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Er liebt mich, er liebt mich nicht

[Secret Love]
von

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Osaka war so völlig anders als Tokyo. Obwohl es erst Anfang April war, brannte die Sonne bereits vom Himmel und rief Takeda in Erinnerung, dass er ab sofort viele hundert Kilometer weiter im Süden Japans leben würde. Doch obwohl ihm alles hier so fremd schien, hatte er bereits jetzt das Gefühl, dass er diese Stadt lieben lernen würde.

Die Seikô Gakuen befand sich etwas abseits des Trubels, ein riesiger Campus, viel größer als Takeda es von seiner alten Mittelschule her kannte, mit modernen Gebäudekomplexen aus Glas und Stahl bebaut. Im Zentrum des Geländes hatte ein Brunnen mit zwei Meter hoher Fontäne Platz gefunden, von dem Takeda glaubte, eine halbe Schulklasse müsse bequem darin baden können. Direkt gegenüber befand sich von Säulen in altertümlichem Stil umrahmt das Hauptgebäude für Lehre, Administration und Verwaltung, aus dessen Tor Takeda gerade getreten war, nachdem er, wie er in seinem Brief angewiesen worden war, seinen Anmeldebogen ausgefüllt hatte. Die nicht allzu weit entfernt angrenzenden Wohnheime der Seikô Gakuen erinnerten Takeda an moderne Hotels und während er noch einmal seine Zulassung überflog, machte er sich auf direktem Weg dorthin.

Nachdem Sie Ihren Anmeldebogen ausgefüllt haben, begeben Sie sich bitte zum Wohnheimblock A. Einer der Wohnheimsprecher wird Sie dort Ihrem Zimmer zuweisen, stand dort.

Und tatsächlich hatte sich vor dem Haupteingang des Wohnblocks A bereits eine kleine Schlage etwas unsicher wirkender, neuer Schüler gebildet. Die meisten wirkten deutlich jünger als er selbst, was Takeda, während er sich in die Schlange einreihte, unwillkürlich daran erinnerte, dass die Seikô nicht nur eine Ober- sondern auch eine Mittelschule war.

Er musste nicht lange warten, bis er schließlich einem hochgewachsenen Jungen mit runder Brille und Klemmbrett gegenüber stand, wohl ein oder zwei Jahre älter als Takeda selbst. Die konzentrierten Falten auf seiner Stirn wiesen ihn eindeutig als einen der Organisatoren des Spektakels aus.

»Name?«, frage er mit diplomatischer Stimme, ohne Takeda auch nur anzusehen.

»Aki Takeda.«

»Takeda, also...«

Er suchte mit den Augen seine Liste ab, bis er, so schien es, Takedas Namen darauf fand.

»Dein Zimmer ist in Wohnblock C, 102. Dein Mitbewohner heißt Yuuki Ishida. Wohnheimsprecher: Ryo Hirakawa.«

Takeda erstarrte. Er musste sich verhört haben.

»Was ist denn? Bist du festgewachsen, Aki Takeda?«

»Entschuldigung, aber was hast du gerade gesagt?«

»Wohnblock C, Zimmer 102.«

»Nein, ich meine den Namen des Wohnheimsprechers.«

»Ryo Hirakawa.«

Nun endlich blickte der Junge mit der runden Brille zu Takeda auf. Ein leicht verächtliches Blitzen lag in seinen Augen: »Soll ich es buchstabieren?«

»Schon gut, bin ja schon weg«, gab Takeda, nun wieder mit gewohnt gleichgültiger Fassade zurück, kehrte dem Jungen den Rücken und machte sich, so rasch es die schwere Tasche auf seinem Rücken zuließ, auf den Weg zum Wohnblock C. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Vielleicht würde er Hirakawa früher wiedersehen, als er es zu hoffen gewagt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Maire
2015-03-01T03:45:03+00:00 01.03.2015 04:45
Da freut sich das kleine Herzchen ^~^


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