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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

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Aufgeschäumte Wut

Der nächste Morgen brach an und schon um 9.00 Uhr westlicher Zeit hörte man die Eingangstür aufschnappen.
 

„Bitte sei Vorsichtig.“, wisperte Dr. Briefs hinter seiner Tochter.
 

„Papa, ich bin nicht labil!“, kam es daraufhin zurück.
 

Bulma hatte es im Krankenhaus einfach nicht mehr ausgehalten. Sie hatte Krankenhäuser schon immer gehasst, aber der Oberarzt wollte sie wenigstens eine Nacht da behalten. Die Operation war schwierig gewesen. Sie kam natürlich sofort dran, aufgrund dessen, dass sie Privatversichert war, aber trotzdem war es kein Routineeingriff.
 

„Du weißt, was der Arzt gesagt hat!“, kam es wieder von ihrem Vater.
 

„Ja, ja.“
 

Es war nicht leicht, sich fortzubewegen. Ihr Bein war noch eingegipst und sie musste mit Krücken laufen. Kein Gewicht sollte auf ihr verletztes Bein liegen. Das hatte sie zwar hingenommen, aber sie wollte nicht den gesamten Tag faul auf der Haut liegen. Sie wollte genauso mobil sein, wie vor dem Unfall auch.
 

Sie wackelte mit ihren zwei Begleitern in die Küche und wollte sich eigentlich an diesen Tisch setzen, als sie jedoch das Chaos entdeckte, blieb sie abrupt stehen.
 

„Was zum Teufel,...“
 

„Oh, das muss von gestern gewesen sein. Ich hatte Vegeta etwas zum Essen bestellt.“, sagte ihr Vater und sah über Bulmas Schultern auf die Überbleibsel der Essenskartons.
 

„Der lernt es auch nie. Wie kann er das einfach so da liegen lassen?! Und das über Nacht auch noch, schau mal! Überall Schweißfliegen, bah.“, sagte Bulma und hielt sich die Nase zu.
 

„Deine Mutter wird das gleich aufräumen, schätze ich. Ich bring dich hoch in dein Zimmer. Komm.“, sagte Dr. Briefs und half ihr, in dem er einen Arm unter ihre Achseln legte.
 

Sie nahm seine Hilfe nur widerwillig an, doch war es um einiges leichter die Treppen mit ihm zusammen hochzusteigen, als jedes Mal ihr Gleichgewicht zu halten, um die Krücken eine Stufe nach oben zu stellen.
 

Auf dem Weg in ihr Zimmer, sprach sie nicht viel. Ihre Luft verbrauchte sie mehr zum regelmäßigen Atmen, als für ihren Mund. Doch ihr Vater hatte noch etwas los zu werden, wie es schien...
 

„Ich frag mich, wie es Vegeta geht.“, murmelte er und Bulma sah ihn fragend an, „Nun ja, er war gestern Abend kaum Ansprechbar gewesen. Ich glaube er hat sich Sorgen um dich gemacht.“
 

Wer es glaubt.
 

Vegeta und Sorgen? Sie erinnerte sich an gestern zurück. Soweit es eben ging. Sie konnte sich kaum an etwas erinnern. Ab und zu hatte sie Vegetas Gesicht vor Augen und im nächsten Augenblick konnte sie nur schemenhaft unbekannte Gesichter sehen.

Aber wirklich erwacht war sie erst gestern Nacht, nach der Operation. Das Ganze hatte gute drei Stunden gebraucht. Eine Blutvergiftung hatte sie zum Glück nicht erlitten, dafür waren ihre Schmerzen im Bein untragbar gewesen.
 

Ihr Vater sah wieder zu ihr und begann von neuem.
 

„Du solltest dich bei ihm bedanken, dass er dich da raus geholt hat. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn...“
 

Bulma hielt ihn auf weiter zu sprechen. Sie wollte es nicht hören. Es war schon genug schmerzvoll, dass alles aus zweiter Hand zu hören.
 

„Ist schon gut. Wenn ich ihn sehe, bedanke ich mich.“, waren ihre letzten Worte hierzu und Bulma und ihr Vater nahmen den Weg zu ihrem Zimmer fort.
 

In ihrem Zimmer angekommen, half ihr Vater noch sie ins Bett zu manövrieren. Als sie saß, verabschiedete er sich und verließ das Zimmer seiner Tochter.
 

Bulma seufzte schwer aus und sah auf ihren Gips. Nervös kaute sie auf ihre Unterlippe und legte abwesend die Krücken beiseite. Es würde Wochen dauern, bis zur Entnahme des Gipses. Oberschenkelhalsbruch und gerissene Sehnen. Der Arzt sagte, dass sie Glück gehabt hatte. Die Eisenstange hätte sich auch locker in ihr Herz bohren können.
 

Die Blauhaarige ließ sich nach hinten auf ihren Bettbezug fallen und schloss die Augen. Kurz zuckte sie zusammen, als sie sich daran erinnerte, dass sie auch diverse Rippenbrüche hatte. Ein starker Verband um ihre Brust herum hielt aber den meisten Schmerz davon ab, nach Außen zu dringen.
 

Sie sollte eine runde Schlafen. Eine Stunde höchstens, doch ein Stöhnen hielt sie gezielt davon ab. Sie sah zu ihrer Linken und sah aus dem Balkonfenster. Es hörte sich an, wie ein kämpferisches Stöhnen.
 

Sie setzte sich wieder auf, nahm ihre Krücken wieder in beide Hände und drückte sich in die Stelzen.

Einige Meter ging sie, bis sie die Balkontür öffnete und ins freie Blicken konnte.
 

Nur ein Blick reichte aus, um den Übeltäter zu entlarven, der ihr die Ruhe anscheinend nicht gönnen wollte.
 

Vegeta trainierte schon wieder. Oder hatte er die ganze Zeit über schon trainiert? Sie beobachtete ihn ungeniert und sah ihm eine Weile zu, wie er Schlag- und Trittkombinationen ausführte. Sein Oberkörper war frei, er trug nur eine graue Jogginghose. Keine Schuhe, sondern Barfuß.
 

Ihr Blick konnte sie kaum von ihm abwenden. Er sah so,... niedergetreten aus. Ihr kamen die Worte ihres Vater ins Gedächtnis.

Hatte er sich vielleicht doch Sorgen gemacht?
 

„Unsinn. Vermutlich macht er mich heute noch an, weil ich sein Raumschiff in die Luft gesprengt habe...“, murmelte sie zu sich.
 

Sie wollte gerade wieder in ihr Zimmer rein gehen, als sie merkte, dass sie von unten herab angesehen wurde. Nur einer konnte sie so durchdringend ansehen... nur einer konnte diesen Blick auf ihre Seele richten.
 

Bulma überwand sich und sah noch einmal auf die Wiese in den Garten. Schwarze Augen sahen ihr entgegen. Er hielt in seiner Trainingseinheit inne und ließ die Arme gen Boden fallen. Sein Ausdruck war...

...seltsam. So intensiv, hatte er sie noch nie angesehen.
 

Bulmas Nackenhaare stellten sich ein wenig auf. Sie konnte diesen Moment nicht einschätzen. Was dachte Vegeta gerade?
 

Doch so schnell er auch von ihr abgelenkt schien, war der Augenblick auch schon wieder vorbei und er verzog sich aus ihrem Blickfeld.
 

Bulma starrte noch eine Zeitlang ihm hinterher, doch als er im Haus verschwand, hatte sie sich auch wieder zurück gezogen.
 

Die Blauhaarige setzte sich erneut auf ihr Bett und lauschte in die Stille. Vielleicht vermutete sie, dass er gleich in ihrem Zimmer stand? Das er einen neuen Ort zum Trainieren bräuchte und sie ihm etwas bauen sollte?
 

Doch je länger die Zeit dahin schwand, umso mehr verschwand dieser Gedanke. Er kam nicht.
 

Genaugenommen hatte die Erfinderin den Saiyajin den lieben langen Tag nicht mehr gesehen, geschweige denn ist sie ihm begegnet. Es schien ihr fast so, als ob er ihr ausweichen würde. Eigentlich sollte es ihr nur Recht sein, auf seine arrogante Art hatte sie zur Zeit keine Lust. Ihre Eltern nervten sie ohnehin schon genug.
 

Sie seufzte, als sie gerade versuchte im Bad sich ihren Oberkörper zu waschen. Duschen ging leider nicht mit ihrem Gips, außerdem wusste sie nicht genau, wie sie in der Kabine überhaupt ihr Gleichgewicht halten sollte. So saß sie also auf dem Deckel der Toilettenschüssel. Sie nahm ihren Waschlappen und tauchte ihn in das Becken. Ein bisschen Handseife darauf und sie fuhr sich über ihre Arme.
 

Ein Glück, dass sie ihre Mutter abwimmeln konnte. Diese wollte nämlich aller ernstes ihr beim Waschen helfen. Das wäre wohl das peinlichste gewesen, was ihr jemals passieren könnte.
 

Nichts desto trotz fiel es ihr wirklich ein wenig schwer. Das schlimme war jedoch, dass sie aus ihren kurzen Hosen überhaupt nicht rauskam. Eigentlich hatte sie gedacht, eine kurze Hose wäre angenehmer fürs an- und ausziehen. Pustekuchen. Es war ein Krampf. Sie hätte vielleicht eine weite Hose anziehen sollen, und keine enganliegende. Sie bekam den Bund einfach nicht über ihren Gipsanfang!
 

„So eine Scheiße!“, fluchte sie und zerrte an ihrer Hose, bis sie vor lauter Zorn, eine ihrer Krücken umwarf, die prompt erst gegen die Tür fiel und dann dumpf auf dem Boden landete.
 

Sie hätte kotzen können. Jetzt war die Krücke auch noch soweit entfernt aus ihrer Reichweite gefallen, dass sie nun nicht mehr dran kam. Aufstehen wäre eine Option, aber dann müsste sie ihr Bein belasten...
 

Vielleicht hätte sie sich doch von ihrer Mutter helfen lassen sollen.

Bulma schüttelte innerlich den Kopf. Niemals. Sie war selbstständig! Sie brauchte keine Hilfe. Zumindest nicht bei ihrer Körperhygiene.
 

Ihre Hand kroch auf den Boden und hob ein frisch gewaschenes rotes Tanktop auf. Sie zog es über ihren Kopf und sah sich dann nach ihrer Krücke um. Diese lag zu weit weg, als das sie sich hätte strecken können.
 

„Okay, Bulma. Du schaffst das!“, sprach sie sich selbst den Mut zu und stützte sich auf ihre noch vorhanden Krücke in der linken Hand.
 

Als nächstes setzte sie ganz langsam ihr rechtes, eingegipstes Bein auf den Fußboden des Badezimmers. Es geschah nichts, was sie ein wenig mutiger werden ließ und sie einen Schritt auf ihre Krücke zuging. Doch im nächsten Moment sackte sie zusammen, als ein stechender Schmerz ihr Bein durchfuhr.
 

„Ahhghn...“, stöhnte sie und wollte sich wieder auf die Toilette setzen, doch sie verfehlte ihren ehemaligen Sitzplatz und fiel nach hinten.
 

Die Wand hielt ihr Fallen zum Glück ab und sie rutschte an dieser herunter. Ihre linke Krücke ließ sie nun ebenfalls fallen. Schweiß rann an ihrer Stirn herunter und sie atmete umso schwerer.
 

„Verdammt noch mal!“, keuchte sie und sie legte ihre rechte Hand auf ihr verletztes Bein.
 

Wie kam sie aus diesem Schlamassel nur wieder heraus?
 

Plötzlich wurde die Türklinke des Bades heruntergedrückt und die Tür schob sich ein Stück weit auf. Blieb jedoch hängen an der ersten Krücke und ein schwarzhaariger Kopf streckte sich durch den offenen Spalt der Tür.
 

Sie sah nach oben und erkannte Vegetas verwirrtes Gesicht. Er sagte rein gar nichts, was ihr eine wütende Falte auf ihrer Stirn einbrachte. War sie heute irgendwie eine Skulptur, die man andauernd betrachten konnte?
 

„Guck nicht so blöd!“, fauchte sie ihn an und er zog eine Augenbraue nach oben.
 

Offenbar war ihre Ansage zu direkt gewesen, denn er war schon wieder im Begriff das Bad zu verlassen, doch Bulma rief ihn schnell zurück.
 

„Warte! Ich...ich hab es nicht so gemeint.“, sagte sie nun etwas angenehmer.
 

Wieder sah sie sein Gesicht im Spalt der Tür.
 

Vergessen war ihr peinliches Empfinden und die Scham über ihre Hilfslosigkeit. Vermutlich würde es eh niemanden auffallen, dass sie fehlte. Und Vegeta war der einzige, der dieses Bad mitbenutzte. Er war ihre einzige Chance.
 

„Kannst du,...mir die Krücke geben? Sie ist mir umgefallen, ich komm nicht dran.“, fragte sie leise und sah nach unten auf die Badezimmerfliesen.
 

Kurz war es still, bis sie in ihrem Augenwinkel erkannte, das er seinen Kopf wieder zurücknahm. Erst hatte sie gedacht, dass er abhaut. Wäre auch nicht verwunderlich gewesen. Immerhin ging er ihr schon den gesamten Tag aus dem Weg. Warum eigentlich?
 

Doch dann sah sie ruckartig nach oben, als ein Körper versuchte sich durch den kleinen Spalt zu drücken. Sie fing wieder normal an zu atmen.

Als Vegeta endlich durch die Tür passte, sah er kurz auf dem Boden umher, bis er die besagte Krücke fand und diese ihr in die Handfläche drückte. Doch nicht genug, er stieg kurz über ihre Beine und hob ebenso die andere auf.
 

„Danke.“, hauchte sie, als sie beide Krücken wieder in ihren Händen halten konnte.
 

Er sagte nichts weiter, öffnete nur die Tür nun komplett und wollte das Bad gänzlich verlassen, als Bulma schon wieder auf ihren zwei Stelzen stand und ihn erneut rief.
 

„Vegeta?“
 

Er blieb zwischen Tür und Angel stehen, wandte sich aber nicht um.
 

„Danke. Wegen gestern und so.“, nuschelte sie.
 

Wieso war sie so nervös? Vielleicht weil er sich die ganze Zeit über rar gemacht hatte. Sie hatte ihn einfach nicht einschätzen können.
 

„Eine Hand wäscht die andere, das sagt ihr Menschen doch immer.“, kam es rau aus dem Mund des Prinzen und er verschwand.
 

Die Erfinderin grübelte und verzog ihr Gesicht dabei. Eine Hand wäscht die andere... Es hätte ihr klar sein sollen, dass er das nicht umsonst getan hatte.
 

Irgendwie war sie mit seiner Antwort aber doch nicht ganz zufrieden.
 


 

Ein paar Stunden vergingen, bevor Bulma nach ihrem kleinen Mittagsschlaf endlich wieder im unteren Wohnraum angekommen war. Ihre Mutter war schon dabei, das Essen zu machen, während ihr Vater vor dem Fernseher saß und die neusten Neuigkeiten aus dem Bereich Wissenschaften ansah.
 

Sie humpelte mit ihren Krücken aufs Sofa zu und ließ sich erschöpft auf diesem nieder. Neugierig sah sie der Sendung zu, in der es um die Nominierung der neusten Flugshuttles ging. Ihr Vater hatte sich auch dafür angemeldet und einige Anschauungsmodelle eingeschickt. Es wäre sein größer Erfolg, wenn er dieses Jahr nominiert werden würde.
 

In diesem Augenblick klingelte es an der Tür. Bulma sah auf, jedoch war ihre Mutter schon schneller und öffnete galant die Haustür.
 

Sie Blauhaarige konnte nicht genau verfolgen, was an der Tür besprochen wurde, da der Fernseher zu laut war, doch ein Kopf mit kurzen, schwarzen Haaren ließ sie wissen, wer hier gleich rein schneien würde.
 

„Bulma? Schau mal wer da ist!“, rief die Blonde Ehefrau des Wissenschaftlers und ließ den Gast hinein.
 

Im ersten Augenblick hatte sich ihr Gesicht erhellt. Es war einige Zeit her, seit er hier war. Die letzte Auseinandersetzung mit ihm, saß immer noch in ihren Knochen, trotz dessen dass sie ihm eigentlich verziehen hatte.
 

Doch seit dem hatte er es wohl vorgezogen ein wenig auf Abstand zu gehen.
 

„Yamchu!“, rief sie trotzdem hoch erfreut und hatte schon wieder ihre Krücken in der Hand, um sich hoch zu drücken.
 

Sie ging ein paar Schritte und wollte sich schon in seine Arme werfen, als sie seinen grimmigen Blick sah.
 

„Was...was ist los?“
 

„Was los ist? Das fragst du ehrlich? Ich würde gerne mal wissen, was mit dir los ist! Kein Sterbenswörtchen kam von deiner Seite, dass du im Krankenhaus warst! Kein Wort, warum und weshalb! Und du fragst mich, was los ist?!“, kam es wütend zurück.
 

Bulma selbst verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte eher gedacht, dass er sich freuen würde, sie zu sehen. Nachdem er so lange nicht mehr hier war. Doch das, schlug dem Fass fast den Boden aus.
 

„Das war doch keine große Sache, Yamchu. Ein kleiner Unfall, nichts weiter.“
 

„Kleiner Unfall?! Nachdem, was deine Mutter mir erzählt hat, war der Schaden nicht gerade klein!“
 

Sie ging einen Schritt auf ihn zu.
 

„Na gut, vielleicht nicht klein... Ich hab nicht aufgepasst. Es ist ja nichts passiert.“
 

„Spinnst du?! Nichts passiert, schau dich doch mal an! Du bist ein Wrack! Und alles nur, weil du hinter diesem Affenprinz hinterher räumen musstest!“
 

„Mäßige dich in deiner Aussprache!“, giftete sie nun zurück, „Vegeta hat damit überhaupt nichts zu tun. Es war mein Fehler!“
 

„Natürlich, immer war es dein Fehler! Merkst du eigentlich, dass du ihn jetzt auch noch verteidigst? Fällt dir nicht auf, richtig? Und wieso? Weil du ihm schon total hörig bist!“
 

„Jetzt reicht es!“, stieß sie hervor, warf ihre rechte Krücke beiseite, holte aus und verpasste Yamchu eine saftige Ohrfeige.
 

„Bulma! Beruhige dich!“, kam es entsetzt von ihrem Vater, der sie versuchte von einer weiteren Backpfeife abzusehen, in dem er sie fest hielt.
 

„Lass mich los, Papa!“
 

„Kindchen...“
 

Der ehemalige Wüstenbandit blieb still, doch seine Augen erinnerten an einen wild, gewordenen Dinosaurier.
 

„Du bist doch völlig-“
 

„WAS? Was, Yamchu?! Weißt du, ich hab dir extra nichts davon gesagt, weil ich genau wusste, wie du das mal wieder auffassen würdest.“, sagte sie nun ruhiger, doch immer noch geladen, „Aber Vegetas Schuld war es diesmal wirklich nicht! Ich hab einfach einen kleinen Fehler gemacht, das passiert halt mal. Und an deiner Stelle würde ich nicht so große Töne spucken! Wenn Vegeta nicht gewesen wäre, wäre ich unter den Trümmern gestorben! Vielleicht solltest du dich eher bei ihm bedanken, als dich über ihn auszulassen!“, endete sie immer lauter werdend.
 

„Bei ihm bedanken?! Wofür? Nur wegen ihm, ist der ganze Mist doch passiert! Wenn es dieses Raumschiff erst gar nicht gegeben hätte oder diesen Gravitationsraum, dann wärst du erst gar nicht in dieser lebensbedrohlichen Lage gewesen!“
 

„Beruhigt euch beide...“, versuchte Dr. Briefs sein Glück, doch keiner hörte ihm zu.
 

„Ja natürlich! Du hast überhaupt kein Verständnis für meine Arbeit! Aber das war ja schon immer so! Hauptsache du kannst dich mit meinem hart, erarbeitenden Geld durch schnorren!“
 

„Jetzt gehst du aber zu weit!“
 

„Noch lange nicht, mein Lieber! Wer verpasst dir denn immer wieder die Finanzspritze?! 'Oh, Bulma,... mein Auto ist kaputt, kannst du mir Geld leihen für die Reparatur?'“, äffte sie seine weinerliche Stimme nach, „Und ich Idiotin mache es auch noch!“
 

„Möchtet ihr vielleicht ein Tässchen Kaffee und Kuchen?“, fragte Bulmas Mutter ungeniert in die Runde und traf nur auf blindes Entsetzen.
 

„NEIN!“, schrien beide und sahen sich wieder hasserfüllt an.
 

Keiner von beiden ahnten nicht, dass das Hauptproblem gerade die Treppe zur Wohnstube herunterkam. Ein Handtuch lag locker um seinen Hals und man konnte nur erahnen, dass er gerade aus der Dusche kam.
 

Wenn er Glück gehabt hätte, wäre er unbemerkt an den beiden Sturrköpfen vorbei gekommen, doch Bulmas Mutter machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
 

„Oh, hallo Vegeta. Möchtest du ein Stück Kuchen?“
 

Er blieb abrupt stehen und die Köpfe der Streithähnen wandte sich langsam zu dem Saiyajin um.

Die nächsten Sekunden gingen zu schnell für Bulma, als dass sie hätte einschreiten können.
 

Yamchu schubste Vegeta zurück zur Treppe, der daraufhin nur gefährlich knurrte.
 

„Du! Hast du das mit Absicht getan? Sag schon!“, schrie er ihn an und schubste ihn erneut, „Wolltest du sie umbringen?!“
 

„Yamchu!“, versuchte sie es, doch Vegeta hatte schon reagiert und ihn mit viel Kraft von sich gestoßen.
 

„Ich glaub du hast einen Sonnenstich abbekommen...“, knurrte er, „Ich mach mir doch nicht die Hände schmutzig für so jemanden!“
 

Bulma musste etwas tun. Yamchu war so sehr geladen, dass er Vegetas Kräfte vermutlich weit überschätzte. Auch wenn sie es gegenüber ihrem Freund nie zugeben würde, aber der Prinz war Momentan der Stärkere.
 

„Gib's zu!“, rief Yamchu wieder.
 

„Du hast sie ja nicht mehr alle.“, knurrte Vegeta.
 

„Bitte...ruhig bleiben. Wir können, dass doch alles wie zivilisierte Menschen regeln.“, kam es zittrig von dem Erfinder.
 

„Er ist aber kein Mensch!“
 

„Kata ne har fe 'm.“
 

„Scheiß, drecks- Affe!“
 

„Sag das noch mal!“
 

Sie musste schnell etwas unternehmen, bevor Vegeta völlig ausrasten würde, oder besser gesagt beide.
 

„Geh doch dahin, wo du hergekommen bist! Ach nein,...warte. Deinen Drecksplaneten gibt es ja nicht mehr. Ist auch nicht schade drum.“, sagte Yamchu abfällig und hob seine Achseln, um zu signalisieren, dass er dies für Abfall hielt.
 

Gerade als Vegeta zum Schlag ausholen wollte, hielt er inne, als die blauhaarige Frau zu dem Schwächling nach vorne trat und ihm auf die andere Wange eine schallende Ohrfeige donnerte.
 

Perplex sah der Saiyajin zu der Erdenfrau.
 

„Bu...Bulma...?!“, kam es erstickt von dem Erdling.
 

„Raus!“, sagte sie drohend, ließ ihre linke Krücke in die Rechte wandern und zeigte dann mit der freien Hand auf die Haustür.
 

„Das ist doch nicht dein Ernst?!“
 

„Und wie das mein Ernst ist. Na wird’s bald!“
 

Yamchu starrte geschockt zwischen seiner Freundin und dem Affen hin und her, bis sein Gesicht rot vor Zorn wurde.
 

„Du bist eine eingebildete Schnepfe! Total Gehirn amputiert!“
 

„Gut, dass du das endlich mal gesagt hast.“, zischte sie, „Jetzt weiß ich ja, woran ich bin.“
 

Yamchu ging einige Schritte zurück, doch er musste wohl unbedingt noch etwas los werden...

Doch Bulmas nächsten Worte, gingen ihm unter die Haut und ließ ihn stoppen.
 

„Weißt du... ich hab gedacht du würdest herkommen, um dich zu erkundigen wie es mir geht. Oder mir zu mindestens sagen, dass du dir heute frei genommen hast für mich. Aber nein. Das erste was dir einfällt ist deine überhebliche Wut auf jemanden, der überhaupt nichts dafür kann! Im Gegenteil! Du kommst hier rein und stauchst mich zusammen, für was?!“, sie konnte ihre Tränen beinahe nicht mehr zurück halten, „Um mir zu sagen, das ich eine dämliche Pute bin, die nicht einmal mehr Plus und Minus auseinander halten kann? Anstatt dich bei ihm zu bedanken, für das Leben deiner Freundin, beleidigst du ein Volk, dass du nicht einmal kennst! Du bist das Letzte, wirklich wahr!“, beendete sie und man konnte direkt an ihrer Stimme merken, dass sie zaghaft weinte, „Und jetzt verschwinde! Ich will dich und deine Visage die nächsten Wochen erst einmal nicht mehr sehen!“
 

Sie hörte nur noch ein Schnauben, bis er an die Haustür trat, sie öffnete und daraus verschwand.
 

Bulmas Eltern staunten nicht schlecht, als sie das Spektakel beigewohnt hatten und nun Vegeta beobachteten, der ebenfalls wie Yamchu seine Gesichtszüge vergessen hatte.
 

Bulmas Mutter zog ihren Mann in die Küche und kicherte leise, als sie schon ein rumpeln hörte. Dr. Briefs wollte nachsehen, doch sie zog ihn schnell wieder an sich und legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen...
 

„Bulma muss erst einmal abdampfen, da wäre wir nur im Weg.“
 

Mit einem Seufzer gab sich der alte Herr geschlagen.
 

Bulmas Wutausbruch ließ sie straucheln. Aus einem Schreck heraus hatte sie ihre eine Krücke fallen gelassen und wäre fast nach vorne gefallen, als sie jedoch zwei starke Arme auffingen.
 

Sie fing sich schnell wieder und hauchte Vegeta ein leises 'Danke' zu, bevor er sie auch schon wieder losließ. Der Prinz ließ sich dazu herab ihr wieder einmal die Krücken in die Hand zu drücken und Bulma wollte sich schon aus dem Staub machen, als seine Frage sie aufhielt.
 

„Wah 'eji ute?“
 

Sie wandte sich um und sah ihn fragend an.
 

„...wieso?“, fragte er dann auf ihrer Sprache.
 

„Wieso nicht? Ich mag es nicht, wenn man meine Gäste beleidigt.“, war nur ihre leise Antwort darauf und sie verschwand wieder in den oberen Stockwerken. Irgendwie war ihr nicht mehr nach etwas Essen zumute.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein bisschen verspätet, entschuldigt. Aber dafür war das Kapitel mit ein bisschen mehr Action ;) Ich hoffe es hat euch gefallen!
Lg KatieBell
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