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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

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Lautlose Blätter

Leise rieselte der Schnee auf die Erde hinab. Auf den höheren Gebieten, blieb er sogar vor erst liegen. Der Himmel war von grauen Wolken bedeckt und tauchte das gesamte Gebirge in einen tiefen Schleier.
 

Enger kuschelte sich Bulma in die Daunenjacke, die sie von Chichi vorhin bekam. Sie fror so sehr. Es war ein Fehler, so überstürzt aufzubrechen. Aber wer hätte auch geahnt, dass sie im Freien auf die nächsten schlechten Nachrichten warten sollten.
 

Wenn sie zu Vegeta sah, fror sie nur noch mehr. Wie konnte ihm da bitteschön nicht kalt sein? Er saß nur in seinem Achselshirt neben ihr und starrte die ganze Zeit in eine weite Ferne.

Einen Punkt, den sie mit ihren azurblauen Augen einfach nicht ausmachen konnte. Hatte er überhaupt ein Fleckchen fixiert, oder war er einfach nur in seinen Gedanken versunken?
 

„Ich glaub, da vorne kommt Son-Gohan!“, kam es hinter ihr und sie sah über ihre Schultern.
 

Tatsächlich. Nur wenige Meter trennte Son-Gohan noch von seinem Ziel. Sie sah ihn über die Felder regelrecht springen. In seiner rechten Hand hatte er einen kleinen Beutel. Magische Bohnen.
 

Auch wenn sie nicht daran glaubte, dass das klappen könnte, hoffte sie es einfach. Hoffte auf ein Wunder.
 

„Na endlich! Wo warst du so lange?“, sagte Yamchu, als der kleine Halbsaiyajin bei ihnen ankam.
 

Doch dieser reagierte gar nicht auf seine Frage, drückte sich nur zwischen den Z-Kämpfer hindurch, öffnete die Haustür und trat in sein zu Hause ein. - Die Tür schloss sich abrupt wieder.
 

Und wieder dieses ewige Warten auf Neuigkeiten. Bulma seufzte und sah wieder zu dem See vor ihnen. Langsam, aber stetig vereiste auch dieser. Nur an wenigen Stellen, konnte sie noch das klare Wasser sehen.
 

Die Kälte hatte sich schon durch ihre Kleidung gebohrt, so dass sie kurz einen Stich in ihrem Bauch verspürte. Ruckartig fuhr sie mit ihrer linken Hand auf diesen und zeitgleich bemerkte sie den Blick ihres Prinzen auf sich.
 

„Was ist?“, fragte er schnell und zischend.
 

„Nichts. Die Kälte, schätze ich.“, erwiderte sie nur darauf und merkte schon wieder, wie der kleine Schmerz verschwand.
 

„Du solltest rein gehen.“
 

Stur schüttelte sie den Kopf.
 

„Ich will bei dir bleiben.“
 

Sie hörte ein Schnauben und er wandte seinen Blick wieder von ihr ab. Bulma musste trotz dieser merkwürdigen Situation leicht lächeln. Son-Gokus Worte kamen ihr wieder in den Sinn und sie musste kurz daran denken, wie seine Einstellung noch vor ein paar Monaten zu ihm gewesen war.
 

Er hatte ihm nicht vertraut. Zumindest nicht vollkommend. Er war regelrecht hochgegangen, als er erfuhr, dass Vegeta bei ihr wohnte. Das sie ihn aufgenommen hatte.
 

Ihr bester Freund hatte ihr eben noch von seinen Gedanken erzählt, die es noch zu sagen gab. Er wollte ihr es erklären, wieso er ihn damals am Leben gelassen hatte. Er konnte es ihr nicht genau erläutern, aber er stand damals in einem komplizierten Konflikt.

Natürlich hatte Vegeta und damals seine zwei anderen Mitstreiter versucht die Erde zu erobern. Aber andererseits waren sie von einer Rasse. Einer Familie, die Son-Goku zwar nie angehört hatte, aber doch irgendwie eine Verbundenheit bestand.
 

Er wollte ihm eine zweite Chance geben. Das diese Chance allerdings so ausfallen würde, dass sie sich in diesen Saiyajin verliebte, war nicht nach seinem Plan gewesen. Der liebenswerte Saiyajin war besorgt gewesen, als er damals das Gespräch belauscht hatte. Er vertraute Vegeta zwar in einem Maße, dass er die Erde nicht mehr erobern oder gar zerstören wollte, aber er vertraute ihm auch nicht seine beste Freundin an. Er hatte sich einfach in diese Besorgnis hineingesteigert und kam erst dann wieder heraus, als er damals dieses Gespräch zu ihm suchte.
 

Erst seit diesem Tag, konnte er mit Bestimmtheit sagen, dass von Vegeta keinerlei Gefahr mehr drohte. Er musste Vegeta nur einmal, gezielt ansehen, um zu begreifen, wie viele Gefühle in ihm steckten. Und die meisten davon, gehörten Bulma. Ihr allein.
 

„Oh nein!“, fuhr Kuririn gepresst hinaus.
 

Bulma wurde aus ihren Gedanken gerissen und sie sah kurz zu dem ehemaligen Mönch. Seine Gesichtszüge entgleisten und auch die Gesichter der Anderen, sahen entsetzt aus.
 

„Eben...“, fing er wieder an und die Anderen ballten die Fäuste zusammen, „...ist Son-Gokus Aura erloschen.“
 

Ihr Herz fühlte sich an, als wäre es soeben mit ihrem besten Freund stehen geblieben. Tränen, die sofort versuchten sich aus ihrem Augenwinkel heraus zu pressen. Ihre Augen wurden glasig und genauso verschleiert, wie der Himmel, über ihr.
 

Ihr Kopf reckte sich zu Vegeta und sie suchte panisch seine linke Hand. Augenblicklich hatte sie diese im Gras entdeckt. Krampfhaft war diese im Boden vergraben. Wie aus einem inneren Beweggrund, legte sie ihre rechte Hand auf seine, merkte wie er kurzfristig entspannte und sie schloss ihre Augen, bevor sie ihren Kopf auf seine Schulter fallen ließ.
 

Sie sah vor ihrem geistigen Auge Son-Goku, als sie sich das erste Mal begegnet waren. Die vielen, lustigen Abenteuer, die sie gemeinsam bewältigt hatten. Die Suche nach den Dragonballs. Das große Kampfsportturnier, in denen er sogar einmal gewann...
 

All das... gehörte nun der Vergangenheit an.
 

„Das...das kann nicht sein!“, zischte Yamchu und sie zog energisch ihre Augenbrauen zusammen.
 

„Aber...die magischen Bohnen?!“, hörte sie nun Tenshinhan.
 

Leise begann Chao-Zu zu Weinen an.
 

Bulma atmete heftig und laut, so dass sie erneut Vegetas Blick bemerkte. Doch sie konnte nicht reagieren, als er sie dann auch noch leise ansprach. Ihr gesamter Körper konnte sie nicht mehr beherrschen. Es war einfach alles so viel. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, das Son-Goku nun wirklich... gestorben war.
 

„Was ist denn mit Bulma los?“, hörte sie ihren Namen, doch dann wurde alles schwarz um sie herum und sie sank tiefer in Vegetas Arme.
 


 

Ihr Köpf dröhnte, als sie verschlagen ihre Hände auf ihre Stirn legte. Sie lag weich, wie sie als nächstes mitbekam und versuchte ihre Augen zu öffnen. Nur mühsam gelang ihr dies und sie musste ein paar Mal blinzeln, bevor sie sich an die Dunkelheit gewöhnen konnte.
 

„W-was...“, begann sie verstört.
 

„Shhh.“, hauchte ihr jemand entgegen und sie wandte sich zu dieser Stimme um.
 

Ihr Herz wurde leichter, als sie Vegeta neben sich entdeckte.
 

„Wo...?!“
 

„Zu Hause.“, sagte er prompt und sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch, „Du... hattest einen Schwächeanfall.“
 

Sie wollte sich aufsetzen, doch er drückte sie behutsam wieder in die weiche Matratze.
 

„Ich hol dir was zum Essen.“, sagte er dann, „Bleib liegen.“
 

Er war schnell an der Tür, bevor sie noch einmal ihren Mund öffnete.
 

„Wie...wie spät ist es?“
 

„Zwei Uhr, nachts.“, sagte er und verschwand.
 

Sieden heiß fiel ihr ein, dass sie schon mehr als sieben Stunden weggetreten war. Sieben Stunden war es her, dass Son-Goku...
 

Wie als wenn sie es sich aufbewahrt hatte, fielen ihre Tränen ohne Hindernisse nun an ihren Wangen hinab. Sie gab sich nicht einmal die Mühe, ihr Weinen zu unterdrücken. Ihre Laute waren herzzerreißend und qualvoll. So voller Trauer, dass sie dachte, sie würde daran zerbrechen.
 

Weshalb und warum? Wieso ausgerechnet er? Was hatte er verbrochen? Schicksal? So viele Fragen und doch konnte sie sich keine einzige beantworten.
 

Als sie Vegetas schnelle Schritte hörte, versuchte sie sich wieder zu beruhigen. Vermutlich war er momentan genauso wie sie, nicht in der Lage den jeweils anderen aufzufangen.
 

Kurz bevor der Saiyajin-Prinz das Zimmer erneut betrat, dachte sie an eine poetische Zeile, die sie leicht lächeln ließ und ihre Tränen versiegten.
 


 

» Menschenleben sind wie Blätter die lautlos fallen,

man kann sie nicht aufhalten auf ihrem Weg. «
 



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