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I'm not in love

Wenn die Liebe siegt [Zo ♥ Na]
von

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Hoffnung?

Im Krankenzimmer
 

Zorro legte vorsichtig, die immer noch bewusstlose Nami, auf der Liege im Behandlungszimmer nieder.

Schnell holte er ein paar Wolldecken, die oben auf dem Medizinschrank gelagert waren, und wickelte sie fest darin ein.

Ihre blasse Hautfarbe und die dunklen Ränder unter den Augen machten ihn unruhig.

Was, wenn sie zu lange dort draus gelegen hatte?

Hoffentlich kommt Chopper bald, dachte Zorro und griff nach Namis eisigen Händen.

Er umschloss diese und hauchte immer wieder auf ihre Finger, während er versuchte, sie einigermaßen warm zu rubbeln.

So vergingen für Zorro endlos lange Minuten.

Er sah immer wieder auf die Uhr, dann zu Nami, dann zur Tür und wieder zurück auf die Uhr.

Die Warterei machte ihn noch wahnsinnig, vor allem, weil er selber nichts tun konnte, was seiner Freundin in dieser Situation helfen würde.

Man Ruffy, beeil dich doch! Soweit kann der Elch doch gar nicht weg sein, dachte er und legte erschöpft seinen Kopf auf den Arm der Navigatorin.

Obwohl er müde war, schlief er nicht ein, sondern behielt sie genau im Auge.

„Keine Angst Nami, Chopper kommt bestimmt gleich. Wir kriegen das wieder hin ok“, flüsterte er ihr zu.
 

Währenddessen am Strand
 

Ruffy der mit seiner Suche Erfolg hatte, war bereits zusammen mit Sanji und Chopper auf dem Rückweg.

Sturm und Regen waren völlig an ihnen vorbei gezogen, schließlich war jetzt keine Zeit sich groß mit dem Wetter herum zuschlagen, im Moment zählte nur Nami.

„Wenn der Spinatschädel irgendetwas mit Namileins Zustand zu tun hat, mach ich ihn kalt!“, schimpfte der Smutje, und lief wild gestikulierend durch den prasselnden Schauer.

„Sanji, jetzt ist keine Zeit für so was. Wir müssen so schnell wie möglich zur Sunny, ich hoffe, wir kommen noch rechtzeitig und Nami geht es nicht allzu schlimm“, jammerte Chopper und galoppierte hinter Ruffy und dem Koch her.

Nur noch wenige Hundert Meter trennten die drei vom Zielort und konnten aus der Ferne Brook, Lysop und Robin erkennen, die sich ihnen winkend näherten.

„Hey Leute! Bin ich froh, dass es euch gut geht!“, schrie Ruffy und lachte erleichtert auf, als die Crewmitglieder aufeinander trafen.

„Was ist passiert? Wo ist Nami?“, fragte Lysop völlig außer Puste.

„Nicht jetzt Lysop, wir müssen uns beeilen“, sagte Chopper, der keine Zeit mehr verlieren durfte, und bahnte sich einen Weg nach oben ins Krankenzimmer, dicht gefolgt von der restlichen Bande.

Kurz vor der Tür bremste er abrupt ab, drehte sich zu seinen Freunden und befahl: „Ihr bleibt alle hier! Ich benötige Ruhe und kann jetzt keinen Lärm gebrauchen!“

„Außer für mich natürlich, Namilein braucht mich jetzt!“, stänkerte Sanji, worauf er aber unsanft von Chopper gestoppt wurde.

„Nein Sanji, auch du wartest draußen. Du wirst noch früh genug erfahren, was los ist!“

Nun machte das Rentier einen ehrfürchtigen Gesichtsausdruck, wodurch jedem klar wurde, wie ernst die Situation war.

Alle ließen sich nun missmutig auf den Boden sinken und warteten, während Chopper die Tür hinter sich schloss.

„Meine Güte Nami!“, rief er und rannte auf die Liege zu, an der immer noch der Schwertkämpfer über ihr wachte.

„Chopper, da bist du ja endlich, wo wart ihr denn so lange?“, klagte Zorro und sah seinen Kameraden mit einem vorwurfsvollen Blick an.

„Zorro, ich weiß es zu schätzen dass du Nami zurückgebracht und auf sie aufgepasst hast, aber auch du musst jetzt den Raum verlassen!“

Der Elch machte ein strenges Gesicht und deutete geradewegs zur Tür.

Zorro verstand, erhob sich und ging ohne Wiederworte hinaus auf den Flur zum Rest der Gruppe.

Kaum trat er aus der Tür, wurde er mit neugierigen Blicken seiner Mannschaft gemustert. Sanji, dessen Wut auf den Schwertkämpfer noch immer nicht verflogen war, packte ihn am Hemdkragen und drückte ihn mit voller Wucht gegen die Holzwand.

„Was hast du mit Nami gemacht du Dreckskerl?“, brüllte er und blickte Zorro mit funkelnden Augen an.

„Was willst du von mir du Penner? Ich hab sie immerhin gefunden und hier her gebracht!“, knurrte er den Smutje an und schlug dessen Hand genervt zur Seite.

Doch Sanji kochte innerlich und ließ nicht von seinem Kameraden ab.

Er gab ihm einen Kick, der ihn in einem Ruck gegen die aufgestapelten Kisten in der Ecke donnern ließ.

Binnen Sekunden hatte sich Zorro wieder aufgerappelt und seine Schwerter gezückt.

„Das machst du kein zweites Mal, du mieser Kartoffelschäler“, schrie er und rannte wutentbrannt auf den Koch zu.

„Sanji! Zorro! Hört sofort auf mit dem Mist! Ruffy!“, brüllte Lysop und appelierte an seinen Kapitän, der das Ganze gelassen verfolgt hatte.

Ruckartig wurde die Tür des Krankenzimmers aufgerissen und ein ziemlich wütender Chopper in Menschengröße stand wild schnaubend vor ihnen.

„Sag mal spinnt ihr eigentlich total? Nami liegt da drin und kämpft womöglich mit ihrem Leben und ihr habt nichts Besseres zu tun, als euch die Köpfe einzuschlagen?“, polterte er los und schlug mit ein paar kräftigen Huftritten auf die beiden Raufbolde ein.

Diese lagen nun, sich immer noch im Schwitzkasten haltend, am Boden und kamen langsam wieder zu Besinnung.

Emotionsgeladen und ein wenig reumütig sahen sie dem Schiffsarzt an und ließen zaghaft voneinander ab.

„Ihr verschwindet jetzt von hier und geht alle nach oben! Ich will keinen mehr sehen. Wenn euch etwas an Nami liegt, dann respektiert ihr jetzt das was ich sage und lasst mich endlich in Ruhe arbeiten!“

Geknickt standen die Freunde auf und begaben sich mit gesenkten Köpfen die Treppe hinauf auf Deck.

„Das ist alles nur deine Schuld, du mickriger Pfannenschwinger!“, stachelte Zorro und schubste den Smutje voraus von der letzten Stufe.

„Was ist meine Schuld du dämlicher Säbelrassler?“, rief Sanji, bäumte sich vor dem Schwertkämpfer auf und wollte schon zum nächsten Tritt ausholen, als ein lauter Schrei ertönte.

Ruffy, dem Choppers Worte im Kopf hängen geblieben waren, wurde das ganze zu bunt und ging dazwischen.

„Leute es reicht jetzt, niemand hat Schuld! Wenn es Nami wieder besser geht, könnt ihr euch gerne weiter prügeln! Aber jetzt sollten wir alle die Nerven bewahren, so wie es Chopper verlangt hat, auch ihr zwei! Kapiert?“, schrie er und musterte die beiden Streithähne.

Auf des Captains Befehl hin, taten sie keine Widerworte und sahen sich letztendlich nur noch knurrend in die Augen.

„Ich finde wir sollten rein gehen, das Wetter hier draußen hat uns heute schon genug zugesetzt“, sprach Robin und ging voraus in die Küche.

„Oh ja, essen wäre angebracht, oder Sanji?“, grinste Ruffy und klatschte voller Vorfreude in die Hände.

„Wie kann man in so einer Situation nur ans Fressen denken du Gummischädel?“, murrte Sanji und zündete sich eine Zigarette an, „aber du hast recht, wir hatten alle seit heute Morgen nichts mehr und es war ein anstrengender Tag. Ich werde uns eine Kleinigkeit machen.“

Und so folgten die übrigen Crewmitglieder dem Smutje in die Küche.

Alle bis auf Zorro.

Der Schwertkämpfer konnte im Moment nicht an Essen oder Trinken denken.

Auch nicht an gemütliches Beisammensein im Speiseraum, noch dazu mit dem gestörten Koch!

Er stand an der Reling und sah hinaus auf das weite Meer.

Die Wellen schlugen immer noch, obwohl der Sturm bereits abgeklungen hatte und es lediglich noch regnete, aber das störte ihn nicht besonders, nass war er ja sowieso bis auf die Knochen.
 

Zur selben Zeit im Krankenzimmer
 

Chopper hatte der Navigatorin eine Infusion gelegt und ihr warme Umschläge gemacht.

Langsam bekam Nami auch wieder Farbe im Gesicht und das Blau auf ihren Lippen war inzwischen vollständig verblasst.

Zum Glück hat sich ihre Atmung einigermaßen stabilisiert und sie ist wieder bei Bewusstsein, dachte der kleine Arzt und streichelte sanft über Namis Stirn.

Von der Wund wird sie zwar eine Narbe behalten, aber immerhin konnte ich sie gut nähen.

Gerade als er sich von ihr abwandte und zum Schreibtisch ging, bewegte sich Namis Kopf.

Nicht viel, aber ein kleines bisschen.

„W … w … wo … bin … ich ...?“, stotterte sie leise.

Erschrocken rannte Chopper zu ihr und strahlte sie erleichtert an.

„Nami, Gott sei Dank du bist endlich aufgewacht! Ich bin so froh! Wie fühlst du dich?“

Der Elch griff nach ihrer Hand und sah ihr lächelnd in die Augen.

Ihr Körper wollte sich nicht rühren und ihre Augen waren immer noch geschlossen,

aber sie konnte teilweise ihre Umgebung wahrnehmen und somit die vertraute Stimme des Rentiers hören.

„Ch ...o ...pp … er, … was ...“, Nami stockte, es fiel ihr sichtlich schwer, zu sprechen.

„Ist schon gut Nami, du brauchst nicht zu sprechen. Ruh dich jetzt erst mal aus und versuch zu schlafen.“

Die Navigatorin hatte keine Kraft, um ihren Kameraden zu fragen, was überhaupt geschehen war.

Krampfhaft versuchte sie erneut eine Frage zu formulieren, doch es schien ihr, als wäre ihr Kiefer wie gelähmt.

„Schlaf jetzt Nami, es ist alles gut. Später, wenn du wach bist, erzähl ich dir alles!“

Chopper tätschelte noch einmal ihre Hand und wartete, bis sie eingeschlafen war.

Kurze Zeit später, löschte er das Licht und verließ leise den Behandlungsraum.

Sie braucht jetzt absolute Ruhe und keinerlei Aufregung, dachte er und stieg die Treppen hinauf.

Oben angekommen wartete bereits ein ungeduldiger Schwertkämpfer auf ihn.

„Und? Wie geht’s ihr?“, fragte Zorro besorgt und sah ihn mit einem fragenden Blick entgegen.

„Sie ist wieder bei Bewusstsein, aber noch sehr schwach und braucht jetzt ihren Schlaf. Lass uns zu den anderen gehen, ihr dürft sie morgen sehen, wenn es ihr etwas besser geht!“

Zorro war sichtlich erleichtert und starrte zu Boden.

„Chopper, wenn du später noch einmal zu ihr gehst, dürfte ich sie dann kurz sehen? Ich werde auch nichts sagen, versprochen!“

Der kleine Elch sah in die fordernden Augen des Schwertkämpfers und erkannte zum ersten Mal Wehmut in dessen Blick.

Er scheint sich wohl mehr Sorgen zu machen, als man glauben würde, dachte Chopper.

„Also gut, aber nur für eine Minute und kein Wort zu den anderen verstanden? Komm jetzt, wir sollten etwas essen, der Tag war anstrengend genug“, antwortete er und machte sich auf den Weg zur restlichen Crew.

Zorro nickte dankend und folgte seinem Freund in die Küche.
 

Nach einer Weile im Krankenzimmer
 

Nami lag immer noch still auf der Liege und schien tief und fest zu schlafen.

In ihrem Unterbewusstsein spielten sich Bilder am laufenden Band ab.

Sie fühlten sich an, als wären sie echt.

Oder war es ein Traum?

Sie wusste es nicht.

Sie hörte das Rauschen des Meeres, ein gewaltiges Rauschen.

Den Sturm, der tobend über sie hinwegfegte und dann war da noch ein warmes Gefühl oberhalb ihrer Stirn.

Ein stechendes, undefinierbares Gefühl.

Flüssigkeit lief ihr ins Auge, sie konnte nichts mehr sehen.

Nichts außer Dunkelheit vor ihr.

Eine Stimme, ja sie hörte eine Stimme.

Sie wollte rufen, doch ihr war, als hätte sie ihre Laute verloren.

Unter ihr war es eiskalt, ihr Körper fühlte sich an wie Stein und lag schwer wie Blei auf weichem Untergrund.

Wo bin ich?

Sie versuchte zu schreien, aber es ging nicht.

Hilfe! Ich bin hier!

Ihre Kehle war wie zugeschnürt.

Tränen der Verzweiflung liefen ihr über die Wangen und vermischten sich mit dem sich bereits angesammeltem Blut.

Ihre Stimme! Wo war ihre Stimme? Wieso konnte sie nichts sagen?

Sie wusste nicht, wie ihr geschah.

Was war passiert? Was wollte sie hier draußen?

„Zorro!“, entkam es ihr.

Schlagartig schreckte Nami hoch und blickte in den dunklen Raum.

Schweißgebadet und schwer atmend versuchte sie sich, zu orientieren.

Nach einer Weile hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt und sie erkannte die Umrisse des Krankenzimmers.

Verwirrt und zitternd blickte sie um sich und strengte sich an, einen klaren Gedanken zu fassen aber es wollte ihr einfach nicht gelingen.

Ihr Kopf schmerzte und sie war so kraftlos wie nie zuvor.

Erschöpft ließ sie sich wieder zurück auf die Liege sinken und blickte starr an die Decke.

Die Zeit verging und sie lauschte in die Dunkelheit.

Dumpfe Geräusche und Stimmen auf dem Flur näherten sich immer mehr dem Krankenzimmer.

Als die Tür aufging, steckte Chopper prüfend den Kopf herein, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war.

Er kam langsam auf sie zu und bemerkte die vielen Schweißperlen auf ihrer Stirn.

„Nami wie geht’s dir? Ich hab dich schreien hören, hast du große Schmerzen?“, fragte er und wechselte den nassen Lappen auf ihrer Stirn.

Sie sah dem Arzt angsterfüllt in die Augen und griff nach dessen Huf.

„Chopper, was ist passiert? Ich habe geträumt aber ich weiß nicht mehr genau, was wahr ist und was nicht, ich ...“

„Schhh … Ganz ruhig Nami, es ist alles in Ordnung. Du bist verletzt und hast dir eine heftige Unterkühlung zugezogen aber es ist ja noch mal alles gut gegangen. Bis auf eine Gehirnerschütterung und die Platzwunde am Kopf hast du alles heil überstanden“, lächelte Chopper und streichelte ihr über die Wange.

„Sag mir bitte, was geschehen ist, Chopper, sonst werd ich hier noch irre“, flüsterte Nami.

Ihre Wunde pochte und sie sah ihrem kleinen Freund schmerzverzerrt in die treuen Augen.

„Du hattest großes Glück, dass Zorro dich gefunden hat. Wärst du noch länger da draußen am Strand gelegen, hätte dich mit Sicherheit der Tod geholt.“

„Zorro … wo ist er? Geht es ihm gut?“

Das Rentier schmunzelte über die Frage der Navigatorin.

„Ja natürlich geht es ihm gut, um den brauchst du dir keine Sorgen zu machen, du musst jetzt zusehen, dass du schnell wieder auf die Beine kommst.“

Nami zwang sich zu einem kleinen Lächeln und sah ihren kleinen Freund mit glasigen Augen an.

„Ich möchte ihn sehen, Chopper!“

Der Elch musterte die Navigatorin und willigte letztendlich ein.

„Ok aber nur kurz, du solltest dich wirklich schonen Nami.“

Er ging zur Tür, vor der Zorro nervös auf und ab ging, und winkte ihn herein.

„Nur für einen Augenblick Zorro und keinerlei Aufregung verstanden?“, mahnte er den Schwertkämpfer und trat zur Seite.

Zorro ging langsam auf Nami zu und sah in ihre tränenerfüllten Augen.

„Hey wie geht’s dir?“, fragte er und setzte sich neben sie auf die Liege.

„Zorro … ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Ich habe dich gesucht … ich … wollte ...“, sie stammelte, da es ihr immer noch etwas schwerfiel zu sprechen.

Der Schwertkämpfer legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und strich ihr eine Haarsträhne aus der verschwitzten Stirn.

„Du brauchst nichts zu sagen, mir geht’s gut. Ich wüsste auch nicht, warum es anders sein sollte“, sagte er und zwinkerte ihr zu.

Nami lächelte, sie genoss die Anwesenheit ihres Nakamas und fühlte die Wärme seiner starken Hand an ihrem Hals.

„Ich hab gedacht, dir wäre etwas zugestoßen, weil du nicht da warst und weil der Sturm ...“, sie verstummte.

Zorro, der ihr jetzt näher kam und nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht haltmachte, fesselte sie mit seinem Blick.

„Nami hör mal, es ist völlig egal, was passiert ist. Ich bin froh, dass du noch lebst! Als ich dich da draußen liegen sah, dachte ich, ich wäre zu spät gekommen. Du hast mir eine Heidenangst eingejagt und ich will jetzt nur, dass du wieder gesund wirst, ok“, hauchte er ihr entgegen und strich ihr mit einem Finger über die Wange, auf der eine kleine Träne nach unten rann.

Die Navigatorin nickte und blickte selig in Zorros dunkle Augen.

„Nami ich denke es ist besser, wir bringen dich in dein Bett. Dort ist es bequemer und du wirst leichter Schlaf finden“, sagte Chopper und sah zufrieden zu seiner Patientin, die sich in der Anwesenheit Zorros sichtlich wohlfühlte.

„Zorro könntest du sie bitte auf ihr Zimmer bringen? Ich komm auch gleich nach.“

Der Schwertkämpfer gehorchte, hob Nami vorsichtig hoch und brachte sie ins Frauenschlafzimmer.

Dort angekommen legte er sie behutsam aufs Bett und deckte sie zu.

„Danke Zorro“, flüsterte sie und hielt sich an seinem Arm fest, „ aber sag mir doch bitte, wo du heute Morgen warst. Du verschwindest doch sonst nicht einfach so, noch dazu hätte ich dich gestern noch gerne gesehen.“

Der Schwertkämpfer saß auf der Bettkante und presste die Lippen aufeinander.

Ihm kamen wieder die Bilder in den Kopf, als er sie mit dem Koch zusammen auf der Schaukel sitzen sah.

Sich bei dem Gedanken daran zusammenzureißen, fiel ihm offensichtlich schwer und so ließ er seinen Emotionen freien Lauf.

„Du wolltest mich sehen? Dafür warst du aber ganz schön lange genug mit dem dämlichen Küchenbullen zusammen“, murmelte er und sah ihr vorwurfsvoll in die Augen.

Nami verstand nicht ganz und runzelte die Stirn.

„Was meinst du mit zusammen? Und was hat Sanji damit zu tun?“

„Du weist genau, was ich meine! Ich hab dich gesehen, wie du in seinen Armen lagst und es sichtlich genossen hast und das kurz nach dem Wir … du weist schon.“

Die Navigatorin starrte ihn nun fassungslos an und wusste nicht, worauf Zorro hinaus wollte.

„In seinen Armen gelegen? Ich habe mit ihm geredet, weil er mich auf uns angesprochen hatte. Ich habe ihm klar gemacht, das zwischen uns nichts gelaufen ist und ...“

Zorro unterbrach sie provozierend: „Ach, zwischen uns ist also nichts gelaufen?“

Nami schüttelte den Kopf und blickte ihn verwirrt an.

„Hätte ich ihm das etwa sagen sollen? Damit er gleich darauf versucht hätte, dich umzubringen?“

Der Schwertkämpfer lachte nun laut auf und griff sich an die Stirn.

„Der peinliche Erbsenzähler mich umbringen? Was redest du denn hier für einen Schwachsinn?“

„Das hatte er zumindest behauptet! Und du kennst Sanji, wenn es um mich geht, sieht er rot. Außerdem haben wir uns doch darauf geeinigt, dass es niemand erfahren sollte.“

Zorro hörte auf zu lachen und blickte sie nun ernst an.

„Ganz genau, es sollte niemand erfahren und ich glaube es ist das Beste, wir belassen es auch bei diesem einem Mal.“

Nami trafen die Worte des Schwertkämpfers wie ein Pfeil in der Brust.

Hatte er das gerade wirklich gesagt?

„Ich dachte … du und ich ...“

„Du dachtest wir wären ein Paar?“, fragte Zorro und sah sie skeptisch an.

Der Navigatorin blieben die Worte im Halse stecken.

„Ja … nein … aber ich dachte, es wäre mehr zwischen uns als nur schneller Sex.“

Der Schwertkämpfer stieß schwer atmend die Luft durch die Nasenflügel und blickte irritiert zu Boden.

„Nami du bedeutest mir viel und ich hab die Zeit mit dir echt sehr genossen, aber ich kann und will mit dir keine Beziehung eingehen. Es wäre viel zu kompliziert und ich bin mir sicher, dass du dich nie ändern könntest.“

„Was meinst du denn bitte mit ändern?“, zischte die Navigatorin und zog verärgert eine Augenbraue nach oben.

„Du hast mich schon verstanden, Süße. Bis vor zwei Tagen hattest du dich noch zum Lustobjekt für irgendwelche Penner gemacht, nur um ein paar gratis Drinks zu ergattern! Wie soll ich dir bitte vertrauen können und überhaupt ...“

„Stopp das reicht jetzt, verschwinde!“, fiel sie ihm ins Wort und stieß seine Hand von sich.

Zorro seufzte schwer und stand auf.

„Du wirfst mich raus, weil du die Wahrheit nicht ertragen kannst?“, stichelte er und verschränkte die Arme vor sich.

„Wenn du so über mich denkst, haben wir uns auch nichts mehr zu sagen!“, fauchte sie und drehte sich gekränkt auf die andere Seite, um ihm damit ihre Abneigung zu demonstrieren.

Zorro bemühte sich erst gar nicht mit ihr weiter zu diskutieren, sein männlicher Stolz hatte mal wieder überhandgenommen und so verließ er schweigend das Zimmer.

Schluchzend blieb Nami zurück.

Wie konnte er nur so herablassend mit ihr reden?

Die Aktion auf dem Konzert war dumm und leichtsinnig, das wusste sie selbst, aber dass er das jetzt als Argument vorbrachte, war absolut nicht fair.

Aber immerhin wusste sie nun, wie er wirklich die ganze Zeit über sie dachte.

Für ihn war sie also nur die geldgeile Ziege, die für freie Zeche sozusagen alles machen würde?

Tief gekränkt saß sie auf ihrem Bett und erinnerte sich an die letzten Tage zurück.

Sie dachte an das Konzert, den Abend mit Zorro, den unglaublichen Sex und an den besorgten Blick, den sie in seinen Augen gesehen hatte, als er im Krankenzimmer über ihr gebeugt war.

Sie hatte sich das alles doch nicht eingebildet, so wie Zorro mit ihr umgegangen war, konnte man nicht spielen.

Dass er sie nur für das eine benutzt haben sollte, wollte sie nicht glauben.

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

„Ah du bist noch wach, schön, ich wollte dir gerade die Infusion wechseln“, rief Chopper, der gerade das Zimmer betrat.

„Ja klar“, lächelte sie tapfer und streckte dem Rentier ihren Arm entgegen.

„Wo ist denn Zorro hin? Ich dachte, er wäre noch bei dir geblieben?“

Nami schluckte und drehte den Kopf zur Seite.

„Der ist gegangen, mir ist es aber ganz recht, war mir dann doch alles zu anstrengend“, log sie und starrte an die Wand.

„Das finde ich auch, du musst dich noch schonen Nami. Ich werde Sanji nachher bitten, dir etwas zu Essen zu bringen“, schlug Chopper vor und machte sich auf den Weg nach draußen.

Auf diesen Vorschlag hin konnte Nami gar nicht mehr reagieren, da die Schlaf fördernde Wirkung der Infusion sie verstummen und in einen erneuten Schlaf fielen, ließ.
 

Währenddessen im Speiseraum
 

Zorro saß zwischen seinen Freunden am Tisch und leerte gedankenlos einen Krug mit Sake.

Sanji der am Herd stand, beobachtete ihn mit finsterer Miene.

Irgendwie ist die Moosbirne anders, so als würde ihn ernsthaft irgendetwas bedrücken, dachte der Smutje und paffte grübelnd vor sich hin.

„Ich würde zu gerne wissen, wie es Nami geht“, sagte Robin und nippte an ihrer Tasse Tee.

„Es geht ihr schon besser“, stieß Zorro hervor und trank weiter.

Sanji fuhr herum und sah den Schwertkämpfer verdutzt an.

„Woher willst du das denn wissen du ...“

„Weil ich bei ihr war und sie auf ihr Zimmer gebracht hab“, unterbrach Zorro ihn und warf ihm einen feindlichen Blick zu.

Der Koch zog beleidigt die Lippen zusammen und wollte gerade zum nächsten Satz ausholen, als Chopper den Raum betrat und zugleich von sämtlichen Fragen überrumpelt wurde.

„Leute beruhigt euch, Nami geht es den Umständen entsprechend gut. Sanji, ich wollte dich bitten, ihr später eine Kleinigkeit zum Essen zu bringen“, sagte das Rentier und setzte sich auf einen freien Stuhl neben Robin.

„Aber selbstverständlich Chopper, für mein Namilein mach ich doch alles“, flötete dieser und begann, ohne zu zögern, die Kochlöffel zu schwingen.

Zorro, den der Anblick des herumwirbelnden Kochs zur Weißglut brachte, biss genervt die Zähne zusammen und versuchte immer mehr, seinen Frust im Alkohol zu ertränken.

Die Gedanken an die Navigatorin fraßen ihn regelrecht auf.

Er wusste, dass das, was er vorhin zu Nami gesagt hatte, wohl das Beste für sie beide und den Rest der Mannschaft war, aber irgendein Gefühl in ihm rebellierte und verursachte ein regelrechtes Chaos in seinem Kopf.

Eine Beziehung, wie lächerlich das klingt.

Es würde doch sowieso niemals gut gehe, ständig hätten sie sich in den Haaren, er müsste Rechenschaft ablegen und sein Training würde mit Sicherheit auch darunter leiden.

Tausend Gedankenblitze schossen durch Zorros Kopf und ließen ihn alles um sich herum vergessen.

„Zorro!“

„Zorro!“

„Hmm?“, er schreckte hoch und sah in das breite Grinsen seines Kapitäns.

„Haha … pennst du jetzt sogar schon beim Trinken ein?“, rief Ruffy und klopfte ihm lachend auf den Rücken.

„Nein, wieso? Was ist los?“, knurrte Zorro und hob verärgert die Augenbrauen.

„Wir wollen raus gehen und ein paar Rauchbomben zünden. Das Unwetter ist endlich vorbei, also lass uns endlich etwas Spaß haben!“

Triumphierend tanzte der Kapitän mit Lysop und Brook im Kreis und forderte die übrigen Crewmitglieder auf, ihnen nach draußen zu folgen.

„Die sind so verrückt, wie die kleinen Kinder“, schmunzelte Robin und sah dem chaotischen Trio hinterher.

„Ich werde meinem Nami-Schatz jetzt ihr Essen bringen“, sagte Sanji und stolzierte mit einem Tablett, auf dem eine Vase mit einer Rose darin stand, zur Tür hinaus.

Abstoßend verfolgten Zorros Blicke den tänzelnden Smutje und fanden sich zu einem grimmigen Gesicht wieder.

Robin die sich nun alleine mit dem Schwertkämpfer im Raum befand, wagte einen Versuch und sprach ihn auf Nami an.

„Die ganze Sache belastet dich wohl ganz schön Herr Schwertkämpfer oder?“

„Was? Was willst du denn jetzt? Mich belastet überhaupt nichts klar!“

Die Archäologin kannte die ruppige Seite ihres Kameraden und ließ deshalb nicht locker.

„Du brauchst mir nichts vorzumachen, ich habe bereits mit Nami über alles geredet und finde es absolut kindisch, wie du dich verhältst.“

Zornig sah Zorro nun seiner Freundin in die Augen und blähte die Nasenflügel auf.

„Du weist rein gar nichts ok! Das war eine einmalige Sache zwischen der Kleinen und mir und ich weiß nicht, wieso ihr euch alle dafür so interessiert. Habt ihr keine eigenen Probleme?“

Lächelnd schlug Robin die Beine übereinander und musterte ihren Gegenüber von oben bis unten.

„So hart, wie du tust, mein Lieber, bist du gar nicht und hör auf, dir Dinge einzureden, die so nicht stimmen. Ich merke genau, dass du mehr für sie empfindest und sie für dich auch. Also was soll dann das ganze Theater?“

Zorro erhob sich und schlug wütend mit der Faust auf den Tisch.

„Das geht dich überhaupt nichts an Robin! Zwischen Nami und mir ist die Sache geklärt. Es war nur Sex, nicht mehr und nicht weniger. Hast du das jetzt kapiert?“

Die Archäologin zeigte sich amüsiert über das Verhalten ihres Nakamas und betrachtete ihn mit einem missbilligenden Blick.

„Wenn du meinst, Zorro, aber lass dir eins gesagt sein, eine schmerzliche Wahrheit ist manchmal besser zu ertragen, als sich ewig selbst zu belügen!“

Mit diesem letzten Satz stand sie auf und begab sich zu den anderen auf das Oberdeck.

„Verdammt noch mal, lasst mich einfach alle in Ruhe!“, schrie er ihr hinterher und feuerte einen Krug gegen Tür, der daraufhin laut zerschellte.

Er tobte vor Wut, weil er einfach nicht mehr wusste, was er denken sollte.

Hatten sie womöglich alle recht? Robin? Franky?

Liebte er sie wirklich?

Seinen Kopf in die Hände gestützt, blieb er am Tisch sitzen und starrte vor sich hin.

Er musste nun eine Entscheidung treffen, das ewige Hin und Her machte ihn noch kaputt.

Das er sich einmal in so einer Lage befinden würde, hätte Zorro selbst nie gedacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  sama-chan
2018-10-30T20:14:00+00:00 30.10.2018 21:14
Am liebsten würde ich Zorro jetzt mal so richtig und voller Wucht in die Eier treten!
Was denkt der Typ sich? So langsam müsste selbst ihm klar sein, was da vor sich geht. Go Sanji! Zieh ihm eins mit der Bratpfanne über!... vielleicht hilft das ja 😅
Von:  fahnm
2014-10-01T23:20:06+00:00 02.10.2014 01:20
Spitzen Kapi^^
Antwort von:  DynamiteDeluxe
02.10.2014 01:56
thx! ;)
Von:  Mina93
2014-10-01T09:00:15+00:00 01.10.2014 11:00
Oh nein...was Zorro denn nun wieder angestellt :O Ich meine, irgendwie hat er ja schon recht, aber das war trotzdem
voll gemein. Vielleicht nimmt es sich Nami ja zu Herzen und versucht weniger zu flireten.
Und Zorro hat von Robin ja auch etwas zum nachdenken bekommen....hoffentlich entscheidet er sich richtig!!!
Es bleib auf jeden Fall spannend :D
Antwort von:  DynamiteDeluxe
01.10.2014 22:00
Das hoffe ich doch :D
Von:  larineini
2014-09-30T19:06:51+00:00 30.09.2014 21:06
Uhhh ich freu mich
Wieder was zu lesen gefunden *-*
Gefällt mir bis jetzt ganz gut, wenn auch teilweise kleine Schreibfehler auftreten (aber pfff da komm ich mit klar) (^-^)>
Ich hoffe du hast soviel Spaß am Schreiben wie ich am lesen und freue mich jetzt schon auf das nächste Kapitel
LG Lari ♥
Antwort von:  DynamiteDeluxe
01.10.2014 21:58
Freude am Schreiben? Das auf jeden Fall ;)
Es geht bald weiter...
Von:  Frau_Shmooples
2014-09-30T18:08:05+00:00 30.09.2014 20:08
Upsala, das schreibt man "gestikulierend" ;)
Und die Konjugationsformen um "wissen" haben alle ein scharfes s bzw. ein ß ;3

Zorro kann einem wirklich leid tun... Ich finde klasse, wie sehr Du Dich an den originalen Charakterzügen orientierst :)
Antwort von:  DynamiteDeluxe
30.09.2014 20:36
OOOOOHHHHHHH wtf?!....also das "gestikulierend" ist jetzt wirklich peinlich :D
Antwort von:  DynamiteDeluxe
30.09.2014 20:36
wie war ich denn da drauf....^^
Antwort von:  Frau_Shmooples
30.09.2014 20:40
So einen gravierenden Fehler hab ich bei Dir sonst auch noch nicht gesehen :D
Also kein Grund zur Sorge xD
Von:  Mei2001
2014-09-30T18:03:38+00:00 30.09.2014 20:03
Ich mag dises Kapitel wirklich gerne! XD

Antwort von:  DynamiteDeluxe
30.09.2014 20:11
Schön freut mich! Ich hoffe du wirst das nächste auch mögen ;)
Von: abgemeldet
2014-09-30T17:19:14+00:00 30.09.2014 19:19
Wieder ein tolles Kapitel, aber mit ein paar wenigen Schreibfehlern. Ich kenne das von mir. Daher schaue ich bei meinen Kapiteln noch einmal nach, wo Schreib- und Kommatafehler sind. Bei den Kammatas bin ich manchmal etwas schluderig. Bei den Schreibfehlern geht es noch. Aber an sich ein wirklich tolles Kapitel wieder. Um ehrlich zu sein, ich habe darauf regelrecht gewartet endlich weiter lesen zu können. Na, ob das zwischen Nami und Zorro wieder alles gut wird? Ich hoffe es. Mag Zorro nicht gerade nett wieder zu ihr gewesen sein im Frauenzimmer. Und ich hoffe, die kleine Ansage von Robin zu Zorro hat wirklich nicht ihre Wirkung verloren.

liebe Grüße
Neami_Grayham ^^
Antwort von:  DynamiteDeluxe
30.09.2014 20:11
Vielen Danke für dein Kommi!
Das schluderige Arbeiten, tja...ich werde mich bessern ;)
Robin kann manchmal schon sehr überzeugend sein...wir werden sehen! :P


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