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Die Rache einer Hexe

oder: Das Loch im Raum-Zeit-Kontinuum
von

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Gelegentlich eine Kratzbürste

Nun stand sie schon wieder vor einer dieser Holztüren und war sich nicht sicher, was sie eigentlich hier tat. Sie zwang sich zum Klopfen und lauschte. Ein Buch wurde geräuschvoll zugeklappt, ein Stuhl schob sich nach hinten. Schwere Schritte wurden immer lauter und die Klinke ging nach unten. Die Tür ging auf und gab somit nicht nur den Blick auf ein, mit Büchern vollgestopftes, Zimmer frei. Auch ein sichtlich abgespannter Rotschopf stand im Türrahmen. Sein Blick fragend, als er seinen Besucher erkannte.
 

„Jerry hatte die Befürchtung, du seist krank, da du gestern nicht zum Abendessen in der Kantine warst.“, log sie, um die Stille zu unterbrechen. Erst jetzt sah er die dampfende Suppe und nahm ihr die Schüssel aus der Hand. „Danke.“, war die knappe Antwort. Er war bereits dabei, die Tür zu schließen, als Anuhea ihren Stolz über Bord warf. „Hör mal, ich weiß, dass meine Worte mit einer einfachen Entschuldigung nicht vergessen sind. Aber es tut mir wirklich leid, was ich gesagt habe. Auch mein Verhalten in der Kantine war mehr als unangebracht.“, sie sah ihn an. Lavi nippte ausdruckslos an der Suppe. Damit war ihr klar, dass er es ihr nicht so leicht machen würde. „Wie auch immer. Ich wollte dir nur sagen, dass die Worte aus Zorn heraus entstanden sind und...“, eine Pause entstand, während sie fieberhaft nach den richtigen Worten suchte. „Alles in Ordnung, ich hab schon verstanden. Lass uns einfach noch einmal von vorne beginnen.“, schlug er grinsend vor. Sie nickte erleichtert.
 

„Hallo. Ich bin Lavi. Exorzist und Bookman. Und du?“, fragte er im belustigten Plauderton und reichte ihr die Hand. „Hi. Mein Name ist Anuhea. Sensenmeisterin der Shibusen und gelegentlich eine Kratzbürste.“, stellte sie sich vor und nahm seine Hand, bevor beide in Gelächter ausbrachen. „Komm rein. Ich glaube, ich bin auf etwas gestoßen, dass uns weiterhelfen könnte.“, mit einem Wink deutete er auf den Schreibtisch. Sie ging an ihm vorbei in die Mitte des Raumes. Er schloss die Tür, leerte die Schüssel mit einem großen Zug und stellte diese zur Seite. Danach setzte er sich an seinen Tisch und schlug einen dicken Wälzer auf. Ein Notizzettel kam zum Vorschein. Interessiert las sie den Zettel.
 

„Heiliger Shinigami!“, murmelte sie erschrocken. Dann klopfte sie dem Bookman hart auf die Schulter. „Ich muss das von eben zurücknehmen! Du bist doch ein Teufelskerl!“, lachte sie und zwinkerte ihm zu. Er kratzte sich verlegen den Nacken. „Ich hab ja nur raus geschrieben, was in den den Büchern stand und ein wenig kombiniert.“ „Mit Lob kannst du auch nicht umgehen, oder?“, stellte sie trocken fest. „Loben kannst du mich, wenn du kurz vor deiner Abreise stehst. Und selbst dann weiß ich nicht, ob das nicht immer noch zu früh ist. Du könntest ja sonst wo rauskommen. Wir können das ja nicht testen. Es sei denn, Komui gibt dafür einen seiner Roboter her. Wobei ich mir da auch nicht sicher bin, ob das Risiko für deine Welt nicht viel zu groß ist.“, grinste der Rotschopf und erkannte, dass er ihr da noch was erklären musste. „Lass uns mal hiermit zu Komui gehen. Könntest du die zwei Bücher auf dem Bett nehmen? Auf dem Weg erkläre ich dir, was es mit Komuis Robotern auf sich hat.“, mit den Worten erhob er sich und Anuhea griff nach den beiden Büchern.
 

Auf dem Weg erzählte Lavi von durchdrehenden Robotern mit Kochprogramm, Oktopus-Beschussanlage und vielem mehr. Die Braunhaarige schüttelte ungläubig den Kopf. „Das musst du mir jetzt alles erzählen? Und vorher sagst du noch, dass er dieses Ding eventuell für das Portal bauen muss? Du bist aber auch ganz schön sadistisch veranlagt, oder?“, sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. „Keine Sorge, ich glaube, wenn er sich ein wenig zusammenreißt, baut der dieses Ding im Handumdrehen! Du wirst sehen“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Oder ich komme zurück und habe einen Oktopus auf dem Kopf, ja?“, beide lachten bei der Vorstellung, wie sie wutentbrannt wieder aus dem Portal marschierte und Komuis Kopf, lautstark schimpfend, auf die Tischplatte hämmerte.
 

Sie betraten, immer noch lachend, das Büro und wurden angeschaut, als seien sie Geister. Lenalee trat hinter ihnen mit einem Tablett Kaffee in den Raum. „Schön, dass ihr euch vertragen habt“, zwinkerte sie den beiden zu und hielt ihnen das Tablett hin. Während sich der Bookman freudig bediente, lehnte die Sensenmeisterin freundlich ab. „Ich glaube, wir haben hier was durchaus Hilfreiches gefunden!“, verkündete er im Raum. „Wir?“, fragte Anuhea irritiert und Lavi grinste sie an. „Wärst du nicht vorbei gekommen, hatte ich wahrscheinlich noch 3 Tage im Zimmer gesessen und alles durchgesehen, was nur im Entferntesten mit dem Thema zu tun hat.“, gestand er ihr. Beschämt schaute sie auf dem Boden. 'Also haben ihn meine Worte doch mehr getroffen, als er zugeben wollte. Ich bin aber auch ein Idiot. Dabei dachte ich, dass sie gar nicht mal so hart gewählt waren...', dachte sie. Die Braunhaarige lächelte ihn entschuldigend an, aber er winkte nur lächelnd ab. „Erspare mir bitte noch einen deiner dilettantischen Entschuldigungsversuche“, damit streckte er ihr neckisch die Zunge raus. Gespielt beleidigt, trat sie ihm genau so fest in die Kniekehle, dass er sich gerade noch auf den Beinen halten konnte. „Hey, du Kratzbürste!“, schalt der Angegriffene und beide lachten wieder los.
 

Komui schaute verwirrt. Woher kam plötzlich die gute Laune und warum verstehen sich Lavi und Anuhea auf einmal? Ein Blick zu seiner Schwester genügte, um zu wissen, dass er später alles erklärt bekommen würde. Also akzeptiere er die Situation vorläufig und freute sich insgeheim über diese Entwicklung.
 

„Dann zeigt mir mal, was ihr so herausgefunden habt!“, forderte der Leiter des Ordens die beiden auf.



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