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Diesem Einen will ich #Follow

Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?
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105. Viel Getummel auf dem Rummel

Nun hatte ich den Salat. Und zwar einen bunt Gemischten mit allem Drum und Dran. Das hatte ich mir wirklich anders vorgestellt. Aber was sollte ich nun noch dagegen unternehmen?

Eben. Ich konnte nichts tun. Alles ging drunter und drüber. Und nebenher auch noch irgendwie den Bach runter. Zumindest was meine Pläne für die nähere Zukunft betraf. So war aus dem kleinen, bescheidenen Liebesnest, was ich aus meinem Apartment machen wollte, zuerst eine winzige Familienwohnung, dann eine WG und schließlich ein Privat-Krankenhaus geworden. Und alles innerhalb von nur zwei Tagen. Das sollte mir mal jemand nachmachen! Wobei ich demjenigen nicht die Umstände wünschte in denen dies alles zustande gekommen war.

Das Liebesnest musste der Familienwohnung weichen, da ein gewisser Zwergenkönig es für notwendig gehalten hatte, ohne mein Wissen, seine beiden Neffen mitzubringen, welche nun auch in meiner Welt beheimatet waren. Die WG entstand aus der Not heraus, weil Thorin den guten Bofur schlichtweg bei mir vergessen hatte. Und der freundliche Mützenzwerg war am Ende dafür Verantwortlich, dass ich ein Privat-Hospiz mit persönlicher Krankenschwester und Säuglings Station hatte.

Wirklich. Ich hatte bei weitem keine Ahnung gehabt, dass man vierzig Quadratmeter so flexibel gestalten konnte. Da würde eine gewisse, blonde, korpulente Raumgestalterin beim Fernsehsender Radio-Television-Luxemburg vor Neid platzen. Nun gut. Meinen Segen hatte sie dabei. Sie brauchte sich nur mit den Problemen herum schlagen in welche Richtung sie die einfarbige, gleichseitige Vase ohne Muster in die Kamera zu drehen hatte, damit das Ganze für den Zuschauer nach Professionalität aussah.

Solche Sorgen hätte ich gern gehabt. Aber ich war mit etwas anderem beschäftigt. Nämlich damit keine Beschäftigung zu haben. Zumindest nicht viel. Dafür konnte ich mich bei meinen Mitbewohnern und meiner Krankenschwester bedanken. Sicher, sie hatten es nur gut mit mir gemeint. Am Anfang dachte ich auch noch irgendwie, es würde nicht so schlimm werden und ich bräuchte nur ein paar Stunden auf meinem Sofa verbringen, bis ich wieder aufstehen und meinem Alltag nachgehen konnte.

Im Endeffekt ein ziemlich naiver Denkfehler von mir. Aber die Hoffnung war ja stets die, die zuletzt starb. Wobei ich diese bereits am ersten Tag meiner Ruhepause hatte einsargen müssen.

Meine Krankenschwester kannte, was die pünktliche Einnahme von Medikamenten, wie auch die der Mahlzeiten betraf, keine Gnade. Besonders bei den Untersuchungen war sie sehr genau. Sie maß vorsichtshalber mehr als einmal meinen Blutdruck. Das hieß, sobald ich etwas geschlafen oder gegessen hatte, nahm sie umgehend das Messgerät zur Hand. Obwohl ich eine solche Maßnahme sehr überzogen fand.

Jeder Widerspruch wäre allerdings Zwecklos gewesen. Die Jungs passten in dieser Hinsicht auf, wie ein Rudel Wachhunde. Zwerge besaßen ein ungemeines Pflichtbewusstsein, wenn es um Mitglieder ihrer Familie ging. Und so eines war ich inzwischen. Fili gab sich dabei sehr viel Mühe. Obwohl ich ihn mehrfach darum bitten musste, mich nicht zu sehr zu verhätscheln. Doch wenn er es nicht tat, was meist dann der Fall war, wenn Jana sich per Handy bei mir meldete, um einfach mit ihm zu quatschen oder den genauen Treffpunkt für das Herbstfestival auszumachen, dann war es sein jüngerer Bruder. Zumindest wenn dieser sich von seiner kleinen Topfpflanze trennen konnte, die einen wunderschönen Platz an der bisher nicht vorhandenen Sonne auf dem äußeren Fensterbrett meines Balkons gefunden hatte. Anderenfalls leistete mir Bofur Gesellschaft. Zusammen mit klein Benny. Und diese Kombination, war ungemein anstrengend.

Ich mochte bald gar nicht mehr zählen, wie oft er mir von dem Moment berichtete, als sein Bruder Bombur zur Welt kam. Natürlich in allen Details, sodass ich ein mehr als unschönes Kopfkino ausbaden musste. Angefangen bei dem Einsetzen der starken Wehen seiner Mutter, über ihre Schmerzensschreie hinweg, bis zu dem Punkt als er ihn zum ersten Mal in seiner Wiege hatte liegen sehen.

In diesem einen wundersamen Augenblick, wie er es so schön zitierte, hatte er sich geschworen später selbst einmal eine Familie zu Gründen. Und das obwohl er noch nicht einmal ansatzweise in dem Alter für einen Zwerg gewesen war, wo er sich hätte entscheiden müssen.

Mir war nach alledem die Lust auf eigene Kinder wieder etwas vergangen. Denn wie er mir außer den Einzelheiten noch erläuterte, bekamen Zwerginnen nicht ohne Grund nur höchstens alle zehn Jahre Nachwuchs. Die Geburt sei eine solche Tortur, dass es mehrere Wochen dauern konnte bis die frisch gebackene Mutter auch nur einen Fuß neben das Wochenbett setzen konnte.

Na tolle Wurst. Und dann wollte Thorin mir so etwas zumuten. Ich wusste ja bereits aus Geschichten von anderen Müttern, dass eine Geburt bei Menschen schon nicht sehr reibungslos verlaufen konnte. Komplikationen über Komplikationen. Von schweren Blutungen, über Leistenbrücke, Dammrisse, bis hin zu einer Schwangerschafts-Vergiftung, die tödlich verlaufen konnte, wenn man sie nicht rechtzeitig erkannte. Dabei waren schon die Nebenwirkungen der neunmonatigen "Tragezeit", wie ich es nannte, nicht ganz ohne.

Stimmungsschwankungen, Sehschwäche, morgendliches anbeten des Porzelangottes, gestörtes Essverhalten und am schlimmsten Haarausfall und Kieferdeformierungen. Um Himmels Willen, NEIN! Mir wurde mehr als einmal schlecht bei dem Gedanken. Das würde ich doch nie und nimmer überleben. Nicht mal mit der modernen Medizin im Rücken. Da hatte der werte Herr Mittermeier schon recht, als er in einem seiner Comedy-Programme so schön sagte: "Wenn ihr feststellt, dass ich Schwanger bin, legt mich für neun Monate ins Koma und weckt mich erst, wenn das Kind da ist!"

Aber auch danach würde es nicht besser werden. Marina stand in Punkto "Geschichten zum Kinderkriegen" Bofur in nichts nach. Brühwarm erläuterte sie mir, was einer Mutter danach alles noch passieren konnte. Sie hatte ja viel gesehen und zum Teil miterlebt. Meist bei Kaiserschnitten, wenn sie mal kurzfristig als OP-Schwester hatte einspringen müssen. Frauen, die sich zuvor so über ihren Nachwuchs gefreut hatten, wurden schlagartig depressiv, wenn sie ihr Freudenbündel nur ansahen. Bei manchen ging es soweit, dass sie ihr Kind sogar töten wollten, nur um diese abweisenden Gefühle los zu werden. Wundinfektionen waren auch Gang und Gebe. Ein Arzt habe sogar mal versehentlich eine Klammer im Bauch einer Frau vergessen. Diese war schließlich erst Jahre später wieder entdeckt worden, da man besagter Dame auch noch vorgeworfen habe, sie würde simulieren oder eben noch etwas unter der OP leiden. Phantomschmerzen oder ähnliches.

Über solche Probleme hatte sich der Zwergenkönig selbstverständlich keinen Kopf gemacht. Gut, ich war mir sicher, dass er von den meisten Diagnosen, die man in meiner Welt inzwischen stellen konnte, gar keine Ahnung hatte. Aber dass es eine weit größere Belastung für meinen Körper werden konnte, als bei Menschenkindern, hatte er mit keinem Wort erwähnt.

Vielleicht auch um mich nicht zu sehr zu beunruhigen, ehe ich nicht wirklich tragend war. Nun ja, das hatten schließlich andere für ihn übernommen.

Da konnte mir meine werte Nachbarin im Nachhinein noch so gut zureden wie sie wollte, indem sie mir erklärte, dass es nicht zwangsläufig zu solchen Situationen kommen konnte. Dafür war es allerdings inzwischen zu spät. Meine Laune konnte das nicht wieder aufhellen. Im Gegenteil. Ich war nun mehr entschlossen denn je auf Nachwuchs zu verzichten. Das konnte noch gewaltig Krach bedeuten.

Aber um sich damit auseinandersetzen zu können, musste es ja erst einmal soweit kommen. Zunächst gab es andere Dinge, die mir schwerer im Magen lagen, als ein nicht vorhandenes Kind unter meinem Herzen.

Der Jahrmarkt um genau zu sein. Am Morgen des Samstags, wo es losgehen sollte, wachte ich vollkommen niedergeschlagen und erschöpft auf. Auch das war seit Tagen nicht anders. Der Traum von dem Birkenwäldchen und dem singenden Zwergenkönig auf der Waldlichtung wollte sich nicht aus meinem Unterbewusstsein verdrängen lassen. Er widerholte sich inzwischen in einer Nacht um die drei Mal. Und er lief stets gleich ab. Ich stand von dem Traumsofa auf, ging zwischen zwitschernden Vögeln, summenden Bienchen und weißen Baumstämmen hindurch, während ich dem Gesang folgte. Doch nur um am Ende festzustellen, dass ich wieder nicht ins hohe Gras treten konnte um Thorin wenigstens zu sehen. Das Einzige was sich änderte, war die Stimme, welche sich bei mir meldete, sobald ich an diesem Punkt angelangt war.

Sie wirkte von Nacht zu Nacht besorgter und erzählte mir immer etwas anders, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Der Traum war beim ersten Mal noch so schön gewesen und ich wollte ihn eigentlich aus meinem Gedächtnis streichen, als er anfing mich zu quälen. Dennoch klammerte ich mich auf der anderen Seite mit aller Macht daran, da er für mich die letzte Möglichkeit war, den Zwergenkönig nicht ganz zu vergessen.

Meine persönliche, nächtliche Hölle. Ein böses Spiel mit dem Feuer. Ich fürchtete irgendwann den Verstand dabei zu verlieren, wenn er nicht weiter ging oder ich mal etwas anderes zu träumen bekam. Was hatte das nur zu bedeuten? So oft hatte ich noch nie hintereinander von ein und demselben Ort geträumt. Geschweige denn von einer solchen Situation, in der ich fast verzweifelte.

Was hatte es nur damit auf sich? Es musste eine Erklärung für das alles geben. Irgendeine! Doch ich kam lediglich immer wieder zu dem Schluss, dass es möglicherweise nur Sehnsucht war. Und die hatte ich mehr als genug. Mir fehlte seine Nähe, die Berührungen seiner rauen, warmen Hände auf meiner Haut, seine ernste, mahnende Stimme in meinen Ohren und der Geschmack seiner innigen, leidenschaftlichen Küsse.

Ich gab ein tiefes, schwermütiges Seufzen von mir und leckte mir nachdenklich über die Lippen, während ich an meine Zimmerdecke starrte. Wieder eine Nacht ohne ihn herum gebracht, dachte ich erleichtert, bevor ich mich langsam aufrichtete. Ungewöhnlicher weise schliefen meine drei Mitbewohner noch, als ich mit tapsigen Schritten am Bett vorbei ins Badezimmer ging, um mich fertig zu machen. Aufstehen und laufen durfte ich seit dem vergangenen Abend wieder. Letzteres musste ich an diesem Tag ja auch. Vielleicht mehr als genug, aber dieses Mal würden mich die Zwerge wohl gewähren lassen. Denn mein Arzt hatte sich am späten Nachmittag desselben Tages noch bei mir gemeldet und versichtert, dass meine Werte sich wieder soweit normalisiert hatten, dass unserem Ausflug nichts im Weg stehen konnte.

Ein Glück! Endlich raus aus der muffigen, engen Bude und frische Luft geschnappt. Gut, frische Luft hätte ich auch durch die offenen Fenster haben können. Mir lag da doch eher die Bewegung am Herzen, welche meine Beine dringend notwendig hatten. Und nicht nur die.

Beim ersten Blick in den Badezimmerspiegel, wäre ich fast vor mir selbst erschrocken. Ich sah aus wie ein völlig übernächtigter Alkoholiker, nach einer heftigen Party. Meine Augenringe hätten nicht tiefer und dunkler sein dürfen, sonst hätte man mich womöglich für einen drolligen Pandabären gehalten. Wobei ich mit dem Verband doch eher an eine wieder auferstandene, entlaufene, ägyptische Mumie erinnerte.

Heiliger Strohsack! Höchste Zeit, dass ich etwas dagegen unternahm. So konnte ich auf keinen Fall vor die Zwerge treten. Die würden mich umgehend zurück aufs Sofa packen und eiskalt alleine zum Jahrmarkt losziehen oder Fili würde Jana schweren Herzens absagen, was ich ihm nicht wünschte. Er hatte sich so sehr darauf gefreut und noch vor dem Schlafengehen mit seiner Angebeteten derart heftig herum geturtelt, dass sein Bruder sich angewidert den Finger in den offenen Mund steckte und so tat, als wollte er sich an Ort und Stelle übergeben.

Der Anblick war so lustig gewesen, dass ich in mein Kissen beißen musste, um mich einem schweren Lachflash hinzugeben. Meine Güte. Das konnte noch schön werden. Wenn nicht wegen der vielen Fahrgeschäfte und Attraktionen, dann weil Kili, bezüglich dem übertriebenen Liebesgeflüster seines älteren Bruders, möglicherweise viel herumalberte.

Aber nicht nur Fili würde an diesem Tag mit weiblicher Begleitung unterwegs sein. Auch Bofur hatte mich noch am Vorabend fast auf Knien darum angebettelt, Marina fragen zu dürfen, ob er sie nicht auch einladen konnte. Ich hatte viel herum gedruckst und darüber nachgedacht, ehe ich ihm meine Zustimmung gab. Mir war zwar einerseits nicht ganz so wohl bei dem Gedanken, dass wir mit noch mehr Leuten da aufschlugen. Andererseits war ich meiner Krankenschwester für die gute Pflege und Haushaltsführung einiges schuldig.

Und ein bisschen Spaß hatte die junge Mutter ja auch notwendig. So war der Mützenzwerg blitzschnell nach meiner Einwilligung aus dem Apartment gestürmt, ohne noch ein weiteres Wort des Einwandes zuzulassen und hatte sie noch direkt vor dem Schlafengehen gefragt. Mich wunderte es in dem Moment, dass er beim Davonbrausen nicht noch eine dicke Staubwolke hinter sich her gezogen hatte. In den wenigen Stunden, welche die Beiden in meiner Wohnung zusammen verbracht hatten, waren sie sich mehr als nur einmal sehr nah gekommen. Meist wenn es um klein Benny ging. Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass der Knirps eventuell ein Grund für sie gewesen wäre, die Einladung abzulehnen. Nicht wegen ihm selbst, sondern weil ich mit meiner leicht getrübten Stimmung nicht noch ein Pärchen dabei haben wollte.

Kili hatte mir im Anschluss an meine Erlaubnis auch einen ungewöhnlich bösen Blick geschenkt. Es passte ihm genauso wenig wie mir. Doch bevor ich ihn beruhigen konnte, mit meiner Hoffnung, dass sie vielleicht absagte, machte Bofur mir diesen Gedanken mit einem Schlag zunichte, als er grinsend wie ein Honigkuchenpferd, mit federnden Schritten zurück gestiefelt kam.

Er brauchte nichts dazu sagen. Man sah ihm an, dass sie eingewilligt hatte. So würde es wohl oder übel einen Doppel-Pärchen-Ausflug mit zwei partnerlosen, Trübsal blasenden Gestalten im Schlepptau werden. Da hatte ich mir selbst ein riesen Ei ins Nest gelegt. Aber ich machte im Gegensatz zu dem dunkelhaarigen Jungen, gute Miene zum bösen Spiel. Bei dem Mützenzwerg waren die Liebesbekundungen bisher komplett aus geblieben. Er war immer höflich geblieben und nicht zu aufdringlich geworden, wenn seine Herzdame mal Hilfe gebraucht hatte.

Daran erkannte man wohl am deutlichsten den Altersunterschied bei Zwergenmännern. Thorin hatte sich mir gegenüber ja auch nicht wie ein liebestoller Rammler verhalten. Zumindest nicht in aller Öffentlichkeit. Aber das war eine andere Geschichte und gehörte an diesem frühen Morgen nicht in meine ohnehin schon trübsinnigen Gedanken. Ich musste munter werden und versuchen mich trotz der anstrengenden Nächte zu amüsieren. Aber zunächst klatschte ich mir eine ordentliche Ladung kaltes Wasser ins Gesicht.

Danach ging es mir schon ein wenig besser. Auch wenn mein Gesicht noch etwas anderes zum Ausdruck brachte. Das würde sich aber bestimmt geben, wenn ich etwas gegessen hatte. So schlurfte ich langsam aus dem Bad in Richtung Küche, wo ich bereits von einem reichlich verschlafenen und zerzausten Kili erwartet wurde, der gähnend auf der Bettkante saß und sich die Augen rieb.

"Morgen", murmelte ich ihm leise zu, womit ich es schaffte ihn auf mich aufmerksam zu machen. Er ruckte umgehend erschrocken mit dem Kopf hoch und blinzelte etwas verwirrt, als er mich im Raum stehen sah. "Cuna? Du... Du bist schon auf den Beinen?", fragte er und gähnte erneut. Ich nickte ihm mit einem zaghaften Lächeln zu und wandte mich anschließend der Küche zu, wo ich im Kühlschrank nach meinem Frühstück suchte. Dieser war nach der Einkaufstour von Richi und den Zwergen richtig gut gefüllt. Und das obwohl die Herren und ich schon einiges in den letzten Tagen verputzt hatten.

Doch wie es aussah, hatten die Vier fast den halben Laden ausgeräumt. So viel hatte ich gar nicht mit auf die Liste gepackt. Wahrscheinlich waren die Zwerge aber davon ausgegangen, dass wir genug Vorräte benötigten und hatten sich auf eigene Faust eingedeckt. Da durfte sich die Discounter-Kette wohl sehr gefreut haben. Und ich in diesem Moment ebenso. Denn ich hatte genug Auswahl. Ohne lange nachzudenken, schnappte ich mir einige Kleinigkeiten und legte diese schon mal auf meinen Küchentisch. Schließlich wollten meine drei Mitbewohner unter Garantie auch etwas essen, bevor wir aufbrachen.

Neben Kili wurden nun auch die anderen Beiden wach. Als sie mich herum werkeln hörten, rollten sie sich mit einigen verschlafenen Geräuschen aus den Federn. Nach vielen "Guten Morgen"-Wünschen und einem ausgiebigen Gähnkonzert, setzten wir uns zum ersten Mal seit dem Einzug zusammen an den Tisch um zu frühstücken. Anschließend verbrachten wir etwas Zeit damit uns anzuziehen und ausgehfertig zu machen.

Fili war ungemein hibbelig und vollkommen verpeilt. Das äußerte sich besonders darin, dass er zuerst seine Stiefel falsch herum anziehen wollte und wie im Zuckerrausch zwischen Bad und Wohnraum hin und her flitzte. Dabei nahm er weder Rücksicht auf meine Einrichtung, noch auf die anderen Personen, die ihm zufällig im Weg standen. Nachdem er schon seinen Bruder und Bofur mehrfach umgerannt hatte, musste ich ihn im Endeffekt stoppen, bevor er sich selbst noch in seinem Wahn wehtat. Oder eben die anderen zwei, die sichtlich genervte Gesichter machten.

"Fili! Fili! Stopp, stopp, stopp! Hör doch mal auf so durchzudrehen! ‘‘, meinte ich und ergriff hastig seinen Arm, als er zum gefühlt tausendsten Mal an mir vorbei kam. Leicht verwirrt durch meine plötzliche Berührung, blieb er wie angewurzelt stehen und blinzelte mich irritiert an.

"Ich... Cuna... Oh Mahal! Ich kann einfach nicht. Ich weiß nicht was ich tun soll. Was, wenn sie nicht kommt? Wenn ich sie nicht finde? Was soll ich tun?", fragte er aufgebracht, entriss seinen Arm meinen Griff und fasste mir blitzschnell an die Schultern, wo er mich ein wenig durchschüttelte. Sein Blick war vollkommen verklärt und fast schon ein wenig panisch. Er war buchstäblich kurz davor wahnsinnig zu werden.

Das konnte ich jedoch gut nachvollziehen. Immerhin war es so gesehen sein erstes Date außerhalb der Zeltstadt mit der Frau die er liebte. Da verlor selbst der standhafteste Mann ein bisschen den Kopf. Aber ich wusste genau wie ich ihn beruhigen konnte.

Ich hob ganz langsam und beschwichtigend die Hände, legte sie vorsichtig an seine Oberarme und sah ihm eindringlich in die Augen, bevor ich ihm ruhig und ermutigend antwortete: "Fili. Alles. Ist. Gut. Mach dir keinen Kopf wegen dem Treffen. Jana wird da sein. Ganz sicher. Wir haben eine Uhrzeit ausgemacht, einen Treffpunkt vereinbart, wo wir sie garantiert finden werden und wir sind alle bei dir. Du musst das nicht allein durchstehen. Jetzt komm erst mal wieder runter, atme tief durch und setz dich noch ein bisschen hin. So aufgekratzt kannst du ihr nicht gegenüber treten. Damit erreichst du nämlich nur das Gegenteil. Sie wird nervös, unsicher und am Ende versaut es euch beiden den Tag. Beruhig dich. Es wird schon gut werden. Vertrau mir."

Mit diesen Worten drückte ich meine Finger etwas fester auf seine kräftigen Oberarme, um ihm zu zeigen, dass er sich nicht verrückt machen musste. Und es wirkte. Ganz behutsam nahm er seine Hände von meinen Schultern, stapfte wortlos an mir vorbei und setzte sich mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper auf die nahe Bettkannte, wo er die Hände in seinem Schoß faltete, seine Augen schloss und mehrmals tief und geräuschvoll Luft holte.

Der arme Bursche war wirklich mit den Nerven am Boden. Aber ich vermutete, dass es Jana im selben Moment wohl nicht anders erging. So viele Wochen waren vergangen, dass sie einander gesehen hatten und das erste Treffen nach all dieser Zeit durfte einfach nicht in einem Fiasko enden. Dafür musste ich notfalls selbst sorgen.

Und mir lief bereits ein kalter Schauer den Rücken runter, wenn ich daran dachte, den Beiden einen Schubs in die richtige Richtung zu geben, damit sie einen schönen Tag miteinander verbrachten. Besonders, weil ich mich nicht nur um die zwei, sondern so gesehen um alle in der Gruppe kümmern musste. Wobei ich mir da weniger um Bofur, als vielmehr um Kili Gedanken machte.

Der Mützenzwerg würde mit Marina schon zurechtkommen. Aber Kili? Eigentlich brauchte gerade der dunkelhaarige Junge am meisten Zuwendung. Das merkte ich schon vor dem Aufbruch. Er war auf den Balkon gegangen und kümmerte sich ein bisschen zu intensiv um seine Blumen.

Meine Güte. Babysitten für Männer, die eigentlich vom Alter her meine Großväter sein konnten. Da konnte nichts Vernünftiges bei rum kommen. Aber zumindest hatte sich Fili nach den kleinen Atemübungen wieder soweit gefangen, dass wir endlich los konnten.

So packten wir munter unsere sieben Sachen zusammen, ehe wir das Apartment hinter uns ließen. Dieses Mal hatte ich aber vorsorglich einen Regenschirm mitgenommen, den ich in meine Handtasche stecken konnte. Der Wetterbericht hatte zwar angekündigt, dass es trocken bleiben und die Sonne scheinen sollte, aber nach den vergangenen Tagen wollte ich doch auf Nummer sicher gehen.

Im vierten Stock legten wir allerdings einen kurzen Stopp ein, damit Bofur seine Marina standesgemäß an ihrer Tür abholen konnte. Diese hatte es geschafft ihre Mutter kurzfristig dazu zu überreden auf Benny aufzupassen, damit sie mit uns gehen konnte. Schließlich war dieser ja noch viel zu klein, um sich an den lustigen Fahrgeschäften zu erfreuen. Das käme auch erst in späteren Jahren, wenn er laufen und mehr von sich geben konnte, als lediglich sinnfreies Gefasel. Ohne dieses Anhängsel würde es zumindest in einem Punkt entspannter zugehen und das erleichterte mein Gemüt etwas.

Allerdings mussten unsere Fünfergruppe den ganzen Weg zum Festplatz zu Fuß überwinden. Mit einem Auto hätten wir wahrscheinlich nur ein paar Minuten gebraucht, doch da weder Marina noch ich eines besaßen, und ich den Zwergen nicht zumuten wollte wieder in einem Taxi oder Bus herum zu gurken, blieb uns nichts anders übrig als zu laufen. Das dauerte zwar wesentlich länger, aber ich brauchte die Bewegung nach der endlos langen Bettruhe. Außerdem war das Wetter auf meiner Seite. Der Himmel war mit flauschigen, weißen Wölkchen bedeckt und erstrahlte in einem netten, freundlichen Spätsommer-Blau. Die Sonne kitzelte mit ihrer angenehmen Wärme meine Haut und eine sanften Brisen strich mir von Zeit zu Zeit durch mein Haar. Bisher lief zumindest Wettertechnisch alles gut. Das bedeutete aber auch, dass es voll werden würde. Folglich freute ich mich nicht ganz so sehr darüber, wie ich es sonst getan hätte. Meine Begleiter waren dahingehend wesentlich zufriedener. Ohne das kalte ungemütliche Nass von oben, stieg die Stimmung der Zwerge trotz des Marsches mit jeder Minute an. Sie plauderten munter miteinander, erzählten lustige Geschichten und vertrieben sich so die Langeweile. Selbst Kili ging es nicht mehr ganz so schlecht.

Nach gut einer halben Stunde, konnten wir in der Ferne bereits die ersten Anzeichen des Herbstfestivals erkennen. Es gab viele bunte Schilder an den Laternen, die uns den Weg wiesen und bald sah man auch ein gigantisches Riesenrad, das weit über die Dächer der Häuser hinaus ragte.

Außerdem wurden die Straßen und Gehwege zunehmend voller, sodass wir bald einige Probleme hatten zügig voran zu kommen. Man bekam den Eindruck, dass sämtliche Bewohner der Kleinstadt schon zu dieser frühen Zeit den Festplatz stürmen wollten. Na klasse. Ausgerechnet das, was ich nicht gebrauchen konnte. Ich hasste zu großes Gedränge bei derartigen Veranstaltungen. Das bedeutete immer lange Warteschlangen an den Attraktionen, Spiel-Buden und Imbissständen. Außerdem musste ich weit wachsamer sein, was meine Gruppe betraf. Wenn ich auch nur einen der Zwerge aus den Augen verlor, dann war ich mir sicher, dass es katastrophal enden konnte. Dementsprechend schnell schoss auch mein Blutdruck wieder in die Höhe, sodass ich meinen Herzschlag in den Ohren pulsieren hören konnte. Alles in mir spannte sich an. Ständig warf ich unruhige Blicke um mich. Ich kam mir vor wie im Verfolgungswahn. Dabei hatten wir noch nicht mal den Festplatzeingang erreicht.

Doch kurz bevor mir endgültig die Nerven durch gingen, legte sich zu meiner linken Seite eine Hand auf die Schulter. Ich zuckte kurz erschrocken zusammen und fuhr mit dem Kopf herum. Kili ging neben mir her und lächelte mich freundlich an. "Ganz ruhig, Schwesterchen. Wir passen schon aufeinander auf. Hast du selbst gesagt", murmelte er mir zu und drückte meine Schulter aufmunternd. Ich brummte daraufhin nur betreten, verzog leicht den Mund und schaute wieder nach Vorne. Er meinte es gut, das wusste ich. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich die Männer inzwischen recht gut kannte, wusste ich dass es nicht lange dauern konnte, bis wir voneinander getrennt wurden.

Und meine Vermutung bestätigte sich auch prompt, als Fili sich direkt nach den Worten seines jüngeren Bruders mit einem mal von uns los riss und mitten in die Leute rannte. "Fili?! Fili! Wo Willst du hin?! Komm zurück! Wir wollten doch zusammen bleiben!", brüllte ich ihm ungehalten hinterher, doch sein blonder Haarschopf war bereits mitten in der Masse verschwunden. Ach verdammt noch mal. Das war ja wieder sowas von klar. Bestimmt hatte er Jana oder jemand anderen gesehen, der ihr ähnlich war. Liebe machte definitiv blind und anscheinend auch taub, denn er reagierte auf nichts und gab auch keine Antwort. Ganz egal wie oft ich noch in die Richtung rief, wo er verschwunden war. Stattdessen erntete ich nur die genervten Blicke der Passanten, als ich mit einem missmutigen Stöhnen versuchte ihm zügig hinterher zu kommen. Die anderen folgten mir auf dem Fuß.

Es wurde geschubst, gedrängelt und teilweise sogar nach uns getreten, wenn wir irgendwo durch wollten. Von den wortreichen Beschimpfungen einmal ganz abgesehen, die ich allesamt konsequent ignorierte. Sollten die sich nur beschweren. Ich musste unseren entlaufenen, liebestollen Zwerg wieder einfangen. Und das so schnell wie möglich.

Schließlich gelangten wir auf ein Stück freie, gepflasterte Fläche direkt vor dem bunt leuchtenden Eingangsportal, wo wir ihn zu meiner Erleichterung fanden. Und er war nicht allein. Hinter seinem breiten Körperbau, erkannte ich bei näherem Hinsehen ganz deutlich einen weiteren blonden Haarschopf, der golden in der Morgensonne aufleuchtete. Tatsächlich hatte er sie, seine Jana durch all die Menschen erspähen und erreichen können. Nun standen sie Arm in Arm beieinander und küssten sich vor aller Augen sehr überschwänglich. Das war wirklich Wiedersehensfreude in Reinform. Ein wenig erweckte es in mir sogar den Wunsch, auch mal von Thorin so begrüßt zu werden.

Doch den Gedanken verwarf ich recht schnell, als ich auf die beiden Turteltauben zuging und dem Ausreißer absichtlich kräftig auf die Schulter klopfte. Dementsprechend verstimmt grummelte er vor sich hin und riss sich schweren Herzens von seinem Herzblatt los, um dem Störenfried, in diesem Falle mir, ordentlich die Meinung zu sagen. "Was fällt Euch ein mich zu stören?! Seht Ihr nicht dass ich... oh...", grollte er zunächst, bis er erkannte, dass ich mit verschränkten Armen hinter ihm stand und ungeduldig mit dem Fuß wippte. Jana blickte unterdessen etwas verwirrt an ihm vorbei schluckte schließlich gut sichtbar, als sie meine Erscheinung musterte.

Sie hatte mich ja auch seit Wochen nicht gesehen und mein Anblick war wohl nicht gerade sehr erheiternd. Das konnte ich gut verstehen, wo ich mich am Morgen im Spiegel noch vor mir selbst erschrocken hatte. Daher reagierte ich auch nicht ganz so ungehalten, wie ich es eigentlich vor gehabt hatte. Schließlich wollte ich sie ja nicht noch mehr erschrecken. "Hör mal, Fili. Wir haben doch vorhin noch klar und deutlich gesagt, dass wir uns nicht trennen wollen und jetzt rennst du Hals über Kopf davon. Das ist echt nicht in Ordnung", sagte ich und legte mit ernster Miene den Kopf schief.

Der anfängliche Ärger des jungen Zwergs war unterdessen schlagartig verraucht, sodass er etwas verunsichert schmunzelte, bevor er betreten den Kopf senkte und mit seinem Stiefel betreten über die Pflastersteine des Vorplatzes schabte. "Entschuldige, Cuna. Ich... Es ist nur so... ich...", stammelte er vor sich hin, doch weiter kam er nicht, da sich seine Liebste hinter seinem Rücken langsam hervor schob und ihm beruhigend den Arm tätschelte. "Ist schon gut, Fili. Ich glaube sie meint es gar nicht so böse", murmelte sie ihm beschwichtigend zu, ehe sie mit entschuldigender, aber auch vorwurfsvoller Stimme an mich gewandt fortfuhr, "Sei nicht so streng mit ihm. Wir haben uns so lange nicht gesehen. Ist doch verständlich, dass er so schnell wie möglich zu mir kommen wollte. Bei deinem Thorin wär das auch nicht anders. Wo ist der eigentlich? Kommt er noch oder habt ihr vergessen ihn einzuladen?"

Ich seufzte kurz und ließ etwas gefrustet die Schultern hängen. Na klasse. Nun war ich wieder der Buh-Mann. Oder vielmehr die Buh-Frau. Das hätte ich im Voraus mit einkalkulieren müssen. Auch dass der nicht vorhandene Zwergenkönig direkt auffiel. Vermutlich war sie davon ausgegangen, dass wir eine Art Pärchen-Ausflug machten. Nun ja, so gesehen stimmte das eigentlich auch. Immerhin war ja Bofur mit Marina zusammen unterwegs. Nur stand ich in diesem Fall recht dumm und ohne Begleitung da, was mir einen ordentlichen Stich versetzte.

Zum Glück reagierte Fili umgehend auf die sehr unangenehmen Fragen noch bevor ich überhaupt den Mund aufmachen und die Situation erklären konnte. "Mein Onkel geht wichtigen Geschäften nach. Er hatte zu unserem Bedauern keine Zeit uns heute zu begleiten. Aber dafür sind mein Bruder und Bofur mit einer guten Freundin hier, wenn es dir recht ist", sagte er ruhig und schenkte ihr ein warmes Lächeln.

Jana blinzelte einen Augenblick lang skeptisch und schielte anschließend mit einem fragenden Gesichtsausdruck an mir vorbei. Inzwischen hatten sich auch die anderen Drei hinter meinem Rücken eingefunden und begrüßten sie sehr freundlich. Ihre Miene erhellte sich etwas, nachdem sie alle eingehend gemustert hatte und nickte schließlich mit einem leicht schüchternen Lächeln. Dennoch konnte sie die kleine Sorgenfalte, welche sich angesichts dieser unerwarteten Überraschung auf ihrer Stirn kräuselte nicht ganz verbergen.

Zu meiner Erleichterung, ging sie aber nicht weiter auf das Thema Thorin ein, sondern begrüßte nun ebenfalls höflich die übrigen Anwesenden. Ich behielt unterdessen Fili im Auge und formte ein stummes "Danke" auf meinen Lippen, was er mit einem kaum erkennbaren Nicken zur Kenntnis nahm. Auf seine Verschwiegenheit war wirklich verlass. Eine von vielen guten Eigenschaften, die ich ihm stets hoch anrechnete.

Eine weitere war, dass er sich direkt nach der Begrüßung dem eigentlichen Grund des Ausflugs zuwandte. Nämlich dem Jahrmarkt, welcher uns mit seinen köstlichen Düften, aus den Imbissbuden und den reichlich verzerrten, wie sich überlagernden Musikstücken aus dem Lautsprechern der Fahrgeschäfte, durch den Eingang mitten ins Geschehen lockte. Und genau an diesem Punkt trat das erste Problem auf.

Es gab mehrere Wege und Abzweigungen, die wir einschlagen konnten. Manche mehr andere weniger mit Menschen belebt. Da war die Auswahl ziemlich schwer. Besonders wenn man, wie die Herren Zwerge, noch nie ein derart großes Volksfest besucht hatte. Es gab viel zu sehen, zu hören und auszutesten. Alles war neu und manchmal auch ziemlich verwirrend.

Da musste wohl oder übel ein kleiner Ablaufplan her. Denn nicht mal ich wusste so genau, wo es hin gehen sollte. Schließlich nahm ich an diesem Ort nur die Rolle der Aufpasserin ein. Vor allem konnte ich nicht viel von dem tun, was mich interessierte. Marina hatte mich auf dem Weg noch kurz dazu angehalten, nicht auf irgendwelche Achterbahnen oder Karusells zu steigen, die zu schnell fuhren. Schließlich hatte sich mein Gesundheitszustand erst in diesen wenigen Tagen soweit gebessert, dass ich rumlaufen durfte. Da war aus meiner Sicht an Spaß nicht zu denken.

Und irgendwie bereute ich schon am Anfang, dass ich zum Jahrmarkt gegangen war. Mit einer solchen Mamutaufgabe im Rücken, war es schwer sich anständig zu amüsieren. Dennoch wollte ich das Beste daraus machen. Ganz egal was auch kommen sollte, das Wichtigste war, dass die anderen Freude an diesem Tag eine schöne Zeit hatten und die wollte ich ihnen nicht vermiesen.

So brachte ich auch den Vorschlag ein, dass wir mit dem größeren Menschenstrom gingen und uns zunächst einmal mit einer Runde über den Platz einen Überblick verschafften, bevor wir uns entschlossen, was wir unternahmen. Dieser wurde sogar mit großer Begeisterung einstimmig angenommen und verschaffte mir die Möglichkeit selbst etwas zu finden, das ich tun konnte und mir gleichzeitig Spaß machte.

Da gab es allerdings auf dem Weg, welchen wir zuerst entlang schlenderten, nicht sehr viel Auswahl. Nachdem wir uns der Massen, die nach links ging, angeschlossen hatten, kamen wir an einigen Süßigkeiten-Ständen und Kinderfahrgeschäften vorbei. Nicht gerade das, was man sich als Erwachsener so wünscht. Außer man hatte sehr nervige Kinder dabei, die man dort abladen konnte. Allerdings fanden die Zwerge selbst in diesem teil des Platzes recht schnell etwas, das ihnen sehr gefiel. Und wie nicht anders zu erwarten, handelte es sich dabei um etwas Essbares.

Zuckerwatte. Als sie die flauschige, weiße Süßigkeit an einem der überladenen Naschwerk-Wagen sahen, machten sie große Augen. "Bei Durins Bart! Seht nur, die Menschen hier machen ihre Wolken selbst und essen sie auf!", platzte es aus Kilis Mund heraus, was bei den Damen unserer Gruppe für einen sofortigen Lachflash sorgte. Auch ich konnte mir ein verhaltenes Kichern nicht verkneifen, während ich dem euphorischen Zwerg, mit ausgestreckten Arm in Richtung der Bude flüsternd erklärte, "Kili. Das sind keine Wolken. Das ist Zuckerwatte. Die wird in der Maschine da drüben hergestellt."

"Watte aus Zucker, die man essen kann? Das klingt ja köstlich. Können wir uns welche holen?", fragte er aufgeregt und seine brauen Rehaugen leuchteten dabei regelrecht. Ich zuckte daraufhin nur mit den Schultern und wandte mich zunächst mit Kilis Frage an die übrigen Anwesenden: "Was meint ihr? Holen wir uns was zu knabbern oder gehen wir weiter bis wir noch mal daran vorbei kommen?"

"Also, wenn er gerne etwas möchte, warum nicht? Etwas zu Naschen kann nicht schaden, oder?", meinte Jana und lächelte Fili dabei liebevoll an, der dieses nur zu gern erwiderte. "Wenn du wünscht, sehr gern", erwiderte er breit grinsend und bot ihr seinen Arm zum Geleit an. "Na, worauf warten wir dann noch? Lasst uns gehen, bevor wir nichts mehr bekommen!", rief Bofur überschwänglich und zog eine lachende Marina an ihrem Handgelenk hinter sich her. Fili behielt es sich allerdings vor, seine Herzdame ganz Gentleman-Like zum Stand zu führen. Kili und Ich trotteten gediegen hinterher.

Bereits nach wenigen Schritten begann der dunkelhaarige Junge genüsslich aufzustöhnen, als uns der Duft von Lebkuchen, Schokolade, Popcorn und natürlich auch der warmen Zuckerwatte in die Nasen stieg. Bei einem kurzen Seitenblick bemerkte ich, wie er schmachtend die Augen verdrehte und ihm das Wasser überdeutlich im Mund zusammen lief. Es war auch einfach ein wahres Fest für die Sinne. Zumindest wenn man es nicht kannte. Überall hingen große schwere Tüten mit Popcorn in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Kinderspielzeuge gefüllt mit kleinen Zuckerkugel, oder auch Liebesperlen genannt und natürlich die allseits belieben Lebkuchenherzen mit den sowohl lustigsten, wie auch schwülstigen Liebesschwüren herum. Die beiden Pärchen waren bereits eifrig am Stöbern, als ich mit Kili schließlich die Auslagen erreicht hatte. Der Bursche konnte gar nicht anders und drückte direkt seine Nase an der Scheibe mit den glasierten Früchten platt. Ganz so wie ein kleiner Menschenjunge es getan hätte.

Er konnte sich gar nicht entscheiden, was er zuerst probieren wollte und welches Naschwerk ihm besser gefiel. Am liebsten hätte er wohl den gesamten Stand leer gekauft, doch davon hielt ich ihn gerade eben noch ab. "Kili, denk dran. Du willst noch die Fahrgeschäfte ausprobieren. Die kosten auch Geld. Also such dir ein oder zwei Sachen aus, dann können wir weiter", meinte ich und bemerkte fast schon zu spät, dass ich in eine Art mütterlichen Befehlston verfiel.

Der dunkelhaarige Junge brummte ein wenig verstimmt und löste seine Nase von der Scheibe. Dann warf er mir seinen bereits bekannten, flehenden Dackelblick zu bevor er zu betteln anfing. "Cuna. Schwesterchen. Du riechst doch selbst, wie köstlich das duftet. Bitte, bitte lass mich etwas mehr mitnehmen. Ich kaufe dir auch etwas davon, wenn du was möchtest. Bitte, bitte, bitte", flehte er mit samtig, weichem Unterton in der Stimme und ergriff dabei meinen Arm, an dem er etwas herum zerrte. Dabei legte er den Kopf schief und versuchte genauso süß auszusehen, wie das Zuckerzeug in der Auslage.

Ich musste kurz schlucken, als ich ihn von Oben bis Unten betrachtete. Meine Güte, er hatte es wirklich Faust dick hinter den ungewaschenen Ohren. Eigentlich ganz der Zwerg, der er war. Frech, verschlagen, aber trotzdem richtig knuffig. So gesehen, war er schon der perfekte kleine Bruder für mich. Doch wenn er glaube mich mit seiner Masche um den kleinen Finger wickeln zu können, dann war er wortwörtlich schief gewickelt.

Ich schüttelte von daher kurz den Kopf und hob mahnend beide Augenbrauen in die Stirn. "Nein, Kili. Vergiss es. Du suchst dir maximal zwei Sachen aus und dann ist gut. Wenn du zu viel von dem Kram in dich rein stopfst bekommst du Bauchschmerzen und musst auf den Fahrgeschäften kotzen. Darauf hab ich heute wirklich keine Lust" entgegnete ich bestimmend, woraufhin er genervt die Augen verdrehte.

"Oh Mahal. Was denkst du von mir? Ich werde mich schon nicht überfressen. Ich will doch nur wissen, wie die Sachen schmecken", erwiderte er beleidigt und zog eine lange Trotzschnute. Das war auch wieder sehr typisch von ihm. Wenn er mit lieben Worten nicht das bekam was er haben wollte, dann spielte er den Trotzkopf. Meine Güte, er machte es mir so nicht gerade leicht hart zu bleiben.

Vor allem als ich plötzlich einen kurzen Stupser mit einem Ellenbogen in den Rücken bekam und sein Bruder mir gut gelaunt ins Ohr murmelte: "Nun lass ihn schon etwas mehr mitnehmen, wenn er es möchte. Sonst wird er den Rest des Tages nur vor sich hin schmollen. Und das willst du noch weniger."

Ich seufzte leise nach seiner Bemerkung und blickte leicht gequält über die Schulter hinweg zu dem blonden Zwerg. Super. Da verschworen sich die beiden Brüder geradewegs gegen mich und wieder war ich der Spielverderber. Und das passte mir genauso wenig, wie ihnen. Oh man, was war nur mit mir los? Normalerweise war ich nicht so missgönnerisch und bestimmend. Eigentlich vertrat ich eher die Meinung, dass jeder selbst wissen sollte was er tat. Auf der anderen Seite wiederum wollte ich nicht, dass der Tag von irgendetwas unterbrochen oder gestört wurde. Aber so wie es aussah, war ich in diesem Moment diejenige, die von Vorneherein die Moral der Truppe sehr stark nach unten zog.

Das hatte ich natürlich nicht beabsichtigt. Ich wollte ja, dass alle zufrieden waren und schöne Erinnerungen an diesen Ausflug mit nach Hause nahmen. Eine davon baumelte bereits von Filis Hals herunter. Offensichtlich hatte Jana ihm eins dieser kitschigen, reich verzierten Lebkuchenherzen geschenkt, auf dem nun Jedermann den Spruch "Mein Traumprinz" lesen konnte.

Mehr brauchte man darüber nicht zu sagen. Es war eine klare Stellungnahme ihrer Gefühle ihm gegenüber. Als ich dann auch noch sie mit so einen Ding flüchtig im Augenwinkel sah und den Satz "Für meine liebste Prinzessin" auf ihrem Herz las, ging es mir endgültig beschissen. Sofort wurde in mir die Erinnerung an den Tag wach, als ich mit meinem Verblichenen dieses Volksfest vor vielen Jahren zum ersten Mal besucht hatte. Da hatte ich ihm auch ein solches Herz geschenkt. Dieses befand sich sogar noch in meinem Besitz. Ich hatte es irgendwann in eine kleine Sammelkiste mit seinen Erinnerungsstücken gelegt. Die Schrift war zwar über die Jahre hinweg etwas zerkrümelt, aber trotzdem erkannte man darauf immer noch die drei Worte, die eine Beziehung erst zu dem machten was sie war.

"Ich liebe dich".

Unwillkürlich zog sich alles in mir zusammen, als ich daran dachte. Ich musste mich rasch von diesem Bild abwenden, da sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete und ich heftig schluckte. Nebenher stieg auch noch der Wasserpegel in meinen Augen an, was mich nun auch noch frustrierte.

Scheiße. Verdammt noch mal, doch nicht jetzt, schimpfte ich innerlich und klatschte mir eine Hand vor die Augen. Ich musste mich schnell wieder sammeln, bevor ich noch anfing zu heulen, wie ein kleines Mädchen. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Besonders, weil Kili und Fili mich dabei beobachteten, wie ich fast einen kleinen Gefühlsausbruch bekam.

Dementsprechend besorgt reagierten sie auch auf mich und legten von beiden Seiten einen Arm um mich. "Cuna. Bei Durins Bart, was hast du denn auf einmal? Warum weinst du denn?", fragte Kili irritiert und streichelte mir behutsam über den Rücken. Ich schniefte kurz und wischte mir hastig über das Gesicht. Oh man, es war wirklich falsch gewesen den Jahrmarkt zu besuchen. So viele schöne Erinnerungen, die alle inzwischen nur noch ein einziges Grau in Grau waren. Und dann auch noch der unstillbare Wunsch, Thorin an meiner Seite haben zu wollen und ihm ein ebenso schönes Geschenk zu machen.

Das alles überforderte mich zusehends, sodass es mir schwer fiel den beiden Jungs klar und deutlich zu antworten. Ich musste ein paar Minuten tief durchatmen, ehe ich es schaffte ihnen mit halbwegs ruhiger Stimme den Stand der Dinge zu erläutern. "Ich... Ach... Verdammt... So ein Mist... Tut... Tut mir leid... Ich... Ich wollte euch die Laune nicht verderben. Aber... Aber das... das alles hier. Es... Es erinnert mich so sehr an meinen verstorbenen Mann. Wir.. wir haben damals auch diesen Markt hier besucht und... und ich hab ihm so ein Herz geschenkt, wie du es trägst, Fili. Und.. Und jetzt wünsche ich mir eben, dass... dass euer Onkel hier wäre und... und ich ihm auch so etwas geben könnte. Es.. Es tut mir wirklich leid, dass ich... dass ich mich so schrecklich verhalte. Das will ich eigentlich gar nicht...", erklärte ich und mein ganzer Körper zitterte vom anstrengenden zurückhalten meiner Tränen.

Indessen hatten die beiden Brüder wohl hinter meinem Rücken vielsagende Blicke ausgetauscht. Denn sie schlossen mich in eine tröstende, schützende Umarmung ein und lehnten vorsichtig ihre Köpfe gegen meine Schläfen. "Oh... Schwesterchen... Das kling ja furchtbar. Warum hast du denn nichts gesagt?", fragte Fili ruhig und murmelte mir dabei leise ins Ohr. "Ich... Ich hab es einfach vergessen. Außerdem wollte ich euch nicht den Tag versauen. Das hab ich ja jetzt wohl auch geschafft", schniefte ich missmutig vor mich hin und wischte mir erneut über das Gesicht.

"Na, na, na. Ganz ruhig. Das ist doch gar nicht wahr. So schnell verdirbt uns nichts und niemand den Tag. Und du erst recht nicht", meinte Kili fast schon belustigt und drückte mich etwas fester, als ich ungewollt ein trockenes Schluchzen von mir gab. In mir ging es gerade drunter und drüber. Ich war so froh, dass die Zwei sich um mein Wohl bemühten und mich stützten. Aber andererseits wäre ich in diesem Augenblick am liebsten allein gewesen.

Doch wie ich die Jungs kannte, würden sie das unter keinen Umständen zulassen. Im Gegenteil. Sie drückten mich nur noch fester und beratschlagten sich über meinen Kopf hinweg in ihrer Muttersprache, was sie wohl tun konnten, um mich wieder aufzuheitern. Schließlich kam Kili die alles entscheidende Idee. Er riss sich ohne ein weiteres Wort an mich zu richten aus der Umarmung los und begann hinter mir mit dem Süßwaren-Verkäufer zu reden.

Ich verstand zwar durch den Lärm vom Platz nicht genau, was er mit diesem besprach, doch schließlich tauchte er kurze Zeit später wieder auf und knuffte mich ein bisschen unsanft in die Seite. "Cuna. Schau mal. Ich hab was für dich", sagte er deutlich belustigt, sodass ich verwirrt meine Hand vom Gesicht nahm und zu ihm schaute.

Allerdings konnte ich ihm nicht direkt ins Gesicht sehen, obwohl sich meine leicht verweinten Augen schlagartig weiteten. Das nicht ohne Grund. Denn Kili hielt eines der größten Herzen in der Hand, die ich je gesehen hatte. Und der Spruch der darauf geschrieben stand, machte mich einfach nur sprachlos. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich überhaupt verstanden hatte, was dieser bedeutete und ich ihn leise vor mich hin murmelte: "Bagger mich nicht an, du hast schon genug Probleme."

"Gefällt es dir? Der Händler meinte, das würde jeden wieder zum Lachen bringen", erklärte er und tauchte mit einem frechen Grinsen, endlich hinter dem Gebäckstück auf.

Zunächst schüttelte ich noch ungläubig den Kopf, da ich es immer noch nicht fassen konnte, was der Zwerg gerade für mich gekauft hatte.

Dann schaffte ich einfach nicht mehr an mich halten. Ich fing schlagartig an laut zu brüllen vor Lachen, sodass sämtliche Leute in meinem Umfeld erschrocken zusammen fuhren oder beiseite sprangen. Doch das war mir egal. Dafür war das Geschenk einfach viel zu gut. Ich löste mich blitzschnell von Fili, der ebenfalls zu lachen anfing und stürzte mich fast überschwänglich auf Kili, der das Herz ganz beiseite nehmen musste, damit es nicht kaputt ging, als ich ihn umarmte. "Oh nicht so stürmisch, Schwesterchen. Du wirfst mich ja zu Boden. Ich hatte zwar erwartet, dass es dir gefallen könnte, aber damit hab ich nicht gerechnet", sagte er gut gelaunt und drückte mich ebenso, wie ich ihn. "Willst du mich auf den Arm nehmen?! Natürlich gefällt mir das. Oh Gott, ich würde dich am liebsten in Grund und Boden knuddeln, du bekloppter Zwerg!", erwiderte ich ihm und konnte mich gar nicht mehr einkriegen vor Freude.

Er hatte mich von einem Moment auf den nächsten so glücklich gemacht, dass ich meine Worte liebend gern wahr gemacht hätte. Doch dazu musste es nicht kommen. Schließlich wollten wir ja noch etwas von dem Jahrmarkt erleben. So löste ich mich nach einer Weile von ihm und strahlte ihn mit einem breiten Grinsen an, bevor er mir das große Herz umlegte.

Während ich es von Oben herab eingehend musterte, wurde mir mein eigenes Herz wieder um etliche Tonnen leichter. Auch wenn das Gebäck im Gegensatz dazu, vergleichsweise schwer war. Aber das nahm ich für diese Zeit in Kauf. Auf diese Weise konnte ich dank Kili zumindest auch eine schöne Erinnerung vom Herbstfestival mitnehmen. Und diese würde ich unter Garantie nicht wieder so schnell vergessen. Ich würde sie genauso in Ehren halten, wie all die Anderen, die ich an diesem Tag noch einsammeln durfte.
 

Und die würde es reichlich geben. Davon war ich nach dieser wundervollen Geste felsenfest überzeugt.
 

- 105. Viel Getummel auf dem Rummel / ENDE -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen meine Lieben Leserinnen und Leser,

So das war der Auftakt zum Jahrmarkt. Ich dachte mir, den kann ich nicht in ein Kapitel packen, denn es gibt so viel zu sehen und zu erleben. Deshalb werde ich im nächsten Teil dazu über gehen die Zwergentruppe samt ihren Begleiterinnen ordentlich auf Trab zu halten.
Denn wer weiß schon, was da alles auf die Sechs ungleichen Gestalten lauern wird? Gut ich weiß es, aber das sag ich jetzt noch nicht. ^^
Ich hoffe aber, dass euch das Kapitel schon mal gefallen hat.

Nun wünsche ich euch noch einen schönen rest Nikolaustag und einen guten Start in die neue Woche.

Liebe Grüße Eure Virdra-sama Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2016-08-13T21:12:32+00:00 13.08.2016 23:12
Hallöchen,
Typisch verliebter Zwerg, hält sich nicht an die absprachen und verschwindet einfach. Huch Cuna wird wohl doch eine Mutterrolle bei Kili übernehmen? Diese verflixten Erinnerungen, egal ob gute oder schlechte, sie bringen einen fast immer zum Weinen. Zum Glück fällt Kili noch was gutes ein.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
13.08.2016 23:24
Hallöchen,

tja verliebten Zwergen sollte man nicht im Weg stehen. Und die vergessen alles um sich herum.
Gut, Mutterrolle für Kili weiß ich nicht, ob das so gut ist. Cuna ist doch eigentlich gar nicht der mütterliche Typ. Beste Freundin passt da eher. Aber auch die Jungs helfen ihrem Schwesterchen mal wieder aus dem Kummer heraus. Und dieses Lebkuchenherz hat ja auch was für sich.^^

LG Virdra-sama
Von:  ai-lila
2016-06-19T22:20:24+00:00 20.06.2016 00:20
Hi~~

Hier auf dem Jahrmarkt hab ich wirklich das Gefühl, das die Jungzwerge noch halbe Teenies sind.
Zum Einen eigentlich unerschrockene Kämpfer, auf der anderen Seite junge Burschen die sich glatt
an Knabberkram überfressen könnten. ^^°
Und Cuna als "Mama" die auf ihre Kleinen achten muss. *hehe* Zu süß.
Wie gut das Thorin nicht weiß, an welch "gefährlichen" Ort sich Cuna und seine Neffen gerade befinden. ^^

Klasse Kapi.
LG Ai
Antwort von:  Virdra-sama
20.06.2016 06:54
Hallöchen,

ja zum Glück weiß der Zwergenkönig nichts davon. Der würde vermutlich alle gern in Watte packen und in den Schrank stellen, damit ihnen nichts passiert. Ganz besonders Cuna. Aber was er nicht weiß, macht ihn auch nicht heiß. ^^
Ähm... Moment im Zusammengang mit Thorin klingt das falsch. XD

öh. *räusper* Ja. Wie kleine Kinder benehmen sich die Herren Zwerge schon ein wenig. Ist ja auch zumindest alles im Ansatz neu für sie. Sie kennen vielleicht einige Kleinigkeiten von ihren eigenen Volksfesten, aber sowas wie in unserer Welt haben sie noch nie erlebt. Es wird spannend, was sie da alles anrichten können.

LG Virdra-sama
Von:  bra08
2015-12-31T11:41:54+00:00 31.12.2015 12:41
Hallo liebe Virdra*winke winke

Ich hoffe du hast die Weihnachtstage gut hinter dich bringen können. Meine waren jedenfalls anstrengend. Es erschreckt einen doch immer wieder wie fertig man nach drei Tagen Weihnachtsstress ist. Zum Glück hab ich Urlaub und konnte mich wieder eingermaßen erholen .*fg
Nun aber wieder zum wesentlichen .
Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr, Gesundheit und ganz viel Liebe ^^ Naja und ein bißchen Geld darf auch nicht fehlen XD.
Oder man schreibt es so wie meine beste Freundin:

Jahresrückblick:
...und wenn wir am Ende des Jahres 365 Gummis verbraucht haben, schmelzen wir sie ein, machen einen Autoreifen draus und schreiben "GOOD YEAR" drauf!
*grins

Bis nächstes Jahr

Deine bra08
Antwort von:  Virdra-sama
31.12.2015 13:17
Hallöchen,

Ui mit dir hab ich ja jetzt nicht mehr gerechnet. XD
Freut mich aber zum Jahresdende noch mal von dir zu hören. Eigentlich wollte ich schon längst wieder ein Kapitel rausgehauen haben, aber irgendwie hänts bei mir derzeit etwas. Und zwar meistens von der Zeit ab. Wenn ich Abends heim komme, bin ich oft so müde, dass ich vielleicht nur 3 Stätze schaffe.
Aber wie du schon immer gesagt hast, Qualität nicht Quantität.
Mein Weihnachten war auch dementsprechend recht stressig. Ich kann bis heute keinen Braten mehr sehen x_x
Dann noch diese geheuchelte fröhliche Stimmung, wo man unterschwellig merkt, dass niemand der Anwesenden lust auf das Zusammensein hatte. Ich war noch nie so emotionslos an den großen Feiertagen wie dieses Jahr.
Aber zum Glück ist das heute Nacht vorbei. Gute Vorsätze werde ich mir nicht machen, ich halt mich sowieso nicht dran.^^
Aber ich gebe dir auch einige Wünsche mit. Bleib gesund, munter und gut drauf, egal was auch kommen wird. Und das Geld darf natürlich nie fehlen. ;)

Ich ende dann an dieser Stelle mit einem netten Gedicht, der nicht von mir ist, aber von Mike Krüger.

Wir produzieren Sicherheit,
um diese Welt zu besser.
Alles damit ihr sicher seid.
Für den Frieden. Ab in Fässern.

Und wenn der erste Schuss dann kracht,
Und alles liegt in Asche.
Dann werden die Fässer aufgemacht,
und Jeder kriegt ne Flasche.

Guten Rutsch.

Virdra-sama ^^
Von:  Manu19
2015-12-07T13:14:08+00:00 07.12.2015 14:14
Huhu,
oh man was machen die Träume mit ihr? Wer ist der Tröster? Das ist schön das sie endlich wieder aufstehen darf. Was haben sich Bofur und Marina eigentlich dabei gedacht, ihr solche Schauergeschichten übers Kinder kriegen zu erzählen? Hätten sie ihr nicht die Schönen Seiten des Mutter werden erzählen können? Da würde mir auch der Wunsch auf ein Kind vergehen. Wenn das Thorin heraus findet kann Bofur sich bestimmt warm Anziehen. Ich schließe mich bra08 voll an Thorin soll sich mal ein bisschen beeilen. Wann kommt er den nun zurück?
Ich kann Fili verstehen, ich war ja nicht anders als ich verliebt war. Wenn man seine Herzallerliebste sieht dann hält einen nichts mehr.
Das einem aber auch immer im falschen Moment diese schmerzhaften Erinnerungen heimsuchen müssen. Gut das Kili da noch was eingefallen ist.
Ja "Kindern" muss man Einhalt gebieten sonst überfuttern sie sich noch. Da hat sich Cuna fast wie eine Mutter angehört und auch so reagiert, aber das liegt vielleicht auch in fast jeder Frau in den Genen. Na da bin ich mal gespannt wie es weiter geht und ob sie alle zusammen bleiben oder ob sie sich auf dem Fest doch irgendwann aus den Augen verlieren.

Danke für diesen Stimmungsaufheller, liege mit einer fetten Grippe flach. Ich kann jetzt Cuna viel besser verstehen, man lässt mich auch nicht aufstehen. Gemein.

Ich wünsche dir noch eine angenehme Woche
LG
Manu19
Antwort von:  Virdra-sama
07.12.2015 14:28
Hallöchen,

Uh da wünsch ich mal gute Besserung. Grippe ist furchtbar. Meine liegt zwar schon über 6 Jahre zurück, aber ich hatte vor wenigen Wochen aus Stressgründen einen kurzen Fieberschock, wo ich mich kaum rühren konnte.
Daher immer schön Bettruhe halten. Sonst kommen die Zwerge und nageln dich auf der Matratze fest. XD
Hrm ja, solche träume sind nicht schon. Wenn sie sich jede Nacht widerholen, kann das eine enorme Belastung sein. Zumindest hat Cuna einen tröster an ihrer Seite, der sich um sich kümmert, sobald sie schlecht schläft. Aber wer das ist, verrate ich noch nicht. :D
Und was die Schauergeschichten über das Kinderkriegen angeht, da wusste sie glaube ich schon selbst einen Teil von. Aber zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch lieber Ihren hauseigenen Mützenzwerg und erschlagen Ihren Arzt mit dem Apotheker.
Hilft im übrigen auch bei Liebeskranken Zwergen, wenn die nicht das tun was sie sollen. Zumindest hat das Paar sich jetzt wiedergefunden und nur das zählt in dieser Situation. Auch wenn die für Cuna nicht so gut aussieht.
Manchmal kommen durch bestimmte Auslöser Dinge ans tageslicht, die man wissentlich oder unwissendlich verdrängt hat. Da gehts schon mal mit einem durch.
Doch mit einem Lebkuchenherz wird am Ende alles wieder gut. Selbst wenn der Schenker sich zuvor aufgeführt hat, wie ein kleines Kind.
In der Story wird es aber unter Garantie noch hoch her gehen und die Bande wird sich auch einen Moment lang aus den Augen verlieren. Allerdings anders, als man denken sollte. Dazu komme ich aber wie immer später.

So ich schicke dir jetzt erst mal ein Lebkuchenherz und ein Gesundheitsschaf vorbei, damit du bald wieder fit bist und wünsche dir trotz der grippe eine schöne Woche.

LG Virdra-sama
Antwort von:  Manu19
07.12.2015 16:30
Danke für das Lebkuchenherz und das andere. Hab wieder angefangen die Geschichte von anfangan zu lesen, hab ja sonst nichts zu tun und es macht immer wieder Spaß sie zu lesen.
Von:  bra08
2015-12-07T09:58:07+00:00 07.12.2015 10:58
Huhu *winke winke
Na da hab ich doch glatt ein Geschenk in meinem Nikolaustiefel übersehen * sich schämt
Ich hoffe du hattest einen netten Nikolaustag meiner endete jedenfalls auf dem Weihnachtsmarkt mit einem leckeren Becher Kirschglühwein*g

Aber zurück zum wesentlichen *hust

Also langsam aber sicher bekomme ich doch Kopfzerbrechen was es nun mit Cuna ś Traum auf sich hat. Entwickelt sie langsam aber sicher übersinnliche Kräfte??? Was den Tröster betrifft bin ich mir FAST sicher das es Kili sein muss. Die beiden sind ja sozusagen im Moment Gleichgesinnte. Aber warscheinlich lieg ich doch wieder falsch*sich die Haare rauft.
Ich möchte jedenfalls nicht in Cunaś Haut stecken , immer den gleichen Traum zu haben kann einen schon ziemlich fertig machen. Mensch Thorin, komm in die Puschen deine Königin braucht dich XD
Tja dann ist der also endlich der Tag gekommen wo es zum Rummel geht. Fili ist ja gar nicht mehr wieder zu erkennen! Da ist aber einer aufgeregt .Naja verständlich ist es ja schon immerhin haben sie sich ja schon mehrere Wochen nicht gesehen . Da kann Man(n) schonmal am Rad drehen. Ich musste auch lachen als Kili beim Liebesgeflüster seines Bruders so tat als müsste er sich übergeben. Irgendwie kommt mir das bekannt vor *g Endlich gehts los . Ich mußte so grinsen als Fili sprichwörtlich davongeflitzt ist und Cuna und die anderen versucht haben ihn wieder einzufangen . Aber wenn Zwerge ihre Liebste entdeckt haben sind sie nicht mehr zu halten.Und dann das freudige Wiedersehen von Fili und Jana *seufz Ich hätte ja viel erwartet aber eine Kussszene?? Na da ist wohl mehr im Zeltlager passiert als nur Händchenhalten und das Feuerwerk am Nachthimmel bewundern *fg Ich bitte um Aufklärung *lieb guck Ok genug geschmachtet weiter im Text *sich räusper
Ja , ja die verlockungen der Fressbuden . Ich bin ehrlich , ich kann auch nicht daran vorbeigehen . Ein kandierter Apfel wandert dann immer von ganz alleine in meine Hand . Und ich schwöre ich bin immer unschuldig daran XD
Kili du kleiner Fresssack ^^ Der kleine hat es aber auch Faustdick hinter den Ohren ich weiß nicht ob ich so einem Dackelblick standhalten könnte ! *seufz *
Die Idee mit den Lebkuchenherzen war wirklich goldig ich hatte die Szene richtig vor Augen . Ich glaube ich werde Fili jetzt immer mit einem Lebkuchenherz vor mir sehen wo drauf steht " Du bist mein Traumprinz" *schmacht. Du kannst dir sicher sein das ich mit einem dicken grinsen vor dem Pc gesessen hab. Mein Mann schaute schon etwas komisch. Möchte nicht wissen was er sich wohl gedacht hat.
Ach man, arme Cuna erst hat alles so schön angefangen und dann überkommen sie die Erinnerungen an ihren verstorbenen Mann . Egal wie lange der Unfall ihres ersten Mannes schon her ist ich glaube es wird noch öfter passieren das Kleinigkeiten die Vergangeheit zurückbringen. So Wankelmütig sind wir Menschen dann doch nicht.*zu Herrn Eichenschild rüberschielt
Aber zum Glück hat Cuna ja noch Kili und Fili . Die beiden sind aber auch Zuckerzwerge ^^
Zum Schluss hatte ja Kili noch die rettende Idee um seine kleine Schwester wieder aufzuheitern.
Der Spruch war ja wohl der Hammer *lach Ich hab mal ein Lebkuchenherz von meiner besten Freundin bekommen da stand drauf " Ich hab auch Augen du Arsch " War auch nicht schlecht *fg

Danke für dieses schöne Kapitel Virdra
Du hast mir mal wieder den Tag erhellt.
Ich wünsche dir noch eine schönen Wochenanfang

Bis demnächst

Deine bra08
Antwort von:  Virdra-sama
07.12.2015 11:36
Hallöchen,

ja der Nikolaus bringt dieses Jahr sehr ulkige Geschenke. Ich war einen Tag davor auch auf nem Weihnachtsmarkt und hab mir nen leckeren Met gekauf. Banane-Melone-Kiwi. Klingt erst nicht berauschend, schmeckt aber gut finde ich.

Ähm ja aber genug von mir. Jetzt zum Kapitel.

Also ich kann dich beruhigen. Cuna bekommt keine übersinnlichen Kräfte, auch wenn es so aussieht. Ihre Träume haben einen anderen Hintergrund. Aber bis ich den erkläre, musst du dich noch etwas gedulden. Auch was den Tröster angeht, werde ich noch nichts sagen. Und tHorin wird wohl auch nicht sooo schnell zurück sein. So sehr sich die gute danach sehnt. Tut mir leid. :D
Und Fili, nun ja... Er ist noch jung und daher nicht ganz so zurückhaltend wie sein Onkel oder Bofur. Er macht sich sehr verrückt und will alles richtig machen. Kann man durchaus verstehen. Und der Kuss, war wohl eher spontan. Als ich damals meinen Mann zum ersten Mal gesehen habe, haben wir uns auch direkt geküsst. (Ja ich bin sehr spontan. Aber das ist Liebe ^^)
Es kann natürlich sein, dass die zwei auf der Zeltstadt am lketzten Abend auch etwas herum geknutscht haben während dem Feuerwerk. Aber das überlasse ich mal der Phantasie meiner Leser. Vielleicht kommt später dazu ein OS. Mal sehn.
Aber bei den Fressbuden, kann ich sogesehen auch nur schwer dran vorbei laufen. Besonders, wenn die Schokobanane mit Zartbitter anbieten. *sabber*
Oh Verzeihung. xD
Tja, Kili ist ein Leckermaul und anstrengend noch dazu, wenn er versucht die Leute mit seinem Dackelblick zu hypnotisieren. Bei Cuna hilft das allerdings recht wenig. Nicht nur weil sie vergeben ist, sondern weil sie andere Sorgen hat.
Schöne Erinnerungen schmerzen am meisten, wenn sie im Zusammenhang mit einer geliebten person stehen, die man versucht zu vergessen. Kennt bestimmt jede Frau die schon mal Liebeskummer hatte. Aber wie du schon sagtest ist es gut, dass Cuna ihre beiden "Brüder" bei sich hat. Die heitern sie immer wieder auf. Außerdem sorgen sie mit dem Spruch dafür, dass ihr niemand an die Klamotten geht.
Ich wollte eigentlich etwas typisches auf das Herz schreiben, allerdings hab ich dann den bagger spruch gefunden und sagte mir, den muss ich verwenden!
Kommt besser rüber als, "Die beste Schwester der Welt". Ist ja schließlich eine Geschichte mit Humor und zu viel Schmalz macht den Boden schmierig.
Aber der, den du auf deinem Herz hattest klingt ja auch mal Cool. Da weiß jeder Kerl woran er bei der Dame ist. Gibt im Übrigen noch viele schöne Sprüche. Der härteste davon ist wohl:"Es ist aus"

So jetzt ist erstmal genug erzählt. Und ich danke für das Danke und deine lieben Kommis.
Das erhellt mir auch immer den tag.

Dann noch eine arbeitsreiche schöne Woche.

LG Virdra-sama


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