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One Piece | Moebius

Eine One Piece FanFiction
von

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Mit offenen Karten

„Was meinst du damit?“

Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihn wirklich hatte belügen können, ohne dass er es bemerken würde.

„Erinnerst du dich noch an unser Gespräch? Als ich dich darauf aufmerksam machte, dass noch immer Teufelsfrüchte im Umlauf seien und ich dies mit der Theorie eines möglichen Spions in Zusammenhang brachte?“

Er nickte lediglich und wartete ihre weitere Erklärung ab.

„Ich habe dir dabei etwas vorenthalten. Etwas was die Großadmirälin weiß, ich aber nicht wissen dürfte. Daher hat sie mir gegenüber ebenfalls andere Worte gewählt, aber leider ist mir dennoch diese Information bekannt. Etwas was man erst erfährt, wenn man im Stab der Flaggoffiziere der Marine aufgenommen wird.“

Sie sah dabei dem Flottillenadmiral fest in die Augen. Sie erkannte, dass er wusste worauf sie hinaus wollte. Mit einem „Tch…“ wandte er sich deswegen ab, um wieder auf den See hinaus zu blicken, hörte jedoch weiterhin aufmerksam zu. Ryan dagegen blickte nur verwirrt zwischen den Beiden hin und her.

„Kennst du die verbotene Forschung?“

Ihre Frage kam so unerwartet, dass der Glatzkopf tatsächlich für einen Moment mit dem Kopf schüttelte, als er dann doch lauthals rief: „Ach, Moment! Meinst du etwa die SAD-Forschung?“

„Genau. Die Forschung zur Herstellung von Smile. Künstlich geschaffene Zoan-Teufelskräfte. Eine Forschung, die der einstige Pirat Don Quichotte de Flamingo vorantrieb. Dabei arbeitete er mit dem Wissenschaftler Caesar Crown zusammen. Diese Forschung gilt als Verboten, im Zuge der Regelungen des Anti-Teufelskraft-Gesetzes. Das war Don Quichotte de Flamingo und Caesar Crown damals erreichten, war jedoch nur der Ansatz einer Technologie, die von irgendwem verbessert wurde.“

„Was willst du damit andeuten?“, fragte Ryan nun doch dazwischen, weshalb sie sich wieder in seine Richtung drehte.

„Es sind offenbar unechte Teufelskräfte im Umlauf. In den Kreisen der Flaggoffiziere wird schon seit geraumer Zeit vermutet, dass irgendwer Teufelsfrüchte weiter erforscht. Gleichzeitig haben wir den Vorfall mit dem Jungen auf Vesyare Ween und der Behauptung jemand verteile Teufelsfrüchte.“

„Die Frage ist, ob beide Tatsachen miteinander in Zusammenhang stehen. Sind die verteilten Früchte erste Prototypen oder sind die verteilten Früchte echt“, spann ihre rechte Hand den Gedanken weiter.

„Genau. Wenn die verteilten Früchte künstliche sind, würde dies ein neues Licht auf die Arbeit des Vernichtungstrupps werfen. Es würde eine Erklärung liefern, warum die Früchte kein Ende nehmen! Und warum die Großadmirälin mir weiterhin Dinge verschwieg. Aus ihrer Sicht jage ich einem Phantom nach, welchem es irgendwie gelingt Teufelsfrüchte zu verbreiten. Sie kann nicht ahnen, dass ich mir die Schwere meiner Mission bewusst ist. Überleg doch mal, was ist wenn die Verteilung künstlicher Teufelsfrüchte schon seit Jahren vonstattengeht? Die Arbeit wie vieler Jahre des Vernichtungstrupps der Marine wären damit hinfällig?“

Plötzlich riss ihr nachdenklicher Gefährte die Augen auf und meinte: „Dein letzter Satz… wir können herausfinden wie viel Wahrheit darin steckt.“

„Was? Wie?“

„Wenn wirklich schon seit mehreren Jahren wiederholt die Gleichen Früchte in der Sicherungsverwahrung abgegeben wurde, muss das doch längst aufgefallen sein. Und wir haben hier Jemanden, der uns dies bestätigen kann.“

Ryans Worte richteten sich an Cid, welcher seinen Blick noch immer nicht vom See abgewandt hatte. Er hatte sich bereits wieder eine Zigarette angezündet. Erst schien es so, als denke er nicht dran eine Antwort zu geben, als er schließlich meinte: „Ja. Es ist aufgefallen. So etwas kann letztendlich vor der Marine nicht vertuscht werden, es sei denn man würde die Empfänger selbst wieder liquidieren, um ein durchsickern der Information zu verhindern. Seit ich davon erfahren habe, war dies stets der Gedanke, welcher mich am Meisten beunruhigte. Warum haben die Erschaffer der künstlichen Teufelsfrüchte nie verhindert, dass die Marine davon Wind bekommt?“

„Vielleicht weil es ihnen egal ist? Es ist quasi eine Kampfansage. Als wollten sie uns sagen: ‚Es ist unwichtig, ob ihr es erfahrt. Ihr könnt uns eh nicht stoppen.‘“, überlegte die Blauhaarige laut mit.

„Das wäre eine Möglichkeit ja. Und wenn sie stimmt, müssen wir sie umso dringender ausfindig machen. Denn die Konsequenzen würden die Welt in ihren Grundfesten erschüttern.“

Bevor die Beiden ihre Gedanken weiter austauschen konnten, fragte Ryan dazwischen: „Aber einen Moment. Wie sprachen vorhin von Smile. Das waren doch reine Zoan-Kräfte wenn ich mich nicht irre. Bedeutet dies, dass die Forschung der Unbekannten…“

„Ja, darum geht es. Der oder die Früchteverteiler scheinen die Forschungen und Technologien von damals verbessern zu wollen oder im schlimmsten Fall schon haben. Künstliche Paramecia-, Logia- oder sogar Kryptid- und Vorzeitzoanfrüchte. Ein schrecklicher Gedanke…“

Die Blauhaarige sah ihn sorgenvoll an.

„Und wer hat dir davon berichtet, wenn du das alles nicht wissen dürftest?“

Ausgerechnet Cid beantwortete statt ihr die Frage: „Du hast es von Mariko. Sie hat dir das alles erzählt, richtig?“

„Ja.“

„Dennoch hast du…“

„Ich habe ihr nicht glauben wollen. Ich hatte Angst davor, was es bedeuten würde, wenn ihre Behauptungen wahr wären. Ich hätte es besser wissen müssen. Nie hab ich auch nur eine einzige Lüge aus Marikos Mund gehört. Nicht einmal als ich sie als Feindin sah und bekämpfte. So wollte ich ihr nicht zuhören. Wollte nichts von ihren scheinbaren Lügen wissen. Selbst als dieser Junge, dessen Ermordung Azrael an meiner Stelle übernahm, mir den Beweis lieferte… zweifelte ich.“

Sie sah zu Cid, der sie keines Blickes würdigte. Ihre Tränen nicht sah, die sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten. Anschließend betrachtete sie ihren glatzköpfigen Kameraden, verbeugte sich entschuldigend und bat ihn: „Bitte verzeih mir. Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht direkt erzählt habe.“

Diesen schien es aber weitaus weniger zu stören als erwartet. Er winkte lediglich ab und meinte dazu noch: „Schon in Ordnung. So etwas sollte man auch nicht rumerzählen. Aber weißt du… du solltest andererseits auch mehr Vertrauen in die Menschen um dich herum haben.“

„Wie kommst du jetzt darauf?“

„In dem vorhin von dir erwähnten Gespräch, warst du auch davon überzeugt, die einfacheren Soldaten und niedrigrangigen Marineoffiziere würden nur blind den Worten der Marineobrigkeit vertrauen. Sie würden deiner Meinung nach nur auf das Befohlene hören, ohne es auch nur ansatzweise anzuzweifeln. Du bist sogar davon überzeugt, dass die Marine durch die Informationsmanipulation sicherstellt, dass Niemand bemerkt was schief läuft. Aber das stimmt alles nicht. Weißt du, während unserer Ausbildung habe ich viel Zeit mit unseren Mitauszubildenden verbracht.“

„Du hast Poker mit ihnen gespielt und sie ihrer Löhne beraubt!“

„Das auch“, gab er mit seinem zurückgewonnen Grinsen zu, „aber wir haben uns dabei auch unterhalten. Während du hart trainiert hast, um eines Tages deiner Rachsucht zu stillen, habe ich Augen und Ohren offen gehalten, für das was um mich herum geschieht. Um dich damit unterstützen zu können. Viele unserer damaligen Kameraden haben damals schon Gerüchte gehört und selbst verbreitet, zu dem Thema warum bis heute noch Teufelsfrüchte im Umlauf seien! Sie haben ihre Gedanken ausgetauscht. Gedanken die auch in der Bevölkerung umhergehen. Sorgen, Angst und Unsicherheit, warum die Bedrohung nicht endet. Das Vertrauen in die Marine geht verloren. Ja, es ist möglich ein Geheimnis vor den Augen des Feindes zu verstecken, aber nur wenn dieser nicht hinschaut. Oder sich letztendlich selbst belügt, so wie du Nozomi…“

Sie klebte an seinen Lippen, während er weiter erklärte: „Du hast gesagt, du hättest einen Blick dafür entwickelt, was sich hinter vorgehaltener Hand abspielt, doch in Wahrheit siehst du gar nichts. Sondern bewegst dich mit verbundenen Augen durch ein Labyrinth. Ich glaube an die heranwachsende Generation an Marinemitglieder. Ich glaube daran, dass darunter zahlreiche fähige Männer und Frauen sind. Aber ich fürchte auch, dass sich nichts ändern wird, bis es zu spät ist.“

„Warum hast du all das mir Gegenüber nie angesprochen?“

„Noz… du hast nicht einmal auf deine eigene Zwillingsschwester gehört… wieso solltest du dann ausgerechnet auf mich hören?“

„Ich bin so dumm“, fasste die Kapitänin frustriert die Situation für sich zusammen. Enttäuscht über sich selbst schlug sie mit einer Faust in den lehmigen, grasbewachsenen Boden neben sich.

„Und was willst du nun machen?“, wollte Cid wissen.

Der Kapitänleutnant sah zu dem Raucher, sammelte sich und versuchte vorzuschlagen: „Ich hätte da…“

Doch weiter kam er nicht, als Nozomi ihn bereits unterbrach: „In wenigen Tagen ist der erste Todestag meiner Schwester. Ich… ich will ihr Grab besuchen. Ich habe so viel falsch gemacht. Mach noch immer so viel falsch. Wie soll ich unter diesen Umständen eine so wichtige Mission schaffen? Ich… ich muss mich bei ihr entschuldigen. Wenn das überhaupt möglich ist. Ich weiß es ist ein egoistischer Wunsch, aber …“

„Schon gut. Den kleinen Abstecher können wir uns leisten. Außerdem kommt mir das auch ganz Recht. Ich würde mich ebenfalls gerne von ihr verabschieden. Da ich auf diese Insel ‚verbannt‘ wurde, darf ich sie nicht verlassen, ohne zum gesuchten Verbrecher erklärt zu werden. Eine blöde Maßnahme, um uns Störenfriede hier zu halten. Du und deine Mission seid mein Freifahrtschein raus hier“, erklärte der Flottillenadmiral. Doch sein Blick wanderte dabei zu dem noch immer hinter ihm stehenden Mann. Dieser wirkte etwas unsicher, immerhin wollte er gerade Nozomi die Sache offenbaren, mit der Cid ihn unter Druck gesetzt hatte. Doch dann fügte auch er hinzu: „Ich folge dir, egal wohin es geht.“

„Wenn das geklärt ist, kümmere ich mich um die Vorbereitungen unser Schiff aus der Höhle zu befördern. Es wird ein wenig dauern. Vor morgen früh, werden wir nicht ablegen können. Geht zurück zu den Hütten und lasst euch von Karthago eine Teleschnecke geben, damit ihr die Großadmirälin darüber unterrichten könnt, dass ich mich euch anschließe. Oh und schickt ihn dann bitte anschließend zu mir.“

Cid Boreas richtete sich auf, um sich auf den Weg um über den Geheimgang zu seinem Schiff zu gelangen. Als er dabei am Kapitänleutnant vorbei ging, flüsterte dieser ihm noch zu: „Ich sag es ihr nach dem Besuch auf Orm Ginssee…“
 

* * * * *
 

„Meister Boreas?“

Cid blickte vom Deck aus zu seinem Untergebenen herüber, welcher erst an das Schiff herangetreten war, ehe er sich bemerkbar gemacht hatte. „Karthago, du kommst gerade rechtzeitig. Gib den Männern Bescheid, dass wir die Boreas endlich auf große Fahrt schicken. Du ahnst gar nicht, wie sehr ich mich freue, diese Schönheit in See stechen zu lassen.“

„Jawohl, Meister Boreas. Aber… sind sie sich denn mit ihrer Entscheidung sicher? Ich meine, ich könnte doch an Ihrer Stelle mitreisen! Sie werden hier gebraucht.“

„Unsinn. Du kriegst das schon hin. Vermutlich sogar noch besser als ich. Du hast dich eh schon die ganze Zeit um meine Angelegenheiten gekümmert, damit ich mein Schiff in Ruhe bauen konnte.“

„Aber was ist mir ‚Operation Rückschlag‘?“

„Wenn ihr weniger damit beschäftigt wäret ständig die Kuppel zum Einsturz zu bringen, würdet ihr die Nachahmungsforschung auch schneller vorantreiben können. Auch da bin ich zuversichtlich, dass ihr das ohne mich hinkriegt. Ihr habt alle wichtigen Daten. Meine Anwesenheit wird auch keine neuen Erkenntnisse einbringen. Und wenn ihr endlich erfolgreich wart, kannst du per Teleschnecke mit mir Kontakt aufnehmen und erklären wie ich es nachbauen kann. Lasst euch aber bitte nicht zu viel Zeit. Diese Schönheit ist nicht aus Adamsholz geschnitzt. Sie brauch schon ein starkes Schild, sonst war’s das bald mit der Valkyrie.“

„Die Untersuchungen bezüglich des Maulwurfs würden aber mit Sicherheit ins Stocken…“

„Jetzt hör aber mal auf. Auch in dem Bereich seid ihr ohne mich ganz gut zu Recht gekommen. Karthago, ich muss diese Reise antreten. Das weißt du!“

„Mir der Mörderin ihrer Frau?“

„Ist es das, was dir Sorgen bereitet? Ich bin viel stärker, als die Beiden. Es wird ein Weilchen dauern, bis sie es mit mir aufnehmen können. Somit müssen sie eher Angst vor mir haben. Außerdem… ich muss lernen ihr zu verzeihen. Um meines Willen, aber auch weil Mariko es nicht wollen würde, dass ich weiterhin mit diesem Hass in meinem Herzen lebe.“

„Was soll ich Moskad sagen, wenn er nach Ihnen fragt, Meister Boreas?“

Der blonde Raucher wollte sich bereits wieder an die Arbeit machen, hielt dann jedoch bei der Nennung des Namens inne. Nachdenklich rieb er sich über das Kinn, während er seinen Blick über das Schiff wandern ließ. Karthago war sich unsicher, ob der Schiffbauer über eine Antwort nachdachte oder schon längst wieder dabei war Ideen für sein Meisterwerk zu entwickeln.

„Sag ihm die Wahrheit. Ich werde mich eine Weile nicht bei ihm melden können und er soll nie wieder versuchen dich zu kontaktieren. Ich will nicht, dass du Probleme bekommst, wenn irgendwer herausbekommt, dass du mit ihm Kontakt hast. Vermutlich werden sich unsere Wege eh früher oder später kreuzen, bedenkt man Nozomis Mission.“

„Haben Sie vor es ihr zu sagen?“

„Was? Bist du wahnsinnig? Vielleicht wird eines Tages der Zeitpunkt dafür kommen, doch aktuell würde ich damit nur die Situation verschlechtern, wenn ich ihr all meine Geheimnisse offen lege. Im schlimmsten Falle schmeißt sie mich von Bord, dann habe ich absolut gar nichts erreicht.“

„Ich hoffe Sie haben die richtige Entscheidung getroffen.“

„Ich auch, Karthago. Ich auch!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-01-16T20:36:07+00:00 16.01.2015 21:36
Super Kapital^^
Von:  fahnm
2015-01-12T22:47:10+00:00 12.01.2015 23:47
Hammer Kapitel
Antwort von:  Sirus0
12.01.2015 23:59
Auch dir Danke, vor allem dass du auch nach all den Jahren noch treu bei mir liest *_*


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