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Komm, wir greifen nach den Sternen

von

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Kapitel 53 - Vorbereitungen

Kapitel 53 - Vorbereitungen
 

*Hermines Sicht*
 

Es tut gut wieder jemanden zu haben, der sich um mich sorgt. Jemanden, der mir den Glauben an mich selbst zurückgibt.

Meine Gedanken driften zu Severus ab. Ich vermisse ihn. Sehr sogar.

Wieder spüre ich den Schmerz, der tief in meiner Seele festsitzt und mein Herz gefangen hält.

Ich versteife mich ein wenig und verstärke den Griff um Dracos Hand.

Er sieht das nur als Aufforderung mich näher an sich zu ziehen.

Ich kann noch immer nichts fühlen. Meine positiven Emotionen sind gestorben, als Severus mich verlassen hat.

Doch Draco macht die Sache ein wenig erträglicher.
 

Kalter Wind bläst mir durch die Haare und unwohl sehe ich mich um. Ich habe das Gefühl, als würde mich jemand beobachten.

Ich schüttle den Kopf. Jetzt werde ich auch noch paranoid. Wahrscheinlich habe ich einfach gehofft, dass Severus zu mir kommen würde.

„Ich werde immer bei dir sein“, flüstert er leise in meinem Kopf.

Ich schließe die Augen und lasse seine raue, dunkle Stimme auf mich wirken.

Sie beruhigt mich unwahrscheinlich und ich muss lächeln.

Er hat mich verletzt, aber trotzdem liebe ich ihn.
 

Draco reißt mich aus meinen Gedanken, „Was hältst du davon, wenn wir es uns hier unter der Eiche ein bisschen gemütlich machen?“

Ich sehe in seine hinreißend grauen Augen. Sie strahlen immer noch diese tiefe Zuneigung aus.

Lächelnd nicke ich ihm zu und werde von ihm mitgezogen. Ich meine ein leises Knurren zu vernehmen, schüttle aber schnell den Kopf. Das kann nicht sein.
 

Als ich abends mit Draco im Bett liege, krault er mir so lange den Rücken, bis er vor Erschöpfung einschläft. Es tut gut mein Ohr auf sein Herz zu legen und dem steten Rhythmus zu lauschen.

Ich muss daran denken, wie Severus‘ Herz immer unter meinem Ohr geschlagen hat. Er sagte immer, er hätte keines. Und trotzdem machte er mir klar, dass er Lily liebt. Und nur sie.

Ich glaube nicht, dass das seine wahren Motive waren mich zu verlassen und doch habe ich es akzeptiert, dass er mich nicht in seiner Nähe haben möchte.

„Sie enttäuschen mich, Miss Granger. Ihr scharfsinniger Verstand müsste Ihnen doch sagen, dass Sie weiter ermitteln sollten, Sherlock“, spottet er in meinem Kopf.

„Du hast mich verlassen und du wirst deine Gründe dafür haben“, gebe ich zurück.

„Ich dachte immer du wärest daran interessiert die Wahrheit zu finden. Und wenn nicht für den Mann, den du angeblich liebst, für wen sonst?“

„Ich habe es versucht, Severus. Ich habe versucht dich davon zu überzeugen, dass ich dich liebe. Dass ich immer bei dir sein werde. Aber du hast mich weggestoßen“

„Mich kann niemand lieben“, zischt er.

„Ich tue es. Ich liebe dich, Severus“, antworte ich und schlafe kurz darauf ein.
 

Die Tage vergehen. Ich werde immer vertrauter mit Draco und seinen Berührungen.

Severus ist jedoch nach wie vor präsent in meinen Gedanken und meinem Herzen. Den Schmerz schaffe ich inzwischen soweit zu unterdrücken, sodass er mich nur noch überfällt, wenn ich alleine bin.

Ich habe mein Herz verschlossen und lasse keine Gefühle an mich heran, denn das würde meinen Untergang bedeuten.

Eines Mittags sitzen wir in der Großen Halle bei einer Besprechung, weil wir gewählt wurden, um den bevorstehenden Weihnachtsball zu organisieren.

Alle Lehrkräfte sind vertreten, außer Severus. Enttäuschung macht sich in mir breit.

Ich habe zwar nicht damit gerechnet ihn hier anzutreffen, aber gehofft habe ich es natürlich.

Mir fehlen seine obsidianfarbenen Augen, die aus flüssiger Kohle bestehen zu scheinen.

Mir fehlt seine tiefe, raue Stimme, die meinen Namen flüstert.

Mir fehlt sein dunkles Lachen, das über meine Witze lacht.

Mir fehlt seine Falte zwischen seinen Augen, die entsteht, wenn er mich mustert.

Mir fehlt sein Herzschlag, der mich in den Schlaf gewogen hat.

Mir fehlt er.
 

Ich beginne leicht zu zittern, als mich meine Emotionen überrollen.

Draco bemerkt mein Unbehagen, legt einen Arm um meine Taille und zieht mich näher zu sich heran.

Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelt mir aufmunternd zu.

„Ich bin ja da“, flüstert er mir so leise zu, dass ich es fast nicht verstehe.

Ich bringe ein gequältes Lächeln zustande und konzentriere mich wieder auf Minerva, die voller Eifer das diesjährige Motto verkündet.
 

*Severus Sicht*
 

Dass Minerva diesen dämlichen Weihnachtsball wieder einführen will geht mir gehörig auf die Nerven.

Einen ganzen Abend meiner wertvollen Zeit muss ich damit verschwenden hormongesteuerte Teenager vom Knutschen abzuhalten und jeglichen Alkohol zu konfiszieren.

Natürlich lässt sie keine Gnade walten und spannt mich komplett ein.

Ein Schnauben entfährt mir, als ich mich durch die Flure schlage, um mich zur Besprechung in die Große Halle zu begeben.

Lautlos öffne ich die Türe, sodass mich niemand bemerkt. Minerva muss wohl alle in eine Art dämmrigen Schlafzustand gequasselt haben.

Mein Blick huscht über das kleine Völkchen, was sich, zu meinem Bedauern, hier eingefunden hat.

Minerva, Filius, Pomona, Batsheda, Hagrid, Poppy und Irma.

Meine Augen bleiben an einem Knäul hängen. Es scheint aus blonden und braunen Haaren zu bestehen.
 

Als mein Gehirn begreift wer das ist, friere ich sofort in meiner Bewegung ein.

Mein Herz setzt aus und Galle steigt in mir hoch.

Hermine scheint leicht zu zittern, was Draco dazu veranlasst sie an sich zu ziehen und ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.

„Ich bin ja da“, flüstert er ihr zu. Meine gut trainierten Ohren haben auch in den Jahren nach dem Krieg nicht an ihrer Fähigkeit eingebüßt.

Eine Welle aus Gefühlen bricht über mir hinein.

Eifersucht, Traurigkeit, Wut, Enttäuschung, Schmerz.

Sofort mache ich auf dem Absatz kehrt und laufe schnellen Schrittes in meine Räumlichkeiten.

Leider läuft mir kein Schüler über den Weg, den ich hätte bestrafen können, um meinen Emotionen Luft zu machen.
 

In meinem Wohnzimmer angekommen lasse ich per Accio die Flasche Feuerwhiskey zu mir fliegen und setze mich auf mein Sofa. Ich mache mir erst gar nicht die Mühe ein Glas zu besorgen.

Ich nehme einen kräftigen Schluck, der mir brennend die Kehle hinab rinnt.

Es fühlt sich gut an. Für einen kurzen Augenblick spüre ich nur den Schmerz in meiner Kehle.

Doch schnell kommen alle Gefühle mit einer Heftigkeit zurück, die mir fast den Atem raubt.

Ich packe an meinen Hals, aus Angst zu ersticken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-05-16T08:04:02+00:00 16.05.2015 10:04
Ein klasse Kapitel.
Da müssen die Beiden so leiden, nur weil Draco etwas haben will, was ihm nicht gehört.
Wenigstens hören die Beiden, die Stimme des Anderen noch. Severus Stimme will, dass sie der Sache auf den Grund geht und nachforscht warum Severus sie verlassen hat. Wenn sie das herausfindet, dann kann Draco sich warm anziehen, denn das wird sie ihm nie verzeihen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Lg
Omama63


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