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Zwischen zwei Seelen

von

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Seele 49

Hast du uns vergessen, Vegeta?

Sind wir dir… so egal geworden?!?
 

Immer noch betrachteten mich ihre blauen Augen.

Schienen mich mehr denn je anzweifelnd anzusehen, als dass sie wahrhaft meine wahren Intentionen bemerken konnten und langsam ließ ich von meiner Gefährtin ab.

Entließ sie aus meinem behüteten Griff, nur um mich dann verwirrt aufzurichten und sie einfach nur anzustarren.

Skeptisch anzustarren, denn mit einem Mal wich die ganze Situation einer gewissen Extreme, die ich nicht beim Namen nennen konnte und die mir gelinde gesagt, einfach nur Angst machte.

Ja, es machte mir Angst denn Bulmas warmer Blick war einfach nur purer... Monotone gewichen, mit der sie mich noch nie betrachtet hatte und ein nun so eisiger Blick mehr denn je beschuldigend wurde.

Hatte.... Hatte ich sie vergessen?

Sie und unseren gemeinsamen Sohn?!?

Was... 

Was sollte das?

Ich war doch hier.

Ich war hier und verzweifelt sah ich zur Seite, während ich die Hände sinken ließ und mit keinem Mal verstand, was meine Gefährtin eigentlich wirklich von mir wollte.

Doch wieder sah sie mich einfach nur an, während auch sie sich langsam aufrichtete. Sich aus der Rückenlage auf die Ellenbogen stemmte und mich einfach nur mit diesem einen Blick betrachtete, welcher mich sämtliche Sünden erneut durchleben ließ. Mit dem sie mich zeitgleich bestrafen und so sehr zerstören konnte, denn nun sah sie mich so an, wie ich es früher einst von ihr beabsichtigt und gewollt hatte, nur um sie von mir fern zu halten.

Sie sah – das Monster in mir.

Der Mörder, der ich war, eine Person die nichts als Tod und Verderben brachte und anschuldigend deutete dann eine zittrige Hand auf mich.
 

„Du hast uns vergessen....“, wisperte sie wieder und diesmal trug ihre Stimme kein Leben mehr in sich.

Wich einem heiseren Flüstern, das mir mehr denn je einen Schauer den Rücken hinunter jagte und ich mich wahrhaft von ihr entfernen wollte. Doch konnte ich mich nicht rühren.

War es das, was Angst mit einem machte?

Lähmte sie den Besitzer so vollkommen, sodass er sich nicht aus einer Gefahrenzone befreien konnte?

Doch das hier war keine Gefahr

Das hier war meine Gefährtin und dennoch wich Bulmas anschuldigender Blick langsam so steigender Wut. Und wo bekanntlich Wut herrschte konnte ebenso auch ein so ungemein neuer Hass entstehen.
 

„Du hast uns vergessen....“, zischte sie wieder. Diesmal mehr denn je vor lauter Eiseskälte und ballte zierliche Hände dann zu bebenden Fäusten.

Ließ mich mit einem Mal ihre ganze Wut spüren, welche ich mir einfach nicht erklären konnte und fieberhaft nach dem Warum suchte.

Warum sie sich auf ein Mal so benahm.

Wieso ein zuvor gelebter Friede mit einem Mal so eskalieren konnte und abermals dachte ich verkrampft über das nach, was meine Gefährtin mir hier ankreidete.

Ich hatte sie vergessen?

Aber wie konnte ich das denn, wenn sie stetig und gar Tag ein Tag aus, mein Lebensinhalt war?

Wenn sich alle meine Gedanken nur um sie drehten und ich mich manches Mal schon für diese Schwäche verfluchte...

Missen wollte ich sie ganz sicherlich nicht und wieder sah ich in blaue Augen und wie sie sich langsam vor Zorn zu Schlitzen verengten.
 

Ich wollte sprechen.

Wahrlich das wollte ich wirklich, doch brachten meine Lippen nichts als heiße Luft zustande. Konnten keine Wörter meiner wahren Gefühle entstehen, die sicherlich diese ganze verquere Situation entschärft hätten, doch wie es der Umstand so wollte, schien meine Stimme stumm zu sein. Ein dicker Kloß in meinem Hals, der mich nicht sprechen ließ und abermals sah ich aus voller Sorge, wie ein zierlicher Körper sich erneut vor Wut verkrampfte. Meine Gefährtin unter einem neuen Beben ihres Körpers zur Seite sah, während ein liebevoller Blick nichts als so plötzliche Kälte in sich trug und mit einem Mal stieß ein heftiger Ruck durch unser Schlafzimmer.

Ließ mich abermals vor lauter Schock zusammenfahren und überrascht mitansehen, wie sich kleine Risse über den Boden zogen. Dann hinauf die Wände und sich langsam durch das matte Glas des Fensters fraßen. Das Bett unter uns verräterisch zu Zittern begann und ich meine Gefährtin schon einfach packen und mit ihr verschwinden wollte, doch ließ es ihr eiskalter Blick, gerichtet auf mich, in keinster Weise zu.
 

„Du hast uns vergessen!“, flüsterte sie wieder. Diesmal boshafter denn je und während ich sie einfach nur entgeistert anstarren konnte, holte sie aus.

Traf mich plötzlich so hart im Gesicht, dass ich doch tatsächlich zur Seite gerissen, vom Bett getsoßen wurde und mir mehr denn je der Kiefer brannte.

Hart schlug ich auf dem Boden auf und noch ehe ich begreifen konnte, was hier so wahrhaft geschah, wurde ich erneut am Kragen meines Gi´s gepackt und dann doch tatsächlich zurück auf die Matratze geschmissen.

Verzweifelt versuchte mein verwirrter Geist in Einklang zu bringen, was hier soeben geschah und dennoch konnte ich es nicht beim Namen nennen.

Konnte diese Situation nicht entschlüsseln, welche sich langsam mehr denn je in einen wahren Alptraum verwandelte und skurrilster Weise auch eben jene Eigenschaften anzunehmen schien.

Doch... das konnte nicht sein, denn dazu war diese Welt einfach zu – real.

Bulma zu real, welche dennoch absurder Weise und mir so unerklärlich nichts als Hass gegen mich hegte und dieser sich mehr denn je gegen mich zu ruchten schien.

Was.... war hier nur los?!?
 

Ich wollte mich wehren, würde ich nur können, doch konnte ich tatsächlich die Hand gegen meine eigene Frau erheben? Konnte ich sie schlagen und verletzten, obwohl ich mir geschworen hatte, niemals diesen Weg zu wählen?!?

Doch weiter kam ich nicht, denn mit einem erstickten Röcheln wurde mir mehr denn je die Luft zugeschnürt und ich spürte nur noch wie sich die Hände meiner Gefährtin um meine Kehle schlossen.

Sich ihre zarten Finger in gefühlte Klauen verwandelten und ich sie einfach nur noch panisch anstarren konnte, während sie meine Kehle zudrückte.

„Hat das Prinzlein etwa.... Angst?“, lachte sie doch fast gehässig und verengte blaue Augen nun zu diabolischen Schlitzen. Schien mich mehr denn je mit aller Abscheu zu betrachten, als sie sich über mich schwang und mich dann mit ihren Beinen in die Matratze fesselte.

„Du solltest Angst haben!“, raunte sie wieder, diesmal einer rauchigen Fratze gleich, holte abermals aus und schlug mir mitten ins Gesicht.

Ihre Schlägen waren hart, stark und präzise.

Woher sie diese Kraft hatte wusste ich nicht, vielleicht war ich einfach auch nur zu schwach und ihr Zorn schien mich mehr denn je in meinen Bewegungen zu lähmen. Zu überrumpelt und dennoch konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Konnte dieses ganze Chaos nicht entwirren und wieder folgte ein weiterer Schlag.

Diesmal so fest, dass mir die Lippen bluteten, während mich eine Hand immer noch in ihren Fesseln hielt und ich mir mehr denn je bewusst wurde, dass das hier nicht mehr meine Gefährtin war.

Sondern irgendetwas anderes.

Irgendetwas Dunkles und wieder holte sie aus.

Traf mich diesmal in die Seite und geschockt konnte ich hören, wie einzelne Knochen brachen.

Das.... 

Das war doch nicht mehr normal.
 

„Zeit für seine Fehler einzustehen, findest du nicht auch?“, säuselte sie mit honigsüßer Stimme, während sie sich näher zu mir herunter beugte, meine Hände nun in die ihre nahm, nur um mir dann den rechten Handschuh von der Haut zu streifen und dann etwas sagte, was eigentlich gar keinen Sinn ergab.

„Unser Meister sagte zwar, dir kein Haar zu krümmen....“, wiederholte sie einst gesprochene Worte mit einer fremden Stimme, die mehr denn je etwas Vertrautes in mir weckten. Mich versteckt wissen ließen, exakt das Gleiche schon ein Mal gehört zu haben und mich sofort an eine Art von Dejavu erinnern ließen.

„...aber sicherlich hat er nichts dagegen, wenn dir ein paar Finger fehlen.“ 
 

Woher sie das Messer hatte, konnte ich beim besten Willen nicht mehr sagen, doch fast schon blutdürstig lagen ihre Augen auf mir und damit war sie wieder da.

All die Panik, die ich einst schon ein Mal gespürt hatte und nun nicht mehr vage an meiner Vernunft kratze.

Diesmal fast schon mehr denn je gegen die eisigen Mauern meines Verstandes hämmerten, so dass mir das imaginäre Wummern, mehr denn je Kopfschmerzen bereitete.

Doch ich konnte mich nicht rühren.

Selbst wenn ich gewollt hätte und sah mehr denn je aus geschockten Augen, wie Bulma langsam die Klinge an meine Haut setzte.

„Du hast enttäuscht, Vegeta.....“, säuselte sie fast einem lieblichen Singsang gleich und zitternd fühlte ich die Kühle des Metalls an meinem Finger.

„Einfach nur enttäuscht....“, flüsterte es wieder, wobei sie diesen Satz mehr denn je wiederholte, während die Welt um mich herum plötzlich zu schmelzen begann. In nichts als einem tosenden Feuer unterging und alles, was während meines erwachenden Schreies noch übrig blieb, war nichts als ein Gefühl des Versagens. Denn das war es, was ich war und was Bulma immer in mir gesehen hatte. Ich war...
 

Ein Niemand.

 

~*~
 

Ich erwachte mit einem Schrei, der alles bisher dagewesene übertraf und aus dem Augenwinkel sah ich, wie jemand neben mir so plötzlich aufsprang.

Es war Esràs.
 

„Wie denn? Was denn? Watn los?!?“, schien er ebenfalls durch mich aufgeschreckt durch die Gegend zu brüllen und stand mehr denn je aufrecht neben mir in Angriffsposition. Genauso schwer atmend wie ich, doch schien sich seine Aufregung schneller zu legen, als die meine und immer noch pochte mein Herz wild und unbändig hinter meiner Brust.

„Manjèth, jetzt erschreck mich doch net so....“, seufzte er doch glatt, schien sich mit einem Mal zu beruhigen, doch als ich immer noch keine Anstalten machte ihm zu antworten, schien er dann doch ganz schön besorgt zu sein. Kniete sich langsam zu mir herunter, während ich immer noch verzweifelt nach Atem rang und versuchte Traum und Realität auseinander zu halten.

Doch was war... die Realität?

Was war Lüge und was die Wahrheit?

Immer noch steckte mir die haltlose Panik in den Knochen und mehr denn je spürte ich, wie mir schwindelig wurde. So übel im allgemeinen und in diesem Moment wollte ich nur noch Eines.

Ich wollte mich übergeben – doch konnte ich nicht.

„Vegeta....“, flüsterte mein Gegenüber wieder und konnte dann nicht anders tun, als mir eine seiner Hände auf die Schultern zu legen.

Beruhigende Kreise zu ziehen, während ich immer noch hier auf dem Boden in meiner Zelle saß und schwer atmend zu verdauen versuchte, dass mich meine eigene Frau in meinem Traum mehr denn je foltern wollte. Doch das war nicht meine Frau gewesen.

Das war irgendetwas anderes...

Nämlich so tiefe Schatten meiner Seele und eine Angst, die ich so noch nicht kannte.

Doch nun hatte ich sie kennengelernt.

„Alles gut. War alles nur en Traum...“, wiederholte der Tsheheme fast schon monoton und sah mir dann wieder in geschockte Züge.

Doch konnte ich nicht zur Ruhe finden.

Konnte einfach nicht vergessen und saß mehr denn je wie ein Haufen Elend zitternd am Boden.
 

Schwach sah ich mich um.

Am Tag und im hellen Licht der Sonnenstrahlen sah alles gleich irgendwie anders aus und dennoch wirkte meine Situation so erdrückend wie noch nie.

Ach ja....

Ich...

Ich war auf Ìva. 

Kumaris Domizil und ob ich jemals wieder die Erde sehen würde, schien fraglich zu sein.

Ich stöhnte und ließ mich dann nur noch zu Boden gleiten. Überhörte Esràs besorgte Frage, ob es mir denn wirklich gut ginge und ob ich nicht abermals was trinken wollte, doch kläglich verneinte ich mit einem Kopfschütteln. Versuchte mich nur auf die Kälte des Bodens zu konzentrieren und darauf, das mein Atem sich wieder beruhigen würde. Verlangsamt mein ganzer Puls und wieder versuchte ich Bulmas vor Zorn erbosten Anblick zu vergessen, der alleinig nur meiner Wenigkeit zollte. Denn das war nicht Bulma gewesen, sondern eine Projektion meiner eigenen Qual und Pein. Gar meines eigenen schlechten Gewissens, das mich somit nur rügen wollte nichts als Fehler begangen zu haben und es war schon so wie man mich in meinem Alptraum wissen ließ und mich an den Pranger stellte.

Denn ich hatte sie vergessen.

Schlicht weg einfach vergessen, denn sonst hätte ich sicherlich eine andere Lösung gefunden, als mich von den Tshehemen festnehmen zu lassen und mich ihnen freiwillig in die Hände zu begeben. Aber ich wollte ein für alle Mal einen Schlussstrich ziehen.

Und nun sie an, wohin dich das gebracht hat Vegeta.

Wieder in nichts als ein Verließ.

Wieder in nichts als – Ketten.
 

„Ich muss los....“, hörte ich meinen mir ungebetenen Gast sagen und langsam richtete ich mich auf.

Esràs schien die Nacht bei mir verbracht zu haben. Wieso wussten nur die Götter, doch insgeheim war ich froh, zumindest einen Ansprechpartner auf diesem mir verlassenen Planeten zu haben.

Und dennoch schien nicht alles zwischen uns ausgesprochen zu sein, denn dafür gab es noch so viele Fragen.

Zum Beispiel, wo er all die Jahre über geblieben war. Was mein Tsheheme in Gottes Namen in Kumaris Reihen zu suchen hatte und wieso er sich nicht früher zu erkennen gegeben hatte.

Doch dies musste wohl bis auf einen unbestimmten Zeitpunkt warten, denn wieder sah mein Gegenüber mit einer schnellen Handbewegung auf ein silbriges Armband an seinem Handgelenk und mir dann wieder in die Augen.

„Is noch Essenszeit und ich will wenigstens noch den letzten Rest abbekommen.“, ließ er mich wissen und wäre mir nicht immer noch so sterbens schlecht, so würde ich doch glatt mit den Augen rollen.

War klar, dass er für eine warme Mahlzeit alles machen würde und ohne, dass ich es aufhalten konnte, knurrte mein Magen mehr denn je gequält auf. War ja auch schon eine ganze Weile her, dass er mit etwas Essbarem gefüllt wurde und dennoch war mir immer noch zu flau, als dass ich wahrhaft an so etwas denken konnte. 

Dennoch versicherte Esràs mir etwas mitzubringen. Fast wie in guten alten Zeiten, stieß er wieder in einem belustigten Lachen hervor und war dann auch schon verschwunden. Doch war mir mit keinem Mal nach Lachen zumute.
 

Wieder ließ ich mich zu Boden gleiten und genoss die Kühle des Steines in meinem Rücken.

Mein Alptraum hatte einiges von mir gefordert und mehr denn je fühlte ich mich einfach nur noch ausgelaugt und fast so, als hätte ich mehrere Nächte kaum ein Auge zugemacht.

Was ja auch so irgendwie stimmte.

Stumm lauschte ich dem Rauschen des Windes, während das stetige Wummern meines Herzens folgte und ich mir dann abermals durch wirre Strähnen meiner Haare fuhr.

Bulma...

Ging es ihr gut, an dem Ort wo sie war?

Hatten sie und die anderen Zuflucht finden können, oder war die Erde mehr denn je, dem Tod geweiht?

Erschrocken keuchte ich auf.

An dieses Szenario wollte ich mit keinem Mal denken und verbannte es so schnell in seine Schatten, wie es erschienen war. Wie es mich unvorherbereitet abermals erschrocken schlucken ließ und ich krampfhaft versuchte, mir nicht vorzustellen, wie meine Gefährtin und mein Sohn um ihr Leben flohen.

Wie sie abermals von den Tshehemen gefangen genommen wurden und nichts als so brennender Schmerz herrschen sollte. Denn ich war ihnen durch die Lappen gegangen. Schon wieder und das Korun-Kàn das ein zweites Mal kaum verkraften würde, war abzusehen.

Kakarott....

Ich hoffe, du machst deine Aufgabe gut, mich als Schutz meiner Familie zu ersetzten. Doch selbst dafür fühlte ich mich mehr als schlecht, denn eigentlich hatte ich dem jüngeren Saiyajin diese Rolle praktisch auferzwängt und dennoch keine andere Wahl besessen.

Ja... 

Manchmal treibt uns das Leben in die unmöglichsten Situationen.
 

Manchmal so vollkommen.
 

~*~
 

Irgendwann schlief ich dann doch noch ein Mal ein und so wie ich war. Liegend auf dem Boden, mich einen Dreck scherend ob ich fror oder nicht, doch wurde ich in meinen nun traumlosen Träumen durch ein Klackern meines Türschlosses geweckt.

Müde richtete ich mich auf, sofern man das mit meinen Ketten konnte und sah die oberste Shiva in meine Zelle treten.

„Ich erwarte gar nicht, dass du dir erst die Mühe machst und aufstehst um mir diese Ehre zu erweisen, also kannst du demnach auch gleich liegenbleiben!“, kommentierte sie hart im Vorbeigehen und gerade als ich mich doch wirklich aufsetzten wollte, ließ ich mich einfach wieder zu Boden fallen.

Bitte. 

Pff.

Wer nicht will der hat schon, dachte ich angesäuert und schloss dann nur die Augen.

Spürte Kumaris harte Blicke auf mir und wie sie mich nun zu beobachten schien, doch war mir ihre Strenge mehr als gleich.

Nahm man es genau, hatte ich noch einen Gefallen bei ihr gut, immerhin hatte ich sie damals laufen lassen und sie somit aus Freezers Fängen befreit.

Eigentlich nahm ich an, dass sie als Rasse der Bershabesh das Wort Gnade wahrlich kennen würde, doch unterschied sich Kumari schon lange von Fayeth und deren Güte bis gar Liebe zu mir.

Meine Bershabesh war einfach einmalig und mit nichts auf der Welt mit dieser... Furie zu vergleichen.

Angesäuert knurrte ich all meinen Frust hinaus, was Kumari dann doch belustigt kichern ließ. Aber war es ein kaltes Lachen und stellte mir mit einem Mal alle Nackenhaare auf.
 

„Keine gute Nacht gehabt?“, fragte sie mich doch glatt ehrlich und kurz fröstelte es mich, wie bei einem kalten Schauer.

Woher sie das nun wieder wusste, verstand ich beim besten Willen nicht, aber wahrscheinlich entsprach dies dem Privileg eine Shiva der obersten Instanz zu sein. Und wahrlich der Einzigen.

Man konnte sich Informationen beschaffen wann immer man wollte und das Wie schien keiner mehr wirklich zu interessieren.

Wahrlich, in meinem nächsten Leben wollte ich auch ein hohes Tier sein und tausende Armeen unter mir. Immerhin musste man sich dann nicht mehr die Hände schmutzig machen, aber wahrscheinlich war ich dann ein genauso mieser Charakter wie meine Gegenüber. Nämlich falsch und uneinschätzbar.

Nein, Vegeta.

Da bleibe ich lieber ich selbst.

Zwar verloren in alle Ewigkeit, aber meiner eigenen Seele immerhin so endlos – treu.
 

„Was willst du?“, begrüßte ich sie dann doch und sah sie kurz aus einem gelangweilten Blick an.

„Kann mich nicht dran erinnern, dich eingeladen zu haben. Tut mir leid, falls dir meine Behausung nicht zusagt.“, witzelte ich abermals mit spottender Stimme und zog dann eine zynische Grimasse.

„Ich hatte leider nicht die Zeit zu dekorieren.“

„Oh was sind wir heute wieder witzig, Saiyajin.“, säuselte mein Neuankömmling doch glatt und schickte dann ihre Handlanger mit einer schnellen Handbewegung vor die Tür. 

Wahrscheinlich ging das nun folgende Gespräch nur uns beide etwas an und argwöhnisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

„Ich sage es wahrlich gerne immer und immer wieder für dich, da du ja so schwer von Begriff zu sein scheinst: Du bist nicht in der Position für solche Scherze.“, zischte ihre Stimme eisig und nun öffnete ich dann doch die Augen. Sah wie die Bershabesh näher an mich herangetreten war und sie mir dank meiner jetzigen Lage kopfüber erschien.

Ich blinzelte, hatte schon wieder die nächste bissige Bemerkung auf der Zunge, doch schluckte ich sie eisern herunter.

Kam nicht sonderlich gut wenn ich meine eventuelle Chance auf Freiheit mit nichts als Zorn erfüllte, aber dieser Gedanke war ebenso töricht, bis gar selten dämlich.

Denn Kumari kannte kein Erbarmen. 

Das hatte sie mir schon damals zu verstehen gegeben und somit kam meine bissige Bemerkung dann doch.

Wenn du mich schon gefangen nimmst, Weibsbild, dann sollst du mich auch kennenlernen.
 

„Deine jetztige Position ist auch nicht gerade sehr vorteilhaft, wenn ich das mal so sagen darf.“, kommentierte ich knapp und nach einer Pause. Doch hätte ich dies wirklich lassen sollen, denn mit einem Mal spürte ich ein plötzlich leises Dröhnen durch die Erde wandern und wurde dann mit einem Mal hart vom Boden gerissen und in die gegenüberliegende Wand gedrückt.

Geschockt riss ich die Augen auf und starrte auf meine Gegenüber.

„Du spielst gefährlich mit dem Feuer, Freundchen!“, hörte ich Kumaris eisiges Zischen und spürte dann wieder, wie mir eine unsichtbare Macht mehr denn je den Atem aus den Lungen drückte.

Verzweifelt schnappte ich nach Luft, denn momentan drückte mir die Shivà mit ihrer ganzen Macht, Magie; was auch immer, sämtliche Atemwege zu und mehr denn je tiefer in die Wand.

„Es gibt momentan nur zwei Möglichkeiten für dich, mein lieber Saiyajin.“, fauchte sie wieder und unter einem qualvollen Blick sah ich wie ihre Augen, zuvor blau und wie das reinste Meer, nun in hellstem Weiß erstrahlten.

„Entweder und damit habe ich keine Probleme, stirbst du hier und heute auf der Stelle...“, legte sie mir ein Ultimatum fest. 

„....oder hörst an, was ich dir zu sagen habe und lebst vielleicht noch ein bisschen länger. Du wählst! Deine Entscheidung, Vegeta.“
 

Qualvoll öffnete ich die Augen.

Versuchte abermals Luft in meine Lungen zu bekommen, doch war, als wären sie wie zugeschnürt und panisch verkrampfte sich mein ganzer Körper, fing er langsam an zu ersticken.

Doch Kumari lachte nur.

„Was glaubst du, wie lange wohl ein Saiyajin die Luft anhalten kann?“, fragte mich meine Gegenüber mit einem versteckten Grinsen, während sie ihre Macht abermals ein bisschen steigen ließ und mehr Druck auf meinen geschundenen Körper ausübte.

„Wahrlich, das ist mehr als interessant und... amüsant. Ich hatte nicht so vieleVersuchskaninchen musst du wissen. Um ehrlich zu sein – gar keine.“

Wieder spürte ich, wie mir die Zeit davon lief, meine Kehle mehr denn je brannte und mir so unverfroren wie ehrlich die ersten Tränen in die Augen stiegen.

Verlogenes....Miststück, dachte ich nur noch, während ich dann alle Kraft zusammen nahm und nur noch ein schwaches Nicken zu Stande brachte.

Doch Kumarì lachte nur.

„Was soll das sein? Eine Bestätigung fürs Versuchskaninchen oder eine, dass du mir wahrlich zuhören möchtest?“ 

Ich stöhnte auf, doch hörte es sich mehr denn je wie ein sterbendes Röcheln an und diesmal versuchte ich die Augen zu öffnen.

Konnte nicht anders als das hämisch zufrieden Grinsen meiner Gegenüber mit einem schwachen Flehen zu erwidern und mit einem Mal wurde der Druck von meinem Körper genommen, als die Shiva ihre Hand sinken ließ.

Wie ein Stein fiel ich zu Boden und rang mehr denn je nach Atem. Hustete all meine Qualen hinaus und überhörte Kumarìs abgehacktes Lachen, das hämisch von den Wänden widerhallte.

„Na also, warum nicht gleich so.“, sprach sie fast schon fürsorglich, wobei das eher an ein Wunder grenzte und sich mein gefolterter Geist diese Sorge sicherlich nur einbildete.

Keuchend versuchte ich zu Atem zu kommen und mich auf das zu konzentrieren, was mir die Bershabesh gleich vorhalten würde.

„Korun-Kàn wächst zu einer Bedrohung heran, die ich nicht mehr so einfach wie leichtfertig missachten kann....“, gab sie ihre ganze Schwäche preis und beobachtete mich wieder aus eiskalten Augen.

Augen, die mehr denn je eine Abneigung gegen mich versprachen und dennoch konnte ich nicht anders, als zu lächeln. Eiskalt zu lächeln, denn ich wusste, was sie gleich als nächstes sagen würde.

„... und meine Armeen sind mehr denn je erschöpft. Man sagte mir, dass du ein ganz guter Stratege wie Kämpfer bist, sonst hätte Freezer wohl keine so großen Mühen in deine Ausbildung gelegt.“, beendete sie ihren Satz und es musste sie wohl sehr in ihren Prinzipien kränken; gar in ihrem ganzen Stolz, die Hilfe eines Verbrechers anzunehmen.

Meine in dem Fall und schwach lehnte ich mich an die Wand zurück. Rieb mir mit einer Hand die immer noch schmerzende Kehle und versuchte wahrlich nicht in ein lautes Gelächter auszubrechen. 

Oh ja....

Wenn sie alle etwas von mir wollten, kamen sie wie die Fliegen...

Das kannte ich doch von irgendwo her und dann holte Kumarì die ganze Wahrheit auf den Tisch.
 

„Ich brauche dich im Kampf gegen Korun-Kàns Imperium.“
 

~*~
 

Ich konnte nicht anders, als meine Gegenüber einfach nur anzusehen, bevor ich mich wirklich nicht mehr halten konnte und einen wahren Lachanfall bekam.

Wahrlich, vielleicht war es gar nicht so lustig und manch einer würde sich fragen, ob ich nicht doch den Verstand verloren hatte, aber in diesem Moment konnte ich mich einfach nicht mehr zusammenreißen.

Ausgerechnet sie fragte mich um diese Bitte?

Ausgerechnet Kumarì erflehte meine Hilfe nur weil ihre Leute zu dämliche waren, die Arbeit richtig zu machen?!?

Wieder brach ich in ein lautstarkes Lachen aus und bald darauf schmerzte mir meine ganze rechte Seite. Aber das war mir so was von egal. 

Doch von Seiten der Bershabesh hörte ich nur ein eisiges Knurren.
 

„Ich darf dich daran erinnern, dass wir deine Drecksarbeit machen!“, zischte sie eisig kühl, doch selbst diese Schuldzuweisung konnte mich nicht stoppen und somit ließ mich meine Gegenüber in meinem ganzen Spott gewähren. Eher blieb ihr nichts anderes übrig und es dauerte lange gefühlte Minuten, bis ich mich endlich soweit hatte, sodass ich wieder aufrecht sitzen konnte.

Erschöpft wischte ich mir die Tränen aus den Augen und konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln. Der Bershabesh endlich die Antwort gebend, auf die sie so lange gewartet hatte.

„Ich beuge mich niemandem.“, flüsterte ich eisern, mehr denn je mit einem Drohen in der Stimme und konnte nicht anders, als zu grinsen.

„Nicht ein zweites Mal!“
 

Ich konnte sehen, wie Kumarìs Gesicht vor Kälte erstarb.

Wie es förmlich in seinen Zügen gefror nur um dann unlesbar zu werden, doch ich würde bei meiner Entscheidung bleiben.

Was... würde mir das nützen?

Sie würde mich genauso fallen lassen, wie jeder andere auch, hatte ich meine Arbeit mit Bravour gemeistert und...das Stöckchen dem Herrschen wiedergebracht.

Nein, darauf falle ich nicht mehr herein.

Für diesen Schmerz war ich mir zu schade und somit stand mein Entschluss mehr denn je fest.

Was konnte sie schon machen?

Mich zwingen?!?

Pah.

Ich hatte ja noch ein paar Finger zur Verfügung.

Kumari, leg los, wenn du willst.

„Ich an deiner Stelle würde mir das gut überlegen, Saiyajin...“, warnte sie mich vor, nahm dann ihren Stab in die rechte Hand und sah mich aus forschen Augen an.

„So eine Chance bietet sich nicht wieder und wer weiß, wenn du dich gut anstellst und deine Aufgaben mir zufriedenstellen meisterst, springt vielleicht eine Belohnung für dich raus.“, versuchte sie mich zu bestechen und skeptisch zog ich eine Augenbraue nach oben.

„Und die wäre? Bietest du mir dann eine Zelle mit Meerblick?“, fragte ich mehr denn je bissig und nun schien der ganze Hass aus meiner Stimme zu sprechen. Weder noch mein ganzer Sarkasmus, doch Kumari lächelte nur.

Eisig, leise und mehr denn je für sich und ich konnte nicht verhindern, dass ich abermals eine Gänsehaut bekam.

„Das nicht, aber vielleicht ein Ablegen deiner ganzen Schuld.“, räumte sie trocken ein und belächelte mich abermals, als sie meinen geschockten Blick sah.

Ein Ablegen... meiner ganzen Schuld?!?
 

„Was bedeutet das?“, fragte ich vorsichtig, hinter Kumaris ganzen Absichten konnte nur eine Falle stecken und nun war sie an der Reihe spottend zu lachen. Nur noch wage konnte ich ein Knurren unterdrücken.

„Nein für wahr, wie goldig ist das denn?“, lachte sie wieder und schüttelte nun wahrhaftig den Kopf.

„Ich glaube der lange Schlaf hat dir nicht gut getan, weder noch deinen grauen Zellen. Es ist schon so wie ich sagte, Vegeta. Ich erlasse dir deine Schuld...“, betonte sie wieder und sah mich dann aus forschen Augen an.

„... und deine Liste an Verbrechen wird aus dem System gelöscht. Eine reine Weste. Einfach so und ohne einen... allzu großen Aufwand dafür herzugeben.“, säuselte sie fast schon verlockend und nun horchte ich doch auf.

Ein Erlassen meiner Schuld.

Etwas, was ich mir; zugegebener Maßen, schon gewünscht hatte. Doch... sollte ich mich für meine eigene Freiheit wieder zum Sklaven eines Anderen machen lassen?

Sollte ich und nur weil die Verlockung so groß war, meine Ehre aufs Spiel setzten; gar meine Prinzipien nach denen ich lebte, nur um vielleicht Etwas zu erhalten, was ich mir schon so lange so sehr gewünscht hatte?

Ich verstummte mit einem Mal, sah zu Boden und durch mein plötzliches Schweigen wusste meine Gegenüber, dass sie mich am Wickel hatte.

Dass sie mein Interesse weckte und wieder beobachtete mich ein langer Blick.

„Überlege es dir gut, Saiyajin. Diese Ehre gebührt nicht jedem und bekommt auch nicht jeder. Du könntest... ein normales Leben führen, so wie jeder andere auch. Du müsstest mir nur hier... und da.... einen kleinen Gefallen tun.“, flüsterte Kumaris Stimme mehr als nur verlockend und sehnsüchtig sah ich auf.

Ein normales Leben.

Frei von den Ketten meiner Vergangenheit.

Frei von jeder Schuld und endlich würde mich Bulma so sehen, wie sie es sollte und wie ich es mir ein Leben lang von ihr wünschte.

Denn ich wollte.... kein Monster sein.

Das wollte ich nie und in den Tiefen meiner Seele hörte ich meine Stimme schon flehentlich zustimmen.

Doch stand mein Stolz wahrlich über allem. 

Stand mir mehr denn je im Weg und zornig verzogen sich meine Augen nun zu Schlitzen, als ich meiner Gegenüber eine Antwort schenkte.
 

„Du kannst dir deine Forderungen sonst wohin stecken!“, zischte ich eisig und zum ersten Mal sah ich Kumari doch tatsächlich verblüfft.

Sah eindeutig in ihrem Blick, dass sie damit nicht gerechnet hatte und wo zuvor ein zufriedenes bis gar siegessicheres Grinsen thronte, formte sich ein eisiges Lächeln nun zu einem erbosten Knurren.

„Schlechte Wahl!“, zischte sie wieder mehr als nur kalt und abermals formten sich blaue Augen zu warnenden Schlitzen, doch ließ mich ihre Drohung mehr als nur kalt. 

„ Wenn das so ist, findet deine Verhandlung in ein paar Tagen statt! Es tut mir leid, dass ich nun diesen Weg wählen muss, aber dein störrisches Verhalten lässt mir leider keine andere Wahl!“, sprachen Kumaris Lippen abermals und zornig nahm sie den goldenen Stab nun fester in ihre Hände und wandte sich zum gehen.

Mich keines Blickes mehr würdigend, doch wollte ich das auch gar nicht.

Ja, meine Entscheidung stand fest: Nie wieder würde ich mich zum Sklaven machen lassen. Niemals wieder in meinem Leben, doch bevor Kumari meine Zelle verlassen wollte, blieb sie plötzlich inmitten des Gittertores stehen und drehte sich ein letztes Mal zu mir um.

Eisig traf mich ihr kalter Blick und ließ etwas in mir wachsen, das meine kühnsten Alpträume übertraf. Was mehr denn je eine so neue Angst in mir weckte, dass es mich atemlos zurückließ, doch war es nicht das Eis ihrer Augen....

Eher das Eis ihrer Stimme, mit dem sie nun zu sprechen begann und ihre wenigen Worte wie das Schwert des Damokles über mir schweifen ließ. Drohend, geschärft wie Messers Schneide und bereit fallen gelassen zu werden.

„Falsche Entscheidungen bringen manchmal auch leider nichts als so neue Verluste, Saiyajin no Ouji...“, grinste sie spottend, bevor sie mich mit ihren wenigen Worten alleine ließ.

Worte, die ich so schnell nicht mehr vergessen konnte.
 

„...und ich bin mir nicht sicher, wie lange deine kleine Familie auf der Erde noch durchhalten kann.“
 

 



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