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Das Leben ist Hart

Eijis Leben, um genau zu sein ^^
von

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Das Schlimmste auf der Welt

Mir war langweilig. Das ist das Resultat. (Wird wohl schätzungsweise so einige mehrere Teile umfassen und früher oder später auf Yaoi hinauslaufen... Und irgendwie ist es ja auch ganz schön, zur Abwechslung mal wieder was lockeres zu schreiben. Hach ja! *seufz*)
 

DAS LEBEN IST HART
 

By Kia
 

Part 1: Das Schlimmste auf der Welt
 

Im Grunde genommen hatte ich eigentlich immer Spaß, wenn ich mit Kayin zusammen war. So auch an diesem Tag, das blöde Grinsen, das mein Gesicht so gut kannte, verstand sich mit selbigen mal wieder prächtig und wollte gar nicht wieder gehen. Na ja, ich hatte an sich nichts dagegen, besser, als mit so einer miesgelaunten Visage herumzulaufen wie die anderen Leute, denen wir begegneten, aber auf Dauer wurde das doch etwas anstrengend.
 

An sich war der ganze Tag anstrengend. Denn wenn es etwas gibt, das Männer ja sowieso schon hassen, dann sind es langwierige Einkäufe. Und eines hatte ich an diesem speziellen Tag gelernt: Es gab kaum etwas schlimmeres als eine schottische Einkaufspassage in den letzten Tagen vor Weinachten, soviel wusste ich von meinem letzten Besuch bei Kayin, der leichtsinnigerweise zu dieser Zeit stattgefunden hatte. Genaugenommen war das einzige, was in dieser Hinsicht schlimmer war eine japanische Einkaufspassage in den letzten Tagen vor Weinachten. Und genau da befand ich mich gerade.
 

Natürlich war ich dort nicht alleine... kein männliches Wesen ist mutig genug sich freiwillig allein in ein solches Höllenloch zu stürzen, Held hin oder her. Doch zum Glück hatte dieses Mal mein lieber Kumpel Kayin das Wagnis auf sich genommen, mich zu besuchen, und so schlenderte ich zusammen mit ihm gemütlich durch das Gedränge vor den Geschäften.
 

Um genau zu sein schlenderte ich zusammen mit ihm und noch ein paar tausend anderen Kaufwütigen, die nichts besseres zu tun hatten als ausgerechnet heute ihre Geschenke kaufen zu müssen und die uns durch ihr ewiges Gerammel und Geschubse das schöne Gefühl vermittelten, Mitglieder einer großen, glücklichen Familie zu sein - mit vielen Kindern.... nein, so viele Kinder schaffte die Familie nicht einmal, wenn unter dem Dach der gebärfreudigen Mutter noch fünf ebenso gebärfreudigen Tanten leben! War ein bescheuertes Beispiel. Aber es brachte mich wieder zum Grinsen.
 

Kayin grinste erwartungsgemäß nicht. Opfer einer ordentlichen Klaustrophobie hatte er an solchen Unternehmen natürlich besonders viel Freude...
 

Dazu kam das schlechte Wetter, das er als Schotte aber natürlich gewohnt war und die Tatsache, dass wir uns schon den ganzen Tag in den Haaren lagen... was aber eher lustig war. Unsere ewigen Streitereien konnte nun wirklich niemand erst nehmen, auch nicht, wenn mein werter Herr bester Freund mir den ganzen Tag in den Ohren lag und mich nun wirklich bei jeder sich bietenden Gelegenheit darüber aufklärte, dass dies natürlich alles nur meine Schuld sei - weil in seinen Augen nämlich grundsätzlich alles immer nur meine Schuld ist - und dass er seine Notwenigen Einkäufe schon vor dem großen Ansturm erledigt hätte, weil ja nur Idioten bis zu den Feiertagen warteten und so weiter. Das mag ja sein, aber warum muss es so viele Idioten geben? Klar, wenn es nicht so voll wäre, wären wir schon seit Stunden zu Hause und Platzangst ist sicher auch nicht lustig - obwohl ich dazu tendiere, mich über ihn lustig zu machen - und außerdem frohren wir und gerade beide gewisse Körperteile ab und er meckerte die ganze Zeit nur rum, aber um genau zu sein hätte ich das ohne ihn nie durchgestanden. Ich war tatsächlich froh, dass er dabei war.
 

Natürlich hatte ich ihm das nicht gesagt. Wir wollten hier ja nicht zu persönlich werden... Außerdem musste der nicht alles wissen.
 

Aber niemand war eine bessere Begleitung zum Mitschleppen als Kayin, und so hatte er wenigstens noch die Gelegenheit, seiner kleinen Adoptivtochter ein paar Weihnachtsgeschenke aus good ol' Japan mitzubringen. Was er auch reichlich tat, und es war immer wieder schön anzusehen, wie er sich mit den diversen Verkäufern anlegte, die erst einmal ganz automatisch davon ausgingen, er würde unsere schöne Sprache nicht beherrschen.
 

Die Armen. Wenn Kayin schlecht gelaunt war, war er wirklich schwer zu ertragen...
 

Ein schlechtes Gewissen hatte ich allerdings kein Stück. Immerhin war es auch seine Schuld, dass wir hier so lange rumhingen. Wenn der Herr nicht unbedingt ausgerechnet an Heiligabend Geburtstang hätte haben müssen... Aber nö!
 

Klar, ich hätte ihm nicht unbedingt etwas schenken müssen, aber soviel Benehmen hatte sogar ich. Und außerdem war es frustrierend, wenn man zu Weinachten feststellen musste, das es auf der ganzen Welt nur eine einzige Person gibt, der man etwas schenken kann... in diesem Fall meine langjährige Freundin Emi, von der ich immer noch nicht wusste ob ich sie jetzt als ,Freundin' oder eher als Schwesterchen ansehen sollte... Arg, mein Leben war anstrengend!
 

"Eiji, wenn du da noch lange so stehen bleibst, frierst du fest." Kayin klang reichlich ungeduldig, als er das sagte, oder besser: als er es gegen den Lärm der umstehenden Leute gegenanrief. Ich schreckte auf und musste zu meiner Überraschung feststellen, dass ich tatsächlich schon seit geraumer Zeit auf der selben Stelle stand und meine Füße in der Tat langsam begannen taub zu werden. Aber das Grinsen war noch da. Wenigstens ein treuer Freund...
 

Alternativ hätte es allerdings auch einfach nur festgefroren sein können.

Ich lockerte probehalber meine Gesichtsmuskeln. Nein, das Grinsen ging noch weg, wenn auch nur wiederwillig. Als ich in Gedanken meine Einkaufsliste durchging und ich bei dem einzigen Geschenk hängen blieb, das ich noch nicht besorgt hatte, trennte sich mein Gesicht allerdings dann doch recht

bereitwillig von seinem Kumpel.
 

Und da kam sie auch schon, die lange befürchtete Frage aller Fragen:
 

"Hast du schon was für Emi besorgt?"
 

Ich zuckte zusammen. Diese Frage war nicht, was ich jetzt hören wollte.
 

"Natürlich nicht!" gab ich zurück. "Oder hast du mich irgendwo was für sie kaufen sehen?" Kayin verzog das Gesicht, offensichtlich war auch seine Muskulatur soweit noch intakt.
 

"Woher soll ich das wissen? Ich achte schon seit Stunden nicht mehr darauf, was du tust."
 

Das war mir aufgefallen. Um für meine Freundin etwas passendes zu finden brachte ich nämlich normalerweise tatsächlich Stunden und das hätte er bestimmt gemerkt.
 

Ich sagte ihm das und er erwiderte - erwartungsgemäß - dass er einfach nur, tief in seiner kleinen, eingefrorenen Seele - was hier durchaus wörtlich zu verstehen war - gehofft hatte, ich hätte endlich auf den Fehlern der letzten sehr vielen Jahre gelernt und mir ausnahmsweise mal schon im Voraus überlegt, was ich meiner durchlauchtesten Angebeten oder vielleicht doch eher Schwester als Geschenk darbieten könnte. Ja ja, verzeiht, dass ich nicht mir eurem überragenden Verstand ausgestattet bin, Eure Genialität.
 

Wobei mir einfiel, dass Emi die Situation wohl eher aus der Sicht einer Angebeteten als einer Schwester betrachtete und mir ziemlich das Leben zur Hölle machen würde, wenn ich sie nicht auch mit einem entsprechenden Geschenk beglückte. Frauen haben da ja so ein Talent für... Ich meine, wenn Sofia dir in einer Arena gegenüber steht und mit einer Peitsche auf dich einprügelt ist das eine Sache, aber wenn deine sogenannte oder auch ,Freundin' in freudiger Erwartung zuhause sitzt und darauf wartet, ein angemessenes Geschenk von dir zu bekommen, weil zufällig mal wieder Weinachten vor der Tür steht... das ist etwas völlig anderes. Und das schlimmste ist: Es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Man kann nicht blocken, man kann nicht ausweichen... Man kann nicht einmal von der Plattform springen und sich somit ins vorzeitige Aus befördern. Keine Rettung... Die ultimative Geheimwaffe!
 

Diese Gedanken sah mein Grinsen offensichtlich als Einladung an, wieder an sein angestammten Platz zurückzukehren, aber ich schickte es wieder von dannen. Das Problem hatte sich nämlich noch nicht geklärt, und das wirkte noch immer ziemlich abtötend für alle wie auch immer gearteten Anzeichen von guter Laune. Kayins Gesichtsausdruck übrigens auch... oha! Bevor er mir jedoch an die Kehle springen konnte, schaltete ich in den Verteidigungsmodus und versuchte mein Leben ein wenig zu verlängern, indem ich ihn darauf aufmerksam machte, dass wir umso schneller nach Hause zurück konnten, wenn der große Meister sein überlegenes Gehirn zur Abwechselung mal benutzen würde, um mich bei meinen Überlegungen zu unterstützen.
 

Des Großmeisters Gehirn arbeitete nicht lange.
 

"Schmuck," sagte er überraschend schnell. "Das kommt bei Frauen doch immer an." Okay, das wusste ja nun jeder. "Oder eine Reise," fügte er hinzu.
 

Gut, das kam unerwartet.
 

"Eine Reise?" fragte ich ziemlich verständnislos. "Was für eine Reise?"
 

"Na ja, eine Reise irgendwo hin wo's warm ist... Wärmer als hier, jedenfalls..." erklärte er ungeduldig. Mein Blick muss so in etwa meine Gedanken wiedergespiegelt haben - welche im Großen und Ganzen nicht vorhanden waren - denn er füge noch ein wenig ungeduldiger hinzu: "Für euch beide, natürlich. Das freut sie bestimmt... wo du sie doch immer so alleine lässt."
 

Der letzte Zusatz hatte jetzt aber eindeutig gehässig geklungen. Obwohl er ja

recht hatte... ich war wirklich nicht so wirklich oft greifbar für sie. Bisher hatte ich das allerdings nie als Problem angesehen. Ob sie das wohl anders sah...? Lieber nicht darüber nachdenken. Der Gedanke, ein oder zwei Wochen alleine mit ihr auf einer romantischen Insel oder so zu verbringen machte mir nämlich Angst... verdammt Angst sogar. Und Kayin hatte das natürlich gerochen, was man unschwer an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte. Ah, da war mein Grinsen also hingewandert. Soviel dann zu seiner treuen Freundschaft... Alter Verräter!
 

"Schmuck!" sagte ich spontan und ohne viel nachdenken zu müssen. Ich meine; ich hänge an meinem Leben!
 

Kayin nickte nur zufrieden, er schein sich etwas ähnliches bereits gedacht zu haben. Seine Hand wanderte nach oben und deute an mir vorbei auf ein Geschäft, das sich offenbar direkt hinter mir befand.
 

"Juwelier," sagte er nur. "Du hast fünf Minuten!"
 

Ich drehte mich um. Seltsam, da war ja tatsächlich ein Juwelierladen... war mir noch gar nicht aufgefallen. Ob der sich angeschlichen hatte? Ich beäugte den Laden argwöhnisch, dafür kam aber mein Grinsen wieder zu mir zurück. Es hatte wohl eingesehen, dass es bei Kayin nicht glücklich werden würde.
 

Dann trat ich durch die Tür und beugte weiter argwöhnisch die Massen der anderen Menschen, die sich zwischen den Wänden tummelten. Kayin stand hinter mir und tat es mir gleich. Aus seinen fünf Minuten wurde dann letztendlich fast eine Stunde, was nicht nur an meiner Unfähigkeit lag, mich für etwas aus dem Sortiment zu entscheiden, sondern auch an all den anderen Männern, die sich offensichtlich dazu entschieden hatten, ihren Liebsten lieber mit teurem Glitzerkram zu beglücken anstatt mit ihnen zu verreisen. Nicht, dass ich ihnen da einen Vorwurf machen konnte...
 

Am Ende entschied ich mich für eine hübsche Goldkette mit Anhänger, die ihr hoffentlich gefallen würde. Von einem Ring hatte ich mit Absicht Abstand genommen, ich wollte ja nicht, dass sie irgendwie auf falsche Gedanken kam.
 

Kayin hielt gnädigerweise die meiste Zeit die Klappe, er ersparte mir sogar einen entsprechenden Kommentar, als wir wieder vor die Tür traten und uns klar wurde, dass unsere fahrbaren Untersätze etwa einen Kilometer von unserem augenblicklichen Standort entfernt lagen - und zwar entgegen der Laufrichtung der Massen. Also kämpften wir schweigend und erbittert gegen den Strom, bis wir ihn hinter uns gelassen hatten und wir uns endlich auf unsere Motorräder schwingen konnten, um uns auf den langen Weg nach hause zu machen.
 

Natürlich war es mittlerweile dunkel geworden, und, wie hätte es anders sein können, kaum schmissen wir die Motoren an, da rieselten auch schon die ersten Schneeflocken vom Himmel auf uns herab. Und so ein Motorrad ist nun wirklich nicht das gemütlichste Gefährt bei solchen Temperaturen...
 

Eines hatte sich mir an diesem Tage wieder einmal bestätigt: Wenn irgendwo dort, in diesem grauen, kalten Himmel ein Gott wohnt, dann hasst er mich, soviel ist klar. Aber im Eigentlichen war mir das zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich egal. Die Hauptsache war, dass wir nun endlich wieder nach hause konnten, ins Warme und Trockene, und Kayin ging es wohl nicht anders, denn er seufzte nur einmal vielsagend, warf einen Blick in den Himmel, der aussagte, dass er meine Ansichten über Gott und dessen Zuneigung zu uns vermutlich teilte und dann fuhren wir los, dem Heimatlichen Kaminfeuer entgegen. Und irgendwann kamen wir sogar an.
 

-tbc-
 

14.10.2002



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kveldulf
2010-04-25T14:52:25+00:00 25.04.2010 16:52
Hey~<3
Ich hab mir das Kapitel durchgelesen und muss sagen ich bin begeistert!
Es is voll lustig zu lesen, und bessonders der Teil wo Eiji sagt er kann nicht mal von der Blattform spriengen um sich vorzeitig ins aus zu befördern gefällt mir >.<
Ich werd auf jedenfall das zweite Kapitel lesen~

P.S.:Kennst du den Anime zum Spiel? Ich würd den so gern sehen und find aber keinen vernümpftigen Link zum downloden!

Gute Arbeit >.<d
Von: abgemeldet
2003-09-27T11:03:31+00:00 27.09.2003 13:03
Mein Kommentar bleibt das gleiche wie scho bei Prelude to Tragecy-Sofia!Cu,SylverXD


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