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Wie Frühling und Herbst

von

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Epilog (Legolas)

Dies ist die Geschichte von Thranduil, Sohn des Oropher, Herrscher über das Waldlandreich, die Geschichte meines Vaters.
 

Er hat alles aufgeschrieben, was passiert ist. Es heißt oft, zehn Jahre seien nichts im Leben eines Elben, nur ein Wimpernschlag, doch manchmal sind sie alles – die Ereignisse dieser zehn Jahre damals machten meinen Vater zu dem, was er ist, zu einem Mann mit einem gebrochenen Herzen.
 

Ich kenne die Geschichte der zwei Prinzen, die Geschichte zweier Brüder, die so verschieden waren, und sich doch beide in meine Mutter verliebten. Ich weiß, wie einer schon immer die Verantwortung übernahm und von einen Tag auf den anderen dann plötzlich die ganze tragen musste, während der andere, der sich seit jeher davor drückte, schließlich ganz „davonkam“.

Ich glaube, manchmal erinnere ich meinen Vater zu sehr an seinen Bruder und bringe ihn dadurch in eine schmerzliche Situation. Er ist dann oft so streng mit mir, als würde er versuchen wollen, alles wieder gut zu machen, als würde er sich selbst die Schuld dafür geben, was damals passiert ist.
 

Ja, mein Vater hat alles aufgeschrieben, doch er redet nie darüber. Als ich endlich „alt genug“ war, hatte er sein Herz längst verschlossen. Ich kann es ihm nicht verübeln. Auch wenn es selbst für mich zunehmend schwieriger wird, ihm ein Lächeln zu entlocken.

Ich weiß, dass viele ihn fürchten. Sie fürchten die Kälte in seiner Stimme, die scheinbare Gleichgültigkeit und Unbeeindrucktheit in seinem ganzen Verhalten. Ich soll nicht zu anderen darüber sprechen, was passiert ist damals und ich respektiere diese Bitte. Doch manchmal wünschte ich, jeder könnte meinen Vater so sehen wie ich ihn sehe – als einen Mann, der Vieles gesehen und erlebt hat, als einen Mann mit einem Kämpferherz.
 


 

ENDE



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