Zum Inhalt der Seite

Despair On My Heart

Part 1
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Besserungsversuch I

Hitze
 

Seit einer Stunden sind wir nun schon bei Yuu. Er hat mich dazu gezwungen etwas zu Essen, auch wenn ich nicht wollte.

Jetzt ist er gerade duschen, ich sitze im Wohnzimmer auf dem Sofa und starre an die Wand. Ich hab Angst, wenn ich den Fernseher anmache, Kanon zu sehen. Dann würde ich sicher wieder durchdrehen. Ich habe gestern und heute schon genug geweint, Yuu damit sogar verletzt. Das will ich nicht mehr, nie mehr will ich jemanden verletzen. Yuu hat das nicht verdient.

Nackte Arme schlingen sich von hinten um meine Schultern, Hände liegen auf meiner Brust. Ich nehme Yuus Wärme hinter mir wahr. Hat er überhaupt etwas an?

Ich drehe mich ein Stück, sodass ich Yuu ansehen kann. Er trägt nur eine kurze Hose, da es schließlich Hochsommer ist und dementsprechend warm.

„Willst du auch duschen gehen?“ Fragend sieht Yuu auf mich herunter.

Da ich nicke nimmt er seine Arme von mir und lässt mich aufstehen.

Ich nehme aus meiner Tasche frische Shorts sowie eine kurze Hose. Es ist zu warm um mehr anzuziehen.

Ich gehe also duschen, überlege wohin Yuu mich wohl entführen wird.

Als ich wieder in das Wohnzimmer komme sitzt er mit seinem Laptop auf dem Sofa.

„Wo willst du denn hin? Lieber Richtung Süden ans Meer oder nach Norden, Hokkaido?“
 

„Wir müssen unbedingt mal Urlaub am Meer machen. Das wird bestimmt toll.“
 

„Können wir nach Hokkaido? Ich will jetzt nicht ans Meer.“ Yuu nickt nur. Es tut weh daran zu denken, dass Kanon mit mir Urlaub machen wollte, es nun aber nie machen wird. Vielleicht wird er mit Yuki ans Meer fahren.

„Ich werde was planen. Ist es okay wenn wir morgen fahren?“ Ich nicke nur, lege mich dann neben Yuu auf das Sofa, meinen Kopf auf seinem Oberschenkel. Yuu streichelt mir kurz über die Haare, widmet sich dann jedoch wieder seinem Laptop. Keine Ahnung was er da macht, ich schließe einfach die Augen, genieße seine Nähe. Sie hilft mir immer, mich zu beruhigen.

Wie lange wir da auf dem Sofa liegen beziehungsweise sitzen weiß ich nicht, die Zeit vergeht so schnell. Irgendwann meldet sich mein Bauch zu Wort. Yuu lacht leise, stellt dann seinen Laptop zur Seite und steht auf.

Ich bleibe lieber liegen, sehe zu ihm hoch.

„Ich mach was zu Essen.“ meint er nur, geht dann in die Küche.

Ich beobachte ihn so lange wie möglich, erst als Yuu in der Küche verschwunden ist folge ich ihm.

Leise nähere ich mich ihm von hinten, lege meine Arme um seine Hüfte und meinen Kopf auf seine Schulter. Yuu lässt sich davon nicht stören, kocht einfach weiter. Ich beobachte ihn über seine Schulter hinweg. Er ist einfach so lieb, kümmert sich um mich, auch wenn ich ihn verletzt habe. Es muss umständlich und schmerzhaft sein mit der verbundenen Hand zu kochen, schreiben, sie überhaupt zu bewegen.

Und trotzdem tut Yuu es. Für mich.

„Yuu?“

„Hm?“ Fragend sieht er zu mir.

„Warum machst du das alles für mich?“

„Weil du mir sehr wichtig bist und ich will dass du glücklich bist.“ Er legt seine Hände auf meine, hält sie sanft fest. Ich drücke mich noch ein Stück näher an Yuu, festige meine Umarmung.

Warum tut Yuu das, aber Kanon nicht? Dabei war Kanon sonst immer derjenige, der für mich da war.
 

„Hattest du schon wieder Streit mit Saga? Komm her, Liebling.“
 

„Akira, hör auf zu weinen. Ich bin bei dir.“ Yuu löst sich aus meiner Umarmung, dreht sich um und schließt mich in seine Arme, hält mich fest.

Ich lege meine Arme ebenfalls wieder um ihn, lehne meine Stirn an seine Schulter. Seine Hände streicheln über meinen Rücken. Auch wenn sowohl Yuu wie auch Kanon Gitarre spielen, somit raue Fingerkuppen haben, fühlt es sich bei Yuu vollkommen anders an. Er ist so viel sanfter als Kanon es jemals war. Kanon war immer sehr bestimmend und dominant, fast schon grob.

Trotzdem hat mir das immer, nun, fast immer, gefallen.Manchmal hatten wir deswegen aber auch Streit, da ich wollte, dass Kanon auch mal ganz sanft ist. Aber das wollte oder konnte er nicht.

„Geht’s wieder?“ fragt mich Yuu. Ich nicke, darum löst er sich langsam von mir. Er sieht mich fest an, ich erwidere seinen Blick.

Dann dreht er sich von mir weg, zurück zum Essen. Anscheinend kocht er weiter. Dabei habe ich kaum Hunger.

„Yuu? Ich geh wieder ins Wohnzimmer.“ Yuu nickt nur, darum drehe ich mich um, gehe zurück ins Wohnzimmer.

Dort öffne ich ein Fenster, sehe hinaus. Obwohl es schon Abend ist, ist es ziemlich warm draußen, durch die Stadt wird das noch verstärkt.

Ich bin froh, dass Yuu und ich nach Hokkaido fahren. Dort ist es zumindest nicht so warm. Ich mag den Sommer ja eigentlich, aber zur Zeit ist es einfach zu extrem.

Ich denke es ist ganz gut aus Tokyo raus zu kommen. Hier denke ich nur an Kanon, egal was ich sehe, immer ist er in meinem Kopf.

Da kommt einem der Sommer nicht mehr so toll vor.

„Akira? Essen ist fertig.“ ruft Yuu, bringt dann zwei Schüsseln und Essstäbchen aus der Küche, stellt beides auf den Tisch.

Ich lasse das Fenster geöffnet, setze mich neben Yuu. Das Essen sieht lecker aus.

Alle denken immer Yuu wäre total chaotisch. Ist er auch manchmal, aber wenn es darauf ankommt weiß er genau was zu tun ist. Zumindest soweit ich das weiß.

Wenn ich ihn brauchte war er immer für mich da.

Zusammen essen wir. Es sah nicht nur gut aus sondern schmeckt auch noch sehr gut. Als wir fertig sind sehe ich auf meine Schüssel. Kanon mochte Ramen nicht. Immer wenn ich welche gegessen habe, hat er sich darüber aufgeregt.
 

„Isst du schon wieder das Zeug? Ist doch ekelhaft.“
 

Trotzdem liebe ich ihn. Ich liebe ihn so sehr, dass es weh tut daran zu denken, dass er mich alleine gelassen hat.

„Akira. Komm her.“ Yuu legt einen Arm um meine Schulter, zieht mich so zu sich. Ich lehne mich an ihn, fühle seine Wärme.

„Du bist nicht alleine, wirst du nie sein. Ich bin immer bei dir. Okay?“ Ich nicke, kuschele mich noch näher an Yuu.

Seine Haut an meiner ist so warm, fast schon heiß. Trotzdem will ich mich nicht von Yuu lösen, er tut mir gut. Was wäre ich nur ohne ihn? Ich würde durchdrehen, wahrscheinlich nicht mehr aus meiner Wohnung gehen.

„Großer, ich bring die Schüsseln zurück in die Küche, okay? Ich bin sofort wieder da.“ Yuu löst sich von mir, bringt das Geschirr in die Küche, schließt nebenbei das Fenster wieder. Ich ziehe die Beine an, schlinge meine Arme um meine Knie. Kaum ist Yuu weg wird mir kälter.

Darum bin ich froh als er sich wieder neben mich setzt, mich erneut in seine Arme schließt. Es ist wundervoll, dass er so für mich da ist.

Wie spät ist es überhaupt? Ich sehe auf die Uhr. Es ist schon halb zehn. Habe ich überhaupt nicht bemerkt. Jetzt merke ich jedoch, dass ich müde bin.

„Willst du schlafen gehen?“ fragt mich Yuu.

„Ja, bitte.“ Yuu hilft mir auf, führt mich in sein Schlafzimmer. Ich ziehe schnell meine Hose aus, lege mich auf Yuus Bett. Ich beobachte ihn wie er sich ebenfalls auszieht, dann neben mich legt. Die Decke zieht er nur bis zu unseren Hüften, da es immer noch ziemlich warm ist.

Als Yuu näher an mich rückt, sich an meinen Rücken drückt, ist es nicht nur warm sondern heiß, seine Haut an meiner. Er legt seine Arme um mich, verschränkt unsere Hände. Ich drücke sanft seine Hand, nur leider vergesse ich, dass sie verletzt ist.

Er als er leise schmerzvoll aufstöhnt bemerke ich es, lasse sofort seine Hand los. Er greift jedoch wieder nach meiner, hält sie fest.

„Nicht loslassen.“ flüstert er.

„Aber ich tu dir weh.“ antworte ich ebenso leise.

„Egal. Vollkommen egal.“ Yuu zieht mich nur noch näher an sich und vergräbt sein Gesicht in meinem Nacken. Ich kann seinen Atem spüren.

„Schlaf gut.“ flüstere ich. Yuu murrt nur und küsst mich auf die Schulter. Seine Lippen sind so weich.

Ich bin wirklich müde, darum bekomme ich kaum mit, dass Yuu noch etwas flüstert, was ich jedoch nicht mehr verstehe.

Ich bin schon eingeschlafen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück