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Die Rache einer Hexe

oder: Das Loch im Raum-Zeit-Kontinuum
von

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Erwischt!

Die Tür schloss sich hinter ihm und er atmete durch. „Sie ist ja schon ganz niedlich“, murmelte er grinsend in sich hinein und machte sich auf dem Weg zu seinem Zimmer. An der nächsten Ecke wurde er plötzlich an die Wand gedrückt. „Was macht so ein Schwerenöter wie du, noch dazu um diese Uhrzeit, im Zimmer von Anuhea?“, fragte ihn eine unfreundliche Stimme. „Bist du etwa eifersüchtig, Yu?“, flötete der Rotschopf zuckersüß. Er wurde noch einmal, diesmal etwas heftiger, an die Wand gedrückt. „Che. Wenn du mich noch einmal mit Vornamen ansprichst...!“, drohte dieser.
 

Lavi wurde ernst. „Wir haben Musik gehört. Sie hat da so ein Gerät aus ihrer Welt mitgebracht. Manches war echt furchtbar, aber ein paar Sachen würden wohl selbst dir gefallen!“, die kleine Spitze konnte er sich nun doch nicht verkneifen. „Warum glaube ich dir nicht?“, zwischte der Blauhaarige. Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern. „Dabei weißt du eigentlich, dass du mir ruhig glauben kannst...“, bekam er zur Antwort. „Ich weiß zwar nicht, warum du dich da einmischst, aber ich habe nichts mit ihr vor. Sie ist eine nette junge Frau. Aber ich habe nicht das Bedürfnis, ihr an die Wäsche zu gehen. Sie löst in mir eher den Beschützerinstinkt aus. Das ist schwer zu erklären...“, verlegen lachend kratze er sich am Hinterkopf.
 

Nun ließ Kanda etwas von ihm ab und musterte ihn, als würde er dadurch erfahren, ob diese Antwort ehrlich war. Die Ablenkung nutze der Bookman, um den Spieß umzudrehen. Blitzschnell ergriff er den Kragen des anderen Exorzisten und stieß ihn nicht gerade sanft gegen die Wand. Er blickte ihn durchdringend an. „Was hast du vor, Yu-chan?“, fragte er. Doch er bekam nur das übliche „Che“ als Antwort. „Lass mich eins klarstellen.“, begann er langsam, bevor sich der Blauhaarige noch entschied, Mugen zu zücken. „Ich weiß nicht, was du vor hast und werde es so von dir wahrscheinlich nicht erfahren. Aber solltest du irgendeine Scheiße bauen, breche ich dir beide Beine. Und wenn ich das täglich 3 Wochen lang machen muss, bei deiner Regenerationsgeschwindigkeit!“, dabei schaute er böse.
 

Plötzlich erhellte sich seine Miene und er lachte los. „Meine Güte, ich höre mich schon an wie Komui! Ich glaube, ich brauche dringend Schlaf!“, damit ließ er von seinem Kameraden ab und drehte sich um. Dieser sah ihm verwirrt, aber auch etwas ertappt hinterher. Warum hatte er sich nicht einfach zusammenreißen können, als er Lavi aus ihrem Zimmer hat kommen sehen? Er wusste es einfach nicht und das behagte ihm gar nicht. 'Besser, ich lege mich auch hin.', beschloss er und ging in Richtung seines Zimmers.
 

Auf der Höhe des Zimmers von Anuhea blieb er stehen. Was waren das für Geräusche? Er lauschte an der Tür. Jetzt erkannte er, dass sie sang. Er verstand zwar den Text nicht, aber es hörte sich toll an. Er schloss die Augen und ließ sich einen Augenblick von der Melodie mitreißen.
 

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Kanda stolperte beinahe in ihr Zimmer. Er machte große Augen, als er sah, dass sie nur ein langes T-Shirt trug. Ihre langen, leicht gebräunten Beine waren ab Mitte des Oberschenkels nackt. Nur die Füße steckten in weißen Söckchen. Langsam schaute er in ihr, etwas irritiert drein blickendes, Gesicht. Ihre hüftlangen, leicht gewellten Haare fielen locker über die Schultern und rahmten ihr Gesicht mit den leuchtend grünen Augen ein. Er schluckte kurz, um den Schock zu verdauen. „Alles in Ordnung, Kanda? Hast du etwa gelauscht?“, fragte sie. Sie hätte ihn beinahe 'Yu' genannt, allerdings wollte sie den neugewonnen Respekt nicht direkt wieder verspielen.
 

„Ähm... ich habe Geräusche gehört und hab mir Sorgen gemacht. Ich habe eben zufällig gesehen, dass Lavi hier raus gekommen ist. Ich wollte sicher gehen, dass alles in Ordnung bei dir ist.“, log er. 'Für seine Verhältnisse redet er recht viel... Ich glaube er lügt', sie lachte ihn strahlend an. „Alles in Ordnung! Ich hab nur ein wenig Musik gehört. Tut mir leid, wenn du dir meinetwegen Gedanken gemacht hast.“, sagte sie, anstatt ihn mit ihrer Vermutung zu konfrontieren. Wenn sie ehrlich war, wollte sie gar nicht wissen, was er da an ihrer Tür wollte und warum. Sie hatte gerade angefangen, diesen komischen Leuten zu vertrauen. Kanda trat einen Schritt zurück. „Gute Nacht!“, sagte er knapp und drehte sich, ohne ihre Antwort abzuwarten auf dem Absatz um. „Wünsche ich dir auch!“, rief sie ihm nach.
 

'Dass ich jemals in so eine peinliche Situation gelange!', fluchte der Blauhaarige innerlich und lief rot an. Damit flüchtete er in sein Zimmer.



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