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NX II: Heirs of the ANBU

von

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Kapitel II.2 NEUERUNGEN

NX II Kapitel 2
 


 

NEUERUNGEN
 


 

Das heran schießende Kunai funkelte im fahlen Licht der aufgehenden Frühlingssonne.

Dieses Auffunkeln war mein Glück und sein Pech!

Ich lachte leise auf, wich fast schon in einer eleganten Bewegung nach hinten aus und sprang auf den unteren Ast einer größeren Eiche.

In eben deren Stamm steckte nun noch durch den heftigen Aufprall leicht vibrierend die Allzweckwaffe eines jeden Shinobis.

„Daneben!“, den schadenfrohen Unterton konnte ich nun wirklich nicht unterdrücken.

Doch ich erhielt keine Antwort. Die Stille legte sich schon fast unheimlich auf diese Lichtung wie der morgendliche Nebel, der meist bis weit in die frühen Mittagsstunden über das feuchte Gras der Trainingsplätze wabberte.

Doch wir befanden uns schon länger nicht mehr direkt auf dem Trainingsplatz.

Wir hatten unser Training auch auf das angrenzende Waldstück ausgeweitet.

Für Ende März war es außergewöhnlich, fast frühsommerlich mild. Aber dies störte niemanden.

Nach dem heißen Sommer im letzten Jahr war der Winter über Konoha hereingebrochen wie niemals zuvor. Niemals hatte man in der Geschichte unseres Dorfes mit solchen Schneemassen zu kämpfen gehabt.

Dies hatte die Reparaturarbeiten am Haupttor und den Gebäuden in dessen unmittelbarer Nähe ungemein erschwert.

Selbst jetzt war es noch nicht gänzlich erneuert und das, obwohl Yamato-sensei und Sasuke-kun mit ihrem Mokuton so gut halfen, wie es eben ging. Aber gegen die riesigen Krater war selbst das Holzversteck nicht gewachsen.

Die versprengte Erde musste erst einmal wieder herangeschafft werden und die Kanalisation erneuert!
 

Ein fast schon nach einem Pfeifen klingendes Zischen drang an mein Ohr und riet mir förmlich, meine derzeitige Lage zu ändern.

Schnell sprang ich einige Äste höher, bis ich mir sicher sein konnte, dass mich das nächsthöhere Geäst nicht würde halten können und huschte hinüber auf die nebenstehende Fichte.

Stets folgte mir das Geräusch der einschlagenden Shuriken, doch jedes verfehlte sein Ziel, welches eindeutig ich war.

Langsam sollte ich zudem meine Strategie ändern. Schließlich trainierte ich nun nicht das Weglaufen!

Diese Zeiten waren doch nun wirklich vorbei, wo ich mich hinter dem Rücken von Naruto und Sasuke-kun Schutz suchend verstecken musste!

Und dass ich wirklich dieses Training brauchte zeigte mir allein schon meine Geschwindigkeit, in der ich mich bewegte!
 

Ich hatte mich einfach zu lange zu wenig darum gekümmert!
 

Nun ja, ich wollte mir selbst nun gegenüber keine fadenscheinigen Ausflüchte suchen… aber die Arbeit in der Klinik hatte mich doch ganz schön in Anspruch genommen.

Die vielen Verletzten im letzten August nach dem Angriff Jiraijas und seinen Leuten und dazu noch diese seltsame Epidemie, die ebenso rasch verschwand, wie sie aufgetaucht war, hatte uns Medicnins lange beschäftigt und mir viele Überstunden eingebracht.
 

Naruto hingegen schien in seiner neuen Führungsposition nun endgültig aufzugehen. Anders konnte ich mir persönlich seine plötzlich eintretenden Stimmungsschwankungen nicht erklären.

Ich musste leise lachen… es gab Tage, da heulte er Rotz und Wasser, weil er sich für den miesesten Hokage aller Zeiten hielt und an anderen Tagen strahlte er eine solche innere Freude und Wärme aus, dass er der Wintersonne ernsthafte Konkurrenz machen konnte.

Irgendwo tat mir Sasuke-kun ja schon etwas leid. Naruto war schon immer ein anstrengender Charakter, aber dadurch auch auf verquere Weise so unglaublich liebenswert!

Aber Sasuke und ich wussten beide, dass Narutos Strahlen wohl größtenteils gestellt war.

Dieses Aufeinandertreffen mit Jiraija… Naruto konnte uns zwar so oft sagen wie er wollte, dass es ihm gut ginge und wir uns keine Sorgen um ihn machen sollten, doch es war für uns, seinen Freunden, doch zu offensichtlich, dass er litt.

Er litt unter der Tatsache, dass Jiraija eindeutig versucht hatte, ihn zu töten, um ihm den Kyuubi zu entreißen!

Und wenn man ihn darauf ansprach, dann lächelte er seltsam, fast schon melancholisch wirkend und flüsterte stets ‚Aber er lebt! Und ich werde ihn zurück nach Konoha holen!‘.
 

Er hatte es also wieder getan! Ein verrücktes Versprechen gegeben. Und wenn es nur sich selbst gegenüber war! Und all meine Kopfnüsse konnten ihn nicht von diesem Gedanken abbringen!

Dann kamen die Schneemassen. Und Konoha war sogar eine ganze Zeit von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten. Nur der Luftweg funktionierte an den Tagen, wo wir nicht unter den oft heftigen Schneestürmen zu leiden hatten.
 

Ein Ninjadorf, welches von Aufträgen von außerhalb lebte, hatte unter dieser Isolation natürlich sehr zu leiden. Unsere gesamte Wirtschaft sackte ab und verstärkte dadurch Narutos Zweifel an seiner Befähigung zum Oberhaupt.

Dazu kamen dann die allgemeinen Probleme: die Lebensmittel wurden knapp und ebenso das Holz zum Heizen.

Missionen bestanden nicht mehr daraus, irgendwelche Schriftrollen oder entlaufene Katzen zu suchen, sondern sich durch die Stürme in die Nachbarländer zu kämpfen, um Hilfe zu erbitten.
 

Während Konoha unter den Schneemassen zu verschwinden drohte, herrschte bei unseren Freunden in Sunagakure eine unerträgliche Hitzeperiode.

Seltsamerweise auch in Amegakure. Das kleine Land, in welchem es mindestens einmal am Tag ordentlich geregnet hatte, hatte wochenlang keinen Niederschlag mehr gesehen.
 

Obito hatte einmal, wohl eigentlich mehr spaßeshalber gemeint, dass es ihm vorkäme, dass aller Niederschlag dieser Welt sich gerade über Konohagakure sammle um hier niederzugehen.

Als er dies erwähnt hatte, war es seltsamerweise eine Weile lang sehr still geworden und man hatte nur in nachdenkliche Gesichter gesehen.

Und alle schienen sich die gleichen Gedanken zu machen. Wie viel Macht hatte Kaguya? War sie auch dazu fähig? Wollte sie uns etwa vorab mental schwächen? Uns demotivieren?
 

Naruto hatte sich immer häufiger zurückgezogen. Entweder ich fand ihn hinter dem Schreibtisch brütend über den Geschichtsbüchern oder sah ihn auf den Trainingsplätzen. Doch Sorgen machen musste ich mir nicht. Stets und fast untrennbar mit ihm verbunden befand sich Sasuke-kun an seiner Seite.
 

Ich hätte niemals gedacht, dass mich der Anblick der beiden innerlich so freute.
 

Die Beiden gehörten wirklich zusammen! Auch wenn ich sie oft bis zu mir in die Klinik streiten hörte, so war doch für jeden ersichtlich, wie sehr sich unser Hokage und sein First ANBU liebten.

Wobei Sasuke-kun das sicherlich niemals in der Öffentlichkeit zugeben würde.

Er wirkte immer noch so kühl und unnahbar, wenn er sich in der Gegenwart von anderen befand.
 

„Sakura-chan?“, ich war zwischenzeitlich von der Fichte heruntergesprungen und ins Dickicht untergetaucht, als ich diese Stimme dicht an meinem Ohr vernahm und fast schon vor Schreck aufgeschrien hätte, „Sollen wir eine Pause machen? Du hast noch nicht gefrühstückt und…“

„Sai! Musst du mich so erschrecken?“, giftete ich schließlich meinen ehemaligen Teamkameraden an, der nun seine Hand auf meine Schulter gelegt hatte und leicht lächelte. Es war ein echtes Lächeln. Das hörte sich zwar irgendwie komisch an, wenn man das so sagte, aber wer Sai näher kannte, wusste selbst dieses kleine Lächeln dann wirklich zu schätzen.
 

„Ich habe dich schon mehrfach angesprochen, Sakura-ch…“
 

„Ja ja!“, ich stand hinter meiner Hecke auf und klopfte mir die feuchte Erde von den Knien, „Ich war in Gedanken!“
 

„Das kann mitunter auch im Training gefährlich sein, wenn du nicht bei der Sache bist!“, versuchte mich der Schwarzhaarige zu belehren und erntete dafür einen wirklich schiefen Blick meinerseits.
 

„Aber ich kann dir verraten, dass ich doch überrascht war, als du mich darum gebeten hast, mit mir zu trainieren!“, er wies Richtung Trainingsplatz und setzte dann einen Fuß vor den anderen, „Und das du trotz deiner Weihnachtspfunde noch so…“
 

Die Faust saß. Und sie schmiegte sich perfekt in die unvorbereitete Bauchmuskulatur meines Gegenübers: „Wie war das, Sai-kun?“

Meine andere Faust bereits zum nächsten Schlag erhoben, funkelte ich ihn nun von oben herab an, da er sich seinen Bauch nun keuchend vornüber halten musste.

Aber ich vernahm nur ein leises Lachen. Wirklich ernsthaft hatte ich ja nicht zugeschlagen. Eher leicht geknufft. Und das wusste der Jonin neben mir auch.
 

„Der hat gesessen!“, stöhnte er noch etwas, richtete sich aber langsam auf, „Jetzt aber ernsthaft, Sakura! Trainierst du nicht regelmäßig mit Itachi-san?“

Ich blieb abrupt stehen. Irgendwie fühlte ich mich gerade ein wenig… ertappt?

Sai war auch nur zwei weitere Schritte gegangen, ehe er sich mit angehobener Augenbraue fragend zu mir herumdrehte.

Beschämt betrachtete ich einen mit Moos überwucherten Stein neben dem Trampelpfad, den wir zum ursprünglichen Trainingsgelände wieder zurück genommen hatten.
 

Itachi!
 

Allein seinen Namen zu hören erhöhte meinen Herzschlag und ließ meinen Puls rasen.

Augenblicklich hatte ich seinen Geruch in der Nase und seinen Geschmack auf den Lippen.

Spürte seine Berührungen auf meiner Haut.

Und allein diese Gedanken schenkten mir eine Gesichtsröte, die ich nicht unbedingt meinen sonst so emotionslos wirkenden Teamkameraden zeigen wollte.

Doch Sai legte erneut eine Hand auf meine Schulter und drückte leicht zu: „Da ist doch alles in Ordnung, oder nicht?“

Auch wenn es eigentlich schon fast nicht vorstellbar war… Sais Stimme klang wirklich besorgt!

Ich nickte hastig und zeigte ihm mein schönstes Lächeln: „Ja, Sai, sogar besser als das!“

Dennoch behielt er diesen fragenden Gesichtsausdruck, als würde er immer noch auf eine Antwort warten.

Aber inwieweit interessierte es ihn wirklich und wollte ich wirklich darüber reden? Zwar hieß es immer, dass wenn man verliebt sei, dass man es der ganzen Welt laut schreiend mitteilen wollte. Ich war glücklich verliebt. Sehr glücklich.

Aber Itachi und mir kam es falsch vor, unser Glück in Zeiten wie diesen so zur Schau zu stellen. Unsere ganze Liebe und Beziehung hatte einen fast schon unschuldigen Charakter.

Vielleicht konnten wir es auch nur reine Vorsicht nennen.

Nachdem Itachi und ich uns kurz nach seiner größeren OP unsere Gefühle für einander offengelegt hatten war nämlich nichts so gelaufen, wie man sich den Beginn einer Beziehung so im Allgemeinen vorstellen konnte.

Itachi hatte ziemlich schnell auf eigenen Wunsch hin das Klinikum verlassen wollen und war zur weiteren Genesung ins Uchiha-Viertel zurückgekehrt.

Aufgrund der Tatsache, dass nun die Ältesten wussten, dass Itachi wieder in Konoha war, war er im Krankenhaus ziemlich offensichtlich von mehreren ANBU überwacht worden.

Ich empfand das Ganze als äußerst lächerlich, zumal Itachi, selbst wenn er gewollt hätte, keine wirkliche Gefahr darstellte.

Aber gegen die Ältesten, die in ihrer Sturheit und Verbohrtheit selbst Naruto die Stirn boten, war einfach nicht anzukommen.

Doch Naruto versprach uns, an dieser Sache dran zu bleiben und sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.

Im Uchiha-Viertel selbst hatten wir zwar etwas mehr das Gefühl von Privatsphäre, aber die hielt auch nicht lange an. Zumindest nicht für Naruto.

Denn dadurch, dass nun einige ANBU Itachi auf Schritt und Tritt verfolgten erfuhren nun auch die Ältesten, dass das Uchiha-Viertel gar nicht so unbewohnt war, wie es immer nach außen hin ausgesehen hatte.

Von Karin, Suigetsu und Yuugo hatte man vermutet, dass sie sich dort aufhielten, wenn der jüngere Uchiha wieder in Konoha war, aber das nun Obito Uchiha ebenfalls schon seit längerem seinen Wohnsitz in Konoha hatte, damit hatte man nirgends gerechnet.

In diesem Augenblick tat mir Naruto unglaublich leid. Gerade war Sasuke zu seinem Training zu den Kröten aufgebrochen und nun gingen für ihn die tagelangen Streitereien mit dem Ältestenrat los.

Ob es nun Narutos Verdienst war oder wohl eher der von Shikamaru… das wusste niemand von uns so genau… Zumindest dürfte zunächst erst einmal alles so bleiben, wie es war. Allerdings auch mit der weiteren Beobachtung.
 

Itachi nutzte die Zeit seiner Genesung und suchte mit Obito in den Häusern und Ruinen des Uchiha-Viertel sowie dem ehemaligen Nara-Schrein nach aussagekräftigen Informationen zu Kaguya.

Ich hatte in jeder raren freien Minute, die mir mein Arbeitsplan gab, den Weg zu Itachi gefunden. Doch wesentlich weiter als Händchenhalten und scheue Küsse waren wir nie gegangen. Dann brach plötzlich die Epidemie aus.

Aus der Klinik kam ich dadurch gar nicht mehr heraus. Wenn ich mich nicht gerade um die minütlich steigende Patientenanzahl kümmerte, versuchte ich im Labor ein Heilmittel zu finden.

Es folgte der Angriff, der alles auf den Kopf stellte. Itachi hatte zu diesem Zeitpunkt gerade einmal mit leichtem Training angefangen. Zudem hatte ihn Naruto zum neuen Leiter der ANBU-Staffel ernannt. Sehr zum Zorn des Ältestenrates. Aber irgendwie sah man Naruto die Freude an, dass er den Ältesten so offensichtlich Paroli entgegenbrachte.

Der Angriff selbst hatte viele Opfer gefordert. Vor allen Dingen Zivilisten, die in der unmittelbaren Nähe des Haupttors gewesen waren.

Die Krankenhausbetten waren noch überfüllt mit den Epidemiekranken, welche kurzfristig umquartiert werden mussten in den Versammlungsraum des Hokageturms, damit man all den Verletzten helfen konnte, die nun neu in das Klinikum getragen wurden.

Dieser Ausnahmezustand herrschte einige Tage und schlußendlich brauchte dann auch ich eine Pause und bereitete meinen Freunden großen Kummer, indem ich einfach umfiel und drei Tage am Stück schlief.

Sasuke verließ uns nicht wieder um zu trainieren, sondern schien Naruto nur noch wie ein Schatten zu folgen.

Ebenso wie unser Neuzugang Yuri, den Naruto neben Sasuke und Neji zum Leibwächter bestellte.

Doch Sasuke ließ Naruto kaum aus den Augen!

Ich denke, er hatte nach dieser Beinahe-Katastrophe einfach nur Angst, den Blonden auch nur einen Augenblick unbewacht zu lassen und er hielt sich selbst für den fähigsten Shinobi für diese Aufgabe in ganz Konoha.

Das Naruto dieses anhängliche Verhalten nicht immer ganz so zusagte, war offensichtlich. Schließlich hatte oft ganz Konoha ein lautstarkes Schauspiel ihrer Streitereien zu sehen und zu hören… sagen wir, eigentlich zu erdulden, wobei diese nicht wie früher mit den Fäusten ausgefochten wurden, sondern eher verbal und da hatte Naruto zwar die lautere Stimme, aber Sasuke eindeutig die besseren Argumente.

Ende September hatten Itachi und ich erstmalig die Möglichkeit, einmal wirklich einen Abend allein zu verbringen.

Wir waren stundenlang spazieren gewesen und hatten uns erst einmal wirklich kennengelernt. Irgendwie war uns beiden klar, dass wir nichts überstürzen wollten.

Naruto meinte, wir seien altmodisch und wir sollten endlich einmal zur Sache kommen… an diesem Tag konnte er froh sein, dass nur einer seiner Kage Bushin mit mir sprach.
 

Dann kam der Schnee und mit ihm alle neuen Sorgen. Nur die ANBU und Jonin waren insoweit ausgebildet, um das Dorf verlassen zu können.

Während ich in der Klinik viel mit Erfrierungen und Grippeopfern zu kämpfen hatte, durchlebte ich zudem noch viele schlaflose Nächte aus Sorge um Itachi.

Seine Missionen dauerten oft mehrere Wochen und zeigten mir eine völlig neue Seite der Liebe: Die Angst, den Partner zu verlieren.

Noch nie habe ich Sasuke-kun so gut verstanden wie in diesen einsamen Stunden, die ich mit bangen Warten und Blick auf das Schneegestöber an seinem Zimmerfenster verbrachte.

Zur Weihnachtszeit verkündete er, dass er in das Nebengebäude ziehen wolle sobald er die Zeit dazu fände, dieses wieder herzurichten.

Ebenso zog Obito in das Haus seiner Familie und verließ den Hauptsitz. Er sagte, er bräuchte ein wenig Privatsphäre. Ich vermute eher, ihm wurde die Geräuschkulisse im Haupthaus ein wenig viel.

Naruto war nun einmal wirklich laut.

Und zu meiner Verwunderung… Sasuke auch.

Und selbst mir, die ich nur ein paarmal dort zu Besuch war während die Beiden eine Etage über uns wohl alles um sich herum vergaßen, hatte oftmals eine peinliche Röte im Gesicht.

Itachi schien dies alles nicht zu stören. Er schien sogar sehr glücklich darüber zu sein, seinen Bruder glücklich zu sehen.

Wesentlich peinlicher war da nur noch der Moment Ende Januar, als ich Itachi meinen Eltern Kizashi und Mebuki vorstellte.

Ich wäre am liebsten in Grund und Boden versunken, doch der Mann meiner schlaflosen Nächte fand das alles sehr amüsant… vor allen Dingen das halbstündige ‚Nach-Luft-schnappen-wie-ein-Karpfen‘ meiner Mutter und deren ständige Satzwiederholung ‚Der legendäre Uchiha Itachi… bla bla… unsere Tochter… bla bla‘. Jashin! Ich hätte Itachi wirklich verstanden, wenn er danach jeden Kontakt zu mir abgebrochen und das Weite gesucht hätte… aber das hatte er nicht.
 

Im Gegenteil… an diesem Abend gestand er mir seine Liebe.
 

Er drängte mich zu nichts. Er behandelte mich wirklich wie eine Prinzessin und trug mich auf Händen. In seiner Gegenwart fühlte ich mich wohl. Sicher und geborgen.

Selbst wenn er im Dienst oft kalt und distanziert wirkte, so wie es nur ein wahrer Uchiha konnte, so legte er dies in meiner Gegenwart komplett ab und das bedeutete mir unendlich viel. Es bezeugte praktisch die Ernsthaftigkeit seiner Gefühle mir gegenüber.

Und deswegen war es auch nicht verwunderlich, wie meine Antwort lautete auf seine Frage, die er mir vor drei Tagen im trauten Beisammensein stellte.

„Sakura?“

Sai riss mich plötzlich wieder aus den Gedanken. Wir standen immer noch auf diesem Trampelpfad, seine Hand auf meiner Schulter und ich stierte diesen bemoosten Stein immer noch an.

„Es ist wirklich alles in Ordnung! Ich meine mit Itachi und mir! Du warst doch selbst mal ein ANBU! Du weißt doch, wie eingespannt die sind!“, ich schritt an ihm vorbei und er folgte mir, „Ich muss nur gleich zu Naruto. Ich möchte ihn um etwas bitten!“

„Etwas bitten?“, seine Frage klang überrascht. Vermutlich befürchtete er bereits das Schlimmste. Schließlich muss ich mir zu meiner Schande eingestehen, dass wenn ich Naruto einmal um etwas bat, dass dies meist nicht gerade ungefährlich war.

„Keine Sorge, Sai! Ich würde den Hokage nie um etwas bitten, was ihn in Gefahr brächte!“, fügte ich daher schnell schmunzelnd hinzu und warf ihm einen Blick über meine Schulter zu.

Sai hingegen sah nicht so aus, als würde ihn das irgendwie beruhigen: „Die größte Gefahr für unseren Hokage geht meist von dir aus, Sakura! Ich denke daher, ich sollte bei diesem Gespräch dabei sein. Ebenso wie Sasuke!“

Ich merkte das Zucken meiner Augenbraue. Wo bitte war ich eine Gefahr für Naruto?

Natürlich spielte er auf meine Art an, wenn ich Naruto stets dezent auf sein stellenweise mangelhaftes Auftreten in seiner Position als Hokage hinwies, aber schließlich war dies doch schon von je her meine Aufgabe innerhalb von Team 7 gewesen. Ich war die bedachte Medicnin, Sasuke der distanzierte Stratege, Sai der stets direkte Analytiker und Naruto… ja, Naruto war unser Chaot.

Jedoch war er der wichtigste Teil unseres Teams. Von Anfang an gewesen. Er hielt uns zusammen. Wie ein Klebstoff. Würde es Naruto nicht geben… hätte es dann jemals Team 7 so gegeben. In dieser Zusammensetzung sicherlich nicht und bei Weitem auch nicht in seiner Stärke.

Ohne Naruto würde es zudem schon lange kein Konohagakure mehr geben.

Und es war schließlich immer noch meine Aufgabe, Naruto zu schützen! Und wenn es auch nur vor sich selbst war. Schließlich konnte Sasuke nicht alles alleine machen und die ganze Verantwortung tragen. Schmunzelnd über diese Gedanken schüttelte ich den Kopf: „Ich denke weniger, dass es die Sorge um Naruto ist, als deine Neugierde, nicht wahr, Sai?“

Auch sein Mundwinkel zuckte: „Das auch!“

Das Dickicht vor uns lichtete sich nach und nach und wir traten auf die riesige Lichtung, die unseren guten alten Trainingsplatz 3 ausmachte.

Mittig befanden sich noch immer die drei Holzpfähle. Die Jahre waren auch an diesen nicht ganz spurlos vorüber gegangen und sie wirkten schon reichlich verwittert. Der lange Winter hatte diesen Prozess wohl noch um einiges beschleunigt. Ich lehnte mich an den rechten Äußeren und streckte meine Beine von mir. Irgendwie fühlte ich mich doch reichlich erschöpft.

Vielleicht sollte ich wirklich in Betracht ziehen, häufiger zu trainieren.

Sai blieb vor mir stehen und sah zurück in das Waldstück, welches wir eben verlassen hatten: „Shino ist noch nicht hier!“, sprach er so leise, dass er es vermutlich nicht direkt an mich gerichtet hatte.

„Hm, ja!“, antwortete ich und nahm meine Tasche, die ich zu Beginn unseres Trainings hier abgestellt hatte.

Nichts ging doch über einen guten, warmen Kaffee am Morgen.

Schnell hatte ich die Thermoskanne sowie zwei Holzbecher hervorgezogen und schenkte mir und meinem schwarzhaarigen Begleiter etwas ein.

Sai nickte dankbar als ich ihm einen Becher hin hielt und räusperte sich kurz. Vermutlich erwartete er immer noch eine Antwort.

„Es geht um mein Geburtstagsgeschenk!“, sagte ich schließlich und auch wenn das nicht so ganz der Wahrheit entsprach, so war dies doch auch einer der Punkte, die ich mit Naruto besprechen wollte.

Nach meinem Gespräch mit Itachi stellte sich heraus, dass mein Freund geplant hatte, mich nach der Renovierung des Nebengebäudes zu bitten, zu ihm zu ziehen.

Und Naruto war daraufhin hingegangen und hatte einen Bautrupp organisiert, um Itachi in seinem Vorhaben zu unterstützen.

Seit den frühen Morgenstunden wurde nun auch im Uchiha-Viertel gehämmert und gebohrt, was das Zeug hielt.
 

Eigentlich störte mich dies nun wirklich nicht. Auch wenn ich es etwas seltsam fand, dass ich zum Geburtstag von Naruto eine vorgezogene Aussteuerzahlung zur Anschaffung einer Küche erhielt.

Der Kage Bushin, der mir diesen Zettel überreichte, existierte nicht wirklich lange. Aber auch Itachi hatte einen Seitenhieb erhalten! Ich fand es nun einmal sehr seltsam, dass Naruto vor mir Bescheid wusste, dass mich Itachi bei sich wohnen haben wollte!

An und für sich verlief meine kleine Geburtstagsfeier recht angenehm. Ich wollte aufgrund der Umstände nicht zu groß und ausgefallen feiern und Teuchi hatte uns, sehr zu Narutos Freude, seinen Ramenstand zur Verfügung gestellt.

Die Freunde, die nicht auf Missionen waren, waren schließlich auch gekommen und wir hatten lange beisammen gesessen.

Vermutlich war ich dies auch nicht mehr gewöhnt und das erklärte meine seit einigen Tagen andauernde Frühjahrsmüdigkeit.

„Wie hat es eigentlich bei der Einlösung deiner Wettschulden geklappt?“, unterbrach ich nun mit einem wissenden Grinsen die Stille und Sai zuckte ziemlich deutlich zusammen.

Kurz spürte ich den schielenden Blick auf mir, ehe er sich wieder auf den Waldrand konzentrierte.

„Ganz zufriedenstellend!“, kam reichlich schnell und knapp zur Antwort und es schmälerte mein Grinsen nicht. Im Gegenteil. Ich sprang auf und klopfte ihm auf die Schulter, was seinen Kaffee innerhalb seines Bechers beachtlich schwanken ließ.

„Nun erzähl schon, Sai! Oder soll ich Ino fragen?“, ich lachte und ich war mir zum ersten Mal ziemlich sicher, dass Sai an Gesichtsröte zulegte.

„Du kannst dir das Ergebnis bei Ino im Blumenladen ansehen!“, kam ausgesprochen kühl zurück und ich lachte auf.

„Ich wusste nicht, dass Ino heute im Laden arbeitet!“

„Ich meinte eigentlich das Bild und nicht das Model!“, er fuhr sich mit seiner Hand in den Nacken und seufzte, „Aber es war… ganz angenehm!“

„Angenehm, hm?“, ich beugte mich mit auf dem Rücken verschränkten Armen nach vorne um seinen ausweichenden Blick zu suchen und erkannte tatsächlich eine beschämte Röte.

„Also… du und Ino… Ja?“, ich ließ nicht locker. Schließlich war dies nun auch in meinem Sinn gewesen! Ino hatte schon immer Interesse an Sai gehabt und nachdem deutlich abzusehen war, dass Sasuke wirklich eindeutig kein Interesse an ihr hatte, hatte sich ihr Augenmerk ganz auf den ehemaligen ANBU gerichtet.

Nur… Sai war ein hervorragender Analytiker, wenn es um den Kampf ging… aber bei zwischenmenschlichen Beziehungen war er schlichtweg ein… Idiot!

Es hatte ihn daher verwundert, als ich ihm bei unserer Wette sagte, was er zu machen hätte, wenn ich gewinnen würde.

Mein Einsatz wäre ein Aktgemälde von mir gewesen. Normalerweise hätte ich mich darauf auch nie eingelassen, wenn ich mir meines Sieges nicht gewiss gewesen wäre! Daher forderte ich auch einen Akt seinerseits! Allerdings sollte er nackt sein während er ein Portrait meiner besten Freundin zeichnete! Und diese Wettschulden seien bis zu meinem nächsten Geburtstag zu erfüllen gewesen und dieser war vor drei Tagen gewesen!

So hatten uns eine freudestrahlende Ino und ein reichlich nervöser, ständig in einem Buch blätternder Sai, an diesem Abend vorzeitig verlassen, um ‚zu zeichnen‘.

„Sollten wir nicht lieber nach Shino suchen?“, versuchte er nun wirklich vom Thema abzulenken?

„Der kommt schon alleine klar! Also… nun sag schon!“, er drehte sich immer noch von mir weg. Dadurch, dass ich ihm folgte, musste dies wirklich lächerlich aussehen! Wieso hatte ich nur so… nun ja… wenig männliche Teamkameraden?

Zwei waren einander zugeneigt und dieses Exemplar hier musste erst lernen Gefühle und Emotionen zu zu lassen! Ich seufzte unabsichtlich lauter als ich wollte und schaffte es dadurch, dass er nun doch wieder seine schwarzen Augen auf mich richtete.

„Sag mal, Sakura! Spürst du es nicht auch?“, urplötzlich legte er eine Hand auf meine Schulter und zog mich dicht an sich heran. Ich fuhr zusammen.

Was sollte denn das jetzt? Ich war doch mit Itachi… und er sollte mit Ino… und…

Ich ballte meine Faust und holte bereits aus, da…

„Wir werden beobachtet!“

Was?!

Plötzlich schienen sich allein auf diesen Hinweis hin all meine Sinne zu schärfen.
 

Natürlich wäre es von uns außer Acht geblieben wenn es sich um uns bekannte Präsenzen gehandelt hätte. Gerade hier auf dem Trainingsgelände von Konoha wäre es nicht ungewöhnlich gewesen, wenn ab und an andere Shinobi unseren Weg kreuzen würden, doch ich wusste, dass zur Zeit aufgrund der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, nicht sehr viele einem Training außerhalb der Dorfmauer nachgingen. Und diese Chakrasignatur war mir fremd.

Nun ja, so fremd auch wieder nicht. Irgendwie kam sie mir doch bekannt vor, aber gerade wollte und konnte ich sie nicht eindeutig zuordnen.

Aber ein Angreifer würde es sicherlich nicht sein. Niemand wäre so leichtsinnig sich vorab schon zu erkennen zu geben, wenn er die Möglichkeit eines Überraschungsangriffes hätte. Und dieser wäre aufgrund unserer Nachlässigkeit sicherlich gut möglich gewesen.

Derjenige, der sich aus dem Teil des Waldes entgegengesetzt Konohas uns annäherte jedoch legte anscheinend keinen Wert darauf, von uns unbeachtet zu bleiben und so drehten wir auch beide unsere Köpfe in diese Richtung.

Das dabei immer noch Sais Hand auf meiner Schulter ruhte störte mich plötzlich nicht mehr.

Ich fixierte die Büsche unterhalb einer Baumgruppe, die ich als Ausgangspunkt der noch nicht ganz definierten Chakrapräsenz ausmachen konnte.

Ein leuchtendes Rot stach mir förmlich ins Auge und die Erkenntnis traf mich hart. So hart, dass mich die Erinnerung an unser letztes großes Treffen automatisch in eine Kampfhaltung zusammenfahren ließ.

„Sasori!“, kam es zischend über meine Lippen und dieser schien, obwohl er es aufgrund der Lautstärke unmöglich hatte vernehmen können, plötzlich inne zu halten und uns ebenso sehr zu fixieren wie wir ihn.

Er war nicht sonderlich groß für einen Shinobi seines Alters und seiner Stärke.

Im Gegenteil. Sein Äußeres ließ eher auf einen jungen Mann unseres Alters schließen.

Nur der Glanz seiner tiefbraunen Augen zeugte von einem reiferen Alter.

Hinter ihm raschelten noch einige Äste. Er war also nicht alleine.

Aber er hob bedächtig seine Hand und deutete dem Hintermann wohl somit, sich erst einmal ruhig zu verhalten und in seiner Position zu verharren.

Es war irgendwie eine seltsame Situation.

Wir standen einander gegenüber. Vielleicht nur fünfzig Meter voneinander entfernt und starrten uns gegenseitig an ohne das ein weiteres Wort fiel.

Sai löste schließlich die Hand von meiner Schulter und trat einen Schritt vor. Genau vor mich. Als wolle er mich schützen. Lächerlich. Wohl eher weil er die Eindringlinge vor mir schützen wollte.
 

Der Rothaarige räusperte sich und erhielt dadurch wieder meine ganze Aufmerksamkeit.

„Ihr habt euch Zeit gelassen!“, überraschenderweise war es jedoch Sai, der zuerst das Wort ergriff und mich erstaunt in seinen Rücken blicken ließ.

Hatte ich etwas nicht mitbekommen? Vor uns stand Sasori no Akasuna. Eindeutig ein ehemaliges Akatsuki Mitglied. Eindeutig der Entführer von Gaara. Eindeutig ein Nukenin der Klasse S und eigentlich auch eindeutig tot.

Zumindest war ich mir sicher, dass ich für meinen Teil einen großen Anteil an seinem Ableben gehabt hatte und nun…

Egal. Es sollte mich nicht wundern, dass er immer noch lebte. Ich wusste von dem Angriff letzten Sommer auf Sunagakure. Ich wusste auch von der Mission unter Kakashi, die anschließend zu deren Ergereifung durchgeführt worden war und die mit leeren Händen geendet hatte. Beziehungsweise eigentlich nicht.

Ich versuchte mich an die Schilderungen Narutos bei der Kagekonferenz zu erinnern.

Obito hatte irgendetwas mit Sasori vereinbart gehabt. Und Sasori würde nach Konoha kommen wenn er diese Vereinbarung seinerseits erfüllen konnte.

War es etwa jetzt soweit? Dennoch… wer wusste schon, was in den letzten acht Monaten passiert war? Vielleicht hatte der Akasuna ja erneut die Seiten gewechselt!

Sasori lächelte leicht: „Ich hatte Verzögerungen dieser Art auch nicht geplant! Aber euer Dorf war wirklich hervorragend von der Außenwelt abgeschnitten in den vergangenen Wochen!“

Er ließ seinen Blick scheinbar gedankenverloren nach hinten schweifen und kurz darauf trat eine weitere Person aus dem Dickicht.

Ihn kannte ich auch. Nur zu gut. Auch er trug wie sein rothaariger Begleiter nur einen langen schwarzen Mantel und schien offensichtlich unbewaffnet. Aber das hatte bei Beiden nichts zu bedeuten. Ich wusste, dass deren beste Waffen ihr Körper selbst war.

Der Iwagakure-Nukenin Deidara war ein Sprengstoffmeister, der Seinesgleichen suchte und dadurch durch und durch kein angenehmer Gegner war. Er blieb knapp hinter Sasori stehen und man konnte deutliches Misstrauen in seinen blauen Augen erkennen. Vermutlich war ihm diese Situation genauso unangenehm wie mir.

Ich bemerkte aus dem Blickwinkel, wie sich aus der kleinen Schriftrolle an Sais Gürtel knapp über seinem Gesäß ein Tintenklecks löste und zu Boden fiel. Vermutlich waren seine letzten Schriftzeichen noch nicht ganz getrocknet.

„Der Winter hat uns selbst überrascht!“, entgegnete er dem Rothaarigen zur Antwort und dieser nickte schmunzelnd.

„Ich hätte eurem Hokage eine solche Schutzmaßnahme auch nicht zugetraut!“

Irgendwie fand ich diese Bemerkung nun doch etwas beleidigend. Gewiss… Naruto war nicht der Hellste, aber an seiner Seite waren Shikamaru, Neji und Sasuke. Und diese drei Shinobi gehörten zu den Intelligentesten der Ninjawelt!

„Waren deine Forschungen also erfolgreich?“, Sai näherte sich anscheinend furchtlos weiter den beiden Neuankömmlingen an.

Dieser nickte: „Natürlich!“

„Vermutlich möchtest du daher…“

„Wir sind hier um unseren Teil der Abmachung zu erfüllen und euren einzufordern! Also hindere Sasori-no-danna nicht und benachrichtige den nervigen Fuchsbengel oder diesen Uchiha, hn!“, giftete der Blonde hinter dem Akasuna und gab erst Ruhe, als dieser erneut seine Hand hob.

Bei diesen beiden schien die Führungsfrage eindeutig geklärt zu sein!

„Schon erledigt!“, brummte Sai und legte den Kopf etwas zur Seite.

Verstehe! Ihm war also doch keine Tinte ausgelaufen! Er hatte eine Nachricht verschickt!

Nach dieser Aussage trat wieder eine unangenehme Stille auf unserer Lichtung ein und irgendwie hatte ich das Bedürfnis, diese aufzulockern.

Wenn ich mich recht erinnerte, so sollte den beiden Akatsuki Asyl gewährt werden. Demnach würde man mit ihnen über kurz oder lang auskommen müssen.

Und wenn ich ehrlich bin, war ich innerlich auch irgendwie froh über diese Tatsache! Jeder weitere starke Shinobi auf unserer Seite wäre einer weniger auf Kaguyas.

Und es waren nun schon eindeutig zu viele ruhige Wochen und Monate seit dem letzten Angriff verstrichen, um zu glauben, dass diese die Zeit nicht genutzt hätte für einen ausgeklügelten Schlachtplan gegen uns!

Shikamaru hatte in weiser Voraussicht die Sicherheitsstufe erhöht und eine abendliche Ausgangssperre verhängt.

Ebenso waren die Torwachen versechsfacht worden und jedem normalen Team auf Mission standen nun zwei ANBUs zur Seite.

Diese Neuerungen betrafen nicht nur Konohagakure. Alle fünf Großmächte der Allianz ließen äußerste Vorsicht walten und das war auch gut so.
 

Sasori verschränkte die Arme vor seiner Brust und betrachtete mich eine Weile mit interessiertem Blick: „Du bist doch das kleine Mädchen von damals, oder nicht?“

Urgh! Kleines Mädchen?! Vielleicht sollte ich ihn mal darauf hinweisen, was er nicht wesentlich größer war als ich!

„Ja“, entgegnete ich etwas zu kühl, „Großmutter Chiyo und ich waren es, die dich zum ersten Mal getötet haben! Allerdings sollte ich vielleicht erwähnen, dass deine Informationen damals nützlich waren!“

„Ich vermute, du meinst diese Spionageangelegenheit bei Orochimaru?“,

er schien sich gedanklich in die Vergangenheit zu versetzen, „Hm, ja! Die Schlange weilt ja nun auch wieder unter uns! Ist sie hier oder…“, nun wandte er den Kopf ab und sein Blick richtete sich auf die ferne Hügelkette im Südosten, „…dort?“

„Dort“, Sai war seinem Blick gefolgt.

Sasori hob erstaunt eine Braue, dann umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen: „Selbst der Tod ändert nichts. Einmal eine verräterische Schlange, immer eine verräterische Schlange! Nicht wahr?“, seine braunen Augen betrachteten mich stechend.

„Orochimaru ist für uns noch nicht ganz in ein Lager einteilbar…“, begann Sai und spielte sicherlich darauf an, dass der alte San’nin Naruto und Sasuke gegenüber zwar zugegeben hatte, auf Kaguyas Seite zu stehen, aber dennoch ohne weitere Probleme zu verursachen den Beiden das benötigte Jutsu zur Heilung Itachis gegeben hatte.

Deidara lachte leise: „Der Mistkerl bildete von jeher sein eigenes Lager, hn!“

Irgendwie musste ich dem Blonden da Recht geben. Orochimaru hatte immer nur für seine eigenen Ziele agiert. Er war weder zu Akatsuki-Zeiten noch zu Kriegszeiten irgendeiner Fraktion zugehörig. Stets dort, wo er den meisten Nutzen für sich selbst sah.

Dennoch war seltsamerweise gerade Naruto derjenige, der in Gesprächen über Orochimaru die größte Partei für die Schlange ergriff, während Sasuke diesbezüglich sehr vorsichtig und bedacht sprach. Es blieb abzuwarten. Und vor allen Dingen hieß es auch, misstrauisch zu bleiben. Gerade für unseren Hokage kein leicht umzusetzendes Thema.

Ein rauschendes Geräusch drang mir von weiter hinten an mein Ohr und ein anschließendes, leicht gereizt klingendes Stöhnen.

Ich drehte mich herum und musste mich augenblicklich zusammenreissen, nicht laut aufzulachen.

Aus einem seltsamen Strudel heraus trat eine eindeutig männliche Gestalt und aus der Vergangenheit wusste ich, dass es sich um die Mangekyo Sharingantechnik Kamui handelte.

Das diese Gestalt männlich war lag weniger an der Tatsache, dass ich wusste, dass nur Kakashi und Obito Kamui in diesem Maße beherrschten, sondern daran, dass diese Person bis auf ein weißes Handtuch um ihre Hüften nichts weiter trug als einen Turban auf dem Kopf. Dieser war ein ebenfalls mehrfach umgeschlagenes weißes Handtuch.

Während ich mir noch die Mühe gab, nicht zu lachen, hielt sich der blonde Besucher im Hintergrund nicht zurück und störte sich auch nicht an den missbilligenden Blicken seines rothaarigen Kameraden noch an denen von Obito, der nun die Arme vor der Brust verschränkte und mit aller Deutlichkeit zeigte, dass er ein wahrer Uchiha war.

„Musste das sein, Sai?“, fragte der Hinzugekommene und wies mit seiner Hand einmal seinen Körper entlang herunter.

„Ich konnte nicht ahnen, dass du badest!“, antwortete der Schwarzhaarige neben mir schulterzuckend und ich spürte die Tränen in meinen Augen aufkommen.

Es war einfach zu anstrengend das Lachen zu unterdrücken!

Eine Rauchwolke mit dem typischen Puff-Geräusch erschien direkt neben Obito und machte nur augenblicklich später Kakashi sichtbar.

Dieser sagte zunächst nichts. Betrachtete sich Obito stillschweigend und ließ mehrfach ziemlich offensichtlich seinen Blick über den Körper seines Freundes wandern.

Deutlich konnte man an den Augen des Uchihas ablesen, dass er Kakashi riet, nun nichts Falsches zu sagen, doch ich denke, egal, was Kakashi nun gesagt hätte, es wäre in den Ohren des Schwarzhaarigen eindeutig falsch angekommen.

„Sag mal, Obito“, er zögerte und schien sich wirklich ernsthaft grübelnd an der Stirn zu kratzen, „Das Henge-no-Jutsu gehört doch zu den Grundlagen eines jeden Akademie-Schülers, nicht wahr?“

Obito, der offensichtlich eher mit einer bissigen Bemerkung gerechnet hatte, schien über Kakashis Frage verwundert.

Aber auch irgendwie geehrt. Schließlich war Obito vor einigen Wochen von Naruto zum Akademielehrer ernannt worden. Er sollte Iruka so gut es ging in der Ausbildung der jungen Shinobi unterstützen solange er von den Ältesten selbst zur Untätigkeit verdammt worden war.

Daher schien er nun die Frage als eine Falle Kakashis nicht zu sehen und nickte nur bestätigend.

Kakashi selbst schien nun sehr deutlich unter seinem Mundschutz zu grinsen: „Und warum klappt die Umsetzung eines Stinktieres dann nicht bei dir?“

Und nun konnte ich nicht mehr an mich halten! Ja, selbst Sai verfiel in ein leichtes Kichern.

Denn genau das war es, was ich gedacht hatte und nicht wirklich darauf kam!

Obito Uchiha sah aus wie ein Stinktier! Sein Körper war bis knapp unterhalb seiner Brustwarzen tiefschwarz. Nur das um die Hüften geschlungene Handtuch bildete eine Unterbrechung. Seine Brust selbst sowie sein Gesicht hingegen wiesen nur vereinzelte Spritzer der schwarzen Farbe auf und zum krönenden Abschluss dann noch der weiße Turban auf dem pechschwarzen zerstrubbelten Haaren.

In diesem Moment verfärbte sich die eine schwarze Pupille des Uchihas tiefrot.

Im Normalfall für einen jeden Shinobi der sichere Hinweis, sich schleunigst von einem Uchiha zu entfernen, doch Kakashi rührte sich nicht.

Im Gegenteil. Mit einer galanten Bewegung strich er einmal mit seinem Zeigefinger längst über den freiliegenden Oberkörper des Freundes und betrachtete dann anschließend den Finger: „Sag mal, Sai! Benutzt du diese neue, wasserfeste Tusche?“
 

Obitos Brauen schossen synchron in die Höhe und passten sich somit seinen Schockgeweiteten Augen an, welche sich nun auf meinen Kameraden richteten.

Dieser schmunzelte immer noch. Wohl nicht wirklich bewusst, dass das Mangekyo nun auf ihn und nicht mehr auf Kakashi gerichtet war.

Sai nickte nur. Immer noch dieses seltsame Schmunzeln auf den Lippen und wohl nicht seiner katastrophalen Lage bewusst, in welche er sich nun befand.

Irgendwo doch ärgerlich für mich! War es mir doch gerade gelungen, dass sich Ino und Sai wohl näher kamen und nun würde er zwangsläufig das Zeitliche segnen. Ino würde mir die nächsten Wochen in den Ohren liegen…

„Jungs! Ich kriege das schon wieder in Ordnung!“, seufzte ich, nachdem ich mein Lachen erneut gekonnt unterdrückt hatte, „Aber können wir uns…“, ich wies mit den Daumen hinter mich auf das Dickicht, „…auf unseren Besuch konzentrieren? Ich weiß ja nicht, inwieweit die ANBU unterrichtet sind und…“

„Keine Sorge! Itachi weiß Bescheid!“, flötete der gestreifte Halbnackte und trat einen Schritt näher an uns heran. Zu meiner Erleichterung hatte sich seine Augenfarbe wieder stabilisiert und ich musste nun nicht mehr um Sais Sicherheit fürchten.

Unmittelbar neben mir blieb Obito stehen und betrachtete Sasori, der sich nun auch aus dem Schutz der Büsche entfernte und sich uns annäherte. Der Blonde blieb ihm wie ein Schatten dicht auf den Fersen.

„Wie schaut es aus, Sasori?“, Obitos Stimme hörte sich plötzlich so viel dunkler an. Nicht mehr übermäßig aufgedreht oder ‚locker‘, sondern eher wie die eines Oberhauptes bei einer Versammlung. Der Uchiha wäre sicherlich auch ein guter Hokage geworden! Er erinnerte mich in vielen Punkten an unseren Naruto und auch Kakashi hatte schon oftmals erwähnt, dass Obito in jungen Jahren unserem Blondschopf sehr ähnlich gewesen sein musste.

Anscheinend brauchte jede Generation ihren eigenen Idioten!

„Ich habe ein wirksames Mittel gefunden!“, kam trocken zur Antwort.

Ich hob interessiert eine Braue.

Wirklich?

Wochenlang hatte man in unseren Laboren mit den wenigen Proben, die wir hatten, geforscht und nichts gefunden.
 

Die einzige Erkenntnis, die wir gewinnen konnten, war die Tatsache, dass es sich um eine blutähnliche Substanz handelte, die mit allen Blutgruppen kompatibel war und über ein eigenes Chakranetzwerk verfügte. Ebenso schien sie einem fremden Willen untergeordnet zu sein und das über eine Entfernung hinweg, die unmöglich für uns zurück zu verfolgen war.

Sobald der eigene Körper mit diesem Blutgemisch in Kontakt kam war man diesem hilflos ausgeliefert. Man wurde, ähnlich einer Marionette, fremdgesteuert.

Schlimmstenfalls fand eine komplette Übernahme von Körper und Geist statt.

Zumindest hatte sich so Tsunade die Veränderung Jiraijas erklärt.

Ob sie dies gesagt hatte um Naruto ein wenig zu beruhigen, wusste ich nicht.

Aber ganz so an den Haaren herbeigezogen schien mir diese Theorie auch nicht.

Obito hatte damals verkündet, dass er sehr viel auf Sasoris Fähigkeiten im medizinischen Bereich hielt. Er sei Orochimaru ebenbürtig, in manchen Bereichen der Gifterforschung sogar überlegen!

War es dem ehemaligen Sunanin wirklich gelungen, hinter das Geheimnis dieses fremden Blutes zu kommen, welches alle nur Ketsudama nannten?

Wenn ja, so würde ich diesem Sasori doch gerne einmal bei seinen Forschungen über die Schulter schauen.

Ich denke, es liegt am jahrelangen Kontakt mit Naruto und Sasuke, dass es mich auch nach Stärke verlangt!

In meinem Fall jedoch sicherlich nicht so ausgeprägt wie bei meinen beiden Freunden und zudem ausschließlich im medizinischen Bereich, aber dennoch…

Es war für mich ein Grund über ehemalige Feindschaften hinwegzusehen und die Vergangenheit ruhen zu lassen, wenn es der Entwicklung und dadurch dem zukünftigen Schutz unserer Welt half!

„In welcher Form? Als Impfung oder bereits für Infizierte?“, kam es mir schließlich doch schon leicht bewundernd klingend über die Lippen.
 

Sasori, der nun keine zwei Armlängen vor uns zum Stehen gekommen war, ließ einen schnaufenden Laut zu, ehe sich ein Mundwinkel fast schon abfällig nach oben verzog und seine Augen plötzlich ein seltsames Funkeln zeigten: „Natürlich beides! Ich habe die letzten Wochen schließlich nicht nutzlos verstreichen lassen! Anscheinend seit ihr Konohanins ja nicht weit gekommen!“

„Etwas anderes habe ich von dir auch nicht erwartet!“, entgegnete Obito prompt und überhörte den bissigen Kommentar über das wohl offensichtliche Versagen unserer medizinischen Abteilung, „Dann sollten wir uns jetzt wohl zum Hokage begeben und ihn darüber in Kenntnis setzen, oder nicht?“

Seine Frage hatte er eindeutig mit einer halben Umdrehung an Kakashi gestellt und dieser nickte nur: „Natürlich! Aber zuvor ziehst du dir erst einmal etwas an!“

Es folgte eine seltsam nachdenkliche Stille. Obito sah an sich selbst herunter und zuckte mit den Schultern: „Ich denke nicht, das Naruto sich daran stören würde. Schließlich…“

„Naruto sicherlich nicht! Aber Sasuke!“, unterbrach ihn mein ehemlaiger Sensei und ich nickte innerlich. Sasuke hatte mitunter eine doch sehr ausgeprägte Eigenart entwickelt.

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

Dieses alte Sprichwort traf den Nagel, nein, eher den empfindlichen Punkt beim jüngsten Uchiha genau auf den Kopf.

Ob es an seinem Traumata aus Kindheitstagen lag konnte ich nicht genau sagen, aber Sasuke hatte in den letzten Wochen zunehmend ein Problem damit, wenn irgendjemand Naruto zu nahe kam. Dies war noch nicht einmal geschlechterspezifisch! Mir war nur einmal aufgefallen, dass Tsunade wohl die Einzige war, die Naruto in irgendeiner Form berühren dürfte.

Natürlich hatten mich Sasukes Attacken selbst nie daran gehindert, Naruto hier und da zurecht zu stutzen… jedoch war ich aus diesen Situationen stets nur wirklich heil herausgekommen, da es sich immer um Kage Bushin gehandelt hatte.

Und erst jetzt wurde mir bewusst, dass in den vergangenen Wochen eigentlich immer nur Kage Bushin von Naruto in meiner Gegenwart aufgetaucht waren!

Wieso war mir dies nie zuvor aufgefallen?

Obitos Lachen holte mich aus meinen Gedanken zurück.

„Nun denn, dann werde ich mich einmal anziehen! Und Sakura?“, er wandte sich in meine Richtung, „Auf dein Angebot, mich wieder so ansehnlich wie vorher zu machen, komme ich gerne zurück!“

Ich nickte lächelnd, während nun Kakashi hell auflachte: „Sakura bewirkt keine Wunder und kann nichts ausbessern, was zuvor nicht schon gegeben war!“
 

Ich weiß nicht, woher Obito es hatte und noch, wo er es in seiner dürftigen Bekleidung versteckt hatte, doch ich war erneut erstaunt über Kakashis Fähigkeiten, etwas so schnell vorauszusehen wie das nun auf ihn zufliegende Kunai, welches ihn nur um wenige Zentimeter verfehlte!

„In der Zwischenzeit sollten wir zum Hokageturm. Wir werden dich dann dort erwarten!“, Sai schien diesem Angriff auf unseren Sensei gar keine weitere Beachtung zu schenken.

„Naruto ist nicht im Hokageturm!“, Kakashis Blick schien in die Ferne zu schweifen, „Wenn wir davon ausgehen, dass sich Sasuke immer in seiner Nähe aufhält…“

„…dann befindet er sich gerade in unserer Nähe!“, ergänzte der blonde Iwanin.

Anscheinend kannte Deidara Sasukes Chakrasignatur. Ihn zu fragen, warum das so war, wollte ich nun nicht, aber jetzt wo er es erwähnt hatte, konnte ich auch eindeutig Sasuke in unmittelbarer Nähe zu unserem Trainingsplatz spüren.
 

Naruto und Sasuke waren häufiger auf einem der Trainingsplätze zu finden. Der Blonde war durch und durch kein herkömmlicher Hokage. Es lag ihm einfach nicht, den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch zu verbringen, obwohl er dies in den letzten Wochen sehr viel tat und ich mich oftmals besorgt fragte, wann er noch Zeit zum Schlafen hatte oder für andere menschliche Bedürfnisse.

Naruto nutzte jede freie Sekunde um mit Sasuke zu trainieren. Er wollte gewappnet sein für Kaguya. Er wollte diese schier schwere Aufgabe nicht allein auf den Schultern seiner ihm untergeordneten Shinobi ruhen lassen!

Irgendwo auch verständlich. Naruto war einfach wirklich nicht der Typ dafür!

Mit der Wiedererweckung Jiraijas und dessen Angriff auf Konoha hatte Kaguya den Bogen eindeutig überspannt! Naruto würde ihr dies sicherlich nicht so schnell verzeihen und unser Hokage war eigentlich nicht der Mensch, der nachtragend war. Und zudem war er auch der einzige Trainingspartner, den Sasuke hier akzeptierte.

Sasuke war nicht zu den Kröten zurückgekehrt. Er wäre es sicherlich, wenn Naruto ihn begleitet hätte, aber dies war aufgrund der Umstände nun einmal nicht möglich. So blieb er hier, an Narutos Seite und trainierte so oft es ging.

Es hätte für uns eigentlich klar sein müssen, dass wir die Beiden auf dem Trainingsplatz finden würden und der einzige Platz, der groß genug war und dessen Gelände den einzelnen Attacken vielleicht ansatzweise standhalten würde war der sonst ungenutzte Platz 11. Dort, wo seit Narutos Training mit Yamato und Kakashi ein kleinerer Nebenfluss vom Hauptfluss abführte und ein größerer Wasserfall zu finden war.

Obito stand kurzerhand neben mir und umgriff meinen Oberarm: „Nun, Bakashi! Dann bring unseren Besuch mal hin! Ich werde mit Sakura baden!“, und dabei grinste er mir eindeutig zu zweideutig!

„Itachi ist keinen Deut besser als Sasuke, was Besitzansprüche angeht! Sei nicht verrückt, Obi…“, mehr bekam ich von Kakashis Antwort schon gar nicht mehr mit. Ein Strudel umgab mich, ein Sog erfasste mich und nachdem ich das Gefühl hatte, alles verschwommen zu sehen, stand ich plötzlich wirklich in einem kleineren Badezimmer, welches aussah, als hätte man ein Dutzend Tintenfische durchgejagt! Irgendwie hätte ich nun Obito doch verstanden, wenn er Sai den Hals herumgedreht hätte, aber das würde nun wohl eher Itachi bei Obito machen… denn dieser stand nun mit einem breiten Grinsen genau vor mir: „Dann fang mal an, Sakura-chan!“, und ließ das Handtuch fallen!
 


 


 

„Ist das dein Ernst, Teme?“, schallte es über die volle Länge des Trainingsplatzes und ich konnte mir ein erneut genervt klingendes Seufzen nicht verkneifen.

Seit wann war er denn so vorsichtig?

„Traust dich nicht, hm, Dobe?“, rief ich nicht minder laut zurück. Schließlich trennten uns gut 800 Meter und er sollte mich schon verstehen.

‚Du bist doch in zweihundertfacher Ausführung vorhanden!‘ , lachte ich innerlich auf und auch Kurama, der auf seinen verschränkten Vorderläufen lag grinste breit zum inneren Selbst meines Freundes.

„Ihr sollt hier drin nicht mit mir quatschen!“, brummte Naruto und öffnete nur minimal eines seiner Augen.

Er saß vor mir. Sein wahres Ich. Und eigentlich auch wieder nicht. Sein körperliches Selbst befand sich gerade im Uchiha-Viertel. Im ersten Stock meines Hauses, in welches mein Blonder bereits letzten Sommer ohne große Rücksprache mit mir eingezogen war. Vermutlich im Schneidersitz auf unserem Bett sitzend. So wie er es hier in unserem gemeinsamen Raum innerhalb unserer Gedanken auch tat.

Er konzentrierte sein Chakra. Erschuf immer wieder neue Kage Bushin. Und mit allen war er irgendwie mental verbunden. Niemand sollte in Narutos Gegenwart das Gefühl haben, das es sich nicht um den echten Naruto handeln würde.

Ich musste schon neidvoll anerkennen, dass er dieses ehemals verbotene Jutsu des zweiten Hokage Tobirama wirklich meisterlich beherrschte! Auch wenn er stets sagte, dass er dies ohne Kuramas Hilfe niemals in diesem Ausmaß könnte!

Es war mitunter eine sehr chakraraubende Technik und über die 200 waren wir bislang noch nicht gegangen!

Gewiss… er bildete damit wirklich eine fast perfekte Armee. Eine Streitmacht bestehend aus vielen Narutos!

Oh Jashin! Mir reichte eigentlich der Eine daheim in meinem Bett!

Andererseits klang es doch wirklich beängstigend für einen Gegner… Jedoch hatte uns Tsunade geraten, es nicht zu sehr zu übertreiben.

Denn gerade in diesem Augenblick teilte Naruto nicht nur sein Chakra auf rund 200 Körper auf, sondern auch seine Gedanken und seine Aufmerksamkeit!

Ich konnte mir das irgendwie gar nicht vorstellen. Es musste wirklich sehr verwirrend sein zeitgleich durch 200 Paar Augen zu sehen.

Wobei… gerade in diesem Moment sahen 198 Paar vermutlich alle das Gleiche!

Und das teilte er mir auch mit süffisantem Lächeln mit: „Oi, Sas! Du siehst verdammt scharf aus in den Klamotten! Das wollte ich dir damals schon immer sagen!“

Er bezog sich auf meine ehemalige Otogakure-Kluft, die ich nach langer Zeit und auf Narutos Bitten hin heute ausnahmsweise wieder trug.

„Hör auf meinen Körper anzustarren! Deine Bushin sollen mich angreifen!“, brummte ich und beugte mich zu seinem meditierenden Körper innerhalb dieses Raumes herunter. Schnell hauchte ich ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Hey! Unfair!“, er hielt die Augen noch geschlossen, als ich mich wieder von ihm entfernte, „Das nennt man Beeinflussung! Wie soll ich mich konzentrieren wenn du mich hier verführst?“

„Ich verführe dich?!“, absichtlich ließ ich meine Stimme erstaunt eine Tonlage höher klingen, sprang aber sogleich geräuschlos hinter ihn und musste über mein Vorhaben erneut grinsen.

„Ja!“, schmollte er und hielt dennoch dabei seine meditierende Position aufrecht.

Ich beugte mich nach vorne, pustete ihm kurz in die linke Ohrmuschel, um kurz darauf ganz langsam darüber zu lecken.

Er stöhnte leise auf. Zurzeit war er herrlich empfindlich!„Verdammt, Teme! Jetzt ist der im Büro verpufft! Shika bringt mich um!“

Ich lachte auf und entfernte mich etwas von ihm: „Dann hätte er aber einiges zu tun bis er den echten findet!“

Er grummelte nur vor sich hin und ich trat nun direkt vor ihn und ging in die Hocke, so dass ich genau in sein Gesicht blicken konnte.

Unterhalb seiner Augen, welche immer noch geschlossen waren, ruhten seine langen blonden Wimpern sanft auf der zarten, aber dennoch gebräunten Haut.

Sein Gesicht hatte gerade in den letzten Wochen sehr an Fülle gewonnen. Wirkte nicht mehr so markant. Rosig und warm. Es stand ihm. Ich wusste, dass dies nur ein vorübergehender Zustand sein würde, aber er gefiel mir auch so unbeschreiblich gut.

Selbst hier, in der Welt unserer Gedanken, konnte ich seinen Duft riechen.

Nach Wildblumen auf einer Sommerwiese. Berauschend.

In den letzten Wochen habe ich durch ihn so viel Neues kennenlernen dürfen… so viele Gefühle, die ich zum ersten Mal gesehen, erfahren und zum ersten Mal gespürt habe!

Wenn ich Naruto vor mir sehe, dann weiß ich, dass ich ohne ihn nicht mehr leben kann. Das hat nichts mehr mit wollen oder dergleichen zu tun.

Es ist wirklich können! Ich brauche sein Lächeln und das Funkeln seiner Augen wie die Luft zum Atmen!

Seine Berührungen und seine Nähe sind meine Energie, mein Antrieb.

Ich liebe alles an ihm. Jede seiner Eigenarten! Ich würde ihn am liebsten die ganze Zeit berühren… und schon hebe ich erneut meine Hand…
 

So, wie du gerade schaust, Uchiha, möchte ich dich bitten, den Trainingsplatz zu verlassen, mich unterwegs irgendwo abzusetzen und dann kannst du gerne nach Hause zu ihm gehen und das machen, was dir gerade durch den Kopf geht…
 

Meine Hand erstarrte förmlich vor der warmen Wange meines Blonden und mein Kopf senkte sich. Stimmt.

Wir waren zum Training hergekommen und nun wäre ich beinahe wieder schwach geworden!

Zudem vergaß ich in der letzten Zeit immer wieder, dass wir ja hier nie alleine waren! Da war ja noch dieser Fuchs!

Also früher wäre mir das sicherlich nie passiert! Aber früher habe ich ja auch nicht geahnt, dass mich die Blicke eines Menschens so schwach machen könnten.

Das mir ein Mensch allein so viel bedeuten könnte.

Das mir dieser eine Mensch so viel gibt… ohne dass ich nicht leben könnte und vorher noch nicht einmal geahnt hätte, dass ich es überhaupt so sehr brauche.

„Teme“, seine Stimme unterbrach meine sehnsüchtigen Gedanken fast flüsternd, „Wenn das deine neue Taktik ist beim Gegner, dann sei dir gesagt, dass sie nicht funktioniert!“

„Bei dir funktioniert sie doch ganz gut!“, ich schmunzelte und bemerkte, wie er langsam beide Augen öffnete.

Ein intensives Blau blitzte unter den Lidern hervor und löste wieder dieses Kribbeln in mir aus. Schnell wandte ich den Blick ab. Betrachtete den Boden zwischen meinen Füßen. Würde ich jetzt noch weiter in seinen Augen versinken, dann wäre es das heute mit Training gewesen und wir hatten Tsunade versprochen es in den letzten Wochen, die noch vor uns lagen, ruhiger angehen zu lassen!

„Du… bist… umzingelt, U-chi-ha!“, er grinste hämisch.

„Meinst du?“, ich erhob mich. Es wurde nun wirklich Zeit. Zeit, mich wieder auf die Geschehnisse ausserhalb meiner Gedanken zu konzentrieren.

Im wirklichen Kampf würde ich sicherlich nicht so abschweifen, aber derzeit war es nicht ganz so dramatisch!

Oh, Jashin! Was war nur mit mir los? Ich war doch sonst viel gewissenhafter! Gerade was das Training anging!

Und nun… nahm ich immer alles so… locker!
 

Jetzt schaff deinen glücklich grinsenden Arsch hier raus! Ich krieg von deinen Pheromonen Kopfschmerzen!, brummte es donnernd von dem orangen Fellberg aus der anderen Raumecke.
 

Ich lachte leise. Kurama konnte mich schon lange nicht mehr wirklich schocken!

Mit einem kurzen Salut in seine Richtung schloss ich die Augen um im nächsten Augenblick wieder hoch konzentriert mittig auf dem Trainingsgelände zu stehen und zu bemerken, dass Naruto wirklich fleißig gewesen war!

‚Schaff deinen glücklich grinsenden Arsch…‘ schoss mir Kuramas letzter Kommentar nochmals durch den Kopf.

Meinen Lippen entwich ein Geräusch, welches ich noch nicht sehr oft in meinem Leben von mir vernommen habe: ein aufseufzen. Kein melancholisches. Kein trauriges! Ein glückliches Seufzen!

Das war es also! Ich war wirklich und aus tiefsten Herzen glücklich!

Und das alles nur wegen dem blonden Chaoten, der nun in 197-facher Ausführung begonnen hatte mich zu umzingeln. Zumindest war dies die Anzahl, die mein nun aktiviertes Sharingan ausmachen konnte. Er hatte also wirklich einen zum Hokageturm geschickt um Shikamaru zu besänftigen… dieser Feigling!

Noch über diesen Gedanken schmunzelnd heftete ich meinen Blick an den mir nächststehenden: „Dann fang mal an und überrasch mich! Ich will volle Leistung sehen! Wag es nicht, mich zu schonen!“

„Und was ist wenn doch?“, feixte genau der von mir Angesprochene und rieb sich frech grinsend mit dem Zeigefinger unter der Nase.

„Das merkst dann heut Abend!“

Blitzschnell zückten alle anwesenden Narutos ihre Kunais oder Shuriken: „Das kriegen wir so wieso!“

Verdammt! Da hatte er Recht!

Die ersten sprangen hoch und warfen ihre spitzen Waffen in meine Richtung.

In meinen Augen in einer recht gemächlichen Geschwindigkeit zog ich mein Kusanagi und wehrte diejenigen ab, die mir aufgrund ihrer Nähe dann doch hätten etwas gefährlich werden können.

Die erste Angriffswelle stoppte. Dann schien der Boden kurzzeitig zu beben, als sich alle zeitgleich von der Erde in die Höhe abstießen und ein wahrer Shuriken-Hagel ging auf mich nieder.

Ich sprang zur Seite. Einfacher Handstandüberschlag… schließlich hielt ich in meiner Linken ja noch Kusanagi, welches weiterhin abwehrte, dann flüssig in den Flic-Flac, zweifache Schraube, Handstandüberschlag. Um mich herum steckten rund dreihundert Shuriken in der feuchten Erde. Alle waren sie an mir und meinem Schwert abgeprallt. Ein einziges Shuriken flog noch auf mich zu und ich ergriff es locker aus der Luft wie das Greifen und Pflücken eines Apfels.

„Tzzz!“, und schnippte es in einer lässigen Bewegung nach hinten.
 

(MUST SEE: animiertes Gif dieser Szene: http://poojipoo.deviantart.com/art/Naruto-vs-Sasuke-II-WIP02-481431995 )
 

Naruto verharrte kurz. Dann bildete sich auf einigen Gesichtern ein breites Grinsen: „Verdammt, Teme! Ich könnte dich gerade…“

„Dabei müssen wir aber nicht dabei sein, oder?“, unterbrach uns eine aus der Ferne herantretende Stimme. Ich hatte ihre Präsenzen zwar gespürt, doch hatte ich eher vermutet, dass sie in dieser Zusammensetzung auf dem Nachbarplatz trainierten und nicht nach uns suchen würden.

„Kakashi-sensei! Sai!“, krakeelte mein blonder Freund freudig und ließ einen der Doppelgänger mir weit geöffneten Armen auf die Besucher zu stürmen.

Im Hintergrund ließ er hingegen einige der Doppelgänger verpuffen.

Unser heutiges Training hatte also wieder ein unerwartetes Ende gefunden.

Irgendwie ärgerte ich mich nun doch, dass ich mich zuvor so lange mit ihm in unseren Gedanken aufgehalten hatte!

Aber in den letzten Wochen hatten wir auf diese Art und Weise oft sehr lange und viel trainiert. Wenn man die Umstände bedachte, in welchen sich zumindest Naruto gerade befand… ich denke, niemand würde drei Wochen vor einem errechneten Geburtstermin noch einen solchen Tagesablauf durchhalten wie er.

Doch er ließ sich nichts anmerken.

Das wollte und das konnte er auch nicht.

Es wussten nur eine Handvoll Menschen in Konoha über Naruto Bescheid. Und zu diesen gehörten nicht einmal Kakashi, Sai oder Sakura! Sie alle ahnten nicht, dass sie in den letzten Wochen ausschließlich nur Kontakt mit Naruto über Kage Bushins gehabt hatten. Und damit dies auch nicht so schnell auffiel oder gar heraus kam, hatte ich stets dafür gesorgt, dass ihm auch wirklich niemand zu nahe kam.

Gerade bei Sakura gab es da schon einige riskante Situationen.

Sie hatte nun mal diese nervige Eigenart, Naruto gerne eine Kopfnuss zu verpassen. Seine Schattendoppelgänger waren zwar mittlerweile so robust, dass sie dies auch sicherlich ohne weiteres verkraften würden, aber Sakuras Fäuste schlugen nun einmal mit einer Kraft zu, die einen normalen Bürger Konohas sicherlich dauerhaft in einen Rollstuhl bringen würden.

Aber bisher hatte sie sich noch nicht dazu verwundert geäußert und solange sie diesbezüglich keine Fragen stellte würden wir unser Geheimnis wahren.

Wir taten es ja schließlich nicht, um sie auszuschließen! Im Gegenteil! Gerne hätte gerade Naruto es jedem Einzelnen im Dorf erzählt. Und auch mich erfüllte der Gedanke, dass es mir nun doch irgendwie gelungen war, meinen Clan mit wieder aufzubauen und nicht alles Itachi oder Obito zu überlassen, natürlich mit Stolz. Auch wenn es etwas seltsam war. Naruto war schließlich durch und durch ein Mann. Äußerlich wie innerlich. Und Tsunade wurde durch ihre fast täglich notwendigen Besuche und Untersuchungen für uns unentbehrlich!

Denn auch für die erfahrene San’nin war dies alles neu und unerforscht!

Nicht nur der körperliche Umstand war somit eine Gefahr für unser Kind, sondern auch das Umfeld!

Unser ungeborenes Kind trug nicht nur die Gene sondern auch die Namen zweier Clans in sich, die viel Aufmerksamkeit hatten und demnach auch viele Feinde. Und somit konnte jeder, der in diesen wirren Zeiten, wo wir nicht wussten, was uns der nächste Tag bringt, in Gefangenschaft geraten und dem Feind eine Information geben, die Naruto und meinen Erben in noch wesentlich größere Gefahr bringen würde.

Und wir wollten unseren Freunden nicht die Verantwortung übertragen, dann an einer solchen Katastrophe Schuld zu sein! Lieber ließen wir sie alle unwissend so lange wie es irgendwie möglich war.

„Naruto! Nicht mehr Sensei! Das wird langsam unangenehm!“, Kakashi griff sich fest in den eigenen Nacken und seufzte. Es war bei jedem Aufeinandertreffen mittlerweile ein Ritual, dass er meinen Dobe darauf hinweisen musste. Doch Naruto störte sich nicht daran. Ebenso wenig wie er sich daran störte, dass er selbst in seinem derzeitigen Zustand von Tsunade grundsätzlich die Faust spürte, wenn er sie wieder Obaa-chan nannte.

‚Das dürfe höchstens der kleine Uchiha‘ waren da stets ihre Worte und damit meinte sie sicherlich nicht mich!

Auch wenn es nur wenige wussten, so war es ein schönes Gefühl, zu wissen, dass diese sich ebenso sehr über diese doch verrückte Tatsache freuten wie wir.

Kakashi und Sai blieben direkt vor Naruto stehen, während ich mich etwas im Hintergrund hielt. Ebenso wie unser Schatten, den ich gelernt hatte in den letzten Wochen zu ignorieren, da ich mit dieser Entscheidung Narutos nicht ganz zufrieden war.

Mit unserem Schatten bezog ich mich auf diesen Yuri Hyuuga.

Mir war es tatsächlich gelungen, ihn auszublenden. Die erste Zeit hatte mich seine ständige Anwesenheit schon sehr gereizt. Es lag sicherlich nicht an seiner Art. Er war zurückhaltend und diskret. Er war wirklich ein Schatten.

Charakterlich würde ich ihn irgendwo zwischen Neji und Naruto einstufen, denn er hatte einen feinen Humor, der mir gewissermaßen auch gefiel, dennoch duldete ich ihn nicht so gerne in Narutos direkter Nähe.

Mein Dobe schob dies auf meine doch recht ausgeprägte Eifersucht, doch ich sah es als Vorsicht. Zwar hatte uns Prinz Hikaru Tsuki diesen Yuri dagelassen, aber meinetwegen hätte er ihn auch wieder mitnehmen können!

Ich persönlich brauchte ihn hier nicht.

Und ich traute ihm nach all der Zeit immer noch nicht.

Er hatte zwar nichts gemacht, was mein Misstrauen rechtfertigte, aber dennoch.

Er war stark und er hatte einiges im Kopf. Wo, bitte schön, war er im letzten Krieg gewesen? Wo kam er auf einmal her? Und was waren seine Beweggründe, hier zu sein?

Es beruhigte mich jedoch ungemein, dass ich mit meiner Vorsicht nicht alleine da stand. Neji beäugte Yuri so oft es ging ziemlich offensichtlich mit einem Zweifeln in den Augen, dass ich mir sicher sein konnte, dass er dieser ganzen aufgetischten Geschichte ebenso wenig Glauben schenkte, wie ich!
 

Er entstamme einem dritten Zweig der Hyuuga, einem schon in Gründerzeiten Konohas verbanntem Zweig. Und er sei der letzte Nachkomme dieses Zweiges und wolle die Familienschande durch untertänigsten Dienst unter dem Hokage ein wenig schmälern.

Pah!

Wieso fällt das dem denn gerade jetzt, nach dem Krieg und eigentlich auch schon wieder vor dem nächsten Krieg, ein?

Wo war sein verstoßener Clan, dem er entstammte, denn in den letzten Jahren?

Kam dieses schlechte Gewissen nicht reichlich spät?

Und Neji schien schon am Grundgerüst dieser Geschichte zu zweifeln. Er fand im Familienarchiv wirklich keinerlei Informationen über einen dritten Zweig.

Aber das dieser Yuri ein Hyuuga sein musste, war wiederum auch nicht von der Hand zu weisen.

Sein Byakugan sowie seine bisher gezeigten Techniken wiesen eindeutig darauf hin!

Auch das ganze Wesen, seine Haltung und sein gewählter Ausdruck, wenn er denn mal sprach, wiesen auf eine höhere Schule hin.
 

Naruto schienen alle Bedenken jedoch vollkommen egal! Es schien zwischen diesem Yuri und meinem Freund vom ersten Augenblick an eine Art Band zu bestehen, was mich in vielen Momenten wirklich und wortwörtlich rot sehen ließ. Ich duldete ihn als Leibwache in unserer Nähe. Mehr nicht.

Dennoch fand ich ihn mitunter auch schon im Badezimmer vor, wo er fröhlich quatschend mit Naruto dessen Rücken in der Wanne schrubbte.

Yuugo widmete sich gerade dessen Renovierung.

Sai erhob gerade die Hand zum Gruß Richtung Lärche, in deren Schatten er sich eigentlich bis gerade aufgehalten hatte, doch aus diesem löste Yuri sich und marschierte im zügigen Schritt an uns vorbei auf den Waldabschnitt zu, den Kakashi und Sai gerade erst verlassen hatten.

Ich spürte zwar weitere Chakrapräsenzen, aber warum diese nun im Dickicht verweilten und nicht mit Kakashi und Sai hervorgetreten waren, störte mich zunächst nicht.

Dieser Yuri sollte, wenn er gerade schon dabei war, dies übernehmen. War mir nur Recht!

Doch er blieb kurz vor dem Erreichen des Waldrandes stehen, starrte einen Augenblick recht desinteressiert hinein, hob eine Hand zum Gruß und begab sich dann wieder zurück zu seinem ursprünglichen Platz unterhalb der Lärche.

Dieses Gefühl, das mir dieser Typ wirklich nicht ganz geheuer war, wurde nun wirklich noch verstärkt.

Kurz nach seinem Abgang erschienen dann nun doch Sasori no Akasuna sowie der blonde Bombenwerfer.

Noch zwei Personen, die auf meiner persönlichen Liste der nicht nervenden Charaktere eindeutig nicht vertreten waren.

Wenn ich ehrlich war, standen auf dieser Liste nur zwei und selbst einer der Beiden hatte in den letzten Wochen oftmals eine On-/Off-Bezeihung zu dieser Liste… aber laut Tsunade waren Stimmungsschwankungen in Narutos Zustand vollkommen normal.

Sasori hielt den nötigen Abstand und signalisierte uns mit einem kurzen Nicken, jedoch emotionslosem Ausdruck, dass er keinerlei Absichten hegte, anzugreifen oder dergleichen.

Das würde ich ihm auch geraten haben.

Auch wenn ich nicht viel von Yuri hielt. Er und ich waren hier und zudem beschützen wir beide wissentlich nur einen Kage Bushin, welcher jedoch gerade ein Chakra verströmte, als wäre Naruto selbst neben mir.

Innerlich schmunzelnd darüber, dass mein Dobe wohl dadurch bekräftigen wollte, dass es sich hier wirklich um ihn handelte hob ich ebenfalls eine Hand zum Gruß. Mir war klar, dass gerade Deidara, welcher sich seltsam still im Hintergrund aufhielt, mich mit Argusaugen beobachtete.

Genau zwischen Sasori und seinem Begleiter und Kakashi und Sai erkannte ich eine leichte Luftverwirbelung, welche sich langsam ausbreitete.

Nur augenblicklich später erschien dort Obito, der eine recht bleiche Sakura im Arm hatte.

Wenn Itachi hier wäre, dann wäre Obito sicherlich der bleichere von den Beiden, aber dieser hatte nur ein in meinen Augen erleichtertes Grinsen auf den Lippen.

„Seit ihr etwa schon fertig?“, war es Kakashi, der reichlich verwundernd klingend an Obito gewandt die Stille unterbrach.

„Siehst du das denn nicht?“, brummte mein Clanmitglied nun mit schnell abnehmendem Grinsen. Ich war sowieso der Meinung, dass einem Uchiha solch ein Grinsen nicht wirklich stand!

Und ich wollte gerade auch nicht wissen, worauf Kakashi angespielt hatte. Es würde mich zum Mitwisser machen und das wiederum interessierte mich wirklich nicht. Sollten das Sakura, Obito und Itachi unter sich klären!

„Immer noch enttäuschend!“, Kakashis Gemurmel war eigentlich kaum zu vernehmen, doch sah ich deutlich, dass Obito ihn verstanden hatte, sich aber nun jeglichen weiteren Kommentar verkniff und sich direkt an Naruto wandte.

„Es gibt einmal gute Nachrichten zu verkünden, Naruto-kun!“, dabei löste er den Arm von Sakuras Schulter, die daraufhin ziemlich erleichtert wirkte und trat nun genau vor mich und Naruto, dessen Augen sich nun minimal, aber für mich deutlich erkennbar, erwartungsvoll geweitet hatten.

Freundschaftlich legte der Schwarzhaarige eine Hand auf die Schulter Narutos. Das waren solche Momente, wo ich immer noch gespannt die Luft einzog und anhielt. Aber es geschah nichts, was nicht geschehen dürfte.

Nur das intensive Betrachten dieser Situation von zwei grünen Augen fiel mir auf und ich wandte mich in diese Richtung.

Sakura. Irgendwie schien sie nachdenklich das alles zu beobachten.

Sie merkte, dass ich mein Augenmerk auf sie gerichtet hatte und wandte sich kurz beschämt etwas zur Seite, nur um dann wenig später wieder ihren Blick auf meinen Freund zu fixieren.

Dieser bekam gerade von einem aufgeregten Obito mitgeteilt, dass es wohl diesem Marionettenkasper gelungen war, ein Mittel gegen diese Kugel zu finden.

Schließlich räusperte sich dieser Rothaarige noch und erwähnte, dass es ihm sogar gelungen sei, ein Serum herzustellen, welches als Impfstoff hergenommen werden könnte. Jedoch wolle er dies noch ein wenig erproben.

Hoffte er nun auf die Zusage Narutos auf menschliche Versuchskaninchen?

Dem Akasuna sollte doch bewusst sein, dass wir hier aufgrund der Vorkommnisse mit Orochimaru etwas empfindlich auf Menschenversuche reagierten und er da auf keinerlei Unterstützung hoffen dürfte.

Narutos Lächeln sowie seine strahlenden Augen minderten diese Worte nicht.

Er nickte immerzu und sog alles auf, was man ihm berichtete.

Irgendwie konnte ich es verstehen. Seit Monaten gab es kaum wirklich gute Nachrichten. Und dann hatte der lange und harte Winter noch sehr an den Nerven aller gezehrt.
 

Naruto war von Natur aus optimistisch und so schnell mit nichts aus der Bahn zu werfen, aber seit Wochen spürte er auch die Ängste, Befürchtungen und Sorgen der Einwohner Konohas und ich hatte gemerkt, dass er an sich selbst zweifelte.

Es war fast so schlimm wie kurz nach dem Aufeinandertreffen mit Jiraija.

Zwar hatte uns die Nachricht auf Nachwuchs wirklich überrascht und unsere Freude war groß, allerdings hatte ich auch gemerkt, dass der Dobe gerne seine Trauer über die Tatsache, dass sein alter Sensei und Pate nun eindeutig auf der falschen Seite stand, in sich hinein fraß. Ich hatte damit begonnen, ihn so selten wie irgend möglich allein zu lassen. Solange er nicht alleine war konnte er nicht in diese düsteren und deprimierenden Gedanken verfallen, denn er versuchte wie früher dann konstant eine Maske zu tragen.

Das gelang ihm nicht immer. Vermutlich auch durch die Hormone war seine Gefühlswelt so durcheinandergeraten, dass bei ihm der Sprung zwischen dem Zustand des absoluten Glücks und der tiefsten Depression binnen Sekunden erfolgen konnte.

Und in solchen Momenten wollte ich sicherlich keinen Yuri in Narutos Nähe haben! Denn Naruto nahm sich dann gerne die Zuneigung und Wärme, die er dann brauchte… und da wollte ich ihn nicht der Gefahr aussetzen, dass er diese von jemand anderem bekam als von mir!
 

‚Du grübelst zu viel, Teme!‘, hörte ich ihn innerlich in meinen Gedanken und ich schloss kurz meine Augen. Sofort befand ich mich wieder in diesem hellerleuchteten Raum, in welchen er immer noch in einer der Meditation ähnlichen Körperhaltung da saß und nun vor sich hin schmunzelte.
 

Auch der Fuchs hatte sich seit meinem letzten Aufenthalt hier nicht wirklich bewegt.

„Und du? Hörst du gerade überhaupt noch zu?“, antwortete ich während ich näher an ihn herantrat.

„Hm, ja!“, ein Auge öffnete sich leicht und blickte mich von unten her an, „Das sind sehr gute Nachrichten! Es wird vielen die Angst nehmen vor einer Konfrontation!“

„Hm!“, ich kniete mich direkt vor ihn und legte meine linke Hand auf seine rechte, „Sie ahnt etwas!“

„Du meinst Sakura-chan, ja?“, manchmal war Naruto wirklich erstaunlich. Ich hätte mir auch das Sprechen sparen können. Er hätte eh gewusst, was ich ihm mitteilen wollte.

„Vielleicht sollten wir sie einweihen!“, murmelte er.

„Wir können es auch lassen! Nicht mehr lange und du kannst dich wieder als du selbst nach draußen trauen!“

Daraufhin öffnete er beide Augen ganz und irgendwie wirkte er beleidigt: „Ich würde mich auch jetzt raus trauen, Teme! Wenn…“

„Wenn du nur hoch kämst aus dem Bett… und dich nicht wie ein Wal fühlen würdest… ja…und wenn…“, ich lachte auf und sprang zurück, damit mich seine Fäuste, die er nun um sich schwang, auch wirklich nicht streicheln konnten. Wirklich Kraft steckte da gerade nicht drin.

„Du bist ein Blödmann, echt jetzt! Die nächste Schwangerschaft machst du!“, er schob die Unterlippe vor und verfiel wieder in den ‚Ich-schmolle-nun-für-eine-Minute‘-Modus.

„Tzz! Sicherlich nicht!“, in meiner sicheren Entfernung verschränkte ich die Arme vor der Brust und beobachtete amüsiert sein Mienenspiel.

Das Schmollende wich dem Grübelnden.

„Einzelkind, hm?“

Ich wies mit einer nickenden Kopfbewegung mit meinem Kinn auf seinen Bauch, „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich es schon als Wunder sehe, dass es dazu gekommen ist! Als ich mir meiner Gefühle für dich bewusst wurde, hatte ich mich eigentlich mit dem Gedanken abgefunden, dass ich keinen Beitrag dazu würde leisten können, meinen Clan wieder zur alten Größe zu verhelfen!“, ich näherte mich ihm wieder an und kniete mich wieder direkt vor ihm.
 

Langsam näherte ich mich seinem Gesicht an, umschloss es mit beiden Händen und strich mit meinen Daumen über beide Wangen. Spürte die leichte Unebenheit, hervorgerufen durch seine Narben, die ihn so unverkennbar machten. Ich spürte sein Lächeln. Unter meinen Handflächen.

Ich sah sein Lächeln. Und ich sah das glückliche Funkeln in seinen Augen.

„Du solltest mich küssen, echt jetzt!“

„Sollte ich das?“, ich legte meinen Kopf etwas schräg und tat so, als würde ich darüber nachdenken, ob diese geforderte Handlung überhaupt in Betracht gezogen werden könnte.

„Ja, Teme, solltest du! Du solltest zur Zufriedenheit deines Hokage handeln, hm!“, er versuchte in meinem Griff zu nicken. Irgendwie wirkte das lächerlich.
 

Meine Güte, Uchiha! Küss ihn endlich und dann verschwinde! Das Mädel brät dir nämlich gleich eins drüber weil du seit fünf Minuten nicht auf ihre Ansprache reagierst!, Kurama gähnte und drehte sich auf die Seite. Offensichtlich wollte er weiterschlafen. Für ihn waren die letzten Monate auch nicht wirklich einfach gewesen. Und wenn Naruto so ausgiebig Chakra benötigte zur Aufrechterhaltung seiner Kage Bushin, so sponserte dies der Biju, damit sich Narutos eigener Körper voll und ganz auf das Baby konzentrieren konnte.

„Sag ich doch! Also hör auf den… mpf!“, unterbrach ich ihn, indem ich ihm… endlich….meine Lippen aufdrückte. Ich spürte, wie er seinen Mund zu einem leichten Lächeln verzog, sich dann aber nach hinten ausweichend von mir entfernte: „Nach rechts!“, flüsterte er und ich nickte verstehend.

Augenblicklich befand ich mich wieder auf dem Trainingsgelände und wich einige Schritte nach rechts aus. An der Stelle, an der ich zuvor noch gestanden hatte, versuchte nun Sakura wieder ihr Gleichgewicht wieder zu finden, denn ich war wirklich im letzten Moment ihrer Faust ausgewichen.

Naruto, Kakashi, Sai, Obito und die beiden ehemaligen Akatsuki hatten sich schon einige Schritte von uns entfernt.

‚Wir befinden uns auf dem Weg zu den Ältesten! Kümmere du dich bitte um Sakura!‘, hörte ich noch Narutos Stimme in meinem Kopf schallen und hätte ihm am liebsten dafür im Nachhinein noch in die Lippe gebissen.

„Wieso reagierst du nicht?“, fauchte unterdessen meine Beinahe-Schwägerin. Manchmal fragte ich mich wirklich, wie Itachi dies auf Dauer und in einer solchen Ruhe aushielt.

Ich zuckte nur wenig entschuldigend dreinblickend mit den Schultern und tippte mir selbst gegen die Stirn: „War im Meeting!“

Kaum hatte ich das ausgesprochen, spürte ich einen mittlerweile schon bekannten Zug knapp unterhalb meines Herzens.

Eine rote Chakrawolke, ähnlich anmutig wie ein Schleier aus feinstem Damast, löste sich von meinem Körper und sank auf den Boden. Dort manifestierte sich diese kleine Wolke nach und nach und gab die Gestalt eines kleinen Fuches zu erkennen.
 

Meeting? Hausfriedensbruch wohl eher!, grummelte Kurama und streckte seine Glieder ähnlich einer Katze.
 

„Was willst du hier?“, entfuhr es mir weniger freundlich in seine Richtung und er schielte nur bissig zu mir hinauf. Mit Sakura hatte ich doch nun eigentlich genug zu tun. Wenigstens konnte ich aus dem Blickwinkel beobachten, wie sich Yuri dazu entschlossen hatte, seine Position zu verlassen und der sich entfernenden Gruppe um Naruto herum anschloss.
 

Ich lass mir doch jetzt den Spaß nicht entgehen!, kam mit einem wirklich breiten Grinsen seine Antwort und ich griff mir aufseufzend in den Nacken.
 

Irgendwie verstand ich diese Geste gerade bei Shikamaru vollkommen. Sie löste aufkommende Verspannungen.

„Was für ein Spaß?“, Sakura, die sich nun vollends wieder gefangen hatte, beugte sich zu Kurama herunter und strich ihm fast schon liebevoll über den Kopf. In dieser Größe konnte man wirklich schnell vergessen, dass sie da gerade dem wohl mitunter mächtigsten Lebewesen auf diesem Planeten den Kopf kraulte.

„Was willst du, Sakura?“, ignorierte ich stattdessen ihre Frage und schritt an den beiden vorbei in Richtung Uchiha-Viertel. Schließlich konnte ich mir ihre Antwort darauf schon denken.

„Wo ist Naruto?“

Ha! Hab ich’s nicht gesagt?

„Hast du doch gerade gesehen! Auf dem Weg zum Ältestenrat!“, ich konnte es zumindest versuchen, das Ganze hier in die Länge zu ziehen.

„Erklär mich nicht für dumm, Sasuke!“, sie griff nach meinem Arm, doch der Griff ging eindeutig ins Leere, da er für mich zu vorausschauend war.

Ich antwortete nicht. Ging stattdessen weiter auf den Pfad zu, der genau ins Viertel führen würde.

„Seit einigen Wochen treffe ich immer nur Kage Bushins an! Wo ist der echte Naruto, meine ich! Nicht diese…“, sie wies mit ausgestrecktem Zeigefinger in die Richtung, wo in der Ferne nur noch schwach die Umrisse der anderen zu erkennen waren, „…weitere Kopie!“

Ich blieb stehen und betrachtete mit einem Schmunzeln die Grashalme zu meinen Füßen: „Du hast es also doch gemerkt, hm? Gar nicht mal so dumm!“

„Was soll das denn heißen?“, schnauzte sie zurück und schaffte es nun auf eine Höhe mit mir, nur um dort wild mit den Armen während des Sprechens und des Gehens zu gestikulieren. Das nannte man also Multitasking bei Frauen.

„Natürlich fällt mir das auf! Wobei ich gestehen muss, dass sie wirklich ganz schön robust geworden sind! Aber dennoch…“, sie zögerte kurz, „… geht es Naruto gut?“

Sie machte sich also tatsächlich Sorgen um meinen Blonden. Ich nickte nur und ging weiter.

„Meine Güte, Sasuke!“, stöhnte sie genervt klingend auf. Das war eindeutig meine bevorzugte Tonlage!

„Wenn es Naruto gut geht… davon gehe ich jetzt nun einmal aus weil du sonst bestimmt nicht so ruhig wärst…“, und anscheinend glaubte sie mich auch zu kennen, „… was soll dann dieses Theater mit den Doppelgängern? Ist das eine neue Trainingsmethode? Hat das irgendeine besondere Bewandtnis mit einem neuen Jutsu oder so? Oder ist das nur weil er zu viele Aufgaben hat und überall zeitgleich sein muss? Oder weil er…“

„Sakura?“, unterbrach ich ihren scheinbar niemals enden wollenden Redefluss und sie stoppte augenblicklich, „Sei einfach still und komm mit!“

Deutlich hörte ich sie schlucken, aber sprechen tat sie… Jashin sei Dank… nicht mehr!

Schon bald passierten wir den Torbogen zum Uchiha-Viertel und erreichten auch kurz darauf den Haupteingang zu dem Haus, in welchem bis auf Obito noch alle anderen ehemaligen Nukenin mit dem Hokage zusammen wohnten.

„Wieso ist er zu Hause? Ist er doch krank?“

Nun, ich sollte dankbar für die ruhigen fünf Minuten sein!

Ich schob die Tür auf und zog meine Sandalen in Ruhe aus. Diese stellte ich an die Garderobe und bedachte dann die hibbelige Sakura mit einer fragend hochgezogenen Braue.

Sie verstand und entledigte sich auch ihrer Schuhe. Dann folgte sie mir. Durch den Hauptgang, am Wohnzimmer vorbei, zu den Treppen in den ersten Stock.

Nun merkte ich doch, wie mein Herz langsam schneller schlug.

Sakura würde die Erste seit langem sein, die den wahren Naruto sehen würde. Und es würde das erste Mal sein, dass ich dann dazu nicht sagen müsste, warum er sich hier aufhielt. Denn mittlerweile war es ja mehr als ersichtlich!

Das Knarzen der alten Holzstufen sollte Naruto gehört haben und wenn er uns noch nicht gespürt hatte, so würde er spätestens jetzt wissen, dass wir im Haus waren.

Der Flur oben war dunkel und es brannte auch kein Licht.

Nur ein heller Lichtkegel fiel durch die letzte Tür auf diesem doch recht langen Gang, welche einen Spalt offen stand und man konnte leise Stimmen vernehmen. Naruto war also nicht alleine.

Ich hörte ihn leise lachen.

„Stell dich nicht so an! Das ist wichtig! Und wenn du die Strümpfe nicht tragen magst, dann lass mich dich wenigstens massieren!“

Ich hob misstrauisch eine Braue!

Naruto und massieren? Unbewusst beschleunigte ich nun doch meinen Schritt, erst Recht, als das Lachen meines Freundes lauter wurde: „Das kitzelt, echt jetzt!“

Ich bemerkte, wie Sakura ebenfalls verwundert das Tempo erhöhte, um mir folgen zu können. Dabei schritten wir am offenen Badezimmer vorbei, wo Yuugo im Halbdunkel auf dem Boden kniete und eine von den verbrannten Holzdielen austauschte, die noch von meiner Diskussion bei der Rücken-Schrubb-Geschichte mit Naruto und Yuri übrig waren.

Wir nickten einander im Vorbeilaufen zu und irgendwie schien er meine Mimik mit Besorgnis zur Kenntnis zu nehmen.

Egal, was ich nun vorfinden würde: Ich würde ruhig bleiben!

Das Haus verkraftete einfach meine Art von friedfertigen Auseinandersetzungen nicht. Daher blieb ich doch recht abrupt vor der Zimmertüre stehen und Sakura rannte förmlich in mich hinein, was mich aber weder erschütterte noch irgendwie daran hinderte, zunächst einmal tief durchzuatmen, während ich meine Hand auf die Klinke legte und die Türe langsam zur Seite schob.

Die Sonne stand bereits recht tief und zeigte uns den schon weit fortgeschrittenen Tag an. Wir hatten bereits die frühen Abendstunden erreicht und daher schien sie genau in das Zimmer.

Dennoch wurde man beim Eintreten nicht direkt geblendet, da Suigetsu auf dem Fensterbrett mit angezogenen Beinen und einer großen Wasserflasche in der Hand hockte und mich nun breit angrinste, was seine spitzen Zähne bei Unkenntnis seiner Person doch schon recht bedrohlich wirken ließ.

Ich ignorierte ihn.

Mein Augenmerk ruhte auf den Lehnensessel vor mir.

Naruto saß mit dem Rücken zu mir entspannt wirkend in eben diesem Sessel.

Beide Beine von sich gestreckt im Schoß einer vor sich auf einem Schemel hockenden Rothaarigen, die gerade wieder ihre Brille zurecht rückte und mich dennoch über deren Rand betrachtete: „Sasuke!“

Naruto drehte sich nicht herum. Das wäre vermutlich auch in seiner Verfassung zu umständlich und daher nahm ich es ihm nicht übel.

Das einzige, was ich gerade irgendwie fixierte und mir auch leicht säuerlich aufstieß, war die Tatsache, dass sich Karins Finger auf Narutos Unterschenkel legten und von dort immer wieder mit leichtem Druck zu seinen Füßen nach unten strichen.

„Oi, Teme!“, seine Stimme hörte sich ziemlich erheitert an, „Hast du dein Team danach ausgewählt?“, nun drehte er den Kopf doch leicht über seine Schulter hinweg in meine Richtung und ich erkannte das Strahlen in seinen Augen, „Karin-chan kann das wirklich gut, echt jetzt!“, und hätte er nicht anschließend so leicht stöhnend dabei geklungen, wäre mir sicherlich auch nicht aufgefallen, dass er untenrum recht spärlich bekleidet war!

„Raus!“, entfuhr es mir leise zischend und alle stoppten ihr aktuelles Tun. Suigetsu setzte die Flasche von seinen Lippen ab, Karins Hand blieb knapp über den Knien Narutos auf seiner sonnengeküssten Haut des Oberschenkels liegen und Sakura hinter mir hatte beschlossen, dass der Dielenboden um einiges interessanter sein konnte als das Geschehen vor ihr.

„Aber Sasuke! Naruto trägt die Trombosestrümpfe nicht und er hat richtig Wasser in den Beinen und…“

„Raus!“

„Was uns der gute alte Sas damit sagen will, ist, dass du es in deiner Mütterlichkeit übertreibst, Karin!“, Suigetsu sprang vom Fensterbrett und ließ mit schrägen Kopf die Schultern kreisen, „Wenn du also unbedingt Beschwerden dieser Art wie Naruto haben möchtest um diese zu kurieren… dann ließe sich da sicherlich was bewerkstelligen!“, er lachte leise und beobachtete ganz genau die Veränderungen von Karins Gesichtsfarbe, die nun langsam zu ihm den Kopf wandte, „Du weißt doch, wo mein Zimmer ist!“, und mit diesem Satz fuhr er herum und sprang aus dem Fenster.

Wohl keine Sekunde zu spät, den Karin war ebenso schnell aufgesprungen und schlug nun mit ihrer Faust genau an der Stelle in die Luft, an welcher der ehemalige Kirinin zuvor noch gestanden hatte.

„Du... widerst mich…an!“, schrie sie so laut, dass mein Blonder in seinem Sessel zusammenzuckte, ehe sie sich auf das Fensterbrett schwang und wie ein Falke die nähere Umgebung abzusuchen schien nach ihrer Beute.

Doch ihr wütender Blick wich augenblicklich einem weichen, als sie sich kurz herumdrehte: „Solange ich das hier erledige, ziehst du die Strümpfe an, Naruto-kun!“, und schon verschwand sie.

Mit dem voranschreiten von Narutos Schwangerschaft waren eindeutig auch die Stimmungsschwankungen Karins fortgeschritten.

Jedoch hatte sich diesbezüglich Suigetsu als guter Frustabbau für die Uzumaki entwickelt und daher störte es mich nicht. Solange sie das Haus dabei ganz ließen. Schließlich war Yuugo schon mit meinen verursachten Schäden in den nächsten Tagen vollkommen ausgelastet.

„Hättest du nicht wenigstens eine längere Shorts oder dergleichen anhaben können!“, brummte ich an meinen Blonden gewandt, betrachtete missbilligend seine knappe Boxer und setzte mich auf den nun freigewordenen Schemel zwischen seinen Beinen.

Er lächelte mich an. Seine Augen halb geschlossen blitzte mir dieses atemberaubende Blau unter den Lider leuchtend entgegen.

So weich. So warm. So schön.

Naruto konnte man wirklich derzeit nichts übel nehmen, obwohl er es sicherlich mehr als oft verdient hätte.

Ich beugte mich vor und hob seinen linken Fuß hoch. Diesen legte ich auf meinen Schoß und begann nun damit, die Tätigkeit Karins wieder aufzunehmen. Wohl bewusst, dass ich dies um einiges besser machen würde als die Rothaarige.

Naruto seufzte augenblicklich wollig auf und drückte sich noch mehr in die weiche Polsterung des Sessels.

„Willst du da noch länger in der Tür stehen bleiben, Sakura-chan?“, erst Narutos direkte Ansprache erinnerte mich daran, dass ich in Begleitung gekommen war.

Die Rosahaarige zuckte etwas zusammen und trat dann genau einen Schritt in den Raum ein: „Geht es dir gut, Naruto?“

Sie blickte wirklich besorgt und aus ihrer derzeitigen Position konnte sie es ja noch immer nicht sehen. Dies war auch Naruto bewusst, der nun seine Augen geöffnet hatte und mir verschwörerisch zu zwinkerte.

„Ach, Sakura-chan!“, stöhnte er theatralisch auf und legte dabei noch unterstützend den Handrücken auf seine Stirn, „Ich hab nicht mehr lang!“, und sofort bemerkte ich die fahler werdende Gesichtsfarbe unserer Besucherin.

Ich hätte meinem Dobe niemals so ein schauspielerisches Talent zugetraut. Mühsam unterdrückte ich mir eines meiner seltenen Lächeln.

„Was… was meinst du denn damit, Naruto?“, sie rührte sich immer noch keinen Zentimeter.

„Na ja!“, er holte weit mit der Hand aus, ließ sie dann aber kraftlos neben sich über die Lehne fallen, „Es wird mich sicherlich zerreißen! Aber zuvor wird Tsunade-obaa-chan mich sicherlich aufschlitzen!“

Manchmal übertrieb er es wirklich!

Sakuras Gesichtsfarbe erinnerte mich nun leicht an den Anzug dieses Hampelmanns mit Topfhaarschnitt. Sollte sie als Medicnin nicht wesentlich robuster sein bei so etwas? Oder lag es daran, dass es bei Freunden etwas anderes war?

Obwohl… sie hatte auf dem Schlachtfeld weitaus schlimmere Wunden bei uns beiden versorgt als ihr gerade diese Vorstellung geben konnte.

„Aber, Naruto! Warum hast du mir denn nichts gesagt?“, sie trat nun noch ein paar Schritte näher, „Ich hätte dir doch helfen können!“

„Das weiß ich doch, Sakura-chan, echt jetzt! Aber es diente zu deinem Schutz!“, nun drehte er erneut den Kopf zu ihr herum und lächelte sie freundlich an.

Allein dieses Lächeln schien sie doch um einiges mehr zu verwirren: „Mein Schutz? Naruto! Was redest du denn da wieder für…“, energisch trat sie bei den letzten Schritten auf ihn zu auf und erhob bereits ihre Faust für ihre standardisierte Erziehungsmaßnahme während mein Freund schon schutzsuchend unter seinen erhobenen Armen versank, da hielt sie wie versteinert inne und starrte doch nun ziemlich offensichtlich auf Narutos Körpermitte, „… einen…Un…sinn?“

Verwundert, dass nun der fehlende Hieb auf den Schädel ausblieb, senkte er wieder die Arme und blickte nach oben und direkt in ihre wirklich geweiteten Augen.

Und dann sackte sie einfach zusammen.

Mit einem lauten Rums landete sie auf ihren Knien ohne dabei auch nur eine Sekunde lang den Blickkontakt zu Narutos Bauch zu unterbrechen: „Wow!“

„Ja, he he, ich weiß!“, lautete seine geistreiche Antwort und ich widmete mich schmunzelnd wieder der Fußmassage.

„Wow!“, wiederholte sie und griff sich ungläubig an die Stirn.

Vielleicht hätte ich sie doch ein wenig darauf vorbereiten sollen. Irgendwie wirkte sie doch etwas überfordert.

Nicht, dass mich ihr gesundheitlicher Zustand groß interessieren würde… mich interessierte in diesem Bezug eigentlich nur Itachi und dummerweise hing er nun einmal sehr an der Rosahaarigen, was mir ihre nächsten Aussagen auch bestätigten.

„Und ich dachte, ich hätte tolle Neuigkeiten!“, brummte sie fast schon beleidigt klingend und auch enttäuscht, dass sie Narutos Schwangerschaft wohl heute nicht mehr würde übertrumpfen können. Das sie vielleicht sauer oder enttäuscht sein würde, das wir sie nicht von Anfang an über diesen Zustand hier unterrichtet hatten und dass das die Sorge Narutos gewesen war, schien dadurch überhaupt nicht auf sie zu zu treffen.

Im Gegenteil. Sie lächelte meinen Blonden nun ebenso mütterlich an, wie es Karin beunruhigenderweise schon seit einigen Wochen tat und legte dann auch noch sachte ihre rechte Hand auf den rundlichen Bauch unter dem spannenden Hemdchen: „Wann sagt Tsunade, ist es soweit? Du lässt dich doch von Tsunade behandeln, oder?“

„Natürlich, Sakura-chan!“, seine Hand legte sich auf die ihre. Irgendwie ein seltsames Bild.

„In nicht einmal drei Wochen!“, antwortete ich, während ich nun Narutos anderen Fuß nahm und dort die Massage fortführte.

„In drei Wochen schon!“, seufzte sie, aber mit hörbarer Freude im Stimmklang, „Dann wirst du ja zum Termin wieder in den Anzug passen!“

„Anzug?“, Naruto schien irritiert.

„Na, du bist doch mein bester Freund und du wirst doch wohl nicht dieses grässlich orange Ding dann anziehen wollen!“

Bei mir selbst hatte es schon lange geklingelt. Aber das lag sicherlich nicht an Sakura, sondern eher an der Tatsache, dass mich Aniki schon vor einigen Tagen gefragt hatte, ob ich, wenn es denn soweit wäre, an seiner Seite stehen würde.

Doch Naruto schien immer noch nicht zu begreifen: „Was habt ihr nur immer alle mit meinem Trainingsanzug? Echt jetzt! Der ist richtig bequem und ich vermisse den gerade voll weil ich nicht reinpasse! Sas hat den echt versucht in den Müll zu schmuggeln! Aber Karin hat ihn dann gerettet und…“

„Naruto! Naruto!“, Sakura hob beschwichtigend beide Hände und lachte leise, „Ich brauch dich in einem Anzug weil du mein Trauzeuge sein sollst! Ich werde heiraten!“, dabei zog sie ihren schwarzen Handschuhe aus und hielt Naruto ihren linken Ringfinger unter die Nase, an welchem, nach Rücksprache mit mir, nun der Verlobungsring der Familie Uchiha steckte.

Itachi hatte sie also tatsächlich gefragt. Wer hätte das gedacht. Aber er war sich relativ schnell sicher gewesen und mir sollte es recht sein. Ich denke nicht, dass er hier in Konoha etwas Besseres als Sakura finden würde und er scheint ziemlich glücklich mit ihr zu sein. Auch wenn mich dies etwas verwunderte, da Sakura schon ziemlich zu Beginn ihrer Beziehung gesagt hatte, dass sie jungfräulich in die Ehe gehen wolle.

„Echt jetzt? Ihr heiratet?“, jauchzte Naruto, der es nun doch endlich begriffen hatte, „Dann hat es Itachi wohl nicht länger ausgehalten!“, und seine Augenbrauen wackelten amüsiert eindeutig zweideutig!

Der Hieb war vorauszusehen und mal ehrlich, den hatte er auch verdient!

„Au, Sakura-chan!“

„Das war unnötig, Naruto! Wirklich unnötig! Nicht jeder hier in Konoha kann das so freizügig handhaben wie ihr!“, und aus ihrer gerade noch geballten rechten Faust schoss ein Zeigefinger und deutete auf Narutos Bauch.

Mein Freund rieb sich mit seltsam schmerzverzerrten Gesicht den Kopf um die aufkommende Beule zu unterdrücken.
 

Ich will ja nicht stören, aber da stimmt was nicht!, kam es leise aus dem Türrahmen und Sakura und ich zuckten erschrocken zusammen.
 

Verdammt! An den Fuchs hatte ich ja gar nicht mehr gedacht! Er war uns schließlich die ganze Zeit in seiner materialisierten Form gefolgt! Nun ja, in dieser Größe war er wirklich einfach zu übersehen!

Narutos zischendes Einatmen ließ mich wieder zu meinem Freund blicken. Diesmal hielt er sich nicht nur seinen Kopf, sondern legte auch wieder behutsam seine Hand auf den Bauch.

„Was?“, irgendwie wurde mir ganz flau.

„Mir ist den ganzen Tag… au…schon nicht so wirklich gut… Rippen und so…“, er holte tief Luft, „…keine Ahnung…“
 

Das Balg hat sich entschlossen, sich auf den Weg zu machen!, Kurama lief einmal um die noch immer kniende Sakura herum und setzte sich direkt neben mich, Er hat es wohl etwas eiliger!
 

WAS? JETZT?
 

Ich sprang auf.

Irgendwie war mein Kopf gerade sehr sehr leer und das war für mich irgendwie erstaunlich, denn schließlich hatten wir diese Situation oft genug besprochen und besonders ich war derjenige gewesen, der Naruto immer hatte ermahnen müssen, dann ruhig zu bleiben.

Und nun stand ich hier, mein Herz raste und mein Verstand hatte eindeutig ausgesetzt.

Scheiße!

„Naruto? Kannst du aufstehen?“, Sakura legte vorsichtig einen Arm um die Schulter meines Blonden und versuchte ihn zumindest in eine aufrechtere Sitzposition zu bringen, so dass wir ihn besser aus den Sessel heben konnten.

Ich erkannte Sorge in Narutos Augen und wie er zischend weitere Atemluft ausstieß.

Langsam zog Sakura ihn auf seine Beine.
 

Stehen wir jetzt unter Schock, oder wie, Uchiha-Bengel! Los! Beweg dich! Du stehst im Weg!
 

Ich hasste es, wenn der Fuchs Recht hatte, aber ich blockierte tatsächlich den Sessel.

Vorsichtig und weiterhin abstützend hob Sakura meinen Freund aus dem Sessel und bugsierte ihn langsam Richtung Zimmertür.

Nun war es also wirklich soweit! Ich wurde Vater. Oh scheiße!

Konnte ich das überhaupt? Ich war ja noch nicht einmal geeignet ein Genin-Team zu leiten… Naruto hatte den Fehler bereits gemacht und mir vertretungsweise ein Team für einige Tage anvertraut!

Die Knirpse hatten anschließend wochenlange psychologische Betreuung nötig gehabt! Und das waren Zwölfjährige! Keine kleinen, zerbrechlichen, quäkenden Mini-Narutos! Ich kann das nicht!

Wie sollte ich denn bitte ein Kind erziehen? Oh Jashin! Ich sollte mich einfach rumdrehen und gehen! Ja! Das wäre eine Maßnahme! Ja!
 

Denk nicht mal dran!
 

Der Fuchs konnte einem echt die Stimmung versauen!
 

Die Reaktion, die du nun zeigst ist vollkommen normal! Hol tief Luft, schnapp dir Narutos Tasche so wie ihr es geprobt habt und dann hinterher!
 

Kuramas Stimme klang ganz ruhig an mein Ohr.

„Ich kann das nicht!“, kam es mir wispernd über die Lippen und der Biju brach in leises Lachen aus.
 

Darf ich mir das merken? Ein Uchiha sagt, dass er etwas nicht kann! Das glaubt mir kein Mensch! Vor allen Dingen, weil es gequirlte Scheiße ist, die du da von dir gibst! Natürlich kannst du das! Da mache ich mir weniger Sorgen um dich als auf dem Schlachtfeld!
 

Mein Blick, bislang hochkonzentriert auf die Maserung des Holzdielenbodens gerichtet, hob sich etwas an und traf auf die funkelnden Pupillen des Fuchses.

Dieser grinste breit. Es war kein hämisches Grinsen, wie ich es bisher gewöhnt war von ihm, sondern ein zuversichtliches. Ein Mut machendes. Ein Optimistisches!

Ich schluckte. Ja, verdammt! Ich wurde Vater! Und dies würde eindeutig die schwierigste, nervenaufreibenste und vor allen verantwortungsvollste Aufgabe in meinem Leben werden und ich würde sicherlich nicht den Schwanz einziehen und abhauen!

Ich war ein Uchiha, verdammt! Und hier ging es um den ersten Erben meines Clans!

Wobei ich die restlichen Erben getrost Itachi überlasse!

Ich hatte nicht diese ganze Schwangerschaft wortwörtlich mit durchgestanden und überlebt, um jetzt das Handtuch zu schmeißen!
 

So gefällt mir das schon viel besser!, brummte mein Untermieter und schlich sich ebenfalls Richtung Tür.
 

„Teme! Beweg gefälligst deinen Arsch runter!“, schallte es bereits eine Etage tiefer zu mir hoch.

Schnell schnappte ich mir die kleine Tasche, die schon seit einigen Tagen direkt neben dem Bett für eben jene Situation, wie sie jetzt eingetroffen war, griffbereit stand und zischte an dem nun zufrieden grinsenden Fuchs vorbei zur Treppe, die ich mit nur einem schnellen Sprung runter nahm.

Kaum war ich dadurch direkt neben Naruto gelandet, sank er mit schmerzverzerrtem Gesicht in Sakuras Armen so sehr zusammen, dass er die Rosahaarige fast mit auf den Boden zog und ich ihr helfen musste.

Naruto brummte missmutig. Ihn störte wohl gerade die Tatsache, dass er diesen Schmerz kaum kontrollieren konnte und er ihn jedes Mal zu überrollen schien.

„Das sind Wehen!“, erklärte Sakura, obwohl wir uns das sicherlich hätten denken können, „Und sie kommen eindeutig schon zu dicht aufeinander!“

„Was meinst du damit?“, und diese Frage war nun berechtigt. Sie war hier die Medicnin!

„Wir werden es nicht in Krankenhaus schaffen!“

Nie hätte ich gedacht, dass mich so eine Nachricht so schocken könnte.

Im Krankenhaus war alles vorbereitet.

Hier nicht.

Im Krankenhaus wartete Tsunade, die sich seit Wochen darauf vorbereitet hatte.

Hier nicht.

„Kakashi… Kakashi…weiß… Bescheid!“, stöhnte Naruto und anscheinend überkam ihn die nächste Welle.

„Was meinst du?“, stellte nun Sakura die Frage, die nun auch mir auf der Zunge gelegen hatte.

„Kage… Bushin… Hilfe Tsunade… aufgelöst!“, Naruto war viel zu sehr mit dem Atmen beschäftigt um gerade noch irgendeinen verständlichen Satz zusammen zu bringen!

Zunächst musste er einmal aus dem Flur raus. Hier im Eingangsbereich sollte ganz sicherlich nicht mein Kind zur Welt kommen!

Ich hob ihn hoch auf meine Arme und lief ins Wohnzimmer. Dies war der größte Raum und wenn ich gerade Narutos Gestammel richtig interpretieren konnte, so hatte sein Kage Bushin, welcher ja eigentlich mit Kakashi, Obito und den anderen beim Ältestenrat saß, sich wohl vor seinem Auflösen hilfesuchend an Kakashi gewandt.

Und dieser würde sicherlich auch Tsunade informieren und die würde doch sicherlich eins und eins zusammenzählen können!

Hoffentlich!

„Wir brauchen heißes Wasser und Decken und verdammt… ich werde einen Kaiserschnitt machen müssen!“, murmelte Sakura vor sich hin und half mir, Naruto vorsichtig auf der Couch abzulegen.

„Karin! Suigetsu! Yuugo!“

Es dauerte wirklich keinen Wimpernschlag, da stand bereits mit Yuugo der erste der von mir Gerufenen neben mir.

„Sakura wird euch jetzt auftragen, was zu besorgen ist! Beeilt euch! Ich werde…“, eigentlich wollte ich sagen, dass ich im Rikudo-Modus zum Hospital wollte, um Tsunade noch schneller herzuholen, doch Narutos Aufschrei ließ mich heftigst zusammenfahren.

Warum musste es unser Kind auch so verdammt eilig haben?

„Sas… Sas…uke!“, mit geröteten Wangen, deutlichem Glanz durch den Schweiß auf dem Gesicht und vor Anstrengung matt glänzenden Augen hob er zittrig einen Arm und versuchte mich zu berühren.

Vergessen war mein Plan, ins Krankenhaus zu eilen.

Naruto brauchte mich! An seiner Seite! Ich ergriff seine Hand und fiel auf die Knie neben ihm.

Wie konnte sich sein Zustand so schnell so negativ verändern? Vor wenigen Minuten hatte er doch noch grinsend im Sessel gesessen!

Fest umschlossen seine Finger der rechten Hand meine Linke. Mühsam rang er sich ein Lächeln ab als ich ihm die wirren Haarsträhnen, die durch den Schweiß an seiner Stirn klebten, zur Seite strich.

Seine Stirn war glühend heiß.

Auch ich versuchte ihn mit einem Lächeln meinerseits zu beruhigen.

Schließlich war er nicht der erste Mensch, der ein Kind auf die Welt brachte. Nur dummerweise war er sicherlich der erste Mann, der dies tat.

Nur rauschend nahm ich die Stimme Sakuras im Hintergrund wahr und wie sie meinem ehemaligen Team Taka mitteilte, was nun zu tun sei und das dies vor allen Dingen schnell geschehen musste.

„Wieso nimmst du nicht den Körper einer Frau an?“, hörte ich Karins Frage und diese stellte ich mir dann praktisch auch selbst.

„Geht…nicht…Chakra…weg!“, versuchte er ihr zu antworten.
 

Das war unser Problem in der ganzen Schwangerschaft, entgegnete Kurama, der sich in eine hintere Zimmerecke zurückgezogen hatte, Er ist keine Frau! Er hat weiterhin den Körper eines Mannes und demnach fehlen ihm eindeutig auch die inneren Geschlechtsorgane einer Frau. Diese waren aber bei der Zeugung vorhanden. Der Embryo hat um sich selbst eine selbst für mich undurchdringliche Chakrablase erschaffen, die einer Gebärmutter ähnlich ist und in Situationen wie jetzt krallt er sich das komplette Chakra Narutos! Selbst wenn er in der Lage wäre sein Oiroke-no-jutsu zu verwenden, so ist nicht garantiert, dass eine normale Geburt gewährleistet wird!
 

„Kann das Kind dann nicht so raus wie normalerweise bei den Beiden da alles reingeht!“, Suigetsu kratzte sich nachdenklich am Kopf und war sich ziemlich offensichtlich nicht darüber bewusst, was genau er da gerade gesagt hatte.

„Du bist widerlich!“, schrie Karin unser aller Gedanken aus und schaffte es mit einem gezielten Schlag, dass sein Oberarm als Pfütze nun das Parkett wässerte.

„Ich… werde…mein… Kind nicht…. ausscheißen!“, schrie Naruto unter der nächsten Schmerzenswelle einer Wehe.

Der Druck um meine Hand wurde immens. Die Hitze unerträglich.

„Dadurch entsteht aber nun auch das Problem für mich!“, flüsterte Sakura, „Ich weiß, wie ich einen Kaiserschnitt bei einer normalen Frau durchführen kann, aber nicht, bei einem Mann, wo die Gebärmutter gar nicht vorhanden ist!“
 

Ich bezweifle auch, dass du mit einem herkömmlichen Skalpell irgendetwas öffnen könntest, wenn noch nicht einmal ich ein durchdringen habe!, Kurama konnte manchmal auch wirklich demotivierend sein, Tsunade wusste darüber Bescheid und hat ein Jutsu als zusätzliche Unterstützung vorbereitet gehabt! Wir brauchen also die San’nin!
 

Ja, die brauchten wir wirklich. Und zwar schnell. Lange würde meine Hand diesen Druck nämlich nicht mehr aushalten.

Naruto verfiel zwischendrin immer wieder in eine Art keuchendes Hecheln. Dies verdeutlichte mir noch umso mehr, dass die Zeit drängte!

Yuugo trug derweil einen riesigen Metallbottich mit heißem Wasser herein, Karin folgte kurz darauf mit Tüchern und einer kleineren schwarzen Ledertasche, die sich auf Itachis Zimmer befunden hatte und Sakuras medizinische Notfallausrüstung beinhaltete. Sie hatte mal in weiser Voraussicht gesagt, dass so etwas immer in einen Haushalt gehörte, in welchem sich ein blonder Chaot und ein miesepetriger Sadist aufhalten würde. Wen sie genau mit Letzteren gemeint hatte blieb mir bisher ein Rätsel!

Ich spürte einen leichten Sog in meinem Rücken und innerlich atmete ich bereits erleichtert auf noch ehe ich überhaupt seine Stimme vernahm.

„Oi, Leute! Naruto ist verschwunden und… oh! Verdammte heilige Scheiße!“

Obito hatte manchmal wirklich ein wahres Talent eine Situation treffsicher zu beschreiben!

„Laber nicht! Hol Tsunade her! Schnell!“, fauchte Sakura geistesgegenwärtig in die Richtung des zweiten Uchihas hier im Raum und dieser versuchte nur zu nicken und verschwand auf dieselbe Art und Weise, wie er zuvor aufgetaucht war.

„Teme… wenn ich das… hier überlebe… dann bring…ich dich um!“, flüsterte Naruto mit einem leichten Schmunzeln, ehe er wieder schmerzlich das Gesicht verzog.

Mein Puls raste! Ich musste doch irgendetwas tun können!
 

Eure Siegel sind doch gerade miteinander verbunden!, Kurama bezog sich dabei auf unsere sich fest umschlungenen Finger, Leite etwas von deinem Chakra in ihn. Nicht zu viel, sonst krallt es sich das Balg!
 

Natürlich! Und ebenso könnte ich versuchen, etwas von seinen Schmerzen auf mich umzuleiten!

Sofort setzte ich alle Konzentration auf unsere Verbindung. Auf unsere Siegel in unseren Handinnenflächen.

Deutlich spürte ich eine Art Sog in meiner Hand, als ich mein Chakra auf Naruto leitete. Tatsächlich fühlte es sich an, als würde jemand versuchen, mir das Chakra mit aller Gewalt abzusaugen. Es musste unheimlich anstrengend für Naruto sein, die ganze Zeit einen solchen Kampf mit seinem eigenen Körper führen zu müssen. Die Absicht dabei bei meinem ungeborenen Kind zu suchen, konnte ich nicht. Es nahm sich ja nur das, was es brauchte!

Dennoch musste ich aufpassen, dass mich diese Handlung nicht selbst ganz schnell außer Gefecht setzte!

Ich spürte die ersten Schweißperlen der Anstrengung auf meiner Stirn, doch der Blick in Narutos Augen zeigte mir, dass das, was ich hier tat, wirklich half.

Allerdings hatte ich bislang auch noch keine Wehe mit übernommen und während ich das dachte, hatte ich urplötzlich das Gefühl, innerlich zerrissen zu werden.

Nun begriff ich die Bezeichnung ‚Schmerzwellen‘. Zentriert von meiner Körpermitte breitete es sich wirklich wellenförmig in meinem gesamten Körper aus und alles verkrampfte sich auf das Äußerste.

Mir entfuhr sogar ein leichter Schrei, während sich Naruto lauthals äußerte.

Verdammt! Das war wirklich ungewohnt heftig! Nachdem diese Welle vorübergezogen war und sich unser beider Körper wieder etwas entspannten, beugte ich mich leicht über ihn und hauchte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen.

Trotz seines schweren Atems breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus.
 

„Ich liebe dich!“, flüsterte ich leise gegen seine erhitzte Wange und hauchte auch dort noch einen Kuss drauf.
 

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihm das nun noch ganz dringend mitteilen musste, obwohl ich dies bisher ungern in Anwesenheit Dritter tat.

„Und ich dich erst!“, das sprach er so klar und ohne deutlich erkennbare Anzeichen von Anstrengung in seiner Stimme aus, dass ich verwundert aufblickte, „Und dennoch… in Zukunft… lieg nur noch… ich oben!“, er grinste.

Und ich musste zwangsläufig auch lächeln. Na ja, er konnte es ja mal versuchen!

Und dann folgte ein Aufschrei, den ich so noch nie von ihm vernommen hatte!

Mein Herzschlag setzte aus, als sich sein Körper aufbäumte und er schrie, wie ich ihn noch nie zuvor schreien hörte.

Er verstärkte den Druck auf meine Hand, so dass ich mir noch nicht einmal sicher sein konnte, hiernach überhaupt noch eine Hand zu haben. Und dennoch hatte er es geschafft, all den Schmerz auf sich zu nehmen und die Chakraverbindung unserer Siegel zu unterbinden.

Er wollte nicht, dass ich Schmerzen hatte! Das ich meinen Anteil hier dran übernahm.

Dieser Idiot!

„Naruto!“, meine Stimme war panisch und deutlich konnte selbst ich hören, dass sie tränenangereichert klang.

Doch sein Schrei hielt an. Laut. Schrill. Beängstigend. Seine Körperspannung löste sich nicht. Seine Augen verdrehten sich und das strahlende Blau wich einem fahlen weiß!

Die Panik und Sorge um meinen Freund, um meine Sonne, um meinen Lebenswillen ließ mich nicht den leichten, erneuten Sog in meinem Rücken spüren… ich sah nur noch Naruto… ich sah nur noch, wie ich in diesem Augenblick wirklich alles verlieren könnte, was in meinem Leben noch Sinn machte.

Und ich schrie. Immer und immer wieder seinen Namen. Doch sein immer noch verkrampfter Körper reagierte nicht. Seine vor Schmerz zusammengepressten Lippen wirkten blutleer. Sein Atem setzte abrupt aus. Er sank zusammen.
 

Und meine Sonne erlosch.
 


 


 


 


 


 

Ihre Gesichtsfarbe war seit einigen Stunden eine deutlich andere und für mich absolut nicht einzuordnen.

Starr saß sie auf ihrem steinernen Thron und schien mit ihren weißlich violetten Augen durch mich hindurch zu starren.

Dabei hatte ich ihr vor einiger Zeit eine doch recht frohe Kunde vorgetragen und hätte mit einer weitaus aussagekräftigeren Reaktion von ihr gerechnet.

„Kaguya-sama! Hidan ist von seinem Außeneinsatz aus Iwagakure zurückgekehrt“, versuchte ich es nach einer ganzen Weile erneut. Schließlich hatte ich ihr diese Information nun zum vierten Male zukommen lassen.

„Ja!“, kam nun doch, allerdings reichlich monoton klingend, eine Antwort.

„Wir können also wie geplant fortfahren…“, ich zögerte, da sie mir wieder das Gefühl vermittelte, nicht wirklich anwesend zu sein, „…ja?“

„Ja!“, kam es wieder von ihrer Seite. Hatte sie mich wirklich verstanden?

Ich war nun einmal nicht so bewandert im Umgang mit Göttinnen. Schließlich war der Clan der Uzumakis, dem ich angehörte, meines Wissens durch und durch menschlich und dieses Verhalten irritierte mich nun doch reichlich.

Ich beschloß, mich nun den Vorbereitungen zu widmen und wandte mich zum gehen, als ich es auch spüren konnte.

Es lag eine Art Elekrizität in der Luft. Das Atmen fiel mir dadurch irgendwie wesentlich schwerer. Verströhmte sie diese Aura?

Erneut betrachtete ich sie und diesmal erhob sie sogar ihr Gesicht und erwiderte meinen Blick.

„Das kann nicht sein!“, flüsterte sie und verwirrte mich mit dieser Aussage noch mehr.

„Ähm, doch, Kaguya-sama! Alles läuft…“

„Das kann nicht sein!“, diesmal war ihre Stimme um einiges lauter und auch wesentlich wütender, „Wie konnten sie es wagen?“

„Was? Hidan hat den Auftrag genaustens Folge geleistet…“

„WIE KONNTEN SIE ES WAGEN?!“, sie war aufgesprungen und deutlich erkannte ich das tiefrote Chakra, das wie Flammen gleich züngelnd um ihren Körper herum lechzte. Irgendwie hatte ich nun doch das Gefühl, dass wir hier nicht über das Gleiche redeten.

Mit grollenden Zischgeräuschen stampfte sie vor ihrem Thron auf und ab.

Ihre Haare schienen ein Eigenleben zu führen und wirkten auf mich wie lebendige Peitschen.

Deutlich bemerkte ich das Wachstum ihrer Krallen und auch ihre Zähne schienen länger und spitzer zu werden.

Das vor mir war sicherlich schon lange keine Göttin mehr! Sie war eindeutig eine Kreatur der Finsternis, trotz all ihrer engelsgleichen Schönheit, die sie mitunter aufbringen konnte.

Nur war sie gerade jetzt ziemlich eindeutig das, was ein jeder bei klarem Verstand fürchten und meiden sollte und warum gerade ich, der über nicht viele Fähigkeiten außer eben diesen Verstand verfügte, verstand gerade noch weniger, warum ich überhaupt noch hier stand!

„Hagoromo und Hamura! Habt ihr wirklich gedacht, ihr könntet mich damit aufhalten?“, brummte sie wohl mehr vor sich selbst hin,

„HABT IHR DAS WIRKLICH GEDACHT?!“

Und plötzlich schienen die Wände zu beben, die Luft zu brennen und der Boden schien sich aufzutun!

Ich wollte gerade zu Kaguya herüberschreien, dass sie sich doch bitte beruhigen möge, doch dann sah ich in ihr Gesicht.

Und dieses wies absolutes Erstaunen und Überraschung auf und in der Sekunde wusste ich, dass sie für die Geschehnisse in diesem Augenblick nicht verantwortlich war!

Da war etwas, was wohl genauso mächtig war, wie sie selbst.

Und sie wusste es.

Dieses Etwas war wohl soeben erschienen. Irgendwo auf dieser Welt. Und Kaguya hatte ihm den Kampf erklärt.

Berechtigt fragte ich mich nun: Wer waren Hagoromo und Hamura?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Stellowiz
2017-07-29T21:58:15+00:00 29.07.2017 23:58
"Ich.. werde.. mein.. Kind nicht.. ausscheißen!" x,D
Ashura´s und Indra´s Kind hm..?
Von:  Scorbion1984
2016-02-13T13:41:07+00:00 13.02.2016 14:41
Spannend ,dieses Kapitel ! Was ist mit Naruto ,er lebt doch ? Was hat diese Göttin gespürt ?!


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