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Undisclosed Desires

[CWxOC]
von

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Lessons To Learn

Die kommende Woche zog sich hin wie Druhbels Bester Blaskaugummi. Die meiste Zeit war ich damit beschäftigt, entweder zu lernen oder Alex aus dem Weg zu gehen. Hinzu kam noch das Quidditchtraining. Das war die einzige Zeit, in der ich ihm nicht aus dem Weg gehen konnte, doch abgesehen von seinen Anweisungen, die Quidditch betrafen, ignorierte ich ihn komplett. Ich war mir nicht einmal sicher, warum ich ihn mied, ob es nun daran lag, dass er ein Versprechen gebrochen hatte oder dass ich mich einfach nicht der Tatsache stellen wollte, dass ich in jemanden verliebt war, der nichts anderes als Freundschaft im Sinn hatte. Ich wusste es einfach nicht, jedoch blieb mir nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Da es mein letztes Jahr war und die Abschlussprüfungen bereits in einem dreiviertel Jahr stattfanden, konnten wir uns alle kaum vor Hausaufgaben retten. Jeden Tag wurde es gefühlt mehr und mehr, dass die Professoren uns aufhalsten.

Ich war froh, als endlich das Wochenende gekommen war. Noch nie war mir eine Woche so lang vorgekommen. Erst am Samstagmorgen beim Frühstück wurde mir wieder bewusst, dass ich mich mit Weasley verabredet hatte um ihm Nachhilfe in Zaubertränke zu geben. In der Woche hatte ich keine Zeit gehabt mir darüber den Kopf zu zerbrechen, ich hatte einfach zu viel um die Ohren gehabt. Greta war gerade dabei von der letzten Vertrauensschülersitzung zu erzählen, doch ich hörte nur mit halben Ohr hin, zu sehr war ich nun damit beschäftigt mir Gedanken darüber zu machen, warum Weasley ausgerechnet mich gefragt hatte ihm zu helfen. Er hatte genug Freunde und mit Sicherheit war auch einer von ihnen gut in Zaubertränke. Zudem wunderte es mich noch mehr, dass er sich ausgerechnet für ein Hogsmeadewochenende zum Lernen verabreden wollte. Mir war dies nur recht, so musste ich nicht mit Greta und dem Grund meines Unbehagens, Alex, nach Hogsmeade gehen. Ich konnte Greta kaum verbieten weiterhin mit ihm befreundet zu sein, das wollte ich auch gar nicht, nur ich selbst wollte ihn nicht sehen.

Plötzlich wurde ich von der Seite angestupst. „Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“

„W-was?“ Ich war so sehr mit meinen Gedanken abgedriftet, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie Greta mich etwas gefragt hatte.

„Du stocherst schon seit geschlagenen fünf Minuten in deinem Rührei. Ist alles in Ordnung?“

Ich blickte auf meinen Teller und hatte auch gar nicht mitbekommen, wie ich mit meinen Gedanken abgesunken mein Rührei die ganze Zeit von einer auf die andere Seite des Tellers geschoben hatte. „Ist nur wegen Alex und dann noch die Nachhilfe mit Weasley“, murmelte ich. Warum musste mein letztes Jahr nur so chaotisch anfangen?

„Mach dir keinen Kopf, es wird sich schon alles wieder finden“, versuchte Greta mich aufzumuntern. Ich erwiderte ihre Aufmunterung mit einem schiefen Lächeln und hoffte inständig, dass sie Recht hatte.
 

Als ich um kurz nach drei in die Große Halle ging, sah ich Weasley am Haustisch der Gryffindors sitzen und in einem Buch blättern.

„Hi“, begrüßte ich ihn, während ich mich zu ihm setzte. Er zuckte kaum merklich zusammen, er schien wohl nicht mitbekomme zu haben, wie ich mich ihm genähert hatte.

„Hey, Gwendolyn.“

„Gwen“, korrigierte ich ihn. Ich mochte es nicht, wenn man mich mit meinem vollständigen Namen ansprach. Dies taten auch nur die Lehrer und mein Vater, wenn ich etwas angestellt hatte.

„Gwen“, wiederholte er mir einem Lächeln im Gesicht. Er klappte das Buch vor sich zu und stecke es in seine Schultasche. „Wir sollten uns nach einem leeren Klassenzimmer umsehen“, fügte er dann hinzu.

„Wie wäre es mit dem Zaubertränkeclub, dort ist sicher ein Kessel frei, den wir benutzen könnten“, schlug ich vor und Weasley nickte zustimmend.

„Gute Idee.“ Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Kerker, wo sich der Raum für den Zaubertränkeclub nicht unweit vom Klassenzimmer für Zaubertränke befand. Mir brannte immer noch die Frage auf Zunge, weshalb er sich gerade heute und mit mir hier zum Lernen treffen wollte. Erst als wir fast beim Raum angekommen waren, schaffte ich es mich zu überwinden und ihn einfach zu fragen.

„Charlie, kann ich dich mal etwas fragen?“

„Sicher“, sagte er und klang dabei etwas überrascht.

„Warum hast du mich um Hilfe gebeten und das ausgerechnet an einem Hogsmeadewochenende?“ Fragend sah ich ihn an, während er den Blick weiter nach vorne gerichtet hatte.

„Nun, die bist doch die beste aus unserem Jahrgang in dem Fach“, antwortete er, „da ist es ja nur logisch, dass ich dich Frage.“ Er hielt kurz inne und kratze sich verlegen am Kopf. „Naja und nächste Woche beginnen wir mit den Zaubertrankprojekten und ich hatte gehofft, dass ich dich heute dazu überreden könnte, dass wir das gemeinsam machen.“ Nun wandte er sich auch mir zu. „Ich weiß, ich bin wirklich schlecht und du willst sicher nicht die nächsten vier Wochen mit einem Trottel wie mir an einem Trank arbeiten. Mit Sicherheit hast du auch schon einen Partner. Es ist nur das…“ Er machte eine kurze Pause und schien nach den passenden Worten zu suchen, während er an die Wand hinter mir starrte. Ich nutzte die Zeit, um ihn genauer zu mustern. Noch nie hatte ich wirklich viel Zeit mit ihm verbracht, eigentlich bis jetzt sogar gar keine, wenn man davon absah, dass wir einige Fächer zusammen hatten und unsere Hausmannschaften gegeneinander spielten. Hinzu kam noch, dass er als Sucher und ich als Hüterin spielte, sodass wir nicht mal in einem Spiel Kontakt hatten. Dies konnte man aber kaum als miteinander Zeit verbringen bezeichnen. Während ich nun die Gelegenheit hatte ihn genauer anzusehen, stellte ich fest, dass er ebenso feuerrote Haare besaß wie ich, nur das meine Haare im Gegensatz zu seinen lockig waren. Seine Haare waren etwas länger geschnitten. Auf seinen Wangen befanden sich zahlreiche Sommersprossen und seine haselnussbraunen Augen hatten eine solch warme und ruhige Ausstrahlung, wie ich sie noch nie zuvor bei jemandem gesehen hatte. „Gwen, ich könnte deine Hilfe wirklich dringend gebrauchen.“ Seine dunkle Stimme riss mich aus seinen Gedanken und erst nun stellte ich fest, dass er auch mich wieder ansah.

„Ich helfe dir“, hörte ich mich sagen und war im gleichen Augenblick erschrocken darüber. Wann, bei Merlins Unterhose, hatte ich beschlossen ihm zu helfen? Und wie sollte ich das Greta erklären, dass sie sich nun einen neuen Partner suchen musste?

Charlie begann zu grinsen. „Danke, du hast wirklich etwas gut bei mir.“
 

„Nein“, rief ich, doch es war zu spät, Charlie hatte die Ingwerwurzel bereits in den Kessel geworfen, worauf hin es einen lauten Knall gab und tiefschwarzer Rauch aus dem Kessel stieg. Nachdem uns gerade beinahe der Kessel um die Ohren geflogen war und ich hustend versuchte den Rauch mit meinen Händen fort zu wedeln, wurde mir bewusst, was mir die nächsten Wochen bevorstand. Der Rotschopf hatte wirklich nicht übertrieben, als er sagte, wie schlecht er in diesem Fach wäre. Ich war mir sicher, dass Charlie Weasley mir einiges nach den kommenden Wochen schulden würde.

„Es tut mir wirklich Leid, das war nicht meine Absicht“, entschuldigte er sich mit einer durch den Rauch verursachten kratzigen Stimme.

„Ist schon in Ordnung“, sagte ich beschwichtigend. „Du hättest zuerst den Kessel noch drei Mal im Uhrzeigersinn umrühren müssen, ehe du die Ingwerwurzel hinein tust“, erklärte ich ihm und er hörte mir aufmerksam zu. „Ich denke, wir sollten es für heute dabei belassen“, fügte ich nach einem erschrockenen Blick auf meine schwarze Armbanduhr hinzu. Es war bereits sechs Uhr. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass wir schon fast drei Stunden damit verbracht hatten zu lernen. Mit einem Schwung meines Zauberstabs beseitigte ich die Sauerei, die wir veranstaltet hatten. Anschließend machten wir uns auf den Weg zurück zur Großen Halle. Das Schloss begann sich langsam wieder mit den Rückkehrern aus Hogsmeade zu füllen.

„Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du das für mich tust“, durchbrach Charlie die Stille.

„Ist wirklich kein Problem“, erwiderte ich und lächelte schief. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob es wirklich kein Problem war, aber ich versuchte es wenigstens ihn glauben zu lassen.

„Kann ich nun dir eine Frage stellen?“ Nun sah ich Charlie überrascht an, nickte aber kurz darauf. „Wieso glauben alle, dass du in mich verliebt wärst? Es muss doch einen Grund für dieses Gerücht geben.“

Betreten sah ich zu Boden. Meine Wangen begannen zu glühen. Sollte ich es ihm sagen? Ich könnte doch auch einfach so tun, als wüsste ich von nichts und die anderen nur verrückt wären. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich es ihm schuldete ehrlich zu ihm zu sein, immerhin hatte ich ihn auch irgendwie mit darein gezogen.

„Weil ich das Gerücht in die Welt gesetzt habe“, gestand ich ihm und erzählte ihm darauf die ganze Geschichte, die zwischen Alex und mir vorgefallen war. Von dem Kuss an meinem Geburtstag, der seltsamen Stimmung zwischen uns und der vermeintlich rettenden Notlüge. „Es tut mir leid, dass ich dich mit reingezogen habe, das war wirklich nicht meine Absicht.“

„Also bist du nicht in mich, sondern in Alex Bradley verliebt“, schlussfolgerte er.

„Ja, aber bitte sag es keinem. Es ist grad sowieso schon alles so seltsam zwischen Alex und mir, das würde es nur noch seltsamer machen“, bat ich den Weasley.

„Versprochen.“ Er grinste mich an. „Ich werde auch nicht versuchen dich mit ihm zu verkuppeln.“

Ich grinste nun auch ihn an. „Das will ich dir auch geraten haben, sonst sorge ich dafür, dass dir dein Kessel erneut um die Ohren fliegt.“ Wir prusteten gleichzeitig laut los. Es war angenehm so mit ihm zu lachen.

„Charlie“, rief jemand durch die Eingangshalle und ich erkannte den Gryffindorjäger Perkins, der wohl nach seinem Freund Ausschau gehalten hatte. Charlie hob die Hand und bedeutete ihm, dass er gleich rüberkommen würde.

„Ich sollte dann wohl zu meinen Freunden gehen. Wir sehen uns dann Montag in Zaubertränke?“, fragte er schon fast.

„Ja, sicher. Bis Montag, Charlie.“

„Bis dann.“ Er warf mir noch ein letztes Lächeln zu, ehe er zu Perkins hastete. Ich sah ihm noch kurz nach, wie der Rotschopf mit seinem Freund die Treppe hochging, ehe ich mich selbst auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws machte.
 

„Da bist du ja endlich, wir haben uns schon gefragt, wo du bist“, sagte Greta, während ich mich zu Alex und ihr in die Sofaecke setzte. Ich sah zu Alex und musterte ihn kurz, er sah unsicher aus und schien nicht recht zu wissen, wie er sich mir gegenüber verhalten sollte. Ich seufzte und mir wurde langsam klar, dass es keinen Sinn hatte, dass ich so sauer auf ihn war. Woher ich diese Erkenntnis nahm, war mir nicht einmal selbst bewusst.

„Alex“, setzte ich an und er war überrascht, dass ich wieder mit ihm sprach, „ich weiß, dass du es nur gut gemeint hast, aber versprich mir, dass du in Zukunft so etwas nicht mehr machst.“

„Ich verspreche es dir“, sagte er. Alex schien glücklich darüber zu sein, dass ich wieder mit ihm sprach. „Ist wieder alles gut zwischen uns?“, fragte er hoffnungsvoll, worauf hin ich nickte.

„Klar, ein Leben ohne so einen Idioten wie dich, ist doch langweilig“, grinste ich, worauf hin er lachte.

„Ich bin eben ein unwiderstehlicher Idiot“, erwiderte er. Ich streckte ihm die Zunge raus. Es war schön wieder mit ihm zu sprechen. Warum hatte ich ihn nur so gemieden? Ich musste verrückt sein.

„Ich bin so froh, dass ihr euch wieder vertragen habt“, sagte Greta erleichtert. „Und wie war die Nachhilfe?“, fragte sie dann.

„Nachhilfe? Worin brauchst du denn Nachhilfe?“, wollte nun Alex verwundert wissen.

„Ich brauche keinen Nachhilfe, ich gebe welche“, erklärte ich ihm.

„Und wem?“

Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, es war mir irgendwie unangenehm es ihm zu sagen, aber ich hatte auch nicht wirklich eine Wahl. „Weasley“, antwortete ich knapp.

„Oh, deswegen bist du so gut gelaunt und hast mir vergeben“, lachte Alex, worauf ich ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. „Ach, komm schon, Gwen, lass mich doch wenigstens noch ab und an einen Spruch bringen. Das macht doch meinen Charme aus“, zwinkerte er mir zu, was mich dazu brachte ihn in die Seite zu boxen.

„Du solltest nicht immer zu viel von deinem Charme versprühen, das kostet dich noch irgendwann dein Leben“, meinte ich nun und grinste ihn kurz darauf an, was er nur erwiderte.

„Bevor ihr gleich noch anfangt euch zu prügeln, sollten wir lieber zum Abendessen runter gehen“, unterbrach uns Greta. Ich war mehr als nur froh darüber, dass ich wieder so frei mit Alex lachen konnte. Mehr und mehr wurde mir bewusst, dass ich mich in der letzten Woche einfach nur idiotisch aufgeführt hatte und ich kam zu der Überzeugung, dass lieber ganz Hogwarts denken sollte, ich wäre in Weasley verliebt, als meine Freundschaft mit Alex zu riskieren, denn ohne ihn fehlte einfach etwas. Zudem wusste dieser nun, was die Wahrheit war und würde den Gerüchten hoffentlich keine Beachtung schenken.
 

Wir waren bereits beim Nachtisch angelangt und ich löffelte bereits die letzten Reste meines Schokoladenpuddings, als ich einen Blick hinüber zum Gryffindortisch warf, wobei ich Charlie entdeckte, der sich mit seinen Freunden unterhielt. Als hätte er den Blick auf sich gespürt, sah auch er plötzlich zu mir rüber und erwiderte meinen Blick. Er grinste mich an, woraufhin ich lächelte, ehe ich meinen Blick abwandte und auf die Schüssel vor mir sah. Ich hatte Greta noch nichts von der Gruppenarbeit gesagt. Da Alex bereits zurück in den Gemeinschaftsraum gegangen war, um noch seine Hausaufgaben zu erledigen, wäre nun die beste um es ihr zu beichten.

„Greta“, setzte ich an, hielt aber gleich wieder inne, um nach den richtigen Worten zu suchen. Meine beste Freundin hingegen sah mich leicht verwirrt an und schien zu überlegen, was ich ihr sagen wollte. „Du weißt doch, dass ich heute Charlie Nachhilfe gegeben habe“, sagte ich und sprach dabei so leise, dass ich fast flüsterte, weshalb sich Greta, die mir gegenüber saß, zu mir herüber beugte, um mich besser verstehen zu können. Aus irgendeinem Grund, der mir selbst nicht so ganz klar war, wollte ich nicht, dass jemand anderes davon erfuhr. „Nun, er hat mich gebeten mit ihm die Gruppenarbeit in Zaubertränke zu machen und naja, ich hab dann irgendwie zugesagt.“

Anscheinend hatte ich sie noch mehr verwirrt, denn sie zog die Augenbrauen zusammen und schien über meine Worte nachzudenken. „Du hast irgendwie zugesagt?“, harkte sie nach. Ich sah auf meine leere Puddingschale und nickte. Kurz darauf hörte ich ihr helles Lachen. „Du bist einfach unverbesserlich“, meinte sie darauf hin nur. Als ich wieder zu ihr sah, hatte sich auf ihrem Gesicht ein Grinsen breit gemacht. „Dir ist schon klar, dass der Gerüchtekessel dann brodeln wird, oder?“

Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Wenn nun schon einige Leute glaubten, dass ich in Weasley verliebt war, dann würden mit großer Wahrscheinlichkeit einige Gerüchte aufkommen. Zumindest wusste Charlie, dass all dies nicht stimmte und das war vermutlich am wichtigsten. „Bist du denn nicht sauer, dass ich nun mit jemand anderem das Projekt mache?“

Greta winkte jedoch ab. „Ich schätze Alex könnte in diesem Projekt auch ganz gut meine Hilfe gebrauchen, er wird sich freuen, wenn ich ihm noch zusage“, zwinkerte sie mir zu. Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich war mehr als erleichtert, dass sie mir nicht böse war.



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