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Diesem Einen will ich #Follow

Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?
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85. Zwergenstolz und menschliche Vorurteile

Umgehend kehrte totenstille ein, während sie in ihrem Tatendrang inne hielten und sich die haarigen Köpfe langsam und bedächtig, wie in Zeitlupe zu mir umdrehten.

Dass meine Stimme einen derartig einfrierenden Effekt erzielen konnte, hatte ich gar nicht erwartet. Keiner von ihnen rührte sich. Sie sagten auch nichts mehr. Sie starrten mich nur noch mit gemischten Mienen an. Teils verwirrt, teils irritiert. Aber auch tief bestürzt, empört, verhärtet und ungemein besorgt.

Ich wusste hingegen gar nicht was sie in diesem Moment in meinem Gesicht sahen. Meine Züge fühlten sich eisig und taub an, als hätte ich den Kopf in das Gefrierfach meines Kühlschrankes gestopft und erst nach Stunden wieder hervor geholt. Und genauso zitterte ich auch vor Anspannung und Angst am ganzen Leib. Das war eine verdammt waghalsige und dumme Idee gewesen. Mich einfach auf die Gruppe rasend wütender Zwerge zu stürzen, war wohl das Leichtsinnigste, was ich je gemacht hatte. Doch ich hatte einfach keine andere Wahl gesehen, um die beiden Menschen zu retten, die als einzige noch Geräusche von sich gaben. Sie flehten, wimmerten und beteten wirre Sachen vor sich hin.

Ich konnte es ihnen sehr gut nachempfinden. Ich hatte auch Angst. Große sogar. Bisher hatte ich die kleinen bärtigen Männer auch noch nie derartig aufgebracht erlebt. Ich fühlte mich auf einmal so unendlich leer im Innern. Sah ich nun zum ersten Mal wie Zwerge wirklich waren? Hatten sie tatsächlich die ganze Zeit über diese Form einer gewalttätigen und blutrünstigen Seite vor mir verbergen können? Oder hatten sie sie nicht zeigen wollen, weil sie mich dafür viel zu gern hatten? Sicher, ich hatte schon viel mit ihnen mitgemacht. Für die Nerven einer jungen Menschenfrau sogar zu viel. Aber ein Akt diesen Ausmaßes überstieg meine bisherige Vorstellungskraft und Erfahrung mit den Zwergen bei weitem.

Während sie mich immer noch mit ihren behaarten Gesichtern schweigend anstarrten und ich weder Oris Kragen noch Bofurs Mütze loslassen wollte oder viel mehr konnte, bildete sich in meiner Brust ein unangenehm fester Knoten. Einer von dieser Sorte, der es mir enorm schwer machte zu atmen und mir ein leichtes Schwindelgefühl samt Übelkeit beschert.

Allerdings war mein Kopf trotz dieser heiklen Situation so klar wie schon lange nicht mehr. Ich wusste immer noch was zu tun war. Und das tat ich auch, obwohl mir die Konsequenzen meines Handelns zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal im Entferntesten bekannt waren.

Schwer atmend und am ganzen Leib zitternd hob ich erneut meine Stimme. Allerdings wesentlich leiser und zu meiner eigenen Überraschung gefasst und deutlich. "Lasst sie los", keuchte ich und fixierte einen nach dem anderen in der Runde scharf.

"W-Was?", stammelte der dunkelblonde Bursche, dem ich mit meinem Kragengriff wohl fast die Kehle zu schnürte und in dessen Augen ich zum ersten Mal Angst sehen konnte, als ich ihm direkt in die seinen schaute. "Lasst. Sie. LOS!", blaffte ich nun etwas energischer. Doch nichts geschah. Stattdessen fing ich mir nur ein höhnisches Schnauben von Gloin ein, der neben Dwalin stand und die Frau unerbittlich am Arm fest hielt. "Was mischt DU dich denn da schon wieder ein?! Du hast selbst gehört, wie sie uns genannt haben! Und da verteidigst du sie noch?!", knurrte er mich barsch an, woraufhin einige Köpfe nickten.

Ich atmete immer noch sehr schwer und es schien von Sekunde zu Sekunde schwerer zu werden. Trotzdem nahm ich nun allen Mut zusammen und den rothaarigen Zwerg genau ins Visier, während ich wütend die Augen verengte, bevor ich ihm eine Antwort gab. "Ja, Gloin. Ich war gerade auch dabei. So schwerhörig bin ich noch nicht. Ich weiß was sie gesagt haben. Und ich weiß auch, dass es nicht gerade schön war. Aber sich wegen ihrer Unwissenheit euch gegenüber gleich wie eine barbarische Bande blutrünstiger Brüllaffen aufzuführen, ist ja wohl alles andere als notwendig!", fauchte ich zurück.

"Und ob das notwendig ist! Sie haben uns als niedere Kreaturen bezeichnet. Dafür verdienen sie es bestraft zu werden!", herrschte mich nun Bifur an, dessen Axt in seinem Schädel bedrohlich in meine Richtung zuckte.

"Aber doch nicht SO! Ihr könnt doch nicht einfach jeden gleich umbringen, weil er unbewusst was Falsches über euch gesagt hat! Damit bestätigt ihr ja nur was sie über euch denken! Wollt ihr das wirklich? Wollt ihr hier stehen und euch wie diese niederträchtigen Kreaturen aufführen, für die sie euch halten? Oder wollt ihr mal eure Zwergenhirne einschalten und diese Menschen Lügen strafen? Ich weiß, dass ihr das könnt. Ihr seid nicht diese Monster, die sie in euch sehen. Ich habe euch alle anders kennen gelernt. Ihr seid nicht so. Das habt ihr nicht nötig. Ihr seid ein ehrenhaftes Volk, das sogar buchstäblich durchs Feuer gegangen ist. Wollt ihr das alles dafür opfern, um zwei unschuldige, wenn auch dumme Menschen in den Tod zu stürzen? Nur weil ihr euer Ego nicht im Griff habt? Wenn ja, dann ist das wohl das Abstoßendste, was ich je von euch erlebt habe. Ich muss mich schämen euch zu kennen", entgegnete ich und spürte wie meinen Körper langsam die Kraft verließ, die ich für meine Rettungsaktion aufwand. Aber zumindest zeigten meine letzten Worte bei einigen der Herren die erhoffte Wirkung.

Tatsächlich brachte das die Ersten dazu, zumindest die junge Frau und den Mann los zu lassen, die dabei wimmernd vor Angst mit den Knien auf dem PVC -Boden landeten. Darunter waren natürlich Bofur, dessen Mütze ich immer noch krampfhaft in der einen Hand zerdrückte. Sein Bruder Bombur, welcher eher hastig und fahrig los ließ, da er sich wohl gerade vor sich selbst erschrocken hatte. Ori, der mir einen sehr schuldbewussten Blick zu warf, ehe er seine Augen gen Boden senkte und sich betreten auf der Unterlippe herum kaute. Der alte Balin, der verdrießlich das Gesicht verzog und reuevoll den Kopf schüttelte. Und selbstverständlich auch Kili und Fili, deren Mienen sich während meiner deutlichen Ansprache regelrecht versteinert hatten.

Der Rest tat sich hingegen sehr schwer damit von ihren 'Gefangenen' ab zu lassen. Allen voran Thorin, dessen Gesichtszüge sich mehr und mehr verfinsterten und verhärteten, als er die Reaktion seiner Gefolgsleute und Neffen bemerkte. Ich war dahingehend vorerst zufrieden mit dem was ich sah und schaffte es endlich meine Hand von Oris Kragen zu lösen, der mir dies mit einer sehr leisen Entschuldigung auf den Lippen dankte. Danach reichte ich Bofur seine Mütze, welche er sich bedächtig wieder auf sein Haupt setzte und ein paar Schritte zurück trat.

Auch die Anderen, die losgelassen hatten gingen nun beiseite und bildeten so eine Schneise, die mich auf direktem Wege zum Zwergenkönig geführt hätte. Doch noch wartete ich ab, ob nicht noch mehr dem Beispiel ihrer Freunde folgen wollten. Diese waren aufgrund dessen inzwischen ziemlich unschlüssig. Sie warfen immer wieder Blicke zwischen Thorin und mir hin und her, welcher mich nicht mehr aus seinen wunderschönen, eisblauen Augen ließ. Sie schienen meinen Körper einmal mehr wie scharfe Speere zu durchbohren, doch ich wollte nach meinem kleinen Erfolg, den ich gerade erzielt hatte, nicht Klein bei geben. Auch wenn das hieß erneut mit ihm in einem heftigen Streit zu geraten.

Ich konnte und wollte es nicht zulassen, dass er nicht nur mich, sondern auch sich selbst mit einer solchen Bluttat unglücklich machte. Vor allem nicht, weil wir erst unser neues, gemeinsames Leben beginnen wollten. Denn die Konsequenzen daraus wären verheerend. Aber in diesem Augenblick konnte oder wollte er das Ausmaß einfach noch nicht begreifen. Dafür war er zu sehr in seinem Stolz und seiner Würde gekränkt worden. Und mit meinem beherzten Eingreifen, versetzte ich ihm wohl den nächsten Schlag auf sein übermächtiges, königliches Ego. Auch wenn er es bis dahin nicht offen nach außen trug. Allerdings war es deutlich in seiner Stimme zu hören, als er diese wiedergefunden hatte und mich unverhohlen wütend anknurrte, während er den Arm des älteren Mannes fast in seinem kräftigen Händen zerquetschte. "Cuna...", knurrte er drohend, sodass ich meinte einzelne Funken aus seiner Nase kommen zu sehen. Er kochte gerade vor Wut und Entrüstung.

Aber das war mir zunächst egal. Nun machte ich nämlich einen Schritt auf ihn zu und erwiderte provokant: "Was? Thorin? Was ist? Sag schon."

Doch darauf antwortete er vorläufig nicht. Seine Miene blieb nur unverändert hart und unergründlich ernst. Das bewog mich dazu noch weiter auf ihn zu gehen, bis ich mit vor Anspannung bebenden Körper ihm gegenüber stand. Dabei trafen sich unsere Augen nun endgültig. Es war der wohl längste Anstarrwettbewerb, den wir bis dato führten. In dieser Zeit versuchte ich irgendetwas bei ihm zu finden. Und wenn es nur eine Kleinigkeit war, die ihn dazu bewog von sich aus den Mann los zu lassen, der ein gequältes Keuchen von sich gab.

Schließlich rang sich der Zwergenkönig wenigsten dazu durch, erneut den Mund zu öffnen. Doch seine Worte waren kalt und gefährlich leise. "Du tust es schon wieder...", fauchte er und zog dabei argwöhnisch die Augenbrauen zusammen. Ich schnaubte nur und verschränkte langsam die Arme vor der Brust. "Ich tue WAS schon wieder?", hakte ich nach und warf ihm dabei einen verächtlichen Blick zu.

"Du. Du. Untergräbst gerade meine Autorität!", knurrte er barsch und straffte dabei die Schultern. "Ach? Tue ich das? Dann frag dich mal warum", entgegnete ich und verlagerte meinen Oberkörper etwas nach Vorne. Auch weil meine Knie nicht mehr aufhören wollten zu zittern.

Aber anstatt, dass der feine Herr Zwergenkönig sich tatsächlich kurz die Zeit nahm, um einmal nachzudenken knurrte er mich weiterhin grantig an. "Ich brauche mir von dir nicht sagen zu lassen, was ich hier zu verrichten habe. Das ist MEINE Angelegenheit und die MEINES Volkes, welche diese Menschen beschmutzt und beleidigt haben. Ich habe gute Gründe dafür diese unwürdigen Bastarde für ihre Frechheit zu bestrafen. Du hingegen solltest jetzt einmal ganz genau überlegen, was du sagst, Weib. Denn die Sache hier geht dich nichts an. Gar nichts, hörst du! Also halt dich da raus und tritt zurück an den Platz wo du hingehörst. Sonst garantiere ich für nichts, was dich nicht auch betreffen könnte", fauchte er, wobei er mit jedem Wort lauter wurde. "Thorin. Das hier wird mich aber betreffen, wenn du es durchziehen willst!", erwiderte ich und wurde ebenso etwas lauter. Doch er schnaubte nur abfällig. "Inwiefern sollte es dich betreffen, wenn ich diesen Menschen hier den Gar aus mache?", hakte er nach ohne den Hohn in seiner Stimme zu verbergen.

Nun reichte es mir aber endgültig. So dumm konnte doch nicht mal er sein. Aber allen Anschein nach, drückte ihm sein mächtiges Ego so sehr aufs Gemüt, dass er von selbst nicht mehr klar denken konnte. Offensichtlich musste ich dem Herrn direkt vor Augen führen, was er mir damit antun würde, wenn er weiterhin versuchte völlig kopflos Leute umzubringen. Ich holte einmal tief Luft und entgegnete dann in einer Tonlage, die zwar bebte, aber trotzdem fest und bestimmend aus meinem Mund heraus kam.

"Ganz einfach, Herr Eichenschild. Weil ich nämlich deinetwegen im Knast landen werde, wenn du das hier durchziehst!", sagte ich und hoffte dadurch seinen Sturkopf endlich brechen zu können. Tatsächlich trat in seiner Mimik kurz eine Spur von Unsicherheit auf, weshalb sich auch sein eiserner Griff etwas lockerte.

"Warum sollten sie dich dafür belangen und einsperren?", fragte er nun ziemlich vorsichtig und lockerte seine Augenbrauen etwas.

"Warum? Das fragst du noch? Weil ich die Besitzerin dieser Wohnung hier bin. Vielleicht ist es dir ja in deiner Verbohrtheit entfallen. Aber du warst derjenige, der mir mal gesagt hat, dass eure Existenz geheim bleiben soll. Und damit würdest du all unsere Pläne für die Zukunft zu Nichte machen. ICH müsste für den Tod der beiden den Kopf hin halten und nicht du. Nein. Du kannst dich mit deiner Sippschaft und deinem ach so wundervollen Leuchtsteinchen aus dem Staub machen. Und zwar, während ich für sage und schreibe dreißig Jahre gesiebte Luft atmen müsste. Dreißig Jahre, Thorin! Das ist mein halbes Leben! Für einen Zwerg ist das vielleicht noch vergleichsweise wenig. Aber ich wäre bereits alt und grau, bevor ich dich wiedersehen dürfte", knurrte ich und löste dabei meine Arme vor der Brust mit denen ich unwirsch in der Gegend herum fuchtelte. Dabei verfehlte ich ganz knapp Kili, der rechts neben mir stand und gerade noch so nach Hinten auswich.

Doch der Zwergenkönig ließ sich auch von meinen aufgebrachten Argumenten nicht überzeugen, dass er einen schweren Fehler mit seiner Tat beging und erwiderte: "Du weißt genau, dass ich das nie zulassen würde. Wenn es sein müsste, dann könnte ich dich ohne weiteres befreien. Und jetzt Schluss mit dem Unsinn. Halt dich endlich aus meinen Angelegenheiten raus!"

"Das werde ich nicht! Ich lasse nicht zu, dass du diesen Menschen hier ein Haar krümmst!", brüllte ich und ergriff dabei reflexartig eines seiner Handgelenke, um es los zu reißen.

"Hör zu, Cuna. Ich sage es dir jetzt nur noch ein einziges Mal. Tritt zurück. Bevor du es bereust!", herrschte er mich nun an. Doch ich ließ mich nicht beirren und begann an ihm herum zu zerren. Das wurde ihm dann wohl nach einigen Sekunden zu viel. Er löste zwar die Hände von dem Mann, aber nur um sich aus meinem Griff heraus zu winden und mich von ihm weg zu stoßen. Dabei knallte ich mit dem Rücken gegen seinen jüngsten Neffen, der mich fest bei den Schulter packte, damit ich nicht um fiel.

Thorin war nun außer sich vor Zorn. Sein Gesicht, das sich meinem erneut näherte, wandelte sich zu einer beinah wutverzerrten Fratze. Nun musste ich doch heftig schlucken. Er sah so furchteinflößend aus, dass selbst die Zwerge, die die Zeugen noch festhielten, einfach los ließen und einige Schritte zurück traten. Dann hob der Zwergenkönig erneut die Stimme, welche mir so durch Mark und Bein ging, wie die glühende Klinge eines frischgeschmiedeten Schwertes.

"Ich habe deine Unverschämtheiten langsam satt. Seit ich dir begegnet bin, begehrst du gegen mich auf, widersetzt dich meinen Anweisungen, mischt dich in all meine Angelegenheiten ein und wiegelst zusätzlich noch meine Männer gegen mich auf. Aber jetzt ist Schluss damit! Meine Geduld mit dir hat langsam ein Ende! Du bist mein WEIB. DU hast mich als deinen Mann erwählt und angenommen. Und als dieser fordere ich endlich den nötigen Respekt von dir ein! Deswegen tust du jetzt endlich was ich sage und nimmst den Platz ein, der dir vorbestimmt ist! Hast du verstanden, Cuna?!", raunte er und machte wieder Anstalten den älteren Mann zu ergreifen und raus zu schleifen.

Nur hatte er dieses Mal das Problem, dass seine Männer der stummen Aufforderung es ihm gleich zu tun nicht folgten. Dafür waren sie genauso wie ich zu geschockt von seinem Auftreten. Niemand rührte sich. Nicht einmal Dwalin, der dies sonst liebend gern getan hätte. Nachdem sich einige Sekunden lag immer noch keiner von ihnen bewegte, hob der Zwergenkönig erneut den Kopf und sah sich flüchtig in der Runde um.

"Was ist? Helft mir gefälligst!", brülle er sie an und ich sah wie ein Teil von ihnen tatsächlich wieder zu greifen wollte. Doch da schaltete sich plötzlich Balin dazwischen, der hinter mir und Kili stand.

"Thorin. Cuna hat recht. Ich. Wir. Du gefährdest gerade alles, was wir versuchen wollten zu schützen. Das. Das ist es nicht wert. Es ist genug. Lass die Menschen laufen", sagte er und versuchte dabei ruhig und vermittelnd zu klingen. Aber seine Stimme flatterte regelrecht vor Aufregung.

Jedoch hatte er sich mit seinem mutigen Vorstoß in eine äußerst unangenehme Lage gebracht. Denn nun ging sein König ihn an. Und das nicht gerade leise. "Du machst mir Vorhaltungen, Balin?! Schlägst dich auf ihre Seite?! Wo du genau weißt, dass SIE im Unrecht ist?! Denkst ICH würde alles zunichtemachen?! Wer bist du, dass du dir erlaubst meine Entscheidungen in Frage zu stellen?!", raunte er seinen ältesten Freund an.

"Er ist mein Bruder. Und wenn er sagt, dass es Falsch ist was wir tun. Dann ist da auch etwas dran. Auch wenn ich das Verhalten des Weibstücks nicht verstehen kann, so weiß ich zumindest, dass wir damit tatsächlich zu weit gehen", kam es von Dwalin, der etwas näher an Thorin heran trat. Rückartig fuhr der Angesprochene mit dem Kopf herum und ihm klappte empört der Mund auf.

Er musterte flüchtig die Erscheinung seines treusten Gefolgsmannes und schüttelte dann ungläubig seine lange schwarze Haarmähne. "Du. Du auch, Dwalin?", stammelte er fast Tonlos und ließ damit endgültig von dem Mann ab. Der Zwerg mit der Glatze nickte nur ruhig und warf seinem König einen eindringlichen, ja sogar besorgten Blick zu. Doch konnte ich gerade diesen nicht wirklich deuten. Vermutlich wusste Dwalin weit besser, was gerade mit Thorin los war. Dieser schien nämlich offensichtlich langsam seinen Verstand zu verlieren. Und nicht nur diesen. Auch seine sonst so gut bewahrte Fassung senkte sich auf ein Nullniveau.

Niemand hörte mehr auf ihn. Er stand so gesehen alleine mit der Entscheidung da, die Menschen in unserer Mitte töten zu wollen. Das alles kam mir unangenehm vertraut vor. Ja, etwas Ähnliches hatte ich schon einmal gesehen. Allerdings nie Live und direkt vor meinen Augen. Ich fühlte mich stark an die Filmszene im Erebor erinnert, wo er in seinem rasenden Zorn einen Hobbit den Wall hinunter stürzen wollte. Dieser hatte ihm den Arkenstein verwehrt und stattdessen den Menschen und Elben gegeben, welche daraufhin nur ihr recht einfordern wollten.

Eine ungute Vorahnung ergriff mein Herz und ließ mich schwer schlucken, als der Zwergenkönig sich bedächtig und ganz langsam wie ein Raubtier zu mir umdrehte. Seine eisblauen Augen schienen nun zu brennen. Ich schnappte heftig nach Luft und mein Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Plötzlich flogen mir Dinge durch den Kopf. Dinge die ich vergessen hatte. Und zwar ein Gespräch, das nicht mehr als vier Wochen zurück gelegen hatte.

Die Worte eines Zauberers mit weißer Robe und grauem Mantel, der mir gegenüber in einem Café gesessen und eine Tasse Earl Grey getrunken hatte. "Aber selbst dir dürfte wohl schon aufgefallen sein, dass sein Temperament ordentlich mit ihm durch gehen kann, wenn er seinen Stolz angegriffen fühlt. Das würde nicht nur ihm, sondern auch dir auf Kurz oder Lang einen ganzen Haufen Schwierigkeiten einbringen", hallte es in meinen vergrabenen Erinnerungen wieder.

Die weisen Worte Gandalfs. Ich hatte sie abgetan, indem ich sagte, dass es mir klar war, wie er ausrasten konnte. Doch nun sah ich zum ersten Mal, wie gefährlich es wirklich war, den Stolz des Zwergenkönigs bis zur Unendlichkeit zu unterschätzen. Was nun folgte, war genau das, was ich mir nicht einmal in meinen schlimmsten Alpträumen hatte ausmalen wollen. Thorin drehte durch. Er rastete nun richtig aus. Und ich war das Ziel, an dem er seine Wut, seinen Frust und buchstäblich seinen Wahnsinn ausließ.

Seine breite Brust hob und senkte sich so rasch, dass er aussah als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Seine schweren Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augen waren so kalt, dass mir das Blut in den Adern zu gefrieren drohte. Nie zuvor hatte er mich auf diese Art angesehen. Nicht einmal, als ich mit Bofur und seinen Neffen in einer Nacht und Nebel Aktion abgehauen war, um ein gemeinsames Mittagessen für alle zu organisieren.

Gut, da war er auch ausgehungert und übermüdet gewesen. Dieses Mal hatte er geschlafen und genügend gegessen. Sprich, er war bei vollen Kräften. Und die wusste er nun auch einzusetzen. Blitzschnell hatte er mich am Arm ergriffen und direkt vor sich gezogen, sodass ich ganz nah bei ihm stand. Dann brüllte er mir mitten ins Gesicht, dass ich meinte im nächsten Augenblick einen Hörsturz zu bekommen.

"Sieh dir an was du angerichtet hast! Meine Männer stellen sich gegen mich! Stellen mich und meine Entscheidungen in Frage! Und das alles nur DEINETWEGEN! Weil DU immer wieder gegen MICH aufbegehren musst! DU solltest als MEIN Weib auf MEINER Seite stehen! Stattdessen setzt du dich immer wieder für diese unehrenhaften, unwürdigen Kreaturen von Menschen ein! Sag mir warum?! Warum in Durins Namen?! SPUCK ES AUS?!", rief er und schüttelte mich dabei so heftig durch, dass mir mit Sicherheit übel davon geworden wäre, wenn ich mich nicht schon zum Kotzen gefühlt hätte. In meinen Schädel rasten die Gedanken wild durcheinander. All meine Gefühle standen Kopf und fuhren nur noch auf einer nicht enden wollenden Achterbahn durch meinen Körper.

Doch in dem Moment, als ich drohte darin unter zu gehen, schossen mir plötzlich genau die Worte durch den Kopf, die ich noch sagen konnte. Um mich vielleicht ein letztes Mal vor seinem Zorn zu retten.

"Weil. Weil du es für dein Volk genauso getan hättest", stammelte ich so leise, dass es sich für mich anfühlte, als wäre lediglich nur ein Windhauch über meine Lippen gekommen.

Nun erstarrte er mit einem Mal. Sein heißer, rasch gehender Atem traf immer wieder mein Gesicht. Seine Hand begann an meinem Arm zu verkrampfen und zu zittern. In seinen Augen trat unwillkürlich eine Spur der Überraschung auf. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Denn sie war aufrichtig und fuhr ihm sichtlich ganz tief in sein Gewissen hinein.

Schlagartig ließ er mich wieder los. Er senkte den Blick, wand sein Gesicht zur Hälfte von mir ab und fuhr sich danach, fahrig und nach Beherrschung ringend über seine edlen Züge. Ich sah wie sein kräftiger, breiter Körper zunächst nur begann zu zittern, dann zu beben. Und schließlich hörte ich etwas. Etwas was mir richtig Angst machte.

Er gluckste. Nein. Er kicherte. Es war aber kein versöhnliches oder befreiendes Kichern. Es klang anders. Verunsichert. Unruhig. Wahnsinnig. Dann begann er auf einmal vor sich hin zu murmeln, als wäre er plötzlich ganz allein mit sich in diesem Raum.

"Weil. Ich es für mein Volk genauso getan hätte. Ist das zu fassen? Was denkt sich dieses Weib nur? Will sich wohl über mich lustig machen. Ja, natürlich. So etwas würde ich für mein Volk tun. Aber hat sie eine Ahnung, dass es was ganz anderes ist? Nein. Das dumme Ding denkt sie könnte es verstehen. Aber sie tut es nicht. Sie glaubt, sie könnte sich mit mir gleich stellen. Mir ebenbürtig sein. Diese Närrin. Sie ist nur eine Frau. Sie hat dem Folge zu leisten, was ich als ihr Gemahl ihr auftrage. Aber stattdessen tut sie genau das Gegenteil. Ist aufmüpfig und versucht mich ständig nur in den Schatten zu drängen. Aber das kann sie mal schön vergessen. Sobald ich sie geehelicht habe, hört das auf. Dann bin ich der Herr über ihr Leben und ihr Schicksal. Dann ist endlich Schluss mit diesen Kindereien", stammelte er beinah, wie im Fieberwahn vor sich hin.

Seine Worte waren so furchterregend, dass selbst seine Männer nicht umhin konnten ein ängstliches Keuchen zu verbergen. Ich war nun unendlich besorgt. Was war nur auf einmal los mit ihm? So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er schien völlig neben sich zu stehen. Ich musste es unbedingt heraus bekommen.

Ganz vorsichtig und so ruhig ich es noch in dieser Situation konnte, streckte ich eine Hand nach ihm aus, um sie ihm auf die Schulter zu legen. "Thorin?", hauchte ich leise.

Von meiner Berührung überrascht, zuckte der Zwergenkönig zusammen und gingen einen Schritt von mir weg. Langsam drehte er mir sein Gesicht zu und sah mich aus erschreckend leeren, ausdruckslosen Augen an. Er wirkte wie ein angeschossener Wolf, der zwar am Humpeln war, aber immer noch jeder Zeit zu beißen konnte, wenn er wollte. Bei diesem Anblick schnürte es mir buchstäblich die Kehle zu. Ich biss mir bedrückt auf die Unterlippe und zog meine Hand vorsorglich wieder zurück, um ihn nicht noch mehr zu verschrecken. Dann schluckte ich noch einmal, ehe ich versuchte mit heiserer Stimme seiner Gefühls- und Gedankenwelt auf den Grund zu gehen.

"Thorin. Bitte. Was ist los mit dir? Ich. Ich erkenne dich nicht mehr wieder. Was ist mit dir passiert? Wieso... Wieso verhältst du dich auf einmal wie. Wie ein. Wie. Ein. Irrer?", fragte ich mit stockender Stimme, als mir selbst klar wurde, was ich da sagte. Ja. Thorin war irre. Vollkommen übergeschnappt. Nur wusste ich einfach noch keinen wirklich Grund dafür.

Deshalb wartete ich. Auf eine Reaktion. Ein Zeichen, dass ihn meine Worte irgendwie erreicht hatten. Und dieses kam. Allerdings anders, als ich erwartete. Denn nun kicherte er nicht mehr. Er lachte. Er lachte einfach. Und das sehr aufgedreht und verunsichert. Dann beendete er es, genauso schnell, wie es gekommen war und fasste mich scharf ins Auge. "Ich und ein Irrer. Oh ja. Ja, damit hast du wohl recht. Ich muss wohl verrückt sein. Und zwar völlig verrückt nach dir, meine Liebste. Alles in mir will dich, begehrt dich, will dich für alle Ewigkeit für sich behalten. Denn du bist mein, Cuna. Du gehörst niemandem, nur mir allein. Ich bestimme über dich. Du hast das zu tun, was ich von dir verlange. Du. Âzyungâl!", sagte er, womit er all meine Ängste und Vermutungen bestätigte. Dann lachte er erneut, wie von Sinnen.

"Oh, Thorin...", kam es fast verzweifelt über meine Lippen. An den Rändern meiner Augen begannen sich kleine feuchte Rinnsale zu bilden, die sich mehr und mehr füllten, je länger er lachte. Ich verstand gar nichts mehr. Außer, dass bei dem Zwerg endgültig eine Sicherung durchgebrannt war. Und weder ich, noch einer seiner Männer konnten etwas machen. Betrübt ließ ich meinen Kopf sinken und wischte mir die aufkommenden Tränen aus den Augen, bevor ich unüberlegt und traurig vor mich hin murmelte, wobei sich mein armes, geschundenes Herz schmerzvoll zusammen zog. "Oh Gott. Ori hatte so recht", schniefte ich und wischte mir weiterhin die Augen. Mein Tonfall entging dem Zwergenkönig wundersamer Weise nicht. Sein Lachen erstarb kurz nach meiner Aussage und er musterte mich wachsam und eindringlich. "Ori hatte recht? Womit?", hakte er prompt und aufmerksam nach.

Ich rang mich dazu durch den Kopf zu heben und ihm tief in die Augen zu sehen, in denen immer noch eine gewisse Leere, aber auch ein Funken Wahnsinn glitzerte.

"Du. Du bist völlig besessen. Du siehst mich wirklich nur wie einen Gegenstand. Du sagst, du liebst mich. Aber du respektierst mich nicht. Du willst mir all meine Freiheiten nehmen. Mich vermutlich sogar wegsperren, damit ich nur noch für dich da bin. So. So wie. Wie du den Arkenstein hütest. Wie ein Juwel. Aber. Aber verdammt noch mal das bin ich nicht. Ich bin ein Lebewesen. Kein gefühlloses Ding, das man in eine Vitrine einschließen kann. Thorin. Ich liebe dich. Und das weißt du auch. Aber. Aber ich. Ich kann unter diesen Umständen, die du mir aufzwingen willst. Ich kann so ein Leben nicht mit dir führen. Ich bin kein Ding. Ich bin ein Mensch. Ein Mensch der alles für dich opfern würde. Aber ich würde niemals meine Freiheit für ein Leben in einem goldenen Käfig eintauschen wollen. Dafür bin ich nicht geboren worden. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Ich gehe meine eigenen Wege. Und ich habe in den letzten fünf Wochen, wo wir uns nicht gesehen haben gehofft, dass ich sie mit dir zusammen gehen kann. Frei, ungezwungen und ohne Angst haben zu müssen, wieder allein zu sein. Hab ich mich denn so in dir getäuscht? Ich meine. Wo ist der Mann? Nein, wo ist der Zwerg, dem ich mein Herz geschenkt habe? Was hast du nur mit ihm gemacht, nachdem du zurück gegangen bist? Mir ist als würde gerade ein völlig Fremder vor mir stehen. Und das macht mir Angst. Du machst mir Angst, Thorin. Das sollte doch so nicht sein. Ich will dich so nicht sehen. Ich. Ich will den Zwerg wieder haben, den ich über alles liebe. Bitte. Bitte komm zurück zu mir. Werd wieder du selbst. Bitte. Ich flehe dich an", sagte ich und konnte nun meinen Tränenfluss nicht länger stoppen.

Ich faltete meine Hände vor der Brust und sah ihn bettelnd an. Am liebsten wäre ich sogar vor ihm auf die Knie gefallen. Doch ich konnte nicht. Allerdings nur aus dem Grund, weil er wieder an mich herangetreten war und mich fest an den Schulter packte. Als ich versuchte ihn anzusehen und sein Gesicht hinter meinen Tränenschleier genau zu erkennen, war seine Miene unergründlich ernst und Ausdruckslos, wie eh und je. Doch da war keine Spur von Gnade. Kein Anzeichen von Erbarmen, das in seine edlen Züge einzug hielt.

Er neigte stattdessen nur bedächtig den Kopf zur Seite und atmete ein paar Mal ganz tief durch. Nach einigen geschlagenen Minuten in denen er mich so schweigend musterte, während ich mich meinem Gefühlsausbruch hin gab, öffnete er erneut den Mund. Doch waren die Worte anders als erhofft. Sie waren weder versöhnlich, noch reumütig. Sie waren kühl, abschätzig und eindringlich.

"Du scheint mich nie wirklich gekannt zu haben, meine Liebste. Du weißt nicht das Geringste. Denn sonst würdest du verstehen, dass alles. Und ich meine damit auch alles, was ich je für dich getan habe, im Augenblick tue und auch in Zukunft tun werde. Nur dem einen Zweck dient, um für dich und dein Wohlergehen zu sorgen. All das tat ich nur für dich. Ich habe unser Leben hier von Vorne bis Hinten gut durchdacht und durchgeplant. Es hätte dir nie an etwas gefehlt. Du hättest dir nie wieder Sorgen um etwas machen müssen, weil ich für dich da bin, Âzyungâl", sagte er und seine Hände drückten meine Schulter mit jedem Wort fester, sodass mir die Arme bald taub wurden.

Doch ich schüttelte den Kopf und schniefte nur weiterhin. "Thorin. Ein Leben. Kann man nicht so einfach durchplanen. Es wird immer wieder zu Problemen kommen. Wir werden immer wieder und wieder mit Sorgen konfrontiert werden. Und du würdest es nur noch schlimmer machen, wenn du dich allein an so etwas festklammerst. Das nennt man nicht leben. Das ist Zwang. Willst du wirklich weiterhin unter diesen Umständen existieren, wie du es damals getan hast? Du bist doch nicht wieder von den Toten zurückgekehrt, um dieselben dummen Fehler noch einmal zu machen. Das kannst du mir doch jetzt nicht wirklich weiß machen wollen", sagte ich und versuchte damit ein letztes Mal an seine Vernunft zu appellieren. Doch Thorin schüttelte nur langsam seine lange, dunkle Haarmähne und löste seine Hände wieder von meinen Schultern. Sein Rückzug überraschte mich für einen Moment und ich dachte zunächst, dass meine Worte vielleicht doch irgendwo in seinem Herzen auf fruchtbaren Boden gefallen wären.

Bis er schließlich wieder die Stimme erhob und mich sehr energisch anraunte: "Nein. Diese Fehler mache ich nie wieder. Allerdings scheint du immer noch nicht zu begreifen, wie wichtig das alles für uns ist. Nein, du bist immer noch aufmüpfig und unersättlich in dem was du verlangst. Versuchst weiterhin mich herab zu würdigen. Aber damit ist jetzt endgültig Schluss. Bis du begreifst, was mir wirklich alles an dir liegt, hast du das, was ich dir bisher gegeben habe, nicht länger verdient."

Mit diesen Worten schnellte innerhalb eines Wimpernschlags seine rechte Hand nach Vorne und ergriff mich brutal und hart im Nacken. Ich war so erschrocken davon, dass ich reflexartig versuchte mich von ihm befreien zu wollen, als ich ein schmerzhaftes Zerren in meinen Haaren fühlte.

Doch schien auch der Zwergenkönig die Schnelligkeit und Kraft seiner Aktion unterschätzt zu haben. Denn nun geschah das Unvermeidliche. Und ich konnte weder schreien, noch sonst irgendwie dem entgegen wirken was passierte. Sein kräftiger Arm drängte meinen Kopf urplötzlich in Richtung Wand. Genau auf die Stelle zu, wo mein Sicherungskasten ins Mauerwerk eingelassen war.

Alles ging so schnell und kam mir doch wie eine Ewigkeit vor.

Das Nächste was ich fühlte und hörte, war ein dumpfes Geräusch von Blech, das von etwas schwerem getroffen wurde. Ein plötzlicher, reißender Schmerz, der sich von meiner rechten Stirnseite, über meine Schläfe, bis hin zu meiner Wange zog. Dann die panischen Aufschreie der anderen Zwerge, die ich während unserem Gespräch völlig ausgeblendet hatte.

Und schließlich gingen mir für einen Augenblick sämtliche Lichter aus, bevor das Reißen an meinem Hinterkopf aufhörte und ich vollkommen betäubt gegen die Wand gelehnt auf meine Knie zusammen sackte.

Mein wunderschöner Zopf, den er mir erst an diesem Morgen so liebevoll geflochten hatte öffnete sich. Ein dumpfes Poltern auf der Erde ließ mich vermuten, dass sich meine Zopfperlse ebenso gehöst hatte. Meine Haare fielen mir in Strähnen und luftig wie ein Sommerwind über das Gesicht, und verbargen zunächst das, was er mir in Wahn seines gekränkten Stolzes angetan hatte.
 

Am Ende des Ganzen, spürte ich nur noch, dass neben dem brennenden Schmerz an meiner rechten Stirnseite, etwas Feuchtes und Klebriges mein Gesicht herunter lief, das nicht von meinen Tränen stammte.
 

-85. Zwergenstolz und menschliche Vorurteile / ENDE -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, Hallo meine lieben Leserinnen und Leser.

Oioioi. Drama Baby Drama. Ich hoffe ihr habt euch nicht allzusehr vor diesem Kapitel erschrocken und seid nicht zu traumatisiert von diesem heftigen Ende. (Nein es ist nicht das Ende der Story)
Aber die ganze Sache dient einen höheren Zweck, welchen ich euch in den kommenden Kapitel offenbaren werde. Sollten einige von euch doch jetzt einen leichten Knacks bekommen haben, dann stehen für euch hier Tee, Kekse und ein Seelsorger breit.
Aber wie wird es jetzt wohl weiter gehen. Was passiert wenn Thorin begreift, was er gerade getan hat? Wird es noch zu einem Happy end kommen?
Na, die Fragen lass ich zunächst einmal so im Raum stehen.
Ich hoffe, dass euch das Kapitel trotzdem irgendwie gefallen hat. Bis zum nächsten wünsch ich euch schon mal alles gute und genießt den Sommer. Auch wenn es jetzt ein klein wenig kühler geworden ist.

Liebe Grüße Eure Virdra-sama Komplett anzeigen

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Von: abgemeldet
2016-08-10T17:30:50+00:00 10.08.2016 19:30
Hey,
NEIN NEIN NEIN!!!! Thorin was hast du getan? Welch Wahnsinn trieb dich zu solch einer Tat?
Und das alles nur wegen diesen blöden zeugen Jehovas. Mögen sie auf ewig in der Hölle schmoren. Tschuldigung, aber für mich sind sie die Schuldigen.
Ich muss weiter lesen was mit Cuna passiert ist.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
10.08.2016 19:36
Hallöchen,

nunja... jetzt hast dus ja gelesen. Und der Wahnsinn wird nach und nach aufgeklärt. Auch warum das passiert ist. Die Zeugen sind aber nicht der Auslöser sondern vielmehr der Tropfen den das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Du wirst später durch Kili erfahren, was mit seinem Onkel passiert ist. Und auch mit Cuna.

LG Virdra-sama
Von:  ai-lila
2016-05-14T15:35:18+00:00 14.05.2016 17:35
Hi~~

Oh Gott.
Was hat Thorin da bloß angerichtet.
Und da meine ich noch nicht mal den körperlichen Schaden, den Cuna wohl davon getragen hat.
Sie zitterte vor Angst, vor ihm.
Da stellt sich mir wieder die Frage wie weit Liebe verzeihen kann.
Die nächste Frage wäre dann wohl, wie konnte Thorin so überschnappen.
Und noch ist die Katastrophe nicht vorbei.
Die Bibelfritzen sind noch gefangen und Cuna verletzt am Boden.
Na prost Mahlzeit.

Ich ziehe meinen Hut. So ein Kapi auf die Beine zu stellen, ohne das es überzogen klingt, ist sau schwer.
Klasse umgesetzt.
LG Ai
Antwort von:  Virdra-sama
14.05.2016 17:41
Hallöchen,

puh... Danke für das Kompliment. Ich hab einiges an Kritik dafür kassiert und ein paar Leser verloren, weil sie damit nicht einverstanden waren.
Bin froh, dass du es konstruktiv siehst. Denn eigentlich war es eher ein Unfall im Eifer des Gefechts. Ob Liebe verzeihen kann? Nicht so schnell auf jedenfall. Zunächst kommt einmal die große Verwirrung. Denn abstellen lässt sie sich auch nicht von heute auf morgen. Sagen wir, Cuna ist gerade in einer Schocksituation.

Wie das noch weiter geht, wird sich im Laufe der nächsten Kapitel herausstellen. Um die Bibelfritzen wird sich auch noch gekümmert. Und die wirst die ein oder andere Lebensgeschichte eines Zwerges erfahren, die ich mir ausgedacht habe.^^

Wie gesagt, vielen Dank für deine Konstruktive Meinung.

LG Virdra-sama
Von:  CC16
2015-07-09T21:23:46+00:00 09.07.2015 23:23
Wow, das hat gesessen. Ich glaube, das war bis jetzt das intensivste Kapitel, das ich von dir gelesen habe. Es ist wirklich schwer, ihn noch zu mögen und trotzdem kann man nicht aufhören zu hoffen, das er seinen Verstand wiederfindet. ich ziehe meinen Hut vor deiner Erzählung.Hochachtungsvoll CC16
Antwort von:  Virdra-sama
10.07.2015 00:07
Huhu.

Ja ich weiß es wird ein bisschen schwer zu verstehen, warum Thorin so ausgetickt ist. Aber alles hat so seine Gründe und die werde ich bei Zeiten liefern. Bin schon am kommenden Kapitel dran.

LG Virdra-sama ^^
Von:  suz
2015-07-09T12:09:54+00:00 09.07.2015 14:09
OMG.. dieser Zwerg schafft es doch mal so richtig schnell alle Sympathien zu verlieren.
Das war mal wieder ein super- dramatisches Kapitel von dir. Ich finde faszinierend, wie ruhig du Cuna gelassen hast. Ich glaub ich wär in so einer Situation schon richtig geflippt (mit gerollten Zwergenköpfen) Ich bin gespannt, wie sich das wieder einrenken läßt. Und wie der gute Thorin es schaffen will, dass Cuna ihn jemals wieder verzeiht.

LG Suz
Achja: Lustigerweise hatte ich während dem Lesen grad das Musical Elisabeth im Hintergrund laufen (Ich gehör nur mir/ Wenn ich tanzen will) und konnte mich so richtig schön in die Dialoge und die Ansichten von Cuna reinsteigern.
Antwort von:  Virdra-sama
09.07.2015 14:16
Hallöchen,

Ja ich dachte mir ich müsste den Herrn Zwergenkönig auch mal von der anderen Seite Zeigen. Ich empfand es als Langweillig wenn immer alles jubel trubel heiterkeit ist und Cuna jedes mal den tag rettet. Denn im Wahren leben kann man das auch nicht.
Es wird sicherlich eine Möglichkeit geben, wie sich die beiden wieder zusammen raufen können, doch bis dahin dauerts noch etwas.

Also das mit dem Musical ist ja mal drollig. Da könntest du dir mit meinem Mann die Hand geben. Der hört von morgens bis abends nichts anderes. Und das nervt auf die dauer kann ich dir sagen -.-

Aber schön wenn du für das Kapitel das passende Lied ausgesucht hast. ^^

Wie es mit den Leutchen so weiter geht dass kommt dann beim nächsten mal.

LG Virdra-sama
Von:  bra08
2015-07-09T10:13:28+00:00 09.07.2015 12:13
Hallöchen^^
Puh also das muss ich jetzt erstmal verdauen. Also das Thorin impulsiv ist wissen wir ja alle aber das ihm im wahrsten Sinne die Laterne durchknallt und er Cuna DAS antut!!! Huihuihui Irgendwie mag ich deinen Herrn Eichenschild gerade gar nicht =( Das sich Thorinś und Cunaś Ansichten unterscheiden wie Tag und Nacht ist auch vollkommen klar. Ein Herr Zwergenkönig hat ja auch noch nie was von Frauenrechten und Eman­zi­pa­ti­on gehört. Doch ein freier Vogel läßt sich nun mal nicht in einen Käfig sperren. Na da bin ich aber mal gespannt wie es weitergeht . Hoffentlich ist Cunaś Verletzung nicht ganz so schlimm . Und ob sie ihm das verzeiht? Ich weiß nicht wie ich reagieren würde. Wieder einmal ein atemberaubendes, dramatisches und äußerst ernstes Kapitel deinerseits.
Ich wünsch dir noch eine schöne Woche und das dir die Muse weiterhin so wohlgesonnen bleibt *sich verbeug

LG bra08
Antwort von:  Virdra-sama
09.07.2015 12:20
Hallöchen,
Nun ja. Sagen wir mal so. Der Grund weshalb das so passiert ist. Den werde ich im nächsten kapitel aufdecken. Denn eigentlich war es ein Unfall. Aber ich wollte auch mal eine andere Seite des Zwergenkönigs zeigen. Er ist ja nicht immer nur der ehrenhafte, besonnene und schon gar nicht einsichtige Typ Zwerg.
Außerdem kann Cuna ja auch nicht immer den Tag retten. Das Kapitel diente so gesehen dazu, dass Thorin eine wichtige Lektion lernt. Denn ich kann dir versichern, dass sie danach eine nicht ganz so hübsche Narbe an der Stelle trägt, die ihn jedes mal wenn er sie ansieht an seine Tat erinnern wird.
Außerdem habe ich ja zusätzlich noch etwas mit ein paar anderen Zwergen geplant, die bisher in meiner Geschichte zu kurz gekommen sind. Es war zwar eine sehr drastische Maßnahme meinerseits. Aber sie war notwendig.
Ob Cuna ihm das verzeihen kann. Das bleibt auch vorerst mein Geheimnis. Es gibt noch viele Wendungen überraschungen usw.

Dir wünsch ich auch noch eine schöne Restwoche.

LG Virdra-sama


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