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Ich dreh die Zeit zurück

Wenn ich könnte, dann würde ich alles ungeschehen machen.
von

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Kapitel 3: Wir müssen reden und erkennen was der Ausweg ist.

WARNUNG: In diesem Kapitel wird das Thema Kindesmisshandlung eingeführt. Es wird in keinster Weise verherrlicht oder ähnliches. (Nur für die Leute, die vielleicht auf die Idee kommen die Story zu sperren) Ich möchte damit auch niemanden beleidigen oder sonst was. Ich nehme das Thema ernst. Wenn jemand der Meinung ist, dass es falsch dargestellt wird oder sich angegriffen fühlt, so ist es in keinster Weise Absicht.

Desweiteren werden die Abschnitte in drei Schriftarten aufgeteilt. Die kursiv und fetten Zeilen sind nicht spezifisch auf eine Figur zu geschnitten, sondern auf beide.
 


 

Kapitel 3: Wir müssen reden und erkennen was der Ausweg ist.
 


 

Itachi stand vor Menmas Zimmer und klopfte immer wieder mal an der schweren und massiven Tür, um die Aufmerksamkeit von seinem älteren Bruder zu erregen.

„Nii-san! Mach auf, ich will spielen!“, rief er und klopfte mit seiner kleinen Hand wieder einmal gegen das Eichenholz.Warum wollte Menma denn nicht raus kommen und spielen? Menma spielte immer mit ihm. Er wollte gerade wieder mit seiner kleinen Faust ausholen, als ihn ein leises Räuspern unterbrach.

„Menma war leider ein unartiger Junge, deshalb muss er jetzt auf seinem Zimmer bleiben. Komm nächste Woche noch mal vorbei. Dann hat er seine Strafe abgesessen.“, meinte die Frau und beugte sich zu ihm runter. Ihre pechschwarzen langen Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie ihn sanft anlächelte.

Itachi legte den Kopf zur Seite, musterte die Frau kurz bevor er nickte und den langen Flur entlang nach Hause lief.

„Also kann Menma auch ein unartiger Junge sein?“, murmelte er leise, wurde aber sofort abgelenkt, als er das leise Klicken hörte, als die Haustür ins Schloss fiel.

Sein Vater war endlich zu hause.
 

„Sind wir uns schon einmal begegnet?“, fragte Itachi, seine Autoschlüssel klimperten leise, da er sie immer wieder um sein Zeigefinger kreisen ließ.

Am liebsten hätte ich mir auf die Zunge gebissen. Wie konnte mir so ein derart fahrlässiger Fehler unterlaufen?

„V-Vielleicht?“, stotterte ich und versuchte fieberhaft eine Ausrede zu erfinden.

„Ist das jetzt nicht egal? Ich habe noch etwas für die Schülervertretung zu tun, also können wir jetzt los?“, mischte sich Sasuke genervt ein, seine Arme waren vor der Brust verschränkt.

„Ja, okay. Aber ich kann mir nicht helfen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns schon einmal gesehen haben.“, merkte Itachi noch an, bevor den Wagen aufschloss und auf der Fahrerseite einstieg.

„Warum holst du uns eigentlich ab, Itachi?“, wollte Sasuke wissen als wir bereits das Schulgrundstück verlassen hatten.

Ich konnte ihre Gesichter nicht sehen, da ich hinten saß und nur ihre Hinterköpfe anstarren konnte, aber ich wusste am Tonfall von Sasuke, dass er bestimmt wieder seinen Mörderblick drauf hatte, mit dem er für gewöhnlich nur mich bedachte.

„Ach, ich habe gehört, dass du ein Schützling vom alten Uzumaki aufgedrückt bekommen hast und ich konnte meine Neugier einfach nicht unterdrücken.“, antwortete Itachi und zeigte einem Drängler den Mittelfinger, bevor er auf das Gas stieg und diesen in einer Staubwolke zurück ließ.

„Itachi!“ , knurrte sein jüngerer Bruder wütend, aber der Ältere fuhr unbeirrt fort.

„Weißt du, Sasuke war damals auf der Middel School ein richtiger Rowdy. Und damit er auf eine anständige Uni kommt, muss er ein Makelloses Verhalten während seiner gesamten Schullaufbahn vor weisen können.“, erklärte Itachi und ließ den Wagen an einer roten Ampel zum Stehen kommen.

„Itachi! So etwas muss er nicht wissen!“, rief Sasuke ihn dazwischen und funkelte seinen Bruder wütend an.

„Ach, ich finde er sollte es wissen.“, gab Itachi zurück und rümpfte die Nase. „Da er allerdings ziemlich viel Mist während seiner gesamten Mittel Stufe gemacht hat, hat der alte Uzumaki meinem kleinen Bruder hier, eine Chance gegeben. Wenn er dich unter Kontrolle halten kann, dann schreibt er eine Empfehlung an Sasukes Wunschuni. Und wie dir sicherlich noch nicht bekannt ist, hat der alte Uzumaki ziemlich viel Einfluss in der Bildungswelt. Der alte Uzumaki schlägt damit natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe.“

„Achso...“

Ich schwieg für den Rest der Fahrt. Natürlich wusste ich, dass Sasuke so etwas nicht freiwillig machen würde, aber dass dieser Junge so eiskalt war, schockierte mich doch ein wenig.
 

Als wir auf die kleine Nebenstraße einbogen, in der auf meine Wohnung lag, schien Itachi leicht nervös zu werden und schien dabei immer wieder etwas zu wiederholen. Ich wusste nicht was er murmelte, aber Sasuke schien ihn wohl verstanden zu haben, weil er sofort danach genervt aufseuftze.

„Jetzt mach dir nicht in die Hose. Niemand würde uns hier anfallen. So dumm ist nicht einmal das Gesindel, dass hier lebt.Außerdem bin ich heute morgen hier auch durch gekommen.“

Itachi schüttelte nur den Kopf und fuhr ein wenig schneller.

Da ich ungefähr verstanden hatte, warum Itachi sich nicht beruhigen konnte, lehnte ich mich etwas vor und legte meine Hand auf den Fahrersitz um Itachi möglichst nahe zu sein.

„Keine Angst....das wahre Gesindel traut sich erst in der Nacht auf die Straße.“, flüsterte ich leise. Ich spürte wie Itachi leicht zusammen zuckte, seine Augen dann aber wieder auf die holprige Straße fixierte.

„Warum suchen sich diese Penner nicht einfach Arbeit? So wie jeder vernünftige Mensch auch?“, schnaubte Sasuke angewidert als er eine kleine Gruppe von Obdachlosen am Straßenrand entlang schlendern sah.

Die Augen von einem der Obdachlosen leuchteten auf als er den Nobelschlitten der Uchihas an ihm vorbei fahren sah. Im selben Moment stolperte er los und klopfte wie wahnsinnig gegen die Glasscheibe.

„Abschaum.“, knurrte Sasuke und bedeutete seinem älteren Bruder auf das Gas zu drücken.

Von dem alten Mann war kurze Zeit später nichts mehr zu sehen, da dieser zu Boden gefallen war.

Traurig sah ich dem alten Mann hinterher, der sich schwerfällig versuchte aufzurichten.

Vor ein paar Jahren, hatte er noch in der Wohnung direkt neben meiner gewohnt, verschwand aber von dem einem auf den anderen Tag. Ich wusste, dass er ein Kriegveteran war, der sich nach dem Kriegsende nicht wieder in die Gesellschaft eingliedern ließ.

Ich konnte mich nicht mehr so genau an seinen Namen erinnern, aber ich glaube er hieß Jiraiya.
 

Das Gebäudekomplex in dem meine Wohnung lag, befand sich so ziemlich am Ende der Straße, zwischen einem alten Kino und einem kleinen Spielplatz, in dem ich allerdings noch kein einziges Kind spielen gesehen habe, seit ich hier wohne.

Vor dem Gebäude türmten sich die Abfallsäcke, da die Müllabfuhr auf sich warten ließ. Aber selbst wenn sie kam, dann nur in Begleitung einer Polizeistreife. Alles andere wäre hier zu gefährlich. Meine netten Nachbarn hier, reagierten gar nicht gut auf Außenstehende. Ich glaube, dass merkten die Uchiha Brüder spätestens dann, als eine etwas betagtere Frau aus ihrem herunter gekommenen Haus stürmte und ihren Toaster dem teuren Auto hinter warf.

„Meine Güte, was für Leute wohnen denn hier?“, murmelte Itachi immer wieder, die Farbe war aus seiner ohnehin aus seiner hellen Haut gewichen. „Sasuke, glaub ja nicht, dass ich dich hier noch einmal her fahren lasse.“

Weder ich noch Sasuke sagten etwas dazu. War es denn nicht eindeutig, wer hier lebte. Konoha, die schönste Stadt der Welt. Der Wille des Feuer brennt in jedem und blablabla. So etwas ähnliches stand jedenfalls auf den Werbeplakaten.

„Danke fürs nach Hause fahren, Itachi.“, sagte ich und öffnete die Tür, hielt aber noch inne und drehte mich zu dem jüngeren Uchiha Bruder um. „Sasuke“

Ich nickte ihnen noch einmal zu und machte geräuschvoll die Autotür zu.

Ich hatte es geschafft. Zum Glück. Ich wischte mir mit den Ärmeln die Tränen von Gesicht.

Scheiße, warum mussten sie jetzt auftauchen. Ich bin noch lange nicht bereit dazu. Ich komme nicht einmal mit Menmas Erinnerungen klar, weder noch mit mir selbst. Ich kann sie jetzt echt nicht gebrauchen.

Sobald meine Haustür ins Schloss fiel, fing ich an hemmungslos zu heulen. Die Tränen kullerten mir einfach übers Gesicht und wollten scheinbar nicht aufhören.

„Warum? Menma, warum tust du mir das an? Warum Mama?“, brachte ich erstickt zwischen all dem Schniefen hervor.

„Was wollt ihr von mir?“

Mein Handy piepte. Ich musste zur Arbeit.
 


 


 

Am nächsten Morgen stand ich bis zu den Knöcheln im Wasser. Und das wortwörtlich.

Hastig flüchtete ich mich wieder auf mein Bett und betrachtete mit Entsetzen mein überflutetes Schlafzimmer. „Scheiße!“, fluchte ich und rieb meine Füße mit der Decke ab, damit sie so schnell wie möglich wieder trocken wurden. Mir wurde unsäglich schlecht.

Wasser. Überall war Wasser. Ich vergrub mein Kopf in den Händen, um es nicht weiter ansehen zu müssen. Und doch war das Wasser immer noch da. Ich hörte wie es weiter in meine Wohnung drang und gegen mein Bett schwappte. Das leise Plätschern jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Der Raum fühlte sich gleich um ein paar Grad kälter an und der modere Geruch von abgestandenem Wasser drag in meine Nase.

Ein ersticktes Würgen drang aus meiner Kehle hervor, als ich versuchte wieder runter zu kommen. Ich schlug die Decke in die ich mich unbewusst eingerollt habe, von meinem Körper und stand mit wackeligen Beinen auf.

Hecktisch sah ich mich nach meinem Handy um. Ich musste Shino anrufen! Er musste mich hier raus holen. Irgendwie.

Wo war mein Handy?! Blind tastete ich meine Nachtkommode ab, meine Augen starr auf das Wasser gerichtet, mit der Angst, dass es mich jeden Moment vom Bett reißen würde und meinem Leben ein Ende setzte.

Zittrig atmete ich aus, als ich das Aufladekabel zu fassen bekam. Mein Handy musste daran angeschlossen sein. Ich zog das Kabel mit meinem Handy zu mir heran, aber als das alte Gerät zum Vorschein kam, tropfte das Wasser aus den Lücken des Displays auf meine Bettdecke. Ohne groß weiter zu denken, schmiss ich das Wasser verseuchte Gerät ans andere Ende meines Zimmers, wo es mit einem lauten Platschen zu Boden sank.

Frustriert und ein weiteres Mal den Tränen nahe, sah ich mich im Zimmer um. Aber alle Möbel, die ich zum Klettern hätte benutzen können, befanden sich außerhalb meiner Reichweite. Meine Wohnung war nicht groß, wie konnte es dann sein, dass ich nicht mal in der Lage bin auf die andere Seite meines Raumes zu gelangen.

Das Wasser stieg weiter an. Und wusste nicht was ich tun sollte.

Ich blickte aus dem Fenster, das schräg gegenüber von meinem Bett war. Ich sah draußen nur die Bäume im Wind rascheln und den verlassenen Spielplatz. Im selben Moment kam mir eine Idee. Keine Gute, garantiert nicht, aber es war besser als weiterhin dieser widerlichen Substanz ausgeliefert zu sein.

Ich versuchte die Kommode weiter in den Raum zu schieben um so besser an das Fenster zu gelangen, aber das Möbelstück bewegte sich keinen Zentimeter. Verzweifelt trat ich dagegen. Mein Herz fing an zu rasen und ich wusste ganz genau, wenn ich hier bald nicht heraus kam, würde ich wahnsinnig werden. Und selbst wenn das bedeutet aus dem Fenster zu springen.

Noch einmal trat ich gegen das Holz, aber mehr als ein Ächzen gab es nicht von sich.

Ich fühlte mich als würde ich bereits ertrinken. Als würde sich das Wasser um mein Hals legen und so lange zu drücken bis ich endlich weg bin.
 

„Jetzt stell dich nicht so an!“, schrie sie. Ihre schrille Stimme ließ ihn zusammenschrecken. „Steig ins Wasser!“

„Neiheiiin!“, brüllte der Junge, sein Gesicht Tränen überströmt und schlug wild um sich. Die Angst vor dem Wasser schien ihm in Gesicht geschrieben. Wutentbrannt langte sie nach seinen Haaren und zog so kräftig wie möglich daran. Vor Schmerzen schrie der Junge auf und kratzte seine Mutter, damit sie zumindest etwas den Griff lockerte, das ließ sie stattdessen aber noch wütender werden, sodass sie im selben Moment noch mit voller Kraft, sein Gesicht gegen die Keramikoberfläche der Badewanne schlug. Ein ekelerregendes Knacken durchbrach die kurzzeitige Stille, ehe der Junge anfing lautstark zu schreien. Dennoch wurden seine schmerzerfüllten Schreie jedes mal unterbrochen, wenn er gezwungen war, das Blut, das nicht nur aus seiner Nase lief, herunter zu schlucken.

„Weißt du eigentlich wie sehr du mich nervst?“, fragte sie ihn ruhig und sah auf ihn herab als wäre er nur lästiger Ballast.

Ein weiteres Mal griff sie in seinen Haarschopf und zog sein Gesicht zu ihr heran.

„Du wirst jetzt baden, ja? Hast du mich verstanden?“

Der Junge gab nur ein verängstigtes Nicken von sich und ein leichtes Lächeln schlich sich in ihre Fratze.

„Dann sei lieb und artig. Mama weißt schon was sie tut.“, flüsterte sie ihm ins Ohr drückte seinen Kopf unter Wasser.

Das Blut löste sich im Wasser auf und verließ den Körper des Kleinen in roten Fäden, die das Wasser färbten.

Immer mal wieder, wenn sie dachte ihr Junge würde ersticken, lies sie ihn auftauchen, nur um zu beobachten, wie der Junge verzweifelt nach Luft rang, seine Fingernägel von dem Klammergriff um den Badewannenrand abbrachen und ins Wasser fielen. Und doch wehrte der Junge sich nicht weiter.Sie stemmte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den Körper des Jungen, der immer wieder versuchte nach oben zu gelangen. Seine Hände ruderten panisch im Wasser herum und ließ das warme Nass durch das Badezimmer spritzen.

Als sie bemerkte, dass der Widerstand ihres Sohnes weniger wurde, ließ sie von ihm ab. Die geschwächte Gestalt ihres Sohnes tauchte auf. Sein Atem ging stoßweise und die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Seine Unterlippe zitterte erbärmlich bevor er sich übergab. Er würgte das geschluckte Wasser wieder hoch, es floss sogar durch seine Nase und spülte noch mehr Blut hinaus. Das Brennen und die immensen Kopfschmerzen ließen ihn kläglich auf wimmern.

Seine Mutter atmete schwer, die langen Haare klebten ihr im Gesicht und an den Händen hatte sie tiefe Kratzer.

„Du bleibst heute Nacht in der Badewanne.Wehe nicht, sonst setzt es was.“, drohte sie, machte das Licht aus und schloss die Tür ab.
 

Ich würgte immer wieder, aber mein Hals blieb rau und trocken. Der Wasserspiegel stieg an, er reichte jetzt schon knapp unter der Kante meines Bettes. Wie jedes mal wenn ich einen Anfall hatte, wusste ich nicht wie viel Zeit bereits vergangen war, aber der vorher dämmrige Himmel wich immer ins helle Blau.

Mein Atem hatte sich immer noch nicht wieder beruhigt. Mit fahrigen Bewegungen öffnete ich die Schublade in denen ich meine Tabletten verstaut hatte, aber als ich sah,dass ebenfalls der Boden von der oberen Schublade feucht war, stockte ich, zog aber noch die Pillendose raus, ehe ich die Schublade zumachte.

Beim Aufmachen verschüttete ich die Pillen. Unkoordiniert versuchte ich sie vom Bett aus auf zu sammeln, aber meine Hände zitterten unaufhörlich, sodass ich sie immer wieder fallen ließ.

Jedes Mal wenn ich sie fassen bekam, entglitten sie meinen Fingern wieder. In mir stieg die Wut über meine Unfähigkeit auf und im Affekt fegte ich mit dem Arm über die Matratze,riss die Bettdecke mit mir und beförderte es ins Wasser, dass sich in Bewegung setzte.

Verzweifelt stöhnte ich auf, legte meine Stirn auf den Stoff und zog mein altes Kopfkissen über den Kopf. Ich wollte einfach alles ausblenden. Vergessen, dass das Wasser direkt vor mir gegen den Holzrahmen meines Bettes schwappte. Etwas Hartes bohrte sich in den Unterarm und mein Wecker ging trotz der Überflutung los. Ich nahm sein penetrantes Piepen erst nur im Hintergrund wahr, aber nach einiger Zeit - ich hatte wirklich keine Ahnung wie lange - bekam ich stechende Kopfschmerzen.

Ich spürte wie sich eine Panikattacke sich an bahnte und wusste sofort, dass ich hier so schnell wie möglich raus musste, sonst wäre ich bald zu keiner Regung mehr fähig sein.

Mir blieb keine Wahl. Ich musste durch das Wasser.

Jetzt oder es ist zu spät.
 

Ich setzte meinen Fuß ins Wasser und hätte am liebsten aufgeschrien, fast hätte mich wieder ins Bett verkrochen. Ich konnte meinen Tränen auch dieses Mal nicht aufhalten, meine Nase fing an zu laufen und mein Fingernägel vergruben sich schmerzhaft in meine Oberschenkel.Der Schmerz lenkte mich zumindest etwas von dem Monster, was mich umschlossen hatte, ab, trotzdem konnte ich das schreckliche Gefühl und den Druck der auf meiner Brust lastete, kaum aushalten.

Aber ich wollte hier raus. Ich musste hier raus.

Aber viel wichtiger war, dass ich leben wollte. Mehr als alles andere.

Ich wusste, dass es lächerlich war, Angst vor Wasser zu haben, das gerade bis zu meinen Knien ging, aber ich konnte dieses Gefühl einfach nicht abschütteln.

Langsam setzte ich einen Fuß vor den Anderen. Dadurch wollte ich so wenig Wasser wie möglich in Bewegung geraten lassen.

Mein Wecker piepte immer noch und schien nur darauf zu warten, dass ich ihn endlich aus machte.

Meine Augen suchten den Raum nach möglichen Gefahrenquellen ab und blieben bei den Steckdosen hängen. Um genauer zu sein, bei der defekten Steckdose, die sich nur noch ein paar Zentimeter oberhalb der Wasserlinie befand.

Ich schluckte noch einmal, wischte mir mit den Ärmel die Tränen und Rotz weg, versuchte den pelzigen Nachgeschmack in meinem Mund zu ignorieren und erhöhte das Tempo.

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich hier noch bleiben konnte, bis ich einen Stromschlag bekomme.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich mit meinen Beinbewegungen das Wasser nach oben trieb und es auf mein Hosenrand spritzte, der bereits von Blutflecken übersät war. Aber solange ich nichts in Gesicht bekomme ist alles in Ordnung. Alles in Ordnung.

Meine Zimmertür ließ sich aufgrund des Wasserwiederstandes nur schwer öffnen und vor Verzweiflung

warf ich mich gegen sie, bis sie sich langsam öffnete und genug Platz für mich war, damit ich durch den Spalt hin durch schlüpfen konnte.

„Ich muss hier raus.“, hörte ich mich selber flüstern, aber meine eigene Stimme klang mir fremd. Sie war rau und schwach. Und doch murmelte ich diese vier Wörter immer wieder. Von diesem Gedanken getrieben, trabte ich weiter.

Meine Wohnung war doch nur so klein, wie konnte es dann so lange dauern endlich hier raus zu kommen.

Schweiß lief mir über die Stirn und ich zitterte von dem eiskalten Wasser, dass meine Hose mittlerweile komplett durchnässt hatte.

Meine Beine fühlten sich schlapp an, sie waren diesen Widerstand nicht gewohnt. Immer wieder drohten sie einzuknicken. Trotzdem schleppte ich meinen tauben Körper weiter Richtung Tür. Es konnte nicht mehr lange dauern. Ich meine, ich konnte sie schon sehen. Also warum sollte ich sie nicht erreichen können. Es war nur ein kleines unbedeutendes Stück.

„Nur noch ein bisschen.“, sagte ich bevor ich das Gleichgewicht verlor und mit dem Gesicht vorwärts

in das Nass einsank. Es schockte mich so sehr, dass ich mich nicht mal dagegen wehrte, von dem Wasser eingeschlossen zu werden. Mein Körper regte sich nicht und mein Hirn blockierte jetzt vollständig. Alles was ich konnte, war den Boden mit weit geöffneten Augen anzustarren. Luft entwich meinem Mund, kitzelte mich an der Wange und stieg nach oben auf.

Obwohl ich spürte wie sich meine Lungen mit Wasser füllte, es in meine Ohren eindrang und sich der Druck bemerkbar machte, rührte ich mich keinen Millimeter. Dabei schrie alles in mir, aufzustehen und aus der Wohnung zu rennen. Hauptsache weit weg.

Ganz weit weg.

Aber ich hatte gelernt, dass still halten nicht so doll wehtut. Dann ist es schneller vorbei. Es war mein instinktives Verhalten. Dennoch habe ich mich damals gewehrt. Warum tat ich es jetzt nicht auch?

Und doch regte sich in mir etwas, dass unbedingt dagegen ankämpfen wollte.

Ab da an ging es zu schnell, um zu verstehen was passierte. Ich spürte nur einen kräftigen Ruck, Luft zum atmen kam wieder zurück, ich hörte mich selber würgen und sah Sasuke bleiches und geschocktes Gesicht. Sein Pony hatte sich wie ein Fächer an seine Stirn geklebt. Seine Brust vibrierte und erst Sekunden später verstand ich, dass er nach jemanden rief. Ich wusste nicht was er sagte,denn mein Kopf fühlte sich schwer an und ich nahm das Meiste nur durch eine Wattemauer wahr.

Zwischendurch fielen mir die Augen zu, aber Sasuke weckte mich jedes mal mit einem sanften Klaps gegen meine taube Wange auf.

„Bitte....bring ..m..mich..hier weg.“, mir viel das Sprechen schwer, mein Hals tat viel zu sehr weh.„Wa..sser ist..schlecht. E..s wird ..mi...r weh tun. Ich...habe..A...ngst...davor.“

Sasuke runzelte die Stirn,hob meinen schwachen und nassen Körper an, sodass ich mich bei ihm anlehnen konnte.

„Idiot, als ob dir diese Pfütze weh tun könnte.“, hörte ich Sasuke murmeln, blendete es aber aus und stolperte weiter Richtung Tür.

Itachi kam die Treppe hinauf gerannt, schwer außer Atem. Seine Augen weiteten sich, als er mein blasses Gesicht sah. Er warf seinem Bruder noch einen Blick zu bevor er zu meiner anderen Seite eilte.

Doch bevor er mich zu fassen bekam, entglitt ich Sasukes Griff und stürzte mit den Knien zuerst zu Boden.

Ich wusste was jetzt passieren würde. Mein Atem ging nur noch stoßweise und glich einer Schnappatmung. Mir wurde im Wechsel heiß und kalt, meine Kopf drehte sich.

Letztendlich starrte ich nur in die weit aufgerissen Augen von Itachi, die in dem Licht leicht funkelten.

Er schien vollkommen überfordert zu sein.

Kann passieren.

Oder Menma?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hier ist auch wieder ein neues kapitel.
Ich liebe die geschichte. Dennoh will ich anmerken, dass ich diese fanfiktion nicht schreibe weil ich mòchte dass jeder naruto bemitleidet. Es ist viel mehr weil ich zeigen wollte, wie schwerwiegend die folgen von misshandlung sein können. Deshalb verstehe ich auch nicht, wieso man misshandlungen schreibt nur damit man den hauptcharakter bemitleiden kann oder so.
Na ja. Ich bin auf der Connichi diese wochende. Quatscht mich einfach mal an oder so. Ich werde vermutlich alle drei tage mein lacus clybe cosplay tragen. Pinke perücke mit zwei zöpfen blaues kleid.
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2015-09-18T07:15:58+00:00 18.09.2015 09:15
Sehr verwirrend ,wenn zwei Personen in einen wohnen !
Antwort von:  TheGroooah
18.09.2015 10:48
Es tut mir leid. Anscheinend wurde die Textformatierung nicht übernommen. Sonst wäre es verständlicher. Ich kümmere mich sobald wie möglich rum.


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