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Liebe ist nicht immer einfach

Elsa x Mario
von

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13

Am nächsten Tag kam Gregor kurz vor halb drei an ihrem Clubhaus an. Dort waren die anderen Kickers schon alle versammelt, selbst jene die chronisch zu spät dran waren wie zum Beispiel Kevin.
 

Kaum war Gregor da, wurde er schon mit Fragen bestürmt. “Jetzt wartet doch mal, ich erzähle euch gleich alles was ich weiß.” versuchte er die Anderen ruhig zu bekommen.
 

Sie setzten sich alle zusammen in einen Kreis. “Also Viktor hat gestern angerufen. Er hat zuerst mit Elsa gesprochen. Als ich später nochmals bei Usegis angerufen habe, habe ich auch noch mit ihm gesprochen. Und meine Mutter hat mit Marios Mutter gesprochen.” “Okay, und was ist mit Mario los?” fragte Christoph aufgeregt nach.
 

“Er hat die Masern. Das ist eine Krankheit, die man eigentlich hauptsächlich als Kind bekommt.” “Und auch ziemlich ansteckend ist.” fügte Philipp hinzu. “Genau,” Gregor nickte zu Philipps Worten. “Wenn man allerdings als Kind schonmal Masern hatte, ist man normalerweise immun und kann keine mehr bekommen. Wir sollten also alle mal bei unseren Eltern nachfragen, ob wir die Masern schon hatten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass wir uns angesteckt haben könnten.”
 

Darüber redeten die Kickers eine ganze Weile, aber jeder war davon überzeugt, dass er die Masern schonmal hatte. “Fragt trotzdem lieber nochmal nach.” wies Gregor sie aber an.
 

“Und wie geht es jetzt mit Mario weiter?” fragte Tino nach. “Er ist wohl noch bis Dienstag oder Mittwoch im Krankenhaus. Er bekommt Infusionen und Antibiotika. Und er darf bis zu den Sommerferien gar nicht mehr in die Schule. Das hat meine Mutter gestern bei dem Telefonat mit Marios Mutter erfahren. Wohl wegen der Ansteckungsgefahr. Diese sei auch noch ein paar Tage da, auch wenn er wieder gesund ist.” “Er wird also in Quarantäne gesteckt.” sagte Kevin. “Auf die Schule könnte ich die letzten zwei Wochen auch voll verzichten.” sagte Jeremy. “Ja ich auch, aber nur gesund. Diese Masern können mir gestohlen bleiben.” stimmte Charlie zu.
 

“Können wir ihn besuchen?” fragte Tommy. “Erst mal nicht, vielleicht in ein paar Tagen. Laut seiner Mutter schläft er wohl sehr viel.” “Dann besuchen wir ihn eben, wenn es ihm wieder ein bisschen besser geht.” nickte Sascha und alle stimmten ihm zu. “Wir könnten uns ja überlegen, ihm ein Geschenk zu machen.” sagte Tino aufgeregt. “Oh ja, ein Plakat oder ein Büchlein oder so was. Damit er an uns denken kann, auch wenn er nicht trainieren kann.” Daniel war von der Idee ganz begeistert. “Das ist eine gute Idee.” stimmte auch Benjamin zu und schon begann eine Diskusion darüber, was man Mario schenken konnte. Gregor musste lächeln. Mario konnte wirklich froh sein, solche Freunde zu haben.
 

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Als Elsa am Montag in die Schule kam, sah sie traurig auf Marios Platz. Dieser würde die letzten beiden Schulwochen leer bleiben.
 

Als Frau Hamara hereinkam, teilte sie dies der Klasse mit. Viele hatten gar nicht mitbekommen, was passiert war und reagierten dementsprechend geschockt. Frau Hamara gab allen Schülern einen Zettel für die Eltern mit, auf dem stand, dass die Eltern mit ihren Kinder, zumindest mit denen, die die Masern noch nicht gehabt hatten, zum Arzt gehen und sie untersuchen lassen sollten.
 

“Und dann brauchen wir noch jemanden, der für Mario nach den Schulsachen schaut und ihm die Hausaufgaben bringt.” “Das macht Elsa.” rief Maja nach vorne. “Maja.” stieß Elsa hervor und schaute mit roten Wangen zu ihr nach hinten. “Jetzt stell dich nicht so an Elsa. Du hattest die Masern bereits und kannst dich dadurch nicht anstecken.” sagte Maja zu ihr. “Und dann kannst du Zeit mit ihm verbringen.” fügte sie noch leise hinzu, dass war aber nur für Elsas Ohren bestimmt.
 

“Also Elsa? Machst du es?” fragte Frau Hamara nach. “Lee hat sich auch gemeldet, wenn du nicht möchtest.” Elsa sah zu Lee vor, der sich zu ihr umgedreht hatte. “Mach du ruhig Elsa. ich weiß auch noch gar nicht, ob ich schonmal Masern hatte. Und bevor ich mich anstecke...” Lee winkte ab. “In Ordnung, dann mache ich es.” sagte Elsa mit roten Wangen. “Komm nachher in der Pause bitte kurz zu mir.” sagte Frau Hamara und trug es ins Klassenbuch ein, damit die anderen Lehrer auch Bescheid wussten.
 

Elsa starrte mit hochroten Wangen in ihr Schulbuch. So hatte sie wenigstens die Möglichkeit noch Zeit mit Mario zu verbringen, Maja hatte schon recht. Dann schalt sie sich für die Gedanken, die ihr im Kopf aufgestiegen waren. Mario war krank, ihn zu küssen konnte sie sich abschminken. Diese Gedanken sollte sie besser gleich vergessen. “Einen Yen für deine Gedanken.” sagte Maja leise hinter ihr. Elsa zuckte ertappt zusammen und Maja begann hinter ihr zu grinsen. Sie konnte sich ihren Teil denken.
 

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Nachmittags machte sich Gregor auf den Weg ins Krankenhaus um Mario zu besuchen. Die Kickers hatten bei seinen Eltern nachgefragt, ob sie Mario besuchen dürften. Leider durfte aber nur einer zu Mario ins Krankenhaus gehen, da der Arme immer noch nicht so fit war und das Krankenhaus vermutlich auch nicht besonders glücklich darüber wäre, wenn plötzlich elf Schüler auftauchen würden. So hatten sich die Kickers entschieden, Gregor zu schicken.
 

Dieser lief durch einen Krankenhausflur und suchte nach dem richtigen Zimmer. Dazu schaute er immer wieder auf den Zettel in seiner Hand, auf dem er die Zimmernummer aufgeschrieben hatte. “Ah Zimmer 3-28, hier ist es ja.” Gregor packte den Zettel in seine Tasche und klopfte an die Türe. Als er von innen ein “Herein.” hörte öffnete er die Türe und steckte seinen Kopf hinein. “Hey Alter.” rief er grinsend und wurde kurz darauf knallrot, als er feststellte, dass Mario nicht alleine im Zimmer lag sondern mit einem älteren Mann. “Entschuldigen sie bitte. Das war nicht an sie gerichtet.” stotterte er in dessen Richtung.
 

“Gregor.” Mario starrte seinen Freund erstaunt an. Auf der einen Seite freute er sich sehr über seinen Besuch, auf der anderen gefiel es ihm nicht sonderlich hier im Schlafanzug im Bett liegen zu müssen und das vor Gregors Augen. Am liebsten würde er sich seine Bettdecke über den Kopf ziehen. “Hallo Mario.” begrüßte ihn Gregor und betrachtete ihn genauer. Mario sah wirklich noch nicht sehr fit aus und man konnte auch den typischen Masern-Ausschlag erkennen. Auf der anderen Seite vom Bett stand ein Ständer mit Infusionsbeuteln, die zu Marios rechten Arm führten.
 

“Was machst du denn bitteschön für Sachen? Ständig muss man auf dich aufpassen. Vielleicht sollte ich es mir nochmals überlegen, ob ich dich meine Schwester heiraten lasse.” Grinsend zog sich Gregor einen Stuhl an Marios Bett und setzte sich zu ihm. Dieser sah ihn mit hochrotem Kopf an. Da Gregor aber nicht aufhörte ihn anzugrinsen, musste Mario irgendwann zurückgrinsen. “Mich ausruhen und das wohl noch tagelang.” Er verdrehte seine Augen. Krank zu sein und nichts machen zu können war schrecklich, aber als Sportler, der normalerweise jeden Tag trainierte war es für Mario noch anstrengender. Nun gut, um ehrlich zu sein war er gerade noch zu schlapp, um groß etwas machen zu können, aber trotzdem konnte er sich besseres vorstellen als das Bett zu hüten.
 

“Es tut mir leid, dass ich das Spiel am Samstag so versaut habe.” sagte er zerknirscht zu Gregor. “Was meinst du mit versaut? Wir haben mit drei zu zwei gewonnen. Sascha war super.” “Ja, aber ich habe euch nur belastet. Ich hätte von Anfang auf dich hören sollen und spätestens nach der Halbzeit Sascha einwechseln sollen. Ich hoffe du bist nicht allzu sauer mit mir.” “Ach das meinst du.” Gregor dachte kurz nach. “Mach dir da mal keinen Kopf Käptain. Conny hat sich abends noch länger mit mir darüber unterhalten. Sie hat es genau auf den Nagel getroffen, ich hätte genau so gehandelt und hätte mich nicht auswechseln lassen. Daher kann ich gar nicht sauer mit dir sein.” Gregor lachte Mario an.
 

“Du hattest also noch Zeit für Conny. Dein bester Freund muss ins Krankenhaus und du rennst Mädchen hinterher.” Mario konnte es sich einfach nicht verkneifen. “Ich will gar nichts hören. So wie ich mitbekommen habe, hattest du ja auch nicht vor den Sieg mit uns zu feiern, da du ein Date klar gemacht hattest.” Mario lief rot an. Er hätte es besser wissen sollen. Es war ja klar, wenn er Gregor mit Conny aufzog, dass er eine Retourekutsche bezüglich Elsa bekommen würde. “Das war kein Date…” murmelte er. “Ach, wie würdest du es dann nennen?” Gregor zog beide Augenbrauen hoch und grinste nur wissend. Mario sah ihn mit roten Wangen an, beschäftigte sich mit seiner Bettdecke und strich diese glatt. “Wie geht es Elsa?” fragte er leise.
 

“Sie war ziemlich geschockt, wie wir anderen natürlich auch alle. Nun gut, vermutlich noch mehr als wir anderen.” Nachdenklich starrte Gregor auf seine Hände. “Was soll ich denn bitte mit dir machen Mario?” “Was meinst du?” “Elsa hat in den letzten Monaten häufiger wegen dir geweint, als gefühlt in ihrem ganzen Leben bisher… Doch, das mit dem Heiraten sollte ich mir wirklich nochmals überlegen.” Nun sah er wieder mit Schalk in den Augen zu Mario. Dieser wusste nicht, wie er mit dem umgehen sollte, was Gregor gerade gesagt hatte. Es stach ihn im Herzen, wenn er hörte, dass es Elsa nicht gut ging.
 

Gregor sah seinem Freund an, was ihn jetzt beschäftigte. Er schalt sich dafür, dass er das zu ihm gesagt hatte. “Ah, ich habe noch Geschenke dabei.” sagte er und zog die große Tasche zu sich, die er dabei hatte. “Geschenke?” fragte Mario erstaunt. “Ja, wir haben uns nicht lumpen lassen.” sagte Gregor augenzwinkernd zu ihm. Er zog als erstes das “Gute Besserung”-Plakat hervor, dass sie heute im Training gebastelt hatten. In großer Schrift stand Gute Besserung Mario darauf und sie hatten Fotos von den Kickers, Fußbällen und sogar ein Foto von einem Tor darauf geklebt. Mario nahm es mit strahlenden Augen an. “Danke schön. Ihr seid ja verrückt.” Er freute sich sehr darüber. “Das ist ja noch nicht alles. Hier habe ich dir ein Witzebuch von Benjamin, ein MP3-Player mit Musik von Christoph, selbst gemachte Kekse von Sascha, ein Sudoku Buch von Philipp, er meinte dass die deinem Kopf sicher gut tun würden, hier ein Buch übers Fotografieren von Daniel und Comics von den Zwillingen. Damit dir auf keinen Fall langweilig wird.” Gregor lachte Mario an. “Eigentlich wollten sie alle mitkommen, aber es durfte nur einer von uns kommen. Und da haben sie entschieden, dass ich das sein soll.”
 

Mario freute sich sehr, dass Gregor da war. Die Beiden saßen fast noch eine Stunde da und redeten miteinander. Irgendwann kam eine Schwester herein und sagte ihnen, dass die Besuchszeit zu Ende war. Bedauernd verabschiedeten sich die Beiden von einander. “Ehe ich es vergesse, ich habe dir noch eine Kleinigkeit von Elsa.” Gregor zog ein besticktes Taschentuch aus seiner Tasche. Darauf hatte Elsa lauter kleine Fußbälle aufgestickt. Gregor reichte es Mario, der es mit roten Wangen und leuchtenden Augen annahm. “Sag ihr Danke von mir und richte ihr liebe Grüße aus, ja?” “Natürlich Käptain.” Gregor verabschiedete sich lachend von Mario und machte sich auf dem Heimweg.
 

Mario saß in seinem Bett, umgeben von all den Geschenken seiner Freunde und in seiner Hand hielt er das Taschentuch von Elsa. Als er es sich genauer ansah, entdeckte er zwischen all den Fußbällen ein kleines Herz und dabei machte sein Herz einen Sprung vor Freude. So sehr er sich über all die Geschenke seiner Freunde freute, war das Taschentuch doch das Wertvollste für ihn. Er freute sich schon darauf, wenn er endlich wieder gesund war und Elsa wieder sehen konnte.
 

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Mario hätte nicht erwartet, dass er Elsa tatsächlich so schnell wieder sehen würde. Er war Mittwochmorgen aus dem Krankenhaus entlassen wurden und musste daheim erstmal noch das Bett hüten. Der Ausschlag selbst war zwar weg, aber er hatte immer noch Fieber, Schwindelanfälle und war vor allem schlapp. Seine Mutter sprang die ganze Zeit wie eine aufgeregte Glucke um ihn herum und versuchte ihm alle Wünsche von den Augen abzulesen. Dies war sehr anstrengend für ihn. Irgendwann murrte er “Was gäbe ich jetzt darum, wieder im Krankenhaus zu sein” und starrte seine Mutter finster an. “Jetzt werde mal nicht frech mein Lieber.” entgegnete diese, “Bleib das nächste Mal einfach gesund, ja?” Mario nickte nur, trank einen Schluck von dem Tee, den seine Mutter ihm ans Bett gestellt hatte und legte sich hin. Er war immer noch sehr k.o. und schlief schnell ein.
 

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Maja begleitete Elsa zu Hongos. Sie wussten von Gregor, dass Mario heute entlassen werden sollte. “Hier ist es.” Maja deutete auf ein Mehrfamilienhaus. “Mir gefällt es irgendwie nicht, dass du das so genau weißt…” murmelte Elsa mit einem Seitenblick auf Maja und kniff ihre Augen zusammen. Maja sah zurück und grinste sie dann an. “Schon verdrängt? Vergeben und vergessen war unserer Devise. Also halte dich dran.” Sie streckte Elsa die Zunge heraus, die nun grinsen musste. Elsa sah wieder zu dem Haus hinüber. “Vielleicht sollten wir Mario die Hausaufgaben erst morgen bringen. Dann kann er sich noch ein bisschen ausruhen.” “Du versucht nur Ausflüchte zu finden Elsa.” sagte Maja zu ihr, nahm sie sie am Arm, zog sie zu dem Haus und klingelte bei Hongos. “Ja?” erklang die Stimme von Marios Mutter aus der Gegensprechanlage. “Wir bringen die Hausaufgaben für Mario vorbei.” sprach Maja munter hinein und hielt Elsa fest, die am liebsten wieder gehen würde. “Dann kommt hoch.” Die Türe summte und die beiden liefen hinauf in den ersten Stock. “Hallo Frau Hongo.” sagte Maja zerknirscht. Sie hatte sich zwar auch bei Marios Mutter entschuldigt und die Wahrheit erzählt, aber sie wusste nicht, wie diese auf sie zu sprechen war. “Oh, hallo Maja und Elsa. Schön das ihr die Hausaufgaben für Mario vorbeibringt.” Frau Hongo begrüßte beide offen und herzlich. “Eigentlich bringt nur Elsa die Hausaufgaben vorbei. Sie ist nämlich das richtige Mädchen.” sagte Maja an Frau Hongo gerichtet. “Ich werde gleich wieder gehen. Ich wollte nur sicher gehen, dass Elsa keinen Rückzieher macht.” Elsa sah mit weitaufgerissenen Augen zu ihrer Freundin hinüber. Diese verabschiedete sich auch schon augenzwinkernd bei Elsa und machte sich schnell auf den Weg. Elsa konnte ihr nur hinterher starren.
 

“Komm herein Elsa.” sagte Frau Hongo schmunzelnd. Also hatte ihre Freundin Ann-Li, Elsas Mutter doch recht gehabt, als sie demletzt bei einem gemeinsamen Kaffee augenzwinkernd zu ihr gesagt hatte, dass sie sich nicht wundern würde, wenn sich ihre Familien bald noch näher kommen würden. “Schön dass du da bist Elsa. Mario schläft gerade noch. Wir sind ja heute Vormittag erst vom Krankenhaus nach Hause gekommen. Wenn du willst, kannst du dich ein bisschen zu ihm ins Zimmer setzen bis er aufwacht.” Elsa wurde rot. “Wenn er noch schläft will ich ihn sicher nicht stören.” “Jetzt komm mit.” Gegen Frau Hongo hatte Elsa gar keine Chance und kaum dass sie sich versehen hatte, wurde sie von Marios Mutter auch schon in Marios Zimmer geschoben.
 

Elsa ging mit hochrotem Kopf hinein. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Mario schlief noch, sie konnte es an seinem ruhigen Atem erkennen. Neugierig sah sie sich in seinem Zimmer um und prägte sich alles ganz genau ein. Als sie das Kickersbild auf dem Schreibtisch sah musste sie schmunzeln, Gregor hatte genau das Gleiche daheim stehen und sie dadurch auch ein Bild von Mario. Sie legte ihre Schultasche auf seinem Schreibtisch ab und überlegte sich, was sie machen sollte, während sie darauf wartete, dass Mario aufwachte. Es war ihr etwas unangenehm, so nahe bei ihm zu sein und vorallem, dass er nichts davon wusste. Neben dem Bett bemerkte sie ein paar Comics. Obwohl sie normalerweise keine Comics las, nahm sie einen davon und blätterte darin umher. Irgendwann warf sie mit immer noch roten Wangen einen Blick zu Mario. Er wirkte so jung wie er da lag und schlief.
 

Sie legte den Comic auf die Seite, setzte sich am Kopfende des Bettes auf den Boden und sah Mario ins Gesicht. Als sie sah, dass er in seiner Hand ihr Taschentuch hielt wurde es ihr ganz warm ums Herz und sie lächelte. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und streichelte mit ihren Fingern leicht über seine Wange. Als er sich im Schlaf regte zuckte sie mit ihrer Hand zurück. Da öffnete er aber auch schon seine Augen und blinzelte sie verschlafen an. “Elsa?” fragte er leise und rieb sich mit der Hand die Augen.
 

Im ersten Moment dachte Mario, dass er davon träumen würde, dass Elsa neben ihm am Bett sitzen würde. Als er sich dann aber die Augen rieb, erkannte er, dass es sich eindeutig nicht um einen Traum handelte. Darauf hin wurde er ganz rot und setzte sich in seinem Bett auf. Wenn es ihm schon peinlich war, sich vor Gregor krank und mit Schlafanzug im Bett zu zeigen, war es ihm vor Elsa natürlich noch peinlicher.
 

Elsa, die schnell ein Stückchen weiter nach hinten gerutscht war, sah ihn ebenfalls mit roten Wangen an. “Hausaufgaben.” stammelte sie vor sich hin. “Wie bitte?” fragte Mario nach, da er sie nicht verstanden hatte. “Ich bringe dir die Hausaufgaben.” sagte Elsa leise. Immer noch sah sie ihn mit weitaufgerissenen Augen an. Dann nahm sie aber ihren Mut zusammen, rutschte wieder ans Bett heran und beugte sich zu ihm nach vorne. “Wie geht es dir?” fragte sie leise und langte mit ihrer rechten Hand nach seiner. Als sie ihre Finger um seine schloss, wurde auch Mario etwas ruhiger. “Langsam etwas besser.” sagte er zu ihr und versank in ihren braunen Augen, die ihn sorgenvoll ansahen.
 

Dann änderte sich aber etwas in ihrem Blick und ehe er sich versah, schlug sie ihm mit ihrer geballten linken Faust auf seinen Oberarm. Verwirrt sah er sie an. In ihren Augen glitzernden Tränen. “Wehe du jagst mir jemals nochmal so einen Schock ein.” Als Mario diese Worte aus ihrem Mund vernahm musste er lächeln. Sie hatte sich also wirklich Sorgen um ihn gemacht. “Lach nicht.” sagte sie mit verschämten Gesichtsausdruck. Sie hatte nicht vorgehabt ihn zu schlagen und dass er lachend darauf reagierte, verunsicherte sie. “Ich habe das vermutlich verdient.” entgegnete er und versank wieder in ihren Augen, deren Blick sich nun wieder änderte und glasig wurden. Sein Herz begann zu hämmern und er beugte sich leicht zu ihr nach vorne. Ihr Gesicht und ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter von seinen entfernt. Dann drängte sich aber ein anderer Gedanke in seinen Kopf. Er zuckte zurück. “Elsa, was ist wenn du dich bei mir ansteckst?” Elsa, deren Herz ebenfalls stark schlug, lächelte ihn an. “Ich kann mich nicht bei dir anstecken. Ich war als Kind krank. Gregor auch, aber das hat er dir doch sicher im Krankenhaus erzählt.” “Ja, das hat er. Und er hat dir doch hoffentlich meinen Dank für das Taschentuch ausgerichtet, oder?” Mit roten Wangen sah er sie an. “Ja…”
 

In diesem Moment klopfte es an die Türe. Die Beiden fuhren komplett auseinander. “Ja?” fragte Mario und seine Mutter steckte ihren Kopf zur Türe hinein. “Ah, du bist schon wach Mario. Wie geht es dir?” Sie kam zu ihm und fasste ihm an die Stirn. “Du hast noch Fieber. Aber vorher warst du nicht so rot.” Mario warf Elsa einen kurzen Blick zu. Die Färbung seiner Wangen kam auch eindeutig nicht vom Fieber. Als Frau Hongo einen Blick auf Elsa warf, die ebenfalls mit roten Wangen da saß, war ihr klar, warum ihr Sohn jetzt so eine Gesichtsfarbe hatte und sie musste lächeln. “Elsa, magst du etwas zu trinken haben?” “Gerne.” “Wasser, Saft oder Tee?” “Ich würde einen Tee nehmen.” “Ich auch Mama.” Mario wünschte sich, dass seine Mutter so schnell wie möglich wieder gehen würde, dass er mit Elsa alleine sein konnte. Seine Mutter erfüllte ihm diesen Wunsch auch und ging wieder hinaus.
 

“Soll ich dir zeigen, was du in der Schule verpasst hast?” Elsa warf Mario einen fragenden Blick zu. “Es sind bald Schulferien und ich verpasse trotzdem noch was?” “Du kennst doch unsere Lehrer.” Lachend beugte sich Elsa zu Mario hinüber. Dieser lächelte sie an. Elsa stand auf, ging zu ihrer Schultasche und holte die Unterlagen der Fächer heraus, in denen sie tatsächlich noch etwas gemacht hatten. Viele Lehrer schauten gegen Ende des Schuljahres nur noch Filme mit ihnen an oder spielten Spiele mit der Klasse. Aber es gab auch ein paar wenige Lehrer, die knallhart bis zum letzte Schultag ihren Stoff durchzogen.
 

Elsa nahm sich Marios Schreibtischstuhl und schob ihn neben Marios Bett. Dieser setzte sich aufrecht an die Kopflehne seines Bettes. Sie legte ihm die Schulsachen auf den Schoss und setzte sich auf den Stuhl. Als Marios Mutter den Tee hereinbrachte, saßen die Beiden nebeneinander und hatten die Köpfe über den Schulunterlagen zusammen gesteckt.
 

Abends verabschiedete sich Elsa lächelnd von Mario. “Wenn du willst, kann ich gleich morgen nach dem Leichtathletik-Training wieder vorbeikommen. Aber nur, wenn es dir nichts ausmacht. Die Schulsachen sind ja nicht so wichtig…” abwartend sah sie ihn an. “Da hast du recht, die Schulsachen sind wirklich nicht so wichtig.” Elsa sah ihn enttäuscht an, als Mario seinen Satz aber beendete, fing sie an zu lächeln und ihre Augen zu strahlen. “Ich würde dich aber gerne sehen, daher würde ich mich sehr freuen, wenn du vorbei kommen würdest.” Mario lächelte sie ebenfalls an. “Dann mache ich das sehr gerne.” Elsa beugte sich zu ihm und küsste ihn leicht auf die Wange. “Bis morgen.”
 

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An den nächsten Schultagen besuchte Elsa Mario immer nach der Schule. Er konnte es nie erwarten, dass sie endlich vorbei kam. Und seine Mutter hatte das Gefühl, dass Elsa seiner Genesung sehr gut tat. Dass hatte sie auch Elsas Mutter erzählt, als sie sich Samstags zum Kaffee getroffen hatten.
 

Auch Maja hatte Elsa ausgefragt und hörte aus Elsas Worten heraus, dass auch diese es nie erwarten konnte, bis sie endlich mit Mario alleine sein konnte. Allerdings hatte sie Mario bis auf die Küsse auf die Wange noch nicht geküsst. Maja war schon fast etwas enttäuscht. Aber das würde sicher auch noch kommen. Eins nach dem Anderen.
 

Dienstags saß Mario bereits erwartungsvoll da und wartete nur darauf dass Elsa endlich kam. Es ging ihm schon viel besser und er war laut seinem Arzt hauptsächlich nur noch wegen der Ansteckungsgefahr daheim. Als es an der Türe klingelte stürmte er an seiner Mutter vorbei und betätigte den Türöffner. Allerdings kam Elsa zu seiner Enttäuschung nicht alleine sondern hatte Gregor und Viktor im Schlepptau. Sie hatte die Beiden nach ihrem Leichtathletik-Training getroffen und sie hatten sich ihr angeschlossen. “Hallo.” begrüßte Mario die Drei und zu seiner Erleichterung konnte er auch in Elsas Gesicht die Enttäuschung ablesen, dass sie nicht ganz alleine waren. Er bat die Drei herein und als Elsa, die als Letzte hereinkam, neben ihm stehen blieb, streichelte er ihr leicht mit seiner Hand über den Rücken. Sie schenkte ihm dafür ein strahlendes Lächeln, bei dem sein Herz einen Sprung tat und er lächelte ebenso strahlend zurück. Viktor stieß Gregor seinen Ellenbogen in die Rippen und deutete grinsend mit seinem Kinn auf die Beiden. Gregor grinste zurück, ja das nahm die richtige Richtung.
 

Die Vier saßen einige Zeit zusammen im Wohnzimmer und unterhielten sich. Da sich das Gespräch natürlich irgendwann hauptsächlich um Fußball und das Training drehte, nahm Elsa ein Buch über Fotografieren vom Tisch. Interessiert blätterte sie es durch und fing an es zu lesen. Mario setzte sich neben sie und sah mit in das Buch hinein. “Interessierst du dich dafür?” fragte er sie. “Ja, ich würde sehr gerne fotografieren können.” “Wenn du möchtest, kannst du es gerne mitnehmen. Ich habe es von Daniel bekommen, kann aber nicht so viel damit anfangen.” Elsa sah in dankbar an. “Ja? Das ist lieb von dir. Ich finde es toll, wie manche Leute Bilder machen. Sieh dir das hier zum Beispiel an.” Sie blätterte ein paar Seiten zurück, schob das Buch so hin, dass es auf seinem und ihrem Oberschenkel zu liegen kam und deutete auf ein paar Bilder. Mario beugte sich mit ihr über das Buch und hörte Elsa aufmerksam zu.
 

Viktor musste wieder grinsen, als er einen Blick auf die zusammengesteckten Köpfe der Beiden warf. “Das scheint doch langsam was zu werden, meinst du nicht auch Gregor?” “Doch, zum Glück. Ich wüsste gar nicht, was ich noch hätte machen sollen.” “Ach, Maja und ich hatten uns da schon ein paar Pläne zurecht gemacht.” Viktor kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. “Du und Maja, so so.” Gregor warf dem Größeren einen amüsierten Blick zu. “Gregor,” Viktor lehnte sich zurück und warf ihm einen ernsten Blick zu. “Man kann sich auch gut mit einem Mädchen verstehen, ohne gleich Hintergrundgedanken zu haben.” “Da hast du natürlich recht Viktor,” antwortete Gregor in einem ebenso ernsten Tonfall, “Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du keine Hintergrundgedanken hast.” “Da hast du auch wieder recht.” Viktor zwinkerte ihm zu. “Komm wir machen uns auf den Weg und lassen die beiden Turteltauben hier alleine.” So verabschiedeten sich die Beiden und amüsierten sich über die Erleichterung von Elsa und Mario darüber, dass sie nun doch noch Zeit zu zweit verbringen konnten.
 

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Donnerstags kam Elsa bei Mario an und legte ihre Schultasche wie immer auf seinem Schreibtisch ab und stellte ihre Sporttasche auf den Boden. “Heute gibt es nichts mehr zu lernen. Das erste Mal, dass gar kein Lehrer etwas gemacht oder uns Hausaufgaben mitgegeben hat.” “Das wird ja langsam auch Zeit. Immerhin war heute ja der letzte richtige Schultag. Morgen gibt es Zeugnisse und dann sind erstmal sechs wunderbare lange Wochen Sommerferien.” schwärmte Mario. “Und du darfst endlich wieder trainieren gehen. Sei ehrlich, dass freut dich doch am meisten.” Elsa zwinkerte Mario zu. “Das ist auf jeden Fall ein positiver Nebeneffekt.” lachte Mario los und Elsa stimmte mit ein. “Die letzten zwei Wochen müssen ja die Hölle für dich gewesen sein, so ganz ohne Fußball.” sagte Elsa schmunzelnd zu Mario. “Nein, das waren sie nicht. Ich hatte ja dich.” Mario sah Elsa tief in die Augen, woraufhin diese rot wurde. Da klopfte Marios Mutter an die Türe. “Elsa, ich habe hier die Einwilligung von uns, dass du morgen Marios Zeugnis mitnehmen kannst. Frau Hamara habe ich telefonisch schonmal darüber informiert, aber sie braucht trotzdem noch eine Unterschrift von uns. Gib ihr morgen einfach den Brief ab.” “Das mache ich natürlich gerne.” Elsa lächelte Marios Mutter an, nahm den Brief und steckte ihn in ihre Schultasche.
 

Als Frau Hongo das Zimmer wieder verlassen hatte, drehte Elsa sich zu Mario um und sah ihn fragend an. “Was machen wir jetzt?” “Worauf hättest du denn Lust?” “Hmm, wir könnten irgendetwas spielen. Hast du Spiele hier?” “Schau mal im Bücherregal nach. In den unteren beiden Fächern.” Elsa kniete sich vor Marios Bücherregal und zog ein paar Minuten später lachend ein Kartenspiel hervor. “Schwarzer Peter?” “Ich habe das als Kind sehr gerne gespielt.” verteidigte Mario sich. “Ich auch, als Kind.” Elsa streckte Mario die Zunge heraus. Dieser lachte. “Werd mal nicht so frech junges Fräulein. Was für Kinder gut ist, ist sicher auch für alte Menschen gut.” “Stimmt ja, du hast ja bald Geburtstag. Dann bist du eindeutig alt.” Mario hatte bereits in zwei Wochen Geburtstag und war damit der Älteste in ihrer Klasse. “Spielst du denn eine Runde `Schwarzer Peter´ mit einem alten Mann?” Mario sah sie mit Schalk in den Augen an. “Ich werde dich fertig machen.” grinste Elsa ihn an und ließ sich von ihm hochhelfen.
 

“Setzten wir uns doch aufs Bett. Der Boden ist ziemlich unbequem.” Mario wurde plötzlich rot. “Wir können auch gerne ins Wohnzimmer, aber da ist gerade meine Mutter und ich dachte, wir wollen vielleicht lieber alleine sein.” Elsa warf einen Blick auf das Bett und bekam plötzlich Bauchkribbeln. Mit Mario in seinem Bett zu sein war etwas, an das sie bisher versucht hatte nicht zu denken. Sie warf ihm einen Blick zu. Er sah sie mit hochrotem Kopf an und sie konnte erkennen, dass es ihn auch nicht kalt ließ. “Von mir aus können wir gerne hier bleiben.” sagte sie leise. Mario zog tief die Luft ein. Dann legte er seine Bettdecke ganz nach hinten, lehnte sein Kopfkissen an die Kopflehne und deutete darauf. “Setz dich.” Elsa zog ihre Hausschuhe aus und krabbelte auf sein Bett, wo sie sich an die Kopflehne und damit an Marios Kopfkissen anlehnte.
 

Mario setzte sich ihr im Schneidersitz in der Mitte des Bettes gegenüber und fing an mit immer noch rotem Kopf die Karten zu mischen, dann teilte er sie aus. Elsa nahm ihre hoch und sortierte sie sich. “Fang an.” Mario hielt ihr seine Karten hin und sie zog eine. Lächelnd nahm sie die dazu gehörige Karte aus ihrem Deck und legte sie zur Seite. “Du bist dran.” Und so zogen sie abwechselnd Karten. Beide hatten schon ein paar Paare an ihrer Seite liegen. Als Elsa wieder dran war wählte sie eine Karte aus Marios Deck aus und zog daran. Mario hielt diese aber fest. “Nimm eine andere.” sagte er zu ihr und grinste. “Ich will aber die hier.” Elsa lachte und zog weiter an der Karte, Mario ließ sie aber einfach nicht los. “Nein, die willst du wirklich nicht.”
 

Mario hob lachend seinen Arm über den Kopf, so dass Elsa nicht mehr an seine Karten heran kam. Elsa legte ihre Karten an die Seite, kniete sich vor ihn, stütze sich mit ihrer linken Hand auf seiner Schulter ab und griff mit der rechten nach seinen Karten. “Jetzt gib schon her.” sagte sie lachend und stütze sich noch mehr ab. Da verlor Mario das Gleichgewicht und fiel nach hinten auf den Rücken. Elsa, die sich mit ihrem gesamten Gewicht auf ihm abgestützt hatte, fiel mit und kam auf ihm zu liegen. Ihre Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt und die Luft zwischen ihnen begann regelrecht zu knistern. Elsa zog langsam ihre Hand herunter und legte sie flach auf Marios Brustkorb, da sie fühlen wollte, ob sein Herz genau so stark schlug wie ihres. Als sie die Hand dort liegen hatte, spürte sie wie sein Herz, genau wie ihres, gegen seinen Brustkorb hämmerte.
 

Mario sah in ihren Augen, dass sie sich genauso fühlte wie er. Er schluckte, ließ mit seiner linken Hand die Karten fallen, strich an ihrer Seite entlang und legte sie auf Elsas Hüfte. Mit den Fingern seiner rechten Hand streichelte er ihr sanft über die Wange und ließ sie auf ihren Hinterkopf gleiten, wo er sie in ihre Haare schob. “Immer wenn ich dich gerne küssen wollte habe ich mich nicht getraut und jetzt wo ich gerne möchte, weiß ich nicht, ob ich überhaupt darf.” sagte er mit heiserer Stimme. In Elsas Bauch kribbelte es. “Du hast zu Maja gesagt, dass du mich nicht wegstoßen würdest.” entgegnete sie leise. Mario konnte nur nicken. Elsa schloss ihre Augen, senkte ihren Kopf und überbrückte die wenigen Zentimeter, die noch zwischen ihnen waren und legte ihre Lippen sanft auf seine. Mario schloss ebenfalls seine Augen und genoss das Gefühl. Er bewegte leicht seine Lippen und in Elsas Bauch begannen Schmetterlinge zu tanzen. Sie küsste ihn zurück und krallte sich mit ihrer Hand in seinem T-Shirt fest. Ihre andere Hand schob sie in seine Haare. Mario stöhnte unter ihr auf. Dieses Gefühl machte ihn fertig. Egal wie oft er sich vorgestellt hatte, wie es sich anfühlen würde Elsa zu küssen, es war nichts gegen die Realität. Auch Elsa stöhnte leise in ihren Kuss hinein. Am liebsten würde sie niemals mehr aufhören. Langsam begann Mario ihre Hüfte zu streicheln und dabei rutschte ihr T-Shirt hoch, so dass er irgendwann ihre nackte Haut streichelte.
 

Die beiden bekamen gar nicht mit wieviel Zeit verging, es fühlte sich aber wie Stunden an. Als es plötzlich an die Türe klopfte fuhren sie wie von der Tarantel gestochen auseinander. Schweratmend und mit glühenden Köpfen sahen sie sich an. Es klopfte nochmals. “Ja?” fragte Mario mit zittriger Stimme, drehte sich aber nicht zu seiner Mutter um, als diese den Kopf zur Türe hereinsteckte. Elsa beschäftigte sich mit ihren Karten und schaute nach unten, um ihre roten Wangen vor Frau Hongo zu verstecken. “Wollt ihr mit zu Abend essen?” fragte sie die Beiden. Mario sah zu Elsa, die kurz aufschaute und er nickte. “Ja.”. “In Ordnung. In einer halben Stunde dann.” Frau Hongo schloss die Türe hinter sich wieder und lächelte. Nur ein Blick auf ihren Sohn und Elsa hatte ihr genügt. Beide waren erstaunlich still gewesen. Die roten Gesichter, die zerzausten Haare und Elsas geschwollene Lippen hatten ihr aber genug verraten.
 

Drinnen saßen Elsa und Mario sich gegenüber und sahen sich tief in die Augen. Beide genossen noch die Nachwirkungen ihres Kusses und das Kribbeln in ihren Körpern. “Spielen wir voll fertig?” fragte Elsa leise mit bebender Stimme. Mario nickte, nahm seine Karten wieder hoch und hielt sie ihr hin. Dieses Mal ließ er es zu, dass sie die Karte nahm, die sie mit aller Gewalt hatte haben wollen. Elsa zog und sah ihn dann enttäuscht an. “Der schwarze Peter?” “Du wolltest die Karte ja unbedingt haben.” Mario grinste sie mit hochgezogenen Schultern an. “Nun gut, ich werde sie auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten.” Elsa lächelte ihn an und wusste, dass dieses Spiel sie nun immer an ihren ersten Kuss erinnern würde.
 

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“Ehrlich? Und wie war es?” Maja warf Elsa einen langen Blick zu. Es war Samstag morgen und sie hatten sich, wie inzwischen jeden Samstag, zum Joggen getroffen. Elsa war endlich dazu gekommen, ihr von dem Kuss zu erzählen. “Es war schön.” Elsa lächelte verträumt vor sich hin. Die Beiden hatten eine kurze Pause gemacht und sich am Strand in den Sand gesetzt.
 

Gestern war der letzte Schultag gewesen. Die Schüler hatten ihre Zeugnisse bekommen und waren in die Sommerferien entlassen wurden. Die Kickers hatten sich entschieden, an diesem Tag gesammelt bei Mario aufzutauchen und hatten ihn den restlichen Tag in Beschlag genommen. Elsa war auch zu ihm gegangen und hatte ihm sein Zeugnis sowie den Preis als Klassenbester vorbei gebracht. Sie war aber nicht sehr lange geblieben. Sie hatte ihm die Zeit mit seinen Freunden gegönnt. Mario allerdings hatte sie eher widerstrebend gehen lassen. Er hätte nach Donnerstag am liebsten die komplette Zeit mit ihr verbracht. Allerdings hatte er auch eingesehen, dass es keinen Sinn machen würde, dass sie bei ihm war und gleichzeitig alle Kickers.
 

Maja ließ sich nach hinten in den Sand fallen. “Ich bin ja so froh, dass wir endlich Ferien haben. Ich liebe Ferien einfach.” Elsa lachte und stand auf. “Wir sollten nur aufpassen, dass wir nicht faul werden. Also komm hoch und lauf weiter.” Maja setzte sich auf und verdrehte die Augen. “Sommerferien, Elsa, Sommerferien. Was hast du daran nicht verstanden?” Dann ließ sie sich lachend von Elsa hochziehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Moorleiche
2014-10-17T19:18:29+00:00 17.10.2014 21:18
Das war das bisher schönste Kapitel. Süß, lustig, romantisch.... Einfach toll.
Ich hab mich richtig darüber gefreut das es so schnell weiter geht. Mach weiter so :)
Antwort von:  Tasha88
18.10.2014 23:26
ist auch eines meiner Lieblingskapitel :) danke für deine Kommentare - freue mich immer sehr darüber, gerade weil ich deine beiden so super toll finde und sie immer mal wieder verschlinge :)
Von:  elfenschwert
2014-10-16T13:05:04+00:00 16.10.2014 15:05
schön ^^
Antwort von:  Tasha88
16.10.2014 21:07
immer wieder gerne ;)


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