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Geliebter der Nacht

Spuren der Vergangenheit HPxTR
von

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Falsche Freunde

Kapitel 5 - Falsche Freunde
 

Es vergingen noch einige Tage, bis Harry so weit war, den Rest der Familie Zabini kennen zu lernen. Heute war das erste mal, dass sie zusammen als Familie zu Abend essen sollten. Der junge Mann war sichtlich nervös. Er hatte seine mageren Hände fest im Stoff seines Pullovers verkrallt und seine großen grünen Augen huschten gehetzt hin und her.

Sarah, die das natürlich bemerkte, nahm seine Hand, drückte sie leicht und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Das half nur leider nicht. Gar nicht. Harry interpretierte das aufmunternde Lächeln als Aufforderung und geriet nur noch mehr unter Druck.

Die großen Türen des Salons glitten vor ihm auf und sie traten ein. Der Raum war modern und gemütlich eingerichtet. In der Mitte stand ein langer Tisch aus dunklem Holz, an dem gemütlich 20 Leute Platz fanden. Das eine Ende war gedeckt und es gab Gestecke mit duftenden Blumen. An einer Wand prasselte ein Feuer in einem beeindruckenden steinernen Kamin und vor den Fenstern hingen schwere Vorhänge in einem dunklen rot.

Die Wände des Salons waren getäfelt und gaben ihm so den Anschein einer Höhle. Einer sehr luxuriösen Höhle, aber dennoch.

Harry bekam von der Ausstattung jedoch nicht allzu viel mit. Panisch war sein Blick an die zwei Männer geheftet, die schon am Tisch saßen. Sie hatten sich unterhalten, aber als er eingetreten war, waren sie verstummt.
 

Sie reden über mich. Schoss es Harry durch den Kopf. Ihm wurde schlecht. Genau das hatten Hermine und Ron auch getan. Hermine...Ron...Sein Magen zog sich krampfhaft zusammen, bei der Erinnerung an seine "besten Freunde".
 

**Flashback**
 

Lächelnd lief er den langen Korridor herunter. Dumbledore hatte ihm so eben gesagt, dass er seine gesamten Sommerferien bei den Weaseleys verbringen durfte. Er war immerhin erwachsen geworden, also wirkte der Blutschutz nicht mehr. Freudestrahlend war er aus dem Büro des Schulleiters gelaufen und hatte direkt den Gemeinschaftsraum angesteuert. Er platzte bald. Er musste es Ron erzählen.

Noch ehe er ihn sah konnte er seinen besten Freund hören. Er wollte gerade den Mund öffnen, um ihn zu rufen, da realisierte er, WAS er da genau hörte. Geschockt blieb er stehen.
 

"Und, was ist jetzt? Was hat Dumbledore gesagt?" Das war Hermine.

"Potter soll die ganzen Ferien bei mir verbringen..." Ron, seit wann nannte er ihn Potter und warum klang er so frustriert?

"Die ganzen?"

"Ja, doch! Ich soll ihn noch fester einwickeln und so tun, als wäre ich neidisch!"

"Worauf sollst du neidisch sein, Ron?"

"Er wird einen Brief von Dumbles kriegen, in dem steht, dass er Extraunterricht bei ihm kriegt."

"Natürlich nicht so, wie er denkt, oder?"

"Nein! Dumbledore will es endlich zu Ende bringen. Er will ihn brechen. Seine Verwandten haben das ja nicht hingekriegt!"

"Toll...und du musst es jetzt ausbaden?"

"Jap, aber ich seh es so: Es bedeutet ein ordentliches Honorar und ich bin ihn danach endgültig los!"
 

Die beiden lachten und flüsterten noch weiter. Ihre weiteren Worte bekam Harry aber nicht mehr mit. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Seine ganze Welt war in diesem Moment zusammengebrochen.

Wie konnte Ron das sagen? Er hatte noch vor wenigen Monaten an seiner Schulter geweint und ihm und Hermine von der Vergewaltigung erzählt.

Stumme Tränen liefen über seine bleichen Wangen. Ron, sein bester Freund, wollte ihn loswerden. Er tat das alles nur für Geld.

Weinend machte er auf dem Absatz kehrt. Ziellos rannte er durch das ganze Schloss, bis er plötzlich in einen merkwürdigen Traum abdriftete.

Als er wieder wach wurde war da Sarah.
 

**Flashback Ende**
 

Harry schluckte schwer. Er hatte einen Kloß im Hals und seine Augen waren ganz feucht. Dann kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Waren die Zabinis auch nur in Dumbledores Auftrag so gut zu ihm? Sollten sie es zu Ende bringen und ihn brechen?

Hastig schüttelte er diesen Gedanken ab. Soweit er wusste konnte diese Familie Dumbledore nicht ausstehen. Er hatte Blaise und Draco mal unfreiwillig belauscht. Außerdem...Sarah war so liebevoll. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie das so gut spielen konnte.
 

"Harry?"
 

Sarah hatte sich suchend umgesehen. Harry war nicht mehr neben ihr, er war einfach an der Tür stehen geblieben. Auf Ansprache reagierte er nicht. Besorgt beobachtete sie, wie seine Mimik sich veränderte. Sie schwankte von nervös zu deprimiert und dann nach todtraurig um. Schließlich erkennte sie sogar erschrecken und dann erkenntnis.

Langsam trat sie näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sofort ruckte der Kopf des Jungen nach oben und er starrte sie erschrocken an.
 

"Harry, du warst ja ganz in Gedanken, komm, da möchte dich jemand kennen lernen!" lächelte sie und zog ihn zum Tisch.
 

Thomas Zabini saß am Kopfende. Er war ein großer gut gebauter Mann mittleren Alters. Zu seiner linken saß Blaise. Ein hübscher Junge mit mandelförmigen Augen. Er würde mal ziemlich wie sein Vater aussehen. Das breitere Kreut war schon zu erkennen. Ihm gegenüber ließ sich jetzt Sarah nieder und Harry zog sie neben sich auf einen Stuhl.

Blaise platzte bald vor lauter Fragen, aber ein ernster Blick seiner Mutter brachte ihn zum schweigen. Still beobachtete er, wie sein neuer Bruder anfing zu essen. Wie ein Spatz. Nach nicht einmal der hälfte der Suppe legte er mit zitternder Hand den Löffel nieder.
 

Sein Blick war starr auf seine verschränkten Finger in seinem Schoß gerichtet. Er hatte Angst, aufzusehen. Sein Magen rumorte, er hatte zu viel gegessen, aber es hatte so gut geschmeckt und die Suppe wärmte ihn. Er zuckte heftig zusammen, als eine Männerstimme seinen Namen sagte.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Thomas Zabini an, der nur lächelte.
 

"Ich hatte gefragt, wie es dir geht, mein Junge." seine Stimme war tief und ganz weich, wie dunkle Schokolade, dachte Harry.

"Entschuldigung." flüsterte er.

"Mir geht es gut." fügte er noch hastig an.
 

Das war eine Lüge, aber sie war ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er gar nicht mehr anders konnte. Die Wahrheit sah ganz anders aus. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand heiße Nadeln unter die Haut gesteckt. Sein Magen war ein eiserner Knoten und seine Gelenke waren in Schraubstöcke geklemmt. Das dumpfe Pochen in seinem Kopf nahm er schon gar nicht mehr wahr.

Sarah schüttelte kaum merklich den Kopf und ihr Mann nickte nur wissend.
 

"Naja, Blaise und ich waren schon ganz gespannt, dich zu treffen." versuchte er es, aber Harry lächelte nur gezwungen.

"Harry, hättest du lust, in die Bibliothek zu gehen?"
 

Blaise lächelte siegessicher, als er ein Funkeln in Harrys Augen bemerkte. In seinem 5. Jahr war ihm aufgefallen, dass Potter sich noch häufiger in der Bibliothek aufhielt, als Granger und die Ravenclaws. Diese Information hatte damals für einige Spötteleien gesorgt, aber nun war sie Gold wert.

Langsam stand er auf und kam um den Tisch herum. Er nickte seinen Eltern zu und wartete, bis Harry sich erhoben hatte.
 

"Erwachsene mit ihren bohrenden Fragen..." grinste Blaise.
 

Die jungen Leute waren gerade seit einer halben Stunde verschwunden, da leuchteten die Flammen im Kamin grün auf und spuckten einen Mann in schwarzen Roben auf den Teppich.

Knurrend klopfte er sich die Asche von der Kleidung und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf die Bewohner des Hauses.
 

"My Lord!" brachte Thomas überrascht heraus.

"Was verschafft uns die Ehre..." begann Sarah, aber da platzte auch schon die Türe auf und Blaise starrte seine Eltern aufgebracht an.
 

"Schnell! Er hat einen Anfall!" rief er und stürmte von seiner Mutter gefolgt hinaus.

"Harry..." hauchte Tom nur und folgte ihnen.
 

Im Flur hörte er das Wimmern seines Gefährten langsam trat er näher. Das Wimmern wurde lauter und ging schließlich in Schreie über. Harry warf sich auf dem Boden hin und her, geschüttelt von Krämpfen.
 

"My Lord! Ihr müsst hier raus!" keuchte Sarah, die Mühe hatte, Harry festzuhalten.

"Nein! Ich kann den Fluch lösen!"
 

Rasch zückte der dunkle Lord seinen Zauberstab. Er richtete ihnauf Harry und murmelte eine lange Abfolge von Zaubern. Sie waren in Parsel. Er hatte dies mit Genugtuung festgestellt. Hätte derjenige, der sie verflucht hatte gewusst, dass sie beide Parsel würden sprechenkönnen, dann hätte er den Zauber nicht so einfach gehalten.

Das Zucken ließ nach. Harry sackte schwitzend und zitternd in sich zusammen. Sarah streichelte ihm beruhigend durch die Haare.

Jetzt trat Voldemort an sie heran. Er beugte sich hinunter und hob Harry auf seine Arme. Der Junge hing beinahe leblos in seinen Armen. Sein Kopf war nach hinten gefallen und er war bleich, wie der Tod.
 

"Was habt Ihr vor?" fragte Sarah alarmiert.

"Ich bringe ihn ins Bett. Er kann nicht auf dem Boden liegen." Seine Stimme war ganz ruhig.
 

Während er sprach und ihn trug war sein Blick auf das Gesicht des Bewusstlosen geheftet. Er beobachtete die weichen Züge seines Gesichts. Langsam legte er seine leichte Last auf das weiche Bett und ließ sich selbst auf der Bettkante nieder.

Er saß eine ganze Weile da und beobachtete Harrys Gesicht. Fasziniert beobachtete, wie die verhinderte Wandlung vor seinen Augen voranschritt. Die Haut des Jüngeren wurde Makellos, bis auf die Narben. Die Augen stellten sich leicht schräg, die Lippen wurden etwas voller und die Konturen wurden weicher und filigraner.

Auch die Haare wuchsen. Tom war ganz gefesselt von dem Anblick der wachsenden Haare, dass er gar nicht mitbekam, wie der jüngere wach wurde.
 

Er hatte keine Schmerzen, war das erste, was er feststellte, als sein Bewusstsein sich zurückmeldete. Es war warm und er lag auf etwas weichem, das Bett. Er spürte eine zweite Präsenz neben sich und er fühlte sich so ruhig, wie lange nicht mehr.

Dann war da wieder eine Hand. Er schmiegte sein Gesicht in die weiche Hand und seufzte wohlig. Im nächsten Moment hörte er ein unterdrücktes Lachen.

Mit einem Ruck saß er aufrecht im Bett. Das war ja gar nicht Sarah. Das war ein Mann, ein Fremder. Panisch starrte er den Mann an. Er überlegte noch, wer das sein konnte, als ihm die roten Augen auffielen.
 

"V-voldemort!" keuchte er erschrocken. Er hatte ihn erkannt, auch ohne die Schlangenvisage.
 

Tom wollte etwas sagen, um den Jungen zu beruhigen, aber plötzlich war jegliche Panik in dessen Gesicht gewichen und hatte einem tiefen Frieden Platz gemacht.

Verstört betrachtete der dunkle Lord diesen Wandel. Was hatte den Jungen so plötzlich beruhigt? Spürte er die Verbindung zwischen ihnen?
 

"Darf ich jetzt endlich sterben?" fragte Harry hoffnungsvoll und beobachtete Tom neugierig.

"Bringst du es nun zu Ende?"
 

Fassungslos starrte Voldemort seinen Gefährten an. Er träumte. Das war ein schlechter Scherz. Das konnte nicht sein, hatte er das gerade tatsächlich gesagt? Er hatte sich verhört.
 

"Bitte, lass mich gehen!" flehte Harry nur und einzelne Tränen liefen über seine Wangen.
 

Ohne etwas zu sagen erhob er sich und trat aus dem Zimmer. Mit zitternden Händen schloss er die Türe und lehnte sich von außen dagegen. Als er Schritte hörte hob er den Blick. Auf Sarahs fragenden Gesichtsausdruck schüttelte er den Kopf und deutete auf eine Tür.

Sie betraten ein Gästezimmer und dort erzählte ihr Tom, was sich soeben zugetragen hatte. Sarah nickte nur und das brachte Tom in Rage.
 

"Wie kannst du so ruhig bleiben, Frau?" fauchte er sie an.

"Verzeiht, My Lord, aber das habe ich erwartet."
 

Als er sie verständnislos anblickte erzählte sie ihm alles, was sie über Harry in Erfahrung hatte bringen können. Tom sank auf einen Stuhl.
 

"Er wurde vergewaltigt?" fragte er mit tonloser Stimme.

"Ja, aber er erinnert sich nicht mehr daran. Ich habe ihm diese Erinnerung genommen!"
 

Im nächsten Augenblick glühten Toms Augen gefährlich rot auf. Erschrocken wich Sarah einige Schritte vor ihm zurück. Er wandte sich ihr zu und fragte dann in grotesk verzerrter Stimme:
 

"Wer war das?"
 

Rasch zeigte sie ihm die Erinnerungen von Harry.
 

"Ich vermute, Dumbledore hat was damit zu tun. Ich habe einige seiner Gedanken aufgeschnappt."
 

Sie zeigte ihm auch diese Erinnerungen, die zeigte, was zwischen Harry und seinen "Freunden" vorgefallen war. Darin erkannte Voldemort die eine Information, die er brauchte.
 

"Seine Verwandten." fauchte er, ehe er in einer Rauchwolke verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sasa56
2014-11-01T21:18:19+00:00 01.11.2014 22:18
super kapitel
armer harry
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  sweet_tod
2014-10-31T13:03:41+00:00 31.10.2014 14:03
Waaaa ist das geil!!!
Wie gehts weiter?? Ich verspreche zu jedem cap ein kommi zu schreiben wenn du nicht so lange brauchst für den nächsten Teil!!!!!

Lg sweet
Antwort von:  Eshek
31.10.2014 14:05
Das ist Nötigung. XD
Antwort von:  sweet_tod
03.11.2014 06:23
Aber es schein zu funktionieren ;)
Antwort von:  Eshek
06.11.2014 15:45
Ja.....v.v immer!
Von:  Omama63
2014-10-31T08:54:01+00:00 31.10.2014 09:54
Ein super Kapitel.
Jetzt bekommt das Walross, was es verdient. Ich glaube nicht, dass Harry seinen Verwandten nachtrauern würde.
Zu Ron und Hermine kann ich nur sagen, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Auf die kann er verzichten.
Endlich ist der Fluch gebrochen und Tom kann sich Harry nähern, aber der will, dass er ihn tötet. Ich hoffe, dass er Tom irgend wann vertraut und spürt, dass er sein Gefährte ist.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Wünsche dir ein schönes Wochenende.

LG
Omama63
Von:  Damien_Black
2014-10-31T01:57:01+00:00 31.10.2014 02:57
Harry tut mir wirklich Leid. Das er so reagiert ist bei seiner Vergangenheit wirklich kein Wunder.
Tom sollte jetzt nichts Unüberlegtes tun, was die Sache vielleicht sogar noch verschlimmert


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