf Minuten lang andauernden Kuss von Euch...“
 

„Wie bitte?“ Oscar war schockiert. Nur dank ihrer jahrelangen Erziehung in Disziplin, konnte sie ihre Beherrschung bewahren.
 

André platzte dagegen fast die Geduld. „Wenn du das tust, dann bringe ich dich um!“, murrte er und wäre am liebsten schon jetzt auf ihn losgegangen. Nur mit Mühe beherrschte er sich. Und die Brüder Jérôme und Léon stellten sich vorsichtshalber zu ihm von beiden Seiten, um jederzeit einzugreifen und ihn von unüberlegten Taten abhalten zu können. Alain spürte förmlich dessen tötenden Blick auf seinem Rücken, aber das brachte ihn nicht von seinem Vorhaben ab. Nicht dass er so versessen war, Oscar zu küssen, er war ja nicht lebensmüde und Andrés Freundschaft war ihm wichtiger als irgendwelche Weiber, aber er wollte es den Beiden auf diese Weise heimzahlen. Und nebenbei erhoffte er damit, dass Oscar das Duell deswegen absagte.
 

Oscar wäre nie in den Sinn gekommen, einen Rückzieher zu machen. Höchstens wenn die Situation lebensgefährlich wäre und es keinen anderen Ausweg gegeben hätte. Auch ihr ging ein Geistesblitz durch. „Ich habe da einen anderen Vorschlag.“
 

„Lasst hören.“ Alain hatte sich geirrt. Diese Frau war unnachgiebig und unbeugsam. Das hätte er eigentlich wissen müssen.
 

„Wenn ich gewinne, Alain de Soisson, dann bekommt jeder von Euch das Anrecht auf einen Tag in der Woche dienstfrei und Erhöhung des Soldes.“
 

„Nun, Euer Angebot ist verlockend...“ Alain stand stramm vor ihr und ließ sich auch nicht unterkriegen. „Und wenn ich gewinne?“
 

„Auf jeden Fall keinen Kuss von mir.“ Oscar schmunzelte etwas, als wolle sie sagen, dass das ganz alleinige Recht dafür nur bei einem einzigen Mann lag. Zur Bestätigung warf sie einen kurzen Blick auf André und sah dann wieder herausfordernd Alain an. „Wenn Ihr gewinnt, dann könnt Ihr von mir aus, weiterhin der Anführer Eurer Kameraden bleiben...“
 

„Und wenn ich auf den Kuss bestehen werde?“
 

„Alain de Soisson!“, empörte sich grollend Oberst Dagous im Hintergrund. „Deine beispiellose Unverschämtheit bringt dich irgendwann mal an den Galgen! Wie kannst du es wagen, so gegenüber ranghöheren Offizieren zu sprechen? Für deine lose Zunge verdienst du mindestens fünfzig Peitschenhiebe!“
 

„Halt, Oberst Dagous!“ Oscar hob unerwartet ihre Hand. Niemand durfte ihretwegen bestraft werden. Dagous verstummte und sie fuhr fort: „Jeder Mensch hat das Anrecht seine freie Meinung zu äußern!“
 

„Aber Kommandant, das sind einfache Söldner und keine Adligen...“ Mit anderen Worten gesagt, dass die Söldner nichts zu sagen hatten. Nur die Adligen hatten das Recht dazu und niemand sonst.
 

„Dennoch sind sie dieselben Menschen, wie wir alle...“, sprach Oscar mit offenem Blick auf Alain und im gleichen Moment forderte sie ihn weiter heraus: „Was nun? Nehmt Ihr meine Bedienung an, oder besteht Ihr weiter auf die Eure?!“
 

Alain war für einen kurzen Augenblick baff. Auch seine Kameraden hinter ihm starrten Oscar verblüfft und bewundernswert an. Alles was André ihnen über diese Frau in Uniform vorgeschwärmt hatte, schien auch so zu sein. Sie hatten ihm nur teilweise geglaubt und dessen Schwärmereien für die Blindheit eines verliebten Mannes gehalten. Einzig André strahlte innerliche Ruhe aus. Er hatte ja seine Kameraden nicht belogen. Und wenn sie ihm keinen Glauben schenken wollten, dann konnte er auch nichts dafür.
 

Alain schluckte einen Kloß herunter, um seine Stimme wieder zu finden. „Kommandant. Ich bin geneigt Euer Angebot anzunehmen und das auch ohne Bedingungen.“
 

Oscar nickte ihm einvernehmlich zu. Das Duell, das sie gleich darauf austrugen, dauerte nicht lange. Sie setzte all ihr Können ein, wie auch Allain. Er war stärker als André, das spürte sie schon alleine durch seinen kräftigeren Hiebe. Für einen kurzen Moment kam ihr die Frage, ob André bei ihren gemeinsamen Fechtübungen nicht alles gab, was in ihm steckte. Aber vielleicht bildete sie sich das auch gerade nur ein, denn hier passierte keine Fechtübung. Im richtigen Kampf würde auch André seine ganze Stärke zeigen, davon war Oscar überzeugt und setzte sich in diesem Duell mit noch mehr Elan ein.
 

Alain war von ihren Fechtkünsten angetan. Er hätte nicht gedacht, dass sie wirklich so gut fechten konnte. André hatte es zwar immer behauptet, aber er glaubte eher, dass sein Freund auf sie Rücksicht nahm und sie gewinnen ließ. Nun wurde er eines Besseren belehrt und zollte ihr einen gewissen Respekt.
 

Der Kampf endete unentschieden. Niemand hatte gewonnen und niemand verloren.  Aber am Ende war keiner der beiden darauf bestrebt, zu gewinnen. Nach dem Duell, zeigten auch die anderen Soldaten ihr Können. Allerdings unter sich. Oscar war zufrieden. Diese Söldnertruppe zu befehligen würde ihr Spaß machen. Sie akzeptierten sie und das beruhte auf Gegenseitigkeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2016-03-02T19:34:04+00:00 02.03.2016 20:34
Super kapitel *-*
Ich freue mich schon auf das nächste
Antwort von:  Saph_ira
02.03.2016 21:16
Dankeschön! ;-)
Von:  Soraya83
2016-02-29T23:11:21+00:00 01.03.2016 00:11
Mensch, jetzt kommt aber wieder ein Kapitel nach dem anderen.... ich wollte das vorherige erst noch kommentieren, da kommt schon das nächste.
Das hier ist genau wie das voherige schön zu lesen und es geht hier Vorwärts. Ich hoffe das es nicht beim Sturm auf die Bastille endet.
Antwort von:  Saph_ira
01.03.2016 20:51
Ich konnte einfach mit Hochladen nicht abwarten. ;-)
Dankeschön für deinen Kommi. :-) Ich werde schauen, ob ich beim Sturm auf Bastille beende oder doch noch ein paar Kapitel dazu schreibe. XD


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