Prolog
„Tobio!“
Eine schrille Stimme ließ den jungen Genin erwachen. Es war niemand anderes als seine Mutter. Ein kurzer Seufzer entfuhr ihm, ehe er sich von seinem Bett erhob, doch erst nach dem Anziehen seiner Sandalen wurde Tobio bewusst, was heute für ein Tag war. Aufgeregt sog er Luft ein und schnappte sich seine restlichen Klamotten. Nachdem er die Treppen hinunter stolperte, rannte er an seiner Mutter vorbei und wollte schon gehen, doch so leicht machte sie es ihm nicht. Sie wusste, wie tollpatschig ihr Sohn war und wie sehr er sich auf diesen Tag freute.
„Aka-chan“, murmelte sie langsam, was bedeutete, dass sie sauer war. Augenblicklich tapste ihr Sohn einen Schritt zurück und umarmte seine Mutter. Als er sich löste, hielt sie ihm ein Bentô vor die Nase. Peinlich berührt drehte Tobio seinen Kopf weg und zog die Unterlippe hoch.
„Ich bin kein Kind mehr, Okaa-san!“, behauptete er und verschränkte beleidigt die Arme. Er würde es nie zugeben, aber er mochte die Art und Weise, wie seine Eltern ihn behandelten. Im Gegensatz zu seinem Mitschüler, Isamu, spürte er noch die Liebe.
Isamu Kaze lebte in einer sehr strengen Familie, die in den letzten Jahren sehr leiden musste. Im Alter von acht Jahren verlor der junge Kaze seine Mutter und hörte auf, über sie zu reden. Schon im Alter von neun lernte er medizinische Jutsus, was ihn mehr als beliebt bei den Lehrern machte, wie auch in vielen anderen Dörfern. Doch die harte Arbeit konnte niemals seinen kaltherzigen Vater überzeugen, weswegen er sich fast selbst mit seinem Training zerstörte. Doch darüber machte sich Tobio keine Sorgen, viel mehr über den Hass auf den Uchiha und den Koto Clan. Wie oft hatte er seinen Hass schon Rina fühlen lassen? Sie gingen beide in dieselbe Klasse, saßen beide neben Sasuke Uchiha, hatten aber verschiedene Meinungen über diesem.
Rina war ein unauffälliges Mädchen.
»Angeblich hat Rina-san das Kekkei genkai ihrer Mutter, vererbt bekommen. Das Shoton, also Kristall-Element,... pah, alles Gerüchte...«
Ihre Zuneigung zu Sasuke zeigte sie offen, weswegen sie sich mit Sakura und Ino zerstritten hatte und nun eine Rivalität anfing. Ihre Mutter starb ebenfalls, als sie im Alter von acht war. Doch ihr Vater liebte sie sehr, wollte ihr Talent immer fördern. Dabei war sie in den ersten drei Jahren auf der Ninja-Akademie einer der schlechtesten Anwärter. Was wiederum der Grund war, weswegen sie oft von anderen Schülern geärgert wurde.
Aber dafür Interessierte sich Tobio nicht wirklich, er hatte kaum etwas mit ihnen zu tun. Würde es wahrscheinlich auch nie. Heute ist der Tag der Tage, an dem die Team-Einteilung stattfinden wird. Es wäre doch gelacht, wenn der dritte Hokage, ein guter Freund von dem jungen Susetsu, nicht Iruka gesagt hätte, dass Tobio mit zwei coolen und total ruhigen Personen in ein Team kommen sollte. Errötet hielt der Dunkelhaarige sich die Wangen.
„Hi-Hinata-chan...“, piepste er hoffnungsvoll. Zurecht, denn er mochte sie, mochte sie mehr als die anderen Mädchen. Lauerte ihr auf, beobachtete sie, fühlte eine Verbundenheit, obwohl sie nie miteinander sprachen.
„Tobio! Träum' nicht, du musst los“, riss ihn seine Mutter barsch aus den Gedanken. Stumm nickte er und lief los, in der einen Hand sein Bentô, in der anderen sein Stirnband. Er erreichte die Akademie, ein großes Schild verdeckte das Konoha-Erkennungszeichen, auf dem stand:
Team-Einteilung der Genin. Herzlichen Glückwunsch!