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Darkness ahead

Kaito x Astral
von

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Der Widerstand braucht dringend Kaitos Hilfe

Huhu, meine Lieben. :3

Hier bin ich mit dem neuen Kapitel. :D

Ich bedanke mich bei der üblichen Verdächtigen AlienBlood23 für ihr Kommentar. *verbeug*

Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß mit
 

IKapitel 12

Beobachtung 57: Der Widerstand braucht Kaitos Hilfe dringend.
 

Kaito riss sich von der Umgebung los und warf einen Blick auf Astrums Hinterkopf.

Er war kurz davor, den anderen zu fragen, wo sie bald angekommen wären, als diese Frage sich selbst klärte. Gerade in diesem Moment nämlich spürte er, wie Astral seine Hand leicht drückte und als er dessen Blick folgte, sah er hoch oben in den Kronen der Bäume eine Ansammlung von kleinen aus demselben leuchtenden Holz gebauten Häuschen, die offenbar direkt um die Stämme der majestätischen Bäume herum und in das Astwerk gebaut worden waren, so dass sie sich perfekt in ihre Umgebung einfügten. Verbunden waren diese einfachen Häuschen durch ebenfalls aus Holz bestehende Hängebrücken. Auf Kaito machte all das den Eindruck eines versteckten Flüchtlingslagers und die Gestalten auf den Brücken, in den Häuschen und wie er nach einem kurzen Blick feststellte, auch auf dem Waldboden verstärkten diesen Eindruck. Denn als sie den beiden Astralwesen und dem Menschen gewahr wurden, blieb für einen Sekundenbruchteil die Zeit scheinbar stehen, bevor die meisten sich panisch versteckten. Nur wenige erkannten ihren gelben Begleiter scheinbar wieder und musterten ihn selbst und Astral neugierig. Und dann hörte er die ersten geflüsterten Worte.

„Astral...“ - „Das ist doch Astral, oder?“ - „Astral ist wieder da!“

Und bald darauf wurden sie umringt von Astralwesen, die allerdings so gar nicht aussahen wie Astral. Sie wirkten abgesehen von offensichtlichen Unterschieden wie ihrer fahlen Hautfarbe, des schwachen Leuchtens und den pupillenlosen Augen fast menschlich. Sie trugen einfache Kleidung in den verschiedensten Blautönen, es gab große und kleine, alte und junge, Frauen und Männer. Und sie alle sahen Astral nur bedingt ähnlich. Einige der Kinder – Kaito vermutete es zumindest aufgrund ihrer großen Kinderaugen und der runden Gesichter – starrten auch ihn fasziniert an und ein kleines Mädchen berührte ihn sogar leicht an seiner noch freien Hand, als wolle es überprüfen, ob er echt war. Daraufhin bekam sie seine Aufmerksamkeit und als sie sah, dass er sie anblickte, wandte sie schnell den Blick ab und versteckte sich hinter einem nur wenige Zentimeter größeren Jungen. Astrum war es schließlich, der ihnen ein wenig mehr Luft verschaffte, so dass sie ein wenig weiter in die Siedlung hineinlaufen konnten und Kaito entdeckte weitere Baumhäuser und auch auf dem Waldboden konnte er einige gut versteckte Gebäude entdecken. Die Traube folgte ihnen in sicherem Abstand und bei einem Seitenblick auf Astral stellte Kaito fest, dass dieser nicht unbedingt angetan von der ganzen Aufmerksamkeit zu sein schien. Sein Lächeln wirkte leicht unglücklich und auch wenn der Duellant nicht wusste, weshalb, doch auf ihn wirkte es…schuldig. Astrum führte sie zu einem Mechanismus, der, wie der Gelbe sofort erklärte, wohl eine Art Aufzug war. Er selbst und Astral würden so etwas zwar nicht benötigen, doch Kaito konnte ja leider nicht schweben. Und eine andere Möglichkeit, auf die Baumkronenetage zu gelangen, gab es nicht. Der Blonde schaute skeptisch an dem Seil empor, das fast bis auf den Boden reichte und oben in einem Loch im Holzboden eines der Häuschen verschwand. Ob ihn das auch aushielt? Die Astralwesen, die er bisher gesehen hatte, wirkten im Vergleich zu ihm doch recht zierlich, nicht, dass er zu schwer war für dieses Seil. Doch da er offenbar keine Wahl hatte, wenn er nicht hier unten bleiben wollte, überwand er sich und stellte einen seiner Füße in die Schlaufe am Ende des Seils und hielt sich fest. Sofort setzte es sich in Bewegung und Kaito hatte am Anfang ein wenig Mühe, nicht nach hinten über zu kippen. Besonders viel Halt bot die kleine Schlaufe nicht, in der sein Fuß steckte und so musste er sich mit fast all seiner Kraft mit beiden Händen am Seil festkrallen, um nicht umzuknicken und wie ein Hase in der Falle mit dem Kopf nach unten am Seil zu baumeln. Schließlich kam er oben an, schob sich durch die runde Öffnung im Holz und erhob sich wieder. Astral und Astrum waren bereits angekommen und warteten schon auf ihn. Zu dritt machten sie sich auf den Weg und über eine der Hängebrücken. Astrum erzählte ihnen während des Weges, wo genau sie sich nun befanden.

Offenbar war dies hier eines von mehreren Verstecken des Widerstands, die in der gesamten Astralwelt verteilt waren. Es diente sowohl als Stützpunkt für die Kämpfer als auch als Flüchtlingslager, wie sie ja schon bemerkt hatten. Die meisten Astralwesen, die sie auf dem Boden gesehen hatten, waren Flüchtlinge und inzwischen waren es schon so viele, dass das Lager sie kaum noch alle fassen konnte. Die Hoffnung auf Rettung schwand zunehmend und deshalb war die Ankunft Astrals und seines Partners für sie alle so wichtig. Sie repräsentierten Hoffnung für die, die alles verloren hatten.

Kaito und Astral tauschten einen Blick. Der Gelbe führte sie in eines der Häuschen und ließ sie dann allein, damit sie sich ausruhen konnten. Er versprach ihnen, ihnen alles zu erzählen, was er wusste, sobald sie ausgeruht wären, doch gerade jetzt sei es das Wichtigste, dass sie wieder zu Kräften kamen. Die beiden Besucher nickten und Astral ließ seinen Blick über das spärliche Mobiliar in ihrem Häuschen gleiten. Es war zu klein, als dass es viel fassen könnte. Er entdeckte zwei Betten, die diese Bezeichnung allerdings kaum verdienten. Sie waren einfach, aus Ästen gezimmert und so schmal, dass man kaum in der Lage war, sich umzudrehen, ohne herauszufallen. Auf den Liegeflächen lagen Decken aus dünnem, weißem Stoff und man konnte sich aussuchen, ob man sich darauf legte oder sie als Zudecke nutzte. Die Kissen waren klein, schmal und platt. Diese Betten spiegelten perfekt wider, in welch katastrophaler Situation sich die Astralwesen in diesem Flüchtlingscamp befanden. Wenn das tatsächlich alles war, was sie zur Verfügung hatten, waren sie wirklich fast am Ende. Ansonsten gab es nicht mehr viel in ihrem kleinen Refugium. An der Wand gegenüber der Betten stand ein einzelner Stuhl, der in dem Raum leicht deplatziert wirkte und eine Kiste war an der Wand unter dem Fenster zu sehen. Der Rest des Zimmers wurde von dem massiven Baumstamm beherrscht, um den das Häuschen herum gebaut worden war.

„Es ist schrecklich…“, hörte das Astralwesen Kaitos leise Stimme. Er suchte den anderen, der vor einem der Betten stand und es anstarrte, als läge jemand darin, den er mochte und der gerade im Sterben lag. Seine Schultern hingen kraftlos herab und seine Hände zitterten leicht an den Seiten seines Körpers. Astral öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch in diesem Moment betrat eine junge Frau das Häuschen. Auf leisen, fast lautlosen Schritten kam sie durch die Türöffnung, in der Hand ein kleines Tablett. Kaito und Astral hoben die Köpfe, als sie eintrat und sie wurde sofort ein wenig rot um die Nase. Offenbar war sie solche Aufmerksamkeit nicht gewohnt oder sie waren tatsächlich so berühmt in dieser Welt, dass sie das Gefühl hatte, einem Star gegenüberzustehen.

„Ich habe etwas zu Essen für euch“, sagte sie leise und ihre Stimme hörte sich ein wenig blechern an. So, als würde sie durch eines dieser Dosentelefone sprechen, die Kinder so gern beim Spielen benutzten. Vorsichtig kam sie näher und stellte das Tablett auf die Kiste unter dem Fenster.

„Wenn ihr noch etwas braucht, ruft einfach.“

Damit lächelte sie noch einmal schüchtern und verschwand ebenso leichtfüßig, wie sie gekommen war. Kaito blickte ihr einen Moment hinterher, während Astral sich dem Tablett zuwandte. Darauf entdeckte er einige Früchte, sowie eine Flasche und zwei kleine Gläser. Ihm war nicht besonders wohl dabei, den Astralen hier jetzt auch noch das Essen wegzuessen… So karg, wie dieses Mahl war, hatten sie wahrscheinlich kaum noch etwas und zwackten jetzt extra für sie noch was von dem wenigen ab. Doch stehen lassen konnten sie es nicht. Das war erstens unhöflich und zweitens war Astral furchtbar hungrig. Und er war sich sicher, dass es Kaito ähnlich ging. Seit diesem Stückchen Sandwich vor mehreren Stunden – oder waren es Tage? Er hatte das Zeitgefühl verloren – hatten sie nichts mehr gegessen oder getrunken und deshalb war es wichtig, dass sie ihre Mägen wenigstens ein wenig füllten.

„Kaito?“

Der Mensch drehte sich zu ihm um und Astral winkte ihn heran. Er sah, dass der Blonde ähnliche Gedanken in Bezug auf das Essen hatte, wie er selbst, denn er trat nur zögerlich näher und warf einen Blick auf das wenige, das sich auf dem Tablett befand.

„Bist du sicher, dass wir das tun sollten?“, fragte er unwillig und erhielt ein Nicken des Astralwesens als Antwort. Seufzend nahm er eines der kleinen Gläser von Astral an, der es mit der klaren Flüssigkeit aus der Flasche gefüllt hatte. Dass sich bei dieser Geste ihre Finger berührten, versuchte der Duellant einfach zu ignorieren, auch wenn es ihm schwer fiel, nicht zu Astral zu blicken. Kaito vermutete Wasser in dem Glas und zögerte deshalb auch nicht, als er es an die Lippen setzte. Als die kühle Flüssigkeit allerdings seine Lippen benetzte und sich ein leicht süßlicher Geschmack in seinem Mund ausbreitete, hob er eine Augenbraue und betrachtete sein Glas mit neuem Interesse. Es schmeckte nicht schlecht, doch seine Vermutung, Wasser zu trinken, hatte sich offensichtlich als falsch herausgestellt.

„Was ist das?“, fragte er neugierig.

Astral trank selbst einen Schluck und lächelte sacht.

„Ich würdet dazu wahrscheinlich Blütennektar sagen, wir nennen es Zsuzsanna.“ Kaitos Augen weiteten sich leicht. „Erinnerst du dich an diese großen Blumen mit den silbernen Blüten, an denen wir vorhin vorbeigelaufen sind?“

Kaito nickte. Wie konnte er diese Blumen vergessen? Sie hatten eine beachtliche Größe gehabt und ihre lilienartigen Blüten waren so groß wie ein menschlicher Kopf gewesen. Noch immer hatte er ihren leichten, frischen Duft in der Nase. Oder kam der von der Flüssigkeit in seinem Glas?

„Wir nennen diese Blumen Zsuzsa. Sie sammeln im Laufe ihrer Blüte eine Menge Nektar an und der hat auf uns eine kräftigende Wirkung. Die Blumen wachsen fast überall in der Astralwelt in verschiedenen Farben und Größen.“

Kaito trank einen weiteren Schluck Zsuzsanektar – Zsuzsanna - und in diesem Moment spürte er eine angenehme Wärme, die sich von seinem Magen aus in seinen Körper ausbreitete und er fühlte sich gleich etwas wacher und erholter. Also schien diese kräftigende Wirkung, die Astral erwähnt hatte, auch auf Menschen zuzutreffen. Astral erklärte ihm auch die anderen Lebensmittel auf dem Tablett und dem Duellanten fiel auf, dass die Früchte in dieser Welt zwar sehr seltsam aussahen – die meisten leuchteten, auch wenn Kaito nicht wusste, ob das an der Umgebung lag, in der sie sich gerade befanden – schmeckten aber fast genauso wie in seiner eigenen Welt. Eine der Früchte hatte es ihm besonders angetan. Sie war hellblau, etwa so groß wie die Faust eines Kindes und hatte die Form eines Apfels, schmeckte allerdings eher nach einer Erdbeere. Nach dem Essen legten sich die beiden ein wenig hin und obwohl keiner von beiden wirklich glaubte, einschlafen zu können, hatte Kaitos Kopf kaum das Kissen berührt, als er schon ins Traumland verschwunden war. Selbst die Härte des Astbettes schien ihn absolut nicht zu stören und er schlief tief und traumlos. Als er nach gefühlten Minuten die blau-grauen Augen wieder öffnete, war es ein wenig dunkler in ihrem Häuschen geworden, doch aufgrund des allseits präsenten Leuchtens konnte man noch immer gut sehen. Er warf einen Blick auf das zweite Bett, in dem Astral noch immer schlief. Der andere hatte sich in Kaitos Mantel eingerollt und seine Stupsnase im Kissen vergraben. Ein schmales Lächeln schlich sich auf Kaitos Züge und er erhob sich in eine sitzende Position, während er sich mit einer Hand abstützte und mit der anderen die Augen rieb. Er fühlte sich besser, auch wenn er noch immer das Gefühl hatte, drei Tage durchschlafen zu können. In diesem Moment hörte er von der Tür ein leises Geräusch und als er seine Aufmerksamkeit dorthin lenkte, entdeckte er das kleine Mädchen, das bei ihrer Ankunft nach seiner Hand gegriffen hatte. Sie stand außerhalb des Häuschens auf dem Rundweg, der zu den Hängebrücken führte und schmulte durch die Türöffnung hinein. Als sie nun bemerkte, dass er sie entdeckt hatte, schob sie sich ein wenig weiter hinter die Wand, lugte aber immer noch mit einem halben Auge in den Raum. Kaitos Lächeln vertiefte sich und er winkte in ihre Richtung, um ihr zu bedeuten, dass sie ruhig reinkommen konnte. Noch ein wenig zögerlich kam die Kleine hinter der Wand hervor und betrat das Häuschen. Dort stand sie dann wie angewurzelt und war offensichtlich zu schüchtern, um sich Kaito weiter zu nähern. Sie knetete den Saum ihres etwa knielangen Rüschenkleidchens und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, während sie den Menschen durch ihre weißen Ponysträhnen hindurch anschaute. Kaito betrachtete sie einen Moment stumm und abgesehen von der milchigblauen Haut des Mädchens und den für menschliche Maßstäbe zu großen, pupillenlosen Augen wirkte sie eigentlich, wie jedes andere kleine Mädchen, das sich nicht traute, sich jemandem zu nähern. Der Duellant hob seine linke Hand in ihre Richtung.

„Du musst keine Angst haben“, sagte er leise, um Astrals Schlaf nicht zu stören. „Wie heißt du?“

Zögerlich kam die Kleine noch ein Stückchen näher und hob ihre kleine Hand in seine Richtung, bis sie fast seine ausgestreckten Finger berühren konnte. Doch dann zögerte sie erst und blickte in Kaitos lächelndes Gesicht, bevor sie ihren Mut zusammen nahm und vorsichtig Kaitos Fingerspitzen berührte. Sie spürte dessen Körperwärme und ihre Wangen bekamen einen leichten Blauschimmer, während sich ihre Mundwinkel nach oben verzogen. Sie kam noch einen weiteren Schritt näher und nahm Kaitos Hand nun in ihre. Fasziniert schaute sie auf ihre Finger hinunter, strich über Kaitos Handfläche und umfasste seinen Zeigefinger mit ihren schmalen Fingern. Seine Hand war natürlich um einiges größer als ihre, da er älter und größer war. Obwohl er auf dem Bett saß und sie vor ihm stand, waren sie beide ungefähr gleich groß, so dass sie sich ohne Probleme in die Augen blicken konnten. Kaito beobachtete das Mädchen stumm, wie sie seine Hand mit ihren kleinen bearbeitete. Er wusste nicht, wieso, doch die Kleine erinnerte ihn an Haruto. Sie hatten eigentlich nichts gemeinsam, weder das Geschlecht, noch das Aussehen, höchstens vom Alter her könnte es leidlich passen, doch ihre Art erinnerte den Menschen doch stark an seinen kleinen Bruder. Vorsichtig, fast tastend untersuchte sie seine Hand, fast so, als hätte sie Angst, ihm einen Finger abzubrechen, wenn sie zu sehr drückte oder zog.

In diesem Moment ging wie von Zauberhand eine kleine Lampe an, die Kaito erst jetzt bemerkte. Er warf einen Blick darauf und entdeckte sie direkt unter der Decke am Baumstamm hängen. Sie mutete wie eine Blüte an und das sanfte, hellblaue Licht fiel lautlos auf Astrals schlafende Form, das kleine Mädchen und Kaito selbst. Der Duellant warf einen kurzen Blick auf den anderen und erkannte beruhigt, dass das Angehen der Lampe ihn nicht geweckt hatte. Das Mädchen hatte sich nur kurz erschreckt, bevor es zu seiner Untersuchung zurückkehrte.

Als Astral am nächsten Morgen die Augen aufschlug, herrschte im Häuschen absolute Stille. Vor Augen hatte er die Holzwand und einen Moment blieb er einfach liegen und starrte die Maserung der Wandverkleidung stumm an, bevor er sich umdrehte, um einen Blick zu Kaito zu werfen. Er fand ein leeres Bett vor und für eine Sekunde weiteten sich seine Augen in Panik. Doch fast sofort rief er sich ins Gedächtnis, wo sie sich befanden. Kaito war hier nicht in Gefahr. Oder?

Er erhob sich und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Von draußen hörte er Geräusche und als er das Häuschen verließ und auf den Rundgang heraustrat, sah er auch, woher diese stammten. Unten zwischen den Bäumen spielten einige der Kinder mit…einem Kuriphoton?

Das kleine Monster flog mit leisen „Kuri kuri“-Geräuschen zwischen den lachenden und springenden Kindern herum und keines von ihnen schaffte es, den kleinen Lichtmops zu fangen. Doch manchmal ließ es sich absichtlich erwischen und einen Moment durchknuddeln, bevor es wieder außer Reichweite verschwand und die Spielenden es erneut zu fangen versuchten. Sie lachten und quiekten und hatten sichtlich Spaß. Es war ein wunderbarer Anblick in einer Zeit des Krieges. Und so wie es aussah, war Astral nicht der einzige, der das so empfand. Einige Erwachsene hatten sich in ähnliche Positionen begeben wie er, beobachteten die Kinder beim Spielen und genossen das Schauspiel still. Er entdeckte sogar Astrum in einiger Entfernung und der andere beobachtete sie ebenfalls, allerdings zeigte sein Gesichtsausdruck keine Freude. Er schien nachdenklich und verwirrt. In diesem Augenblick wurde Astral allerdings von einem lauten „KURIIII!“ abgelenkt, als das Kuriphoton eine Attacke auf jemanden startete, den Astral nicht sehen konnte. Er beugte sich über das Geländer, sah allerdings noch immer nichts. Also überwand er es schwebend und nun endlich konnte er sehen, wen das kleine Monster angefallen hatte. Niemand anderen als Kaito selbst, der an einen Baum gelehnt dastand und sich eine Kuschelattacke seines eigenen Monsters gefallen lassen musste. Es schmiegte sich an seine Wange und er kniff sein Auge gezwungenermaßen leicht zusammen, doch so herzlos, sein Monster wegzuschieben, war er auch wieder nicht. Schließlich waren es die Kinder, die den Duellanten retteten, denn sie forderten Aufmerksamkeit, so dass das Monster sich wieder ihnen zuwandte und seinen Meister in Ruhe ließ. Astral schwebte zu Kaito hinunter und gesellte sich zu ihm.

Zusammen beobachteten sie die Kinder, die inzwischen lachend vor Kuriphoton flohen, weil es zum Angriff übergegangen war und jeden anflauschte, den es erwischte. Eins der Kinder, Astral sah, dass es sich um ein kleines Mädchen handelte, brach aus der spielenden Meute aus und kam mit vor Anstrengung und Fröhlichkeit blauen Wangen auf sie zu und zu Astrals Überraschung hüpfte es direkt in Kaitos Arme. So stand sie vor dem Duellanten und schmiegte ihre Wange an dessen linke Hand. Ihr gesamtes Gesicht strahlte und ihr Mund war zu einem Lächeln verzogen, das sogar der Sonne der Menschenwelt Konkurrenz machte. Offenbar hatte der Blonde einen neuen Fan gewonnen. Ob dieses Gedankens musste das Astralwesen leicht schmunzeln. Als hätte der andere nicht in seiner eigenen Welt schon genug Groupies. Doch im Gegensatz zu diesen schien das Mädchen Kaito nicht zu nerven, denn er ließ sich ihre Annäherung nicht nur gefallen, sondern hatte seine andere Hand sogar auf ihren weißen Schopf gelegt. Kuriphoton kam zu ihnen hinüber geschwebt und stupste die Kleine sanft an. Astral übersetzte sich das gedanklich mit „Spiel mit, spiel mit!“ und Kaito tat offenbar dasselbe.

„Na los, Tara. Du wirst offensichtlich erwartet.“

Und er hatte recht. Während Kuriphoton sie noch immer stupste, winkten die anderen Kinder zu ihnen hinüber und riefen, dass sie doch wieder zu ihnen kommen und mitspielen solle. Also nickte die Kleine, die scheinbar auf den Namen Tara hörte, und zusammen mit dem kleinen Monster lief sie zurück zu den anderen.

Ein paar Minuten beobachteten die beiden Duellanten noch das lustige Treiben, bevor Astral schließlich das Wort ergriff.

„Das war eine wunderbare Idee, Kaito.“

Im Hintergrund lachten die Kinder und man hörte erneut fiepsige „Kuriiiiii“-Geräusche, während Kaito den Blick zu Astral wandte.

„Sie haben es verdient. Meinst du nicht?“

„Doch.“

Danach herrschte erneut Stille, doch keiner der beiden empfand sie als unangenehm. Es verging einige Zeit, bis dieses Mal Kaito derjenige war, der die Stille brach.

„Sag mal… Wieso siehst du so anders aus als sie?“

Astral blickte Kaito an, dessen Augen noch immer auf den spielenden Kindern ruhten. Er folgte ihnen und schwieg noch einen Moment, bevor er dem anderen antwortete.

„Weil ich ein Wächter bin.“

„Ein Wächter?“

Astral nickte. „Wächter sind…nun ja, wir sind das, was der Name andeutet. Wir wachen über die Astralwelt und ihre Bewohner. Um das zu bewerkstelligen, werden wir bei unserer Erschaffung mit besonderen Gaben und Kräften ausgestattet, die andere Astralwesen nicht haben.“

Kaito nickte.

„Also ist Najm auch ein Wächter?“

„Ja, genau wie Astrum. Unser Äußeres unterscheidet sich von dem anderer Astralwesen, damit man uns erkennt. Astrum ist wahrscheinlich derjenige hier, der die Befehlsgewalt inne hat. Als Wächter hat er die meiste Erfahrung mit dem, was sie hier erwartet.“

Auch, wenn das nicht besonders viel hieß, wie Kaito ja inzwischen wusste. Najm hatte es angedeutet. Die Astralwesen hatten kaum Erfahrung damit, was es bedeutete, angegriffen zu werden. All die Gefahren, die sie hatten aushalten müssen, waren nie in ihrer eigenen Welt aufgetreten und immer hatten andere diese Gefahren für sie beseitigt, ohne dass es so weit gekommen wäre, dass die Astralwelt direkt betroffen war. Die Dunkelheit war die erste sichtbare Bedrohung für die Astralen und ihre Welt. Als hätte Astrum gehört, dass sie über ihn sprachen, kam er genau jetzt auf sie zu geschwebt. Er umschwebte die spielenden Kinder und kam direkt auf sie zu. Sein Gesichtsausdruck zeigte Sorge, Angst aber auch Entschlossenheit. Kaum war er bei ihnen angekommen, als er auch schon das Wort ergriff.

„Wir müssen reden.“

Er griff sowohl nach Kaitos als auch nach Astrals Handgelenk und führte sie von den Kindern und anderen neugierigen Ohren fort. Mehrfach blickte er sich verschwörerisch um, so als wolle er wirklich ganz sicher gehen, dass niemand ihnen folgte. Was war mit ihm los? Kaitos Bedenken dem Gelben gegenüber wuchsen wieder. In den letzten Stunden hatten sie ein wenig nachgelassen, doch das Verhalten des Wächters kam ihm seltsam vor.

„Was ist denn los?“, fragte Astral den anderen.

„Ihr müsst von hier verschwinden. Sofort.“

Kaito und Astral stutzten. Wieso das? Astrum blickte sich erneut um und Kaito spürte dessen Sorge und Angst deutlich. Es war fast, als wabere sie um den Wächter herum wie sein goldgelber Schein um ihn herum waberte.

Astral wollte den Mund öffnen und seine Frage wiederholen, doch Astrum schnitt ihm das Wort ab.

„Keine Zeit für Erklärungen, ihr müsst…“

Doch er konnte seinen Satz nicht beenden, denn plötzlich zerrissen laute und furchtbare Schreie vermischt mit panischen „Kuri kuri“-Rufen die Stille. Ohne groß nachzudenken, rannte Kaito los, Astral dicht hinter ihm, während Astrum ihnen mit angsterfüllter Stimme hinterher rief. Nach wenigen Metern schon erreichten Kaito und Astral den Platz, an dem die Kinder noch vor wenigen Minuten so fröhlich gespielt hatten, doch von dieser Fröhlichkeit und der Positivität war nichts mehr übriggeblieben. Schwarze Kugeln flogen über den Köpfen der panischen Astralwesen herum und Kuriphoton versuchte verzweifelt, die Kinder vor ihnen zu beschützen, die sich auf dem Boden zusammengekauert hatten und vor Angst zitterten. Das kleine Monster flog über ihren Köpfen und jede der schwarzen Kugeln bekam einen Tackle oder einen Energiestrahl ab, sobald sie in die Richtung des weinenden Nachwuchses zuckte. Zwischen den Bäumen erschienen nun auch die ersten Hüllen und ihre kreischenden Schreie ließen Kaitos Nackenhaare sich aufstellen. Nur Sekunden brauchte der Duellant, um die Situation zu erfassen. Er stürzte vor, hob seine Duel Disk und zog eine Karte aus seinem Deck.

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Das wars. :D

Das war im Übrigen das letzte fertige Kapitel. Deshalb kann ich euch nicht versprechen, dass das 13. Kapitel bis nächsten Samstag fertig wird. Ich werde es aber versuchen. Allerdings machen unsere Helden mir gerade ein paar Probleme. Drückt mir die Daumen. :)

Ich freue mich wie immer über Kommentare, konstruktive Kritik und Favoriteneinträge.
 

Grüße und Kekse,

euer Ita



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-11-18T15:49:46+00:00 18.11.2014 16:49
Das Kapitel war großartig und cool. *-*


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