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Undisclosed Desires

[CWxOC]
von

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Fearing The Consequences

Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt. Wozu hatte ich diese Lüge überhaupt erst erzählt, wenn mir nun Alex gegenüber die Wahrheit herausgeplatzt war? Ich beschloss an den See zu gehen und dort den Rest meiner Mittagspause zu verbringen, zurück in die Große Halle konnte ich nicht. Ich wollte nicht die besorgen Blicke von Greta auf mir spüren oder die sensationslustigen Blicken von Shannon und Dorothy, aber am wenigsten wollte ich Alex unter die Augen treten. Ich wüsste auch nicht, was ich ihm noch hätte sagen sollen. Ich ließ mich ins Gras fallen. Heute war ein schöner Oktobertag, die Sonne schien und nur ein paar vereinzelte Wolken ließen sich am Himmelblicken. Die Sonnenstrahlen sorgen dafür, dass die Temperaturen sich noch im angenehmen Bereich befanden und ich somit nicht einmal im Gras liegend fror, obwohl es bereits Mitte Oktober war.

Ich hörte Schritte auf mich zukommen und als sich jemand neben mich ins Gras setzte, musste ich nicht einmal den Kopf zur Seite drehen um festzustellen, dass es Charlie war.

„Du bist auf einmal davor gestürmt“, stellte er fest. „Ich dachte, es wäre klug, wenn ich mal nach dir sehe.“

Ich setzte mich auf. „Der Gerüchtekessel scheint zu brodeln“, meinte ich. Er schien verstanden zu haben, was ich meinte. „Es tut mir Leid, dass ich dich damit rein gezogen habe.“

Charlie sagte nichts und eine Weile lang schwiegen wir uns an. Es tat gut nicht reden zu müssen, sondern einfach nur zu wissen, dass jemand da war. Ich genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen auf meiner blassen Haut und hielt die Augen geschlossen. „Ich hab Alex die Wahrheit gesagt. Nun werden nicht mehr alle denken, dass irgendwas zwischen uns läuft.“

„Wieso?“

„Es ist mir heraus gerutscht. Aber ich glaub, es ist besser so. Lügen fliegen sowieso immer auf, ich weiß gar nicht, warum ich damit überhaupt angefangen habe.“

„Manchmal ist es einfacher zu lügen als sich der Wahrheit zu stellen.“

„Ja, manchmal“, hauchte ich nur. „Charlie, warum bist du hier her gekommen?“, wollte ich von dem Gryffindor wissen.

„Wir wollten doch zusammen zu Zaubertränke gehen, schon vergessen?“

„Nein.“ Immer noch war es für mich ein Rätsel, warum ausgerechnet er nach meinem Streit mit Alex mir Gesellschaft leistete, aber ich beschloss es erstmal auf sich beruhen zu lassen. „Ich weiß nicht, wie ich Alex nun überhaupt wieder unter die Augen treten soll.“

„Das wird sich schon alles wieder einrenken, es braucht nur etwas Zeit.“

„Wir sollten uns wohl langsam auf den Weg zu den Kerkern machen“, sagte ich, um das Thema zu wechseln. Ich wollte nicht länger über mein ganzes Dilemma reden.
 

Anstatt mich zu meinen Freunden zu stellen, blieb ich bei Charlie. Ich hatte nur einen flüchtigen Blick zu ihnen geworfen, sodass ich erkennen konnte, wie Alex zu Boden sah und es vermied zu mir zu sehen.

„Charlie, wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?“ Perkins klopfte ihm auf die Schulter, als wir uns zu zwei Gryffindors stellten. Neben ihm stand noch ein brünettes Mädchen, an dessen Namen ich mich nicht erinnern konnte.

„Wir waren draußen am See“, antwortete Charlie ihm. Erst in diesem Moment schien Perkins mich wirklich wahrgenommen zu haben.

„Hey, Maddock, richtig? Und du willst wirklich mit unserem Charlie hier das Projekt gemeinsam machen? Tust du das freiwillig oder hat er dich verhext?“, lachte der Gryffindor.

„Du tust ja so, als wäre es schrecklich mit mir das Projekt zu machen“, erwiderte Charlie und tat als wäre er empört, seine Mundwinkel zuckten jedoch leicht nach oben. Es wirkte, als könne er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Tut mir Leid, aber ich kenne deine nicht vorhandenen Fähigkeiten für dieses Fach, ein Wunder, dass du es überhaupt noch belegst.“ Perkins sah wieder zu mir. „Aber mit dir hat er eine reelle Chance in diesem Projekt nicht komplett zu versagen, immerhin scheint Professor Snape dich ja sogar ein bisschen zu mögen und das obwohl du nicht in Slytherin bist.“ Was er da sagte, stimmte wohl. Ich hatte noch nie große Schwierigkeiten mit dem sonst so grimmig dreinblickenden Hauslehrer der Slytherins. Dies lag mit Sicherheit zum großen Teil daran, dass ich ein Händchen für Zaubertränke hatte und mich geschickt in seinem Fach anstellte.

„Ich bin immerhin auch nicht in Gryffindor, denn auf euer Haus scheint er es ja besonders abgesehen zu haben“, witzelte ich. Perkins lachte. Bevor er noch etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür zum Klassenzimmer und die wenigen Schüler, die noch Zaubertränke belegten, traten ein. Da Snape uns bereits in der vergangenen Stunde gesagt hatte, dass wir uns direkt zu Beginn der Stunde mit unserem Partner zusammen setzen sollten und er jedem zehn Punkte abziehen würde, der dies vergaß, folgte ich Charlie und den anderen beiden Gryffindors. Charlie und ich setzten uns an einen Kessel in der Nähe von Perkins und dem Gryffindor Mädchen, von dem ich immer noch nicht wusste, wie sie hieß. Als ich mich im Raum umsah, stellte ich erleichternd fest, dass Alex und Greta sich fast am anderen Ende des Klassenzimmers befanden.

„Wie ich überrascht feststelle, seid Ihr in der Lage meinen Anweisungen Folge zu leisten.“ Snape war so eben förmlich ins Klassenzimmer gestürmt und stand nun vor uns. „Jede Gruppe wird von mir einen Trank zu geteilt bekommen, für den ihr vier Wochen Zeit habt ihn zu brauen. Ich erwarte zusätzlich ein ausführliches Protokoll über das Projekt. Am Ende werden sowohl Qualität des Trankes, als auch Ausführlichkeit und Wahrheitsgehalt der Protokolle in die Wertung fallen. Das ganze wird nach dem UTZ Schema gewertet und denken Sie gar nicht daran, dass ich hier weniger streng bewerte.“ Ohne noch weitere Worte zu verlieren, begann er jeder Gruppe eine Karte auszuteilen. Als er bei Charlie und mir ankam, hielt er kurz Inne und ich glaubte für einen kurzen Moment Unverständnis in seinen Augen zu sehen, ehe er mir eine Karteikarte reichte. Er lief wieder nach vorne zu seinem Pult. „Denkt nicht daran mich wegen jeder Kleinigkeit zu fragen. Für unnötige Fragen werde ich jedem fünf Punkte abziehen“, sagte Snape. Er wandte seinen Blick in meine Richtung. „Des Weiteren wird der Partner nicht mehr gewechselt, auch wenn es sich als falsche Wahl heraus stellen sollte.“ Na toll, nun schien ich Snape auch noch damit verärgert zu haben, dass ich das Projekt gemeinsam mit Charlie machte. „Also, fangt an.“

„Welchen Trank haben wir?“, fragte Charlie und beugte sich zu mir rüber, um auf die Karte zu sehen. Ich sah ebenfalls auf die Karte auf der Veritaserum stand. Wir mussten also den Wahrheitstrank brauen. Dies war zwar ein recht komplizierter, dennoch ein gut schafbarer Trank, wenn ich mich recht entsinnte.

„Hätte schlimmer sein können“, sagte ich zu Charlie. „Bei dem Trank ist es wichtig die Mengenangaben sehr genau einzuhalten und auch die Anweisungen präzise zu befolgen, jedoch ist es nicht allzu viel, was getan werden muss. Es gibt längere Phasen, in denen er einfach nur köcheln muss.“

„Also haben wir eine gute Chance, dass wir trotz meiner Anwesenheit nicht völlig versagen.“

„Mit ein bisschen Übung bist du gar nicht so schlecht. Immerhin hast du die ZAG Prüfung auch geschafft.“

Charlie lachte. „Das habe ich nur Dank June geschafft, sie hat mir vor den Prüfungen förmlich in den Hintern getreten, besonders für Zaubertränke.“ Jetzt erinnerte ich mich auch wieder an den Namen von der Gryffindor Schülerin, Juniper Cavanaugh.

„Dann werde ich Cavanaugh nun diese Aufgabe abnehmen. Von nun an ist es meine Aufgabe dir in den Hintern zu treten, damit du deinen UTZ in Zaubertränke schaffst.“ Ich zwinkerte ihm zu.

„Noch nie hat es mich so sehr gefreut, dass mir ein Mädchen in den Hintern treten will“, grinste Charlie. Wir sahen uns kurz in die Augen und mussten dann gleichzeitig losprusten, was Snapes Aufmerksamkeit auf uns richtete.

„Maddock, Weasley!“, blaffte er uns an. „Dieses Projekt ist nicht dazu gedacht, dass Sie sich amüsieren. Zehn Punkte Abzug für jeden von Ihnen.“

Wir bemühten uns den Rest der Stunde uns über Veritaserum zu informieren und einen Plan für das Bräuen des Trankes zu machen, damit wir nicht noch einmal in das Visier von Snape gerieten und er uns noch einmal Punkte abziehen konnte oder womöglich noch auch die Idee kam uns zum Nachsitzen zu verdonnern.
 

Am Ende der Stunde trödelte ich mit Absicht beim Einpacken meiner Sachen herum. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich die ganze Zeit Alex und wartete darauf, dass er den Raum verließ. Dies tat er auch ohne nur einen Blick in meine Richtung zu werden, während Greta auf mich zu warten schien. Ich gab ihr ein Zeichen, dass sie vorgehen sollte, was sie nach kurzem Zögern auch tat. Charlie, Cavanaugh und Perkins hatten auf mich gewartet und gemeinsam verließen wir die Kerker.

„Weißt du, Maddock, mir ist da zu Ohren gekommen, dass da zwischen euch was laufen soll, aber der gute Charlie streitet alles ab, da würde mich doch mal interessieren, was du dazu zu sagen hast.“ Perkins zwinkerte mir zu.

„Ganz Hogwarts scheint ja nur noch das eine Gesprächsthema zu haben“, knurrte ich. „Da läuft absolut gar nichts. Und zu deiner Information, ich weiß, dass du von Melissa gehört hast, dass ich auf Charlie stehen würde, auch das ist nicht mehr als ein Gerücht.“

„Das habe ich schon fast befürchtet, dabei dachte ich, dass Charlie vielleicht eine Freundin gefunden hätte, dann wäre er nich mehr so allein unter Pärchen.“ Perkins grinste schon fast diabolisch.

„Simon, du kannst manchmal echt schrecklich sein“, meinte Cavanaugh.

„Ach, June, so etwas sind wir doch von ihm gewohnt“, kommentierte Charlie das Ganze mit einem Grinsen im Gesicht. „Gwen, ich möchte mich förmlich für Simon entschuldigen, er ist ein Idiot.“

Perkins hielt sich seine Hände auf die Brust. „Wie kannst du das nur sagen? Charlie, du hast mich zutiefst verletzt, ich dachte, wir wären Freunde.“ Kurz sah er gekränkt aus, lachte im nächsten Augenblick aber schon wieder.

Wir erreichten die Eingangshalle. „Wir gehen schon mal hoch in den Gemeinschaftsraum“, sagte Cavanaugh und zog Perkins hinter sich her, der nicht recht zu verstehen schien, dass sie nicht auf Charlie warteten.

„Ich sollte dann auch wohl mal gehen“, murmelte ich. Wenn ich daran dachte, dass ich oben Alex über den Weg laufen konnte, dann wäre ich am liebsten umgedreht und so weit es nur ging fortgerannt. Mir war jedoch auch bewusst, dass ich mich früher oder später ihm stellen musste. Außerdem musste ich noch mit Greta reden, ich wusste nicht wie viel Alex ihr schon erzählt hatte, dennoch war ich mir sicher, dass sie ziemlich verwirrt sein musste und nicht Recht wusste, was genau geschehen war.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Charlie sah besorgt aus.

„Nicht wirklich, aber das wird schon wieder.“ Ich lächelte halbherzig. „Früher oder später werde ich Alex wieder über den Weg laufen, das heraus zu zögern bringt auch nichts.“

„Falls es irgendwas gibt, was ich für dich tun kann, sag Bescheid. Immerhin steh ich noch in deiner Schuld.“

„Danke. Ich wüsste jedoch nicht, was du tun könntest, was die ganze Situation einfacher machen würde.“ Ich seufzte. „Wir sehen uns dann sicher morgen.“

„Bis morgen, Gwen.“
 

Im Gemeinschaftsraum saßen Alex, Garrett und Greta in unserer üblichen Ecke. Ich atmete einmal tief ein und aus, ehe ich zu ihnen ging. Mit jedem Schritt den ich ihnen näher kam, desto schwieriger fühlte es sich an.

„Hey“, sagte ich einmal in die Runde, wandte mich dann an Alex, der auch mich musterte. „Können wir kurz reden?“ Er nickte. Gemeinsam suchten wir uns eine ungestörte Ecke im Gemeinschaftsraum, in die wir uns nebeneinander auf ein Sofa setzten. Eine Weile lang schwiegen wir uns nur an ehe er das Wort ergriff.

„Du hättest es mir von Anfang an sagen können. Greta hat mir erzählt, dass du Angst hattest, dass sich etwas zwischen uns verändern würde.“ Er klang so furchtbar ernst, so hatte ich ihn noch nie sprechen hören. „Ich kann damit umgehen, Gwen und ich werde dir auch nicht einfach so den Rücken zu wenden.“

„Es tut gut das zu hören. Bleiben wir weiterhin Freunde?“

„Sicher, immerhin bist du meine beste Freundin“, erwiderte er. „Es tut mir Leid, dass ich nicht die gleichen Gefühle für dich habe.“

„Und mir tut es Leid, dass ich dich angelogen habe.“ Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, woraufhin er einen Arm um mich legte.

„Ich hoffe, es bleibt zwischen uns alles so wie es immer war“, flüsterte Alex gerade so laut, dass ich es hören konnte. Auch wenn ich bei seinen Worten einen Stich in meinem Herzen fühlte, so war dies nur ein kleiner Preis, wenn wir dafür weiter befreundet blieben. In diesem Moment genoss ich einfach nur seine Nähe, ich wollte nicht weiter an meine unerwiderte Liebe denken, nicht weiter daran, dass wir uns in letzter Zeit viel zu viel gestritten hatten und auch nicht daran, dass ich Charlie Weasleys Nähe fast genauso sehr genoss. Jetzt zählten nur wir beide, Alex und Gwen, so wie es vor dem Kuss gewesen war und so wie es hoffentlich immer sein würde.



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