Zum Inhalt der Seite

Drei Jahre

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Abschied

Bulma saß in ihrem Arbeitskittel am Bordcomputer des Raumschiffes und führte noch einige Routine-Checks durch. Sie beobachtete die digitale Anzeige für die Tanks, die bereits zu 98 Prozent befüllt waren und ging nebenbei ihr handgeschriebenes Protokoll durch. Sie hakte einen Punkt nach dem anderen ab und wippte dabei mit ihrem rechten Fuß nervös herum.
 

Wenn Vegeta schon drauf und dran war zu verschwinden, dann wollte sie sicher gehen, dass ihm in technischer Hinsicht nichts passieren konnte. Konzentriert wechselte ihr Blick vom Protokoll zu den Messwerten auf der Statusanzeige. Die Werte schienen alle normal zu sein und ihr Überhitzungsgenerator, den sie vor einiger Zeit eingebaut hatte, schien ebenfalls einwandfrei zu funktionieren. Nach seinem Unfall war es der Erfinderin ein besonderes Anliegen dieses Upgrade durchzuführen.
 

Bulma legte die Checkliste weg und ergänzte ein Textdokument am Computer mit ihren Notizen und Anmerkungen. Anschließend beendete sie die Bearbeitung mit dem Schließen ihres Editors und starrte danach auf den Bildschirmschoner, der sich automatisch einschaltete.
 

Nachdem die Erfinderin ihre letzte Pflicht erfüllt hatte, versank sie wieder in Gedanken an Vegeta. Der Vater ihres zukünftigen Kindes hatte sich die letzten zwei Stunden nicht blicken lassen und sie überlegte, ob sie ihm noch Lebewohl sagen sollte. Irgendwie wollte sie nicht, dass der Streit das letzte war, was sie sich zu sagen hatten, obwohl es eigentlich er war, der das Gespräch so zum Abschluss gebracht hatte. Bulma war mehr als unglücklich über den Verlauf des Nachmittags, dennoch konnte sie das Geschehene nicht rückgängig machen.
 

Sie stand auf, um das Raumschiff zu verlassen, jedoch blieb sie noch einen Moment stehen. Ihre Augen fühlten sich wieder feucht an und eine Trauer machte sich in ihr breit. Die Blauhaarige wusste nicht was ihr am meisten zu schaffen machte: Dass Vegeta fortging oder dass er es wahrscheinlich ohne Abschied tun würde.
 

Bulma bückte sich etwas nach vorne und presste ihre Augen zusammen. Sie wischte sich mit ihrem Ellbogen die Feuchtigkeit aus ihren Tränen weg und atmete tief durch. Es half sowieso nichts mehr, sie musste sich beruhigen und das Beste hoffen.
 

In diesem Moment ging die Luke des Raumschiffs auf und ein ungeduldiger Saiyajin kam herein. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Vegeta war, der nach dem neuesten Stand der Dinge Bescheid wissen wollte.
 

„Ich bin bereits fertig, alles in Ordnung, so wie du es wolltest“, erklärte sie ihm schnell und griff nach ihren Unterlagen, um diese wieder mitzunehmen. Vor lauter Eile fielen ihr diese herunter, was ihr etwas peinlich war, da Bulma eigentlich schleunigst verschwinden wollte. Mit hochrotem Kopf bückte sie sich, sammelte sie die Dokumente wieder ein und erklärte ihm weiter: „Du kannst in etwa 15 Minuten starten, in 10 hängen wir den Schlauch ab und verschließen alles.“
 

Nachdem sie alles wieder aufgesammelt hatte, stand sie schleunigst auf. Mit den Papieren an ihre Brust gepresst bewegte sie sich von ihrem Arbeitsplatz weg und an Vegeta vorbei. Sie hatte ihren Kopf gesenkt und wollte sein Gesicht nicht sehen, da sie sich noch immer gekränkt fühlte. Als Bulma kurz davor war das Raumschiff zu verlassen, hörte sie jedoch seine Stimme.
 

„Warte.“ Die junge Frau zuckte zusammen und blieb stehen. Irgendwie hatte sie nicht mehr damit gerechnet, dass er sie ansprechen würde. Sie spürte wie ihr Herz zu klopfen begann und gegen ihre Brust hämmerte.
 

Der Saiyajin drehte sich zu ihr um und kam einige Schritte näher, bis er direkt hinter ihr stand. Bulma konzentrierte sich auf ihren Herzschlag und hörte wie sich ihr eigener Atem stetig beschleunigte. Vegeta legte seine Hände auf ihre Schultern und sie spürte, wie sie eine angenehme Wärme durchfloss. Ihr bereits hochroter Kopf fühlte sich immer heißer an, als sie bemerkte wie er näher kam.
 

„Danke für alles“, flüsterte er ihr ins Ohr und Bulma fühlte seinen Atem auf ihrem Hals. Ein Schauer überkam sie und am liebsten hätte sie sich umgedreht und ihn umarmt, gesagt dass sie ihn liebe und nicht wolle, dass er wegginge. Er war zum Greifen nahe, doch sie konnte es nicht tun. Seine Worte hallten ihr noch durch den Kopf. Vegeta hatte sich bedankt? Irgendwie war das mehr als sie in so einer Situation erwarten konnte, da der stolze Prinz noch nie jemanden seinen Dank gezollt hatte.
 

„Das war doch selbstverständlich“, hörte Bulma sich selbst sagen. „Für dich...“ Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich von geschockt zu erfreut. Sie spürte wieder den kleinen Keim, der das Gute in Vegeta darstellte, jedenfalls glaubte sie es.
 

Der Kämpfer löste seine Hände von ihr und verabschiedete sich nun endgültig. „Ich seh‘ euch dann zur Ankunft der Cyborgs... wahrscheinlich.“ Sie drehte sich noch einmal um und wollte ein letztes Mal das Gesicht ihres Geliebten sehen.
 

„Bis bald“, entgegnete sie ihm und sah in sein stolzes aber dennoch erfreutes Gesicht. Normalerweise war er grimmig wie zehn Tage Regenwetter, jedoch schien er entspannt und hochmotiviert. Sie sahen sich noch eine Weile so an und Bulma küsste ihn in ihrer Fantasie und wünschte sich, dass er sie wenigstens noch einmal umarmen würde.
 

Jedoch war es Zeit zu gehen und die Blauhaarige verließ das Raumschiff und schloss die Luke hinter sich. Anschließend wartete sie noch die Minuten ab bis der Tank endgültig voll war. Sie hielt sich ihre Armbanduhr vors Gesicht, das als Kommunikationsmittel mit dem Raumschiff diente, um Vegeta mitzuteilen, dass er nun loslegen konnte.
 

Die Erfinderin ging einige Schritte von dem Gefährt weg, um nicht unnötig Rauch oder sonstige Schadstoffe abzubekommen. Sie bemerkte wie ihre Eltern raus in den Garten liefen und überrascht auf das Raumschiff starten.
 

„Verlässt er uns leicht schon?“ wunderte sich Mrs. Briefs während sie ihr Kleid nach unten presste, da die Startvorbereitungen des Raumschiffes einiges an Wind produzierte.
 

„Ja“, antwortete Bulma ihrer Mutter. „Aber er wird bestimmt wiederkommen!“
 

Es vergingen keine fünf Minuten, da erhellten sich auch die äußeren Lichter des Schiffs und die Antriebskraft machte sich auch bemerkbar. Das Ausstoßen der Stützmasse verursachte einen immensen Rauch und mit einem Wimpernschlag war das Raumfahrzeug auch schon verschwunden.
 

Bulmas Vater stand etwas nahe bei der Abflugfläche und hustete ziemlich. Mrs. Briefs klopft ihrem Mann auf die Schultern, um ihm zu helfen.
 

Die Blauhaarige wurde von dem Sonnenlicht geblendet, das nun auf die Capsule Corporation schien und legte schützend ihre Hand auf die Stirn. Sie verfolgte den kleinen Punkt, der das Gefährt darstellen sollte bis es endgültig im Himmel, oder eher gesagt im Weltraum, verschwand. Sie hoffte innerlich, dass er seine Ziele erreichen würde - sie wünschte es ihm aus tiefsten Herzen. Hauptsächlich dachte sie an seinen Stolz, dass dieser nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden würde.
 

Bulma fasste sich mit der anderen Hand auf den Bauch und fühlte in sich hinein. Hatte Vegeta vorher gesagt 'ich sehe euch'? Ihre Eltern waren erst jetzt gegen Ende dazugekommen, von denen hatte er sicher nicht geredet. Sie fühlte sich wohl bei dem Gedanken, dass er es wenigstens realisiert hatte, das ein Kind unterwegs war und er bereit war es zu sehen.
 

„Hoffentlich zerstört er nicht wieder das Raumschiff“, sagte Mr. Briefs nachdem er sich ausgehustet hatte.
 

„Ach und wenn schon“, grinste Bulma. Sie war optimistisch, dass ihr Prinz das Gefährt wenigstens bis in etwa einem Jahr in Ruhe lassen würde. Die Capsule Erbin drehte sich zu ihren Eltern um und verkündete ihnen nun die frohe Botschaft. „Er hat euch wenigstens etwas da gelassen.“
 

„Hmm, wie meinst du das?“ Mr. Briefs verstand nicht so ganz, was seine Tochter damit sagen wollte und sah sie nur verwundert an.
 

„Oh bist du leicht schwanger??“ Ihre Mutter schien den Braten schon gerochen zu haben und fiel ihrer Tochter freudig um den Hals. „Endlich werden wir Großeltern!“ jubelte sie.
 

„Das sind ja erfreuliche Nachrichten“, stimmte ihr Vater seiner Frau zu. „Das Kind ist mit den besten Genen ausgestattet, es wird ein Genie und unglaublich stark.“
 

Bulma musste dabei schmunzeln und drückte ihre Mutter an sich. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht, dass ihr unerwartetes Kind ziemlich stark sein würde. Wenn sie nur an Son Gohan dachte - was würde dann erst Vegetas Kind können? Innerlich hoffte und wusste sie, dass das Kind ein Junge werden würde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Luiako
2015-02-26T12:38:40+00:00 26.02.2015 13:38
Ach das ist ja so schön geworden, und der Abschied erst ... schreib bitte schnell weiter
lg angi


Zurück