Zum Inhalt der Seite

Wie Frühling und Herbst

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Oropher hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, Thranduil so in Gefahr zu bringen. Er hatte seinen Namen gerufen, um ihm zu zeigen, dass er ihm zur Hilfe kam, um ihm zu zeigen, dass er nicht länger alleine war. Dabei hatte er jedoch vergessen, dass Thranduil kein Krieger war wie Gornarbelethas, er hatte ihn aus dem Konzept gebracht und ihn abgelenkt – in einer Schlacht oft ein tödlicher Fehler.

Und dann stand er auch schon so gut wie vor ihm, als sein Sohn sich ihm zuwandte. Der Schmerz in seinen Augen, das eine Wort, das er sagte, machten Oropher sofort klar, dass die Situation noch viel schlimmer war, als er erahnt hatte. Doch noch bevor der Elbenherrscher die Zeit hatte, sein eigenes Handeln zu bereuen, tauchte hinter Thranduil dieser Ork auf und schlug ihn eiskalt von hinten nieder. Und sein Sohn fiel.
 

Oropher war nicht wütend, nein, er war absolut stinksauer. Schneller als man hinsehen konnte, war er an Thranduils Seite und hieb dem Ork mit einem gekonnten Schlag den Kopf ab. Ebenso verfuhr er mit drei anderen, die sich ebenfalls auf ihn stürzen wollten, ehe dann auch schon die königliche Wache zur Stelle war und diese Aufgabe übernahm.

Augenblicklich ließ sich Oropher neben seinem Sohn auf die Knie fallen und untersuchte dessen Wunden. Er kam zum Schluss, dass es schlimm war, aber nicht ganz so schlimm, wie es hätte sein können. Dennoch mussten sie sofort zurück zum Palast, zu den Heilern!

Während der Anführer der Wache Oropher ein Pferd holte, nutzte dieser seine Elbenmagie, um seinem Sohn zumindest ein kleines bisschen zu helfen – damit er den Weg zurück gut überstehen würde.

Und dann war auch schon das Pferd da und nachdem man den immer noch bewusstlosen Prinzen hinaufgehoben und sein Vater hinter ihm Platz genommen hatte, galoppierte es so schnell wie möglich Richtung Palast.

Oropher hatte ganz und gar kein schlechtes Gewissen, die letzten paar Orks seinen Kriegern zu überlassen. Und Gornarbelethas war nicht dazu zu überreden, ebenfalls nach Hause zu reiten und sich von den Heiler versorgen zu lassen. Unter dem Schutz der königlichen Wache ließ Oropher ihn auf dem Schlachtfeld zurück, er hatte keine Zeit zu verlieren, mit seinem Jüngeren zu diskutieren kam jetzt nicht in Frage. Thranduil war alles, was jetzt zählte. Oropher hatte ihn schon einmal im Stich gelassen, jetzt sollte sein Fehler nicht auch noch seinem Sohn das Leben kosten.
 

********************************************************************************
 

Einige Stunden später
 

Oropher fühlte sich nicht wirklich imstande, an etwas anderes zu denken, als an seinen Sohn, der sich noch immer in Behandlung bei den Heilern befand. König hin oder her, er war auch Vater und alles andere erschien ihm zweitrangig, alles andere war unwichtig.
 

In diesem Moment wurde die Tür zur Großen Halle geöffnet, in der Oropher nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit hin und her wanderte, und eine Heilerin kam herein.

„Mein König...“ Sie verneigte sich.

Das war Oropher aber in diesem Moment ganz egal: Er kam auf die Elbin zu, blieb direkt vor ihr stehen und ohne jede Wahrung von Höflichkeit und Königlichkeit wollte er sofort wissen, wie es seinem Sohn ging.

„Seine Majestät ist nicht in Lebensgefahr“, kam die Antwort. „Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass Prinz Thranduil noch nicht bei Bewusstsein ist. Wir warten noch, dass er wieder aufwacht.“

Oropher wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. „Und wann wird er...?“

„Das kann man nicht genau sagen“, erklärte die Heilerin. „Seine Wunden sind nicht so gravierend. Er hat zwar einiges an Blut verloren, doch nach ein paar Stunden Schlaf sollte das wieder aufgeholt sein... Womöglich dauert es bei ihm einfach etwas länger, das ist bei jedem etwas anders...“

„Danke.“ Oropher nickte knapp. Zumindest ein Teil seiner Sorgen war ihm wieder genommen. Er durfte die Hoffnung jetzt nicht aufgeben, er musste an Thranduil glauben.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück