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Wir werden Helden

Bande der Freundschaft
von

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Gefangen in einem Traum

„Laaan!“, rief Nolan immer wieder in die Einsamkeit des Waldes hinein.

Er war so schnell er konnte diesem Leuchten des vermeintlichen Glühwürmchens nachgerannt, bis er es aus den Augen verloren hatte und einfach nur noch ziellos in irgendeine Richtung lief, in der Hoffnung einem seiner Freunde zu begegnen. Egal wie lange er suchen musste, er würde nicht so leicht aufgeben!

Als er gerade noch rechtzeitig über eine, im Weg liegende, Wurzel sprang bemerkte er nicht, wie sich aus der Dunkelheit direkt vor ihm eine menschliche Gestalt hervorhob. Ehe einer von beiden in irgendeiner Form reagieren konnte, knallte Nolan mit voller Wucht gegen die aus dem Nichts aufgetauchte Person und beide schwankten nach hinten, wobei nur Nolan mit den Zähnen knirschte und ein lautes „Autsch“ dazu äußerte.

„Hier steckst du also, No“, erklang eine ihm bekannte Stimme erleichtert. „Ich dachte schon, nun wärst du mir auch noch verloren gegangen.“

„Lan?“ Schnell hatte Nolan den Schmerz des Zusammenstoßes völlig vergessen.

Tatsächlich, es war Landis, der lächelnd vor ihm stand, als sei er niemals fort gewesen. Dieser klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und nickte ihm bestätigend zu. „Natürlich bin ich es, wer sonst? Warum rennst du denn auch einfach ohne etwas zu sagen davon? Hast du etwa Xeldrite gesehen?“

„Uhm.“

Warum? Warum er einfach ohne ein Wort losgestürmt war?

Für einen kurzen Moment dachte Nolan seit langem genau über eine passende Antwort nach, fand aber dann doch recht zügig eine auf die Frage. „Glühwürmchen! Genau, ich habe ein Glühwürmchen gesehen und bin diesem gefolgt, um es zu fangen!“

Ein ernster Ausdruck legte sich über das Gesicht von Landis, beinahe schon empört über diese Antwort, was Nolan ein wenig verunsicherte.

„Was hast du, Lan? Du schaust so komisch. Hast du etwa schon vergessen was es bedeutet, ein Glühwürmchen zu fangen? Dabei hast du es vorhin noch selbst gesagt.“

„Das ist Schwachsinn, Nolan. Hier in diesem Wald gibt es keine Glühwürmchen, du wirst geträumt haben“, beteuerte Landis überzeugt und drehte ihm den Rücken zu. „Lass uns lieber weitergehen und suchen, wonach wir wirklich gesucht haben. Oder hast du das etwa vergessen?“

Wie versteinert stand Nolan da und fühlte sich nicht dazu in der Lage, darauf etwas zu erwidern, obwohl er den Grund für ihren Aufenthalt in diesem Wald selbstverständlich noch deutlich vor Augen hatte. Doch die Worte seines Freundes hallten mehrmals in seinem Kopf wider.

Irgendetwas stimmte hier nicht.

Irgendetwas stimmte nicht mit Landis.

Er würde nie so mit ihm reden und sich ihm gegenüber so verhalten, oder? Nein, dessen war er sich sicher, denn Landis sprach ihn für gewöhnlich nur mit Spitznamen an. Dennoch hatte er keine Ahnung, was er jetzt tun sollte oder eher gesagt hielt ihn irgendwas in diesem Wald davon ab, an der Richtigkeit dieser Situation und an seinem Freund zu zweifeln.

Als Landis bemerkte, dass er ihm nicht antwortete und wie festgewurzelt dastand, kam er zu ihm zurück. „Was ist los mit dir? Fühlst du dich nicht gut? Vielleicht sollten wir eine Pause machen?“

„Eine Pause?“, wiederholte Nolan eher abgeneigt, gab dem Vorschlag dann aber doch eine Chance. „Ja. Ich denke, eine Pause wäre ganz gut.“

Seltsam erfreut über dessen Zustimmung deutete Landis auf ein gemütlich wirkendes Plätzchen zu ihrer Rechten. „Oke, dann lass uns etwas Holz für ein Feuer sammeln und dort Pause machen. Wir können auch später noch weitersuchen.“
 


 

***
 


 

Etwas Weiches schmiegte sich an die linke Wange von Landis und gab besorgte Laute von sich. Selbst im Halbschlaf wusste er gleich, um was oder besser gesagt wen es sich dabei handelte.

„Alo?“, murmelte er verschlafen und öffnete langsam die Augen.

Das Kätzchen war sichtlich froh über sein Erwachen, denn es schleckte ihm über die Wange. „Miau! Miau!“

„Hey, das kitzelt!“ Während er sich vom Boden aufrecht hinsetzte, nahm er Alona auf den Schoß und streichelte sie hinter den Ohren. „Dir geht es gut, dass freut mich.“

Kaum wandte er den Blick von dem Kätzchen ab, verschlug es ihm beim Anblick seiner Umgebung glatt die Sprache.

Landis befand sich mit Alona in einem riesigen, kreisförmigen Raum, in dessen Mitte eine Säule bis durch die Decke ragte. Von der Stimmung her erinnerte es ihn an eine Art Tempel oder Ruhestätte, auch wenn er solche Orte bisher nur aus einigen Büchern von Kenton kannte, die er einigermaßen interessant gefunden hatte. Vielleicht könnte es sich auch um einen Brunnen handeln, doch das hielt er für unwahrscheinlich.

Die Wände waren zwar alt und verfallen, strahlten aufgrund der künstlerischen Bilder, die jeden noch so kleinen Winkel ausfüllten, eine gewisse Erhabenheit aus, auch wenn man die einzelnen Malereien kaum noch erkennen konnte. Sie schienen so was wie eine Geschichte zu darzustellen.

Seine Mutter hatte ihnen einmal erzählt, dass man damals für besondere Persönlichkeiten solcherlei Grabstätten errichtet hatte, die sogar mit allerlei Schätzen gefüllt und mit Fallen ausgestattet wurden, damit niemand deren Ruhe stören konnte. Möglicherweise war das ja so eine Grabstätte? Aber wie war er hier hinein gekommen, falls es wirklich eine sein sollte?

Weit und breit war keine Tür oder ein Fenster zu entdecken. An einer Wandseite stand nur ein Alter mit verdorrten Blumen und abgebrannten Kerzen sowie ...

„Ria?!“

... Oriana, die an den Altar gelehnt saß und anscheinend nicht bei Bewusstsein war. Sofort sprang Landis auf und eilte zu ihr rüber, wobei Alona sich an seinem Oberteil festkrallte. Bei ihr angekommen kniete er sich neben sie und prüfte erst einmal, ob sie noch atmete.

„Puh, sie atmet noch. Aber ...“

Sich von seinem Oberteil lösend, landete das Kätzchen sicher auf den Pfoten und schmiegte sich besorgt an Oriana. „Miauuu.“

Sie war eiskalt. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Wieso fühlte sie sich so kalt an? Nun, wenigstens hatte er sie endlich gefunden, dass war immerhin schon ein großer Fortschritt.

Er zog sein Oberteil aus und legte es ihr über, etwas Besseres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein, doch er sollte sie lieber schnellstmöglich zu einem Arzt schaffen, was auch immer mit ihr los war. Aber wie sollten sie hier rauskommen? Und was war mit Nolan?

Obwohl er die letzte Frage nicht laut ausgesprochen hatte, bekam er eine unerwartete Antwort darauf. „Das Menschenkind befindet sich in einem von mir erschaffenem Traumzustand, der ewig währt.“

„Diese Stimme ...“

Zögernd lenkte er seinen Blick seitlich nach oben und erschrak, als er dort jenen Geist über den Altar schweben sah, welcher ihnen zuvor im Wald vor diesem Grabstein erschienen war: Xeldrite!

Ihr Erscheinen versetzte Landis augenblicklich in Panik und er zog Oriana mit sich, um genügend Abstand zu diesem Geist zu gewinnen. Selbst wenn es nicht viel ändern würde, fühlte er sich dadurch ein bisschen sicherer.

Unterdessen stellte Alona sich, wie beim letzten Mal, schützend zwischen die Fronten. „Miau!“

Über das Verhalten dieser Sterblichen lachend, erhob sie nochmals das Wort. „Da es dir gelungen ist, dich aus meinem Traum zu befreien, muss es also wirklich so sein. Du bist also wahrhaftig kein gewöhnlicher Sterblicher.“

Ein Anflug von Neid schwang in ihrer Stimme mit, jedoch glaubte Landis eher so was wie Trauer verspürt zu haben, während sie das sagte. „Wenn ich deine Seele verschlinge, sollte ich somit endlich dazu in der Lage, mich zu befreien und ...“

„Die Welt zu zerstören?!“, unterbrach er sie unbewusst und aus einem Reflex heraus. „Warum willst du denn unbedingt die Welt zerstören? Das ist nicht richtig!“

Seinen Worten schenkte Xeldrite kein Gehör, sondern verblasste stattdessen allmählich. „Du solltest dir lieber um dich selbst Gedanken machen. Jetzt, wo du aus dem Traum erwacht bist, wirst du hier jämmerlich verhungern und sterben, denn dein besagter Freund namens Nolan wird als gewöhnlicher Mensch niemals dazu in der Lage sein, sich aus meinem Traum zu befreien. Menschen sind nicht dazu fähig, sich gegen ein derartiges Überwesen wie mich zu behaupten. Ihr seid selbst Schuld, ihr habt meinen Wald betreten.“

Gerade als Landis sie etwas fragen wollte, zuckte Oriana in seinen Armen leicht zusammen und zog seinen Blick auf sich. Langsam öffnete sie halb die Augen, was offenbar äußerst anstrengend für sie war, denn ihr Atem wurde schwer.

„Ria? Kannst du mich hören? Sag doch was.“

„Miau!“, stimmte Alona mit ein und flitzte sogleich aus ihrer Position zu ihnen hinüber.

Sie wird dir kaum antworten können“, erklärte Xeldrite, mit gleichgültiger Stimme. „Ich habe ihre Seele fast vollständig verschlungen. Deinem Freund bleibt also nicht mehr viel Zeit, dir ebenso wenig. Ich werde unsere Wette gewinnen.“

Ihre Seele war fast vollständig verschlungen? Das alles fing an verrückt zu werden, aber es war kein Traum. Dafür fühlte es sich zu echt an. Davon abgesehen verriet ihm ein Blick in ihre halb geöffneten, leeren Augen, dass ihre Zeit in der Tat abzulaufen schien.

Bevor Xeldrite vollkommen verblasste, zeigte sie in eine Richtung. „Hinter der Säule liegt dein Freund und träumt. Du solltest dich von ihm verabschieden ... Landis.“

„Was?“

Ihrem Fingerzeig folgte er mit den Augen, legte Oriana behutsam zu Boden und bewegte sich mit einem hämmernden Herzen in die von dem Geist angedeutete Richtung. Hinter der Säule versteckt lag, genau wie sie es gesagt hatte, Nolan, der friedlich schlief.

Landis beugte sich zu ihm runter und schüttelte ihn vorsichtig. „No?“

Keine Reaktion. Mit Sicherheit würde er ihn auch nicht ohne weiteres aufwecken können. Trotzdem musste er es irgendwie versuchen, also schüttelte er ihn noch einmal kräftiger.

„No! Du musst aufwachen, hörst du? Ich hab Ria und Alo gefunden, wir warten auf dich! Du verpasst den ganzen Spaß hier!“

Wieder keine Reaktion. Stille eroberte die Umgebung.

Umringt von Mauern, eingesperrt in einer Art Grabstätte eines bösen Geistes, der ihre Seelen verschlingen wollte und auf sich allein gestellt, ohne jegliche Hilfsmittel. Noch dazu tickte die Zeit, von der sie nicht mehr allzu viel übrig hatten, unaufhaltsam weiter.

Bis jetzt waren sie durch ihre Abenteuerlust und Neugierde ja schon in allerhand schwierige Situationen geraten, aber diese hier war mit Abstand die aussichtsloseste überhaupt. Sollten sie jemals lebend hier rauskommen, würde ihnen diese Geschichte keiner glauben, außer seiner Mutter vermutlich, allerdings wäre es sicherlich mit einer Predigt verbunden.

„Ich werde jetzt nicht heulen“, sprach Landis sich selbst zuversichtlich Mut zu. „Wir sind Helden. Helden finden immer einen Weg. Helden geben nicht auf. Und No ist mein Freund, er wird mich nicht im Stich lassen.“

Kurz blickte er zu Oriana und Alona rüber, woraufhin er tief durchatmete, bevor er sich Nolan ein drittes Mal zuwandte und versuchte ihn zu wecken, indem er ihn durchschüttelte.

„No! Wach auf! Komm schon, du lässt dich doch nicht so leicht außer Gefecht setzen?! Ich weiß, du kannst das! Komm schon, No, bitte wach auf!“

Heimlich schwebte Xeldrite über ihren Köpfen im Schatten verborgen, von wo aus sie das Geschehen betrachtete. Wie konnten diese dummen Menschenkinder glauben, sich mit ihr anlegen zu können? Wie konnten sie nur glauben, dass Freundschaft und Wille allein stark genug wären, um alles zu überstehen?

Freundschaft war zerbrechlich. Freundschaft war kein Werkzeug, mit dem man seine Ziele erreichen konnte. Wie konnten diese Sterblichen nur so dumm sein? Wie konnte ihresgleichen einst dumm genug sein, um sich auf diese Wesen einzulassen? Gefühle wie Freundschaft und dergleichen kennenlernen zu wollen? So dumm ...

Und doch bin ich es, die ihr Dasein gebunden an diesem trostlosen Ort fristen muss, bis in alle Ewigkeit. Dafür werdet ihr büßen, ich werde ihnen niemals verzeihen!“

Ja, sie würde ihnen das wahre Gesicht ihrer ach so geschätzten Freundschaft zeigen. Sie würde ihnen zeigen wie schmerzhaft Freundschaft sein konnte, wenn sie sich gegen einen richtete, damit ihnen bewusst werden würde, dass sie zu Unrecht bestraft wurde.
 


 

***
 


 

Nolan hatte sofort gemerkt, dass etwas anders an Landis war. Zwar mochte er seinem Freund bislang fast täuschend ähnlich gewesen sein, doch dies war auf keinen Fall der richtige Landis. Dahinter steckte doch ohne Zweifel diese Xeldrite, anders konnte es ja nicht sein! Deshalb musste er diesen falschen Landis zur Rede stellen.

„Werden wir sterben, Lan?“, fragte er monoton, als wäre diese Frage nichts Neues für ihn. „Äh, ich meine, eigentlich wollte ich was anderes sagen, glaub ich.“

Nachdenklich blickte Landis ihn an. Diese Eigenschaft entsprach wiederum dem echten Landis. Schließlich holte dieser einmal tief Luft, ehe er die erdrückende Stille zwischen ihnen brach.

„Weißt du, No ...“, erwiderte er so leise, dass man es beinahe überhört hätte.

„Hm?“

„Keine Ahnung.“

Wie auf Stichwort entspannten sich Nolans Gesichtszüge und er sah wieder genauso unbeschwert aus, wie man es von ihm gewohnt war.

„Ah, dann ist ja gut.“

Landis neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Was sollte diese komische Frage? Bekommst du etwa langsam Zweifel und bereust es?“

Die Art wie er dies sagte versetzte ihm einen Stich. Es klang nahezu vorwurfsvoll und verächtlich. Hatte er etwa was Falsches gesagt? Warum verhielt sein Freund sich plötzlich so abweisend?

Nein, es war nicht der echte Landis, stimmt. Dieser Kerl da war nicht echt.

„Ach, eigentlich nichts.“ Grinsend legte Nolan beide Hände hinter den Kopf, während er sich wieder an den Baum hinter sich anlehnte. „Ich dachte nur, diese Frage jetzt stellen zu müssen, aber eigentlich wollte ich was anderes ansprechen. Ich weiß nur nicht mehr was.“

Überfordert rieb Nolan sich die Stirn. In seinem Kopf herrschte gerade absolutes Chaos und er wusste nicht mal warum.

Manche Dinge, die er wie gewohnt dahersagte, wollte er gar nicht sagen. Normalerweise tat und sagte er viele Dinge spontan, aus diesem Grunde war es auch nichts allzu ungewöhnliches, aber er wollte doch etwas Bestimmtes ansprechen, was Landis betraf, was war es noch mal? Vor nicht ganz einer Minute wusste er es noch ...

Sein Freund musste über Nolan schmunzeln. „Nette Ausrede, No. Aber warum gibst du nicht einfach zu, dass du eifersüchtig auf Oriana bist?“

Eifersüchtig auf Oriana? Er konnte seinen Ohren erst nicht trauen, doch Landis sah ihn so enttäuscht an, dass er es sich wohl kaum eingebildet haben könnte. „Ich und eifersüchtig auf Ria? Nun ich ... ich ... ich weiß es nicht. Bin ich das?“

Ratlos starrte Nolan ins Feuer und suchte in seinem Inneren nach der Wahrheit. War er jemals eifersüchtig auf Oriana gewesen? Gab es da einen Grund für? Sie war doch auch seine Freundin, er verstand sich gut mit ihr und mochte sie, auch wenn sie ab und zu genervt von ihm zu sein schien, aber das war irgendwie jeder. Außer Landis.

Hatte er Angst ihn zu verlieren?

„Natürlich bist du das. Wieso wärst du sonst mitgekommen?“, weitete sein Gesprächspartner das Thema aus. „Ich habe deinen Blick bemerkt, als wir vor dem Wald standen und ich sagte, es würde hier schließlich um Ria gehen, weißt du noch?“

Als sie vor dem Wald standen? Richtig, da hatte er auch einen leichten Stich verspürt, das war also die Eifersucht auf Oriana gewesen?

Auch wenn es wahr sein sollte, war er doch auch aus einem anderen Grund mitgekommen. „Egal, wie schlecht die Chancen für uns standen, dass hat uns noch nie davon abgehalten, dem Ruf als Helden gerecht zu werden, oder?“

„So, du wolltest also nur dem Ruf als Held gerecht werden, das ist alles?“, hakte Landis nach, wobei er wieder diese Verachtung in der Stimme trug.

Völlig durcheinander stand Nolan auf und lief unruhig im Kreis. „Nein, natürlich nicht nur deswegen! Ria ist doch auch meine Freundin! Es ist nur, du hast dieses Feuer in den Augen. Schon seit wir losgegangen sind. Es ist anders als bei einem unserer üblichen Heldentaten, viel leidenschaftlicher. Als wärst du mit Leib und Seele dabei.“

Seufzend kratzte Landis sich am Kopf und tat so, als wäre dies ein hoffnungsloser Fall. „Bin ich auch.“

Genau, das war es! Eben das war er halt nicht, mit Leib und Seele dabei. Nicht dieser Typ, der gerade hier saß und versuchte ihm einzureden, er wäre eifersüchtig oder sonst was. Dieser Landis hatte nicht dieses Feuer in den Augen, dieser hier war ...

„Du bist nicht der echte Landis!“, schrie er ihm entgegen und keuchte erschöpft, da es aus irgendeinem Grund unglaublich schwer war, diese Worte auszusprechen.

„Oh je, so eine blöde Ausrede konnte ja nur von dir kommen. Du gehst mir echt auf die Nerven, Nolan.“

„D-Das ist keine Ausrede ... ich ... ich gehe dir auf die Nerven?“

Langsam wusste Nolan selbst nicht mehr, was nun der Wahrheit entsprach und was nicht. Warum verachtete ihn sein bester Freund auf einmal so sehr? Warum sagte er diese gemeinen Dinge?

Nolan wich langsam zurück, hielt sich seinen pochenden Kopf und nahm die Stimme von Landis nur noch verzerrt war.

Du dachtest, wir seien Freunde? Lächerlich. Ich habe gehofft, mit deiner Hilfe würde ich mehr Beachtung kriegen, aber das war ein Fehler. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich dich nicht mehr loswerden würde. Ich wollte Oriana alleine retten und als Held dastehen, doch du musstest dich ja, wie so oft, aufdrängen und uns wie üblich in Schwierigkeiten bringen. Schau dir doch an, wo wir deinetwegen gelandet sind! Deinetwegen hab ich immer nur Ärger am Hals!“

„Du wolltest alleine als Held dastehen?“, nuschelte Nolan vor sich hin. „Mein Lan würde nie aus Eigennutz handeln. Er ...“

Ein Versprechen. Er hat ihr sein Wort gegeben, sie vor allem zu beschützen und für sie da zu sein, wenn sie Hilfe brauchte. Das Versprechen ...

Obwohl er sich wegen der heftigen Kopfschmerzen kaum noch konzentrieren, geschweige denn stehen konnte, suchte er einen intensiven Augenkontakt und trat wieder näher an die Person heran, die sich für Landis ausgab und nahm ihre Hand.

„Ich weiß nicht wer du bist, aber warum versuchst du uns auseinander zu bringen?“, fragte Nolan, in einem erschreckend ruhigen Ton, während er innerlich mit dem Schmerz kämpfte. „Du hörst dich so traurig an. Wenn du mir erzählen würdest was los ist, könnte ich versuchen dir zu helfen.“

Wie?! Bitte?!“ Verunsichert stieß der falsche Landis ihn grob von sich. „Wie ist das möglich?! Ein gewöhnlicher Mensch kann nicht aus diesem Traum entkommen, wieso also?! Und was soll dieses Mitleid?! Du müsstest mich hassen!“

Schlagartig würde der gesamte Wald in helles Licht getaucht ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Flordelis
2014-09-10T11:32:43+00:00 10.09.2014 13:32
Woah, der falsche Landis am Anfang und sein Umgang mit No, jagen mir immer wieder eine Gänsehaut ein. :<
Mir tut No an der Stelle so leid. D;

> Oke
War das eigentlich Absicht oder ist das ein Schreibfehler?

> Nun, wenigstens hatte er sie endlich gefunden, dass war
dass --> das

Ach, Ria. =/
Meine arme Kleine, die hier reingeraten ist. TT________TT

> doch er sollte sie lieber schnellstmöglich zu einem Arzt schaffen
Jii könnte bestimmt in den Wald! :,D
Jii: Warum sollte ich das wollen?
Alo: :<

> „Warum willst du denn unbedingt die Welt zerstören? Das ist nicht richtig!“
SO ... niedlich. ♥
Kieran: ... Aber er hat doch recht, es ist wirklich nicht richtig. o_O
Alo: Darum geht es ja nicht. D;

> dein besagter Freund namens Nolan wird als gewöhnlicher Mensch niemals dazu in der Lage sein, sich aus meinem Traum zu befreien
Alo: No ...
Kieran: Ein gewöhnlicher Mensch ...
Alo: ...
Kieran: ...
Beide: *in schallendes Gelächter ausbrech*

> Ihr seid selbst Schuld, ihr habt meinen Wald betreten.
Und dabei all meine Schilder übersehen! ò_ó

> Gerade als Landis sie etwas fragen wollte, zuckte Oriana in seinen Armen leicht zusammen und zog seinen Blick auf sich. Sachte öffnete sie halb die Augen, was offenbar äußerst anstrengend für sie war, denn ihr Atem wurde schwer.
Ich will Ria anquietschen. X3
Deine Ria ist immer so süß, selbst wenn sie nicht mal wirklich bei Bewusstsein ist.
... Ist es seltsam, dass ich das süß finde?

> Umringt von Mauern, eingesperrt in einer Art Grabstätte eines bösen Geistes, der ihre Seelen
verschlingen wollte und auf sich allein gestellt, ohne jegliche Hilfsmittel. Noch dazu tickte die Zeit, von der sie nicht mehr allzu viel übrig hatten, unaufhaltsam weiter.

Klingt spaßig... wirklich. :,D
Armer junger Lan, so klein und schon so eine schlimme Situation vor sich. :<
Kieran: Das macht ihn stärker für später.
Alo: Er vergisst die Ereignisse doch. >_<
Kieran: ... Tja, tough luck.

> Sollten sie jemals lebend hier rauskommen, würde ihnen diese Geschichte keiner glauben, außer seiner Mutter vermutlich, allerdings wäre es sicherlich mit einer Predigt verbunden.
Und Kieran, aber der würde Nolan für immer Hausarrest geben. :,D

Ich finde es immer noch GROSSARTIG, wie du diese Zeitschleife dargestellt hast, ohne sie irgendwie langweilig werden zu lassen! Das ist so toll! Ich bin heute noch davon begeistert.

So wie ich das sehe, fehlt ja nur noch das Thema „Freundschaft ist doof“ in „Sternentränen“, damit du in jedem Teil dasselbe Thema behandelst. ;D
Aber ich finde es irgendwie auch immer sehr süß, es passt einfach zu No und Lan.
So wie Kieran immer das Thema „Opfer“ behandelt.

> Mein Lan würde nie aus Eigennutz handeln.
*quietsch* Er hat "Mein Landis" gesagt! ♥♥♥

> Du hörst dich so traurig an. Wenn du mir erzählen würdest was los ist, könnte ich versuchen dir zu helfen.
Alo: TT_____________________TT
Kieran: Ich habe genau die richtige Entscheidung getroffen. Nolan ...

Ach, Xeldrite... No kann einfach nicht wirklich hassen. <3
Er ist immer richtig liebenswert und liebt alle~.
Kieran: Auch die Dämonen. Was gut so ist.


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