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All About You

If i go..
von

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Schweigend stand er vor der Tür des Gebäudes, in welchem sie heute feiern wollten. Es war ein heruntergekommenes Haus, wo sich angeblich eine Karaokebar + Nachtclub befinden sollte.

Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust zu feiern, aber seine "Freunde" ließen ihm keine Wahl und Naruto hätte ihn sogar persönlich hierher gezogen, wenn er nicht eigenständig gekommen wäre.

Alle waren anscheinend total in Partystimmung, wenn sie gerade mal eine Woche nach dem Sieg über Obito und Madara in so einer Spelunke feiern gehen wollten.

Obwohl er es eigentlich nachvollziehen konnte. Immerhin hatten sie den 4. großen Ninjaweltkrieg gewonnen und das sprach ja für sich.

Und wahrscheinlich wollten sich Leute wie TenTen grundsätzlich nur betrinken, weil sie Freunde wie Neji im Kampf verloren hatten.

Er konnte darüber nicht wirklich traurig sein. Er kannte Neji schließlich nicht besonders gut und außerdem hatte er selbst viel zu viel Schmerzen erfahren, als dass er für andere besonders mitfühlen konnte.
 

"Sasukeeee!", schrie plötzlich eine altbekannte Stimme hinter ihm seinen Namen. Sasuke konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen. Es war ja klar gewesen, dass Naruto wiedermal als Letzter erschien, so verpeilt wie er nunmal war. Er hatte sich seit damals wirklich kaum verändert..

Als der blonde Chaot neben ihm zum Stehen kam, klopfte er seinem besten Freund zur Begrüßung erstmal ordentlich auf die Schulter, was Sasuke nur mit einem Brummen zur Kentniss nahm. Wieso hatte dieser Idiot nur ständig so eine gute Laune?!
 

Ehe Sasuke sich versah hatte Naruto schon die Tür zum halb verrottetem Gebäude aufgestoßen, seinen Freund am Ärmel gepackt und hineingezogen.
 

Das Innere des Hauses unterschied sich vom äußerem Eindruck wie ein Kamel von einem Fisch.

Es war modern eingerichtet mit Sitzgelegenheiten aus schwarzem Leder und Glastischen, die rund im ganzem Saal verteilt waren. Gegenüber vom Eingang befand sich die Bar, welche mit Neonlichtern beleuchtet wurde.

Rechts neben der Bar befand sich eine kleine Erhöhung mit Stuhl, Mikrofon und einem Monitor, wo wahrscheinlich der Text der Lieder, die hier Karaoke gesungen wurden, erschien.

Auf der anderen Seite des Raums befand sich eine kleine Sitzecke, in der sich ein paar bekannte Gesichter niedergelassen hatten.

Naruto und Sasuke steuerten auf ihre Gruppe zu. Es waren schon alle da: Shikamaru, Choji, TenTen, Lee, Kiba, Ino, Hinata, Sakura und zu seiner Überraschung auch die Suna-nins Temari, Kankuro und Gaara. Naruto und Sasuke waren also die letzten.
 

Als Sasuke Sakura erblickte, die ihn mit einem misstrauischen Blick betrachtete viel ihm schlagartig der Grund für sein Zögern am Eingang ein. Sie. Sie war der eigentliche Hauptgrund warum er auf keinen Fall zu dieser Party wollte. Er erinnerte sich noch gut daran, wo sie ihm vorgeheult hatte, sie würde ihn lieben und er solle sie nicht alleine lassen, als er sich auf den Weg zu Orochimaru machte. Er fand es zwar lächerlich, aber er konnte den damaligen Schmerz in ihrer Stimme hören und seltsamer Weise ließ es ihn damals nicht kalt. Also bedankte er sich bei ihr, um sein Gewissen zu erleichtern, weil er wohl den einzig übrig gebliebenen Menschen, der ihn brauchte, zurück ließ.

Aber sogar dieser Mensch schien ihn nach allem, was er getan hatte nicht mehr leiden zu können. Eigentlich war es verständlich, dass sie ihm keines Wegs vertraute, immerhin hatte er versucht sie umzubringen und vor nicht allzu langer Zeit war es sogar sein Plan gewesen sie und alle anderen in diesem Land auszulöschen. So sehr war er in Hass versunken. Dass seine Freunde unschuldig an der Leidensgeschichte seines Bruders waren, schien ihn damals partout nicht zu interessieren.

Ihm war klar, dass er Fehler gemacht hatte. Aber musste sie ihn immer wenn sie sich sahen so missbilligend angucken? Er konnte es sich nicht erklären, aber es versetze ihm jedesmal einen Stich. Vielleicht liegt es daran, dass sie ihm früher blind vertraut hatte und jetzt zu sehen, dass sogar sie das nicht mehr konnte, ließ in stark daran zweifeln, ob er wirklich so ein guter Mensch war, wie er dachte.
 

Sie unterbrach ihren Blickkontakt und wendete sich wieder Ino zu, die ihr anscheinend eine unglaublich spannende Geschichte über Shampoo und Körperpflege erzählte.

Sakura sah aus dem Augenwinkel noch, wie Sasuke und ihre bester Freund am Tisch Platz nahmen. Naruto aufregend herumbrüllend und Sasuke lautlos und ohne Emotionen. So kannte sie sie. Aber sie wusste schon längst, dass Sasuke nicht die gleiche Person war wie damals. Er war kälter, resignierter. Es gefiel ihr nicht. Sie und Naruto hatten Jahre lang rum erzählt sie würden Sasuke auf jeden Fall zurückholen. Sie hatte es ernst gemeint und auch wirklich versucht, aber.. Sie hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie es sein würde, wenn er wieder im Dorf wäre. Für sie war es auf irgendeine Weise unangenehm und schmerzhaft. Immer wenn sie in sein Gesicht sah, kam ihr dieses eine Bild in den Sinn. Das Bild indem er sie am Hals gepackt hatte und sie mit einem Kunai aufschlitzen wollte, wäre Naruto nicht gekommen und hätte sie gerettet. Sasuke hätte sie ohne zu zögern umgebracht. Das war schmerzhafter als alles andere. Ja, sie hatte damals zwar beschlossen Sasuke das Handwerk zu legen, aber als sie dann mit ihrem Kunai hinter ihm stand konnte sie es einfach nicht. Sie konnte ihre Jugendliebe nicht so einfach mir-nichts-dir-nichts umbringen. Aber er hätte es gekonnt. Das hatte er damals bewiesen.

Sie spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. Das war nicht zum Aushalten! Immer wegen ihm! Liebte sie ihn denn immer noch so sehr? Er hatte versucht sie umzubringen!! Und sie konnte trotzdem nicht loslassen ? Was war denn nur los mit ihr..? Sie dachte sie wäre eine starke und unabhängige Kunoichi geworden, die auch allein gut klar kam. Eigentlich war sie das auch. Nur halt nicht in seiner Gegenwart. Wie demütigend..
 

TenTen riss sie derweil aus ihren Gedanken, als sie schrie: "Bestellen wir jetzt endlich mal was, oder wollt ihr den ganzen Abend nüchtern rumsitzen?!"

TenTen tat ihr leid. Sie hatte Neji geliebt und jetzt war er tot. Sie wollte sich nicht vorstellen wie sich so etwas anfühlte. Es war eindeutig viel zu schmerzhaft. Vor 3 Tagen war Nejis Beerdigung. TenTen war zwar gekommen, starrte aber die ganze Zeit abwesend vor sich hin. Die darauffolgenden Tage inklusive heute war sie nicht aus ihrem Zimmer gekommen. Ino, Hinata, Temari und sie hatten zwar versucht sie rauszulocken, aber man konnte sich ja denken, dass dies zum Scheitern verurteilt war. Als Temari sie jedoch anrief und ihr bescheid gab, dass wir heute abend unseren Sieg feiern würden, rappelte sie sich letztendlich hoch und kam mit uns. Jedem hier war klar, dass sie nur hier war, um ihren Herzschmerz weg zutrinken, aber dennoch ließ man sie machen. Es war nun mal ihre Methode um alles zu Verarbeiten, obwohl es ihr wohl eher ums Betäuben und Vergessen ging. Sakura wollte sie eigentlich davon abhalten, weil es definitiv nicht gesund sein konnte, sich so einen hinter die Binde zu kippen, aber sie wollte sie nicht belehren, noch dazu war TenTen älter.

Also verzichtete sie darauf und ließ ihre Freundin machen, solange sie nicht übertrieb.
 

Die anderen reagierten auf TenTens Aufforderung und bestellten jedem 2 Shots. Sakura lehnte nicht ab, weil sie immerhin feiern wollten und Alkohol nun mal dazu gehörte. Überraschender Weise wartete sie gar nicht darauf, mit den anderen anzustoßen sondern schüttete beide, genau wie TenTen, schnell hintereinander runter, was ihr verwirrte Blicke von ihren Freunden und ein Grinsen von TenTen einbrachte.
 

Sakura jedoch ignorierte den Rest und grinste zu ihrer Freundin zurück. Es tat gut zu wissen, dass man jemad totunglücklichen gerade ein Grinsen entlockt hatte. Und Sakura überlegte, ob sie es vielleicht ihrer Freundin nachmachen und sich stark betrinken sollte. 1. um ihr zu zeigen, dass sie mit ihr durch dick und dünn ging und 2. wollte sie auch wenigstens für ein paar Stunden Sasuke vergessen und das ging, da er zu ihrem Pech ihr direkt gegenüber saß, mit Alkohol.

Und so dachte Sakura nicht mehr lange nach, stand auf, packte TenTen am Arm und verließ mit ihr den Gruppentisch. TenTen verstand und folgte ihrer Freundin in Richtung Bar, wo sie sich nochmal 2 Shots und jeder einen Cocktail bestellte.

Der Alkohol lockerte die Zunge der beiden Freundinnen und bald darauf redeten sie schon fast nuschelnd über Gott und die Welt, obwohl jede von ihnen doch eigentlich viel größere Probleme hatte.
 

Irgendwann, als sie schon am Ende ihres Cocktails angelangt waren und sich gerade darüber unterhielten wie ungerecht die Welt doch war, weil Temari und Ino einen Freund hatten und sie eben nicht, zerrte Naruto Sakura plötzlich unsanft von ihrem Barhocker und zog sie ein bisschen von TenTen, der Bar und ihrem Glas weg. "Sakura, ich finde du solltest langsam mal aufhören zu trinken, du bist es schließlich nicht gewohnt, weil du sonst immer auf Alkohol verzichtest und.." "Ich kann trinken so viel ich will, dass geht dich schließlich nichts an!", unterbrach Sakura ihn. "Ich verstehe nicht wo dein Problem ist. Ich fühle mich gut, ich helfe damit TenTen und das bisschen Alkohol steck ich doch locker weg!" Naruto zögerte. Sakura hatte gerade eben wirklich überzeugend und entschlossen geklungen und sie schien wirklich noch ganz bei Sinnen zu sein, dennoch wollte er sie nicht wieder zur Bar gehen lassen, wo der Alkohol schon verführerisch nach ihr rief. Deshalb lächelte er sie an und meinte: "In Ordnung, du hast Recht, aber ich möchte dich um einen Gefallen bitten." Fragend sah sie ihn an ehe er fortfuhr: "Jeder hier weiß ja, dass du wirklich eine super Stimme hast und deswegen würde ich mir eigentlich von dir wünschen, dass du uns allen bitte was auf der Bühne vorsingst, echt jetzt!"

Sie wusste nicht, ob sie sollte oder nicht, aber da ihr bester Freund sie so lieb gefragt hatte und sie später wahrscheinlich zu betrunken dafür sein würde, nickte sie und begab sich in Richtung Mikrofon.
 

Naruto war erleichtert. Sein Plan war aufgegangen: Sie würde, statt sich weiter zu betrinken, Karaoke singen und wenn sie sang, dann vergaß sie alles um sie herum. Manchmal hörte sie sogar eine halbe Stunde nicht auf.

Vielleicht würde ihr das Singen auch bei ihren Schmerzen wegen Sasuke helfen, denn Naruto wusste ganz genau, warum sie bis jetzt so viel getrunken hatte.
 

Als Sakura auf der kleinen Erhöhung ankam, teilte sie dem DJ des Nachtclubs mit, welchen Song sie vorhatte zu singen. Es war ein Song ihrer Lieblingssängerin: Ella Eyre. Sie sang mit so viel Herz, dass Sakura immer nur beeindruckt von ihr war.
 

Als dann sie ersten Töne ihres ausgewählten Liedes "All about you" erklangen, schnappte sie sich das Mikrofon, stellte sich auf den Rand der Erhöhung und begann zu singen:

I've been down the same road

For too long to stay no

I can't do this, I don't want this

No more

Ah
 

Der ganze Saal war totenstill. Keiner sagte ein Wort, denn jeder hörte gespannt der Pinkhaarigen, überraschend guten Sängerin auf der Bühne zu.
 

About time the bird flies

About time that I try

Going my way

Go my own way

Without you

Auw
 

Langsam öffnete Sakura ihre Augen wieder. Sie hatte sehr wohl bemerkt, dass der ganze Raum bei ihren ersten Worten verstummt war. Das war auch gut so. Sie war mitten in ihrem Element und wollte dabei sicher nicht gestört werden, außerdem wusste sie ganz genau für wen sie dieses Lied hier sang, denn der Text passte einfach perfekt zu ihrem Leben und ER war ein wichtiger Teil davon. Bei ihren nächsten Worten sah sie ihm direkt in die Augen. Die Tatsache, dass sie sang ließ sie wohl ihre Schmerzen über ihn vergessen. Das nutzte sie aus.
 

I gave my life I gave my soul

Gave you my heart but you want more

I gave my life I gave my soul

And you gave me nothing back at all
 

Sie fixierte ihn die ganze Zeit und er starrte zurück. Er konnte sich schon denken, dass dieser Song über ihn ging. Der Text war einfach zu eindeutig. Er hörte lauter Vorwürfe über ihn heraus, aber was erwartete er? Eigentlich hatte sie ja Recht. Sie hatte ihm wahrscheinlich alles gegeben, was sie hatte und trotzdem war er gegangen, weil es ihm einfach nicht genügt hatte. Es hatte ihn einfach nicht seine Rache vergessen lassen. Er fühlte sich augenblicklich schlecht. Sie konnte anscheinend nicht mal mehr mit ihm reden, sondern fand nur über den Gesang dass was sie ihm sagen wollte bzw. Musste. Er bemerkte auch sehr wohl die Blicke der anderen die auf ihm lasteten, besonders Narutos. Naruto wusste wahrscheinlich mehr darüber als alle anderen. Sasuke sah Sakura wie sie tief Luft holte. Wahrscheinlich kam jetzt das große Finale.
 

You know I've worked so hard to give you all that you need

And from the start you never gave a **** about me

And after all I've did you were too blinded to see, that

It doesn't matter who I am , no

It doesn' t matter what I do

It's all about you x5
 

Sie sagte ihm also, dass sie dachte, dass sie ihm völlig egal war. "Was für ein Unsinn sie ist mir doch nicht egal!", dachte er sich. Langsam verlor er seine innere Ruhe. Außerdem sang sie noch davon, dass egal was sie tat, es immer um ihn ging. Es beruhigte ihn ein bisschen. War das etwa so eine Art versteckte Liebeserklärung? Liebte sie ihn noch und tat trotz aller Schmerzen alles für ihn? Er wusste es nicht. Er wusste nichts. Im Moment war er wohl wütender über sich als jemals zuvor, weil er keine Ahnung hatte, was er genau fühlte, während sie weiter sang:
 

So mad so bitter

Go ahead and just sit there

I can't change you

I don't want to, I don't care

Auw

Look what I startin'

I know I've made my mark here

You won't forget it

No forgetting, about me

Auw
 

Nein, da hatte sie Recht. Er könnte sie nicht vergessen. Nicht nach dem hier. Er hörte, wie sie wieder zum Refrain ansetzte und war sich nicht sicher, ob er das nochmal aushalten würde: Ihre berauschende aber leidende Stimme, die ganzen Vorwürfe,..die Wahrheit... nur aus ihrer Sicht..
 

I gave my life I gave my soul

Gave you my heart but you want more

I gave my life I gave my soul

And you gave me nothing back at all

You know I've worked so hard to give you all that you need

And from the start you never gave a **** about me

And after all I've did you were too blinded to see, that

It doesn't matter who I am , no

It doesn' t matter what I do

It's all about you x5
 

Jetzt war der Zeitpunkt des Liedes gekommen, indem sie ihm sagte, dass sie daraus gelernt hatte. Für sie eine der wichtigsten Stellen, denn ohne diese Stelle würde sie sich fühlen wie damals, als sie noch ein kleines Mädchen war und ihm immer hinterherrannte. Sie würde sich vorkommen wie eine stehengelassene Braut am Altar. Diese Blöße wollte sie sich keinesfalls geben. Sie wollte nicht mehr dieses kleine jammernde Mädchen sein, dass andere nervte und nicht alleine sein wollte. Sie wollte so sein wie sie es war bevor er zurück kam: stark und unabhängig.
 

Lesson learned, I was in your shadow

I got burned because I never said Oh

Can't say nothing cause it won't get better

Can t say nothing cause it won't get done

Turning on on the bridge is broken

Will you know which side you're burning

It won t get better for you now

It won't get better now
 

Gleich würde das Lied vorbei sein. Zum letzten mal musste sie alles geben um sich Luft zu verschaffen. Also schloss sie die Augen.
 

You know I've worked so hard to give you all that you need

And from the start you never gave a **** about me

And after all I've did you were too blinded to see, that

It doesn't matter who I am , no

It doesn't matter what I do

It's all about you x5
 

Als das Lied verklungen war öffnete Sakura langsam wieder ihre Augen. Sie schaute sich in der Menge um, die gerade wie wild für sie applaudierte, aber ER saß nicht mehr an seinem Platz. Das war wie ein Schlag ins Gesicht für sie. Es scheint als hätte er ihr noch nicht einmal zugehört.

Sie seufzte und steckte das Mikrofon wieder an seinen Ständer. Dann verließ sie langsamen Schrittes die Bühne und ging schnurstracks auf die Bar zu. TenTen unterhielt sich dort mit irgendeinem dahergelaufenem Mann, also war Sakura hier wohl fehl am Platz. Trotzdem wollte sie noch nicht nach Hause, weil ihre schlechte Stimmung und ihre negativen Gedanken sie dort wohl erdrückt hätten. Also bestellte sie sich ein Glas Tequila und überlegte was sie jetzt tun sollte. Sie hatte 3 Möglichkeiten: 1. Sie saß hier ein bisschen weiter abseits alleine an der Bar rum, so wie jetzt. 2. Sie setzte sich mit ihrem Getränk zurück an den Tisch mit ihren Freunden oder 3. Sie ging ein bisschen frische Luft schnappen. Sie hatte sich schon für die dritte Möglichkeit entschieden und wollte sich gerade auf den Weg zur Tür machen, als diese sich öffnete und Sasuke eintrat. Blitzschnell wendete sie ihren Blick ab. Sie wollte ihn jetzt nicht sehen.

Ehe sie sich weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, welche der beiden übrig geblieben Möglichkeiten sie wählte, tauchte plötzlich ein Braunhaariger Ninja vor ihr auf und hielt ihr die Hand hin. Kankuro. "Willst du tanzen?", fragte er. Sakura hatte garnicht bemerkt, dass nach ihr Temari die Bühne betreten hatte und auch ein Lied von Ella Eyre sang: If I Go. Sakura mochte das Lied und es war ein bisschen schneller als das, was sie vorhin noch gesungen hatte, also perfekt zum ausgelassenen Tanzen. Dazu sang Temari es wirklich gut.

"Gerne.", antwortete Sakura auf Kankuros Frage. "Aber ich bring noch kurz mein Getränk zu den anderen." Und so machte sie sich auf den Weg zu ihrem Gruppentisch, wo Sasuke inzwischen auch wieder Platz genommen hatte. Aber das interessierte sie nicht. Sie war nur hier um ihr Getränk abzustellen. Danach würde sie mit Kankuro tanzen gehen um sich ein wenig abzulenken.
 

Naruto sah sie schon von weitem und lächelte ihr zu. Es war ein aufmunterndes Lächeln, also dachte er sich schon für wen das Lied war. Sakura warf Naruto ein bezauberndes Lächeln zu. Warum sollte sie auch traurig sein? Nur wegen einem Kerl? Sie sah darin keinen Sinn, also ließ sie sich von Naruto's guter Laune anstecken. Am Tisch angekommen nahm sie einen großen Schluck von ihrem Tequila, knallte ihn auf den Tisch und fragte strahlend: "Hey Naruto, wollen du und Hinata nicht mit uns tanzen gehen?" Naruto war sofort Feuer und Flamme, aber Hinata wollte gerade zum Widersprechen ansetzen. Doch Naruto ließ ihr dafür gar keine Zeit und hatte sie schon auf die Tanzfläche geschleppt. Sakura lachte. Ihr bester Freund war aber auch wirklich zu komisch. Sie war froh, dass er sich wahrscheinlich nie ändern würde. Er würde immer in ihrem Leben bleiben.

Kurz darauf schnappte sie sich Kankuros Hand und folgte Naruto und Hinata. Sie tanzte mit Kankuro Partnertanz, es war so eine Mischung als Walzer, Salsa und Mambo. Es machte ihr riesigen Spaß und sie tanzten bestimmt über eine Stunde. Temari wurde dazu gezwungen das Lied mindestens 10 mal zu wiederholen, dann übernahm der DJ wieder seinen Job. Als Sakura und Kankuro Naruto und seine Partnerin auf der Tanzfläche zurück ließen taten Sakuras Füße so höllisch weh, dass Kankuro sich kurzer Hand entschloss sie im Brautstil zum Gruppentisch zu tragen. Kankuro spürte sehr wohl den bohrenden Blick Sasuke's, ließ sich davon aber nur wenig beeindrucken. Er hatte sich schließlich vorgenommen die Rosahaarige ein wenig aufzumuntern und abzulenken, nachdem der Schwarzhaarige ihre Laune so in den Keller gebracht hatte.

Kankuro setzte Sakura auf einem freien Platz der Bank ab, direkt neben Shikamaru und Temari, die gerade wild knutschend mit sich selbst beschäftigt waren. Ihnen gegenüber saß Gaara, der das ganze mit bösen Blicken betrachtete. Sakura kicherte über den Beschützerinstinkt von Temari's kleinem Bruder, woraufhin er rot wurde und sie in schallendes Gelächter ausbrach. Kankuro stimmte mit ein. Sein kleiner Bruder war aber auch süß!

Sasuke beobachtete das ganze, wobei sein Blick die meiste Zeit auf der Rosahaarigen lag. Sakura schaute in die Runde: Es waren nur noch Shikamaru, Temari, Gaara, Sasuke, Kankuro und sie da. Naruto und Hinata waren noch tanzen und TenTen an der Bar. Wie als hätte Sasuke ihr die Frage von den Lippen abgelesen sagte er: "Ino wollte schon nach Hause und Choji hat sich bereit erklärt sie hin zu bringen." "Ah", war ihre einzige Antwort. "Ja, und wir verziehen uns jetzt auch. Macht's gut Leute!", teilte ihnen Temari mit, während sie mit Shikamaru an der Hand verschwand. Ihre Brüder sahen ihr skeptisch hinterher.

"Wollen wir?", fragte Kankuro seinen jüngeren Bruder. Dieser nickte zustimmend und schon stürtzten die beiden ihrer Schwester nach. Sakura konnte darüber nur grinsend den Kopf schütteln. Doch ehe ihr klar wurde, dass sie nun mit Sasuke alleine am Tisch saß, gesellten sich Naruto und Hinata wieder zu ihnen. Hinata sah verschwitzt und vollkommen erschöpft aus, während Naruto nur so vor Energie strahlte. "Leute, Hinata ist müde und ich hab angeboten sie nach Hause zu bringen. Wollt ihr noch hier bleiben oder mitkommen?" Sakura schüttelte den Kopf "Ich bleibe hier und passe lieber noch ein bisschen auf TenTen auf. Sonst tut sie noch etwas, was sie morgen bereut.." "Oh, ok verstehe. Sasuke kann dir dabei ja helfen. Bis morgen, echt jetzt!", rief der blonde Chaot, während er Hinata nach draußen zerrte.
 

Sakura sah ihnen lächelnd nach. "Was für ein süßes Paar sie doch wären.", meinte sie, eher zu sich selbst, als zu ihrem Tischnachbarn. Dieser erwiderte nichts. Daraufhin herrschte Schweigen am Tisch. Beide hingen ihren Gedanken nach, während Sakura's Blick auf der Uhr an der Wand hängen blieb. 02:57 Uhr. Fast 3 Uhr morgens! Oh man, sie hatte garnicht gemerkt, wie die Zeit verging! Und ihre Eltern, die für ihren Geschmack immer noch ein wenig zu fürsorglich waren, hatten ihr ausdrücklich befohlen um 01:30 Uhr spätestens wieder auf der Matte zu stehen. Das konnte sie sich getrost abschminken. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Eltern vor der angegebenen Zeit schon ins Bett gegangen waren, sonst konnte sie sich auf ein Donnerwetter ihrer Mutter einstellen.. Trotzdem wollte sie es nicht drauf ankommen lassen! "Verdammt!", fluchte sie, als sie aufsprang, sich ihre Tasche schnappte und zügig auf TenTen zuging. Diese packte sie kurz darauf am Arm und schleifte sie unter Protest aus dem Gebäude.

Sasuke starrte ihr nur verwirrt hinterher. Als er sich wieder gefangen hatte, nahm auch er sich seine Sachen und verließ als letzter die Bar.
 

Nach ein paar Metern hatte er die beiden jungen Damen auch schon eingeholt, da TenTen's Alkoholpegel anscheinend zu hoch zum eigenständigen Laufen war, weshalb sie von ihrer Rosahaarigen Freundin gestützt werden musste. Sasuke ging auf die beiden zu und nahm Sakura ruckartig TenTen ab. "Äh.. Was machst du da..?", war alles was Sakura in dem Moment vor Überraschung rausbekam. "Denkst du ich lass ein sturzbesoffenes und ein angetrunkenes Mädchen alleine nachts quer durch die ganze Stadt laufen? Naruto würde versuchen mich umzubringen.", stellte er trocken eine Gegenfrage, auf die Sakura im Moment keine Antwort einfiel, weil sich auch in ihrem Kopf alles drehte. Sie schaffte es jedoch sich wieder zu fangen und ohne ein Wort weiterzugehen. Der Schwarzhaarige würde ihr schon folgen.
 

Vor TenTen's Wohnung angekommen suchte Sakura in TenTen's Tasche nach dem Hausschlüssel. Als sie ihr gesuchtes Objekt gefunden hatte, schloss sie auf und trat ein, Sasuke auf den Fersen. Zusammen verfrachteten sie die Betrunkene auf das Sofa und verließen ihre Wohnung wieder.
 

Draußen wurde Sakura allmählich kalt. Ihre darauffolgende Gänsehaut an den Oberarmen bestätigte das Ganze. Sie verschränkte die Arme vor der Brust um nicht noch mehr Kälte an sich ran zu lassen, als ihr auf einmal eine warme Jacke um die Schultern gelegt wurde. Erschrocken drehte sie sich um und starrte in Sasukes kaltes Gesicht. "Nicht, dass du dich noch erkältest.", meinte er, während er den Kopf abwendete und zur Seite schaute. Sie hätte schwören können, dass sie Besorgnis in seiner Stimme gehört hatte. Und noch dazu meinte sie einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen entdeckt zu haben. Aufgrund der Dunkelheit und ihres Alkohols im Blut, war sie sich bei beidem jedoch stark unsicher, weshalb sie nur ein "Danke" murmelte und weiter voran schritt. Nach einigen Minuten des Schweigens hatten sie nun auch Sakura's Wohnort erreicht, wo sie ihm zögernd seine gut duftende Jacke wiedergab. Sasuke nahm sie mit einer Hand halbherzig entgegen und blickte ihr daraufhin in die Augen. Sie war wie hypnotisiert von seinem Blick und konnte sich zu ihrem Leidwesen kein Stückchen bewegen. So war sie Gefangen in seinen Augen. Ohne sich abzuwenden stellte er ihr eine Frage, die sie nicht erwartet hatte: "Das Lied war für mich oder?" Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie antworten sollte. Ja=Sich zum Affen machen. Nein=Lügen. In ihrer Panik schaffte sie es, sich von seinem alles durchdringenden Blick loszureißen und die letzten Meter zu ihrer Haustür zu passieren.
 

"Nur noch ein Schritt und ich bin zu Hause.!", dachte sie verzweifelt, als sie plötzlich am Arm festgehalten und umgedreht wurde. Ehe sie sich versah spürte sie etwas auf ihren Lippen. Etwas Weiches. Sie riss die Augen auf. Das konnte doch nicht war sein! ER küsste sie! Und er machte keine Anstalten aufzuhören, im Gegenteil. Begierig fuhr er ihr mit seiner Zunge über die Lippen. Sie dachte nicht lange nach und öffnete einfach ihren Mund. Der Kuss war intensiver als alles andere zuvor, er war leidenschaftlich, wurde immer wilder. Immer fordernder. Irgendwann legte er ihr die Hände auf die Hüften und zog sie näher zu sich. Sie tat es ihm gleich, legte ihre Hände in seinen Nacken und durchfuhr mit der Hand seine Haare.
 

Sakura's Gedanken waren aus. Da war nur noch ein Rauschen in ihrem Kopf, dass einem Fernsehr ohne Signal glich. Sie wollte nicht aufhören. Nie wieder! Doch er unterbrach den Kuss und drückte sie an sich. Nun ruhte ihr Kopf auf seiner Schulter und langsam fing sie an zu realisieren, was genau gerade passiert war. Sie war schwach geworden. Er hatte sich von ihr genommen, was er wollte und sie hatte ohne zu zögern mitgespielt. Wahrscheinlich bedeutete ihm dieser Kuss nicht das geringste, während er für sie die ganze Welt war. Tränen schossen ihr in die Augen, weil sie so dumm war und auf ihn rein fiel. Sie hatte sich selbst ins Aus geschossen. Verdammt! Er unterbrach ihren Gedankengang: "Das wollte ich schon immer mal machen.." Sie hielt die Luft an. Wie bitte? Was redete er denn da?! Er fing an ihr durch's Haar zu streicheln, was sie zu Eis erstarren ließ. Dann drehte er seinen Kopf in ihre Richtung und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ihr schoss das Blut in den Kopf. Dieser Junge war so verwirrend! Anschließend legte er seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte: "Ich liebe dich.." Sie fing an zu zittern. Sie glaubte ihm nicht. Er hatte versucht sie umzubringen! Man bringt niemandem um, den man liebt!

Obwohl.. Er hatte seinen Bruder auf dem Gewissen. Den er jetzt ja auch über alles liebte. Sie zögerte und brachte kein Wort raus. Wie sollte sie sich denn auch verhalten?! Vielleicht meinte er das ernst und sie wäre das glücklichste Mädchen der Welt, doch das bezweifelte sie stark. Vielleicht spielte er auch nur mit ihr..

Aber Sasuke verschwendete seine Zeit eigentlich nicht mit Mädchen oder Liebe... Aber er hatte sich seit damals ja eh verändert, also konnte sie ihn nicht wirklich einschätzen. Das ganze wurde ihr gerade viel zu kompliziert und ehe sie sich versah sagte sie: "Wie kommst du darauf?" Sie spürte, dass ihn diese Frage erstarren ließ und biss sich auf die Zunge. Er drückte sie vorsichtig von sich weg und sah sie ernst an. Innerlich schauderte sie bei diesem Blick. Hatte sie es gerade kaputt gemacht? Er öffnete seinen Mund und setzte zu seiner Antwort an, als sie die Augen zusammen kniff. Jetzt würde das K.O. Für sie kommen. "Weil ich mich noch nie so geschämt habe, als da wo du über mich gesungen hast.. Mir fiel da erst auf wie dumm ich gehandelt habe. Ich wollte mein ganzes Leben lang nur das rächen was ich geliebt habe, was mich auch liebte und was mir schließlich genommen wurde.." Er schwieg eine kurze Zeit, dann fuhr er fort: "Mir ist dabei gar nicht aufgefallen, dass ich alle anderen Personen, die mich liebten und die ich auch liebte, verletzt, verlassen oder gar umgebracht habe." Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Das hatte sie keineswegs erwartet. Als er ihr Reaktion sah, lächelte er und meinte: "Und als ich mir dann vorgestellt habe, dass du mir genommen werden würdest,.. da wäre ich wahrscheinlich Amok gelaufen und hätte wieder versucht jeden in meiner Wut umzubringen und.." Sie konnte und wollte ihn nicht zu Ende sprechen lassen. Sie hatte in seinen Augen den Schmerz gesehen, den er beim Aussprechen dieser Worte empfand. Sie wollte ihn nicht leiden sehen. Also drückte sie kurzer Hand wieder ihre Lippen auf seine. Sie merkte, dass er sich entspannte und genau wie sie im Kuss versank. Beide wussten nicht mehr, wie lange sie noch dort standen, aber Sasuke bemerkte, dass Sakura wieder anfing zu frieren, also gab er sie frei und flüsterte ein "Bis morgen", bevor ei ihr noch einen Kuss auf die Wange gab, sich umdrehte und ging.
 

Sakura konnte nicht anders, sie war so verdammt glücklich, sie musste einfach ein Dauergrinsen im Gesicht haben. Sie schloss die Tür so leise es ging auf, aber schon als sie sie einen Spalt weit öffnete, sah sie das Licht und hörte ihr Mutter wütend auf sie einreden. Sie wusste doch, dass ihr zuspätkommen einen Wutanfall ihrer Mutter verursachen würde, und trotzdem bereute sie keine Minute, die sie länger weg war als erlaubt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2021-01-18T07:46:26+00:00 18.01.2021 08:46
Nett ♡
>_< Süß geschrieben!
Von:  Akemiwolves
2014-11-09T23:14:50+00:00 10.11.2014 00:14
Huhu
Ein smiley ---> *o* ich liebe es !
haha das wars auch schon
LG Akemi

Antwort von:  Sherry-chan
10.11.2014 14:24
Ahahaha, vielen vielen Dank! ^^
Das freut mich total :)
Von: abgemeldet
2014-09-08T15:26:53+00:00 08.09.2014 17:26
schon zu ende??
Antwort von:  Sherry-chan
10.09.2014 16:30
Jaa, haha ^^ Hoffe es hat gefallen :D
Von:  Sakura_Luna
2014-09-07T16:53:50+00:00 07.09.2014 18:53
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Tjaa, mehr kann man nicht sagen,obwohl einige stellen sehr lustig waren. Z.B. Außerdem hatte er vor nicht allzukurzer Zeit versucht, konoha auszulöschen und alle zu vernichten. Da,hab ich mir so nen Sasuke vorgestellt der mit den schultern gezuckt hat. So nach dem Motto: ist ja auch egal!
Sakura_Luna
Antwort von:  Sherry-chan
10.09.2014 16:32
Hahahahaha, freut mich, dass es dir gefällt ^^
Und die Vorstellung mit dem schulterzuckenden Sasuke ist gar nicht schlecht :DD
Von:  Sakura_Luna
2014-09-07T16:53:38+00:00 07.09.2014 18:53
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Tjaa, mehr kann man nicht sagen,obwohl einige stellen sehr lustig waren. Z.B. Außerdem hatte er vor nicht allzukurzer Zeit versucht, konoha auszulöschen und alle zu vernichten. Da,hab ich mir so nen Sasuke vorgestellt der mit den schultern gezuckt hat. So nach dem Motto: ist ja auch egal!
Sakura_Luna


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