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Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?
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100. Sag's durch die Blume

"Cuna! Cuna, so warte doch! Lauf nicht weg! Wo willst du denn hin?! Es tut uns wirklich leid! Nun bleib doch mal stehen!", rief mir Fili ununterbrochen hinterher, nachdem wir die Praxis verlassen hatten.

Ich stellte indessen meinen Gehörgang auf Durchzug. In mir brodelte es wie in einem Kochtopf. Und das zu Recht. Ich konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich sie bereits an diesem Tag schon ermahnt und dazu angehalten hatte, sind endlich einmal mal Riemen zu reißen. Aber die Herren vergaßen jedes Mal, in ihrem Eifer mich vor allen möglichen und unmöglichen Gefahren schützen zu wollen, dass sie versprochen hatten sich an meine Anweisungen zu halten. Doch wie immer redete ich dabei gegen Meter dicke Backsteinmauern.

Zum Glück hatte der Dok diesen beinah Zusammenstoß mit dem heißblütigen, zwergischen Gemüt noch halbwegs gut weggesteckt. Obwohl ich mir vorstellen konnte, dass er sich, nach diesem turbulenten Besuch, erst mal eine ganze Schachtel Beruhigungstabletten einverleibt hatte. Zumindest hätte ich das getan. Gut, eigentlich konnte ich nach diesem Drama auch welche gebrauchen.

Seit ich das Zimmer verlassen und kurz der Sprechstundenhilfe auf Wiedersehen gesagt hatte, war kein weiteres Wort über meine Lippen gekommen. Unter anderem aus Angst davor, dass ich sofort explodieren würde, sobald ich die Herren direkt in oder vor der Praxis zusammenfaltete. Ich hatte an diesem Tag nun wirklich schon genug Nerven wegen sehr peinlichen und Aufsehen erregenden Aktionen an die kleinen, bärtigen Männer verloren. Wenn ich nun auch noch dafür sorgen würde, dass die ganzen Passanten auf mich und meine Begleiter aufmerksam wurden, konnte ich auch gleich ein Neonschild mit der Schlagzeile für die nächste Abendzeitung in die Luft halten. Darauf würde dann sicherlich in riesigen Buchstaben "Menschenfrau brüllt Zwerge aus Mittelerde zusammen" geschrieben stehen.

Das wäre jedoch alles andere als gut. So war ich mir einig, dass ich die Männer erst zusammen stauchen würde, wenn wir zurück in meiner Wohnung waren. Bis dahin schlug ich sie eben mit eisernem Schweigen. Die Drei sollten ja nicht glauben, dass ich ihnen ihr erneutes Fehlverhalten so einfach durchgehen ließ. Nein, dieses Mal waren sie definitiv zu weit gegangen und sobald ich mir eine gerechte Strafe ausgedacht hatte, erfuhren sie das auch postwenden.

Gut, manch einer hätte mich für mein trotziges Verhalten als ungemein kindisch abgestempelt. Aber, wer mit drei so alten Kindsköpfen unterwegs war, durfte sich auch ein solches Trotzbenehmen leisten. Irgendwo lag immerhin die Grenze meiner menschlichen Geduld und die Zwerge hatten sie mehr als genug strapaziert. Aber häufig wussten ja die Leute, die so etwas sagten nicht, dass hinter dem Ganzen eben mehr steckte. Und es ihnen lang und breit zu erklären, brachte da in vielen Fällen auch nichts. Außer weitere Kopfschmerzen und verständnislose Blicke.

Eben solche Blicke spürte ich auch in diesem Moment in meinem Nacken, während ich die Herren Zwerge durch einige Nebenstraßen führte. Ich hatte noch meine Tagesplanung im Hinterkopf und diesen wollte ich unter allen Umständen verfolgen. Da konnten mich selbst meine drei Mitbewohner nicht stoppen.

Wobei sie es wenig später doch taten, als ich ihnen nach rund einer viertel Stunde immer noch nicht geantwortet hatte.

"Cuna! In Durins Namen! Bleib endlich stehen!", fauchte Kili abgehetzt, nachdem er es irgendwie geschafft hatte mich einzuholen und umfasste ruckartig mein linkes Handgelenk. Doch im nächsten Moment musste er sich wohl innerlich gewünscht haben, dass er dies nicht getan hätte. Seine Berührung durchfuhr meinen ganzen Körper, wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel.

Nun sah ich endgültig Rot. Alles in mir spannte sich ruckartig an. Meine Finger ballten sich in meinen Händen so fest zu Fäusten, dass meine Nägel sich regelrecht in meine Haut vergruben. Ich konnte mein Herz in den Ohren pulsieren hören und spürte wie sich meine Brust vom Atmen immer schneller hob und senkte. Jede einzelne Faser meiner Muskeln begann zu zittern von der Anstrengung mich weiterhin unter Kontrolle zu halten, bevor ich noch dem dunkelhaarigen Burschen hinter mir neben seinen rehbrauen Augen noch ein veilchenblaues dazu verpasste.

Zu seinem und auch meinem Glück kam es nie dazu, da ich meine ganze Energie einzig und allein auf meine Stimme konzentrierte. Nachdem ich direkt auf dem Absatz kehrt machte und ihn scharf ins Auge fasste, platzte schließlich die ganze Wut aus meinem Mund heraus, welche ich bisher einsern zurückgehalten hatte.

"WAS, KILI?! WAS?!", brüllte ich ihm laut entgegen, sodass er mein Handgelenk genauso ruckartig losließ, wie er es umklammert hatte. Danach stolperte er ein paar Schritte rückwärts, wobei er gegen seinen Bruder und Bofur stieß, welche ein kurzes Keuchen und gemurmelte Flüche von sich gaben. Als sie mir jedoch ins Gesicht blickten, verstummten sie schlagartig und schluckten einige Male schwer.

Ich konnte ihnen genau ansehen, dass sie nicht so recht wussten, was sie in einer solchen Situation mit mir anfangen sollten. So ausfallend war ich ihnen gegenüber noch nie geworden. Da war selbst mein Ausraster auf der Zeltstadt noch harmlos gewesen. Und mit größter Wahrscheinlichkeit würde ich es früher oder später bereuen, wenn ich mich nicht wieder unter Kontrolle bekam. Besonders in meinem angeschlagenen Zustand, kam ein solcher Ausraster mehr als nur schlecht.

Das merkte Bofur auch wenig später an, als er sich nach unserem langem gegenseitigen Anstarren mutig hinter den Brüdern vor wagte und beschwichtigend die Hände hob, ehe er sehr ruhig und eindringlich auf mich einredete.

"Cuna. Ganz ruhig. Bitte. Hör uns an. Du. Du hast jedwedes Recht wütend auf uns zu sein...", sagte er und trat dabei näher an mich heran, bevor ich ihm jedoch ins Wort fiel.

"Oh ja! Davon könnt ihr drei Pappnasen ausgehen! Nicht nur, dass ihr seit dem Aufstehen mit mir einen einzigen Nervenkrieg führt! Nein! Ihr nehmt euch nichts zu Herzen, was ich euch gesagt habe und macht munter weiter, so wie ihr es von Mittelerde her gewohnt seid. Und dabei nehmt ihr weder Rücksicht auf andere, noch auf mich! Vor allem nicht auf mich! Sicher ich hab es noch hingenommen, dass ihr die halbe Hauptstraße in ein Schlachtfeld verwandelt habt. Und auch, dass ihr bezüglich der Regeln in meiner Welt unwissend seid. Aber den Schnitzer, den IHR euch bei MEINEM Arzt erlaubt habt, werde ich euch so schnell nicht verzeihen! IHR drei seid erwachsene Männer, die eigentlich nach mehrmaligen Belehrungen wissen sollten, dass man nicht wegen jedem kleinen Furz gleich anderen Leuten den Schädel einschlägt! Meint ihr vielleicht, ich treibe den ganzen Aufwand hier zu eurer persönlicher Unterhaltung?! Bin ich euer Beppo, oder was auch immer?!", polterte ich munter drauf los, weshalb Bofur kurz stehen blieb und sehr knapp, aber verstehend nickte.

"Nein. Nein, bist du nicht. Was auch immer ein 'Beppo' sein mag. Aber so ist es nicht. Es... Es ist richtig, was du sagst, Cuna. Nur. Bitte. Reg dich nicht weiter so auf. Du brichst noch zusammen. Und wenn das passiert, dann finden wir den Weg zurück nicht mehr", erwiderte er hastig mit stetig besorgter werdemden Tonfall, währendi sich eine tiefe Falte auf seiner Stirn bildete.

Dies überging ich allerdings in meinem ungehaltenen Zustand und schnaubte nur abfällig: "Besser wärs für mich gewesen, ich hätte euch bei mir in der Wohnung gelassen. Dann wäre mir Einiges erspart geblieben. Aber ich hab euch ja mitschleifen müssen, weil IHR ja so besorgt um meine Gesundheit wart. Die im übrigen jetzt auch wegen eurem Bockmist wieder leiden muss."

"Schwesterchen. Wir.... Wir wissen, dass wir unser Versprechen gebrochen und nicht nach deinem Wunsch gehandelt haben. Wir wollten dir keinen Ärger bereiten. Es ist nur so, dass...", warf Fili plötzlich ein, der fast unbemerkt hinter der rechten Schulter des Mützenzwergs hervor trat.

Ich hob nur hämisch eine Augenbraue und verschränkte meine Arme fest vor der Brust, als ich seine Worte vernahm. Dann wandte ich mich ihm zu und fixierte ihn mit gefährlich zischender Stimme: "Es ist wie, Fili?"

Doch nicht er war es der mir antwortete, sondern sein Bruder, welcher auf der anderen Seite von Bofur auftauchte. "Was... Was er meint ist,... Wir. Also Fili und ich, haben unserem Onkel vor seiner Abreise noch in die Hand versprochen, dass wir dich vor allen Gefahren so gut wir es vermögen beschützen. Zumindest solange, bis es dir wieder besser geht. Versteh doch, wir... Wir hatten keine bösen Absichten mit unserer Tat. Und dass wir dir Kummer und Ärger bereitet haben, tut uns mehr als leid", meinte er schließlich, wobei er sich mutiger und entschlossener anhörte, als er sich offensichtlich fühlte.

Meine Augenbrauen wanderten indessen immer weiter in meine Stirn, bis ich sie fast an meinem Haaransatz spüren konnte, wenn der Verband nicht im Weg gewesen wäre. Wieder konnte ich über diese verzweifelten Ausflüchte für ihr Handeln nur abwertend schnauben.

Natürlich. Thorins Befehlskette. Auf den feinen Herrn Eichenschild hörten die Drei selbstverständlich wie folgsame, dressierte Zirkus-Pudel. Aber die Worte der Frau, bei der sie lebten und welche sie schon einige Male vor größerem Schaden bewahrt hatte, wurden konsequent ignoriert.

Als wenn ich den ganzen Tag nichts Besseres zu tun hätte, wie mir über die Verhaltensweisen der Gesellschaft, den Mund fusselig zu reden. Aber damit musste nun endgültig Schluss sein. Wenn sie den Ernst der Lage nicht mit freundlichen Worten begriffen, dann eben mit harten. So lockerte ich meine verschränkten Arme wieder und musterte die Zwerge der Reihe nach, bevor ich ihnen sehr deutlich und direkt, den aktiellen Stand der Dinge klar machte.

"Ja, ich weiß was ihr eurem werten Onkel alles versprochen habt. Aber sofern IHR euch erinnert, musste ich ihm auch ein Versprechen leisten. Und zwar nicht erst gestern, sondern schon auf der Zeltstadt. Falls ihr drei das vergessan haben solltet, werde ich es euch noch einmal in euer Gedächtnis rufen. Ich stehe nämlich in der Pflicht eure werten, noblen Zwergenhintern vor meiner Welt so gut es geht geheim zu halten. Niemand soll erfahren, dass ihr aus Mittelerde kommt, echte Zwerge seid und mit Hilfe eines magischen Edelsteins zwischen den Welten hin und her hopsen könnt, wie ihr lustig seid. Ich musste schon einmal mein Versprechen was ich Thorin gab brechen, um ihn vor genau diesem Schaden zu bewahren. Euer Glück war es, dass es sich dabei 'nur' um meine beste Freundin Chu gehandelt hat. Von der weiß ich zumindest, dass ich ihr so etwas anvertrauen kann. Eben weil sie dicht hält. Ich frage mich aber so langsam, wie ich dieses Geheimnis noch weiter aufrecht erhalten soll, wenn ihr euch selbst und mir das Leben so schwer macht. Ich habe für euch kleine, einfache Bedingungen aufgestellt, von denen ich zu eurem Schutz wollte, dass ihr sie einhaltet. Aber wenn ihr das nicht könnt, muss ich euch bei mir zuhause einsperren. Und ich kann euch sagen, dass ich das auch sofort machen werde, solltet ihr euch heute nochmal den kleinsten Patzer erlauben. Dann ist der Jahrmarkt am Wochenende gestrichen. Und es wird auch keine weiteren Ausflüge mehr geben. Habt ihr das jetzt endlich verstanden?", hakte ich abschließend nach und wartete gespannt auf die Reaktion meiner Begleiter.

Eigentlich wollte ich nie derart auf eine solche Maßnahme zurück greifen. Doch in diesem Moment war ich einfach nur mit meinem Latein am Ende. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Gab es denn in einer solchen Situation überhaupt noch irgendeine Alternative? Irgendeinen Weg, wie ich die Jungs davor bewahren konnte, sich weiterhin in aller Öffentlichkeit durch ihr Verhalten selbst zu verraten? Wenn ja, dann fiel mir einfach nichts Besseres ein. Und sicherlich würden sie nach meiner Ansage anfangen lauthals zu protestieren, wie unfair es doch sei ihnen einfach etwas wegnehmen zu wollen, worauf sie sich schon so sehr gefreut hatten.

Zunächst sagten und taten sie aber zu meiner eigenen Überraschung gar nichts. Sie warfen sich gegenseitig und mir nur erschrockene Blicke zu. Beinahe als hätte sie um ein Haar der nächstbeste Linienbus überfahren. Besonders in Filis Gesicht zeichnete sich deutlich der Schmerz ab, den meine Worte bei ihm hinterließen. Ich wusste, dass er an Jana dachte und dass er mit seinem und dem Verhalten der anderen Beiden, sich womöglich selbst die Chance nahm sie jemals wieder zu sehen.

Aber auch Bofur, der sonst immer versuchte alles positiv und optimistisch zu sehen, verzog den Mund zu einer betrübten Grimasse. Bei ihm waren es Marina und Benni, die ihm sehr am Herzen lagen. Dabei kannte er die alleinerziehende Mutter mit ihrem Spross erst seit gut drei Tagen. Trotzdem hatte sich innerhalb dieser wenigen Stunden ein so festes Band zwischen ihnen gebildet, dass die Gefühle der kleinen, bärtigen Männer verständlicherweise weit über die normalen, menschlichen Verhältnisse hinaus ging.

Die beiden Zwerge waren bis über beide Ohren verliebt. Daran gab es keinerlei Zweifel. Allerdings begannen nun in mir selbst einige Zweifel zu wachsen, ob ich mit meiner Ansage nicht vielleicht doch zu weit gegangen war. Unterbewusst trafen mich nun auch meine eigenen Worte, als ich ihre leidenden, gequälten Gesichter noch eine ganze Weile musterte.

Außerdem waren da ja nicht nur die beiden verliebten Hammel, sondern auch noch Kili. Er hatte zwar keine Frau aus meiner Welt in seinem Leben, aber sein Bruder hingegen schon. Ich vermutete stark, dass ihn gerade diese Tatsache sehr beschäftigte, als er sich nachdenklich und unbehaglich auf der Unterlippe herum kaute. Hin und wieder schielte er hilfesuchend zu seinem älteren Bruder herüber, da er offensichtlich nicht weiter wusste. Das Band zwischen Geschwistern, war unter Zwergen mindestens genauso stark, wie das zu dem geliebten Partner. Und ich konnte mir gut vorstellen, dass der dunkelhaarige Bursche seinem Bruder gewiss nicht seine Zukunft mit der Frau die dieser liebte verbauen wollte.

Mit einem Mal begann ich mir plötzlich die Frage zu stellen, wie ich wohl reagiert würde, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich Thorin nicht wiedersehen durfte, weil ich mich eben so verhielt, wie ich es von zuhause gewohnt war. Gut, wir lebten ja so gesehen bereits in einer Trennung. Aber gab mir dies wirklich das Recht den Zwergen ihre Freiheit zu nehmen, weil ich sie beschützen wollte?

Nein. Nein, das konnte und durfte ich einfach nicht. Dann wäre ich nicht viel besser als der Zwergenkönig. Das waren seine Methoden, um jemanden dazu zu bringen genau das zu tun, was er wollte. Verdammt, ich hatte mich direkt in eine unumgängliche Entscheidungskriese hinein manövriert. Und diese ließ meinen Gemütszustand auch schon seit Stunden ziemlich am Rad drehen. Ich wollte alles richtig machen. Nur um am Ende, wenn er wieder da war, erfolgreiche Resultate präsentieren zu können. Dass ich es im Alleingang geschafft hatte, aus den dreien vor mir funktionierende Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu machen. Dafür riskierte ich in diesem Moment einfach alles. Früher wäre ich nie auf die Idee gekommen meinen Freunden gegenüber solche Drohungen auszusprechen, weil sie so waren wie sie eben waren.

Ich fühlte mich, als wäre ich nicht mehr ganz ich selbst. Es war, als würde ich mich, mit jedem Tag der verging, in jemanden verwandeln, der es unbedingt nötig hatte jemandem zu beweisen, dass er genauso gut mit solchen Führungspositionen klar kam und alles im Griff hatte. Einzig und allein, damit die Person, die ich liebte mit mir zufrieden war. Das Dumme daran war nur, dass ich es eben nicht hatte. Im Gegenteil. Egal was ich auch anpackte und sagte, ständig holten mich meine Selbstzweifel wieder ein. So auch in diesem Fall. Und das bereitete mir erneut starke Kopfschmerzen.

Gott verdammt. Was war nur los mit mir? Bereits nach dem Aufstehen hatte ich mit dieser ganzen Scheiße angefangen. Es schien sogar mit jeder Minute schlimmer zu werden. Die Zwerge und allen voran Thorin hatten mein Leben bereits voll und ganz vereinnahmt. Ihr Erscheinen hatte so viel verändert. Es bedeutete eine Unmenge an Verantwortung. Verantwortung, die ich niemals in diesem Übermaß hatte tragen wollen. Und nun sah ich nicht einmal einen Ausweg aus meinen Gedanken.

Alles überflutete mich. Ich fand plötzlich nichts, woran ich mich irgendwie halten konnte.

Zu viele Wege. Zu viele Leben um die ich mich zu sorgen hatte. Allen voran mein Eigenes. Kurz um. Es war einfach alles viel zu viel, um es allein in den Griff zu bekommen. Ich brauchte Beistand. Hilfe. Irgendetwas, was mich wieder zu mir selbst führte.

Dann fiel es mir plötzlich wieder ein. Mein Plan, den ich nach dem Waschen gefasst hatte. Etwas, was mich wieder dahin brachte, wo ich mich verankern konnte. Auch wenn es etwas makaber war, sich ausgerechnet an den Ort zu begeben, der noch mehr schmerz verursachen würde. Allerdings war es das Beste, was mir noch einfiel.

Ich musste zum Friedhof. Zu dem Ort auf dem genau der Mann lag, der mich zu seinen Lebzeiten schon immer aus meinen emotionalen Löchern herausgezogen und wieder aufgebaut hatte. Auch wenn er mir nun nicht mehr seine tröstenden Worte schenken konnte. Unterbewusst hoffte ich, dass es mir vielleicht helfen konnte meine wirren Gedanken zu ordnen, wenn ich ihm von meinen letzten Tagen und Wochen zu erzählen. So wie ich es früher immer getan hatte, sobald ich in einer Sackgasse steckte.

Ja, das würde wohl wirklich das Richtige sein. Vor allem da es auf dem Friedhof schön ruhig war und nicht so laut wie mitten in der Kleinstadt, wo alle fünf Minuten ein Krankenwagen samt Notarzt, Feuerwehr und Polizei mit Sirene durch die Straßen bretterte. Einfach nur ein wenig Ruhe und die Möglichkeit für den Moment abschalten zu können. Das brauchte ich. Und zwar sehr dringend, wie mir schien. Viel zu lange hatte ich es wegen dem Umzug hinausgezögert.

Doch bevor ich mich auf den Weg dorthin machte, mussten noch unsere Streitigkeiten aus dem Weg geräumt werden. Meine drei Begleiter standen immer noch ratlos vor mir und wussten nicht recht, was sie nun sagen sollten.

Bis sich Fili schließlich ein Herz fasste und mit betretener Stimme sagte: "Cuna. Das... Das kannst du uns doch nicht antun. Ich meine, du kannst uns nicht einfach etwas derart Wichtiges verwehren. Ich warte seit Wochen darauf Jana wieder in die Arme zu schließen. Dieses Wiedersehen auf dem Jahrmarkt ist bisher die einzige Gelegenheit für mich. Ich zähle jede einzelne Minute, die ich nicht an ihrer Seite verweilen kann. Es macht mich schier verrückt nicht zu wissen, wie es ihr geht und was sie im Augenblick macht. Ich weiß, dein Versprechen genauso wichtig ist wie unseres. Aber verstehst du denn nicht, wie sehr ich an dieser Sache hänge? Fühlst du denn nicht dasselbe, wenn du an Thorin denkst? Oder verdrängst du deine Gefühle für meinen Onkel, um weiterhin dein Leben zu leben, bis er zurück ist? Willst du mir das wirklich entreißen, nur weil wir die Verhaltensweisen deiner Welt bisher nicht verstehen können?"

Als ich seine Worte hörte, schloss ich einen Moment die Augen, atmete tief durch und fasste mir kurz an den Kopf. Seine Fragen am Schluss waren mit sehr viel Bitterkeit aus seinem Mund gekommen. Er schien wirklich zu glauben, dass mich sämtliche Geschehnisse des vergangenen Tages kalt ließen. Aber das taten sie nicht. Sie waren präsenter denn je. Und sie schmerzten noch mehr wie der Hammer von Klaus-Günther in meinem erschöpftem Hirn. So gab es eigentlich nur eine Antwort, die ich dem blonden Burschen geben konnte, als ich meine Augen öffnete und ihn verbissen ansah.

"Nein, Fili. Ich will es nicht tun müssen, wenn es sich vermeiden lässt. Nur weiß ich eben nicht, wie ich es euch noch deutlicher machen soll, dass ihr vorhin zu weit gegangen seid und es so nicht weiter gehen kann. Ich bin hin und her gerissen zwischen meinen Gefühlen und dem richtigen Handeln. Was ich vorhin gesagt habe, tut mir auch von ganzem Herzen leid. Ich war nur so wütend darüber, dass einfach nichts funktioniert, was ich mir fest vorgenommen habe. Ich... Ich kann irgendwie nicht mehr zwischen richtigem Tun und richtigem Denken entscheiden. Schon seit vorgestern drehen sich meine Gedanken immer nur im Kreis und ich finde einfach keinen Ausweg. Es ist... Es ist einfach... Es ist einfach alles zu viel für mich, Jungs. Ich... Ich schaffe es nicht so viel Verantwortung allein zu tragen. Ich meine, ich hab euch drei wirklich ganz Doll lieb, aber ihr seid nun mal auf der anderen Seite unglaublich anstrengend. Weil ich auch einfach nicht verstehe, wie ihr Zwerge so tickt und was man bei euch sagen darf und nicht sagen darf. Wie man Handeln muss, wenn es Komplikationen gibt. Und.... Und...", antwortete ich, wobei ich beim letzten Teil anfing mich erneut in Rage zu reden, sodass mir schlussendlich komplett die Worte dafür fehlten, was ich ihnen vermitteln wollte.

Doch anders als erwartet, verstanden die Zwerge meine Probleme sogar ziemlich gut. Als ich völlig verzweifelt vor mich hin fuchtelte, fasste mich plötzlich Bofur bei den Schultern und schüttelte mich kurz, damit ich wieder halbwegs zur Vernunft kam. "Cuna. Cuna, ganz langsam. Beruhige dich und hör mich an", sagte er und drehte mich zu sich, bis ich ihn ansah.

Ich hob daraufhin mit reichlich beflissener Miene den Kopf und erwiderte seinen Blick. Bofur begann tröstlich zu lächeln, als sich unsere Blicke kreuzen, ehe er dazu über ging mit ruhiger Stimme auf mich einzureden. "Cuna. Glaube mir, ich verstehe, was du im Augenblick fühlst und mit uns durchmachen musst. Mir würde es an deiner statt nicht anders ergehen. Aber ich befürchte du überstürzt die ganze Sache. In deinen Augen, magst du uns nur sehr einfache Dinge lehren, die für Menschen deiner Welt alltäglich sind. Für uns ist jedoch alles sehr neu und schwer zu begreifen. Es ist recht viel verlangt, dass wir uns sofort an deine Welt gewöhnen und uns dieser anpassen. Was ich dir sagen will ist, dass du dir die Mühe machst einem Kind das Laufen zu lehren, obwohl es weder krabbeln noch sprechen kann. Du stellst hohe Erwartungen an uns. Und auch an dich. Dass du Thorin nicht noch einmal enttäuschen möchtest ist selbstverständlich. Doch auf diese Art, wie du sie bisher angewandt hast, wirst du nicht viel bei uns erreichen können. Zumindest nicht so schnell. Wir Zwerge sind und bleiben ein stures kleines Völkchen. Daran solltest du dich langsam gewöhnt haben. Wir lassen uns nicht einfach so herumkommandieren und nehmen auch nicht gern irgendwelche Befehle von Mitgliedern anderer Völker an. Das hat nichts mit dir selbst zu tun. Wir mögen dich genauso sehr, wie du uns. Es liegt in unserem Blut. Und das wirst du niemals ändern können. Nicht mal, wenn du tausende von Jahren leben solltest", meinte er und versah mich, während er sprach zusätzlich mit einem sehr ernsten Blick.

Ich gab nur ein betretenes Seufzen von mir und schüttelte deprimiert den Kopf. Oh man. Wie recht der Mützenzwerg doch hatte. Ich hatte mich wieder einmal viel zu sehr an einer Sache festgebissen, in der verzweifelten Hoffnung, dass etwas in meinem Leben auf Anhieb funktionierte. Und dabei war ich wieder mal auf die Nase gefallen.

"Was... Was soll ich denn machen, Bofur? Wie... Wie kann ich es denn schaffen, dass ich nicht ständig bei allem was ich anpacken will versage?", fragte ich und bemerkte dabei zum ersten Mal, wie erschöpft und wehleidig meine Stimme klang. Ich war irgendwie müde. Ausgelaugt von den ganzen stressigen Tagen zuvor. Ich hatte mich tatsächlich zu sehr in die ganze Thematik hinein gesteigert und mich darin vollkommen verloren.

Und doch konnte ich irgendwie von Glück reden und froh darüber sein, dass ich in diesem Augenblick, wo ich mich wieder schwach und hilflos fühlte, Freunde an meiner Seite hatte, die meinen inneren Zwist auf ihre Weise zu lösen wussten. Denn kurz nachdem ich meine Fragen an den Mützenzwerg gerichtet hatte, tauchten Kili und Fili an seinen Seiten auf und versahen mich ebenso mit einem tröstenden Lächeln.

"Schwesterchen, du hast nicht versagt. Du solltest dir und allen voran uns nur mehr Zeit lassen, das Gesehene und Erlebte in die Tat um zusetzten. Anderenfalls wirst du irgendwann den Mut, die Hoffnung und dein Selbstvertrauen verlieren", meinte Fili und legte dabei eine Hand auf meine rechte Schulter neben die von Bofur.

"Fili hat recht. Als unsere Vorfahren den Erebor zu ihrer Heimat aus erkoren, haben sie auch nicht am gleichen Tag den Arkenstein gefunden. Wir haben noch so viel Zeit. Du musst unserem Onkel nicht beweisen, dass du viel erreicht hast, wenn er wieder zurückkehrt. Dass es uns und dir gut ergangen ist, ist doch die Hauptsache. Darüber freut er sich gewiss mehr, als über eine so große Veränderung", kam es von Kili, der es seinem älteren Bruder und Bofur gleich tat, wobei er meine Schulter kurz aufmunternd drückte.

Ich seufzte erneut mit schwerem Gemüt und schüttelte den Kopf. "Ich frage mich, wie ich dafür sorgen kann, dass ihr weiterhin unverletzt und wohl auf bleibt, wenn ihr mir nicht zuhört. Ihr habt euch so oft in den letzten Stunden in Gefahr gebracht und all meine Warnungen in den Wind geschossen. Ich meine, wenn ich nicht ständig darauf geachtet hätte, wo ihr hin rennt, dann könntet ihr jetzt schon Tod sein. Ich weiß ja, dass ihr nicht wirklich etwas davon haltet, wenn euch irgendjemand Befehle erteilt, von dem ihr das nicht gewohnt seid. Aber könntet ihr mir nicht zumindest ein bisschen entgegenkommen? Ich dreh sonst noch durch", meinte ich und musterte die drei Zwerge nacheinander.

Diese warfen sich daraufhin kurz gegenseitig und dann mir nachdenkliche Blicke zu, ehe sie einstimmig nickten. "Das werden wir. Wir haben dich lang genug auf Trab gehalten. Von jetzt an werden wir achtsamer sein und dem zuhören was du uns sagst, und wie du uns führst. Du hast uns heute schon vor so vielen schlimmen Dingen bewahrt, da ist es nur gerecht, wenn wir deinem Urteil und Handeln vertrauen. Verzeih uns bitte, dass wir dich in eine derartige Lage gebracht haben. Das war nie unsere Absicht gewesen", meinte Fili und senkte mit entschuldigender Miene seine blonde Mähne. Auch Bofur und Kili murmelten indessen reuevolle, entschuldigende Worte, während sie ihre Häupter neigten.

Ich atmete sehr tief ein und aus, bevor ich wieder den Kopf schüttelte. Sie hatten ja irgendwie recht. Ich hatte meine Erwartungen einfach viel zu hoch gesteckt. Sie konnten ja nichts dafür, dass es ihnen als Zwergen schwerfiel sich direkt an meine Welt anzupassen. Ich musste einfach, wie Fili es bereits treffen formulierte, den Herren mehr Zeit einräumen, bis sie sich ansatzweise an alles gewöhnt hatten. Mir wäre es wohl an ihrer Stelle nicht anders ergangen. Nur mochte ein winzig kleiner Teil von mir dem Frieden nicht ganz trauen, dass die Zwerge sich tatsächlich an ihre Worte hielten.

Doch das würde ich vermutlich nur dann erfahren, sobald wir unseren Weg fortsetzten. Und das wollte ich eigentlich recht schnell, da die Glocken der großen Kirche mitten im Ort bereits lauthals verkündeten, dass es schon elf Uhr war. Eigentlich hatte ich vor, bis spätestens ein Uhr wieder zurück im Plattenbau zu sein, damit ich für die kleinen Männer das Essen zubereiten konnte. Aber wie immer kam es erstens anders und zweitens als ich dachte.

Zumindest schien nun erst mal wieder alles einigermaßen ruhig geworden zu sein. Meine Wut auf die Zwerge war ein wenig verraucht und so nahm ich ihre Entschuldigungen etwas gelassener entgegen. Erleichtert seufzten die Drei und grinsten mich dann sehr breit an, ehe mir Bofur kurzerhand seine Mütze wieder einmal auf den Kopf klatschte und fragte: "So. Wenn nun wieder alles gut ist, wo führst du uns hin, Cuna?"

"Also, ich wollte noch eben zum Friedhof um das Grab meines Mann zu besuchen. Ich war schon lange nicht mehr da und würde gerne mal nach dem Rechten sehen", erwiderte ich und schob Bofurs Mütze auf meinem Kopf ein wenig zurecht. "Wollen wir nicht zuvor etwas essen? Wir hatten heute Morgen noch gar kein Frühstück", warf Kili ein, dessen Magen zur Bestätigung laut anfing zu knurren. Oh man, das hatte ich in der Hektik des Aufbruchs ja gar nicht mehr mit einkalkuliert. Wir waren ohne ein Frühstück in die Stadt marschiert. Da war es nur logisch, dass die Herren und auch ich ein wenig hungrig nach der ganzen Aufregung geworden waren.

Zum Glück wusste ich, dass auf dem Weg zum Friedhof noch eine kleine Bäckerei lag, wo wir uns mit ein paar belegten Brötchen eindecken konnten. So löste ich mich von den drei Herren und führte sie mit wenigen Worten auf sicheren Wegen mit möglichst wenig Verkehr bis dorthin. Die Bäckerei lag gut versteckt an der Ecke einer winzigen Gasse mit vielen älteren Häusern. Die alte Marktstraße des Ortes, wie auch das Straßenschild an der Ecke eines großen Fachwerkhauses verkündete. Hier reihten sich die Gebäude noch dicht an dicht und die schmale Straße, sowie der Bürgersteig waren mit Kopfsteinpflaster versehen. Dort sah es fast noch so aus, wie vor rund hundert Jahren. Der einzige Unterschied war, dass es inzwischen elektrische Straßenlaternen gab und auch die winzigen Geschäfte ein wenig moderner eingerichtet waren. Der zweite Weltkrieg hatte seinerzeit an diesem Ort wenig bis gar keinen Schaden hinterlassen. Und selbst wenn eines der Häuser getroffen worden war, so hatte die Stadtverwaltung diese anhand von Fotos und Gemälden wieder eins zu eins neu errichtet.

Ich liebte diesen Stadtteil wirklich sehr. Es war wie der Sprung in eine ganz andere Welt. Weit weg von den ganzen neumodischen und teilweise abstrus gestalteten Bauten der Neuzeit. Das wunderte auch meine Begleiter ein bisschen, die sich mit großen Augen umsahen, als wir dem gewundenen Weg bis zu unserer Zwischenstation folgten. "Bei Durins Bart. Wo sind wir denn hier gelandet? Man könnte meinen, wir wären mitten in Bree", stellte Kili fest und grinste süffisant, während er den Kopf in sämtliche Richtungen wandte und dabei plötzlich mit der nächstbesten Straßenlaterne kollidierte, die ein dumpfes "Klonk" von sich gab.

Ich blieb kurz stehen und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als der dunkelhaarige Bursche laut fluchend den stählernen Mast in Khuzdul beschimpfte. Aber auch sein Bruder und Bofur kugelten sich regelrecht, als Kili sich mit einem beleidigten Schnauben die Stirn rieb und auf dem weiteren Weg immer wieder unfreundliche Worte vor sich hin brabbelte. "Unfassbar. Warum müssen diese Dinger überall im Weg herum stehen?", fragte er verärgert und drehte sich immer wieder zur Laterne um.

"Du solltest eben besser darauf Acht geben, wo du hin läufst, Bruder. Dann wäre dir das nicht passiert", erwiderte Fili mit einem frechen Grinsen über die Schulter hinweg, wobei es ihn im gleichen Moment genauso hart traf, wie seinen Bruder zuvor. Nun fluchte auch er, was Kili dazu veranlasste eine schmollende, aber doch leicht schadenfrohe Schnute zu ziehen. "Das sagt mal wieder genau der Richtige. Wenn du mich schon belehren willst, dann solltest du dich selbst an deine eigenen Worte halten", brummte dieser spöttisch.

Fili schnaubte indessen Kopfschüttelnd, während er sich die Stelle rieb mit der er selbst gegen einen anderen Mast gedonnert war. Ich lachte erneut über das Missgeschick der Beiden. Es war einfach zu köstlich, wie sie sich über die armen Laternen aufregten. Aber nun hatten sie endlich zu spüren bekommen, wie wichtig es war in meiner Welt etwas aufmerksamer mit seiner Umgebung umzugehen.

Doch war ich nicht die Einzige, die plötzlich aufgelachte. Eine weitere glockenhelle Stimme wehte von der anderen Seite der Gasse zu uns herüber und ließ mich herum fahren. Genau gegenüber von uns befand sich ein winziges Blumengeschäft, mit einem recht großen Schild über der Eingangstür auf der in verschnörkelter Schrift "Garten Eden" zu lesen war. Vor dem Laden stand eine junge Frau, die gerade den Gehweg fegte und einige Töpfe in den Auslagen zurecht rückte. Sie war recht hochgewachsen, gertenschlank und hatte fast hüftlanges rotblondes Haar, welches ihr zu einem Zopf geflochten über der linken Schulter hing. Sie trug außerdem eine grüne Schürze mit einem übergroßen, weißen Gänseblümchen auf der Brust und dazu nicht ganz so passende quietsch gelbe Gummistiefel.

Auch die Zwerge wurden wenig später auf die Frau vor dem Blumenladen aufmerksam und begannen sie eingehend zu mustern. Nur einige Sekunden später gab Kili plötzlich ein erstickendes Keuchen von sich, was ich allerdings zunächst noch ignorierte und als nicht weiter wichtig empfand. Nachdem die Frau aufhörte zu lachen und uns freundlich mit sanfter Stimme entgegen rief, keuchte der junge Zwerg erneut sehr heftig, was mich unterbewusst schon leicht stutzig machte.

"Oh Entschuldigen Sie. Ich wollte sie nicht auslachen. Aber es sah zu komisch aus", meinte sie und stellte den Besen an die Ladentür.

"Ach, ist doch nicht schlimm. Es war ja auch echt witzig", erwiderte ich grinsend und zuckte gelassen mit den Schultern. Sie warf darauf nur mit einer lässigen Handbewegung ihren Zopf über die Schulter zurück und schüttelte mit einem strahlenden Lächeln den Kopf, ehe sie sich wortlos einen Gartenschlauch schnappte, der aufgerollt an der Wand des Geschäftes hing. Danach ging sie weiter ihrer Arbeit nach und pfiff fröhlich eine Melodie vor sich hin, während sie die Blumen goss.

Ich wandte mich wieder von ihr ab und deutete den Zwergen an, dass wir weiter gehen sollten. Doch nicht alle folgten meiner freundlichen, bestimmenden Bitte. Nach gut hundert Metern drehte ich mich um und musste feststellen, dass Kili nicht weiter hinter uns her lief. Auch Fili bemerkte umgehend das fernbleiben seines jüngeren Bruders und rief: "Kili! Beeil dich!"

Doch der Zwerg rührte keinen Muskel. Als ich mich ihm wieder zuwandte und ihn genau beobachtete, stolperte er rittlings mit panisch aufgerissenen Augen gegen die nächstbeste Hauswand und seine Lippen formten nur ein einziges Wort, ohne das ein Ton aus seiner Kehle entkam. Zunächst verwirrte mich sein Verhalten, bis ich mit leicht fragend angehobener Augenbraue zwischen der Frau und ihm hin und her sah.

Dann ging mir plötzlich ein Licht auf. Oh verdammt. Die Floristin auf der anderen Seite hatte bei genauerem Hinsehen gewisse Ähnlichkeiten mit einer ganz bestimmten Elbendame, die der junge Zwerg bereits seit ungezählten Jahren vermisste und suchte. Gut, sie war definitiv kein waldländisches Glühwürmchen, sondern ein Mensch. Das sah man schon allein daran, dass sie keine spitzen Ohren hatte und nicht diese typische Anmut an den Tag legte, wie sie bei Elben gebräuchlich war. Wie hätte Tauriel auch in meine Welt kommen können? Noch dazu zu diesem Zeitpunkt und ausgerechnet in diese Straße? Das war schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit.

Dennoch war Kili so vor ihrer Erscheinung erschrocken, dass er die Augen nicht abwenden konnte. Der arme Zwerg stand gerade völlig unter Schock und sah sich nicht mehr im Stande auch nur einen Schritt zu tun. Er hörte nicht mal, dass ihn sein Bruder mehrfach ungeduldig beim Namen rief. Sogar Bofur wunderte sich über das Verhalten des dunkelhaarigen Burschen und murmelte: "Was hat er denn auf einmal?"

"Ich weiß es nicht. Kili! Kommst du jetzt endlich!", brüllte sein älterer Bruder erneut, doch wieder reagierte der Junge nicht. Offenbar war ich die Einzige in der Runde die begriff, was gerade in Kilis Kopf vor sich ging. Mir wäre es wohl genauso ergangen, wenn mir ein Mann begegnet wäre, der meinen Verblichenen ähnlich gesehen hätte. Nur wäre mir vermutlich auf Anhieb klar geworden, dass so etwas einfach nicht sein konnte, da ich seinen Leichnam mit eigenen Augen gesehen hatte. Bei dem jungen Zwerg lag das Problem aber ganz woanders. Seine Tauriel galt lediglich als verschwunden und war nie für Tod erklärt worden. Auch wenn alle Anzeichen möglicherweise dafür sprachen.

Im Kopf des Burschen musste es gerade drunter und drüber gehen. Vielleicht eine Mischung aus Unverständnis und stiller Hoffnung. Fakt war jedoch, dass er sich einfach nicht vom Fleck rühren wollte. Das sorgte natürlich für Unmut bei meinen anderen beiden Begleitern. Besonders bei Fili, der kurz davor war ungehalten zu ihm zurück zu stapfen und ihn hinter uns her zu zerren. Ich hob aber noch gerade rechtzeitig den Arm und hielt den blonden Burschen auf, ehe er sein Vorhaben in die Tat umsetzten konnte. Dementsprechend fragend musterte mich dieser und öffnete verwirrt den Mund. "Cuna, was tust du? Wir sind in Eile", meinte er und zuckte irritiert mit den Schultern.

Ich schüttelte aber nur kurz mahnend mit dem Kopf und murmelte: "Fili. Nicht so vorschnell. Ich weiß, dass wir es eilig haben. Aber da ist etwas, was ihn gerade sehr beschäftigt. Siehst du denn nicht das, was wir sehen?"

"Also ich sehe, dass er die ganze Zeit über diese Menschenfrau anstarrt. Was soll daran besonders sein?", fragte Bofur verständnislos und zupfte sich nachdenklich am Bart. Ich seufzte nur genervt und rollte mit den Augen. Die beiden ignorierten augenscheinlich das vollkommen Offensichtliche. Also musste ich sie wohl direkt mit der Nase darauf stoßen. "Schaut euch die Frau doch mal ganz genau an. Fällt euch denn gar nichts auf?", fragte ich doch nach einem erneuten Mustern schüttelten die beiden nur wieder die Bärte. "Jungs. Ernsthaft. Die Haare, die Länge, die Farbe, ihre Körperstatur. Erinnert euch das nicht an eine ganz gewisse Dame, zu der sich Kili mal hingezogen fühlte?", hakte ich ein wenig energischer nach. Wieder schüttelten die Zwei kurz die Köpfe. Bis sie jedoch mit einem Mal inne hielten und ihnen die Kiefer fast synchron einige Etagen tiefer rutschten.

"Nein. Nein, Cuna. Nein. Das... Das ist unmöglich. Diese... Diese Frau da... Das kann unmöglich Tauriel sein. Wie soll sie hergekommen sein? Oder glaubst du vielleicht, dass sie gestorben und in deiner Welt als Mensch wiedergeboren wurde?", murmelte Fili und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich schnaubte indessen nur spöttisch und erwiderte: "Mach dich nicht lächerlich. So etwas wie Wiedergeburt gibt es in meiner Welt nicht, auch wenn manche Religionen an so etwas glauben wollen. Wenn irgendwer Tod ist, dass bleibt er das. Zumindest steht das für mich fest. Aber du hast schon recht. Die Frau da ist nicht Tauriel. Sie sieht ihr allerdings recht ähnlich. Ich denke mal, dein Bruder ist im Augenblick vollkommen verwirrt und stellt sich dieselben Fragen wie du mir."

Fili nickte knapp nach meiner Erklärung und gab anschließend einen tiefen Seufzer von sich. "Ich denke, du hast recht. Aber was machen wir jetzt mit ihm? Er kann doch nicht die ganze Zeit über da stehen bleiben und diese Frau anstarren", meinte er, wobei nicht nur in seiner Stimme, sondern auch in seinem Gesicht deutlich die Sorge um seinen jüngeren Bruder zu lesen war. Ich hatte mir jedoch bereits einen kleinen Plan zurecht gelegt, den ich auch umgehend in die Tat umsetzen wollte. Oder vielmehr musste, da wir sonst wirklich nicht weiter kamen.

"Ich werde mit ihm reden. Er braucht gerade Jemand, der seine Gefühle nachvollziehen kann. Und entschuldigt, wenn ich das sage, aber ihr beide habt leider noch nicht das durchlebt, was er und ich durchmachen mussten", meinte ich entschlossen und entschuldigend zugleich, weil meine Worte doch ein kleinwenig unhöflich klangen. Vor allem, da es sich ja bei Fili um dessen leiblichen Bruder handelte.

Dieser warf mir dementsprechend kurz einen recht empörten Blick zu, welchen er aber wenig später in ein verstehendes, ernstes Nicken umwandelte. Bofur sah das Ganze hingegen wesentlich entspannter und murmelte: "Ja, ich denke das wäre wohl das Beste. Viel Glück, Cuna."

Ich nickte dem Mützenzwerg ruhig zu, atmete dann noch einmal tief durch und begab mich schließlich zu dem vollkommen versteinerten Kili. Nachdem ich mich diesem ganz langsam genähert hatte, betrachtete ich mir kurz seine Erscheinung. Er war kreidebleich, hatte den Mund einen Spalt breit geöffnet und seine breite Brust hob und senkte sich so rasch, als wäre er soeben einige Kilometer weit gerannt. Kurz gesagt, er stand ganz knapp vor einem kleinen Kollaps. Ich musste also sehr vorsichtig sein. Jede kleine Berührung konnte vielleicht dazu führen, dass er zusammen brach oder vielleicht sogar um sich schlug, wenn ich nicht aufpasste.

Ganz behutsam und vorsichtig hob ich eine Hand und versuchte zunächst ganz ruhig mit ihm zu reden. "Kili? Kili, ist alles in Ordnung?", hakte ich leise und ruhig nach, doch wie bereits bei seinem Bruder, reagierte er weder auf seinen Namen, noch auf irgendwelche Fragen bezüglich seiner Person. Ich versuchte es zwar noch einige Male, aber mit guten Worten war dem jungen Zwerg einfach nicht beizukommen.

Dann musste ich ihn wohl doch berühren. Notfalls sogar Ohrfeigen, wenn nichts anderes half, dachte ich ein wenig verbittert bei mir und biss mir bereits unbehaglich auf die Unterlippe. Wobei ich Letzteres auch wirklich nur im äußersten Notfall anwenden wollte.

Doch das war zum Glück gar nicht erst notwendig. Denn gerade als meine Finger ganz leicht seine Schulter streiften, zuckte der Bursche unwillkürlich zusammen und fuhr erschrocken zu mir herum. Auch ich hatte mich kurz erschrocken und machte einen kleinen Satz nach hinten, um gegebenenfalls einem unerwarteten körperlichen Reflex zu entgehen. Dieser blieb jedoch zu meiner großen Erleichterung aus. Stattdessen blinzelte Kili nur verwirrt und schüttelte dann heftig seine braune Mähne. Nachdem er mich dann wohl endlich erkannte, stammelte er ganz verlegen und verwirrt vor sich hin.

"Cuna? Was machst du denn hier? Ich... Ich meine... Wolltest du nicht los und das Grab deines verstorbenen Mannes besuchen?", fragte er und kratzte sich nachdenklich an der Schläfe. Ich schnaufte nur und schüttelte dann mit beflissener Miene den Kopf. "Doch, das hatten wir eigentlich vor. Aber wir wollten nicht ohne dich da hin", erklärte ich ihm knapp, wobei ich eine wegwerfende Handbewegung über die Schulter zu seinem älteren Bruder und Bofur machte. Kili blinzelte einen Augenblick und zuckte mit den Schultern. "Ich... Ich habe euch doch eben gesagt, geht schon voraus. Ich wollte nachkommen, sobald ich mich mit dieser Frau da unterhalten habe", meinte er aufrichtig, wobei er fest davon überzeugt war, dass er genau diese Worte verwendet hatte. Er war allem Anschein nach nicht mehr so ganz bei Verstand. Das musste wohl ein wenig an dem Schock liegen, der ihn beim Anblick der Floristin überkommen hatte. Mich verwunderte das nicht. Sowas konnte immer passieren. Besonders, wenn der Sehnsuchtsschmerz sehr tief saß. Etwas Ähnliches kannte ich aus meiner Vergangenheit. Und ich wusste, wenn ich ihn nicht schnell genug vom Gegenteil überzeugte, würde er sich vermutlich in irgendwelche Dinge hinein steigern, die er nicht mehr kontrollieren konnte.

So erklärte ich ihm schließlich schweren Herzens, was wirklich passiert war. "Kili. Du... Du hast nichts gesagt. Du hast einfach nur hier gestanden und diese Frau da drüben angestarrt. Fili hat schon eine ganze Weile nach dir gerufen, aber du hast nicht auf ihn reagiert. Erst als ich dich kurz an der Schulter berührt habe, bist du wieder zu dir gekommen", sagte ich und blickte ihn dabei sehr besorgt an, als sich mit jedem Wort seine Augen weiteten und er skeptisch die Augenbrauen in die Stirn hob.

"Nein. Nein ich bin mir sicher, dass ich euch gesagt habe, dass ich nachkommen werde, wenn ich...", stammelte er und gestikulierte wild mit seinen Händen herum.

Diese bekam ich allerdings recht schnell zu fassen und hielt sie gut fest, bevor er damit noch irgendwo gegen schlug und sich womöglich verletzte. Danach sah ich ihm sehr ernst und tief in seine rehbraunen Augen, bis er für den Moment zur Ruhe kam und meinen Blick fragend erwiderte. "Kili. Hör mir zu. Du magst im Augenblick denken, dass du das gesagt hast. Aber es war nicht so. Glaub mir, wenn ich es dir sage. Ich weiß, du verstehst es gerade nicht ganz. Ich hingegen schon. Ich weiß, was in dir vorgeht und ich weiß auch, dass du sehr verwirrt und durcheinander bist. Doch die Frau da drüben, ist nicht die, für die du sie hältst. Sie ist nicht Tauriel. Sie ist ein Mensch, der gewisse Ähnlichkeit mit ihr hat. Nicht mehr und nicht weniger", erläuterte ich ihm, doch wie zu erwarten stießen meine ernst gemeinten Worte auf taube Zwergenohren. Er schüttelte noch während ich sprach vehement mit den Kopf und versuchte seine Hände aus meinem Griff zu befreien.

"Nein. Nein das ist nicht wahr! Du lügst! Wie kannst du so etwas nur sagen?! Ich meine, du siehst sie doch auch! Sie muss es sein! Ich bin mir meiner ganz sicher! Diese Frau da, das ist Tauriel! Sie muss erfahren haben, dass ich wieder lebe und hier in deine Welt gekommen bin. Und sie ist mir nachgereist. Sie hat nach mir gesucht! Und jetzt ist sie hier. Warum glaubst du mir nicht?!", sagte er, wobei er mich in seinem Wahn fast schon anbrüllte, während er immer wieder verzweifelt vor Sehnsucht sein Gesicht zu dem Blumenladen umwandte.

Ich rollte nur leicht genervt mit den Augen und versuchte ihn weiterhin festzuhalten. Er war komplett außer sich. Seine ganze Gefühlswelt klammerte sich so fest an diesen Wunschtraum, dass er die offensichtlichen Tatsachen komplett ignorierte. Dasselbe Problem, welches ich ganz zu Anfang meiner Trauerbewältigungsphase auch hatte. Und ich wusste worin es enden konnte. Gedächtnisverlust und Abschottung von der Außenwelt. Das durfte mit Kili unter keinen Umständen passieren. Doch die einzige Möglichkeit ihm zu viel Schmerz zu ersparen, war ihm das Herz zu brechen. So furchtbar es auch sein mochte. Es war besser, als ihn die ganze Zeit über leiden zu lassen.

So fackelte ich nicht lange und fuhr ihn mit einem knappen, energischen "Komm!" an, wobei ich ihn über die Gasse zu der Frau vor dem Blumengeschäft zerrte. Anders als erwartet, ließ er sich bereitwillig mit ziehen, was mir die Sache um einiges erleichterte. Auch wenn er mich mit einem sehr überraschten Blinzeln ansah, nachdem wir bei der Floristen angekommen waren.

Die junge Frau war immer noch damit beschäftig ihre Blumentöpfe mit dem Gartenschlauch zu gießen, sodass sie uns erst bemerkte, als ich mich kurz aber laut räusperte. Ein wenig erschrocken fuhr sie zu uns herum und richtete sich ein wenig auf. Für eine Frau war sie wirklich recht groß. Ich schätzte sie auf gut ein Meter achtzig. Aber dafür hatte sie eine doch sehr anschauliche Figur, wie ich neidlos zugeben musste. Und das dachte ich nicht über jede Frau. Ihr Gesicht hingegen war nicht ganz so lang wie der gesamte Körper, sondern eher Herzförmig. Ihre grünblauen Augen strahlten eine freundliche willkommene Wärme aus, nachdem sie Kili und mich kurz betrachtete und anschließend ganz sanft lächelte.

"Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie behilflich sein?", fragte sie umgehend, was ich mit einem ernsten Nicken bestätigte.

"Ja, das können Sie vielleicht", meinte ich und zog den Jungen Zwerg noch etwas näher an die Frau heran, wobei er es mir dieses Mal nicht ganz so einfach machte.

Im Gegenteil. Er war viel mehr kurz davor plötzlich die Flucht zu ergreifen. Das merkte ich allein schon daran, wie sich sein Handgelenk verkrampfte und wieder ein erschrockenes Keuchen von sich gab. Ich hielt ihn jedoch so gut ich konnte davon ab und erläuterte der Floristin mein, beziehungsweise sein persönliches Anliegen.

"Also. Also mein Freund hier möchte Sie gerne etwas fragen", sagte ich und zog Kili mit einem Ruck an meine linke Seite heran. Dieser stolperte etwas ungeschickt über den Bürgersteig und hob mit leicht verwirrtem Blick den Kopf.

"Ähm.... Ich.. Ich... Wollte... Wollte... Ihr... Euch... Ich...", begann er zu stammeln, woraufhin das Lächeln der Frau ein wenig breiter, aber auch etwas unsicher wurde. "Was kann ich denn genau für Sie tun?", fragte sie nach einigen Minuten, da der junge Zwerg es immer noch nicht schaffte sein Anliegen in klare Worte zu fassen.

Schließlich erbarmte ich mich dann mit einem recht genervten Seufzen, der Frau alles zu erklären. "Also, sehen Sie, es ist so. Mein Freund hier glaubt, dass er Sie von irgendwoher kennt. Er meint, dass Sie sich schon mal begegnet sind und wüsste gerne, wie sie heißen und ob sie sich an ihn erinnern", sagte ich kurz angebunden.

Nun erhellte sich die Miene der Floristin und sie nickte sehr langsam, als sie verstand was unser kleines Attentat auf sie zu bedeutete. Doch wie ich bereits erwartet hatte, schüttelte sie wenig später den Kopf, nachdem sie Kili noch einmal eingehend musterte und murmelte mit entschuldigender Miene. "Nun, es tut mir wirklich leid. Aber... Aber ich kenne Sie nicht, mein Herr. Sie müssen mich wohl mit Jemandem verwechseln. Wobei ich mir da nicht ganz sicher bin. Ich stehe auch oft auf Wochenmärkten. Vielleicht haben Sie mich ja da mal gesehen. Dann aber nicht mit dem Namen meines Ladens. Vielleicht sagt Ihnen ja 'Yvonnes Blumenwagen' etwas?", hakte sie kurz drauf hoffnungsvoll nach, nachdem sie bemerkte, wie sich Kilis Gesicht vor Enttäuschung und Schmerz verzog. Doch der dunkelhaarige Bursche winkte ab und ließ die Schultern hängen. "Nein. Verzeiht. Ich... Ich habe euch wohl wirklich verwechselt", murmelte er mit tonloser Stimme und wandte sich von ihr ab. Dann schaffte er es sich von mir los zu reißen und eilte ohne ein weiteres Wort zu sagen zu seinem Bruder und Bofur, die immer noch auf uns warteten.

Ich seufzte nur und schüttelte betreten den Kopf. Es tat wirklich weh ihm ihn so davonlaufen zu sehen. Aber es war einfach das Beste für ihn. Vielleicht konnte er mir das früher oder später verzeihen, wenn er sich etwas beruhigt und sacken gelassen hatte. Auch Yvonne schien es sehr leid zu tun, dass sie dem Zwerg derart hatte enttäuschen müssen.

"Oh weh. Hab ich etwas Falsches gesagt?", fragte sie mich leicht besorgt und stellte den Gartenschlauch ab. Ich zuckte nur mit den Schultern und seufzte erneut. "Nein. Mir war von Anfang an klar, dass er Sie nicht kennen konnte. Aber Sie sehen bedauerlicherweise einer Frau ähnlich, die er einmal sehr geliebt hat. Leider ist sie eines Tages verschwunden, ohne ein Lebenszeichen zu hinterlassen. Seitdem sucht er sie. Er würde Himmel und Erde in Bewegung setzten, um sie wiederzufinden. Bisher war seine Suche und sein Warten erfolglos. Und ich glaube auch nicht, dass er sie jemals wiedersehen wird. Trotzdem klammert er sein ganzes Herz daran. Er schafft es einfach nicht loszulassen", erklärte ich ihr sachlich, woraufhin sie verstehend nickte.

"Das ist sehr traurig. Ich verstehe nicht, wie manche Frauen so grausam sein und einen jungen Mann einfach im Stich lassen können. Das hat doch niemand verdient", meinte sie mit sehr angespannter Stimme. Eine kleine Falte bildete sich auf ihrer Stirn und ihre Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen, als sie sich ausmalte, wer wohl diese unverschämte Person war, die Kili so schwer verletzt hatte. Ich verzog indessen nur das Gesicht.

Sicher, es war nicht schön so von dem Schicksal einer jungen Liebe zu hören. Dennoch konnte ich Tauriel für ihr Handeln da keine Schuld geben. Immerhin war Kili einst Tod gewesen und es hatte keine Hoffnung gegeben, dass er jemals wieder ins Leben zurück gekehrt wäre. Wenn nicht die geheimen Kräfte des Arkensteins die Zwerge zurück geholt hätten, dann wäre ich ihnen ja auch nie begegnet.

Folglich musste ich da doch noch eine kleine Sache richtig stellen, ehe ich mich wieder meiner Gruppe anschloss. Zum Glück war ich inzwischen schon recht gut darin, mir Ausreden bezüglich der kleinen Herren auszudenken.

So konnte ich Yvonnes düstere Gedanken doch ein klein wenig zerstreuen, als ich ihr die von mir erfundene Lebensgeschichte des Jungen erzählte: "Ach, sehen Sie. So wie Sie denken, war die Sache gar nicht. Mein Freund hatte damals einen fast tödlichen Unfall. Er lag mehrere Wochen und Monate im Koma und die Ärzte hatten ihn bereits aufgegeben. Dass er doch wieder aufgewacht ist, war so gesehen ein kleines Wunder. Von daher verstehe ich ein wenig, dass diese Frau damals so gehandelt hat. Eine halbe Ewigkeit auf einen Mann zu warten, der vielleicht nie wieder aufwachen würde, ist eine ziemliche Belastung. Ich denke man hat ihr einfach irgendwann geraten, dass es das Beste ist sein Leben zu leben, anstatt sich an etwas festzuklammern, wo es keine Hoffnung gibt. Sicher, für den Betroffenen ist es im Endeffekt schwer nachzuvollziehen. Aber ich denke, dass er früher oder später darüber hinweg kommen wird."

Nun entspannten sich die Gesichtszüge der Floristin wieder und sie nickte langsam. "Das ist sehr traurig. Aber jetzt wo Sie es sagen, verstehe ich es auch. Es ist nur schade um so einen jungen Mann", erwiderte sie und seufzte schwermütig. Ich zuckte nur gelassen mit den Schultern und wandte mich von ihr ab, da ich das Gespräch nun beenden wollte. "Tja. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Danke trotzdem, dass Sie sich Zeit genommen haben", entgegnete ich abschließend und setzte bereits einen Fuß in Richtung der wartenden Zwerge. Doch bevor ich mich richtig entfernen konnte, rief Yvonne mich noch einmal zurück mit den Worten: "Warten Sie bitte!"

Ich blieb wie angewurzelt stehen und warf einen fragenden Blick über die Schulter. "Was gibt es denn noch?", hakte ich verwirrt nach. Doch bekam ich zunächst keine Antwort von ihr. Stattdessen beobachtete ich, wie sie plötzlich ihre Blumentöpfe durchforstete. Ich blinzelte leicht verwirrt, als sie nach wenigen Sekunden einen der Kleineren vom Boden aufhob und mir unter die Nase hielt. "Hier. Nehmen Sie die mit", sagte sie schlicht und lächelte breit.

Mir klappte kurz verblüfft der Mund auf, als ich die kleinen Blümchen musterte, die mich in ihrem strahlenden Hellblau anlachten. "Vergissmeinnicht?", hakte ich nach, während ich den Topf verwirrt entgegen nahm und Yvonne sachte nickte. "Ja. Es sind die Letzten die ich habe. Eigentlich sollten sie zu dieser Jahreszeit gar nicht mehr blühen. Sonderbarerweise tun sie es aber doch. Geben Sie die Ihrem Freund. Vielleicht hilft es ihm seine Trauer ein wenig zu überwinden", erklärte sie ruhig und lächelte noch breiter, als sie meine sehr entgleisten Gesichtszüge musterte. "Das. Also. Ähm. Wie. Wieviel sollen die denn kosten?", fragte ich verwirrt, nahm dem Topf in eine Hand und wollte schon meinen Geldbeutel zücken. Doch Yvonne hob abwehrend beide Hände und meinte: "Die schenke ich Ihnen. Nehmen Sie sie ruhig mit."

Nun konnte ich mir ein breites, verlegenes Grinsen nicht länger verkneifen. Unglaublich. Was für eine herzensgute Frau. In letzter Zeit begegnete ich wirklich den verrücktesten und zugleich fürsorglichsten Menschen, die es wohl in meiner Welt gab. Dass ich nun auch noch Blümchen geschenkt bekam, auch wenn sie eigentlich für Kili bestimmt waren, war schon ein ziemlicher Hammer, den ich irgendwie verdauen musste. Genauso wie das flaue Gefühl in meinem Magen, der sich ebenso wie die Zwerge ungeduldig knurrend meldete.

"CUNA! WAS TREIBST DU DA SO LANGE?! KOMM! WIR HABEN HUNGER!", brüllte Fili ungehalten die Straße hinunter, was mich zusammenzucken ließ. "Oh... Entschuldigen Sie. Ich... Ich muss los. Danke für die Blümchen. Ich denke, Kili wird sich darüber freuen", sagte ich und drehte mich dann wieder von ihr weg. "Nichts zu danken. Gern geschehen. Kommen Sie doch wieder mal bei mir vorbei, wenn Sie etwas brauchen", meinte sie und winkte mir zum Abschied hinterher. Auch ich winkte kurz nach hinten und beeilte mich, dass ich schnell hinter den kleinen Männern her kam. Diese hatten in der Zwischenzeit die Bäckerei an der nächsten Ecke gefunden, zu der ich sie ursprünglich bringen wollte.

Als ich sie schließlich mit dem Topf unter dem Arm erreichte, grinste ich immer noch breit, obwohl sie mich ein klein wenig verwirrt musterten. Nun ja eigentlich nur Bofur und Fili. Kili schaute die ganze Zeit nur auf seine Füße und seufzte von Zeit zu Zeit.

"Was hast du da noch so lange gemacht? Und was sollen diese lächerlichen Blumen da bedeuten?", fragte Fili ungeduldig und deutete auf den Topf. "Alles nacheinander. Zunächst mal was anderes", meinte ich und ging mit den Vergissmeinnicht auf Kili zu. Dieser hob betreten den Kopf, als ich vor ihm stand und zog verwundert die Augenbrauen nach oben, nachdem ich ihm diese reichte. Ein wenig verwirrt drehte er den Topf in seinen Händen und musterte abwechseln die Blumen und mich. "Was ist das? Was soll ich damit?", fragte er ein wenig abwertend und wollte sie wieder an mich zurück reichen.

Ich schüttelte aber nur den Kopf und schenkte ihm ein tröstliches Lächeln. "Das sind Vergissmeinnicht. Die Blumenfrau hat sie mir für dich gegeben. Sie sollen dich immer daran erinnern, dass es mal Jemanden in deinem Leben gab, der dich sehr geliebt hat. Und wenn du sie ansiehst, können sie dich vielleicht ein wenig über den Verlust der geliebten Person hinweg trösten", erklärte ich ihm ruhig. Zunächst schien er damit aber nicht wirklich etwas anfangen zu können, da er den Blumentopf weiterhin unschlüssig von links nach rechts drehte. Doch dann erhellte sich sein Gesicht, nachdem er die hellblauen Blüten näher betrachtet hatte und ein jugendliches und sonniges Lächeln trat auf seine Lippen.

"Danke, Cuna", meinte er schlicht, löste eine Hand von dem Topf und ehe ich mich versah, schlang er seinen Arm um meine Hüfte und drückte mich fest an sich. Ich musste während dessen zwar erschrocken keuchen und anschließend nach Luft schnappen, aber dass er wieder lachen konnte, war für mich das Wichtigste. Allein dafür hatte es sich gelohnt, dass wir diese kleine, beschauliche Gasse entlang geschländert waren. So verschwanden wir kurz in der kleinen Backstube, wo wir uns kurz mit einigen Leckereinen eindeckten und zu guter Letzt unseren Weg fortsetzten.
 

Denn dieser würde trotz der wieder aufgekommenen, guten Stimmung, kein leichter werden.
 

- 100. Sag's durch die Blume / ENDE -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen meine Lieben Leserinnen und Leser.

Yay. Jubiläum. Kapitel 100 ist fertig! Meine Güte, das war echt ein ziemlicher Akt. Zuerst das kleine Streitgespräch und dann der Schockmoment für Kili. Aber schließlich hab ichs ja doch geschafft irgendwas herbei zu zaubern.
Sicher fragt ihr euch schon, was das ganze zu bedeuten hat. Nun ja.... Ich habe mich ein klein wenig von euch breit schlagen lassen und mir doch noch einmal Gedanken um den guten Kili gemacht, der ja immer noch vollkommen ohne Frau ist und weiterhin Tauriel nachtrauert.
Das Ergebnis daraus ist die gute Yvonne, welche wir vielleicht in Zukunft auch noch mal kurz kennen lernen werden. Sie wird aber genauso wie Jana und Marina zuvor, eher zu den Nebencharaktären gehören, die lediglich für die Zwerge von besonderer Bedeutung sind. Ich hoffe ihr seid daher halbwegs zufrieden mit der Guten. War nicht gerade leicht sie mir aus den Fingern zu saugen.^^
Bei Nichtgefallen, gibt es von daher leider keine Rückerstattung. Ist bei Sonderangeboten dieser Art ausgeschlossen. :D
An dieser Stelle möchte ich euch auch mal wieder ganz herzlich für eure Unterstützung und das Feedback danken, welches ich immer wieder bekomme. Also Ganz lieben Herzlichen Dank.

Dafür gibts von mir dieses mal ein EXTRA-LARGE Kapitel. :D

Wie gesagt, vielen Dank noch mal. Ich hoffe das es euch wie immer gefallen hat und wünsche einen guten Start in die neue Woche.

Liebe Grüße Eure Virdra-sama Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2016-08-13T15:12:23+00:00 13.08.2016 17:12
Hey,
gut das Cuna sich endlich mal Luft gemacht hatte und den Zwergen mal die Meinung gesagt hat. Auch wenn es ihr kurz darauf wieder leid tat sie so zusammengestaucht zu haben, aber die drei haben ihr auch ihre Meinung gesagt was sie dabei empfinden wie und was Cuna alles von ihnen erwartet.
Nun wo sie sich ausgesprochen haben kann es ja nur besser werden.
Oh weh eine junge Frau mit rötlichen Haaren, ja da kann man verstehen dass Kili sofort an Tauriel denkt. Gut das Cuna weiß wie sie ihm helfen kann. Das sie auch noch einen Blumentopf für Kili geschenkt bekommt ist ja auch nicht alltäglich.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
13.08.2016 21:53
Hallöchen,

ja eine Aussprache ist nicht einfach. Besonders wenn beide Seiten ihre Kritikpunkte haben. Cuna wills halt mit der Brechstange machen. Das kommt nicht gut an. Auch Zwerge brauchen Zeit um zu lernen. Besonders beim sich anpassen.
Aber gut, nun haben sie das ja geklärt.^^
Tja und die junge Blumenverkäuferin ist auch noch ein kleiner Charakter der für Kili noch interessant werden wird. Nicht als direkte Partnerin aber gegebenenfalls als sehr gute Freundin.^^
Das kommt aber alles noch bei Zeiten.

LG Virdra-sama
Von:  ai-lila
2016-05-30T21:20:53+00:00 30.05.2016 23:20
Hi~~

Jaaa~ auch ich möchte, wenn auch nachträglich zum 100. gratulieren. Ist halt ne magische Zahl. ^^

Cuna rauchte schon fast vor Zorn.
Da hatten die Herren erst mal Abbitte zu leisten.
Bevor alle Man hoch tatsächlich auf einen Jahrmarkt gehen, sollte Cuna den Jungs noch das eine oder andere
erklären, schätze ich. ^^

Armer Kili... herzeleid ist richtig fies.
Aber wer weiß, vielleicht ist gerade diese Wald und Blumenfee das Trostpflaster, welches ihm auch auf Dauer hilft?
Abwarten und "alter Tobi" rauchen.^^

Das war wieder ein klasse Kapi.
LG Ai
Antwort von:  Virdra-sama
30.05.2016 23:27
Hallöchen,

und danke für die Gratulation. Bedauerlicherweise hängt die Story im Moment bei mir ein kleines bisschen. Ich versuche mich jeden Tag aufzuraffen weiter zu schreiben, aber irgendwie will es mir nicht gelingen, was vernünftiges zustande zu bringen.
Und wenn ich nicht wirklich spaß daran habe etwas zu schreiben, dann macht es meinen Lesern bestimmt auch keinen spaß. Dann merkt man, dass es irgendwie gezwungen lustig, traurig oder sonstwas klingt. Ichg hoffe diese Flaute legt sich bei mir bald wieder. Wird eigentlich langsam Zeit.
Naja sei es wie es sei.

Zumindest Cuna hat ihrem Ärger über die Herren Luft gemacht. DIe müssen dann bei ihr zu Kreuze kriechen. Zumindest für eine Weile. Und dann ist da die gute Yvonne. Die Blumendame / Floristin mit ihrem kleinen Laden, die Einer gewissen Elbin sehr ähnlich sieht und dabei den armen Kili vollkommen durcheinander bringt.

Was ich allerdings dazu schonmal sagen kann ist, die beiden werden definitiv kein Liebespaar. Aber sie wird ihm in einer bisher noch unbekannten Zukunft eine sehr gute Freundin werden. ^^

Mehr verrate ich dazu aber noch nicht.

LG Virdra-sama
Von:  bra08
2015-10-12T16:40:10+00:00 12.10.2015 18:40
Hi Virdra!!!
Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zum 100. Kapitel^^
Man man was für eine Standpauke. Ich glaube da mußten die Herrn Zwerge ganz schön schlucken. Arme Cuna, ich versteh sie ja das war dann doch ein wenig zu viel des Guten. Aber den Jungs dann gleich mit "Hausarrest" zu drohen ?.. hmmm da hat die gute wohl doch auch etwas über die Strenge geschlagen. Ich konnte mir Filiś und Bofurś entsetztes Gesicht richtig vorstellen. Oo Liebesentzug in Terra - Gaia wär doch ein toller Romantitel XD
Naja , zum Glück haben sich die vier dann ja doch wieder eingermaßen zusammengerauft. Tja und dann kam Kili ś großer Auftritt. Ich weiß nicht so recht was davon halten soll. Hier meine ehrliche Meinung. Ich kann Tauriel überhaupt NICHT leiden. Als ich mit Freunden Smaugś Einöde im Kino gesehen hab hätte ich mir am liebsten die Popcorntüte über den Kopf gezogen. Sorry PJ aber so eine Frau passt ja nun mal gar nicht zu Kili. Ich stell mir die Frau an seiner Seite ganz anders vor . Nicht so steif und bieder wie diese... *tief durchatmet ELBIN -.- Nicht das du jetzt meinst ich könnte mir eine Zwerg- Elb Beziehung nicht vorstellen . Um es kurz zu fassen Tauriel passt wohl eher zu Legolas als zu unserem quirligen Rehauge *fg Ich stell mir eher so ein freches Mädchen an seiner Seite vor . Eine die jeden Bockmist den er verzapft mitmacht ( zBsp. Nachts in Schwimmbad einbrechen. Nicht das du denkst ich hätte soetwas schon einmal getan . ich bin brav *fg) Ok , ich hab mich wohl etwas hineingesteigert da Yvonne Tauriel ja nur ähnlich sieht. *seufz na gut , ich werde ihr eine Chance geben . Aber sollte sie Ähnlichkeiten mit dem grünen Grashüpfer haben dann.... ach man ich weiß ja auch nicht . -.- aber ich hoffe du verstehst was ich meine . *räuper
so genug gelästert dein Kapitel war natürlich wieder hervorragend . Und ich freue mich schon aufś nächste mal .
Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht erschreckt aber das musste mal gesagt werden XD
Ich wünsch dir noch eine schöne Woche und hoffe das dir dein erster Praktikumstag gefallen hat.

Sodale
Deine bra08
Antwort von:  Virdra-sama
12.10.2015 19:02
Hallöchen,

naja was soll ich sagen. Ich bin tierisch im Eimer -.-
Acht Stunden Band-Reviews im Internet suchen. Hab schon fast viereckige Augen davon. Bin grade mal am Suppe essen, damit ich mich etwas entspannen kann. Erster Tag ist immer der schwerste. Wobei in meinem Betrieb ist es sehr gechillt :D

So aber jetzt zu deinem Kommi. Ja irgendwann musste Cuna mal der Kragen platzen. Und Hausarrest war die einzige Möglichkeit, die sie noch gesehen hat um die Kerle vor ihrem eigenen Ego zu bewahren. ^^
Auch wenn es recht hart war und sie sich selbst gefragt hat, was sie da treibt. Aber es ist ja wieder soweit eingeränkt.
Also was Tauriel angeht, da bist du nicht die einzige meine Liebe. Aber ich kann dich beruhigen Yvonne ist kein Kind von Traurigkeit. Sie mag dem grünen Glühwürmchen zwar auf den ersten Blick ähnlich sein. Aber die Dame hat es faust dick hinter den nicht spitzen Ohren. Da wird der ein oder andere noch Bauklötze staunen.
Fürs erste wars das aber jetzt mal von mir. Ich muss was essen und werde mich danach irgendwo zusammen rollen.

Bis demnächst dann

LG Virdra-sama
Von:  CC16
2015-10-11T20:44:18+00:00 11.10.2015 22:44
Herzlichen Glückwunsch zum 100. !!!!!!!!!!!!!!!!!
Antwort von:  Virdra-sama
11.10.2015 22:47
Dankeschön :D
Von:  Manu19
2015-10-11T16:29:22+00:00 11.10.2015 18:29
Hey Virdra, Erst mal Glückwunsch zum 100. Kapitel.
Wow, das Cuna echt so ausrasten kann hätte ich nicht gedacht. Naja gut es war ja auch endlich mal nötig. Es stimmt schon sie möchte es allen recht machen und Thorin nicht enttäuschen, aber sie darf dabei sich selbst nicht verlieren. Es ist gut das sie sich ausgesprochen haben und hoffentlich nun besser hören ( Zwerge können sowas?). Das Kili ein Schock bekommt, wo er die Blumenverkäuferin sieht, ist verständlich zumal sie auch gewisse Ähnlichkeiten mit Tauriel hat. Das Cuna ihm da besser helfen kann als die anderen zwei stimmt schon und nur wer so ein Trauma durch gemacht hat weiß wie es einem da geht. Die Sache mit dem Blumentopf ist dir auch sehr gut gelungen. Mal sehen ob Kili sie wiedersehen möchte und ob oder was sich daraus entwickeln wird, werden wir ja noch lesen können. Ich werde jetzt mal richtig unverschämt und absolut egoistisch, aber auf eine nette weiße. Solch extra lange Kapitel kannst du ruhig öfter bringen ich bin dir da nicht böse drum im Gegenteil Es ist viel zu interessant, zu lesen was Cuna widerfährt, was sie erlebt. Mit ihr den Zwergen die Meinung zu sagen obwohl sie mich ja nicht hören können, aber ist ja auch egal. Ich kann bei deiner Geschichte sehr gut abschalten und mich in sie hinein versetzten. Also mach weiter so.

GLG Manu19
Antwort von:  Virdra-sama
11.10.2015 18:41
Hallöchen,

tja irgendwann ist ja auch mal schluss mit lustig, wie sie so schön gesagt hat. Auf der anderen Seite steht aber das wiederum vollkommen in dem Konflikt mit ihrer Harmonie suchenden Seite. Ich hoffe, dass konnte man ihr auch etwas anmerken. Sie ist eben kein Mensch der gern ungerecht und böse auf andere ist wegen den falschen Motiven.
Nun ja, Zwerge hören nur dann zu, wenn sie denken, dass es wichtig sein könnte. Und in dem Fall war es eben wichtig, weil sie Cuna brauchen. (Nicht nur wegen dem Essen kochen) :D
Tja Kilis altbekanntes Elbenweibchen-Trauma. Hat mich ein bisschen Nerven gekostet. Ich war mir bis zum Schluss nicht einig, wie ich die gute Frau gestalten sollte. Aber weil es für ihn ja ein Schock sein sollte, musste die Dame gewisse ähnlichkeit mit der Elbin haben. (Auch wenn die nur das Fantasiegebilde der Filme-Macher ist)
Es wurde sich halt sehr oft gewünscht und dem bin ich jetzt einfach mal nachgekommen.
Ich kann aber schon verraten, dass Kili sie gern Wiedersehen möchte. Da wird es noch einige interessante Zeilen zu lesen geben, wenn ich das mal zusammen gestellt habe.
Vor erst muss ich mich aber mal um mein Praktikum kümmern, das morgen startet. Bin super aufgeregt, weil ich noch nicht weiß was alles passieren wird und wie sich die erste Woche entwickelt. Ich hoffe aber, dass es gut wird und am nächsten Wochenende weiterschreiben kann.

LG Virdra-sama
Antwort von:  Manu19
11.10.2015 18:48
Dann wünsche ich dir alles gute für dein Praktikum. Du Schafts das mit Sicherheit, wer so gute und Spannende Geschichten schreiben kann, der Schaft auch alles andere.
Manu19
Antwort von:  Virdra-sama
11.10.2015 18:51
Gna, du bist echt süß. ich werd ja ganz rot ^///^
Hier ein paar Herzchenkekse als Dankeschön <3<3<3<3<3<3<3<3<3<3


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