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Henkersbaum

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser, es folgt eine kleine böse Geschichte, die mir in den Kopf gesprungen ist, als ich die Kapitel 63 und 64 des Manga gelesen habe. Da Kapitel 65 zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen ist, habe ich die Geschichte im Kopf weitergesponnen. Sie fängt mit dem Ende an und bahnt sich dann durch die Mitte einen neuen Anfang.

Ich warne euch hiermit vor Blut, Angst, Slash, verstörenden Gedanken, Selbstverletzung, tragischen Charaktertoden und natürlich Spoilern für besagte Kapitel. Wenn euch irgendwas davon nicht zusagt, dann geht.

Jetzt.

Alle Mutigen, die sich davon nicht haben abschrecken lassen, heiße ich herzlich willkommen im Alptraum.

Mir gehört hier drin fast nichts, denn das SnK-Universum und die Charaktere sind Eigentum von Hajime Isayama. Das Lied Henkersbaum stammt aus dem Universum von Die Tribute von Panem (wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Suzanne Collins es selbst geschrieben hat, oder ob es wirklich ein uraltes Lied aus der Vergangenheit ist.) Der deutsche Text, den ich in der Geschichte verwende, stammt von mir, Yamato, und von Genius. Die deutschen Fassungen aus Buch und Film gefielen uns nicht so besonders, da sie nicht das aussagen, was der englische Text aussagt.

Kommentare sind gern gesehen, aber wenn ihr mal keine Zeit oder Lust habt, ein Review zu schreiben, freue ich mich auch genauso über Favos oder Empfehlungen. Komplett anzeigen

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Geliebtes Kind

1. Geliebtes Kind
 

Kommst du, kommst du

Zum Baum um Mitternacht?

Wo jener hängt, man sagt,

Drei Morde hat vollbracht

Seltsames trug sich zu, noch seltsamer wär’s kaum,

Träf’ ich dich heute Nacht im Henkersbaum.
 

Das Singen hält sie vom Schreien ab. Noch. Immer wieder und wieder dieselbe Melodie, dieselben Worte, ein ums andere Mal. Sie schaukelt vor und zurück, klammert sich an einen Rhythmus, während ihre Kehle die Töne hervorquetscht. Krächzende, schiefe Töne. Ganz anders, als wenn sie sonst singt.
 

Alle haben es immer geliebt, wenn Christa gesungen hat. Aber Historia darf nicht singen. Mutter wird sehr böse, wenn ich es tue.
 

Kälte kriecht in ihr hoch. Nass und klebrig. Alles ist nass und klebrig. Wie viel Blut hat ein Mensch in seinem Körper? Es ist rot und gelb und braun und klebrig und krustig. Auf ihrer bloßen Haut, in ihren Haaren. Es tropft von ihren Händen. Metallischer Geruch steigt in ihrer Nase auf. Zusammen mit dem leichten süßlichen Geruch der Verwesung.
 

Ein Schlitz in Mutter’s Kehle von einem Ohr zum anderen.
 

Ach, wäre ich doch nie geboren. Ach, wäre ich doch nie geboren!.
 

Dunkelheit. Aber wenn sie die Augen schließt, sieht sie rot. Nicht schwarz, rot. Dazwischen blitzt die Spritze. Ein silberner Dorn inmitten all des Blutes. Ein blitzender Dorn, der ihr die Menschlichkeit raubt. In der Spritze ist das Serum. Das Serum, das sie entwickelt haben, weil sie unsterblich sein wollten.
 

Das Serum, das Menschen in Monster verwandelt...
 

Ich bin jetzt auch ein Monster!.
 

Vater, warum hast du mir das angetan?.
 

Warum?.
 

VATER!!!.
 

Sie starrt auf ihre Hände. Menschliche Hände. Ein menschlicher Körper. Doch er ist falsch, ganz falsch. Innendrinnen lauert das Monster. Mutter hat es gewusst. Mutter hat es immer gewusst, daher auch der Hass in ihrem Blick. Dieser Hass. Mutter hat sie gehasst. Mutter wäre nicht gestorben, wenn es sie nicht gegeben hätte. Sie muss das Monster töten.
 

Ihre Fingernägel ziehen Furchen über ihren Körper. Graben sich durch getrocknetes Blut, durch Haut, durch Schmerz. Sie muss es herausholen. Sie muss es herauskratzen. Das Monster ist in ihr. Sie ist das Monster.
 

Stimme reden auf sie ein. Menschen versuchen sich ihr zu nähern. Menschen, die sie einmal gekannt hat, als sie selbst ein Mensch war. Das Monster wird auch sie verschlingen. Titanen verschlingen Menschen. Es ist ihr einziger Lebenszweck.
 

Es ist ihr einziger Wunsch, wieder Mensch zu sein...
 

Kommst du, kommst du,

Zum Baum um Mitternacht?
 

Das Singen kann die Schreie nicht länger zurückhalten. Sie bohren sich durch ihre Kehle, sie brechen hervor aus ihrem Inneren, sie brechen heraus, wie das Monster es getan hat. Sie gellen durch die Höhle, brechen sich an ihren kalten Wänden, wilde laut, verzweifelte Schreie, die die Frage in ihrem Geist nicht ersticken können.
 

Was hab’ ich getan? Was hab’ ich nur getan?
 

Und ebenso wenig trocknen die Schreie das Blut, das an ihren Händen klebt. Das Blut eines Menschen.
 

Ich habe einen Menschen verschlungen, damit ich selbst wieder Mensch sein kann.
 

Tsuzuku... to be continued


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorläufige Kapitelübersicht:

1. Geliebtes Kind

2. Suchendes Kind

3. Verlorenes Kind

4. Verratenes Kind

5. Liebendes Kind Komplett anzeigen

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