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Be my drug

and stun me
von

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Discovery【zensiert】

Wirklich abstrus.

Immer noch nicht richtig wach, versuchte Izaya Orihara die Situation vor seinen Augen zu analysieren. Er blinzelte und versuchte das leichte Schwindelgefühl abzuwimmeln, das vom schnellen Aufsitzen kam. Mit der rechten Hand suchte er reflexartig sein Messer, doch fand es nicht in seiner Jackentasche. Etwas Schutzlosigkeit kam ihn ihm auf, doch bisher war von keiner Gefahr auszugehen. Jedoch wäre er mit einer Waffe deutlich sicherer, als ohne.

Shizuos Körper lag am Ende der Couch schräg zusammen gesunken und er schien tief und fest zu schlafen. Der Beweis dafür waren seine geschlossenen Augen und das regelmäßige, tiefe Atmen. Doch um ganz sicher zu gehen, müsste er näher heran.

Wieso zum Teufel schlief Shizuo hier auf der Couch?

Izaya stand langsam auf, merkte sofort, dass sein Rücken von dem Liegen auf der Couch nun seinen Preis zahlen musste und er streckte sich, um die Gliedmaßen zu bewegen. Doch dafür fühlte er sich nicht mehr so schwach. Eher ausgeschlafen, als ob er sogar zu viel geschlafen hatte.

Sein Blick fiel auf Shizuos Gestalt.

Es war ein Wunder, dass er überhaupt auf der Couch gelandet war. Vielmehr wunderte er sich über das Verhalten des Blondschopfes, warum er ihn gnädiger Weise nicht erschlagen hatte. Er hatte ihn sogar auf die Couch gelegt…

War der Blondschopf nun etwa weich geworden? Stimmte es etwa doch, dass Shizuo ihn bis nach Shinra getragen hatte…?

„Elendiger Muskelprotz…“, sagte Izaya leise, ehe er sich abwandte und nach oben ging, um sein Messer zu suchen. Auf dem Weg die Treppe hinauf, klappte er sein schwarzes Handy auf und sah, dass er vier verpasste Anrufe hatte. Drei davon stammten von Shiki, was nicht unerwartet war. Doch einer davon ließ ihn skeptisch blinzeln.

Kirima.

Izaya verengte die Augen.

Etwas stimmte hier nicht.

Etwas lief nicht so, wie es sollte.

Ein schlechtes Gefühl begann sich in ihm auszubreiten und plötzlich unruhig, blickte Izaya auf sein Handy. Er zog eine Grimasse.

Er hatte anscheinend den ganzen Tag verschlafen, beziehungsweise ohnmächtig verbracht.

Wie spät war es zum Teufel?

Der dunkle Anblick aus seinem Fenster sagte ihm ganz deutlich, dass es später Abend sein musste. Und auch die Zahlen auf seinem Display schienen nicht zu lügen und umso mehr ärgerte es ihn, dass er nicht hatte agieren können.

Etwas schien in dieser Zeit passiert zu sein. Etwas, wovon er nichts mitbekommen hatte und dieser Umstand ärgerte ihn.

Eilig lief der schwarzhaarige Mann in sein Schlafzimmer, riss eine der Schubladen auf, in der er wusste, wo noch einige Messer waren und sicherte sie sich in seiner Plüschjacke.

„Gut…wo fange ich am besten an?“, sagte er laut zu sich selbst, bevor er Shikis Nummer auswählte und darauf wartete, dass er abnahm. In schnellen Zügen rauschte er die Treppen hinunter und beeilte sich seinen PC hochzufahren.

Es wählte noch eine lange Zeit durch, aber niemand schien abzunehmen. Ein bitteres Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

„Hab ich dich verärgert, Shiki-san…?“, kicherte Izaya gefakt, bevor er unzufrieden den roten Hörer drückte und das Handy wegsteckte.

Er setzte sich rasch in den Schreibtischstuhl und begann mit der Maus zu arbeiten.

Es dauerte eine kleine Weile, bis die nötigen Programme und Dokumente offen waren. Ein konzentrierter Blick legte sich auf sein Gesicht, als er begann in den Arbeitsmodus zu switchen. Eine nach der anderen, löschte er die unwichtigen Mailings und rückte langsam in den wichtigen Bereich vor.

Aber als er schließlich Kirimas Postfach öffnete, schien sich nichts geändert zu haben. Keine neue E-Mail, keine neuen gesendeten Daten. Dabei hatte er fest damit gerechnet, hier auf neues, interessantes Informationsmaterial zu stoßen, das aufklären würde.

„Tch.“

Izaya fuhr mit seinem schwarzen Stuhl zurück bis er direkt an seinem Fenster ankam und hinaus blickte. Die Lichter von Tokyo gingen einem nach dem anderen aus und man merkte, wie Ikebukuro in den Nachtmodus wechselte. Wobei natürlich nicht alle friedlich unter ihrer Bettdecke lagen und die Augen zu machten…

Wenn es noch aktuellen Bestand hatte, dann würde der Angriff morgen Nachmittag bei dem Imbiss Lotteria stattfinden. Shizuos und Toms Haupttreffpunkt, wenn sie ihre Arbeit begannen oder eine Pause einlegten, um sich mit Pommes zu stärken. Wobei es nicht selten war, dass der Muskelprotz auch nur einen viel zu süßen Milchshake bestellte…

Izayas Blick verzog sich auf den Gedanken von Süßem und automatisch lenkte er seine Augen in eine bestimmte Richtung.

Sie fielen auf den schlafenden Blondschopf in der hinteren Ecke seiner Couch. Beinahe hatte er seine Anwesenheit vergessen, wenn nicht dieses etwas lautere Geräusch seines Atems die Stille durchbrechen würde.

Momentan war Shizuo hier.

Und morgen durfte er auf keinen Fall nach Lotteria.

Auch wenn Izaya es gerne sah, wie der Blondschopf sich wegen seiner eigenen Dummheit verletzte, so hatte das nichts hiermit zu tun. Ein geplanter Angriff, der nicht von ihm, sondern von irgendwelchen anderen zwielichtigen Gestalten geplant war, gehörte nicht dazu. Sie mischten sich in das kleine Spiel ein, was sie schon seit Jahren spielten. Er würde es niemand anderes als sich selbst erlauben, Shizuo Heiwajima zu töten.

Die Frage war jedoch, wie er den blonden Mann von seiner Arbeit abhalten sollte...

Was sollte er ihm als Grund nennen?

Er konnte ihm ja schlecht von dem Angriff erzählen. Immerhin dachte er immer noch, dass sein geliebter Bruder das Ziel war, wovon er auch selbst bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgegangen war. Und diese Information legte er dem Muskelprotz ganz sicher nicht in seine Arme. Dann würde er nicht mehr lange leben…

Izaya hüpfte gewandt aus seinem Stuhl und trottete auf den anderen zu.

„Shiiizu-chan“, rief der Informant in normaler Lautstärke in den Raum hinein, direkt an Shizuo gewandt, doch dieser regte sich kaum. Nur das Gesicht zuckte kurz, vom Aufwachen war keine Spur.

Der schwarzhaarige Mann hob teilweise amüsiert, teilweise genervt die Augenbraue.

Eigentlich war es von Vorteil, solange er schlief. Er würde ihn nicht nerven und ihn nicht bei seiner Arbeit behindern. Und wenn er Glück hatte, schlief er bis morgen durch und bis dahin würde ihm sicherlich schon was eingefallen sein, womit er den Blondschopf „überreden“ konnte, hierzubleiben. Denn immerhin musste er seinen Worten noch Folge leisten. In Gedanken hatte er schließlich eh nur seinen Bruder Kasuka, der nicht einmal mehr in Gefahr war.

Ein Grinsen zierte wieder die Gesichtszüge des Informanten und er legte den Kopf schief.

„Ne, Shizu-chan…“, begann der Informant, während er sein Messer zückte und näher an ihn heran rückte. „Warum bist du hier eingeschlafen? Glaubst du wirklich, dass du hier sicher bist…?“

Izayas Stimme war nicht laut, aber auch nicht sehr leise, und doch wachte der blonde Mann nicht auf.

Der schwarzhaarige Mann fuhr langsam mit der Messerspitze Shizuos offenen Hals hinab, der sich ihm quasi wie auf dem goldenen Servierteller präsentierte.

Eine leichte Beute für den Jäger.

Eine Bestie die schlief, war leicht zu erledigen. Es würde ein Stich in den Hals reichen. Blut würde laufen, würde nicht aufhören, bis die Klamotten von Kasuka ruiniert waren, die Shizuo so sehr hütete. Vielleicht würde das Monster noch kurz merken wie ihm geschah, doch es konnte nichts mehr dagegen tun.

Obwohl…es war Shizuo.

Wahrscheinlich überlebte er selbst sowas wie ein Messer im Hals.

Izaya kicherte leise und drückte mit der Waffe ein wenig fester zu. Es war kurz davor in die Haut zu schneiden und als er es merkte, zog er das Messer ein Stück zurück.

Der Informant verzog das Gesicht.

Aber selbst er hatte keinen Spaß daran, seinen Erzfeind als so leichte Beute zu erledigen. Vor allem wenn er schlief.

Was war denn das?

Wo blieb der Spaß?

Am besten war es ja, wenn Shizuo seine Wut nicht kontrollieren konnte; wenn Izaya ihm zeigen konnte, was für ein Monster er doch war.

Denn Shizuo war anders.

Er konnte sich nicht kontrollieren; konnte diese monströse Kraft, die in ihm wohnte, nicht beherrschen.

Izaya legte den Kopf schief, begann ein Lächeln zu formen, das schon fast verschmitzt wirkte, wenn nicht seine hinterhältigen Gedanken wären.

Sollte der Muskelprotz erstmal weiter schlafen, denn je länger er schlief, desto weniger Probleme würde es geben.

Immerhin musste er noch irgendwie Shiki erreichen, was als nächstes auf seiner To-Do Liste stand…

Er seufzte kurz und wollte sich zurücklehnen, als er plötzlich eine Hand an seinem Arm spürte.

Izaya merkte, wie sein Atem sich unbewusst etwas beschleunigte, wie ein dunkler Schauer ihm über den Rücken fuhr, vermischt mit einer Brise Aufregung.

Überrascht weiteten sich seine Augen.

Shizuo starrte ihn an, seine Augen dunkel. Gefährlichkeit strahlte von ihnen aus.

„Sh-Shizu-chan“, brachte der Informant ungelenk hervor und verfluchte sich innerlich selbst, dass er so unvorsichtig in Anwesenheit des Monsters gewesen war. Er hatte nicht gemerkt, dass Shizuo anscheinend die ganze Zeit wach gewesen war. War etwa so sehr in Gedanken gewesen?

Der blonde Mann knurrte nur, schnappte sich Izayas Schultern und beförderte den anderen in einer schnellen Bewegung hinunter auf die Couch.

Schwindel überfiel ihn, sobald er mit dem Kopf auf dem gepolsterten Material aufkam. Seine Verletzung meldete sich auch kurz zur Wort, doch es war noch erträglich, sodass Izaya diesen Umstand schnell in den Hintergrund rückte. Vor allem, als er zwei kräftige Hände an seinen Armen spürte.

„Was dachtest du was du da tust, huh?“, meldete sich der Blondschopf nun zu Wort, sein Gesicht grimmig verzogen. Wäre nicht der Umstand, dass Izaya ihm momentan unterlegen war, hätte er glatt ein Messer in sein Gesicht geworfen.

„Nach was sah es denn aus?“

Er grinste.

Was würde er sagen?

Vielleicht würde er ihm sogar verraten, ab wann er nicht mehr geschlafen hatte. Denn er hatte nicht mal im Geringsten gemerkt, dass der Muskelprotz überhaupt wach geworden war. Oder hatte er etwa so gute Instinkte, dass sein Körper gemerkt hatte, dass er in Gefahr war? Möglich war es.

Izaya blickte in seine rehbraunen Augen, die sich nun skeptisch verengten.

„Du wolltest mich gerade umbringen.“, brachte er es klar auf dem Punkt und verzog dabei keine Miene. Nur der unzufriedene Ausdruck blieb, während er den anderen durchlöcherte.

Izaya lachte kurz.

„Nun, da hast du auch selber Schuld wenn du in dem Quartier deines Erzfeindes einschläfst, Shizu-chan.“

Izaya ließ sich sein ungutes Gefühl, dass er gerade hatte, kein Stück anmerken. Ein provozierendes Grinsen zierte weiterhin sein blasses Gesicht.

Doch statt wütend zu werden, starrte Shizuo ihn weiterhin mit diesem studierenden Blick an. Als ob das Monster etwas in ihm finden würde. Er konnte nicht durch seine Maske sehen. Dafür war er nicht gut genug.

„Und doch hast du mich nicht umgebracht.“

Stille.

Izaya verengte die Augen.

Aufregung floss in Form von Adrenalin durch seinen Körper, weil er wusste, dass jeden Moment ein Kampf anstehen konnte. Er wollte seine Hände benutzen, doch sein Gehirn sagte ihm, dass dies momentan nicht möglich war. Und noch immer verstand er nicht, warum sein Herz während ihren Auseinandersetzungen doppelt so schnell raste, wie sonst der Fall war.

„Natürlich nicht. Das wäre doch absolut langweilig dich auf diese Art und Weise umzubringen, Shizu-chan…“, antwortete der Informant so ruhig, als ob er gerade behütet hinter seinem Schreibtisch saß, und nicht in den Klauen des Monsters von Ikebukuro gefangen war.

„Sicher“, schnaubte der blonde Mann, während sich seine Stimme senkte. „Das ist mal was ganz Neues, Floh…“

Izayas Grinsen vertiefte sich.

„Eh? Wieso?“, fragte er dümmlich, um das Monster dazu zu bringen, es ihm haargenau aufzulisten. Doch er bekam nicht das, was er wollte.

„Du solltest lieber dankbarer sein, dass du nicht auf dem Boden verreckt bist!“

Izaya wankte kurz.

Meinte er damit etwa die Nacht, als Shizuo ihn nach Shinra gebracht hatte?

Izaya war nahe dran zu zischen.

Er brauchte niemanden, der ihm helfen musste. Schon gar nicht so jemanden wie Shizuo.

Er war nicht mehr als ein Monster.

Ein Spielzeug; eine Spielfigur, die bewegt werden musste.

Eine Spielfigur die leider manchmal unverhoffte Dinge tat.

Zu seinem Leidwesen.

„Oh…?“, gab der Informant neckisch von sich, während den Kopf etwas schief positionierte.

„Soll das etwa heißen, dass du dich auch freust, dass ich noch nicht verreckt bin?“

Izaya wusste, er steppte in gefährliches Gebiet.

Dieser Satz war in Wahrheit mehrdeutig.

Eigentlich nicht dafür gedacht, dass Shizuo es wissen sollte. Aber die Spannung und Neugierde auf die Reaktionen von Shizuo, ließen ihn voran gehen.

Dieser verzog wie erwartet das Gesicht.

Und Izaya konnte die widersprüchliche Antwort schon quasi in der Luft riechen.

„Es soll heißen, dass du dich bei Shinra bedanken solltest, du verdammter Bastard!“

Izayas Augen weiteten sich.

Er hätte nicht gedacht, dass Shizuo dieses Spiel auch spielen konnte.

Zum einen hieß es deutlich, was Shizuo klar und ausdrücklich gesagt hatte. Doch zum anderen ließ es ihn wissen, dass Shizuo Shinra ebenfalls in einer bestimmten Art dankbar war.

So war es.

Shizuo hätte sonst klar widersprochen; eine andere Antwort gegeben.

Vielleicht hätte er sogar versucht, ihn vor hochkommende Wut zu schlagen, was nicht ganz auszuschließen war. Izayas Muskeln spannten sich bei dem Gedanken unbewusst an, und er versuchte sich innerlich zu beruhigen.

„Aww, Shizu-chan will bloß nicht zugeben, dass er froh ist, dass ich noch auf dieser Welt bin, ne?“

Für einen Moment schien der blonde Mann mit seiner rechten Hand zu kämpfen, denn Izaya spürte wie sich der Druck erhöhte.

Sehr gut.

Vielleicht wurde er irgendwann unaufmerksam und er konnte der Klauen des Monsters entkommen.

Doch um das erreichen, fehlte noch ein ganzes Stück.

„Höchstens um dein mickriges Leben selbst zu beenden!“, zischte er dann, während er sich näher zu ihm herunter beugte, um wahrscheinlich mehr Eindruck zu hinterlassen. Doch Izaya verzog keine Miene, blieb bei dem grinsenden Gesicht, um den anderen noch mehr aufzuregen.

Mehr Adrenalin pumpte durch seine Adern und langsam merkte der Informant, dass es schlimmer war als sonst. Er atmete tief aus.

Kontern.

Kontern!

„Dann tu es doch. Du hast jetzt genauso wie ich vorhin die Chance, mich umzubringen, Shizu-chan.“

Der Informant grinste.

Provokation funktionierte bisher immer. Shizuo reagierte ja auch immer wieder auf seine Worte, obwohl er ganz genau wusste, dass der andere ihn nur herausforderte. Er forderte ihn und seinen Geduldsfaden heraus. Nun würde ihm mit Sicherheit der Kragen platzen.

„Halt einfach einmal die Klappe!“, kam es herrisch von dem blonden Mann, der sich plötzlich nach unten beugte. Kurz bevor ihm der Atem gestohlen wurde, weiteten sich Izayas Augen.

Sein Herz begann schneller zu pumpen, als er die Lippen des anderen spürte.

Aus einem Impuls heraus versuchte er seine Arme zu bewegen, doch erinnerte sich zu spät daran, dass er immer noch von dem Muskelprotz festgehalten wurde.

Es war nicht unangenehm, doch ihm gefiel die Position nicht, in der er sich befand.

Als weder eine Reaktion noch Widerstand von dem schwarzhaarigen Mann zu vernehmen war, fuhr Shizuo langsam zurück.

Seine braunen Augen funkelten triumphierend, wahrscheinlich weil er den anderen für einen kurzen Moment tatsächlich zur Ruhe besinnt hatte.

Izaya verzog das Gesicht.

Ach ne, wollte das Monster also auf diese Art und Weise spielen, ja?

Dabei versuchte er zu ignorieren, dass sein Körper den anderen am liebsten wieder zu sich hinunter ziehen wollte.

„Irgendwann wirst du es sagen können, Izaya...“, murmelte Shizuo noch, kurz bevor er ein weiteres Mal hinab sank. Dieses Mal war der Informant vorbereitet und kollidierte gemeinsam mit dem anderen.

Wer wem was erzählen würde, das stand noch in Frage. Ganz sicher würde er nicht einfach so klein beigeben. Aber seine Gedankengänge rückten immer weiter in den Hintergrund, als Shizuo langsam aber sicher drängender wurde.

Im nächsten Moment spürte der Informant eine Zunge an seiner Unterlippe und ohne zu zögern, ließ er den anderen hinein. In einem Wall aus ansteigender Lust trafen sie aufeinander, begannen zu kämpfen und versuchten sich gegenseitig zu übertrumpfen.

Shizuos Hände wanderten von seinem Armen hinunter, sodass Izaya ein wenig mehr Freiheit bekam, doch im Moment interessierte ihn das wenig.

Stattdessen versuchte er zwischendurch Luft zu holen, was ihm aber nicht wirklich gewährt wurde.

„Sh-Shi…zu…chan…“, kam es gemuffelt von Izaya, der versuchte den anderen auf sein Problem aufmerksam zu machen. Aber wie es zu erwarten war, hörte das Monster nicht.

Erst als er mit seinen Händen gegen dessen Brust drückte, ließ Shizuo etwas von ihm, lehnte knapp über seinem Mund. Izaya spürte wie der heiße Atem des anderen sein Gesicht streifte.

Ein Schauder überkam ihm.

„Shizu-chan…“, brachte Izaya in einer leicht säuselnden Stimme über die Lippen, versuchte so die Aufmerksamkeit des anderen seine Worte zu lenken. Was sich aber schwieriger gestaltete, als geplant. Denn Shizuo war bereits weiter zu seinem Hals gewandert und begann dort zu beißen.

Izaya konnte ein leises Zischen nicht unterdrücken, packte den blonden Mann an seinen Schultern, um ihn daran zu hindern. Denn Lustströme durchfuhren ihn, was ihn selbst ein wenig überraschte. Als sich das Beißen schließlich in Saugen wandelte, schwand seine Gegenwehr langsam.

Dieser Muskelprotz war wirklich ohne Sinn und Verstand, handelte nach seinen eigenen Gesetzen. Gesetze, die nichts weiter als Instinkte waren. Instinkte, die ihm sagten, was sein Körper zu tun hatte.

„Izaya…“, grummelte er plötzlich und Izaya spitzte die Ohren, als er seinen Namen wahrnahm.

Shizuo wanderte wieder höher, stoppte an seinem Ohr und fuhr mit seinem Atem darüber. Ihm war anscheinend selbst nicht bewusst, wie empfindlich er am Ohr war, denn wenn alleine der heiße Atem von Shizuo reichte, um ihm eine Gänsehaut zu verursachen, sollte er sich besser hüten.

„…Izaya…“, begann der Blondschopf erneut, während er in sein Ohrläppchen biss. Trotz der leichten Schmerzen, fuhr ein Schauder der Lust durch seinen Körper und Izaya wollte seinen Körper am liebsten dafür zur Hölle schicken.

„…Was ist, Shizu-chan?“, erwiderte der schwarzhaarige Mann leise, als sich bei Shizuos Zunge an seinem Ohr, seine Hände noch mehr in das weiße Hemd krallten.

„Warum…warum fühlt es sich so…gut an?“

Erst dachte Izaya, Shizuo hätte es sarkastisch gemeint, doch es kam kein Schnauben oder anderes hinterher. Und als er begriff, dass es dem anderen genauso ging wie ihm gerade, schien sein Körper nur noch wärmer zu werden.

Dieser…!

Izaya verzog das Gesicht.

„Rede keinen Unsinn, Shizu-chan.“

Sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten, stoppte Shizuo urplötzlich.

Langsam fuhr er zurück.

Er fuhr so weit zurück, dass er genau Izayas Mimik studieren konnte. Und Izaya wusste, dass sein Körper ihn betrug, also konnte ihm selbst seine antrainierte Maske nicht wirklich dabei helfen.

„Sieh dich doch an.“, sagte Shizuo ruhig, studierte immer noch das Gesicht des anderen. „Du bist total rot im Gesicht und dein Atem geht viel zu schnell.“

Dafür, dass er ein Monster war, konnte er gut analysieren. Die typischen Anzeichen für Lust und Adrenalin. Dabei atmete er bereits wieder normal und eigentlich dachte er, er hätte sich wieder unter Kontrolle.

„Du kannst mir nicht erzählen, dass du es nicht magst, Izaya-kun.“

Der Informant war kurz davor zu lachen.

Nein.

Das konnte er wahrscheinlich nicht verbergen. Er konnte so, wie er vor ihm lag, nicht verbergen, dass sein Körper auf den Blondschopf reagierte.

Doch das musste er auch nicht. Es war eigentlich sogar gut so. Sollte Shizuo denken, was er wollte. Sollte sein Körper auf seine Berührungen reagieren.

Denn solange sein Verstand noch wusste, was er hier tat, desto einfacher würde es später werden, das Monster zu brechen.

„Ich habe auch niemals gesagt, dass es mir nicht gefällt, oder?“, antwortete Izaya nun mit selbstgefälliger Stimme, während sich wieder ein Grinsen auf sein Gesicht breit machte.

„Aber du-“

„Nichts aber, Shizu-chan.“

Izaya nutzte den kleinen Freiraum, den er nun hatte, um sich hochzuhieven, um so den Blondschopf etwas nach hinten zu drücken. Bevor Shizuo etwas dazu sagen konnte, waren seine Lippen bereits erneut versiegelt.

Izaya drückte sich an ihn, presste seinen Körper dicht an den anderen. Shizuo wirkte erst noch verwirrt, doch das legte sich nach einigem Zögern, als seine Hände schließlich Izayas Körper umschlangen. Der schwarzhaarige Mann spürte die ausgehende Wärme, als sich die großen Hände unter seine Jacke in sein Shirt krallten. Sein Rücken bog sich automatisch, reagierte auf den Kontakt.

Man hörte, wie der schwarzhaarige Mann rapide einatmete, als der andere ihn noch näher an sich drückte.

Im Gegenzug fuhren seine Finger durch blondes Haar, krallten sich langsam fest und winkelte den Kopf zur Seite um den andauernden Kuss noch weiter zu vertiefen.

Dieser Muskelprotz schien es wirklich ernst zu meinen.

Izaya wunderte sich, was den anderen dazu ritt, auf ihn einzugehen. Warum er genau ihn - seinen Erzfeind - umklammerte, als ob sein Leben davon abhing.

Ein Schauder fuhr durch seinen Körper, als Shizuo plötzlich an seiner Zunge saugte, ihm quasi begann den Atem zu rauben. Izaya konterte, indem er sich etwas zurückzog, nur um in die Unterlippe des anderen zu beißen.

Shizuo gab ein kurzes Geräusch des Missfallens von sich, doch der kurze Schmerz war bereits vergessen, als sich ihre Münder erneut trafen.

Der Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde hitziger, während unregelmäßiges Atmen den Raum erfüllte. Irgendwann schien Izaya wohl unbewusst in Shizuos Schoß geklettert zu sein. Ihm fiel es erst auf, als eine freche Hand zu seinem Hintern gewandert war.

Der Informant brach den Kuss, lehnte sich ein Stück zurück, um seinen Atem wieder zu fangen. Shizuo tat dasselbe, schien selber Sauerstoff nötig zu haben.

Ihre Blicke trafen sich.

Es blitzte zwischen ihnen und für einen Moment war sich Izaya nicht sicher, ob er seine Maske vor Shizuo aufrechterhalten könnte. Denn es war Shizuo von dem sie hier sprachen.

Das Monster von Ikebukuro.

Derjenige, der unverhoffte Dinge tat, die niemand erahnen konnte.

Izaya grinste trotzdem, langte erneut vorwärts und klammerte sich mit den Armen um Shizuos Hals. Sein Mund streifte dabei Shizuos Ohr und er merkte, wie der andere unter ihm zitterte.

„Ne, Shizu-chan…“, wisperte der Informant, seine Stimme nicht mehr ein Hauch, der von Lust durchtrieben war. „Heißt das, du willst dieses Mal fortfahren…?“

Sein neckisches Grinsen vertiefte sich.

Er konnte seine Reaktion kaum abwarten.

Würde er erneut in die Luft gehen?

Würde er einwilligen?

Würde er still bleiben?

Izaya hatte keine Ahnung was ihn erwarten würde, weshalb es umso spannender wurde, als er spürte, wie sich der Griff um seinen Körper sich verstärkte.

„Du meinst das wirklich ernst…?“, kam es nach einem kurzen Augenblick vonseiten des Blondschopfes, der mit seinem Mund nahe an seinem freien Hals war.

Izaya kicherte leise.

Sowas derartiges hätte er nun nicht erwartet. Die Antwort war so scheu und naiv, und gleichzeitig steckte Neugierde dahinter, fast als wollte er, dass Izaya ihm die Bestätigung gab.

„Shizu-chan…“

Er rollte mit seiner Hüfte, löste dabei auf beiden Seiten Lustgefühle aus, als ihre Intimzonen aufeinander trafen. „Ist das wirklich das einzige, an das du gerade denkst…?“

Er hörte ein Grummeln, dass er schon eher kannte und im nächsten Augenblick stieß der Blondschopf ein tiefes Seufzen aus.

„Pass auf, dass du nicht gleich deine Zunge verlierst, Izaya-kun.“

Inwiefern Shizuo nun diesen Satz meinte, konnte Izaya nicht ganz sagen, doch es gab sowieso andere Dinge, auf die er sich konzentrieren musste.

Izaya war nahe dran zu seufzen, als Shizuo plötzlich begann, seinen Hals zu bearbeiten. Erst war es ein leichtes Knabbern, bis der Blondschopf irgendwann etwas kräftiger hinein biss. Izaya kniff kurz die Augen zusammen, als ein Wall von Lust durch seinen Körper strömte. Für Shizuos Verhältnisse war das wahrscheinlich noch sanft, doch wie es sich anfühlte konnte er nicht wissen. Aber Izayas Körper schienen die kleinen Schmerzen zu gefallen.

„Hah…Shizu-chan…“, seufzte er, hielt sich extra nicht zurück, denn wenn sie es wirklich durchzogen, konnte er sich später Gedanken darum machen.

Der andere reagierte nicht auf Izaya Geräusche, sondern machte unbeirrt weiter, fuhr mit seiner Zunge über seine Markierung, während seine rechte Hand langsam das schwarze Shirt des Informanten aus seiner Hose zog. Wirklich gerissen, dieser Muskelprotz.

Der schwarzhaarige Mann konnte ein Zucken nicht unterdrücken, als der andere an seine Wunde kam.

Verdammt.

Die Schmerztablette schien langsam aber sicher seine Wirkung zu verlieren, und das Stechen wurde von Minute zu Minute stärker.

Izaya verzog das Gesicht.

Aber das war egal.

Die Verletzung würde ihn nicht daran hindern; sie würde ihn nicht daran hindern, seinen Plan durchzuziehen. Izaya zog die Luft ein. Shizuo schien es aber zu merken, denn er entfernte seine Hand und lehnte sich ein Stück zurück.

Doch statt etwas zu sagen, starrte er ihn nur an.

Izaya blinzelte zurück, versuchte sich nichts anmerken zu lassen; versuchte seinen Ausdruck so normal wie möglich zu halten.

Ein typisches Grinsen.

Was anscheinend nicht ganz klappte.

„Wer war es…?“, zischte Shizuo dann und zog den anderen wieder ein Stück näher, seine Hände drückten sich in Izayas Rücken.

Dieser blieb ruhig und seufzte schließlich, als der Blondschopf die aufgebaute Stimmung wieder versauen musste.

„Warum willst du das so dringend wissen?“, schleuderte Izaya zurück und hoffte damit, dass er den anderen zur Ruhe besann. Er hoffte, dass das Monster einfach knurrend zur Seite blicken würde, oder sich von ihm abwenden würde. Beides wäre ihm Recht.

Shizuo blickte tief in Izayas Augen, während ein leichtes Zittern durch dessen Arme ging.

„Weil ich den Täter finden werde.“

Shizuos Worte hangen für einen Moment in der Luft, füllten die kurze Stille. Einen Moment dauerte es, bevor sich seine Augen kurz weiteten. Izaya musste sich ein Lachen verkneifen.

„Ach? Und wozu? Damit du demjenigen gratulieren kannst, dass er mich erwischt hat? Damit du ihm Tricks verraten kannst, wie man mich das nächste Mal umbringt…? Hmm…?“

Sein Kichern wurde leiser, als er nach kurzer Zeit merkte, dass kein Knurren, Schnauben oder Sonstiges von dem Blondschopf kam.

Der Informant sah, wie ein seltsamer Ausdruck sein Gesicht zierte, gefangen zwischen Verärgerung, Verunsicherung, Zweifel und noch etwas anderem. Izaya konnte Shizuos Gefühle sowieso nie ganz interpretieren, abgesehen von seiner puren Wut. Denn die war ja nun wirklich kaum zu übersehen.

Und sie war auch wirklich die einzige Emotion, die ihm gegenüber provokant gezeigt wurde.

„Tch. Vergiss es.“

„Heh…?“

Izaya legte den Kopf schief, doch ihm entging nicht, wie Shizuo ihn mit diesem Blick anstierte. Er begann zu grinsen, als er sich selbstständig näher an ihn drückte.

Dann würde er warten.

Er würde auf das Thema zurückkommen. Izaya konnte ihn immer noch hinterfragen, was ihn dazu bewegt hatte. Ob nun jetzt oder morgen war nun auch egal.

„Also zurück zur Sache, ne…?“, wisperte der schwarzhaarige Mann, lehnte sich so nahe, dass er über den Lippen des anderen schwebte.
 

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Angestrengtes Keuchen war zu hören; erfüllte das große Wohnzimmer.

Shizuo lauschte den Geräuschen für eine Weile, spürte, wie der Floh versuchte seinen Atem zu fangen.

Es war also wirklich so weit gekommen.

Sie hatten es so weit treiben lassen.

Die Schuld auf den Floh zu schieben würde dieses Mal nicht klappen.

Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Ihre Beziehung befand sich in einem Wandel.

Ein Wandel, der so extrem war, dass er nicht genau wusste, was er empfinden sollte.

Erst als beide so ruhig waren, dass man schon fast eine Stecknadel fallen hören konnte, begann Shizuo sich zu bewegen und nahm den Kopf aus dem Nacken des anderen.

Der Informant hatte einen ziemlich seltsamen Ausdruck im Gesicht.

„Izaya?“

Rötliche Augen huschten zur Seite, mieden Blickkontakt, während er sich aufrichtete. Seine rechte Hand fuhr zu seiner Verletzung an dessen Seite. Shizuo verengte misstrauisch die Augen.
 

Izaya zischte innerlich.

Seine andere Hand zitterte mit dem Verlangen an seine Brust zu packen, an die Stelle, wo sein Herz saß. Es wollte nicht aufhören zu schlagen.

Es war regelrecht außer Kontrolle.

Und Izaya Orihara geriet nicht außer Kontrolle.

Nein.

Nicht ohne einen triftigen Grund.

Hinzu kamen die leichten Schmerzen seiner Verletzung, die immer schlimmer zu werden schienen.

Shinra, dieser Einfaltspinsel…

Die Tabletten, die er ihm gegeben hatte, schienen auch wirklich gar nichts zu bringen…

Als Izaya den skeptischen Blick des Monsters spürte, richtete er den Kopf zur Seite und ließ seinen Blick kurz über das Sofa schweifen – und besah sich das dreckige Spektakel, das sie zusammen produziert hatten.

„Deine Schuldenliste hat sich gerade um eine Sitzgarnitur erhöht.“, verkündete er kurz angebunden, während er mit den Füßen den Boden berührte. Bereit jederzeit aufzustehen.

Auf sein Gesicht legte sich ein schelmisches Grinsen.

Doch das Grinsen war anders.

Seine Mundwinkel zuckten unwillig und er mied jeglichen Blickkontakt mit dem Monster von Ikebukuro. Shizuo jedoch schien zu merken, dass irgendwas ganz und gar nicht richtig war.

Immerhin fühlte Izaya selbst, wie sein Körper ihm nicht ganz gehorchen wollte.

Doch statt ihn auszufragen oder gar wütend auf seinen Kommentar zu werden, brachte er nur ein simples Statement über die Lippen.

„Du bist auch schuld daran, Floh.“

Izaya grinste.

Natürlich.

Er wandte den Kopf ab und blieb stumm.

Es war nicht nur Shizuo, der sich seltsam benahm.

Seine freie Hand fuhr nun doch zu seiner Brust, legte sie flach über die Stelle des Herzens. Es pochte immer noch.

Zu schnell.

Zu laut.

Izaya verzog das Gesicht.

Dieses Spiel war nicht ausgegangen, wie er gedacht hatte.

Es stand Schach.

Sein Gegenspieler hatte die Chance ergriffen und ihm die Spielfigur geklaut. Nur, dass Izaya es noch nicht ganz begriffen hatte.

Und die Wichtigkeit dieser Spielfigur, schien erst jetzt in Izayas Kopf angekommen zu sein.

Er hob den Kopf, blickte stur geradeaus und erhob sich von dem schwarzen Sofa.

„O-Oi…“, hörte er den ehemaligen Bartender sprechen, die Stimme mit einem Ton Ungläubigkeit geprägt, sodass sie irgendwie anders klang.

Aber Izaya drehte sich nicht um; nahm monoton seine Unterwäsche und zog sie sich hastig über.

Er musste es stoppen; musste den Spieß umdrehen.

Es sollte nicht ihn treffen. Es sollte anders sein.

Doch es war bereits passiert.

Und dieses etwas beunruhigte ihn.

„Oi, Izaya!“, kam wieder die Stimme des ehemaligen Bartenders an seine Ohren und er verfluchte nun zum x-ten Male seine Wunde, als er sich auf dem Weg zur Treppe gezwungener Weise ans Geländer klammern musste. Dass ihm der Muskelprotz hinterher kam, war womöglich seine Strafe.

Es war leider sehr ungünstig.

Denn er konnte im Moment kaum einen klaren Gedanken fassen.

Sicherlich hätte er sonst schon längst einen bissigen Kommentar los gelassen, der den anderen zur Weißglut gebracht hätte.

Doch es hatte Priorität, dass er zuerst von ihm weg kam. Von diesem Monster.

Zumindest für einen kurzen Moment.

Er musste sich zusammen reißen; sich selbst wieder finden. Denn er war sich nicht sicher, wo seine antrainierte Maske hin verschwunden war…

Izaya spürte wie der blonde Mann hinter ihm war, unsicher, was er tun sollte. Er spürte den brennenden Blick ganz deutlich, obwohl er sich kein Stück umgedreht hatte.

„Was tust du da? Leg dich hin!“

Ein halber Befehl, verbunden mit einer Hand an seinem Arm.

Der Griff war nicht fest, aber auch nicht locker genug, um zu entschlüpfen.

Izaya drehte sich noch immer nicht um.

Ein bitteres Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

„Meine Medizin einnehmen. So wie Shinra es gesagt hat.“

„Sieht mir eher danach aus, als ob du gleich zusammen klappst.“, kam es sarkastisch von dem Blondschopf, und Izaya war kurz davor zu lachen, weil er dachte, dass der Muskelprotz wieder mal keine Ahnung hatte.

„Witzig, Shizu-chan.“

Er war nicht in der Laune für ein Gespräch; für eine hitzige Diskussion.

„Ist die Medizin für deine Verletzung?“

„Für was sonst, Shizu-chan?“

Izaya zog leicht an seiner Hand, versuchte dem Griff zu entkommen, doch der andere hatte kein Erbarmen.

„Lass los.“

Er hörte wie Shizuo schnaubte.

„Du wirst dich hinlegen, Floh.“

Izaya begann zu lachen.

Dieser Dummkopf schien nicht einmal die Zweideutigkeit in seinem Satz begriffen zu haben. Er könnte sich wahrlich jeden Moment hinlegen – und zwar auf seinen Allerwertesten wenn er sich nicht langsam mal zusammen riss.

„…Shizu-chan…“, begann Izaya, kam jedoch nicht dazu, seinen Satz zu beenden.

Shizuo stand dicht hinter ihm, starrte ihn direkt an, doch noch immer, drehte sich der Informant nicht um.

Die Hand drückte für einen Moment enger zu, bevor sich der Griff langsam wieder lockerte. Izaya wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund machte es ihn nervös.

Ein Seufzen war im nächsten Moment zu hören, bevor der Blondschopf sich endlich äußerte.

„Komm.“

Die Stille die danach folgte, war nicht wirklich…still. Es fühlte sich an wie eine Ladung Strom, die durch den ganzen Raum zuckte. Ungewiss, was genau passieren würde.

Shizuos Hand fuhr noch ein Stückchen tiefer, bis er bei Izayas kalter Hand angekommen war und nicht mehr sein Handgelenk umklammerte.

Izaya blieb still.

Bewegte sich keinen Millimeter.

Elektrisierende Pulse, die sein Blut nur noch schneller durch die Adern pumpen ließ, kamen plötzlich von der Berührung von Fingerspitzen. Ihre Hände vereinten sich, auch wenn die Bewegung nur vonseiten des Monsters kam.

Izaya Orihara war jemand, der sich nicht so leicht überrumpeln ließ.

Er war niemand, der unvorbereitet in einen „Kampf“ ging.

Doch dieses Gefühl von Unsicherheit und Nervosität, was nun auftauchte, wurde er nicht los. Shizuo war immer noch sein Erzfeind, ein gefährlicher Gegner, der unberechenbar sein konnte. Er konnte immer noch nicht genau sagen, was das Monster manchmal vorhatte.

Izaya biss sich auf die Unterlippe und wagte es immer noch nicht hochzuschauen.

Erbärmlich.

Er sollte dieses Spiel spielen.

Er selbst - Izaya Orihara - sollte die Figuren bewegen, und ihren Lauf bestimmen. Ihnen beim Sprung ins kalte Wasser zusehen. Aber Shizuo brach alles Gesetze, machte das Unmögliche möglich; brachte ihn dazu, dieses Mal still zu bleiben.

Der Informant gab keinen Laut von sich, spürte, wie der Blondschopf seine Hand nahm und ihn nach oben leitete. Gedanklich zwar unwillig, doch physisch ohne wirklichen Widerstand, folgte er ihm, unternahm nicht einmal einen Befreiungsversuch.

Warum er es nicht tat, war ihm selbst ein Rätsel.

Vielleicht war er zu müde.

Zu müde, um jetzt noch mit dem Monster zu zanken.

Zum anderen, musste er sich erstmal beruhigen, und sich eine neue Strategie überlegen. Denn dieses ganze Ereignis war schlussendlich nicht wirklich so verlaufen, wie er es eigentlich geplant hatte…


Nachwort zu diesem Kapitel:
long time no see my dear readers...

ughh...
Ich hab das Gefühl, eine Ewigkeit gebraucht zu haben um dieses Chapter zu schreiben.
Was laber ich eigentlich...es war eine Ewigkeit… ಠ_ಠ

In meinem Job nähert sich langsam die Weihnachtszeit, was sich leider jetzt schon bemerkbar macht. Sprich: Stressige Tage sind Normalität. Zumindest bis Anfang Januar (die Zeit wann ich endlich mal Urlaub bekomme)
Sehr viel Zeit zum Schreiben habe ich folglich nicht in nächster Zeit. ( ´△`)

Aber DRRR!!x2 Ketsu startet bald und ist ein großer Aufrechthalter an sich!! ; ▿;)ノ♥
Bin absolut aufgeregt!! Niemand wird mich aufhalten, muhahaha.

Vielen Dank an alle, die weiterhin diese Fanfiction verfolgen. Ihr seid die Größten! ♥ Komplett anzeigen

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