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Raftel (2)

The Rainbow Prism
von

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19 - Regatta

Wind von Westen blies die Segel voll und trieb die Schiffe eilig voran über ein dunkelblaues Meer mit weißen Schaumkronen. In manövrierfähigem Abstand segelten sie beide einen ganzen langen Tag zügig nebenher.

Am zweiten Tage geschah es, dass aus einer Wette heraus ein Wettkampf entbrannte. Natürlich hatte der Schiffsbauer der Piraten mit dem Leitenden Ingenieur der Marine beim Aufeinandertreffen im Hafen von Shimotsuki lange ausführlich über technische Konstruktionen in Bezug auf maritim-taugliche Fahrzeuge fachsimpeln können. Und nun ging es um die Ingenieursehre.

Wer würde die Schleuse von Marijoa schneller erreichen? Die Brigantine oder die Fregatte?

Da wurden die Crews in die Wanten gejagt, exakte Seewege berechnet, Haken auf See geschlagen und wilde Anfeuerungsrufe übers Deck gebrüllt. Man arbeitete mit allen Mitteln, die eher für heitere Lacher sorgten und von allen nicht wirklich ernst genommen wurden.

Die Fregatte begann unter anderem alles an Überflüssigem ins Meer zu verklappen, um leichter zu werden. Ein halber Hausrat schwamm im Wasser und Tashigi war mehr als erstaunt, mit wie viel Klimbim man zu reisen pflegte. Doch es zeigte Wirkung und die Fregatte konnte wieder eine Buglänge an Boden gutmachen. Nachlassen galt nicht, weshalb die Admiralin oben auf der Poop stand und mit einem Megaphon ihre Truppe anheizte. Sie ging mit ganzem Körpereinsatz in ihrer Aufgabe auf. Niemand hätte ihr zu widersprechen gewagt.

Das Sprachrohr konnte nicht nur die Lautstärke ihrer Stimme erhöhen, sondern noch alle möglichen Geräusche erzeugen. Von simulierten Warnschüssen über Sirenengeheul gab es eine breite Auswahl, die Tashigi nur zuerst dadurch entdeckte, weil sie die Flüstertüte mit ihren schwergängigen Schaltern falsch einstellte.

„Hey, so´n Krachmacherteil will ich auch haben!“ brüllte Luffy mit sternenleuchtenden Augen über den halben Ozean und streckte gierig die langen Gummiarme danach aus.

Er war nicht erfolgreich, denn der Marinekapitän unter Tashigis Fuchtel zackte das Schiff wieder ab. Es hätte nicht viel gefehlt und der Gum-Gum-Frucht-Besitzer wäre kopfüber in die Wellen gerauscht. Grund genug für ihn sich zum Ballon aufzublasen und die gesamten Lungenflügel in Richtung Piratensegel zu entlüften. Die Sunny stob in einer gefährlichen Schieflage davon. Gekeife von der Navigatorin folgte, die ihr heißgeliebtes Schiff schon mit dem Mast Deckunter sah. Franky freute sich wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsabend und ließ Namis Einwände abprallen. Die Sunny war wie ein Stehaufmännchen konstruiert. Der Kiel aus Adamholz war so schwer, dass das Schiff sich sofort wieder aufrichten würde, würde es Schlagseite bekommen. Andere Schiffe würden kentern. Die Sunny jedoch drehte die wohl größte Eskimorolle der Welt.

Sie jagten den ganzen Tag und die ganze kommende Nacht übers Wasser. Man schenkte sich keinen Meter. Beide waren gleichauf. Abwechselnd schob sich mal der eine, dann der andere Bug voran. Einer aufgehende Sonne entgegen suchte man bereits die Kimm nach dem Ziel ab. Ein feiner roter Streifen verriet die vor ihnen liegende Redline.

Die Fregatte hatte den Vorteil der hohen Besatzungszahl. Eine Schicht wechselte die nächste ab. Kräfteversagen und Übermüdung unwahrscheinlich. Bei den Strohhüten hingegen schenkte Sanji bereits die gefühlte hundertste Runde Kaffee und Cola mit einer Portion Extra-Koffein aus. Chopper protestierte, sie würden allesamt an Bluthochdruck und Herzkasper draufgehen. Seine Einwände gingen durch eine größere Entdeckung unter.

„Himmel, was ist das denn?“

Usopp hatte durch seine Fernbrille Wellen ausgekundschaftet, die nicht wie üblich quer über das Wasser rollten, sondern wie Wassersäulen erst hoch aufschossen, um dann in einem Wasserloch tief zu versinken. Wasser peitschte hoch, Wellen schlugen über dem Deck zusammen, Gischt klatschte an die Planken. Aus einem eben noch herrlichen Seegebiet unter einem knallblauen Firmament war ein Labyrinth aus Wasserfontänen geworden.

„Die Beine der Skylla!“, schrie Nami gegen das Getöse an.

„Die WAS?“

Als das legendäre Mädchen Skylla einst verflucht wurde, ward ihr Unterleib zu Hunden geworden. So entstellt säße sie an einer Meerenge und brächte vorbeifahrenden Schiffen den Tod. Da die Fontänen stampfenden Tierbeinen glichen, nannte man diese Art der Wellen Skylla-Beine.

Usopp, sonst immer an Legenden interessiert, hatte diesmal kein Ohr dafür. Er hing mit Brook und Chopper am Steuerrad, um ihr Schiff auf Kurs um die Wassersäulen zu halten. Die Brigantine war wendiger. Dafür war die Fregatte außerhalb der Kurvenlage schneller. Es war sinnlos, noch weiter unter vollen Segeln zu stehen. Zusammen mit Sanji und Robin holte Zoro das Hauptsegel ein, was sich angesichts der Skylla-Beine als unliebsame Aufgabe entpuppte. Es ließ sich vergleichen, als würde man mit einem Fuhrwerk über eine Landstraße voller Schlaglöcher hinweg heizen und im Sekundentakt einen Eimer Wasser über den Kopf bekommen. Seefahrt hatte auch unausgesprochene Nachteile.

Einzig Luffy hatte seinen Spaß. Er thronte auf der Galionsfigur, gab undeutbare Anweisungen und lachte aus vollem Halse. Namis Gezeter überhörte er großzügig.

Franky hatte mit seinen Freunden nach den letzten durchkämpften Stunden Mitleid und bat Nami um eine ungefähre Richtungsanzeige. Hinter diesem Gebiet müsste in der Redline die angepeilte Tunneleinfahrt liegen.

„Alle Mann festhalten! Coup de Bust!“

Raketenartig hob die Sunny ab und flog aus der Gefahrenzone heraus. Pfeilschnell erreichte sie ihre Flughöhe und glitt nahezu lautlos durch die Lüfte.

„Ihr elendig cheatendes Piratenpack!“, kreischte Tashigi ihnen durch das Megaphon hinterher.

Der Coup de Bust! So etwas Unfaires! Es war doch ein Seerennen und kein Flugrennen. Da hätte sie ja genauso gut den Dampfantrieb ihres Schiffes einsetzen können, obgleich auch dieser bei dem Coup de Bust das Nachsehen hätte. Mit einem tomatenroten Kopf und kochenden Blutes warf sie sich sauer in den Liegestuhl auf der Poop und zog eine Schnute wie sieben Tage Regenwetter. Es stand eindeutig 1:0 für die Piraten. Immer noch die Flüstertüte in den Händen haltend herrschte sie ihre Crew an, der Thousand Sunny zu folgen.

Spätestens vor der Redline würden sie wieder aufeinander treffen, wenn es um die Zufahrt in den Tunnel nach Marijoa ging. Dieser war nämlich ausschließlich Schiffen mit Spezialgenehmigung vorbehalten. Sie bezweifelte stark, dass der Coup de Bust die Sunny bis auf die Redline hinaufpusten würde. Es wäre zwar für Luffy ein Abenteuer ganz in seinem Sinne, doch Franky würde wohl kaum einen Totalschaden riskieren. Noch einen letzten Blick den fliegenden Piraten nachwerfend, gab sie den Befehl das Tempo auf eine normale Geschwindigkeit zu drosseln. Das Rennen war gelaufen.

Die Piraten wussten, was sie die letzten Stunden ohne Pause geleistet hatten. Sie spürten in jeder einzelnen Faser ihrer geschunden Körper erschöpfende Müdigkeit. Man rappelte sich zusammen und so dauerte es nicht lange, bis sie sich alle auf dem Rasendeck eingefunden hatten, um dort halbtot zu verweilen. Man trennte sich vom nassen Ölzeug, wrang weitere Kleidungsstücke aus und entleerte Schuhe vom Meerwasser.

Zoro schlug seinen Poncho aus und ließ ihn zum Trocknen über der Leine nahe der Reling im Winde flattern. Vermutlich war er der einzige Pirat auf allen Meeren, der nicht nur solch ein Kleidungsstück in Marineoptik besaß, sondern ihn auch nutzte. Denn nach all den Seefahrten hatte es sich dann doch herauskristallisiert: Die Ponchos der Marine waren die tauglichsten. Ebenso der Bordparka. Windabweisend, wasserdicht, atmungsaktiv und für eine Frostbeule wie ihn absolut wärmend. Sollten sich doch die restlichen Nakamas mit ihren Klamotten bei schlechter See ärgern.

Als die Sunny ihren Kiel aus dem Wasser hob und sich vom Meer trennte, hatte er noch einmal über die Reling geschaut. Das Marineschiff wurde schnell kleiner, doch Tashigi war mit ihrer drohenden Faust gen Himmel und dem Megaphon in der Hand schnell zwischen dem quirligen Ameisenhaufen an Matrosen auszumachen gewesen. Er grinste. Es war die richtige Entscheidung gewesen, dass sie den Dienst wieder aufgenommen hatte. Das Leben auf dem Leuchtturm und in Loguetown mochte nicht das Schlechteste gewesen sein, doch hatte es sie nicht ausgefüllt. So, wie sie nun dort unten agierte, konnte sie wieder nach Herzenslust schalten und walten und würde schnell wieder voll in ihrem Element sein.

„Na, darfst du dich da überhaupt nach Hause trauen? Bei dieser Schmach?“ neckte ihn Robin und riss ihn aus seinen Gedanken. Sie war mit an die Reling getreten. Viele kleine Hände tauchten mit Wäscheklammern auf und ordneten nasse Kleidung auf den Leinen.

„Mal sehen“, gab er lachend zurück.

Sanjis Rufe zur nächsten Mahlzeit trommelten die Piraten zurück in die Mensa. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ihr Schiff wieder das Meer küssen und mit ihm verschmelzen würde.
 

Die Landung der Thousand Sunny auf der Wasseroberfläche war perfekt. Sachte tauchte sie in einem flachen Winkel ein ohne mehrmals aufzusetzen. Nahezu unmerklich und erschütterungsfrei.

Dagegen war die Begrüßung der Piraten in diesem Seegebiet das vollkommene Gegenteil. Am Horizont strahlte majestätisch schön die Redline. Steilhänge aus magentafarbenem Sand stachen aus der nachtblauen See. Der obere Teil des Kliffs versank in undurchdringlichen Nebelwolken.

Irgendwo aus diesem Dunst bescherte ein unbekanntes Empfangskomitee der Brigantine einen Kanonenhagel. Salve um Salve verpassten das wendige Piratenschiff nur knapp und klatschten in das Wasser. Fontänen ähnlich der Skylla-Beine stiegen auf und Chopper nannte es vom Regen in die Traufe.

„Siehe an, die Marine. Bei denen herrscht immer BOMBEN-Stimmung!“, stellte Brook nüchtern fest und riss das Steuerrad herum.

Es war an der Zeit, dass Feuer zu eröffnen. Usopp gab sich wirklich größte Mühe, doch ohne den Feind erkennen zu können, war es selbst ihm schwer, die Marinestellungen zu treffen. Da die Gegenangriffe der Marine sich jedoch stark verringerten, musste er trotz alledem Erfolg gehabt haben.

„Jungs, wir drehen ab und warten knapp außerhalb der Reichweite auf Tashigi. Die werden ja wohl nicht auf ihr eigenes Schiff schießen!“

Nami fand ihre Anweisung absolut vernünftig. Allerdings hatte man genug Erfahrung mit der Marine gesammelt, dass einen in deren Handlungsweisen nichts überraschen durfte. Selbst wenn die Sunny die Fregatte als Schutzschild missbrauchen würde, hieße es noch lange nicht, dass es auch funktionierte.

Tashigi ließ nicht lange auf sich warten. Die Piraten hatten kaum Anker gesetzt, da war das Marineschiff schon mit bloßem Auge zusehen. Keine Stunde später hatte sie den Liegeplatz der Sunny erreicht. Wie besprochen wurde diese so an der Fregatte vertäut, dass man denken müsste, das Piratenschiff wäre als Beute eingenommen und nun abgeschleppt worden. So machte man sich auf zu einer Höhle, deren Innenleben nach Tashigis Beschreibungen fantastisch klang. Es wäre nämlich keine Schleuse, wie man es auf allen Blues erzählte.
 

Auf dem nördlichen Teil der Redline zerschnitt ein breiter Strom den Kontinent in eine westliche und eine östliche Landhälfte. Sein hoher Eisengehalt färbte das Wasser so sehr, dass es ebenso rot wie das Gestein der Redline selbst war. In den nördlichen Vulkangebirgen als winzige Quelle entspringend, nährte er sich aus den riesigen Sumpfgebieten zu einem Fluss und vereinte sich mit unzähligen Nebenflüssen zu einem unüberbrückbaren Wasserhindernis. Es gab eine einzige Stelle, die dieser Naturgewalt ein Ende bereitet.

In der Nähe des Calm Belts war der Kontinent durch unzählige Erdfälle und Höhlen durchlöchert. Hier fraß sich der ewig breite Strom unaufhaltsam in einem Canyon durch das Erdreich und stürzte als unendlicher Wasserfall in ein unvorstellbar großes Erdloch. Durch unterirdische Höhlen gelangte das Wasser des Stroms in den East Blue, den North Blue und auf die Grandline.

Technisch versierte Tüftler hatten sich dieses geographische Geschenk zu nutzen gemacht. Es war möglich, durch unzählige Höhlen und künstlich in den Berg gesprengte Tunnelsysteme zu einem unsichtbaren See zu gelangen, in welchen der Wasserfall mündete. Dort bewachte die Marine eine Ingenieurskunst vom Feinsten: Das wohl größte Schiffshebewerk der Welt. Die Schiffe schleusten in eine wassergefüllte Stahlwanne ein. Der Wasserfall füllte eine zweite Stahlwanne als Gegengewicht, wodurch die Wanne mit dem Schiff langsam in einem Stahlturm nach oben geschraubt wurde. Oben angekommen musste sich der Kapitän entscheiden, in welchen der vier Meere er nun weiterzufahren pflegte. Es gab auch die Möglichkeit, mit dem Schiff dort oben in einem unterirdischen Frachthafen zu sündhaft hohen Hafengebühren anzulegen. Dann führte ein breite Straßenröhre schnell an die Oberfläche der Redline, wo ein Zollhäuschen den Durchgang blockierte. Hatte man den Zoll überwunden, so war man nahe der Stadttore von Marijoa.
 

Langsam ließ sich das Piratenschiff im Schlepptau der Fregatte mitziehen. Unter den strengen Beobachtern der Küstenpatrouille, welche in Wachgängen und Felstürmen aus ihren Schießscharten heraus starrten, wurde jede Bewegung registriert. Bis an die Zähne bewaffnet, mit Flak und Kanonen bestückt, beäugten die Soldaten aus ihren Stellungen misstrauisch das sich nähernde Marineschiff. So bequem der Zugang zu Marijoa war, so unbequem wurde er überwacht. Nur die Marine, Weltaristrokraten, Mitglieder der Weltregierung und Diplomaten hatten Zutritt. Ferner gelangten ausgewählte Händler in die Stadt. Für Touristen war sie nahezu unerreichbar. Das noble Einwohnervolk blieb gerne unter sich.

Die Fregatte näherte sich der Tunneleinfahrt, die zwischen den zerklüfteten Felsen nur schwer auszumachen war. Die Admiralin gab die Anweisung eine Nachricht per Flaggenalphabet zu übermitteln. Das Piratenschiff wäre leer aufgegriffen worden. Von der Besatzung keine Spur. Man schenkte ihr Glauben und gab die Einfahrt in den Tunnel frei. Erstaunlich, wie leicht das ging.

Tashigi hatte nicht zu viel versprochen. Lampen an den Wänden beleuchteten dämmerig ein Labyrinth an Röhren und Höhlen. Manche waren eng und flach, andere dagegen breit und so hoch, dass die Decke von der Dunkelheit verschluckt wurde. Stalaktiten und Stalagmiten in den Tropfsteinhöhlen formten bizarre Gebilde und gaben der Kopffantasie genug Steilvorlagen für märchenhafte Interpretationen. Kristallklares Wasser ruhte in dieser verborgenen Welt und gab den Blick bis auf den felsigen Grund frei. Fast unmerklich zog sich eine sanfte Strömung durch das Wasser.

Ein Rauschen hallte durch den Berg. Es wurde lauter und lauter je mehr man ins Innere vordrang bis es in einen ohrenbetäubenden Krach endete. Der Wasserfallsee war erreicht und sowohl den Piraten, als auch den Marinesoldaten klappten die Unterkiefer herunter. Die Sonne beschien hoch oben durch eine kreisrunde Öffnung im Bergmassiv den Höhlensee und wirkte wie ein großer Scheinwerfer. Das Schiffshebewerk war wahrlich riesig und die oberste Etage von unten durch die Gischt nicht mehr auszumachen. Auch hier wurden die Ankömmlinge argwöhnisch beäugt. Soldaten klammerten sich angstvoll an ihren Gewehren fest, blieben aber auf ihren Wachtürmen in lauernder Stellung.

„Luffy! Ich denke wir können unseren Plan und unsere Tarnung fallen lassen“, analysierte Robin die Sachlage.

„Hä?“

Luffy hatte sich nicht damit anfreunden können, solange mit seiner Crew versteckt in der Mensa zu hocken, bis die Sunny auf der anderen Seite des Kontinents auf die Grandline gespült würde. Natürlich hätte er sich gerne Marijoa angesehen. Dass Robin nun von einer Planänderung sprach, kam ihm mehr als recht.

Man hatte sich ebenso wie Tashigi und ihre Mannschaft auf den jeweiligen Decks versammelt, begaffte die Naturgewalt des Wasserfalls, bestaunte die Technik des Stahlgerüst und wunderte sich, dass von den Schleusenwärtern keine Gegenwehr kam. Erst bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, dass ihre gesamte Fahrt vom Tunneleingang bis hierher bildhaft übertragen worden war. Unzählige Teleschnecken klebten in den Nischen und filmten, was das Zeug hielt.

„Was dachtet ihr denn, was hier los ist? Ich hatte euch doch gesagt, hier kommt keiner ungesehen durch“, rief Tashigi ihren Freunden schulterzuckend hinüber.

„Das stimmt, aber sie greifen nicht an...“, grübelte nun auch Nami laut vor sich her.

Für den Strohhut war sonnenklar, dass die Soldaten sicherlich angstvollen Respekt hätten und fing sich dann von Sanji eine Kopfnuss ein, nicht immer so überheblich zu sein. Bei den Piraten brach eine Diskussion aus, was nun zu tun wäre. Wenn man schon empfangen wurde, dann wäre eine Stadtbesichtigung sicherlich interessant. Allerdings gab es die Einwände, dass überall, wo ihr Kapitän auftauchte, meist verbrannte Erde hinterblieb. Ob eine Kriegserklärung mit den Weltaristrokraten so förderlich wäre? Sicherlich nicht. Ein Hinüberschielen zum Strohhutträger offenbarte aber, dass er diese Einwände wie üblich gnadenlos überhört hatte. Zudem musste geklärt werden, was mit dem Piratenschiff geschehen sollte. Man könnte es nicht einfach so dort oben allein im Hafen seinem Schicksal überlassen.

Zoro hatte sich aus der Runde davongestohlen, war zur Fregatte gewechselt und bat um die Flüstertüte.

„Sie wartet tatsächlich auf dich“, stellte Tashigi nüchtern fest.

„Was hast du denn gedacht? Nehmt ihr unser Schiff mit rüber zur Neuen Welt? Luffy hat schon wieder stresshaltige Pläne“, kommentierte Zoro trocken die Situation.

„Klar!“, gab sie zurück. „Mach nicht wieder so unüberlegte Sachen.“

Es war eher eine Bitte als ein weiser Ratschlag. Sie sah ihn grinsend und wusste, dass in den nächsten Stunden äußerst unüberlegte Sachen folgen würden. Dafür kannte sie ihn viel zu lange und viel zu gut. Stoßgebete sandte sie gen Himmel. Die ganze Bande an Impel Down zu verlieren, dass könnte sie kaum verkraften. Zoro nahm das Megaphon und teilte den Wachen umgehend mit:

„Sagt Eurer Herrin, ihr lang erwarteter Besuch steht vor der Tür!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  pbxa_539
2015-08-13T10:07:44+00:00 13.08.2015 12:07
Ja, ein Rennen zwischen zwei Schiffen. Das hat natürlich was.
Ob nun mit fairen oder unfairen Mitteln.
Deine Beschreibung dieser "Schleuse" ist erstklassig, das System auch sehr verständlich.
Hast bestimmt wieder bei Oda über die Schulter gelinst, hmm?
Wen meint Zoro eigentlich mit "Herrin"?
Ist mir da was entgangen beim Lesen?
Antwort von:  sakemaki
13.08.2015 13:52
Bei Oda über die Schulter? Nein, mir kamen die Schiffshebewerke bei Magdeburg und Berlin in den Sinn. Sehr beeindruckend.
"Herrin" ist natürlich Sarkasmus pur, wenn Zoro von seiner "aller liebsten Lieblingsfreundin" spricht. Und da er nun genau schnurstracks (vom Orientierungssinn abgesehen) zu ihr geht, wirst du schon im nächsten Kapitel wissen, wer es ist. Aber erstmal fahre ich nun zum Ideensammeln nach Dänemark. :-)
Antwort von:  pbxa_539
13.08.2015 23:59
ach DIE Alte meinst du. Nu ist der Groschen bei mir gefallen...glaub ich jedenfalls. Schönen Urlaub wünsch ich dir.
Von:  fahnm
2015-08-09T10:01:49+00:00 09.08.2015 12:01
Spitzen Kapitel


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