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Changes in my life

von

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Freunde werden

Als Michio sich nun aber umsah, war da keine Gruppe von Fremden, die ihn in das nächste Auto zerrten. Es war einfach nur dieser Karyu, der ihn schüchtern anlächelte. „Hab ich dich erschreckt? Das tut mir leid, aber du hast nicht reagiert, obwohl ich dich angesprochen hab und da du offensichtlich gefroren hast, hab ich dir meine Jacke umgelegt“, erklärte der Größere und trat einen Schritt zur Seite. „Alles in Ordnung bei dir Michiko?“

Ein bisschen geschockt war er immer noch. Wo kam der Neue eigentlich her? Weit und breit war doch niemand zu sehen gewesen oder hatte er das nur nicht mitbekommen? „Ja, alles okay. Ich war nur in Gedanken versunken und hab dich nicht mitbekommen. Was machst du hier draußen?“

Karyu sah erst etwas verdutzt aus und hob dann einen Beutel hoch, der voll mit Essen war. „Einkaufen… Ich seh jedoch keinen Grund, warum du so leicht bekleidet hier herumläufst. Auch in so einem kleinen Nest wie diesem sollte ein Mädchen, wie du, nachts nicht alleine rumlaufen.“ Beinahe hätte er dem Größeren ja ein paar Takte erzählt. Was sollte das denn schließlich heißen ‚ein Mädchen, wie du‘?

„Ich hab Streit mit meiner Mutter“, erklärte er nur und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß, ich bin neu und du hast einen Freund, weswegen das jetzt sicher sehr falsch rüberkommt. Aber du kannst mit zu mir kommen, wenn du magst. Meine Mutter wollte Nabe machen und da kannst du bestimmt mitessen. Später bring ich dich dann nach Hause, wenn du dich beruhigt hast.“ Michio sah Karyu verwirrt an. Sie kannten sich doch eigentlich gar nicht und jetzt bot der Andere ihm so etwas an. Warum? Das machte doch keinen Sinn. Oder hatte sich dieser Riese in ihn verguckt und versuchte sich nun an ihn ranzumachen?

„Warum willst du mir helfen? Du kennst mich doch gar nicht“, erkundigte er sich deshalb verwirrt.

Karyu zuckte mit den Schultern. „Ich bin neu und hab noch keine Freunde hier. Ich hoffe einfach, dass wir uns etwas anfreunden können. Wäre langweilig, wenn ich immer alleine in der Schule rumglucken muss.“

Seufzend nickte er und winkte ab. „Kann ich verstehen. Danke, ich nehme das Angebot gerne an. Kann ich dir denn etwas abnehmen? Der Beutel sieht schwer aus.“ Sofort schüttelte der Größere den Kopf. „Nein, nein, das geht schon.“

Karyus Mutter empfing sie fast schon an der Tür und war doch etwas überrascht ihn zu sehen. „Karyu, eigentlich solltest du nur einkaufen und jetzt bringst du gleich so eine Schönheit mit. Wie kommt denn das? Ich bin Sachiko. Und du?“

Sofort verbeugte er sich und stellte sich als Michiko vor. Im nächsten Moment fand er sich auch schon im Wohnzimmer wieder. Fast schon verzweifelt versuchte er seine Hilfe anzubieten, die aber immer wieder abgelehnt wurde. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. „Wohnt ihr hier nur zu zweit?“, erkundigte er sich beim Essen und schaufelte dann noch etwas Gemüse in sich hinein.

„Im Moment ja, mein Vater und meine Schwester kommen demnächst nach. Wir haben das Haus soweit vorbereiten, während die beiden in Yamaguchi alles regeln und in den nächsten Wochen auch herziehen, mit den restlichen Sachen“, erklärte Karyu und deutete auf ein Foto an der Wand, was die komplette Familie zeigte.

„Woher kennt ihr zwei euch?“, wollte Sachiko dann wissen und sah ganz neugierig aus. Der Größere schien den Blick seiner Mutter zu kennen und schluckte schwer. „Aus der Schule. Wir gehen in dieselbe Klasse. Michiko sitzt mit ihrem Freund hinter mir“, erklärte Karyu und betonte das Wort Freund sehr deutlich.

„Achso, Michiko hat schon einen Freund? Ach schade, ihr seht so toll zusammen aus. Aber vielleicht überlegt Michiko sich das ja noch“, meinte Karyus Mutter und sah Michio mit großen, fast schon flehenden Augen an. „Oder kannst du meinem Sohn ein Mädchen vorstellen? Ich denke eine Freundin würde ihm ganz helfen, um sich besser an das Dorfleben zu gewöhnen.“

„Ma!!! Hör auf, das ist doch peinlich!“, stoppte Karyu die Unterhaltung, bevor sie wirklich losgehen konnte. Zumindest versuchte es der Größere, denn Sachiko ließ nicht locker.

Als sie später auf die Uhr sahen, stellte Michio mit Panik fest, dass es schon viel zu spät war. „Ich sollte Zuhause anrufen, meine Eltern machen sich sicher sorgen“, murmelte er und knabberte auf seiner Unterlippe herum.

„Ruf an und sag, dass du hier schläfst. Du kannst im Zimmer meiner Tochter schlafen und dann stehst du morgen früh etwas früher auf und gehst nach Hause“, schlug Sachiko vor. Er fand die Idee nicht schlecht. Er war ja getrennt von Karyu, da könnte schon nichts passieren. Kurz entschuldigte er sich und rief dann seine Mutter an. Er hörte sofort, wie besorgt diese war und entschuldigte sich, sowohl für sein Verhalten als auch für die Sorgen. Er erklärte die Situation und versprach ganz früh wieder da zu sein. Natürlich gefiel es seiner Mutter nicht, dass er bei jemand anderem schlief als Ryoga, aber da es getrennte Zimmer waren, stimmte sie zu. Besser als wenn er mitten in der Nacht nach Hause laufen müsste.

Irgendwie fühlte er sich dennoch unwohl. Zum Glück hatte er das Bad ausschlagen können. Bei seinem Glück wäre er dann wirklich aufgeflogen. Leise schloss er das Zimmer ab und zog sich dann aus. Von Karyu hatte er ein T-Shirt bekommen, welches er sich überzog. Das war super bequem und schnupperte gut. Vielleicht sollte er mal nach dem Waschmittel fragen und das seiner Mutter empfehlen? Es hatte auch die perfekte Länge, wie er fand. Es hörte kurz nach seinem Hinterteil auf, so dass nur ein Stück seiner Unterhose hervor lugte. Auf Männerunterwäsche verzichtete er nämlich nicht. Seine Mutter hatte ihm einmal tatsächlich Mädchenunterhosen gekauft und gezwungen anzuziehen. Das hatte gezwickt und gedrückt an allen Ecken und Enden. Oder eher Rundungen? So schnell hatte seine Mutter nicht gucken können, wie er die zerstört hatte. Seine Perücke legte er dicht neben den ausgebreiteten Futon, damit er sich diese im Notfall schnell überziehen könnte.

Am Morgen stand er so früh wie möglich auf und machte sich fertig. In der Küche war schon Sachiko, die ihm Frühstück gemacht hatte. Nur etwas kleines, aber dennoch freute er sich.

Zuhause wartete dann auch schon seine Mutter, die ihm noch einmal eine Standpauke hielt. Aber er murrte nicht, ließ es über sich ergehen und zog sich um. Mit der frischen Uniform und gepackter Tasche, schnappte er sich noch seine Lunchbox und marschierte dann zur Schule. Er war etwas zu früh dran, weshalb er noch alleine im Raum war und noch etwas mit dem Kopf auf seinen verschränkten Armen schlief. Als da aber eine Hand seinen Oberschenkel hinaufstrich, wurde er sofort wach und hielt die Hand fest. Ryoga grinste ihn frech an. „Schade ich hab gedacht, ich kann dich etwas befummeln. Guten Morgen, Süße“, erklärte sein Freund und drückte ihm die Lippen auf. „Morgen“, murmelte er verschlafen und überprüfte unauffällig ob seine Perücke noch saß. Ein paar andere Mitschüler waren ja auch schon da.

„Deine Mutter hat gestern Abend verstört bei mir angerufen und gefragt, ob du bei mir wärst. Hattet ihr Streit?“ Michio seufzte leicht bei der Frage und nickte, ehe er sich auf Ryogas Schoß setzte, sich an diesen schmiegte. „Das übliche eben. Wir haben doch immer das gleiche Streitthema“, murmelte er leise und wollte lieber nicht darüber reden.

„Ah Michiko! Meine Mutter hat gesagt, ich soll dir das geben“, hörte er Karyu und sah diesen an der Klassentür. Der Größere kam sofort zu ihm und gab ihm eine Haarspange. „Sie meint, dass die dunkle Schleife perfekt zu deinem blonden Haar passt“, erklärte dieser und lächelte. Das Ryoga das scheinbar nicht gut fand, merkte er. Der Griff seines Freundes um seine Hüfte wurde besitzergreifender. „Danke, das ist lieb von deiner Mutter“, meinte er und drückte die Spange dann seinem Freund in die Hand. „Hilfst du mir, sie festzumachen?“ Schweigend nickte Ryoga und half ihm dabei. Da hätte er wohl nach dem Unterricht noch einiges zu erklären.

Wie fast jeden Tag beobachtete er Ryoga beim Training und wartete auf diesen bei der Umkleidekabine, doch heute ließ sich sein Freund Zeit, war fast schon der letzte. „Du bist ja hier“, meinte dieser schon fast überrascht.

„Natürlich bin ich hier, wie immer. Wo soll ich denn sonst sein?“

„Weiß nicht…. Bei Karyu?“

Lächelnd nahm er Ryogas Hand und schüttelte den Kopf. „Was soll ich da? Du bist doch mein Freund. Ich würde dir eigentlich gerne erklären, was gestern war, aber nur wenn du nicht so schmollst. Du musst schließlich nicht eifersüchtig sein.“

„Ich bin nicht eifersüchtig!“, protestierte Ryoga und plusterte die Wangen auf.

„Und wie du das bist! Mach dir keine Sorgen, es war nichts. Wir haben uns gestern zufällig getroffen und er hat dann gefragt ob ich mit zu ihm möchte, weil er gemerkt hat, dass es mir nicht gut ging. Ich bin mit, weil seine Mutter auch da war. Sie ist wirklich sehr nett. Da wir uns verquatscht haben, hab ich später im Zimmer seiner Schwester geschlafen. Mehr ist nicht passiert“, erklärte er und drückte sich an den Anderen.

„Warum bist du denn nicht zu mir gekommen, Michiko? Ich hätte dich getröstet und du hättest auch bei mir schlafen können.“

„Ich war bei dir, aber als ich gesehen hab, dass deine Eltern da sind, wollte ich nicht stören. Ich weiß doch, dass ihr nur wenig Zeit miteinander verbringen könnt. Das wollte ich nun wirklich nicht kaputt machen.“ Dann hätte er sich wirklich sehr schlecht gefühlt. Als Ryoga ihn dann in die Arme zog und fest umklammerte, so dass er fast keine Luft mehr bekam, lächelte er leicht.

„Du darfst immer zu mir kommen, egal ob meine Eltern da sind oder nicht. Ich will für dich da sein, dass weißt du doch. Beim nächsten Mal kommst du zu mir! Jetzt gehen wir auch zu mir. Auch wenn meine Mutter da ist, können wir etwas Zeit miteinander verbringen. Sie freut sich auch immer, wenn du da bist“, erklärte Ryoga und nahm dann seine Hand. Michio war froh, dass er Ryoga hatte.
 

Unsicher betrachtete er den Berg Klamotten vor sich und die eher klein aussehende Tasche daneben. Seine erste Klassenfahrt, bisher hatten seine Eltern immer dafür gesorgt, dass er nicht mit konnte, aber dieses Mal hatte es nicht geklappt. Es war ein Desaster. Er würde sich mit anderen Mädels ein Zimmer teilen müssen. Wie sollte er denn da verstecken, dass er eigentlich ein Kerl war? Seufzend sah er die ganzen Röcke und Kleider an, die seine Mutter ihm bereit gelegt hatte. Nicht eine Hose. Entsetzt griff er nach der Unterwäsche. Das war nicht seine und nach Junge sah die auch nicht aus. Nein, das würde er nicht mitmachen. Er würde keine Weiberunterwäsche anziehen.

„Die ist zur Tarnung, pack deine Unterhosen nach unten in die Tasche und die kannst du sozusagen vorzeigen. Dann kannst du sozusagen so tun, als würdest du für Ryoga hübsche Unterwäsche anziehen wollen“, erklärte seine Mutter, die sich scheinbar ins Zimmer geschlichen hatte. Michio atmete erleichtert aus und nickte. Das Ryoga die Unterwäsche egal war, musste seine Mutter ja nicht wissen, oder was er und Ryoga so machten. Ob er seiner Familie je sagen könnte, dass er eine wirkliche Beziehung mit Ryoga hatte und dieser nicht nur sein Scheinfreund war? Wohl eher nicht.

Mit gepackter Tasche verließ er wenig später das Haus und machte sich auf den Weg zur Schule, dem Treffpunkt für die Abfahrt. Unterwegs traf er auf Ryoga, der ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Wenn er ehrlich war, war der einzige Vorteil dieser Verkleidung, dass er und Ryoga öffentlich Zärtlichkeiten austauschen konnten.

„Alles dabei?“, fragte er seinen Freund, welcher nickte. Skeptisch runzelte Michio die Stirn und drehte das Gesicht seines schwarzhaarigen Freundes zur Seite. „Der Ohrring ist neu. Seit wann hast du den denn? Warum hast du mir das nicht erzählt?“, wollte er neugierig wissen. Der Andere grinste breit. „Vorgestern. Meine Mum ist mit mir in die Stadt und hat ihn mir als nachträgliches Geburtstagsgeschenk erlaubt.“

„Geburtstagsgeschenk? Das ist doch schon fast ein halbes Jahr her.“

„Das stimmt, aber da würdest doch trotzdem niemand nein sagen. Soll ich deine Tasche tragen?“

Da musste Michio nicht lange nachdenken und überreichte dem Schwarzhaarigen die Tasche. „Danke. Gentlemen heute, hmm?“, gluckste er und hörte fast schon mit Schadenfreude, wie Ryoga unter dem Gewicht der Tasche etwas ächzte.

„Was hast du da drin? Bücher? Steine? Zementsäcke?“

„Schön wär’s. Weiberklamotten und Pflegeprodukte. Muss ja wenigstens so tun, als wäre ich ein Mädchen und hätte Ahnung von all dem scheiß. Meine Mutter hat mir sogar zusätzlich so Rüschenunterhöschen geholt, damit ich nicht auffalle.“

„Ziehst du die mal für mich an?“

Überrascht sah er zu Ryoga und gab diesem einen Klaps auf den Hinterkopf. „Vergiss es! Ob ich die trage oder nicht, ist egal. Am Ende ziehst du sie mir sowieso aus.“

„Auch wieder wahr. Ich hoffe ja immer noch, dass wir nicht zu viele Leute im Zimmer sind. Oder das ich dich heimlich zu mir schmuggeln kann oder wir uns irgendwohin verziehen können“, erklärte Ryoga und er erkannte an dessen Blick, dass dessen Gedanken nicht Jugendfrei waren.

„Du wirst die Woche wohl eher weniger zum Zuge kommen. Ich will nicht auffliegen und muss noch vorsichtiger sein als normal“, erklärte er und winkte dann, weil er in der Nähe des Busses schon Hizumi und Tsukasa erkannte. Allerdings winkte ihm Karyu zurück, der schon im Bus saß. Ein bisschen besser hatte er den Riesen die letzten zwei Wochen schon kennen gelernt, aber Ryoga war jedes Mal von Eifersucht zerfressen, wenn er mit dem Größeren redete. Dementsprechend hielt er sich lieber etwas zurück. Aufsehen erregen wollte er nicht und er hatte schon genug andere Probleme, da musste er sich nicht versehentlich noch mehr machen. Obwohl ihm die Eifersucht schon etwas gefiel, das zeigte ihm schließlich das ja, dass er Ryoga wichtig war. Michio selber war auch nicht viel besser. Häufig gefiel es ihm auch nicht, wenn einige der Mädchen sich an seinen Freund versuchten ranzumachen. Da musste er auch häufig demonstrieren, wer die Freundin von Ryoga war.

Ihre Koffer wurden in den Stauraum des Busses gepackt und er folgte dem Schwarzhaarigen in diesen. Ryoga ging geradewegs auf Plätze zu und ließ ihn dann als erstes Platz nehmen. Lächelnd ließ er sich auf den Fensterplatz fallen und gleich darauf war Ryoga neben ihm. Vor ihnen saß Hizumi und Tsukasa, während hinter ihnen Karyu saß.

„Wo geht es eigentlich hin? Ich war ja bei der Entscheidung damals noch nicht in der Klasse und hab jetzt auch nur gehört, dass es eine Klassenfahrt ist“, erkundigte sich Karyu, wobei er seinen Kopf scheinbar versuchte zwischen die beiden Sitze zu pressen.

„Es geht nach Kyoto. Und jetzt rück Michiko nicht so auf die Pelle, du zu groß geratenes etwas!“, grummelte Ryoga und versuchte den Blonden wieder zurück zudrücken. Glucksend beobachtete er das Schauspiel, wie die beiden sich etwas kabbelten. „Jungs, bleibt locker“, meinte er in geschmeichelter Kicherstimme. Ryoga legte einen Arm um ihn und er kraulte ihm durch die blonden Haare der Perücke. Glücklich lächelnd schmiegte er sich an seinen Freund und schloss die Augen. Auch wenn er auf dieser Klassenfahrt durchgängig das Mädchen spielen musste, freute er sich auf die Tage in Kyoto. Vielleicht würden sie doch etwas Zeit finden für sich finden.

So an seinen Freund geschmiegt, schlief er ein und wurde wach, als der Bus hielt. Die meisten schienen zu schlafen oder sich eher ruhig zu beschäftigen. Der Schwarzhaarige neben ihm schlief ebenfalls, was er gleich mal mit seinem Handy fotografierte. Karyu hinter ihnen sah gelangweilt aus dem Fenster. Zwar hatte der Größere immer wieder kleine Gespräche mit jedem in der Klasse, aber so wirkliche Freunde schien dieser noch nicht gemacht zu haben. Michio kannte das Problem. Normalerweise hatte er sich immer so zu verhalten, damit er schnell wieder vergessen wurde. Vorsichtig, um Ryoga nicht zu wecken, krabbelte er auf den Gang und setzte sich dann neben Karyu. „Na Großer! Warst du schon mal in Kyoto?“

Karyu schien überrascht zu sein, dass jemand neben ihm war und ihn ansprach. Verlegen lächelte der Blonde. „Nein, in Kyoto war ich noch nicht, aber in Osaka. Das ist ja fast um die Ecke. Und du?“

„Ja, ich war schon mal da, aber da war ich noch klein und ich kann mich kaum dran erinnern.“

„Willst du etwas Besonderes da sehen, Michiko?“

„Nein, ich bin nicht so Tempel begeistert. Wo ich eher hin mag, ist Nara. Ich möchte die Rehe da sehen, streicheln und füttern. Und du?“

„Rehe? Das ist süß und passt zu dir. Ich möchte den Goldenen Pavillon sehen. Der soll sehr schön sein.“

„Hmm, ja das hab ich gehört. Du kannst beruhigt sein, das stand glaube ich damals auch auf dem Plan.“ Kurz lächelte er den Größeren und erstarrte leicht, als dieser ihm plötzlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Oi! Finger weg von meiner Freundin! Wie oft muss ich dir das noch sagen, Karyu?“, brummte Ryoga und gab dem Größeren einen Klaps auf die Finger.

„Ryoga, es ist doch nichts passiert, wir haben uns nur unterhalten. Karyu ist jetzt fast einen Monat bei uns und hat noch immer keine wirklichen Freunde. Er kann doch mit unserer Gruppe rumhängen, damit er nicht so alleine ist“, erklärte er und setzte sich auf Ryogas Schoß, drückte diesem einen Kuss auf die Lippen. So konnte er dessen nicht begeistertes Grummeln unterdrücken. Allerdings murmelte der Schwarzhaarige dann trotzdem noch in seinen nicht vorhandenen Bart, während er Karyu zu zwinkerte.



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