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Beyblade in Love

Staffel 2
von

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Kapitel 24

Angestrengt öffnete Luna ihre Augen und knörte irgendetwas unverständliches vor sich her, während die hellen Sonnenstrahlen ihre Nase kitzelten. Um nicht niesen zu müssen setzte sich das Mädchen im Bett auf und gähnte genüsslich, streckte sich kurz und kuschelte sich schließlich wieder von hinten an Tala. Sein gleichmäßiges Atmen verriet ihr, dass er noch tief und fest am Schlafen war und was könnte schöner sein, als mit zärtlichen Streicheleinheiten geweckt zu werden? Luna begann damit, seine nackte Schulter und Arm zu liebkosen, wanderte über die Rippen zu seinem Brustkorb. Verzückt stellte sie fest, dass Tala anscheinend endlich Zeit gefunden hatte, ein bisschen zu trainieren. Die definierteren Muskeln fühlten sich unter ihren Fingerkuppen so gut an, dass Luna entschied es nicht nur beim Streicheln bleiben sollte und fuhr langsam mit ihrer Hand Richtung down under.

„Guten Morgen...“, flüsterte sie zärtlich in sein Ohr, als der Junge ihre Hand kurz unterhalb seines Bauchnabels stoppte, „du hast genug geschlafen, Tala. Wir hatten schon lange keinen Morgensex mehr.“

Kichernd drehte sie ihn auf den Rücken und hielt abrupt in ihrer Bewegung inne.

„Ich bin nicht Tala...“, raunte Kai gefährlich ruhig und guckte sie mit seinen großen Augen durchdringend an.

„Was machst du denn in meinem Bett?“, wollte das Mädchen erschrocken wissen und wich schnell zurück.

„Das Selbe wollte ich dich gerade...au! Mein Schädel...“, brummte der Junge und hielt sich mit schmerzerfüllten Stöhnen den Kopf.

Luna nutzte die Zeit, um sich schnell umzusehen. Ihre Kommode, ihre Vorhänge also auch ihr Zimmer. Erleichtert atmete sie auf und bedeckte ihre nackten Oberschenkel mit der Bettdecke, während Kai immer noch das Sonnenlicht mit einer Hand von seinen Augen fernhielt. Sofort stand Luna aus dem Bett auf und zog die Vorhänge zu.

„Danke...“, raunte der Junge und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

Während dessen begutachtete sie seinen nackten blassen Oberkörper und legte verträumt den Kopf zur Seite.

„Wo bin ich?“, erkundigte er sich plötzlich.

„In meinem Zimmer.“

„Wie komm ich hier hin…? Oh mein Gott! Hatten wir…?!“

Luna zog verschämt ihr T-Shirt weiter runter, sagte jedoch nichts.

„Oh...nein...“, fluchte Kai angestrengt und hob hastig die Decke hoch, „ich habe meine Hose noch an!“

Das Mädchen beobachtete, wie seine Miene sich erleichtert aufhellte, unter dessen versuchte sie sich zu erinnern, wie gerade Kai in ihrem Bett gelandet war und nicht Tala. Vor allem war eine sehr gute Frage, wo genau dieser gerade steckte! In diesem Moment schwang sich Kai aus dem Bett, streckte sich einmal komplett durch und hob sein durchgeschwitztes Shirt vom Boden auf. Er erinnerte sich, dass er gestern noch in weißer Voraussicht Wechselklamotten mitgebracht hatte.

Plötzlich hielt er ruckartig inne und blickte zu Luna. Sie erwiderte seinen Blick ausdruckslos.

„Wie viel Uhr haben wir?“, hauchte Kai erschrocken.

„Ähm...kurz vor...zwölf.“

„SCHEIßE!“, rief er plötzlich und eilte aus dem Zimmer, „shit! Shit! Shit!“

Luna blickte ihm noch für einige Sekunden nach, dann schlüpfte sie in eine ihrer Hosen und ging in die Küche.

„Morgen“, grüßten sie Bryan und Tala vom Sofa aus, während Spencer Spiegeleier machte.

Das Mädchen warf ihrem Freund einen erschrockenen Blick zu, welcher sofort in Scham überging und erwiderte mit einem kleinlauten „hey Jungs...“

„Und? Ist unser Dornröschen auch schon wach?“

„Wer?“

„Kai. Er wollte eigentlich schon vor zwei Stunden aufstehen, weil er doch heute so ein Familienfeierdings hat“, überlegte Tala und nippte an seinem Kaffee.

„Seit wann seit ihr eigentlich schon wach?“

Bryan und der Rotschopf warfen sich einen fragenden Blick zu.

„Zirka 10 Minuten?“, meinten beide schließlich im Chor.

„Ihr habt für eure Verhältnisse aber auch ganz schön lange geschlafen...“, wunderte sie sich und nahm dankend von Spencer ihren Kaffee entgegen.

„Wir haben gestern auch alle ordentlich getrunken“, kicherte Bryan.

„Wie viel habe ich getrunken?“

„Sehr viel.“

Luna stutzte und trank einen großen Schluck Kaffee. Aus dem Badezimmer drangen laute fluchende Geräusche, ein Fön wurde angeschaltet und kurz darauf stand Kai völlig durch den Wind in der Küche.

„Guten Morgen Sonnenschein“, kicherte der Riese und reichte ihm einen Croissant.

Kai schob sich das Gebäck hastig in den Mund, stopfte sein Hemd in die Hose und schloss mit einer gekonnten Handbewegung den Gürtel.

„Soll ich dich fahren?“, erkundigte sich Tala bei dem Jungen.

„Ich habe meinen Chauffeur schon kontaktiert“, murmelte dieser und schnürte seine Schuhe zu.

„Natürlich hat der einen Chauffeur...“, murmelte Bryan und schüttelte fassungslos den Kopf.

„Habt ihr was gegen flauen Magen und einen brummenden Schädel?“

„Linker Schrank im Flur oberste Schublade“, meinte Spencer und portionierte sie Spiegeleier, „dann bleibst du also nicht zum Frühstück?“

„Nein...ich hätte schon längst weg sein müssen.“

„Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass sich Kai wie nach einem One Night Stand verhält?“, kicherte Bryan und Luna verschluckte sich an ihrem Kaffee.

„Alles in Ordnung?“

„Ja...“, hustete das Mädchen.

Kai drückte sich zwei Kapseln aus der Verpackung und nahm sie mit einem großen Schluck Wasser zu sich, bevor er noch ein letztes Mal tief seufzte und in die Runde blickte.

„War aber trotzdem ein toller Abend“, schmunzelte er und hielt sich den Kopf.

Dann ging er aus der Wohnung.
 

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15 Stunden zuvor

„...Rückenfrei?“, fragte Luna an Tala und hielt ihm das Oberteil entgegen.

Er staunte nicht schlecht, besonders, als er realisierte, dass seine Freundin so etwas freiwillig anziehen würde. Dann grinste er breit.

„Wir gehen in die Disco und nicht auf einen Galaabend.“

„Zu gewagt?“

„Dezent.“

„Sagst du das nur, weil ich jetzt mit dir zusammen bin, oder weil es wirklich zu übertrieben ist?“

„Beides“, schmunzelte er und küsste sie auf die Wange, „außerdem hattest du dir doch schon ein Outfit rausgelegt. Was ist denn daraus geworden?“

„Ich habe mir vorhin dieses Oberteil gekauft“, gestand sie.

„Zieh das an, welches so dunkelblau ist und diese tiefen Ausschnitte an der Seite hat.“

„Das, wo ich immer zum Sport anziehe?“, erkundigte sie sich unsicher.

„Genau. Wo du diesen Bandagen BH drunter anziehst.“

„Du meinst ein Bandeau Top...“

„Luna ich kenne mich nicht wirklich mit euren Frauenbegriffen aus. Aber schön, dass du immer genau weißt, was ich meine“, kicherte Tala.

Das Mädchen war über seine Auswahl sichtlich überrascht, hatte jedoch keine weiteren Einwände.

„Sonst noch was? Weil ich würde auch gerne noch schnell unter die Dusche...“

„Ja. Haare lockig oder glatt?“

„Lass sie doch so, wie sie sind. Das sieht gut aus.“

Luna guckte in den Spiegel und lachte nüchtern auf. Ein paar ihrer Haare waren bereits aus dem provisorischen Dutt gefallen, welcher auch nur von einem Haargummi gehalten wurde, der kurz vorm zerreißen war. Sie folge Tala ins Bad, wo der Junge bereits unter der Dusche stand.

„Echt jetzt?“, fragte sie und riss den Duschvorhang zur Seite, „so würdest du mich weg lassen?“

Hastig wischte sich Tala das Wasser aus den Augen und starrte sie überfordert an.

„Ähm...ja?“, meinte er schließlich vorsichtig, „was spricht denn dagegen?“

„Meine Haare habe ich vorgestern zuletzt gewaschen. Meine Tönung hat sich mittlerweile in drei verschiedenen blau und lilanuancen ausgeblichen. Mein Ansatz ist bald einen Finger breit rausgewachsen! Tala, wenn ich das nächste Mal meinen Kopf schüttel, fällt der poröse Haargummi auseinander und die Zotteln werden in alle Richtungen stehen!“

„Ich danke dem Herrn, dass er mir einen Schwanz gegeben hat!“, rief Tala laut im Badezimmer, so dass Luna zusammen zuckte, „eure Probleme möchte ich nämlich nicht haben!“

„Dann beeil dich und lass mir noch warmes Wasser übrig, damit ich mir wenigstens die Haare waschen kann“, brummte das Mädchen und ließ den Duschvorhang wieder zurückfallen.

Keine Sekunde später packte die Tala am Handgelenk und zog sie mit einer ehr uneleganten Bewegung zu sich in die Dusche.

„HEY!“, protestierte sie laut, „ich habe meine Klamotten noch an!“

„Gleich nicht mehr“, murmelte er und drückte ihr einen intensiven Kuss aus den Mund.
 

Als es an der Tür klingelte öffnete Spencer diese und Kai trat in die Wohnung ein.

„Ich hätte nie gedacht, dass du wirklich kommst“, gestand der Riese und musterte den Jungen, „kommst du von einer Beerdigung?“

Kai sah ihn fragend an und blickte an sich runter. Er hatte ein schwarzes Hemd an mit kurzen Ärmeln und eine graue Jeans.

„Nein…?“

Spencer zuckte mit den Schultern und die beiden gingen ins Wohnzimmer, wo Kai einen großen Bogen um die Kochinsel machte.

„Servus!“, prostete Bryan ihm vom Balkon aus zu.

Der Junge hob die Hand zum Gruß.

„Gell Mirka kommt später nach?“

„Sie kommt gar nicht mit.“

„Wieso? Habt ihr euch getrennt?“

„Nein...sie meinte, ich soll mal richtig Spaß haben und sie ist der Meinung wenn sie dabei ist, wäre ich zu steif. Sie geht deshalb nicht mit.“

Bryan zog eine Fratze und unterdrückte ein lautes Lachen, während Kai die Augen genervt verdrehte.

„Ja! Ich habe steif gesagt!“

„Ich bin so stolz auf dich, Junge!“, gestand Bryan und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, bevor er sein Bier exte.

In diesem Moment trat Tala in das Zimmer und begutachtete Kai.

„Wer ist gestorben?“, erkundigte er sich vorsichtig.

„Niemand!“

Der Rotschopf guckte Spencer fragend an, dieser schüttelte nur den Kopf und winkte ab.

„Was ist eigentlich in dem Beutel?“

Kai hängte besagten Beutel über die Stuhllehne und meinte: „Das ist ein Kleidersack. Darin habe ich meine Sachen für morgen drin, da ich ausdrücklich dazu eingeladen wurde hier zu übernachten.“

„Ausdrücklich...eingeladen…zum übernachten? Machen wir jetzt eine Pyjamaparty, oder was?“

„Ja!“, kicherte Spencer, „mit Teddybärchen und Duftkerzen und ganz vielen Snacks!“

Tala, Kai und Bryan sahen ihren Teamkollegen mit erstaunten Blicken an.

„Was denn? Wolltet ihr so etwas etwa noch nie machen?“

Alle drei schüttelten langsam nur den Kopf, ohne den Riesen dabei aus den Augen zu lassen. Luna schlenderte zum Kühlschrank und holte sich ein kühles Bier.

„Ah Kai! Schön, dass du da bist! Willst du eins?“

„Je länger ich nein sage, umso mehr wirst du mir damit doch auf die Nerven gehen...oder?“

„Ein einfaches nein hätte mir schon völlig ausgereicht“, schmollte das Mädchen.

Ein tiefer Seufzer kam aus Kais Kehle und er streckte sie Hand nach dem angebotenen Getränk aus, welches Luna ihm immer noch reichte. Sie freute sich wie ein kleines Kind, als der Junge es öffnete und ihr zuprostete.

„Auf meinen Untergang“, scherzte er und nahm einen Schluck.

„Och Kai...“, schmollte Luna erneut, „das wird spaßig werden! Warst du überhaupt schon mal in einer Disco?“

Der Junge warf ihr einen vielsagenden Blick zu und raunte: „Erinnerst du dich nicht mehr?“

Luna musste kurz überlegen, während Tala schräg hinter Kai bereits die Lippen aufeinander presste, um nicht laut loszulachen.

„Oh warte! Warst du nicht an meinem Geburtstag mit dabei?“

„Aha“, nickte Kai.

„Dieser große Kerl hatte dir doch ein mega Kompliment über deinen se...ich halt die Klappe.“

„Danke.“

„Kompliment? Über was?“, fragten Spencer und Bryan neugierig nach, doch Tala winkte mit Tränen in den Augen ab, das Zurückhalten seines Lachens war anstrengender, als er gedacht hatte.

„Bevor mir das noch mal passiert würde ich gerne wissen, wohin du mich heute Abend schleppst“, forderte Kai das Mädchen auf.

„Auf jeden Fall nicht dahin...“

Kai nickte anerkennend und sie verließen die Wohnung.
 

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„Fühlst du dich okay bei dem Gedanken, heute Abend in deiner alten Arbeit zu feiern…?“, erkundigte sich der Rotschopf bei seiner Freundin, während sie alle in der Warteschlange zum Eingang standen.

„Etwas mulmig ist mir schon“, gestand sie, „auf der anderen Seite habe ich ja kein Hausverbot bekommen und die VIP Lounge ist auch schon bezahlt. Es wäre schade um das Geld, welches wir alle zusammen gelegt haben. Außerdem freue ich mich Jeanette und Chestnut und Franz wieder zu sehen.“

„War Franz nicht der…?“

Luna nickte nur mit einem breiten Grinsen und ließ etwas Abstand zu den anderen, dann klatschte sie aufgeregt in die Hände.

„Er wird dich umbringen“, meinte Tala und linste zu Kai, „das ist dir bewusst, oder?“

„Franz ist gar nicht da. Der hat zur Zeit Urlaub.“

„Sicher?“

„Ganz sicher. Der Einsatzplan gilt immer für einen ganzen Monat und es ist knapp eineinhalb Wochen her, dass ich gekündigt wurde.“

In der Discothek war noch nicht viel los, weshalb die Gruppe sich erst mal an die Bar setzte und bestellte. Als Jeanette Luna erblickte ließ sie eiskalt ihre Kundschaft stehen, rannte um die Theke und nahm das Mädchen feste in den Arm.

„Ah...“, stöhnte sie erleichtert, „du bist wieder da...“

„Ja. Allerdings privat.“

„Wie privat? Hat Henry dich nicht wieder eingestellt?“

„Ich habe seit dem Vorfall nichts mehr von ihm gehört.“

„Dieser…“, fluchte die Blondine und ballte die Faust in Richtung Büro, „wir haben alle mit ihm geredet, dass es ein ‚Unfall‘ war und er dich wieder einstellen soll!“

„Ich liebe die Geste, wie sie Unfall darstellt“, grinste Tala.

„Ihr seid echt so lieb“, schmollte Luna, „das hättet ihr nicht tun müssen!“

„Wir haben dich alle lieb! Und auch wenn du noch am Anfang stehst, jeder stand mal dort! Rede mit Henry...und übertreibe es nicht wieder...okay?“

Luna nickte zustimmend und Jeanette gab ihr vor lauter Freude einen Kuss auf die Wange. Während die Frau wieder an ihrem Arbeitsplatz zurückkehrte lehnte sich Tala zu seiner Freundin vor und flüsterte: „Meinst du es wäre möglich, dass du beim nächsten Mal…?“

„Tala sie ist lesbisch und ich werde keine Sexszene mit ihr erfinden, nur damit deine Phantasie befriedigend wird...“

„War ja nur eine Frage...“

Aufmunternd stupste sie ihn mit der Nasenspitze gegen sein Kinn und streichelte seine Schulter, bevor sie sich an Kai wandte.

„Was willst du trinken?“

„Du lädst mich ein?“, fragte er ungläubig.

„Wenn du brav mitfeierst werden es vielleicht noch mehr“, grinste Luna ihn zu, „also?“

Der Junge studierte die Karte. Jeanette stand ihm bereits gegenüber und wartete auf ihren Einsatz.

„Du bist sicher ein ganz süßer.“

„Was?“

„Vom trinken meine ich“, wehrte Luna hastig ab und hob entschuldigend die Hände, „zumindest was Milchshakes angeht...“

„Oh ich kann dir auch Milchshakes mit Likör drin machen“, bot die Blondine hinter der Theke an.

„Wieso willst du mir es unbedingt recht machen?“, wollte Kai plötzlich wissen.

„Anscheinend ist das ein Problem für dich, wenn ich nett bin, hm?“, erwiderte Luna sofort und winkte Jeanette weiter, dass sie sich zuerst um Spencer, Bryan und Tala kümmern sollte.

„Das ist schon keine Nettigkeit mehr. Du organisierst eine Geburtstagsfeier für mich, du willst mir Drinks ausgeben...als ich noch bei euch gewohnt habe hast du förmlich um meine Aufmerksamkeit gebettelt.“

„Wundert es dich? Ich war mal ein Fangirl von euch allen. Und soweit ich mich erinnern kann bin ich dir nicht mal so extrem auf den Sack gegangen.“

Kai hob beide Augenbrauen, sagte jedoch nichts.

„Um ehrlich zu sein, Kai…ich mag dich. Als Kumpel versteht sich. Und ich mag auch Mirka! Und wenn ihr zwei geheiratet habt, dann zieht ihr weiter weg...und ich sehe euch nicht mehr sooft...deswegen wollte ich unbedingt heute feiern gehen.“

Der Junge blickte sie durchdringend an: „Also eine Abschiedsparty?“

„Sozusagen...Geburtstag aka Abschiedsparty aka Junggesellenfeier.“

Plötzlich klopfte Kai ihr aufmunternd auf die Schulter und bestellte bei Jeanette seinen ersten Drink.

Als jeder in der Runde was zu trinken hatte folgten sie den Schildern Richtung VIP Lounge. Dort angekommen verkniff sich Luna ein helles Auflachen, als sie bemerkte, wer ihr persönlicher Türsteher sein würde. Kai drehte sich langsam zu dem Mädchen um und funkelte sie herausfordernd an. Sie zog unschuldig den Kopf ein.

„Und ich hatte schon Mitleid mit dir...“, brummte er.

„Hey sexy Arsch!“, grölte Türsteher Franz freudig aus, als er den Jungen wieder erkannte.

„Ich wusste es wirklich nicht...“, wehrte Luna kleinlaut ab.

„Du wirst mir definitiv mehr als nur diesen Drink ausgeben“, versprach ihr Kai, „denn das halte ich den ganzen Abend nüchtern nicht aus!“

„Es tut mir leid…!“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging Kai an Franz vorbei, hatte jedoch genug Anstand ihn vorher zu begrüßen.

„Ich sagte dir doch, dass er dich umbringen würde“, murmelte Tala.

„Noch lebe ich“, versicherte sie ihm.

„Ja“, lachte er auf, „noch.“

Die VIP Lounge war mit edlen roten Samtsofas und einem Sessel in der selben Aufmachung ausgestattet, in der Mitte stand ein großer Glastisch mit diversen Snacks drauf.

„Wahnsinn“, staunten Bryan und Spencer nicht schlecht und striffen über den Stoff.

Auch Tala pfiff anerkennend. Augenblicklich klopfte es an der Tür und Jeanette kam mit einem großen Tablett herein, worauf viele kleine Shots standen.

„Wir haben doch noch gr nichts bestellt“, wunderte sich Luna.

„Das gehört zum VIP Service“, zwinkerte die Blondine ihr zu und verteilte die kleinen Gläschen auf dem Tisch.

„Cool!“

„Falls ihr in dem Zimmer rauchen wollt, dort sind Aschenbecher. Nichtalkoholische Getränke findet ihr im kleinen Kühlschrank in der Ecke. Die Flasche Champagner kommt auf Abruf.“

„Wahnsinn...“, raunten die Jungs im Chor.

„Service“, grinste Jeanette und ging mit ihrem Tablett wieder raus.

„Hey Luna!“, machte sich Bryan bemerkbar, „kannst du mir ihre Nummer geben? Die ist echt heiß!“

„Vergeben. An die Tänzerin wo unten gerade anfängt.“

Bryans Augen weiteten sich und funkelten abnormal.

„Zwei...Frauen…?“

„Ich glaube nicht...“, begann Luna abwehrend, doch der junge Russe winkte ab.

„No risk, no fun!“

Er kippte sich gleich zwei Shots runter und hüpfte aus der Lounge.

„Der Junge wird so abblitzen...“, seufzte das Mädchen und ließ kurz die Schultern hängen.

„Mach dir nichts draus“, munterte sie Spencer auf, „seit Jahren macht er das und wird auch nicht schlauer...“

„Hast die Hoffnung schon aufgegeben?“

„Also bitte! Welche Hoffnung?“

Sie verteilten die Shots unter sich und stießen auf den Abend an, bevor die Gruppe sich auf die Suche nach Bryan machte.

„Der Kerl ist unmöglich!“, schimpfte Spencer und sah über sämtliche Köpfe hinweg. Vergebens.

Genau in diesem Moment legte DJ Alfi einen großen Partyhit auf und die Masse flippte völlig aus. Beschissenes Timing, um nach Bryan zu suchen.

„Der taucht schon wieder auf“, rief Tala dem Riesen zu und winkte ihn zu sich.

Luna winkte dem DJ freudig zu und begann fröhlich zu tanzen, während die Jungs versuchten mit niemanden zusammen zu stoßen. Wie der Zufall es aber so wollte passierte genau das und jemand rumpelte Kai so heftig an, dass die Hälfte seines Drinks verschüttet wurde. Mit einem russischen Flucher schüttelte sich der Junge den Alkohol von seiner Hand und wandte sich an den Übeltäter.

„Kai?!“

„Adrian?“

Die beiden Jungen standen sich fassungslos gegenüber, dann begrüßten sie sich mit einem kräftigen Handschlag.

„Ich hätte gerade dich hier nie erwartet!“, lachte Adrian und nickte den anderen zu und blickte zu Luna, „wir beide Spielen später wieder!“

Das Mädchen grinste verlegen und tanzte unbesorgt weiter.

„Spielen?“, wollte Tala stutzig wissen.

„Es ist im Grunde ganz einfach. Ich bestell dir einen Drink und wenn er dir schmeckt musst du ihn trinken.“

„DU hast sie damals so hemmungslos abgefüllt?“

„Was heißt hier abgefüllt? Ich war auch ziemlich gut dabei!“, beschwerte sich Adrian.

Tala atmete einmal tief durch, erwiderte jedoch nichts. Schließlich kippte er sein Bier und gab Luna einen intensiven Kuss. Revier markiert!

„Hey Leute! Ich kann Bryan dort drüben sehen!“, meinte Spencer plötzlich erleichtert und zeigte in genannte Richtung.

„Dann gehen wir auch dort hin. Du gibst vorher eh keine Ruhe...“, meinte Kai und blickte Adrian an, „gehst du mit?“

„Logo! Aber vorher...was hattest du? Ich habs verschüttet, ich fülls wieder nach!“

Kai nannte ihn den Namen seines Getränks und versicherte ihm, dass er sie an der Tanzfläche treffen würde. Dort angekommen gab Spencer seinem Teamkollegen erst einmal eine saftige Kopfnuss und schimpfte ihn auf russisch aus. Zur Überraschung aller beschwerte sich Bryan nicht einmal, nein. Er war sogar ziemlich beschämt, dass sie sich wegen ihm Sorgen gemacht hatten.

Adrian kam in diesem Moment dazu und reichte Kai sein neues Getränk.

„Und? Was machen wir jetzt?“

„Wir tanzen!“, rief Luna freudig aus und wippte wieder im Takt der Musik mit.

Kai und Adrian legten schmunzelnd die Köpfe schief und beobachteten sie eine Weile, bis ersterer den Vortritt gab.

„Ach bitte!“, lachte Adrian und winkte ab, „du kannst doch eh nur den Standarttanz!“

„Wollen wir wetten?“, forderte Kai ihn heraus.

„Okay! Der Verlierer gibt die nächste Runde aus?“

„Bin dabei!“, grinste Kai und kippte seinen Drink auf Ex.

Die Jungs besiegelten die Wette mit einem Handschlag, während Luna und Tala bereits das Schlimmste erwarteten. Kai hörte sich kurz den Takt des gespielten Lieds an und begann sich danach zu bewegen. Luna blickte sichtlich überrascht und klatschte in die Hände, sowie einige andere Außenstehende, die die Szene beobachtet hatten.

„Ich wusste gar nicht, dass du shufflen kannst!“, gab das Mädchen begeistert von sich.

Kai machte eine vielsagende Geste, beinahe schon eine Verbeugung zu Adrian und wippte wieder normal im Takt des Songs mit.

„Cuba Libre!“, rief er dem rothaarigen Jungen schließlich zu.

Sichtlich niedergeschlagen ging Adrian in Richtung Bar und gab seine Bestellung auf, während Kai immer wieder mal eine kleine Tanzeinlage hinlegte.

„Ihr zwei...könnt euch nicht leiden, oder?“

„Eigentlich schon. Nur seit ein paar Jahren meint er immer irgendwelche Wetten mit mir abschließen zu müssen, welche er dann sowieso verliert. Und dann ist er beleidigt.“

„Sag mal...kannst du auch twerken?“

Kai lachte kurz auf und erwiderte: „Dafür bin ich definitiv noch zu nüchtern!“

„Also kannst du?“

„Luna...wer bin ich?“, grinste er und breitete in einer eleganten Bewegung die Arme aus.

Adrian war wieder zurück und überreichte Kai seinen Drink, von welchem er gleich einen Siegesschluck nahm.

„Oha!“, kniff er die Augen zusammen und schüttelte sich kurz, „der ist gut!“

„Doppelt oder nichts?“, erkundigte sich Adrian und rieb sich vielsagend die Hände.

„Du lernst es nicht, oder?“

„Diesmal werde ich gewinnen, weil ich dich kenne!“

Jetzt war Kais Interesse geweckt. Er blickte Adrian über den Rand seines Glases hinweg an und wartete geduldig.

„Wer in einer Stunde die meisten Schnecken an seiner Seite hat?“, schlug der Rotschopf vor und wippte mit den Augenbrauen.

Kai verschluckte sich an seinem Getränk und hustete heftig. Luna guckte Adrian empört an und fragte ihn, was das sollte.

„Er ist Mirka viel zu treu, als dass er so was machen würde...“, murmelte der Junge, während Kai immer noch zu kämpfen hatte, „diesmal werde ich gewinnen!“

„Du hast doch einen Knall...“

„Erkenne das Genie, wenn es vor dir steht“, grinste Adrian und schlug erneut mit Kai ein und machte sich auf die Suche.

„Idiot“, brummte Kai, „er lernt es wirklich nie!“

„Was hast du jetzt vor?“

„Ich? Ich hol mir noch ein paar Drinks!“

Luna warf Tala über ihre Schulter einen vielsagenden Blick zu, doch dieser zuckte nur mit seinen Schultern. Das könnte ja noch was werden...



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