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So cold

It's only the voice in your head
von

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K. 1 Zugbekanntschaften

Kapitel 1.

Das Wasser perlte an der glatten Scheibe ab, floss hinunter und hinterließ seine Spuren in dem Bild, als würden sich weiße Fäden durch die Landschaft ziehen. Das blonde Mädchen saß am Fenster, blickte leer hinaus und hatte ihre Umwelt ausgeschaltet, zumindest bis die Tür aufging und drei ihr leider sehr bekannte Schüler eintraten und sich setzten. Harry Potter, Hermione Granger und Ron Weasley. Drei Namen, die man verdammt noch mal nicht vergaß, egal in welchem Haus man war, egal wie sehr man ihren Geschichten lauschte, egal wie sehr man sie ignorierte. Orsay blickte wieder aus dem Fenster, ignorierte die Blicke der drei und versank wieder in ihrer Welt. Ja sie war nicht die Schülerin, die man mit dem goldenen Trio im Abteil sitzen sah. Der Pony ihres langen, blonden Haares fiel ihr tief in die Augen und verdeckte so das stechende Grün, ihre Haut war kalt, ihr Blick trüb, sie hatte sich bereits die Schuluniform und somit auch den unverkennbaren Mantel des Hauses Slytherin übergezogen. Dass sich der stolzeste Gryffindor von allen zu einer Slytherin setzen würde, hatte sie zwar nicht erwartet, doch irgendwie amüsierte es sie.

Mit einer Hand strich sie sich einige Strähnen aus dem Gesicht, blickte wieder aus dem Fenster und versuchte ihre Abteilgenossen so gut wie möglich zu ignorieren. Was vielleicht sogar möglich gewesen wäre, wenn die Granger nicht gleich wieder zu fachsimpeln begonnen hätte und über ein äußerst interessantes Buch sprach, zumindest aus der Sicht der Braunhaarigen. Was fand Draco nur an ihr? Dass er sie immer wieder aus dem Verborgenen heraus beobachtete, dass er heimlich von ihr träumte oder sie den ganzen Unterricht über nur anstarrte, war ihr, als seine gute Freundin natürlich nicht entgangen, verstehen konnte sie es aber trotzdem nicht. Wieder ging die Abteiltür auf und sie musste lächeln. „Hey Jillian.“ Der Junge grinste sie an, rückte sich kurz seine golden, rote Krawatte zurecht und ließ sich dann neben seiner besten Freundin nieder. „Schöne Ferien gehabt Orsay?“ Sie nickte und sah zur Tür, als durch diese eine weitere Person trat und das Abteil hinter sich schloss. Taylor, ebenfalls ihr bester Freund und jüngerer Zwillingsbruder von Jillian ließ sich neben der Granger nieder, die die drei kurz beäugte, jedoch schwieg. Ja es sah vielleicht geringfügig komisch aus. Zwei Slytherin, ein Gryffindor und auch noch Zwillinge. Orsay musste grinsen. Die zwei waren schon immer so verschieden gewesen, wie es nur Tag und Nacht sein konnten. Jillian, immer offen, immer hilfsbereit, immer freundlich, Taylor, immer kalt, immer verschlossen und immer in seiner eigenen Welt. Sie wusste schon lange, genaugenommen seit vier Jahren was in seinem Kopf abging oder glaubte es zumindest zu wissen. Wie Jill es einmal unglücklich formuliert hatte, tickte sein Bruder nicht mehr ganz richtig. Näheres wollte dieser jedoch nie sagen und auch Taylor verhielt sich möglichst unauffällig, auch wenn ihr die ständige Müdigkeit, die dauernde Abwesenheit und die gelegentlichen Selbstgespräche auffielen, auch sie schwieg. Es war weder ihr Recht, noch ihre Aufgabe sich dort einzumischen und sie mochte, nein liebte Taylor so wie er war und nicht anders. Nicht klar, nicht richtig, nicht alleine im Kopf. Sondern genauso wie jetzt.

Der Schwarzhaarige starrte Löcher in die Luft, antwortete nicht auf ihre stumme Begrüßung und interessierte sich auch nicht für das goldene Trio, welches die drei leicht verwirrt ansah. „Ihr seid aus unserer Stufe, oder?“, fragte Hermione, die scheinbar ein Gespräch anfangen wollte etwas ungeschickt, doch Orsay entschied sich dafür einzugehen. Sie hatte nichts gegen die Granger, zumindest nichts, was ein Gespräch unmöglich machen würde. „Ja, allerdings.“, antwortete sie daher kühl, wahrte weiterhin ihre Fassade, während Jillian sie freundlich anlächelte. „Vielleicht habt ihr mich noch nie so wirklich wahrgenommen, aber ich sitze in so ziemlich jedem Unterricht hinter euch.“, grinste er, doch Hermione nickte zustimmend, sie konnte sich also erinnern. „Mein Name ist Jillian West. Ihr braucht euch nicht vorzustellen. Das hier sind mein Bruder Taylor und meine beste Freundin Orsay Banner.“ Sie musste breit grinsen, als er sie als seine beste Freundin bezeichnete, aber das waren sie ja, da hatte er wohl Recht mit dieser Betitelung. Taylor sah sich das goldene Trio einen Moment stumm an, dann stand er auf und schob die Tür des Abteils auf. „Ich gehe zu Draco.“, verabschiedete er sich und Orsay rief ihm noch schnell hinterher, er solle liebe Grüße ausrichten, auch wenn der Blonde auf so etwas gar nicht stand.

Hermione sah sie groß an, Ron schnaubte und Harrys Blick wurde gleich etwas distanzierter. Tja, da war ja jemand schlecht auf den Malfoy zu sprechen. Orsay grinste noch breiter. „Was?“, fragte sie dann provozierend und zog eine Augenbraue hoch, doch die drei winkten nur ab. Weasley sah sie einen Moment an, dann zuckte er die Schultern um auf ihre Frage zu antworten. „Naja, hätten nicht gedacht, dass sich Malfoy mit jemandem abgibt, der mit Gryffindors befreundet ist.“, brummte er und Orsay richtete sich auf, ihre Augen hatten etwas stählernes, während Jillian neben ihr die Augen verdrehte. Er wusste was jetzt kommen würde und irgendwie tat ihm Ron leid. Nein, vielleicht doch nicht.

„Nur damit du es weißt Weasley.“, sie spie seinen Namen regelrecht aus, was ihr böse Blicke von Potter und Granger einbrachte. „Draco gibt sich nicht mit mir ab, er hat mich nach meiner Freundschaft geragt und ich habe sie ihm gegeben. Wir verstehen uns sehr gut, er ist ein freundlicher Mensch, für den ich meine Hand ins Feuer legen würde und ganz gleich wie ihr ihn in den letzten Jahren kennen zu lernen geglaubt habt, ihr irrt euch. Ihr kennt ihn kein Stück, ihr wisst nichts über seine Meinung Löwen gegenüber, einzig und allein seine Meinung über Potter ist euch bekannt. Und die über Weasley. Ehrlich gesagt kann ich ihn nur zu gut verstehen, doch ich habe keinen Druck von zu Hause und kann mich dementsprechend anfreunden mit wem ich will.“

Das goldene Trio starrte sie einen Moment an, dann stand Orsay auf und griff nach Jillians Hand. „Komm, wir gehen zu Draco.“, damit verließen sie das Abteil.

*

Draco hatte seine beiden Affen weggeschickt, sie hatten ihn genervt und saß nun mit Daphne alleine im Abteil. Auch mal ganz angenehm, zumindest sprach sie nicht und wenn sie schon mal den Mund auf machte, kam nicht nur dummer Mist heraus. Er fuhr sich durch das weißblonde Haar und starrte aus dem Fenster. Die Landschaft, die an seinen Augen vorbei huschte war ihm so bekannt, doch er freute sich nicht darüber, sie wieder zu sehen. Hogwarts war ein guter Ort um dem Wahnsinn zu Hause fern zu bleiben, doch es war auch der Ort, wo er Tag für Tag die nächste Tragödie durchlitt. Warum auch musste er immer solch ein Pech haben. Konnte sein Kopf seinem Herzen nicht einfach sagen, es solle sich ein anderes Ziel suchen? Nein, konnte er natürlich nicht. Er seufzte und blickte zur Abteiltür, als diese leise geöffnet wurde und Tylor eintrat. Er mochte den anderen, doch irgendwie hatte er in all den Jahren noch immer keinen Draht zu ihm gefunden und es schien, als würde außer Jillian, Orsay und Tylor selber niemand wissen, wie es in ihm aussah. Draco hatte einmal versucht die Gedankengänge des anderen zu verstehen, das war in der dritten Klasse gewesen, doch er war kläglich gescheitert und hatte es seit dem aufgegeben. Dieses Chaos musste und wollte er nicht verstehen, auch wenn es ihm vielleicht helfen würde.

„Na? Wo hast du deinen Bruder und Orsay gelassen?“, fragte in seinem gewohnt distanzierten Ton, doch als Antwort erhielt er nur ein Nicken auf den Gang hinaus. Also in einem anderen Abteil. Tylor ließ sich neben Daphne nieder, die ihm kurz zulächelte und sich dann wieder ihrem Buch zuwandte, welches scheinbar irgendwelche komplexen Zaubertränke beinhaltete. Ihre Liebe zu diesem Fach hatte Draco nie teilen können. Ja er war gut in Zaubertränke und auch Professor Snape mochte er, war ja schließlich sein Hauslehrer, doch wirkliche Liebe, hatte er noch nie für diese Art der Zauberei übrig gehabt. Erneut öffnete sich die Tür und Orsay und Jillian traten ein, grüßten ihn mit einem kurzen Lächeln und setzten sich ebenfalls. Orsay neben Draco und Jillian neben seinen Bruder. „Ganz ehrlich Draco? Ich kann nicht verstehen was du an ihr findest.“, grummelte Banner und Angesprochener wandte ihr fragend den Kopf zu. „Was soll das denn jetzt heißen?“

Sie zuckte die Schultern und murmelte etwas, was er nicht verstand und wandte den Blick aus dem Fenster. Gerade, als er sie auffordern wollte Kalrtext zu sprechen, da öffnete sich schon wieder die Abteiltür und als er aufblicke klappte ihm fast der Mund auf. Hermione Granger stand auf dem Flur und wirkte irgendwie so, als wäre ihr das folgende peinlich. „Orsay? Darf ich dich kurz sprechen?“, fragte sie und das blonde Mädchen nickte, stand auf und folgte ihr auf den Gang hinaus, wo sie die Tür schloss und wartete. „Ich wollte sage, dass ich deine kleine Ansprache gerade eben beindruckend mutig fand.“ Verständnislos zog Orsay eine Augenbraue in die Höhe und nickte kurz. „Äh, danke?“ Hermione fuhr fort. „Daher wollte ich dich fragen ob wir öfter mal etwas zusammen unternehmen könnten. Ich würde dich und deine Freunde gerne näher kennen lernen.“

„Ist das gerade ein Friedensangebot oder eine Freundschaftsanfrage?“ Orsay war, das konnte sie ganz offen sagen, überfordert, doch als Hermione lächelte, musste sie das irgendwie auch. „Beides.“, stellte diese dann klar und gab der Blondine die Hand, dann verschwand sie so schnell wie sie aufgetaucht war. Orsay trat verdattert zurück ins Abteil und grinste breit, als sie die forschenden Blicke der anderen sah. „Tja. Granger und ich sind jetzt wohl Freunde.“, lachte sie und ließ sich triumphierend neben Draco nieder, der sie einfach nur anstarren konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SkiNut-chan
2015-01-10T00:13:35+00:00 10.01.2015 01:13
Gefällt mir sehr
Mach weiter
Hab glaube ich sowas noch nie gelesen mit oc
Aber ist schon mal sehr gut gelungen fürs erste
Antwort von:  Dankness-is-all
10.01.2015 18:18
Danke schön, für deinen Kommentar. Ich dachte mir, ich müsste diese Gesichte einfach mal aufschreiben, sie geistert mir schließlich schon seit Monaten durch den Kopf. Das nächste Kapitel ist fast fertig, also nicht mehr so lange bis ich es hochlade.
LG, bis zum nächsten Kapitel,
All


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