Weihnachtswichteln

Unterstützung

Nami musste nachdenken... und zwar ungestört. Und das war auf diesem Schiff nur an zwei Orten möglich. Der Bibliothek und/oder dem Mädchenzimmer. Sie entschied sich für die Bibliothek, weil sie dort immer die besten Ideen hatte. So nahm sie Robin an die Hand und zog sie hinter sich her. Vor der Bibliothek angekommen drehte sie sich endlich um und blickt einer leicht verdutzten Robin ins Gesicht.

"Ich brauche deine Hilfe!", sagte sie während sie Robin die Tür aufhält und sie damit auffordert den Raum zu betreten. Robin lächelnd wissend und kam ihrer Bitte nach. Nami hatte keine Ahnung was sie ihrem Wichtelkind schenken sollte und um ehrlich zu sein hatte sie selbst auch keine großartigen Ideen.

Zorro dagegen verschwand im Krähennest und begann zu trainieren, in der Hoffnung, dabei eine Idee zu haben.

Auch die Anderen gingen ihren Tätigkeiten nach.

"Und wen hast du gezogen?", fragte Nami neugierig und grinste Robin erwartend an. "Brook...", lächelte Robin zurück und Nami seufzte schwer: "Na dann sitzen wir ja im selben Boot! Ich hab Zorro gezogen und-" "Und du hast keine Ahnung was du ihm schenken sollst? Ja wir sitzen im selben Boot!" Sie musste ein bisschen lachen, als sie Nami's Gesichtsausdruck genauer betrachtete.

"Lass mich raten.. Ich soll dir helfen, etwas für den Herrn Schwertkämpfer zu finden", schmunzelte sie.

"Leicht wird das jedenfalls nicht.."

Sie legte sich einen Finger an die Lippen.

"Aber wir finden schon noch etwas, keine Sorge"

"Das hoffe ich ...", seufzte Nami.

"Das Geschenk soll etwas besonderes sein, oder?", kicherte Robin.

"Wie kommst du denn darauf?", fragte die Orangehaarige, deren Wangen einen leichten Rot-Ton angenommen hatten.

"Eigentlich war das nur geraten, aber deine roten Wangen sprechen für sich!" Robin's Kichern wurde zu einem Lachen und Nami's Kopf wurde einer Tomate immer ähnlicher.

"Hmm.. fragt sich nur, im welche Richtung das Geschenk gehen soll.

Nami's fragender Blick und das "Hä?" ließen die Schwarzhaarige wieder kichern.

"Na, ob das Geschenk mehr Klamottenmäßig sein soll oder was für seine Schwertpflege und so weiter", erwiderte sie.

"Ich hab ganz ehrlich keine Ahnung!" Verzweifelt ließ die Navigatorin den Kopf in die Hände fallen.

"Na dann müssen wir wohl bei Null anfangen...", schlussfolgerte Robin und legte sich nachdenklich die Hand ans Kinn."Was ist das erste, an das du denkst wenn du Zorro hörst?...außer Schwerter!"

Nun war die Schwarzhaarige gespannt, weshalb ein Schmunzeln - nein, ein Grinsen ihr Gesicht zierte!

"Hm?"

Ihr waren die Blicke der Beiden - die manchmal entflammten - nicht entgangen.

"Ähmm ..." Verlegen drehte die Orangehaarige den Kopf weg, damit Robin ihre Wangen nicht sehen konnte. "Vielleicht ... an seine Blödheit und Orientierungslosigkeit, das ist es! Beim Wichteln geht es ums Spaß haben richtig? Also könnte ich ihm um ihn ein wenig aufzuziehen eine selbstgemachte Karte schenken! Dafür müsste ich kein Geld ausgeben und es kommt von Herzen, das ist einfach perfekt!", rief sie fröhlich, sprang von ihrem Sessel auf und reckte ihre Fäuste in die Luft zu einer Siegergeste.

Robin runzelte die Stirn schenkte ihr aber noch ein lächeln. Sie kannte Nami gut genug um zu wissen, dass Zorros Orientierungslosigkeit nicht das Erste war, an das sie dachte wenn sie seinen Namen hörte. Sie war sich sicher das Nami ihr Geschenk nochmal überdenken würde und von daher bestand keine Notwendigkeit ihr jetzt die gute Laune zu vermiesen. Sie vertraute Nami vollkommen und freute sich mit ihr, dass sie wenigstens schon mal eine Idee hatte.

"Na dann lass uns mal überlegen, was du Brook schenken könntest!", grinste Nami während sie sich zurück auf ihren Platz fallen ließ.

"Hmm.. seine Instrumente hat der Herr Musiker ja schon.. Meinst du, er würde sich darüber freuen, wenn ich ihm ein Buch zusammenstelle, wo allmögliche Musikzitate drin stehen?"

Das war ihr spontan eingefallen und vielleicht war das ja was?

"Welcher Musiker würde sich über sowas nicht freuen, das ist der absolute Hammer!", sagte Nami total begeistert, so etwas tolles konnte nur Robin einfallen, sie war nun mal ein Genie.

Die Archäologin kicherte leise.

"Dann werde ich nachher mal anfangen, welche herauszusuchen", lächelte sie.

"Und du zeichnest deine Karte"

Sie zwinkerte ihr zu.

"Vielleicht kann eine Karte von dir seine Dislexi heilen"

"Das hoffe ich doch und ich geb mir extra viel Mühe!", meinte sie vergnügt und machte sich auf den Weg zu ihrem Schreibtisch während Robin zu den Bücherregalen ging und nach kurzer Orientierung einige Bücher herauszog und mitnahm.

Sobald Robin aus dem Raum war, kollidierte Nami's Kopf hart mit der Tischplatte. Zuerst hatte sie wirklich gedacht eine Karte wäre eine gute Idee, aber nachdem sie gehört hatte, wie Robin sich grade mal eben das perfekte Geschenk für Brook aus dem Ärmel schüttelte, fing Nami langsam an an sich zu zweifeln.

Auch wenn sie ihre Karten liebte, für Zorro waren sie als Weihnachtsgeschenk einfach nicht geeignet. Er wäre danach sowieso nur beleidigt anstatt dankbar dafür zu sein. Außerdem sollte es ja etwas sein das von Herzen kommt und nicht etwas, das sie als praktisch empfand.

Nein das Erste an das sie dachte, wenn sie den Namen Zorro hörte war nicht seine orientierungslose Blödheit. Nein, das erste an das Nami dachte war seine Kämpfernatur und wie er alles für jeden seiner Nakama tun würde.

Aber wie sollte man das in ein Geschenk verpacken?

In der Kombüse herrschte ein ähnliches Problem.

Sanji raufte sich die Haare.

Was sollte er nur seiner Robin-chen schenken, um ihr Herz zu erobern?

Er würde alles dafür tun, eine Idee zu kriegen!

Sogar den mürrischen Schwertschwinger hatte er sich hergeholt, um diesen um Rat zu fragen.

Zorro redete immerhin öfter mal mit der Archäologin und war ebenso ruhig wie sie - wenn man ihn nicht reizte.

Doch der Grünschopf wollte ihm nicht helfen, aus dem einfachen Grund, dass er sich selbst helfen musste.

Nun hatte der Koch den Vizen in der Kombüse und der Alkoholvorrat nahm langsam ab.

Zorro brauchte dieser - angeblich - zum Denken.

Brummend starrte er dabei Löcher in die Wand.

Was sollte er nur der orangehaarigen Zicke schenken?

"Ne Idee, Schwertrassler?", fragte Sanji genervt an seiner Zigarette ziehend. Er hasste es, wenn er so lange tatenlos rumsitzen musste, doch solange er keine Idee hatte konnte er auch nichts tun. Ein verdammter Teufelskreis! Wieder zog er kräftig an seiner Zigarette und setzte an den Schwertkämpfer nochmal nach einer Antwort zu fragen, doch wurde er unterbrochen. "Spars dir, Schmalzlocke! Nein, ich hab keine Idee und hör auf so Panik zu schieben, bei mir gehts um viel mehr als bei dir!" Der Smutje warf ihm einen bösen Blick zu, der sofort erwiedert wurde. Grade wollte Sanji fragen wieso er es soviel schwerer hatte, immerhin ging es um sein Liebesglück und den Verlauf seines späteren Lebens, als er erneut unterbrochen. "Komm mir nicht mit diesem blöden Kram von wegen "Ewige Liebe" und diesem Schwachsinn, zu sowas bist du sowieso nicht fähig. Sobald die nächste halbwegs attraktive Frau vorbei läuft, kriegst du so doll Nasenbluten das du ne Transfusion brauchst und Robin ist weg vom Fenster. Bei mir gehts um Leben und Tod! Schenke ich Nami was falsches, reißt die mir den Kopf ab!" Er wirkte leicht beängstigt, als er sich vorstellte wie Nami wegen des falschen Geschenkes vollkommen ausrastete. Er schüttelte wild mit dem Kopf um den Gedanken abzuschütteln und fuhr dann fort: "Außerdem weiß jeder das Robin nichts von dir will!" Er machte eine dramatische Pause in der Sanji grade vollkommen ausflippen wollte und hing dann noch an: "Sogar Ruffy weiß das!"

Entsetzt starrte der Blonde Zorro an, worauf er nur theatralisch seufzend mit dem Auge rollen konnte.

"Was das betrifft, bekommst du eh nichts mit", murrte er abwinkend und grübelte weiter, wie sich etwas Alkohol den Weg durch seinen Rachen suchte.

Dabei fing er an, unentwegt mit den Fingern auf das Holz des Tisches zu klopfen.

Was, um Himmels Willen, sollte er Nami bloß schenken?

Er brummte verstimmt.

Ihm wollte doch wirklich partu nichts einfallen!

Und Sanji um Rat fragen?

Niemals!

Also weiter verzweifeln..

Er ging im Kopf nochmal alles durch was er von Nami wusste.

1.Sie mochte Karten.

2.Sie mochte Orangen.

3.Sie kannte sich gut mit dem Wetter und Orientierung aus.

4.Sie zog ihn immer damit auf.

Ok dann vielen ihm noch ein paar Kleinigkeiten ein wie ihre Sucht nach Geld und ihre Jähzornigkeit, mit denen er immer wieder in Verbindung kam.

Es konnte doch nicht wahr sein, dass ihm nach so vielen Jahren die sie zusammen verbracht hatten nichts einfiel was er ihr schenken konnte was ihr so gut gefallen könnte, das sie ihn am Leben ließ.

Er grübelte also weiter und wo er grade bei den vergangenen Jahren war konnten ihm vielleicht seine Erinnerungen daran ein bisschen weiterhelfen. 

Manchmal erinnerte er sich gern zurück wie sich die Stohhüte zusammengefunden hatten, wie eine große Familie. All ihre Kämpfe zusammen, auf Kokos, Alabasta, Enies Lobby. 

Alabasta wo er zusammen mit Nami gegen Mr.1 und seine Partnerin gekämpft hatte. wie war nochmal ihr Name? Er konnte sich auch noch gut erinnern, wie Nami den armen Chopper und seine empfindliche Nase mit ihrem Parfüm gequält hatte und diesem zusammen mit Ruffy dann ihm überlassen hatte.

Moment mal Parfüm, war das nicht etwas auf das Frauen standen und offensichtlich auch Nami? Mit einem Grinsen nahm er einen weiteren Schluck aus der Sake-Flasche, na das war doch gar keine so schlechte Idee. 

Damit war er schon mal gerettet und schielte zu Sanji rüber.

"Ein Buch.", gab er dann den einsilbigen Rat.

"Da freut sie sich immer"

Verdutzt betrachtete der Koch seinen Gegenüber. "Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber ich fand es zu simpel." Er legte nachdenklich den Finger ans Kinn: "Obwohl... wenn es ein seltenes Buch ist, könnte ich sie damit immer noch beeindrucken!" Er stand auf und schlug Zorro auf die Schulter. "Wer hätte gedacht das ich das je sage? Danke Moosbirne, du warst ne echte Hilfe!"

Er grinste leicht.

„Ungern.“, erwiderte der Grünhaarige frech und trank einen weiteren Schluck aus seiner Flasche.

„Aber als Gegenzug könntest du mir einen Gefallen tun......“, murmelte er in den Flaschenhals.

„Kannst du mir etwas Geld borgen?“

Nami konnte er immerhin nicht fragen, schließlich wäre das Wichtelgeschenk für sie.

"Solange ich es wiederkriege. Aber ich bin dir schließlich was schuldig. Also wie viel brauchst du?" Sanji fühlte sich komisch so ... nett mit dem Schwertkämpfer zu reden, doch die Freundschaft zwischen ihnen konnte keiner von beiden leugnen. Außerdem, heißt es nicht Weihnachten ist die Zeit der Liebe?

"Wenn ich wüsste, wie viel das kostet, dann würde ich es dir sagen", erwiderte er Schulter zuckend.

Auf den fragenden Blick hin murmelte er "Parfüm".

"Wow...das nächste Mal wenn ich mir ein Geschenk ausdenken muss, besaufe ich mich auch vorher! Hätte nicht gedacht das du auf so was von allein kommst!", lachte Sanji und zündete sich einen neue Zigarette an. "Sind wir heute wieder witzig...", seufzte der Grünhaarige. "Na komm schon, sobald wir angelegt haben gehen wir von Bord, meine Zigaretten sind sowieso fast alle. Ich berate dich, du berätst mich. Deal?" Der Koch hielt ihm die Hand hin. Er hatte schon Recht, es könnte praktisch sein ihn dabei zu haben. Er schwänzelte ja schließlich ständig um die beiden Frauen herum und konnte daher sagen welcher Duft Nami gefallen könnte. Und er selbst hatte mehr Ahnung von den Büchern die Robin immer las, weil sich ab und zu mal darüber unterhielten. Der perfekte Deal für beide.

Er schlug ein und grinste. "Deal!"

Und somit waren zwei Probleme beseitigt!