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Zwischen zwei Seelen

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Seele 8


 

Zwischen zwei Seelen

Seele 8

Das Orakel von Zountek?
 

Nein, von diesem Ding hatte ich noch nie etwas gehört und augenblicklich sah ich verwirrt auf eben jenes eine Sein, dass der Kaioshin nun von seinem Gürtel zückte und in seinen Händen hielt.

Abermals zogen sich meine Augenbrauen zusammen. 

Blaue Opalen zu Schlitzen, als ich jenes eine Sein betrachtete, das Vegeta helfen sollte – doch fragte ich mich nur Eines:

Nämlich wie.
 

Das Orkal war klein, glich einem Zepter, vielleicht nicht größer als gute 20 bis 30 Zentimeter lang und hatte an dessen Spitze einen bläulichen, mir unbekannten Stein.

Wirre Formen und Muster waren in das Material eingraviert worden.

Gar Formen, die ich nicht verstand und wieder sah ich auf verziertes Golde, was dieses heilige Wesen nun in Händen hielt. Doch immer noch schien ich nicht zu verstehen. Meine Freunde noch weniger und abermals schluckte ich schwer. Sah das Wesen vor mir fragend an und endlich schien er zu begreifen.

„Das Orakel hat die Eigenschaft, Vergangenes zu sehen.“, begann er seine Erklärung wallten zu lassen und geschockt hielt ich den Atem an. Wurde sofort schlagartig an eine alte Geschichte erinnert und augenblicklich zog sich eine gleißende Gänsehaut meinen ganzen Körper hinab.

Es trägt die Eigenschaft Vergangenes zu sehen.

Kurz schweifte mein Blick hinunter zu Vegeta und sah in sein gar schon friedlich ruhendes Gesicht.

Immer noch schlief das Kind in meinen Armen und trauriger denn je wurde ich an meine eigene Vergangenheit erinnert. An das was uns Beide, Vegeta und auch mich, beinahe auseinander gerissen hätte. 

Dieses wundervolle Band sich niemals knüpfen konnte, würde mein Golden Eye weiterhin bestehen und dennoch sickerte die Antwort nicht vollkommen in meinen Geist.

Wie... sollte uns das weiterhelfen?!?
 

Ich schien zu müde, gar zu erschöpft um die Dinge vollkommen ordnen zu können. Deswegen fuhr der Kaioshin auch sogleich fort, seine Erzählungen zu beenden.

Seine Entschuldigung fortzuführen, die ich dennoch so nicht akzeptieren konnte, denn immer noch wallte nichts als Zorn in mir.

Wenn sie schon wussten, was passiert war, wieso wusste sie dann nicht auch, wieso Vegeta wieder zum Kind wurde?!? Wieso konnten sie uns nicht gleich in diesen Dingen weiterhelfen, als uns weiterhin im Dunkeln tappen zu lassen?
 

„Das Orakel an sich entspringt einer alten Zivilisation, die es so nicht mehr gibt und die wir Kaioshins nun an uns genommen haben, da sein Verbleib in der irdischen; gar menschlichen Welt und in falschen Händen, zu großen Schaden anrichten könnte.“, sprach er langsam aber bestimmend und wieder richteten sich alle Augenpaare im Raum nur auf ihn.

„Es mag eurem Saiyajin no Ouji nicht ganz unbekannt sein...“, sprach er weiter und nickte dann; wie zur Bestätigung, auf das Kind in meinen Armen, welches nun kurz zu Murren begann und ich schon dachte, es würde aufwachen.

Doch nichts geschah. 

Sein Muzuhara wickelte sich lediglich nur erneut um mein Handgelenk um besseren Halt zu suchen und kurz huschte ein schwaches Lächeln über meine Lippen.

Und dennoch war es so unsicher....
 

„...denn er ist ihm schon ein Mal begegnet.“
 

Die Stille im Raum war förmlich greifbar.

Das heftige Schlucken jedermanns zu hören und unwillkürlich hing jeder seinen eigenen Gedanken nach.

Versuchte sich an Worte des Saiyajins zu erinnern, die diese Geschichte hätte bestätigen können, doch da Vegeta so gut wie nie über sein Vergangenes sprach; na ja außer mit mir vielleicht, tappen wir alle im Dunkeln.

Doch auch ich konnte mich an keine Gespräche erinnern.

Konnte kein passendes Bild finden, dass mir hier weiterhelfen könnte, außer... vielleicht.

Unwillkürlich gefror mein Blut zu kaltes Eis, als der Kaioshin weiter erzählt und ich mit einem Mal Eins und Eins zusammen fügte.

Ein einst gelebtes Leben erneut vor Augen sah, in einer Illusion, die ich einst selbst erfunden hatte. 
 

„Vegeta sollte das Orakel auf Geheiß von Freezers alleinigem Befehl, in dessen Besitz bringen. Sollte seine bestehende Macht der Echse zukommen lassen, doch irgendetwas... ging bei dieser Mission so gänzlich schief und war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.“, ließ er uns wissen und mein Körper begann zu zittern.

Fingen erneut jene einen Bilder ein, die ich dachte längst verdrängt zu haben und stahlen sich erneut vor meine Augen.

Es waren Bilder des Schmerzes.

Bilder der Pein und für einen Bruchteil einer Sekunde, sah ich meinen Saiyajin abermals vor mir.

Wieder auf diesem kalten Tische liegend und wie man ihm und unter drohenden Fesseln, ein brennendes Mal auf den Körper presste.

Irgendetwas ging bei dieser Mission so gänzlich schief....

Tränen sammelten sich in meinen Augen und beinahe wäre ich zurück gestolpert, doch gehorchte mir mein Körper schon lange nicht mehr und war unfähig sich zu rühren.
 

„Das ist alles, was ich euch zu dieser Geschichte sagen kann und auch zu sagen vermag.“, begann der Kaioshin abermals zu sprechen und sah mir dann so plötzlich in die Augen.

„Denn alles andere steht mir nicht zu.“

Es war als würde er in meine Seele blicken.

Als hätte er meine rasenden Gedanken verstanden und wieder fiel mir das Atmen schwer, als mich sein alles durchdringender Blick weiterhin beobachtete und stumm auf mir lag. Aber kein Urteil fällte.

Wusste er... Bescheid?!?

Wusste er etwa, was ich damals in meinem Golden Eye gesehen hatte?!?

Das war doch absurd....

Einfach nur absurd, so mächtig konnte niemand sein und dennoch bescherte mir sein eisiger, allwissender Blick erneute Gänsehaut.

„Das mag ja alles gut und schön sein...“, begann nun wieder mein damaliger Freund seine Stimme sprechen zu lassen und mit einem Mal wandten wir uns alle zu Yamchu.

„Aber wie soll und das weiterhelfen? Wenn wir etwas über sein Leben wissen wollten, hätten wir genauso gut die Dragonballs oder Uranai Baba´s Kristallkugel benutzen können.“

Wieder folgte ein einstimmiges Nicken.

Wieso sich solch einer Macht bedienen, wenn wir es auch so konnten? Mit unseren Mitteln, dachten sich hier einige im Raum. Doch Son-Kun und auch ich schienen anzunehmen, dass der Kaioshin diese Seltenheit nicht umsonst mitgebracht hatte.

„Guter Einwand, Mensch.“, grinste das weißhaarige Wesen belustigt, doch schüttelte dann nur mit dem Kopf. 

„Sicher, die Dragonballs mögen mächtig sein, aber sie verhelfen euch nicht zu dem, was ihr eigentlich so dringend sucht.“ Wieder sprach er in Rätseln und verwundert sah ich ihn an.

Konnte diesem WirrWarr an Worten schon lange nicht mehr folgen und legte mehr Flehen in meinen Blick, als ich eigentlich entbehren konnte.

Bitte.

Ich wollte doch nur meinen Gefährten wieder haben. Gesund und in einem Stück.

Schien dss für sie alle denn so unbegreiflich zu sein?!?

Doch dann begann mein Gegenüber meine Pein zu lösen. Endlich Mitleid mit mir zu haben und mit einem Mal ging ein staunendes Raunen durch die Menge, als er seine Worte sprechen ließ.

„Denn das Orakel besitzt die Macht aus dieser einen, gezeigten Vergangenheit etwas mit nach draußen zu nehmen...“, begann er gedämpft, gar einem Flüstern gleich und die nächsten Wörter, mit denen er seinen Satz beendete, ließen nichts als kaltes Eis zurück.
 

„....oder Jemanden.“
 

~*~
 

Ich brachte Vegeta in sein Bett zurück.

Denn von den Dingen, die nun gleich geschehen sollten, sollte er nichts mitbekommen. 

Zu gefährlich war das Risiko, dass er während der gezeigten Illusion; welche uns das Orakel offenbaren würde, aufwachen könnte und dann was das Chaos perfekt.

Die Verwirrung zu groß und das wollte ich ihm einfach nur ersparen.

Ein letztes Mal strich ich dem Jungen behutsam durch das Haar, bevor ich mich nicht mehr zurückhalten konnte und ihm letztendlich einen schwachen Kuss auf die Stirn setzte.

`Ich hoffe wenn ich wiederkomme, habe ich eine Lösung für dich parat.´, dachte ich ehrlich und es fiel mir mehr denn je schwerer, mich von Vegetas Seite zu lösen.

Er sah so verdammt hilflos aus. 

So einsam und so gar nicht passend in diese Welt und wieder fasste ich einen Entschluss. Einen Entschluss, der bis in die Ewigkeit reichen sollte und weit darüber hinaus.

Nun war ich an der Reihe. Gar meine Zeit, ihn zu beschützen und das würde ich auch versuchen.

Mit jeglichen Mitteln, die mir zustanden.
 

Als ich ins Wohnzimmer zurückkam und all meine Freunde versammelt schienen, war der Kaioshin schon mitten in seinen Erklärungen.

Wir konnten etwas aus der Vergangenheit entwenden, sollte es die Not erfordern. So, dass es nicht auffiel.

So, dass kein Schaden entstehen konnte. Denn schon wie damals und bei der Zeitmaschine aus der Zukunft meines Sohnes, war es schwer in einem einst gelebten Leben, keine Spuren zu hinterlassen. Spuren, die Unheil anrichten konnten.

Personen zu entwenden untersagte er uns strickt.

Dies sollte nur die ganze Macht des Orakels unterstreichen. Sollte seine Skrupellosigkeit zeigen und warum Freezer es unbedingt in seinen Händen wissen wollte. 

Denn zu sehr würde das in die Geschichte eingreifen. 

Ja gar womöglich nur noch alles Schlimmer machen und das wollte ich Vegeta beim besten Willen nicht auch noch antun.

Wie uns allerdings das Orakel genau weiterhelfen konnte und welche Szene es uns letzten Endes zeigen würde, vermochte er uns nicht zu sagen.

Ich durfte letzten Endes, als Vegetas Gefährtin und Lebenspartner, die Erinnerung wecken, von der ich so sehr hoffte, dass sie helfen sollte und so voller Panik, wehrte ich mich am Anfang strikt.

Nicht schon wieder wollte ich neue Schuld auf meine Schultern laden.

Nicht schon wieder eine neue Sünde, erneut und ungefragt in seinem Leben zu blättern. Gar wie in einem Bilderbuch und wieder standen mir die Tränen schneller in den Augen, als ich eigentlich wollte.

Verdammt... 

Wieso wurde ich, wenn es um Vegeta ging, nur so verdammt schwach?

Wieso... konnte ich nicht stark sein?!?

Vielleicht, weil er mir das Allerwichtigste auf der Welt war und ich ihn, um keinen Preis der Welt, verlieren wollte.

Doch das hier war anders, redete ich mir ein.

Damals und in längst vergangenen Zeiten, trieb mich meine endlose Neugierde dazu, das Golden Eye ständig zu benutzen und meine Seele abermals mit neuen Schatten zu beflecken.

Doch dies hier diente alleinig Vegetas Wohl.

Diente dazu, dass ihm geholfen werden konnte und dieser Entschluss hielt mich stark.

Ließ mich diesen schweren Schritt ein zweites Mal gehen. Ihn gar überwinden und somit willigte ich ein.

Wenn schon einer diesen beschwerlichen Weg gehen musste, dann wollte ich es sein. Keinen anderen duldete ich dafür und zögernd trat ich nun in die Mitte des Raumes.

Nahm das Orakel in meine Hände und fühlte augenblicklich dessen Schwere unter meinen Fingerkuppen.
 

„Denke an das, was das eigentliche Problem ist.“, gab mir der Kaioshin den Rat und trat dann einen Schritt zurück. „An das, was wirklich helfen soll und du wirst den Erfolg sehen.“ ließ er ein letztes Mal seine Stimme sprechen und langsam nickte ich.

Wie zur Bestätigung.

Gut... Okay.

Nervös strich ich mir durch das Haar und sah auf die blaue Kugel, welche auf der Spitze des Zepters, geheimnisvoll leuchtete.

Denke an das eigentliche Problem.

Das wesentlich Wichtige....

Überlegend biss ich mir auf die Unterlippe und dachte nach.

Momentan sollte ich mit kleinen Dingen beginnen.

Das hatte mir der Kaioshin zu versichert. Um einerseits zu testen, ob das Orakel auch wirklich funktionierte und zum Anderen, um dessen Macht nicht gänzlich völlig auszunutzen.

So etwas verbrauchte wohl auch eine Unmengen an Energie.

Gutartige wie Bösartige. Etwas, das vielleicht noch zum Problem werden würde, doch von all diesen Dingen verstand ich nichts und wieder dachte mein Geist fieberhaft nach - doch kam dann zu einer Erkenntnis.

Momentan machte mir eher Vegetas Erkrankung mehr zu schaffen, als alles andere.

Sein momentaner Status, gefangen im Kinderkörper und ohne Erinnerung konnte warten. Das Fieber aber nicht und mit einem Mal nahm ich das Orakel fester in die Hand.

Wissend, an was ich genau zu denken hatte und schloss dann die Augen.

Ließ vollkommene Ruhe in meinen Geist einkehren, während ich meine Gedanken auf nur ein Ziel fokussierte.
 

Denke an das, was Entscheidend ist.
 

Ja, das tat. Tat ich allemal und als ein gleißendes Surren; gar helles Licht den Raum erfüllte, wusste ich, dass ich Erfolg hatte.
 

~*~
 

Als ich die Augen wieder öffnete, stand alles in einem hellem Licht und dennoch konnte ich immer noch glasklar mein Zu Hause durch es hindurch schimmern sehen. Immer noch das Wohnzimmer in dem wir uns befanden, doch im Vergleich zu meinem Golden Eye war die Illusion viel größer. 

Schien gar den ganze Raum einzunehmen und eine eigene Ebene zu bilden.

Verschüchtert sah ich mich um.

Bewegte mich in meinem Wohnzimmer umher, was nun nicht mehr das Meinige war und trotz allem ein gelebtes Leben zeigte. 

Sah die schwachen Farben einer längst vergangenen Erinnerung, welche nun langsam zu leben begann und ich endlich erkannte, in welches Szenario uns das Orakel von Zountek geschickt hatte.

Na ja.

Wohl eher meine Gedanken, gar... 

Mein innigster Wunsch.

Es war ein kleiner Raum, von hellem Tageslicht durchleuchtet und kurz sah ich aus dem Fenster, welches durchschimmernd, die Sicht aus dem meinigen trug. 

In der Ferne, und so schwach wie ein Nebelschauer, die Hochhäuser der westlichen Hauptstadt zeigten und sich doch ein purpurner Himmel am Horizont entpuppte.

Mit der wundervollsten Fauna und Flora, die ich jemals gesehen hatte; dazu die Spitze einer Skyline, geformt aus hellem weißen Steine und wieder hielt ich den Atem an.

Versuchend zu verstehen wo ich war und dennoch schien ich so zum Scheitern verurteilt.

´War das Vegetas Heimatplanet?´, schoss es mir durch den Kopf und fragwürdig sah ich mich erneut in der Illusion um.

Der Planet der Saiyajins oder doch... dieses eine Sein, vor dem er sich einst so sehr fürchtete?!?

Wie nannte er es damals und in vergangenen Tagen?

Zyr?!?

Meine Erinnerung war schwach, konnte sich nur bruchstückhaft an Vegetas einst gesprochene Worte erinnern und kurz sah ich zu meinen Freunden. 

Sie standen abseits, auch von der Macht der Illusion gefangen und sahen sich neugierig um.

Kurz beschämte es mich, Vegetas Leben so offen zu zeigen, aber dies hier war wichtig.

Vielleicht gab es Dinge, dich ich verpassen würde.

Mehr Augenpaare sahen bekanntlich besser als eines und wieder widmete ich mich dem gelebten Leben meines Gefährten zu. Mir Mut zusprechend, alles würde schon Richtig laufen und abermals ließ ich meine blauen Opale über die Ebene wandern.

Ein silbriger Untersuchungstisch stand in der Mitte des Raumes. Dazu alle anderweitigen Utensilien, die mich eher an ein Arztzimmer erinnerten, als an etwas Anderes und kurz flogen blaue Opale über die Tischzeile, welche unter dem Fenster thronte.

Hoffte, dass ich so irgendeine Notiz erhaschen konnte, welche mir irgendwie weiterhelfen würde, doch fand ich Nichts außer endlosem Gerümpel, ein Wirrwarr an Aktenbergen und kurz musste ich doch tatsächlich schmunzeln.

Mein Gott, wem immer dieses Zimmer gehörte, er schien weniger Sinn für Ordnung zu besitzen, als er das eigentliche Chaos kannte und abermals lachte ich kurz auf.

Diese Eigenschaft fast schon von mir selbst kennend, aber ich hatte immerhin noch den Schneid mein Gerümpel zu beseitigen, sollte es mir über den Kopf hinauswachsen und im Wege stehen. Doch eine plötzliche Stimme riss mich sofort aus meinen Gedanken und hastig drehte ich mich um.

Sah in die Richtung aus der sie kam und entschlüsselte sofort, dass sie weiblich war.

„Ich würde dich nicht anrufen, wenn es nicht so dringlich wäre.“, sprach sie fast in einem Flüstern gleich. Trotzdem immer noch zeitgleich hektisch, so als hätte sie vor irgendetwas Angst und verwundert zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

Nun völlig meiner Neugierde nachgebend und sah dann abermals auf die kleine, offenstehende Türe, welche wohl in ein Nebenzimmer zu führen schien.

„Ja, ich weiß auch, das es auf Missionsgang verboten ist....“, drang es dann schon sichtlich genervter aus jenem einen Raume hervor und kurz sah ich aus dem Augenwinkel, wie meine Freunde zusammenzuckten.

Ich gleich mit, denn der sofortige, barsche Tonfall hatte selbst mich erschreckt und wieder lauschte ich dem weiteren Gespräch.

Da wir keine Wiederworte hörten, nahm ich mal stark an dass die Person, mit der wir es hier zu tun hatten, telefonierte oder anderweitig in irgend ein Gespräch verwickelt war. Anders konnte es gar nicht sein und wieder lauschte ich der Stimme, die nun mehr denn je beschuldigender klang.

„Hey, gib mir nicht die Schuld. Ich kann nichts dafür. Du warst derjenige, der einfach an diesem Tag vor meiner Tür aufgekreuzt ist, ihn mir in die Arme gedrückt und gesagt hat, ihr müsstet auf Mission gehen. Seit wann schickt ausgerechnet...Hey!!!“

Wieder ein genervter Aufschrei, der mich abermals zurückweichen ließ und mir kurz den Angstschweiß auf die Stirn trieb.

Um was genau ging es da, bitteschön?!?

„Unterbreche mich gefälligst nicht, wenn ich mit dir rede. Was ich sagen wollte ist um meinen Unmut zu unterstreichen, den du mit deiner Frechheit geweckt hast: Meister Freezer schickt niemanden für zwei Jahre ins All, Nappa.“

Sofort gefror mir das Blut in den Adern und sicherlich meinen Freunden gleich mit.

Freezer?!?

Hatte ich diesen Namen gerade wirklich gehört,oder spielte mir mein müder Geist nur einen Streich?!?

Doch als ich merkte, wie ich zu zittern begann, wusste ich, dass dies leider die grausame Realität war. Oder die grausame Vergangenheit, wie mans nimmt und wieder weckte mich das fortlaufende Gespräch aus meiner Agonie.

Wenn dieses hier Freezer und sogar Nappa beinhaltete; selbst ich wusste wer Vegetas damaliger Kumpane gewesen war, konnte das nur bedeuten, dass wir uns auf Zyr befanden.

Vegetas eigentliche Heimat schon längst tot und nichts als Asche im weiten Schwarz des Alls.

Doch... wo war dann der Saiyajin?!?

Und viel wichtiger noch: Wer war die Frau, welche abermals hektisch begann mit dem anderen Saiyajin an der Leitung zu diskutieren?!?

„Hör zu, Nappa. Ich weiß auch dass ihr keine andere Wahl hattet und dass es ein Befehl war. Aber dennoch hätte ich mich um eine einfache Information gefreut, bevor du mit ihm einfach so vor meiner Tür gestanden bist und ihn mir aufgeladen hast....“, tadelte es wieder nichts als Rügen und kurz hörte man ein Scheppern, als etwas Metallisches zu Boden viel.

Dann ein Fluch, gepaart mit einem frustrierten Seufzen und abermals sprach die mysteriöse Stimme in den Hörer hinein. „...dann hätte ich hier alles kindgerechter einrichten können.“, wurde der Satz letzten Endes beendet und abermals horchte ich auf.

Kindgerechter?!?

Sprach das auf Vegetas momentanes Alter zu oder von welchem Kind redeten wir hier bitteschön?!?

Es war schwierig die Dinge zu erahnen, wenn man kein Bild dazu hatte und langsam begann ich, mich in der Illusion zu bewegen.

Lief einen Schritt auf das offene Zimmer zu, hinter dem all meine Antworten lagen, doch mein Herz schlug wild hinter meiner Brust.

Was würde mich hinter verbotenen Räumen erwarten?!?

Was würde ich sehen?!?

Wieder folgte ein beherzter Schritt. 

Wage flackerte die Illusion, als meine Füße den Boden berührten, doch weiter musste ich nicht gehen.

Wurde ich gänzlich nicht gelassen, denn augenblicklich hörte man ein knappes: „Warte ich stelle auf Lautsprecher, er wird schon wieder unruhig.“ und dann, wie jemand etwas; oder gar jemanden, beschwerlicher denn je auf die Arme nahm.

„Na komm schon. Alles wird gut, kleiner Mann.“, hörte ich die weibliche Stimme gar schon liebevoll sagen und kurz schien mein Herz auszusetzen.

Dann noch ein Stück mehr, als ich Schritte hören konnte und besagte Person dann langsam in mein Blickfeld kam.

Sich das Geheimnis endlich zu lichten schien. 

Doch mir, im gleichen Atemzug, mit einem Mal der Boden unter den Füßen entrissen wurde, als blaue Opale auf sie fielen. Und unweigerlich ebenfalls blaue Augen erblickte.

Das und blaues, leuchtendes Haar.


 

~*~

Noch bevor ich sie richtig wahrnahm; ja gar ihre ganze Erscheinung richtig in mein Augenmerk lassen wollte und dieses gar liebliche Bild in meinem Geiste wahrnahm, wusste ich wer sie war.

Wusste es ganz genau, als mein Blick auf eben jene Person fiel, von der mir Vegeta einst schon ein mal erzählt hatte.

Diese Eine, die gegangen war und zeitgleich so viel Schmerz hinterlassen hatte.

`Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr wichtig war und den ich....verloren habe.´

Noch während Vegetas einst eigen gesprochenen Worte in meinem Herzen wieder hallten; ja gar meinen Geist abermals einlullten, spürte ich, wie mir schwindelig wurde. 

Mir meine Beine erneut drohten nachzugeben, denn all dies hätte ich eigentlich und hätte ich tiefer über diese Situation nachgedacht, wissen müssen. Hätte es erwarten müssen, doch leider hatte mein winziger Menschenverstand nicht so weit gedacht.

Hatte meine Intuition nicht ausgereicht um mich vor dem zu schützen, was mich nun; gar in meinem Herzen bewegte. Und schon ein Mal; damals und zu dem Beginn unserer Geschichte mein ganzes Sein komplett gefangen hielt.

Es war: Eifersucht.

Wenngleich auch nur ein kleines Stück.

„Fayeth, warum genau rufst du mich eigentlich an?“, hörten wir nun alle Nappas Stimme und ich war immer noch viel zu geschockt, als dass ich die erstaunten Gesichter meiner Freunde sehen konnte.

Auch sie schienen die Ähnlichkeit zu erkennen, die uns augenblicklich verband. Na ja, nicht gänzlich alle von ihnen. Sie kannten die Hintergründe ja nicht so, wie ich sie kannte und dennoch spürte ich gar schon wieder so verstehende Blicke auf mir.

Doch ich nahm all dies in keinster Weise war.

Sah immer nur wieder auf diese eine Frau, welche mir so zu ähneln schien.

Sah dieses blaue, leuchtende, kurze Haar. Sich bewegend, doch so ohne Wind.

Wie Licht, das sämtliche Schatten aus der Dunkelheit vertrieb und erst jetzt, sah ich die einzelnen blauen Lichtpartikel, welche sich von ihrem Haarschopf lösten, nur um dann erneut damit zu verschmelzen.

`Du bist wie Licht...´, schoss mir wieder Vegetas Stimme durch den Kopf und qualvoll, gar einem wimmernden Schluchzen gleich, schloss ich die Augen.

War ich etwa nur der Ersatz für eine Erinnerung gewesen?

Sofort versuchte ich diesen Gedanken zu verdrängen.

So schnell wie er gekommen war. 

Wissend, dass er nicht stimmte.

Einfach nicht stimmen durfte, doch war es ein schwieriges Unterfangen und wie betäubt lauschte ich den weiteren Worten der Bershabesh.

Alle Erinnerung an sie wiederkehrend und an das, was sie meinem Saiyajin gegeben hatte.

Nämlich sein Licht in der Dunkelheit.

„Er hat mir unerklärliches Fieber und ich... weiß nicht... was ich machen soll. Es geht nicht runter....“, sprach sie nun bedrückt, schulterte den kleinen Saiyajin dann erneut auf ihren Armen. Das Telefon zwischen eines ihrer langen, spitzen Ohren und der Schulter geklemmt und begann dann beruhigende Worte zu sprechen.

Erst jetzt konnte ich meinen Blick von ihrer Erscheinung lösen, der alles zu schnell von ihr aufzunehmen schien: Gleiche Hautfarbe wie die meinige, die Haar- und Augenfarbe sowieso. Nur der Kleidungsstiel, sowie die Ohren waren anders, an denen sämtlicher Schmuck zu hängen schien und endlich richtete ich meinen Blick auf Vegeta.

Auch wenn ich immer noch nicht atmen konnte.

Er sah eigentlich genauso aus, wie in seinem jetzigen Zustand. Ungefähr das Alter eines 6 bis 8 jährigen, kleinen Jungen. Dunkelbraunes und in der Sonne rötlich scheinendes Haar. Sein saiyanischer Schweif schien ebenfalls die gleiche Farbe und war fest um der Bershabesh´s Handgelenk gewickelt. Abermals um wohl Schutz zu suchen und wieder weckte dieses Bild einen kalten Stich in meinem Herzen.

Bulma.

Das... 

Das ist doch verrückt.

Zornig ballte ich meine Hände zu Fäusten, zwecks meiner eigenen Idiotie, mit der ich mir mehr denn je lächerlich vorkam.

Reiß dich gefälligst zusammen.

Doch wieder weckte mich eine dunkle Stimme. 

Diesmal die von Nappa selbst und wieder sah ich auf mein `Ebenbild´und wie sie erschrocken stehen blieb.

Ihren tröstenden Singsang beendete, mit dem sie es geschafft hatte, Vegeta erneut in den erholsamen Schlaf zu singen und stellte dann den Hörer auf dem Untersuchungstisch ab, da dieser immer noch auf Lautsprechermodus war.

„Sagst ausgerechnet du.“, lachte der ältere Saiyajin so plötzlich und kurz bildete sich auf Fayeths Stirn eine Zornesfalte. 

„Du bist doch die Ärtzin, also sag du es mir.“

„Ich bin keine Ärztin...“, fauchte sie in einem Stöhnen zurück. „Das ist nicht mein konkretes Fachgebiet, falls dir das schon wieder entfallen ist Wie du weißt hat Freezer mich hierfür einteilen lassen, aber – das ist jetzt nicht wichtig....“, flehte sie nun schon regelrecht und hievte Vegeta dann erneut auf ihre Arme. 

„Sag mir lieber, was ich tun soll. Ich kenne mich mit saiyanischem Fieber nicht aus.“

„Kannst du nicht jemanden der Anderen fragen?!?“, kam es fast schon mit einem Kichern zurück und kurz sah ich, wie die Bershabesh genervt mit den Augen rollte.

„Sehr witzig, du Witzbold. Du hast doch die Ironie mit Löffeln gefressen.“, wetterte sie wieder. „Ihr seid alle fast so gut wie tot, wenn dir das schon mal aufgefallen ist.“, kam der Sarkasmus nun so donnernd über ihre Lippen, dass ich augenblicklich ein belustigtes Lachen der Anderen hören konnte. Doch war mir im Gegenzug zu meinen Freunden gar nicht nach Lachen zu mute.

Ich wollte heulen – wenn ich nur könnte.

„Tut mir leid, Nappa.“, kam es nach einem gedrungenen Schweigen und kurz strich sich die Bershabesh mit der freien Hand durch das Haar. „Das war unangebracht und nicht so gemeint...“

„Schon gut.“, drang die männliche Stimme nun an aller unser Ohr und zum ersten Mal bekam ich ein ganz anderes Bild von dem größeren Saiyajin, mit dem Vegeta damals zur Erde gekommen war.

„Es ist geschehen. Rückgängig kann man es nun eh nicht mehr machen.“

Tröstende Worte von jemanden gesprochen, der gar alles mit einem Mal verloren hatte, trieben mir so plötzlich abermals die Tränen in die Augen, dass es mich zutiefst berührte. Wissend, von welchem Untergang hier genau die Rede war und sah dann wieder mit an, wie meine Gegenüber unweigerlich die Augen schloss. 

Abermals ein Seufzen auf ihren Lippen tragend und dann aber so aus voller Liebe, traurige Opale auf das Kind in ihren Armen legte.

„Nein, das kann man leider wirklich nicht...“, brachte sie nur noch leise über ihre Lippen und fing dann an wieder mit bleichen Fingern durch braune Strähnen zu fahren.

Wieder verweilten beide Parteien in einem kurzen Schweigen und wir taten es ebenfalls.

Diesen gar schon tröstlichen Moment in keinster Weise stören wollend, mit dem mir die Bershabesh gleichzeitig meine ganze Eifersucht ihr gegenüber nahm und doch so hingebungsvolle Sympathie weckte. 

Konnte man jemanden hassen und dennoch gleichzeitig mögen?!?

Das wusste ich nicht. 

Wagte ich nicht ein Mal annähernd zu beantworten, doch riss mich abermals die Stimme des älteren Saiyajins aus den Gedanken.

„Gut, okay... Schluss mit diesen niederschmetternden Dingen. Ich bin mir sicher, das bald die Leitung angezapft wird, sollte das Gespräch noch länger dauern.“, gab er hastig zu verstehen und mit einem schnellen Kopfnicken stimmte Fayeth mit ein.

„Warte, ich brauch nur noch einen Stift....“, kurz sah sie sich in ihrem Chaos um und biss sich dann aber zögernd auf die Unterlippe.

„Wohl eher ein Stück leeres Papier.“, stellte sie ernüchternd fest, besah sich ihr ganzes Chaos mit herunterhängenden Ohren und nun musste ich doch – lächeln.

Konnte einfach nicht anders als ehrliche Wärme durch mein Herz fluten zu lassen.

Irgendwo.... war es nicht verwunderlich, wieso Vegeta sie in sein ganz eigenes, persönliches Herz geschlossen hatte.

„Hast du was zum Schreiben?“, kam es wieder nach einigen Minuten langer Pause und notgedrungen wühlte sich mein Vordermann durch die Papiere.

„Jaha...“, zischte sie genervt, doch hatte sie wohl immer noch nicht das was sie suchte und nach einem weiteren, lachenden `Fayeth....´, entschied sie sich dann für die Rückseite irgendeines Notizzettels und machte sich bereit.

„Gut, du kannst loslegen. Sprich, großer starker Mann.“, hauchte sie in demutsvoller Stimme in das Telefon und wieder konnte ich nicht anders, als in das Lachen des größeren Saiyajins mit ein zu klingen. 

Ihr ehrliches Zutrauen akzeptierend, mit dem sie sich leichtfertig durch diese schwierige Situation zu schlängeln schien. Gar für ihre ganze Zuversicht, irgendwo doch noch nicht aufzugeben und in Panik zu geraten; schien sie wohl mit Vegeta ganz auf sich alleine gestellt und wieder wuchs der Platz in meinem Herz ein kleines Stückchen mehr.

Nein.... 

Hassen konnte man sie wirklich nicht, auch wenn es mir dennoch so schwer fiel. Nicht mit all dieser Ähnlichkeit und all diesen unausgesprochenen Tatsachen....

„Kann ich?!?“, fragte Nappa wieder belustigt von Neuem und abermals folgte ein genervtes Aufstöhnen. 

Seufzend lehnte sich die Bershabesh auf ihre Untersuchungsbahre.

Wie sie das immer noch, all jenes, mit dem kleinen Saiyajinbündel auf ihren Armen bewerkstelligte, war mir mehr denn je ein Rätsel, aber irgendwie schaffte sie das Unmögliche.

Ja... 

Sie würde wahrlich Alles schaffen.

„Ja... wie oft denn noch, Nappa.“, kam es als Antwort zurück, doch abermals lachte man an der anderen Leitung nur auf.

„Ich glaube alle Zutaten dürftest du auf Zyr finden und musst nicht außerhalb im All danach suchen gehen. Wenn nicht, frag vielleicht im internen Shop nach. Bereit? Ist en bisschen viel...“, gab er zu verstehen und abermals zückte meine Gegenüber den Stift. Geduldig wartend, bis ihr Gesprächspartner nun die medizinischen Hilfsmittel durchgeben würde, welche sie für Vegetas Heilungsprozess so dringend benötigte.

Wissend, dass sie nun vollste Konzentration brauchte und auch ich machte mich bereit.

Bereit für das wesentlich Wichtige.



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