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Beyblade in Love

Staffel 2
von

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Kapitel 18

Sie nahmen beide genügend Anlauf und fassten sich bei den Händen.

„Bereit?“, fragte Luna herausfordernd.

„Fertig!“, jauchzte Mirka und ging in Stellung, „los!“

Die Mädchen rannten, stießen sich mit Schwung vom Beckenrand ab und zogen die Beine hoch, bevor sie ins kalte Nass tauchten.

„Boah! Tut das gut!“, stöhnte Luna nachdem sie wieder aufgetaucht waren und strich sich die Haare zurück.

„HEEEEEY JUNGS! Kommt ihr heute noch oder seit ihr auf euren Stühlen festgewachsen?!“

„Ich passe“, schmollte Tala und nippte an seinem Bier.

„Komm schon...“, knörten die Mädchen im Chor, „wir haben extra für dich einen Schwimmreifen gekauft der wie ein Donut aussieht!“

„Als wäre das nicht schon erniedrigend genug...“

Luna und Mirka kicherten und schwammen ein paar Runden, während Bryan und Louis sich auf Luftmatratzen gemütlich treiben ließen. Kai hatte es sich auf einer Liege gemütlich gemacht und genoss die Sonne, während Tala, Spencer und Daniellé unter der Markise chillten. Vergnügt beobachteten sie die vier Personen, welche laut kreischend im Pool miteinander rangelten und sich gegenseitig tauchten.

„Warum machst du nicht einfach einen Schwimmkurs?“, wollte Daniellé plötzlich wissen.

Tala guckte ihn mit großen Augen an, sagte jedoch nichts. Auch nicht, als Spencer und Kai ihn wartend ansahen. Schweigen mache sich breit, nur das Lachen der Poolinsassen war noch zu hören.

Tala verschränkte langsam die Arme vor der Brust und schlug ein Bein über das andere um seine Haltung noch mehr Tiefe zu geben.

„Sag halt einfach, dass du nicht darüber reden willst“, lachte Danny plötzlich laut und hatte Mühe sein Bier nicht zu verschütten“, mir reicht es vollkommen, wenn mein Sohn diese Haltung immer einnimmt. Bitte nicht auch noch du!“

„Tja. Dann hat er aber immerhin vom Besten gelernt“, gab Kai triumphierend von sich und reckte seine Arme genüsslich.

„Gerade das ist ja, was mich beunruhigt!“

Kai hielt in seinem Tun ruckartig inne und warf seinem Vater einen vielsagenden Blick zu. Tala und Spencer machten eine belustigte Miene, trauten ich jedoch nichts zu sagen. Die Mädchen waren unterdessen zu der Gruppe gekommen, um sich eine kleine Erfrischung zu gönnen.

„Mensch...hier is aber Stimmung“, bemerkte Luna und nahm einen kräftigen Schluck Eistee, „habt ihr euch schon wieder gezofft?“

„Was heißt hier schon wieder?“

„Der is ganz schön empfindlich geworden, Danny. Was hast du ihm damals in den Tropf getan?“

Der Arzt hob entschuldigend die Hände musste aber ein Kichern unterdrücken, während Tala finster zwischen dem Mann und seiner Mitbewohnerin hin und her sah.

„...oder hast du was angestiftet?“, fragte Mirka und blickte zu Kai.

Der Junge zog herausfordernd eine Augenbraue hoch: „Was denkst du von mir?“

„Willst du das ernsthaft wissen, Kai?“

„Das wirst du noch früh genug erfahren“, kicherte Luna und zwinkerte den beiden zu.

Die beiden liefen dezent rot an und drehten ihre Gesichter weg, bevor es noch jemand bemerkten könnte.

„Alles in Ordnung bei euch?“

„Jaja“, erwiderten Mirka und Kai im Chor, versteckten jedoch weiterhin ihre Gesichter.

Daniellé hatte es dennoch bemerkt und schmunzelte nun in seine Bierflasche hinein. Luna war bereits wieder ins Wasser zu den Jungs gesprungen, als Mirka Kai auf die Schulter antippte.

„Hm?“

„Gehst du mit ins Wasser?“, fragte sie höflich und setzte ein liebliches Lächeln auf.

„Hm...ich denke nicht...“, murmelte der Junge.

„Okay...dann erzähle ich gleich allen, wie du rot angelaufen bist.“

Er guckte sie argwöhnisch an: „Du doch auch?“

„Ja...“, grinste sie neckisch, „nur würde mein Ego sich danach nicht im Erdboden verstecken wollen.“

„Das...machst...du doch...eh nicht“, funkelte Kai sie an.

„Nicht, wenn du mit mir schwimmen gehst.“

„Du kannst mich nicht zwingen, Mirka Solowjow…!“

Plötzlich sprang das Mädchen voller Elan auf und war dabei zu den anderen zu gehen: „Hey Tala! Soll ich dir was lustiges erzählen?“

„Okay, okay! Ich geh mit dir ins Wasser!“, wehrte Kai ab und stand von seiner Liege auf.

Doch Mirka schien keine Anstalten machen zu wollen, stehen zu bleiben.

„Das wird dich sicher zum Lachen bringen, Tala!“

„Mirka! Du hast gewonnen!“

„...also pass auf, dass war nämlich so...“

Mit drei schnellen Schritten hatte Kai seine Verlobte eingeholt, einen Arm um ihren Nacken, den anderen in ihre Kniekehlen und hob sie so schwungvoll hoch.

„Hey! Ich wollte ihm gerade was erzählen!“, beschwerte sich Mirka gespielt.

„Übst du schon mal für deine Hochzeitsnacht, Kai?“, rief ihm Spencer amüsiert hinterher.

In diesem Moment blieb der Junge vorm Beckenrand stehen und warf sie ins kalte Nass, bevor er hinterher sprang.

„...also...okay…?“, staunte Tala und Spencer im Chor und zogen verwundert die Augenbrauen hoch.

Daniellé verfiel in schallendes Gelächter und hielt sich den Bauch, während die beiden Jung immer noch erstaunt glotzten.

„Was sollte das, Kai?“, hinterfragte Mirka seine Aktion und rieb sich den Chlor aus den Augen, „darauf war ich nicht vorbereitet!“

„Du möchtest doch immer, dass ich spontaner handle“, erwiderte er und sah sie neckisch an.

„Das war voll fies!“

„Spontan.“

Er machte eine geschickte Bewegung und schwups hatte er Mirka wieder untergetaucht.
 

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„Die beiden sind echt süß“, schwärmte Louis, während er sich schon vom duschen abtrocknete und Luna nun drunter stand, „findest du nicht auch?“

„Kai könnte etwas mehr Gefühle zeigen, aber das ist deren Sache“, gestand das Mädchen und lugte hinter dem Duschvorhang hervor, „oder willst du unsere Beziehung ab jetzt auch so gefühlskalt führen?“

„Nein, nein! Ich meinte ja nur...“

Luna zog eine Braue hoch, verschwand jedoch wieder hinter den Vorhang.

„Hab...ich...jetzt was falsches gesagt?“

„Du hast deine Meinung vertreten.“

Luna stieg aus der Dusche und schlang sich das Handtuch, welches ihr Freund ihr reichte um den Körper. Sie schien schon wieder so geistesabwesend zu sein, wie sooft in letzter Zeit…

„Luna?“

„Ja?“

„Ah du antwortest mir noch“, grinste er und schlüpfte in sein Hemd.

„Wieso sollte ich dir nicht mehr antworten?“

„Du...du bist seit die Blitzkrieg Boys wieder da sind dezent distanziert zu mir.“

„Wirklich? Findest du das?“

„Klar du arbeitest jetzt nachts, weshalb wir uns am Wochenende nicht mehr so sehen können...wenn wir zusammen sind dann scheint es so, als würdest du grübeln.“

„Grübeln?“

„Über irgendwas nachdenken eben.“

„Ich weiß, was grübeln heißt“, grinste sie und zog sich ebenfalls an.

Die Wahrheit war, dass Louis im Moment den Geschmack an seinen Lutschpastillen verloren und deshalb wieder Mundgeruch hatte. Zudem lag ihr die Szene mit Rachel und Tala immer noch tief in den Knochen was so ziemlich erklärte, warum sie dezent neben der Spur war.

„So dann mach ich mich mal auf die Arbeit“, holte Louis sie aus ihren Gedanken zurück, „sehen wir uns nach deiner Schicht?“

„Ne heute nicht.“

„Oh...okay?“

„Ich fühl mich nicht besonders. Außerdem krieg ich meine Regel, da bin ich doch unausstehlich“, grinste sie müde.

„Ich würde dich mit Schokolade füttern“, kicherte Louis, „da kann man wohl nichts machen...wir sehen uns.“

Nachdem er den Satz beendet hatte gab er ihr einen Kuss und ging aus dem Badezimmer. Luna ging sicher, dass er sie nicht mehr sehen konnte und wischte sich danach den feuchten Schmatzer von den Lippen ab. In der Küche ging sie zielstrebig zum Kühlschrank und holte sich das letzte Stück der Wassermelone um genüsslich rein zu beißen.

„Einen guten.“

Luna zuckte zusammen, verschluckte sich sogar beinahe am Obst und starrte Tala mit großen Augen an. Dieser setzte sich auf der Couch auf und machte einen bemitleidenden Gesichtsausdruck, bevor er aufstand und zur Kücheninsel ging.

„Sorry!“, entschuldigte er sich immer noch mit diesem Blick.

„Schon...gut...“, hustete sie, „ich sollte das nächste Mal kauen.“

Sie sah Tala jetzt genauer an und bemerkte, dass er außer seiner Shorts nichts anderes anhatte. Ihm entging natürlich ihr Blick nicht und somit lehnte sich der Junge etwas graziler gegen die Kücheninsel und schmunzelte. Luna bemerkte, dass er sie bemerkt hatte und guckte Tala tief in die Augen. Diese Augen…

„Können...können wir mal reden? Ich meine unter vier Augen. Es geht um...“

„Spencer und Bryan werden sicher gleich wieder kommen. Ein anderes Mal“, wimmelte sie ihn ab und wollte gerade die Küche verlassen, da fasste Tala sie am Handgelenk und hielt sie zurück.

Sie versuchte sich von seinem Griff zu lösen, doch da war er schon neben das Mädchen getreten und küsste es. Der Junge legte seinen Arm um ihre Taille während er den Kuss intensivierte.

„Hör auf wegzulaufen“, bat er flüsternd und blickte ihr tief in die Augen, „ich werde es auch nicht mehr...“

Luna erwiderte seinen Blick und tat nichts um sich aus seinem Griff zu befreien. Er lächelte sanft.

„Ich will wirklich nur mit dir reden...“, wiederholte er und lockerte seine Hand.

„Du hast eine komische Art, mich darum zu bitten...“, erwiderte Luna leise.

„Nach reden sah das aber nicht gerade aus!“, brummte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.

Ruckartig drehte sich das Mädchen um und starrte überwältigt in seine verärgerten Augen.

„Louis!“

„Luna. Tala. Wollt ihr mir vielleicht irgendwas erzählen?“
 

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Adrian Dejeaun schlenderte gemütlich durch den warmen Abend und sah sich die Gegend an. Wie jedes Mal, wenn sie wieder hier waren. Viele Geschäfte hatten inzwischen gewechselt andere komplett geschlossen. Aber ein kleiner Laden, welchen er jetzt gezielt anstrebte hatte immer noch offen.

„Hi“, grüßte er und kam an die Theke.

„Hallo. Was darf‘s sein?“

„Eigentlich suche ich ein Mädchen, das hier arbeitet. Oder hat sie heute frei?“

„Du...meinst Luna?“

„Keine Ahnung wie sie heißt. So groß. Hellpinke kurze Haare und ein Piercing in der Lippe.“

„Ja das ist Luna“, bestätigte Marvin, „leider arbeitet sie nicht mehr hier.“

„Shit.“

„Ich kann dir aber sagen, wo sie jetzt arbeitet!“

„Ach so.“

„Klar.“

Eine halbe Stunde später stand Adrian in der Schlange zum Eingangsbereich einer Discothek. Viele junge Leute unterhielten sich angeregt über die verschiedensten Themen, während Adrian einfach nur schnell rein wollte. Als er am Türsteher angekommen war hielt er jedoch inne und beäugte den Mann genaustens.

„Rein oder nicht?“, wollte das Muskelpaket wissen.

„Sie tun mir auch nicht weh?“

Der Mann lachte hell auf: „Nein. Habe ich nicht vor. Es sei denn, du willst es?!“

„Nein!“

Adrian huschte schnell durch die Tür und drehte sich um, prüfend, ob der Türsteher ihm nicht doch folgte. Erleichtert zahlte er den Eintritt und betrat die eigentliche Discothek, wo er sich gleich umschaute. An der einen Bar stand ein junger Mann mit einem Fedora Hut und tätowierten Armen, der stark nach dem Frontmann einer bekannten Metallband aussah. An der anderen Bar stand eine junge Frau mit modernem schulterlangen blonden Haaren und etwas Abseits davon tanzte eine weitere Frau mit dunklen langen Locken an einer Stange. Adrian schlängelte sich durch die tanzende Menschenmasse und hielt gezielt nach Luna Ausschau. Nach einer halben Stunde vergebenen Suchens parkte der Junge seinen Hintern an der Bar mit der Blondine und bestellte sich einen Drink. Lustlos nippte er daran, drehte sich auf dem Barhocker Richtung Tanzfläche und bemerkte somit nicht, wie Luna wieder zu Jeanette hinter die Bar ging. Sie schnitt ein paar Zitronen auf und prüfte den Eiswürfelbehälter, unterhielt sich mit ihrer Kollegin und bediente die Leute.

„Meine Güte! Heute rennen sie uns wieder die Bude ein!“, beschwerte sich Jeanette, welche sich vor lauter Bestellungen nicht mehr retten konnte.

Luna war noch nicht soweit um Cocktails zu mixen, weshalb das an ihr und Chestnut hängen blieb.

„Ist es eigentlich nicht gut, wenn so viel los ist?“, erkundigte sich Luna und reichte ein paar Biere über die Theke und gab Wechselgeld raus.

„Klar ist es das! Es wird auch wieder besser, wenn Henry dich endlich auf die Weiterbildung geschickt hat.“

„Sorry, dass ich dir momentan nur ein Klotz am Bein bin...“

„Nein...Luna. So darfst du das auch nicht sehen! Du bedienst doch die Leute und das machst du nach der kurzen Zeit verdammt gut.“

„Luna…?“, wiederholte plötzlich eine Männerstimme.

Die beiden Frauen sahen auf und blickten den jungen Mann an, welcher sich ihnen zuwandte.

„Du bist doch...“

„Hab ich dich endlich gefunden!“, lachte Adrian und stützte sich auf die Theke, „ich habe dich ewig gesucht!“

„Was machst du denn hier?“, schmunzelte Luna und stemmte eine Hand in die Hüfte, „dich habe ich seit Neujahr nicht mehr gesehen!“

„Ähm...ja. War nicht mein bester Tag.“

„Ich weiß. Ich habe dich damals bedient.“

„Wieso schaffst du jetzt hier?“

„Marvin muss das Café vorübergehend schließen und hat mir den Job hier besorgt.“

„Krieg ich bei dir dann meine Drinks kostenlos?“, strahlte Adrian und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

„Nein“, entgegnete Jeanette, „weder günstiger noch umsonst.“

Adrian funkelte sie aus dem Augenwinkel düster an, erwiderte allerdings nichts. Luna guckte kurz zwischen den beiden hin und her, bevor sie kurz ein paar Leute bediente und sich dann wieder ihm zuwandte.

„Du hast ja immer noch deinen komischen Kleidungsstil! Und deine Haare sind ja noch länger geworden...“

„...und…?

„Solltest du als Chevalier Mitglied...nicht etwas...förmlicher aussehen?“

„Nur zu förmlichen Anlässen“, grinste er schief, „woher kennst du die Chevaliers?“

„Mirka hat es mir mal erklärt.“

„Ach die...die baldige Hiwatari.“

„Vorsicht“, warnte sie ihn belustigt, „wir sind befreundet!“

„Nur weil meine Schwester, Kai und Mirka immer wie aus dem Ei gepellt rumlaufen muss ich das noch lange nicht.“

„Oh...ein kleiner Rebell?“

Adrian zog die Augenbrauen zusammen und kippte seinen Drink auf einmal runter. Luna beobachtete dies interessiert und staunte nicht schlecht, dass er den Alkohol so einfach kippen konnte. Er bestellte sich gleich danach denselben Drink, worauf Jeanette Luna zeigte, wie sie ihn zu mischen hat.

„Er wird sicher noch eine Weile bei dir sitzen bleiben...“, zwinkerte die Blondine ihr zu.

Luna bedankte sich bei ihr und reichte Adrian sein Glas.

„Wo ist...wie war noch mal ihr Name...ach deine Schwester eben. Ist sie nicht mit dir her gekommen?“

„Nein.“

„Schade...ich würde sie gerne näher kennenlernen.“

„Kannst ja mit mir anfangen“, grinste der Junge und lehnte sich selbstsicher auf seinen Arm, „was willst du wissen?“

Jeanette und Luna warfen sich fragende Blicke zu.

„Darf ich das?“

„Natürlich. Wenn du die anderen Gäste nicht vernachlässigst.“

Adrian biss sich nervös auf den Daumen und ließ das Mädchen nicht aus den Augen, während sie ein paar Leute mit Bier versorgte. Als sie wieder zu ihm zurückkam hatte sie anscheinend den Faden verloren, zumindest wollte sie sich nicht mehr über ihn unterhalten.

„Wie lange bleibt ihr diesmal in der Stadt?“

„Keine Ahnung. Wie lange geht deine Schicht?“

„Bis 6.“

„WAS?“

Luna wich überrascht einen kleinen Schritt zurück, als er plötzlich so laut geworden war. Sie hob eine Augenbraue und überlegte, ob sie wieder den Schritt nach vorne gehen sollte.

„Ne, alter solange halte ich nicht durch!“, beschwerte er sich und kratzte sich am Kopf.

„Ey, alter. Wofür willst du denn durchhalten?“, fragte sie neckisch, „zum Brötchen holen?“

„Ich wollte dich eigentlich flachlegen.“

Luna und Jeanette lachten lauthals los und klatschten in ihre Hände, während ein paar andere Gäste, welche um die Bar standen aus Sympathie mit klatschten. Adrian ließ ungläubig die Schultern sinken und guckte Luna herausfordernd an.

„Sorry Adrian“, kicherte sie immer noch und schüttelte den Kopf, „ich kann nicht mehr!“

„Wieso lachst du?“

„Weil das bis jetzt die plumpste Anmache war, die mir je einer gesagt hat!“

„Ich dachte ihr Frauen steht auch ehrlich und direkt?“

„Ja. Aber das kann man doch auch etwas netter verpacken, oder?“

„Netter…?“

„Seriously?”, seufzte Luna und ließ die Schultern hängen, „hey Jungs! Ist hier irgendeiner anwesend, der ihm hier mal Nachhilfe in Sachen Anmachsprüchen leisten könnte?“

Jeanette guckte sie verwundert an und wollte schon etwas sagen, doch da hatten sich bereits ein paar Anhänger des männlichen Geschlechts versammelt und hoben wagemutig die Hände. Die Blondine trat verwundert einen Schritt zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und beaufsichtigte das Geschehen interessiert.

„Hast du mal Kleingeld? Ich hab meiner Mutter versprochen sie anzurufen, wenn ich meine Traumfrau gefunden habe.“

„Ich muss ein Lichtschalter sein. Jedes Mal, wenn ich dich sehe, machst du mich an.“

„Glaubst Du an Liebe auf den ersten Blick, oder soll ich noch mal reinkommen?“

„Bei Dir brauche ich keinen Alkohol, da man Dich nicht schöndrinken muss.“

„All diese Kurven, und ich ohne Bremsen.“

„Du bist zwar nicht mein Typ, aber ich bin ja tolerant.“

Luna guckte den Mann, welcher den letzten Spruch gebracht hatte mit einer Mimik an, die hätte „autsch!“ ausdrücken sollen, doch in diesem Moment kam Henry kichernd hinter die Bar und reichte dem Mann eine Flasche.

„Freibier für den Kerl hier im roten Hemd, der Eier bewiesen hat!“, rief Lunas Chef in die Menge und übergab die Glasflasche.

Der Mann lachte triumphierend und hob das Bier wie einen Pokal in die Runde, worauf er jubel Zurufe und heiteres Klatschen erntete. Henry grinste Luna und Jeanette an und fragte, welche der beiden auf diese Idee gekommen war. Die Blondine nickte in die Richtung ihrer Kollegin, welche nicht ganz wusste, wie sie die Situation einzuschätzen hatte.

„Coole Sache!“, lobte sie Henry und zeigte ihr den Daumen nach oben.

„Danke.“

„So Jungs das war‘s aber jetzt. Ihr habt mittlerweile genug Können bewiesen!“, rief Henry zu den Männern und verschwand wieder in seinem Büro.

Luna atmete erleichtert auf und freute sich riesig über die Gelungene spontane Aktion. Sie lächelte Adrian vielsagend an, welcher eine Schnute zog und gelegentlich an seinem Drink nippte. Die Menschenmasse löste sich langsam wieder auf und während Luna ihrer Kollegin ein high five gab ließ sich ein Mann neben Adrian auf einen Barhocker nieder und beobachtete sie intensiv.

„Ist dein Vater ein Dieb? Denn er hat die Sterne vom Himmel gestohlen und in deine Augen getan.“

„Sorry, aber die Vorführung ist leider schon vorbei“, lehnte Jeanette freundlich ab und machte sich wieder daran die Gläser zu waschen, während sich bei Luna eine Gänsehaut breitmachte. Diese Stimme…

Wie in Zeitlupe drehte sie sich zu dem Mann um und sah ihm direkt in seine Augen. Er grinste sie verlegen an und legte seinen Kopf etwas schief, unterdessen trippelte er mit seinen Fingerspitzen erwartungsvoll auf die Ablage der Theke.

„Der war voll schnulzig“, gähnte Adrian und warf dem Kerl neben sich einen kurzen Blick zu.

„Der war voll schön...“, raunte Luna, lächelte ebenfalls verlegen, legte ihre Hände auf der Theke nieder und beugte sich ihm entgegen, „das war der Beste von allen...“

„Freut mich, wenn ich meinen Charme immer noch habe.“

„Den hast du nie verloren, Tala Iwanov. Du hattest bisher nur nie die Muse ihn mir zu zeigen.“

Der Rotschopf legte sein Kinn in seine Hand und beobachtete seine Mitbewohnerin, wie sie den Kopf sinken ließ und schwer seufzte.

„...wieso gerade jetzt?“

„Darüber wollte ich ja mit dir reden. Aber wie ich sehe hast du schon jemanden zum unterhalten.“

Luna guckte zu Adrian, welcher ihren Blick erwartungsvoll erwiderte. Sie nickte wortlos.

„Okay“, klopfte Tala auf die Theke, „dann soll es heute wohl nicht so sein.“

Er ließ sich elegant von seinem Barhocker gleiten und wandte sich ab.

„Du...gehst schon wieder?“

„Ja.“

„Fahr vorsichtig. Und bis später.“

„Bis später“, lächelte er und ging aus der Discothek.
 

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Louis blickte die beiden finster an, während Luna einen fetten Kloß im Hals verspürte, welcher ihr beinahe den Atem raubte. Tala stand immer noch schräg hinter ihr und gab ebenfalls kein Laut von sich.

„Also…?“, wiederholte Louis, „ich warte!“

Das Mädchen legte den Kopf gen Nacken und stöhnte schwerfällig, während Tala nur die Arme vor der Brust verschränkte und zu überlegen schien.

„Oh ja!“, beschwerte sich ihr Gegenüber gereizt, „ich war im ersten Moment sprachlos!“

„Im ersten…? Wie lange stehst du da schon?“

„Lange genug. Eigentlich hätte ich es mir ja denken können, dass du als Fan der Blitzkrieg Boys irgendwann mal was mit einen von denen was hast. Nur war mir nicht bewusst, dass es soweit ist, während du mit MIR zusammen bist!“

„Das hat doch nichts mehr damit zu tun, dass ich ich Fan bin...war...was auch immer!“

Hinter ihr rieb Tala sich seufzend die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Was heißt hier ‚nichts mehr‘?“

„Ähm...“

„Wie lange geht das eigentlich schon mit euch?!“

„Heeeeey!“, rief Spencer plötzlich durch die Wohnung, „warum so laut hier?“

Er beäugte sie Szene, welche sich ihm gerade darbot und guckte seinen Teamchef fragend an.

„Nicht jetzt...“, bat dieser.

„Falls was sein sollte...“, raunte der Riese, „du weißt ja Bescheid.“

Tala nickte schwerfällig und Spencer ging mit Bryan stumm wieder den Flur runter. Luna und Louis starrten ich immer noch gegenseitig an, ihre Blicke sprachen Bände…

„Wie...lange...Luna…?“

Sie machte eine unwissende Geste gemischt mit ziemlich verzweifelten Geräuschen.

„Von Anfang an“, brach Tala plötzlich das Schweigen, „ihr hattet gerade das erste Mal Sex gehabt, als Luna sich die Seele aus dem Leib kotzte wegen deines Mundgeruchs. Ich habe mich um sie gekümmert und dann ist es passiert.“

„Mund...was?“, fragte Louis streitsüchtig.

„Junge ich kann dich bis hierhin riechen!“, brummte der Rotschopf plötzlich und trat einen Schritt nach vorne, „also sag mir bloß nicht, dass du es selber noch nie gemerkt hast?!“

Diesmal schwieg Louis die beiden an und guckte dezent peinlich berührt. Anscheinend wusste er genau, wovon Tala gesprochen hatte. Luna traute sich nicht ihren Mitbewohner jetzt anzusehen, sein Tonfall hatte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt, wie jedes Mal wenn sie ihn so reden hörte.

„Zuerst machst du uns blöd an...und jetzt keinen Ton mehr rausbekommen? Wunderbar!“

„Du hast mich überrumpelt!“, beschwerte sich Louis außer sich.

„Meint du etwa du nicht?“

„Ihr habt rumgeknutscht!“

„Weil du aus‘m Maul stinkst.“

„Hör auf, mir das andauernd zu sagen!“, knörte Louis wie ein kleines Kind.

„Jungs bitte!“, flehte Luna und raufte sich die Haare, „lasst uns das jetzt klären!“

„Was willst du denn da noch klären?! Du hast ihn geknutscht und gevögelt, während du mit mir zusammen warst! Fremdgehen ist unverzeihlich!“

„Du hast aber doch damit angefangen…?“

Louis stieß einen genervten Schrei aus und machte auf der Stelle kehrt. Kurz darauf hörten Tala und Luna, wie die Wohnungstür ins Schloss geschmissen wurde.

„Ähm...“, begann Luna ihren Satz, hielt jedoch inne, da sie mit so was überhaupt nicht gerechnet hatte.

„Weichei.“

Das Mädchen drehte sich zu seinem Mitbewohner um und blickte ihn an. Er erwiderte den Blick mit einer ehr skeptischen Miene und verschränkte erneut die Arme über der Brust.

„Ja?“, fragte er neugierig, „ich höre?“

„Ich versuche gerade die Situation richtig einzuschätzen...mehr nicht.“

„Er hat angefangen. Dann hat er Kontra bekommen und nicht standgehalten.“

„Das habe ich auch gemerkt.“

„Und was davon kannst du jetzt nicht richtig einschätzen?“

„Was ich jetzt...machen soll?“

„Bitte?“

„Ich fühle mich dezent überfordert! Sag doch was!“

„Was?“

„Oh du...du bist mir eine Hilfe!“

„Hey wenn ich nicht gewesen wäre, würdest du immer noch mit Louis hier stehen und fauligen Atem riechen!“

„Ach, jetzt sag bloß, dass ich mich bei dir bedanken soll?“

„Das verlange ich doch gar nicht...“

Luna atmete ein paar Mal tief ein und aus. Dann fiel ihr die Uhrzeit auf.

„Oh shit!“, fluchte das Mädchen.

„Und was ist mit mir? Lässt du mich jetzt genauso stehen?“

„Erstens: ich muss binnen 20 Minuten aus diesem Gesicht und diesen platten Haaren etwas machen, dem man gerne Trinkgeld gibt. Zweitens: nachdem ich nicht mehr wie eine frisch aus der Tonne gekrochene Pennerin aussehe muss ich auf die Arbeit und mich von irgendwelchen random Typen anbaggern lassen und dabei noch schön freundlich bleiben. Ironie? Keine Ahnung! Wahrscheinlich Karma! Drittens und jetzt pass gut auf, denn das betrifft auch dich: vor der Meisterschaft hättest du auch einfach ablehnen können mit mir zu schlafen! Nach der Meisterschaft bist du urplötzlich verschwunden und ich finde dich in einem Krankenhaus wieder, wo zufälligerweise deine Ex Rachel auftaucht und zu mir sagt, dass sie etwas ‚persönlich‘ mit dir zu klären hat...wie ‚persönlich‘ war es denn?“

Tala hatte mittlerweile die Hand zum Widerwort erhoben, jedoch bei den letzten zwei Argumenten wieder gesenkt und blickte Luna jetzt traurig an.

„Eigentlich...habe ich dich damals gefragt, was du da machst und was das soll“, erwähnte er schließlich zu seiner Verteidigung.

Luna stieß einen genervten Stöhner aus und schmiss die Badezimmertür hinter sich zu. Tala schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und schimpfte sich einen Idioten, als plötzlich eine Zimmertüre für einen winzigen Spalt aufging.

„Habe ich dir nicht verboten dich da einzumischen…?“, raunte Spencer seinen Teamchef zu und funkelte creepy mit den Augen.



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