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Diesem Einen will ich #Follow

Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?
von

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97. Morgendliche Startschwierigkeiten

"Cuna? Cuna, wach auf", murmelte mir eine sanfte wohl vertraute Stimme ins Ohr, während ich ein sanftes Rütteln an meiner Schulter spürte.

Noch vollkommen schlaftrunken rollte ich mich auf den Rücken und murrte: "Nee. Cuna, schlafi schlafen..." Kurz nachdem ich zu Ende gesprochen hatte, vernahm ich ein mehrstimmiges belustigtes Kichern, ehe die sanfte Stimme erneut zu mir sprach. "Nun wach schon auf. Die Sonne ist bereits aufgegangen und du wolltest uns doch heute unterrichten. Erinnerst du dich?", fragte sie anschließend, was meiner leicht trockenen Kehle ein leidiges Stöhnen entlockte und ich mir genervt meine Decke über den Kopf zog.

"Nee. Ich kaufe keine Fremden von Süßigkeiten. Will nur schlafen", gab ich in gedämpftem Ton von mir, was wieder für allgemeines Gekicher sorgte. Dabei fand ich es alles andere als witzig. Die Zwerge und ich waren nämlich erst vor nicht allzu langer Zeit zu Bett gegangen, nachdem wir bis frühmorgens noch einige Runden Karten gespielt hatten.

Wobei die Verteilung der Schlafgelegenheiten sich als ziemlicher Akt herausgestellt hatte. Kili, Fili und Bofur sahen es nämlich partout nicht ein, dass ich mich freiwillig auf mein Schlafsofa zurück ziehen wollte und sie sich zu dritt dafür mein Bett teilen sollten.

Nein, die drei Herren hätten lieber auf dem kalten Boden genächtigt, anstatt zuzulassen dass ich mich auf die vergleichsweise unbequemere Schlafcouch legte. Doch in diesem Punkt hatte ich es ausnahmsweise geschafft meinen eigenen Dickschädel durchzusetzen. Dabei half mir natürlich das Totschlagargument, dass wir an diesem Tag allerhand zu tun hatten. Was nicht mal gelogen war, denn neben dem Benimm-Unterricht für die drei bärtigen, kleinen Männer, wollte ich auch unbedingt noch meinen Hausarzt wegen der Kopfwunde konsultieren.

Immerhin hatte mir die gute Marina ja dazu geraten. Und den fachmännischen Rat einer Krankenschwester wollte ich nicht unbedingt ausschlagen. Außerdem war es höchste Zeit, dass ich nach all den Wochen, die ich mit Umzug und Renovierung verbracht hatte, das Grab meines Verblichenen aufsuchte. Inzwischen sollte ja auch der neue Grabstein aufgestellt worden sein und ich war sehr neugierig, was mein werter Schwiegerdrache wieder kurioses ausgesucht hatte.

Da kam wohl an diesem Tag noch so einiges auf mich zu. Eigentlich zu viel, wenn ich meine Laune betrachtete. Denn ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen, meinen Hintern vom Sofa zu erheben. Doch kannten die drei Zwerge in ihrer Ungeduld und Rigorosität was Weckaktionen anging, mal wieder keine Gnade.

Nachdem sie noch ein paar Mal versuchten mich mit freundlichen Worten zum Aufstehen zu bewegen, rissen sie mir einfach die Bettdecke weg. Dummerweise versuchte ich in meinem verschlafenen Zustand, diese natürlich festzuhalten, indem ich mich mit einem Ruck herum drehte und die Arme danach ausstreckte. Dabei ließ ich allerdings außer Acht, dass meine Liegefläche weit schmaler war als zunächst vermutet. So kam es wie es kommen musste. Ich rutschte von der Sofakante und klatschte schreiend und polternd auf den Boden, was die Zwerge zum Anlass nahmen in schallendes Gelächter auszubrechen.

Na großartig. Das war dann wohl der Zeltplatz-Gedächtnis-Sturz, wie mir nach dem Aufprall schmerzhaft bewusst wurde. Nun lag ich keuchend und schnaufend auf dem Bauch und hatte mal wieder selbst zur allgemeinen Belustigung beigetragen. Zum Glück war ich nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sich der Schmerz lediglich auf meinen Bauch und Brustbereich beschränkte. Trotzdem war es mehr als Peinlich für mich, Ziel dieses unliebsamen Running-Gags geworden zu sein, der mich fast genauso sehr nervte, wie die Kaltwasser-Freiluftduschen-Bestrafungen des Zwergenkönigs.

Zumindest hatten die Jungs recht bald ausgelacht und knieten sich mit unterdrücktem Kichern zu mir. "Guten Morgen, Cuna. Bist du jetzt wach?", hörte ich Kili fragen, der sich nah bei meinem Kopf befand. Ohne ihn anzusehen und ziemlich genervt öffnete ich die Augen und starrte zunächst meinen Bodenbelag an, bevor ich beleidigt knurrte: "Ja... Bin ich..."

"Wunderbar, dann kannst du ja aufstehen", kam es von Bofur, der mich vorsorglich an den Schultern packte, um mir zu helfen, als ich versuchte mich aufzurichten. Immer noch murrend und mit einem leichten Schwindelgefühl in meinem Schädel schaffte ich es dank der Hilfe, der drei Männer mich schlussendlich erst einmal wieder auf mein Sofa zu setzen. "Boah, Ernsthaft. Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich hab ganz vergessen, wie anstrengend ihr Zwerge sein könnt. Womit hab ich das nur wieder verdient?", fragte ich mich laut maulend selbst und hob langsam die Augen, um sie endlich anzusehen.

Alle drei hatten ein so breites und fast unschuldiges Grinsen auf ihren Lippen, dass ich nur eine beleidigte Schnute zog. "Ach, nun beschwere dich doch nicht. Du hast gestern noch gesagt, dass du nicht ständig von uns bemuttert werden möchtest. Und daran haben wir uns eben gehalten", meinte Fili, der meine Decke in Armen hielt und diese sorgsam zusammen faltete.

"Das hab ich, ja. Aber das heißt nicht, dass ihr mich derartig aus dem Federn werfen müsst. Stellt euch mal vor ich wäre auf meinen Kopf geknallt. Dann hättet ihr wirklich Probleme bekommen. Das kann ich euch sagen", erwiderte ich daraufhin mit einem leisen Seufzen.

"Bist du aber nicht. Außerdem ist es deine eigene Schuld. Du hättest nicht versuchen sollen die Decke festzuhalten. Dann wärst du auch nicht gefallen", meinte der Mützenzwerg und hob wie ein alter Mathelehrer den Zeigefinger in die Luft, als wollte er mir erklären, dass man Null nicht mit Eins malnehmen kann. Meine Laune besserte dieser Spruch am frühen Morgen allerdings nicht. Im Gegenteil. Er nervte mich erst richtig. Und das aus meiner Sicht gesehen zu recht. Erst schmissen sie mich auf der Zeltstadt fast permanent aus der Hängematte und nun auch noch von meinem Sofa. Wieder fragte ich mich womit ich das alles nur verdient hatte. Jedoch musste ich ihm unterbewusst sogar ein wenig recht geben. In diesem Fall, im wahrsten Sinne des Wortes, war es meine Schuld gewesen.

Trotzdem konnte ich nicht umhin die Zwerge weiterhin mit einem beleidigten Blick zu bedenken, was sie mit ungewöhnlich gut gelaunten Mienen einfach so hinnahmen. Auch etwas, was ich um diese Tageszeit nicht wirklich um mich haben wollte. Leute die trotz wenig Schlaf eine muntere Stimmung versprühten, stießen bei mir grundlegend auf Unverständnis.

Aber Zwerge waren nun einmal so. Und das musste ich einfach akzeptieren. Ob ich nun wollte oder nicht. Nun war ich zumindest wach und konnte mich allmählich mal an die anstehenden Arbeiten machen. Meine erste Amtshandlung als Hausherrin war jedoch, die kleinen Männer in ihre erste Lektion in Sachen Menschsein einzuführen.

"Also, hört mal. Das mag ja für euch ganz witzig sein. Aber ich fand das gar nicht lustig. Sowas macht man nicht. Man schmeißt Frauen nicht einfach so aus dem Bett. Das gilt besonders für euch beide, Fili und Bofur. Wenn ihr das mit euren Liebsten macht, dann schmeißen sie euch ganz schnell aus der Wohnung. Und glaubt mir, sie werden es euch noch sehr lange übelnehmen. Frauen meiner Welt sind unglaublich nachtragend und sie werden es euch mit ihren eigenen Waffen heimzahlen. Und damit meine ich weder Axt noch Schwert, habt ihr das verstanden?", hakte ich am Ende nach und rieb mir kurz mit den Fingern den Schlaf aus den Augen.

Von den Dreien kam daraufhin nur ein bestätigendes Brummen und als ich sie wieder ansah nickten sie einstimmig. "Glaub mir, so etwas würden wir nie mit unseren Liebsten tun", meinte Fili und lächelte ruhig.

"So ist es. Das machen wir nur mit dir, Schwesterchen", kam es von Kili, der wieder lachte, als ich empört die Augenbrauen hochzog. Doch dieses Mal wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen. So fuhr ich auch gleich damit fort die Lektion ein wenig zu vertiefen, indem ich kurz nach rechts Griff, um mir mein Kissen zu schnappen.

Dieses landete binnen weniger Sekunden mitten im Gesicht des noch lachenden, dunkelhaarigen Zwergs, welcher überrascht ein paar Schritte nach hinten stolperte. "Was?! Hey! Warum hast du das gemacht?!", drang es gedämpft durch das Kissen zu mir herüber, woraufhin ich nur zufrieden nickte.

"Was habe ich gerade gesagt? Frauen meiner Welt sind sehr nachtragend und sie kämpfen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Waffen. Und sie setzen sie dann ein, wenn ihr es nicht erwartet. Habt ihr das jetzt verstanden?", fragte ich und sah mich erneut bei den Herren um. "Ja. Ja, ist schon gut. Ich hab es verstanden. Tut mir leid, Cuna", murrte Kili und nahm mein Kissen wieder vom Gesicht, welches er mir zurück reichte.

"Gut, wenn das bei allen angekommen ist, dann kann ich mich jetzt erst einmal frisch machen. Danach seid ihr dran", meinte ich gelassen und klatschte mir anschließend auf die Oberschenkel, nachdem ich das Kissen wieder ordentlich aufs Sofa gelegt hatte. Dann stand ich gemächlich auf und streckte mich kurz mit einem herzhaften Gähnen. Die Zwerge sahen mich indessen mit leicht irritierten Mienen an, als ich mich zwischen ihnen hindurch quetschte, um an meinen Kleiderschrank zu kommen.

"Was meinst du mit, 'danach seid ihr dran'?", fragte Fili ruhig, während ich die Schranktür aufzog, um mir frische Unterwäsche und Kleidung herauszuholen.

"Ganz einfach. Das ist die nächste Lektion. Ihr werdet euch alle waschen und dann bekommt ihr von mir neue Kleidung, die ihr fortan hier in meiner Welt tragen werdet. In eurer gewöhnlichen Kluft kann ich euch nicht permanent draußen herumlaufen lassen. Damit fallt ihr zu sehr auf", erklärte ich sachlich und schloss die Tür wieder. Als ich mich mit meinem kleinen Klamottenstapel jedoch zu ihnen umdrehte, stand allen dreien vor Entsetzen der Mund weit offen und sie tauschten untereinander empörte Blicke aus. Offenbar kam es ihnen so vor, als hätte ich gerade damit gedroht, sie noch einmal gegen Smaug kämpfen zu lassen.

"Das... Bei Durins Bart. Das ist doch nicht etwa dein Ernst, Cuna?", kam es irgendwann stammeln von Bofur, welcher ungläubig blinzelte. "Ist mein Ernst, mein Lieber", entgegnete ich knapp und schritt schon einmal in Richtung Bad. "Aber... Aber warum? Warum waschen? Und warum neue Kleidung? Was stimmt denn nicht mit unseren Sachen?", fragte Fili, dem sein Bruder bestätigend zunickte.

"Alles. Das ist das Problem. Aber darüber reden wir, wenn ich fertig bin, okay?", meinte ich kurz angebunden und noch bevor einer der Herren mich weiterhin löchern konnte, war ich schon aus dem Raum verschwunden und schloss das Bad hinter mir ab. Sicher ist sicher, dachte ich mir da. Nicht dass sie plötzlich zu mir herein platzten, wenn ich gerade unbekleidet vor meinem Waschbecken stand und mich mit einem Waschlappen reinigte. Duschen war ja wegen des dicken Verbands und meiner Kopfwunde nicht möglich, auch wenn ich es mir noch so sehr wünschte. Aber Seife konnte in frischen Wunden einigen Schaden anrichten. Und eine Entzündung konnte und wollte ich nicht riskieren. So blieb mir nur die alternative Katzenwäsche übrig. Den Zwergen würde ich allerdings anraten die Dusche zu verwenden. Und sei es nur zu Demonstrationszwecken.

Früher oder später würden sie ohnehin damit konfrontiert werden. Besonders Fili und Bofur, sobald sie die Beziehungen zu ihren Frauen etwas vertieft hatten.

Gut, ich konnte schon nachvollziehen, dass ihnen die ganze Sache mit dem Waschen nicht schmeckte. Aber ich hatte in diesem Fall keine andere Wahl, wenn ich sie so gut es eben ging tarnen wollte. Sie waren zu auffällig. Und ich hatte immer noch Thorins mahnende Worte im Hinterkopf, dass niemand wissen sollte wer sie waren und wo sie her kamen. Ich hatte die Sache einmal verbockt, indem es mir bei Chu herausgerutscht war. Auch wenn ich da nur gute Absichten im Sinn hatte. Doch ein weiteres Mal wollte ich diesen schweren Fehler nicht begehen. Und schaden konnte es den Zwergen ja nicht, wenn sie sich meiner Welt zumindest äußerlich schon einmal anpassten. Sie würden ohnehin genug Aufsehen mit ihren langen Haaren, den Bärten und den geflochtenen Zöpfen erregen.

Kurzum, sie waren einfach zu markant und wiedererkennbar. Ich hoffte nur inständig, dass sie sich meinen Unterricht auch zu Herzen nahmen. Alles wollte ich ihnen ja nicht nehmen. Und in meiner Gegenwart durften sie sich auch weiterhin so verhalten, wie sie es von zuhause gewohnt waren. Doch um zu verhindern, dass ihnen etwas Schlimmes zustieß, musste ich sie eben dazu bewegen einige Opfer zu bringen. Aber ich ahnte schon, dass sie gerade dieser Plan als besonders schwierig herausstellen würde.

Nachdem ich nämlich mit meiner Waschung fertig war und frisch angezogen wieder vor sie trat, saßen sie bereits alle drei wie die Hühner auf der Stange nebeneinander auf meinem Bett und starren mich erwartungsvoll an. Fili saß ganz links, Kili in der Mitte und Bofur hatte sich rechts nieder gelassen. Zunächst stimmte mich ihre Haltung noch einigermaßen zuversichtlich, weshalb ich sie freundlich lächelnd musterte und einmal in die Hände klatschte.

"So. Ich bin durch. Wer von euch möchte als nächster?", fragte ich ruhig.

Doch kaum hatte ich diese Frage gestellt, wandelte sich ihr ganzes Gebaren. Sie wurden ernster, verhaltener und ein klein wenig abweisend, als sie fast synchron ihre Arme vor den breiten Oberkörpern verschränkten. Auch ihr Ton spiegelte genau das wieder, was ich sah, als Bofur mich abschätzig musterte.

"Keiner", erwiderte dieser knapp, was die beiden Jungs mit einem Nicken bestätigten. Umgehend gefror mir das Lächeln auf dem Gesicht und ich legte irritiert den Kopf schief. "Keiner? Warum? Was habt ihr daran denn auszusetzen?", hakte ich vorsichtig nach und trat einen Schritt an sie heran. "Alles", kam es diesmal von Fili, dessen Miene sich deutlich verfinsterte. "Wir haben uns beraten, nachdem du in die Waschkammer gegangen bist und wir empfinden deine Forderungen mehr als unangebracht", ergänzte Kili, welcher mich mit jedem Wort schärfer ins Auge fasste. Das bewegte mich dazu einmal kurz zu seufzen und die Schultern hängen zu lassen.

Natürlich. Es hätte mir klar sein müssen, dass die kleinen, bärtigen Männer nun auf Stur schalteten. In ihren Augen waren meine Forderungen wohl mehr als nur beleidigend und falsch. Also musste ich mich wohl oder übel dazu anschicken es ihnen so schonend wie möglich näher zu bringen. In der stillen Hoffnung, dass sie sich doch zu etwas bewegen ließen, was für sie vollkommen untypisch war.

"Hört zu. Ich... Ich sage das doch nicht um euch zu ärgern. Nur bedenkt doch einmal wo ihr hier seid. Das ist nicht Mittelerde. Hier läuft es nun mal anders. Die Menschen, die Gesellschaft, einfach alles ist sehr kompliziert verstrickt. Ihr habt wahrscheinlich ein falsches Bild von den hiesigen Gegebenheiten bekommen, als ihr auf der Zeltstadt wart. Dort wird jeder so angenommen wie er ist. Keiner schaut darauf, was der Andere für Eigenarten und Gebräuche an den Tag legt und jedem ist bekannt, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat. Er wird so akzeptiert wie er ist. Aber im Alltag ist das anders. Da wird niemand hingehen und euch mit einem Schwert den Kopf abschlagen, weil er euch nicht leiden kann. Nein, die Leute werden euch fröhlich ins Gesicht lächeln, um dann hinter euren Rücken die wildesten Geschichten und Gerüchte zu streuen. Und je auffälliger man sich verhält und aussieht, desto mehr wird sich dies häufen. Das kann verdammt gefährlich für euch alle werden. Versteht ihr, was ich euch damit sagen will?", erklärte ich und sah sie fragend an.

"Ja. Durchaus. Du willst uns zu etwas machen, was wir nicht sind, damit die Menschen denken, wir wären Mitglieder ihres Volkes. Verzeih und berichtige mich, wenn ich mich irre, aber warst du nicht diejenige, welche gestern noch so große Töne von sich gegeben hat, dass sie sich nicht einfach so zu einem Zwerg machen lassen würde? Oder haben wir uns da alle verhört, Cuna?", hakte Fili mit spitzer werdendem Tonfall nach. Dabei beugte er sich leicht vor, um mich noch schärfer mit seinen hellblauen Augen zu erfassen.

Nun musste ich schlucken. Herr im Hemd, er hatte recht. Das hatte ich gesagt und auch so gemeint. Es stimmte. Ich wollte nicht einfach zu einer Zwergin gemacht werden. Ich wollte nicht irgendetwas sein, was ich nicht war. Verdammt, damit verwendeten sie meine eigene Überzeugung gegen mich selbst. Sie waren der festen Meinung, dass ich umgekehrt genau das Gleich mit ihnen anstellen wollte, was Thorin bei mir versucht hatte. Wobei er kläglich an mir gescheitert war. Dass sie sich nun genauso gegen meine Forderungen ihnen gegenüber stellten, war von meiner Seite aus definitiv verständlich.

Aber auf der anderen Seite stand allerdings immer noch das Versprechen, welches ich dem Zwergenkönig gegeben hatte. Ich sollte gut auf die Jungs aufpassen und verhindern, dass noch mehr Menschen erfuhren, woher sie kamen und wie sie unsere Welt betreten konnten. Dafür mussten sie sich eigentlich notgedrungen anpassen. Ich wollte ja nicht ihre komplette Persönlichkeit verändern. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätten sie gerne mit all ihren Eigenheiten und Ansichten so bleiben können wie sie waren.

Nur was sollte ich tun? Wie konnte ich diesen sturen Kerlen nur meinen inneren Konflikt klar machen? Es ging natürlich nicht, dass sie sich in der Gesellschaft meiner Welt weiterhin wie Zwerge benahmen. Doch wenn ich derart in ihre Individualität eingriff, dann konnte es durchaus sein, dass sie bald zu genau dem werden würden, was ich auch nicht werden wollte. Sie würden zu einer etwas makaberen Version von Menschen mutieren. Ich würde sie zu anderen Wesen machen. Nein. Das ging auf keinen Fall. Damit würde ich mich bei ihnen direkt ins Aus katapultieren. Besonders nach meinen großen Worten vom Vortag. Sie hatten immerhin bei den Zwergen ein enormes Gewicht und gewaltig Eindruck geschunden. Wenn ich diese, mit meinem Versuch sie eigentlich schützen zu wollen, Lügen strafte, dann würde ich sie vermutlich als meine Freunde verlieren. Noch dazu waren sie sehr ungeduldige Freunde, die mich weiterhin dabei beobachteten, wie ich eher unbewusst begonnen hatte auf und ab zu gehen. "Was ist nun? Du weißt das ich recht habe, nicht wahr?", hakte Fili mit leicht barschem Tonfall nach.

Ich konnte nur matt mit dem Kopf nicken und gab ein kurzes Seufzen von mir. "Ja, Fili. Ich weiß. Ich weiß das alles. Es ist nur...", stammelte ich und hob ratlos die Hände. "Was ist es nun? Sag es uns. Was erhoffst du dir davon, dass du uns zu so etwas zwingen willst?", fragte diesmal Kili reichlich ungeduldig. Ich öffnete den Mund um ihm zu antworten, doch so wirklich fand ich keine Worte dafür. Seine Fragen waren durchaus berechtigt. Und dafür gab es auch eine gute Erklärung. Nur war ich mir nicht sicher, ob sie diese auch so verstehen würden.

Ich atmete einmal ruhig durch und schloss die Augen, ehe ich meine Schultern straffte und ihnen eher flehend antwortete: "Ich will euch eigentlich zu gar nichts zwingen. Es ist nur... Seht mal... Ich... Ich will das nicht tun, um mir mit euch einen Spaß zu erlauben. Das Ganze soll einzig und allein eurem Schutz dienen."

"Unserem Schutz? Wovor? Du hast doch mal gesagt, es gäbe nichts in deiner Welt, was uns gefährlich werden könnte", meinte Bofur und zupfte sich grübelnd am Bart.

"Das ist richtig. Allerdings war das bevor ich wusste wer ihr seid und ich Thorin das Versprechen gegeben habe eure Herkunft und euer Dasein vor den Menschen meiner Welt geheim zu halten. Ich hab das schon einmal verbockt und ich will nicht, dass das wieder passiert. Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, dass ihr weiterhin so bleiben könnt wie ihr seid, dann würde ich euch die nennen. Aber leider gibt es die nicht. Zumindest fällt mir keine ein", erklärte ich ihnen verzweifelt mit den Händen fuchtelnd und wandte ihnen dabei den Rücken zu.

Was darauf folgte war ein langes, angespanntes Schweigen. Ich wusste zwar nicht was die Zwerge taten. Ob sie nun Blicke tauschten oder mich beobachteten. Aber als einige Minuten vergangen waren, in denen niemand ein Wort sagte, meldete sich Kili plötzlich mit einem leicht genervten Seufzen zu Wort.

"Also. Also gut. Es gefällt mir zwar nicht, was du mit uns vor hast. Aber wir haben unserem Onkel ebenso wie du versprochen, dass wir uns hier anständig verhalten und auf dich Acht geben. Wenn es notwendig ist, dass wir uns verkleiden und verstellen müssen, um in deiner Welt Fuß zu fassen, werden wir es versuchen", sagte er und ich konnte ein deutliches Platschen hinter mir hören.

Als ich mich umwandte und die Augen öffnete, sah ich, wie der dunkelhaarige Junge mir mit entschlossener Miene entgegen blickte. Auch die anderen Beiden standen nacheinander auf und pflichteten Kilis Worten mit einem knappen Nicken bei. Das bewog mich dazu erleichtert aufzuatmen und zaghaft zu Schmunzeln. "Danke. Das bedeutet mir sehr viel. Dann hol ich schon mal ein paar Sachen und ihr drei könnt unter euch ausmachen, wer zuerst ins Bad geht", murmelte ich zufrieden und wollte bereits zu meinem Kleiderschrank gehen, um ihnen dort Handtücher, Unterwäsche und sonstige Kleidungsstücke herauszusuchen. Doch kam ich vorerst nicht an ihnen vorbei, da sie mir noch kurz den Weg versperrten.

"Warte. Eine Sache wäre da noch, bevor wir deinem Plan endgültig zustimmen, Cuna", kam es von Fili, der eine Hand hob, um mich zum Anhalten zu bewegen. Ein wenig irritiert zog ich die Augenbrauen hoch und musterte ihn mit fragendem Blick. "Was möchtet ihr denn?", hakte ich nach.

"Nur ein paar kleine Bedingungen. Nichts weiter", meinte Kili in ruhigem Ton. Ich schnaufte kurz verstehend und nickte gelassen. Es war abzusehen gewesen, dass die Drei nicht einfach so der ganzen Prozedur zustimmen würden. Zwerge taten in der Regel nie irgendetwas, wenn sie nicht eine gewisse Gegenleistung erhielten. Auch wenn Kili und Fili diese Gewohnheiten ihres Volkes eher selten in Anspruch nahmen. Aber hier ging es ja nicht einfach um eine simple Familienangelegenheit, wie vor einigen Wochen, als ich mit ihrem Onkel zusammen gekommen war. Es ging um sie selbst und die Tatsache, dass ich in ihren Lebensstil eingriff. Von daher war es immerhin schon einmal gut, dass sie überhaupt bereit waren, meinem Plan eine Chance zu geben. Da konnte ich mir wohl oder übel auch ihre Bedingungen anhören.

"Also gut. Wenn ich etwas im Gegenzug für euch tun soll, dann sagt mir, was ihr von mir verlangt. Ich bin ganz Ohr", erwiderte ich gelassen und neugierig.

"Ich denke, das kannst du. Es ist etwas ganz einfaches. Wenn wir draußen in deiner Welt sind, dann werden wir uns auch so verhalten, wie du es uns lehrst. Im Gegenzug dürfen wir uns in deiner Behausung und Gegenwart weiterhin so kleiden und verhalten, wie wir es gewohnt sind", kam es geschäftsmäßig von Kili.

"Und das ist alles? Sonst verlangt ihr nichts?", fragte ich ruhig, woraufhin sie alle die Köpfe schüttelten. "Nein. Mehr wollen wir nicht. Obwohl. Nun ja. Vielleicht doch", meinte Bofur, der süffisant grinste und mir zu zwinkerte. Sein Gesichtsausdruck verwirrte mich einen Moment lang und ich setzte bereits dazu an ihn nach seinen Wünschen zu fragen. Doch bevor ich den Mund geöffnet hatte, ergänzte er schon: "Du kochst für uns."

Ein wenig perplex blinzelte ich den Mützenzwerg an, nachdem er ausgesprochen und die beiden Brüder zustimmend genickt hatten. Natürlich. Was hätte ich auch anderes erwarten sollen? Gut, vielleicht dass ich ihre ganzen Waffen polieren sollte. Aber diese hatten sie ja bei meinem Umzug noch gar nicht mitgebracht. Wobei ich mir da bei Fili nicht ganz so sicher war. Dieser hatte bestimmt den ein oder anderen Dolch mit geschmuggelt. Immerhin war er mir ja bereits aus den Filmen und von der Zeltstadt her als wandelnde Waffenkammer bekannt. Aber das sollte mir in diesem Augenblick egal sein. Solange er sie gut verstaut hatte und nicht einfach offen überall liegen ließ, war mir das nur recht.

Ansonsten waren die kleinen Männer wirklich sehr einfach gestrickt. Ein Dach über dem Kopf, wo sie einfach mal Mann sein durften, ein warmer Platz zum Schlafen und eine Frau, die sie jeden Tag bekochte. Etwas anderes brauchten sie nicht um glücklich zu sein. Damit forderten die drei immerhin ein bisschen weniger als der Zwergenkönig. Und solange ich noch nicht in Arbeit war, konnte ich dem auch getrost zustimmen und nachgehen. Schaden würde es mir auf keinen Fall, da ich ohnehin geplant hatte meine Kochkünste zu erweitern und zu verbesser.

"Also gut. Abgemacht. Das lässt sich alles einrichten", meinte ich mit einem entschlossenen Nicken und streckte ihnen meine Hand entgegen. Breit grinsend und zufrieden nickend schlugen die Zwerge nacheinander bei mir ein. Damit war unser Vertrag bindend abgeschlossen und die Herren ließen mich zum Schrank gehen, damit ich ihnen endlich ihre neuen Klamotten reichen konnte. Zum Glück trug ich recht gern Männersachen, darunter natürlich auch Unterwäsche, was in diesem Fall sehr praktisch war. Da ich auch nicht besonders groß war hoffte ich, dass den Herren meine Kleidung ansatzweise passte. Sicher war ich mir zwar nicht, aber probieren ging ja bekanntlich über studieren.

Als ich schließlich für die Drei jeweils ein Unterhemd, eine Boxer-Short, ein T-Shirt und eine einfache Jogginghose herausgesucht hatte und mich zu ihnen umdrehte, berieten sie noch immer, wer als Erster mit mir in die von ihnen so schön betitelte Waschkammer ging.

"Also, Jungs. Wer macht den Anfang?", fragte ich und trat näher an ihr kleines Grüppchen heran. "Ich gehe", kam es umgehend von Bofur, dem ich daraufhin ruhig zu nickte. "Gut, dann folge mir bitte", meinte ich und ging schon mal voraus. Er tapste mir ganz gemächlich und langsam hinterher. Im Bad angekommen schloss er die Tür hinter uns und ich legte die einzelnen Kleiderstapel auf dem Klodeckel ab, den ich zuvor herunter klappte. "So. Wenn du mit waschen fertig bist, dann nimm dir jeweils ein Teil von den Sachen weg die ich hier hingelegt habe. Aber erst mal zeig ich dir, wie die Dusche funktioniert", erklärte ich ihm sachlich ohne ihn anzusehen. Der Mützenzwerg gab ein zustimmendes Brummen von sich. Er blieb allerdings stehen, als ich mich auf den Weg zur Wanne machte und den Duscharmaturen zuwandte. Jedoch entging mir dabei nicht, dass ich hinter mir kurz ein leises Rascheln hörte. Ich vermutete, dass er schon einmal meine Kleidung in Augenschein nahm und argwöhnisch musterte. Gut, das sollte mir nur recht sein. Immerhin kannte er das Zeug im Gegensatz zu den beiden Brüdern noch nicht. Ich machte mich indessen daran, ihm zu erklären wie die Dusche funktionierte.

"Also, Bofur. Hier an der Amatur ist ein Hebel, den musst du nach rechts drehen, dann kommt das Wasser von Oben. Steht er auf links, läuft es normal aus dem Hahn. Dann hast du hier zwei Knöpfe, die du drehen kannst. Der eine hat einen roten und der andere einen blauen Punkt. Bei Rot bekommst du heißes, bei blau kaltes Wasser. Pass bei beiden gut auf, dass du sie nicht zu weit öffnest, sonst könntest du dich entweder verkühlen oder verbrühen. Hier drin stehen auch ein paar Flaschen in denen sich so etwas wie flüssige Seife befindet. Die kannst du gerne benutzen, wenn du magst. Aber ich rate dir, das Zeug nicht zu trinken, auch wenn es vielleicht lecker riecht. Das ist nämlich nicht gerade gesund. Ist das soweit klar?", hakte ich freundlich nach, ohne aufzusehen. "Ja. Verstanden. Aber wo lege ich nun meine normale Kleidung hin?", fragte er ein wenig ratlos, was mich dann doch aufblicken ließ. Allerdings bereute ich es nur wenige Augenblicke später mich unbedacht zu ihm umgedreht zu haben.

"Die kannst du einfach auf den Boden.... HEILIGE SCHEISSE! BOFUR!", kreischte ich erschrocken und klatschte mir die Hände vor die Augen, nachdem ich endlich sah, was tatsächlich hinter mir geraschelt hatte. Oh Gott, diese verdammten Zwerge, fluchte ich innerlich und spürte wie mir die Schamröte in den Kopf schoss. Da hatte sich der Mützenzwerg einfach hinter mir unversehens ausgezogen. Und zwar bis auf das letzte Kleidungsstück. Noch dazu hatte er zum ersten Mal seit ich ihn kannte, seine Zöpfe geöffnet und die Haare entblößt, welche ihm in dunklen Locken über die Schultern fielen. Ein Anblick, der sich ziemlich böse in mein Gedächtnis einbrannte.

Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Wie unbedarft gingen die Herren denn nur in Anwesenheit von Frauen mit ihrem eigenen Körperschaubild um? Schamgefühl kannte offensichtlich keiner von ihnen. Im Gegenteil. Bofur amüsierte sich sogar köstlich über mein entsetztes Gekreische und fragte belustigt: "Was hast du denn? Du wirst doch wohl schon mal einen nackten Mann gesehen haben, wo du doch einst verheiratet warst."

"Ja. Ja, verdammt. Aber um Himmels Willen, das zeigt ein Mann nur der Frau, die er liebt und nicht irgendwem", quietschte ich mit hoher Stimme und schüttelte heftig den Kopf. Nun musste der Mützenzwerg lachen und tapste langsam auf mich zu. "Also, ihr Menschen seid schon eigenartig. Du bist eine gute Freundin und nicht irgendwer", meinte er gelassen, als er vor mir stand.

"Freundin oder nicht, dass ist mir persönlich egal. Es gehört sich einfach nicht, so vor einer Frau herum zu laufen, die man nicht liebt. Und selbst dabei sollte man darauf achten, dass die Frau einen auch liebt. Sonst hast du ganz schnell riesigen Ärger am Hals", meinte ich und versuchte tunlichst zu vermeiden zwischen meinen Fingern hindurch zu schielen.

Daraufhin schnaufte Bofur gelassen und klatschte mir kurz eine Hand auf die Schulter. Dieses Mal jedoch nicht mehr ganz so fest wie er es sonst getan hatte, wofür ich ihm sehr dankbar war. Wenigstens das beherzigte er inzwischen.

"Ist ja gut. Ich tue das nicht wieder, solange du im Raum bist. Wenn du mich nun bitte allein lassen würdest", meinte er und schob mich ein kleinwenig zur Seite, sodass er in die Wanne steigen konnte. Erleichtert, dass er sich nun nicht mehr in meinem direkten Blickfeld befand, nahm ich die Hände vom Gesicht und eilte schleunigst zur Badezimmer Tür, welche ich heftig atmend von außen schloss. In der Diele angekommen, ließ ich mich erst einmal mit dem Rücken an die Tür gelehnt zu Boden rutschen, um meine Atmung und meinen Herzschlag zu beruhigen.

"Meine Fresse, was für eine Geburt", murmelte ich schnaufend und richtete meinen Blick Richtung Zimmerdecke. Dieser Morgen ging ja gut los. Erst warfen mich die Herren vom Sofa, dann musste ich mir fast ein Bein ausreißen, damit sie in meinen Plan einwilligten und nun auch noch zwergisches Kopfkino. Die kleinen, bärtigen Männer waren einfach nur unglaublich und das nicht zwangsläufig im positiven Sinne. Erst Kili auf der Zeltstadt, dann Thorin in dem kleinen Bootlager und nun Bofur in meinem Badezimmer.

Gut, ich musste mir eingestehen, dass der Mützenzwerg, genauso wie die anderen, auch recht passabel gebaut war. Zumindest, wenn man auf Männer stand, die ein bisschen wilder und ungezähmter aussahen. Doch für mich persönlich gab es nur einen Zwerg, dessen körperliche Erscheinung ich vor meinem inneren Auge sehen wollte. Nur war er leider für michin diesem Augenblick einfach nicht greifbar, was ich sehr bedauerte. Als ich daran dachte, wie ich mich noch am Vortag morgens mit dem Zwergenkönig innig umschlungen auf dem selben gekachelten Boden herum gewälzt hatte, bildete sich in meiner Brust ein recht unangenehmer, schmerzhafter Knoten.

Es war immer noch so unwirklich und falsch, dass Thorin nicht mehr da war. Wer weiß, wie dieser Morgen sonst begonnen hätte. Vielleicht wäre ich dann nicht so unsanft neben dem Sofa gelandet, sondern einfach ruhig in seinen Armen erwacht. Danach hätten wir uns gewiss angesehen, einen 'Guten Morgen' gewünscht und kurze, zärtliche Küsse ausgetauscht. Die Vorstellung war vor meinem inneren Auge so erschreckend real, das ich sogar regelrecht spürte, wie seine Lippen ganz sanft die meinen berührten. Ich konnte seinen warmen Atem über mein Gesicht streichen und seinen kurzen Bart unter meiner Nase kitzeln fühlen. Ich holte einmal tief Luft und meinte seinen betörenden, männlichen Geruch in meine Lungen einsaugen zu können, obwohl dieser schon längst verflogen war.

Aber auf diese Art war das Ganze einfach nicht richtig. Es tat unsagbar weh mich zu diesem Zeitpunkt an solche schönen, und gleichzeitig erschreckend reale Gedanken zu heften. Wieder stellte ich mir die Frage, wie es ihm wohl derzeit ging. Ob er auch erst vor einigen Minuten aufgestanden war und vielleicht schon etwas gefrühstückt hatte? Das heiß, sofern er es konnte. Denn mir selbst war gar nicht nach Essen zumute. Im Gegenteil. Es reichte nur ein Gedanke an Thorin aus, damit sich mein Magen im Kreis drehte und mir schlecht wurde. Nicht weil ich ihn wegen irgendetwas verabscheute, sondern einfach weil ich ihn in meiner Nähe vermisste. Stärker als bei seinem ersten Abschied.

Verdammt, was war nur los mit mir? Das letzte Mal konnte ich mich doch auch dazu aufraffen meinem Alltag nachzugehen und die Arbeiten zu verrichten die anstanden. Warum konnte ich es dieses Mal nicht genauso tun? Es würde mich ablenken und den Schmerz der vorläufigen Trennung beiseiteschieben.

Doch stattdessen blieb ich einfach wo ich war und starrte weiterhin an meine Zimmerdecke wie ein Zombie. Das ging so einfach nicht. Ich konnte nicht nur da sitzen und nichts tun, während um mich herum das Leben tobte. Es gab Dinge zu erledigen. Wichtige Dinge. Ich musste meinen Arzt anrufen, damit ich wenigstens an diesem Tag noch einen Termin für eine Behandlung bekam. Außerdem würde Bofur gewiss bald mit duschen und umziehen fertig sein. Wenn ich dann immer noch vor der Tür hockte, würde ich diese garantiert mit voller Wucht an den Hinterkopf geschlagen bekommen.

Ich musste aufstehen. Egal wie anstrengend es für mich war, meine Beine dazu zu zwingen meinen Körper zu tragen und voran zu treiben. Außerdem wollte ich den Jungs nicht noch mehr Probleme machen. Sie waren ohnehin schon mehr als besorgt über meinen gesundheitlichen Zustand. Meine schwachen Momente musste ich mir für eine Zeit aufsparen, in der ich allein sein konnte. Und das war vermutlich nur dann, wenn ich mich morgens oder abends im Badezimmer aufhielt.

Ich musste fortan stark sein. Nicht nur für mich, sondern auch für meine überraschenden Mitbewohner. So schwer es mir auch fallen würde. Ich durfte einfach nicht mehr in mich zusammen sinken und der Vergangenheit nachtrauern. Das was vor mir lag, der Weg den ich mit ihnen beschreiten musste, war mein Ziel. Und mochte kommen was da wolle, ich würde mir alle Mühe geben, damit wir friedlich und gut zusammen leben konnten. Ob mit oder ohne Thorin. Ich war schon immer meinen Weg gegangen und das musste ich weiterhin so beibehalten. Sonst ertrank ich womöglich noch in meinem eigenen Selbstmitleid.

Von diesen Gedanken neu beflügelt bekam ich wieder Kraft in die Beine und stand langsam vom Boden auf. Als ich jedoch aus der Diele zurück ins Apartment trat, waren die beiden Brüder allerdings nicht mehr im Raum. Dafür stand die Balkontür offen auf dem ich beide pfeiferauchen sah.

Auch gut. Dann konnte ich in aller Ruhe telefonieren. Doch dafür musste ich erst mein Handy finden, von dem ich nicht mehr wusste, wo ich es nach dem Kartenspielen hingelegt hatte. Das Letzte was ich wusste war, dass ich es auf dem Bett liegen gelassen hatte.

Langsam ging ich darauf zu und begann sorgsam zu suchen. Zunächst fand ich es jedoch nicht. Zumindest nicht unter der Bettdecke. Vielleicht war es ja unter eines der Kissen gerutscht auf denen die Zwerge geschlafen hatten.

Ja, das war durchaus denkbar. Arglos und ohne eines davon anzuheben, griff ich darunter und begann dort nach meinem Handy zu forsten. Doch hätte ich mir im nächsten Moment lieber selbst in den Hintern gekniffen, dass ich die Kissen nicht gleich beiseitegelegt hatte. Denn das Nächste was ich fühlte war, dass meine Hand an etwas hartem, metallischen und unglaublich scharfem vorbei strich.

"AUTSCH!", fluchte ich laut und zog schlagartig die Hand zurück, nachdem ich an meinem Zeigefinger einen kurzen reißenden Schmerz verspürte. Als ich diesen musterte, sah ich, wie sofort aus einer recht kleinen Schnittwunde Blut heraus lief. Mit einem verstimmten Brummen stopfte ich mir diesen in den Mund und riss mit meiner anderen Hand das Kissen weg.

Was ich dort erblickte, ließ mich genervt mit den Augen rollen. Gut, mein Handy hatte ich damit auch umgehend gefunden. Doch es war nicht das Einzige, was dort lag.

Direkt daneben konnte ich einen etwa unterarmlangen, schön verarbeiteten Dolch erkennen, an dessen Schneide sich nun ein paar kleinere rote Flecken befanden. Na großartig. Genau, dass hatte ich bereits befürchtet. Und ich wusste auch schon wem dieses Gerät gehörte.

"FILI!", brüllte ich wütend zum Balkon, woraufhin ich sah, wie dieser zusammenzuckte und binnen weniger Sekunden an der Tür erschien. "Was ist denn, Cuna?", fragte er leicht irritiert und besorgt zugleich, nachdem er sah, wie ich die Waffe von der Matratze hob und mit der Klinge in seine Richtung zielte. "Was macht der Dolch hier im Bett?!", fuhr ich ihn recht barsch an, während ich immer noch an meinem Finger nuckelte.

"Das.... Ähm.... Oh. Hast du dich verletzt?", hakte er leicht verdattert nach und trat zügig an mich heran. Ich schnaubte nur beleidigt und drückte ihm das Teil in die Hände, als er diese offen hielt. "Ja, habe ich. Was soll das? Warum deponierst du Waffen in meinem Bett?", knurrte ich beleidigt.

"Das... Das tut mir leid. Aber ich lege mir immer einen Dolch unter mein Kissen. Sonst kann ich nicht ruhigen Gewissens schlafen", erklärte er mit einem verschmitzten Lächeln, wobei er sich mit der Dolchspitze verlegen am Kopf kratzte. Von mir erntete er dafür nur ein reichlich genervtes Augenrollen und Aufstöhnen.

Natürlich. Das hätte ich wissen müssen. Andere Leute nahmen sich Kuscheltiere mit ins Bett, aber Herr Fili konnte ohne seinen geliebten Schmusedolch nicht einschlafen. Wenn der Tag so weiter ging, dann würde ich vermutlich den Abend nicht mehr erleben.

Seufzend und tief durchatmend schüttelte ich den Kopf, griff nach meinem Handy und brummte: "Gewöhn dir das bitte ab. Ich habe keine Lust mir deswegen jeden Tag die Hände zu verunstalten oder irgendwann neue Bettlagen zu kaufen, weil Löcher drin sind."

"Hrm.... Gut. Ich werde es versuchen", meinte der blonde Bursche mit entschuldigender Miene und packte seine Waffe weg. "Nicht versuchen, Fili. Tu es einfach. Wenn du irgendwann mal bei Jana übernachten solltest, könntest du sie damit verletzten. Und ich glaube nicht, dass du das willst", entgegnete ich zu guter Letzt. Nachdem ich seine Angebetete erwähnte, weiteten sich plötzlich erschrocken seine hellblauen Augen und er begann heftig zu nicken. "Ja. Ja, ich verstehe. Tut mir wirklich leid. Brauchst du vielleicht irgendetwas?", fragte er hastig, als ich erneut an meinem Finger nuckelte und mit der anderen Hand die Nummer meines Arztes suchte.

"Ja. Ich brauche gerade Ruhe. Ich muss meinen Arzt anrufen und einen Termin für heute machen. Hoffentlich kann der noch Patienten aufnehmen", murmelte ich nachdenklich vor mich hin.

"Du möchtest einen Heiler wegen einem kleinen Schnitt aufsuchen?", kam es recht ungläubig von Kili, der nun auch im Hintergrund an der Balkontür erschienen war. "Nein. Nicht wegen dem Schnitt. Sondern wegen der Kopfwunde. Marina hat doch gestern gesagt, dass ich da mal hingehen soll", erklärte ich mit einem weiteren Augenrollen. "Das ist doch gar nicht notwendig. Nori hat uns erklärt, wie wir deine Wunde behandeln sollen", warf Fili mit verständnislosem Ton ein.

"Jungs. Bei allem Respekt und Achtung, die ich vor euch und den Heilkünsten eures Volkes habe, aber das muss sich ein Experte ansehen. Und sei es nur, um den Verband zu wechseln. Ich habe nämlich keine im Haus. Außerdem müssen wir so oder so in die Stadt. Wenn ich euch laut Vereinbarung bekochen soll, brauche ich dringend ein paar Lebensmittel und allein will ich euch nicht los schicken. Sonst verlauft ihr euch noch. Jetzt aber Ruhe bitte. Ich muss telefonieren", meinte ich und hob mein Handy ans Ohr. Schlagartig verstummten die Brüder und beobachteten mich immer noch recht verständnislos, während ich nur darauf wartete, dass das Tuten im Hörer verstummte und die Sprechstundenhilfe abnahm.

Das konnte oftmals ein paar Sekunden dauern, da ich wusste, dass dort immer viel Betreib war. An diesem Tag hatte ich aber zumindest in diesem Punkt mal Glück. Die Frau nahm nach ein paarmal Klingeln ab und erklärte mir, dass noch einige Termine frei geworden waren. Dafür musste ich allerdings bis spätestens Mittag da sein.

Gut, das war durchaus machbar. Vorausgesetzt, dass die Zwerge sich nicht mehr zu lange mit duschen und anziehen aufhielten. Aber darum brauchte ich mir so gesehen keine Sorgen zu machen. Nachdem ich gerade aufgelegt hatte, war Bofur schon wieder im Raum erschienen. Er hatte sich die Kleidung übergestreift, die ich für sie breit gelegt hatte und grinste uns breit hinter einem dichten Vorhang aus nassen, dunkelbraunen Haaren an. "Ich bin Fertig. Fili, willst du der Nächste sein?", fragte er gut gelaunt. Offenbar hatte ihm das Duschen doch mehr Spaß gemacht, als er zunächst angenommen hatte. Auch die Klamotten schienen ihm zu gefallen und sie standen ihm sogar ziemlich gut.

Der angesprochene Zwerg nickte knapp und wand sich daraufhin wieder an mich. "Kommst du mit und zeigst mir auch, wie das geht?", fragte er ruhig, woraufhin ich jedoch den Kopf schüttelte. "Nein. Ich würde gern hier bleiben und schon mal eine Einkaufsliste schreiben. Bofur kann dir ja bestimmt zeigen, wie alles im Bad funktioniert, oder?", sagte ich und warf dem Mützenzwerg ohne Mütze ein freundliches Lächeln zu, das er mit einem höflichen Nicken erwiderte.

"Natürlich. Mache ich sehr gern. Komm, Fili", sagte er und führte den blonden Burschen aus dem Raum. Erleichtert und dankbar atmete ich ruhig durch. Wenigstens funktionierte so langsam mal etwas und ich konnte mich mit anderen Dingen beschäftigen. Einen weiteren nackten Zwerg hätte ich wohl nicht mehr ertragen.

Dafür musste ich mich allerdings nun mit der Frage konfrontieren, wie der Rest des Tages wohl verlief.
 

Denn egal, was noch alles passierte, so ahnte ich schon, dass unser kleiner Stadtausflug, noch einige weitere Probleme mit sich bringen würde.
 

- 97. Morgendliche Startschwierigkeiten / ENDE -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen meine lieben Leserinnen und Leser.

Hui, da geht der Morgen ja schon mal ganz gut los. Da wird die Protagonistin mal eben einfach so aus den Federn geschmissen. Ganz im Stil eines zwergischen Weckdienstes.
Aber es war ja abzusehen gewesen, dass sich die drei kleinen Herren nicht so einfach dazu bewegen lassen würden, duschen zu gehen. Zwerge eben. Die machen nichts ohne eine vernünftige Gegenleistung. Wenigstens sind sie ja zu einem netten Kompromiss gekommen.
Aber nun steht eine weitere abenteuerliche Tour durch die Kleinstadt an. Tja und was den Vieren da alles begegnen wird, das enthülle ich im nächsten Kapitel.
Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat und wünsche allen einen schönen Restsonntag und guten Start in die neue Woche.

Liebe Grüße Eure Virdra-sama Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2016-08-12T18:12:46+00:00 12.08.2016 20:12
Hi,
ach man Kili, Fili und Bofur, was macht ihr nur mit Cuna? Ihr sollt auf sie aufpassen und nicht noch mehr verletzten. Ist aber auch blöd wenn man zu früh geweckt wird und man noch Schlafen möchte. Na da wird wohl noch so einiges auf Cuna zukommen wenn sie mit den Zwergen unterwegs ist. Wenn ich da an den Einkauf von der Zeltstadt denke bekomme ich ja schon leichte Bauchschmerzen, aber vor lachen. Die Zwerge sind ja zum Glück nicht bei mir.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
13.08.2016 13:42
Hallöchen,

tja diese Weckmethoden scheinen standart bei den Herren zu sein. Ist auch verständlich. Sie wollen sehr viel lernen um in Cunas Welt zurecht zu kommen. Aber nicht alles was dort vor sich geht gefällt ihnen unbedingt. So z.B. Das tägliche Duschen. Gabs im Mittelalter ja auch nicht. Sie werden sich aber dran gewöhnen müssen, dass hier die Uhren anders Ticken.
Nun müssen sie aber erstmal in die Stadt weil Cuna zum Arzt will. Und der ganze Weg dahin ist bereits ein einziges Abenteuer.^^

LG Virdra-sama
Von:  ai-lila
2016-05-30T10:41:00+00:00 30.05.2016 12:41
Hi~~

Es ist doch immer wieder erheiternd, wie man den Herren Zwergen etwas ganz gewisses näher bringen will.
Unauffällige Kleidung tragen, sich duschen oder ganz einfach gesagt... sich anpassen.
Die Zwerge haben schließlich keine Ahnung was ihnen von irgendwelchen Geheimdiesten blühen würde, wenn
heraus käme, daß sie keine Menschen sind. Und Fähigkeiten besitzen die wir Menschen eben nicht aufweisen
können. Z.B. Feinde zu verfluchen. Von dem kleinen Arkensteinchen mal ganz zu schweigen.
Aber Cuna schafft das schon.
Schließlich vertrauen die kurzen Herren ihr.
Cuna hat recht, vor allem Fili und Bofur müssen sehr schnell lernen, wie man sich benimmt.
Sonst kommen bei ihren Mädels Fragen auf, die sie nicht beantworten möchten.
Ähm...wie war das? Ein Dolch im Bett? Bei Fili hätte es mich eher gewundert, wenn nicht. ^____^°

Das war wiedermal ein sehr schönes Kapi.
LG Ai
Antwort von:  Virdra-sama
30.05.2016 17:33
Hallöchen,

Ja so ein Morgen mit Zwergen ist anstrengend. Vorallem, wenn man sie irgendwie "verstecken" will. Nur sehen die Herren es nicht ein sich verbiegen zu lassen. Warum denn auch? Bisher hatten sie ja auch keine Probleme in der Öffentlichkeit. Aber Cuna denkt da eben ein bisschen weiter. Zwerge sind eben kein Teil unserer Welt. Und erst recht nicht welche, die aus einer mittelalterlichen Welt kommen.
Gut, die liebe Cuna scheint auch ein wenig Paranoid zu sein, was solche Dinge angeht. Aber vorsicht ist besser als Nachsicht.^^

Und nach dem Makeover der Herren gehts ja ab in die Stadt, wo es auch wieder einiges zu erleben gibt.^^

LG Virdra-sama
Von:  bra08
2015-09-22T16:02:11+00:00 22.09.2015 18:02
so da bin ich wieder^^
Oo der Weckdienst auf zwergische Art. Ich glaube so möchte niemand aufwachen. Und dann wird man auch noch ausgelacht wenn man aus dem Bett fällt tztztz*Kopf schüttel* Ich glaube Kili hat die erste Lektion schon verstanden. Leg dich niemals und ich meine wirklich NIEMALS mit einer unausgeschlafenen Frau an. Ich glaube ein Balrog ist nichts dagegen. Selbst Gandalf würde sich nicht so einer Gefahr aussetzten *lach Die nächste Lektion ist da schon etwas anderes. Die Körperhygiene! Was für ein Thema. Leider ist das ja sogar in unserer heutigen Zivilisation für manche Menschen sogar ein Problem . Wenn du verstehst was ich meine -.- Das das für Zwerge noch ein größeres Problem darstellt kann ich mir denken. Schließlich hat es Fili ja angesprochen. Die drei wollen sich genauso wenig verbiegen lassen wie Cuna es wollen würde. Ok vielleicht noch weniger weil der allseits bekannte Zwergenstolz noch hartnäckiger zu knacken ist als die härteste Walnuss XD Aber zum Schluss einigen sie sich ja doch noch und Bofur ist der erste der sich der morgendlichen Dusche stellen muss.Und da gehts schon los !! Cuna erklärt Bofur gerade wie die Dusche funktioniert und er lässt einfach ungeniert die Hüllen fallen. Oh Man !!Wenn das so weiter geht hat Cuna bald die komplette Zwergengang ohne alles gesehen. *lach Irgendwie tut sie einem schon leid. Aber nur ein bisschen*fg. Gut Lektion Nummer 2 ist ja noch im vollem Gange . Ich bin jetzt mal gespannt wie der Einkauf mit unseren Zwergen so von statten geht.
Ich warte dann mal auf den Einkauf der besonderen Art und wünsche dir noch eine schöne Woche.

Bis zum nächsten Mal.

Deine bra08
Antwort von:  Virdra-sama
22.09.2015 18:16
Nochmal Hallöchen,

Tja, der Weckdienst war wie ich es beschrieben habe, der Zeltplatz- Gedächtnis-Sturz. Denn musste ich einfach noch mal bringen. Running Gags gehen ja immer. Solange sie nicht zu oft hintereinander auftreten. Und Kili hat ja seine quittung fürs Lachen schon bekommen.
Ich muss gestehen, wenn ich so aus dem Bett geworfen werde, dann kann ich auch so ausrasten. Teilweise sogar schlimmer. Ist mir mal bei einer Sylvester Party passiert. Ich hab schon halb gepennt, da poltert der Rest der Gäste wieder ins Zimmer und einer wirft sich mit voller Wucht auf mich.
Ich erschrecke mich und bin gleichzeitig so wütend, dass ich mir den Typen einfach gepackt habe und gegen das Nächste Sideboard gepfeffert hab. Ist zwar nix schlimmes passiert, aber man kann schon sagen, dass ich zum Balrog mutiert bin. :D
Das mit dem Waschen kenne ich auch zu genüge. Mein Mann würde manchmal am liebsten 3 mal Täglich duschen. Ich bin mit einmal zufrieden. Man sollte es mit dem Waschen ja auch nicht übertreiben. Aber wenn gerade Fili und Bofur ihre Frauen behalten wollen, ist gerade das für die beiden sehr wichtig.
Da wird auch noch was auf Cuna zukommen, wenn Thorin wieder da ist.
Wobei sie wahrscheinlich mit ihm unter die Dusche springen würde. Oder ein romatisches Schaumbad? Na man weiß es nicht. Dass Bofur sie so schockt, liegt aber einzig und allein daran, dass Zwerge 1. Kein Schamgefühl kennen (Siehe Bruchtal Brunnenszene) und 2. Cuna bereits so zum Inventar gehört, dass ihr soetwas eigentlich nichts ausmachen dürfte. Zumindest aus sicht der Zwerge. :D
Was den Einkauf angeht, wird es aber noch etwas dauern. Sie wird mit den dreien erstmal beim Arzt vorbei schauen. Da gibt es auch viel Unheil anzurichten. :D
Wie es danach weiter geht, nunja, das erkläre ich wohl im nächsten Kapitel.
Dir wünsche ich auch noch eine schöne Woche.

LG Virdra-sama
Von:  Manu19
2015-09-21T17:16:28+00:00 21.09.2015 19:16
Hallo Virdra-sama, na so möchte ich auch nicht geweckt werden. Und dann auch noch auslachen, aber es sind halt Zwerge. Ich glaube ja das Cuna da noch so einige Gespräche führen muss. Wenn das mal beim Arzt gut geht. Zwerge haben nicht die beste Geduld, hoffentlich machen die drei nicht schon wieder so ein Blödsinn beim Einkaufen, wie auf der Zeltstadt. Oh Gott, da denkt Cuna an nichts böses und dann steht ein nackter Bofur vor ihr, ihr bleibt aber auch nichts erspart.
Es ist ein schönes Kapitel, mir ist aufgefallen das du vielleicht ein Wort vergessen hast. Und zwar, wo Cuna aus dem Bad kommt und fragt wer als nächster will. Der Satz von Kili, -ergänzte Kili, welcher mit jedem Wort schärfer.- Ich glaub da fehlt noch was. Nicht böse sein, ist mir halt aufgefallen.
LG Manu19
Antwort von:  Virdra-sama
21.09.2015 19:40
Oh. hallöchen.

Zunächst mal zu dem Satz. Ja das Kann sein. werde ich umgehend beheben. Kann schon mal vorkommen, da ich meist Abends schreibe und mir Word auch gerne mal das ein oder andere Wort klaut, weil es dem nicht passt.
Zum Rest. Naja, wer Zwerge als Mitbewohner hat, muss sich auf einiges einstellen. Da wird man auch mal sehr unsanft aus den Federn gerissen. Und die Sache mit Bofur. Naja Cuna ist schon fast inventar und Schamgefühle sind bei den kleinen Kerlchen sowieso nicht wirklich vorhanden. (Badeszene in Bruchtal) Sofern du die kennst.
Aber wie gesagt, der Satz wird korrigiert. und zwar Suppido.

LG Virdra-sama


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