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Applegreen

KyoxKai
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Gewidmet wird sie dem grünen Apfel, den es zum Frühstück gab, und der Schuld am Titel ist ^^
ach ja...und meiner Muse...der lieben Gedankenchaotin
Mir gehört wie immer nix, außer der Storyline, die frei erfunden ist.
Kritik und Kommis wie immer gern gesehen.

Eure ScarsLikeVelvet Komplett anzeigen

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Applegreen

Heute bin ich mit zu einer eurer Proben gekommen. Bei uns steht zur Zeit nichts an, da sowohl Kaoru, wie auch Toshiya krank sind. Da ich also nichts besseres zu tun hab, außer vielleicht allein zu Hause Trübsal zu blasen, habe ich mich von dir breitschlagen lassen und habe dich begleitet.

Jetzt sitze ich hier auf dem Fußboden in der Ecke eures Probenraumes an die Wand gelehnt und beobachte dich, wie du mit deinem Sonnenscheinlächeln auf den Lippen deine Drums bearbeitest.

Es geht dir heute erstaunlich gut. Der Spiegel hat deine Morgentoilette überlebt und du hast sogar ein wenig mehr gefrühstückt wie normal. Ich bin stolz auf dich.

Mir hingegen gehen wieder tausend Gedanken durch den Kopf, einige mehr andere weniger gesund für mich. Deine Freunde wissen, dass ich manchmal in sehr seltsame Launen verfalle und haben mich daher nur kurz begrüßt, lassen mich jetzt in Ruhe. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Wieder und wieder schießt mir ein Gedanke durch den Kopf. Hätte ich dieses dumme Lied gestern doch nicht gehört. Ich weiß doch, dass es mich manchmal triggert.

 
 

Mit der Klinge fahre ich langsam

Meinen Unterarm hinauf

Dann ein Schnitt, klein und flach

Und die Welt um mich blüht auf

Schmerz schärft alle meine Sinne

Jede Faser ist gestimmt

Und ich hör' den Körper singen

Wenn der Schmerz die Last mir nimmt

Tiefer, noch ein bisschen tiefer

schneid Ich in den weißen Arm

Aus der Wunde sickert lautlos

Dunkles Blut - und mir wird warm

Das Blut so rot, das Blut so rein

Die Zeit heilt meine Wunden nicht

Mein Blut zu sehen ist wunderschön

Mein Blut zu sehen, tröstet mich

Glück durchströmt den ganzen Körper

Schmerz treibt jeden Schmerz heraus

Um auf diese Art zu fühlen

Nehm' ich all das Leid in Kauf

Das Blut so rot, das Blut so rein

Die Zeit heilt meine Wunden nicht

Mein Blut zu sehen ist wunderschön

Mein Blut zu sehen - tröstet mich

Ich verletze nur die Hülle

Alles, was darunter liegt

Hab ich so tief eingeschlossen

Das es sich mir selbst entzieht

Das Blut so rot, das Blut so rein

Die Zeit heilt meine Wunden nicht

Mein Blut zu sehen ist wunderschön

Mein Blut zu sehen - tröstet mich
 

(©Subway to Sally – Narben)
 

 

Vollkommen unbewusst habe ich begonnen dieses Lied leise vor mich hinzusingen. Ich krame dabei abwesend durch meine Tasche, suche meinen iPod und dann dröhnt auch schon der passende Song durch meine Kopfhörer mitten in mein Gehirn. Ich habe es laut aufgedreht, ignoriere das protestierende pulsieren meiner Trommelfelle, ich will nur dieses Lied fühlen. Und um es zu fühlen, benötige ich körperlichen Schmerz, damit ich den seelischen zumindest für eine Weile hinter mir lassen kann. Meine Hand schiebt sich in meine Hosentasche und zieht eine frische Rasierklinge hervor. Ich lege sie auf meinem Knie ab, schiebe dann meinen Ärmel hoch und beginne den Verband an einem linken Arm abzuwickeln. Von meiner Umwelt kriege ich schon gar nichts mehr mit, bin vollkommen in meiner eigenen Welt versunken. Ich greife nach der Klinge und setze sie an, um einen weiteren Schnitt…eine weitere Narbe auf meinem vernarbten Unterarm zu hinterlassen, als sich eine Hand fest um mein Handgelenk schließt und meine rechte sanft zurückzieht. Ich blicke ein wenig zögerlich von meinem Arm auf. Du hockst vor mir und siehst mir jetzt tief in die Augen.

"Brauchst du es wirklich, Tooru? Oder hast du gerade einfach nur Langeweile?", erkundigst du dich sanft, nachdem du mir mit der freien Hand die Kopfhörer von den Ohren gezogen hast.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und halte deinem fragenden Blick stand, löse meine Hand aus deinem festen Griff und lasse die Klinge in deine Hand fallen. Kommentarlos steckst du sie weg. Du weißt, dass in meiner Tasche noch mehr sind, aber du weißt, dass die Gefahr jetzt erstmal gebannt ist. Ein ehrliches Lächeln umspielt deine Lippen, als du dich vorbeugst und mich sanft küsst. "Danke.", wisperst du an meine Lippen und meine Mundwinkel zucken ebenfalls hoch. Dann lösen wir uns voneinander. Ich schalte meinen iPod ab und krame nach einer Kladde. Vielleicht ist es besser, wenn ich einfach auf Papier schreibe anstatt in meiner Haut. Du hast mich einmal dabei erwischt, wie ich mit Blut an der Wand meines Musikzimmers frenetisch einen Text geschrieben habe, dabei nicht mal gemerkt habe, dass ich kurz vorm Abkratzen war, seitdem ist dieser Raum verschlossen und ich darf nur noch hinein, wenn jemand bei mir ist. Aber dafür habe ich jetzt immer und zu jeder Zeit ein Diktiergerät und eine meiner Kladden bei mir, damit meine kreativen Prozesse nicht zu sehr gestört werden. Da er mich stört, wickle ich den Verband vollkommen ab und da dringt ein erschrockenes Keuchen an mein gesundes Ohr. Ich blicke vollkommen auf und sehe deine Bandkollegen mit bleichen Gesichtern zu mir starren. Mein Blick verfinstert sich ein wenig, aber kein Wort kommt über ihre oder meine Lippen. Ich wäre eh nur patzig und ich habe keine Lust, dass ich rausgeworfen werde, weil ich die Beherrschung verloren habe.

Ruki kommt zu mir und hockt sich vor mich hin, er sieht aus, als wollte er meinen Arm berühren, tut es aber Gott sei Dank nicht. Nur du darfst sie berühren. Ich glaube, dass haben sie auch alle begriffen. "Tun sie weh?", fragt er mich und ich muss lachen. "Nein…" In Gedanken füge ich hinzu 'Sie haben geholfen den Schmerz zu vertreiben', aber das muss niemand außer dir wissen.

"Ruki…lass Kyo in Ruhe. Wir wollen proben.", ertönt auf einmal deine Stimme und pfeift die ganze neugierige Bande zurück. Ich entspanne mich ein wenig mehr und lehne mich gegen die Wand zurück, meine Augen geschlossen und konzentriere mich nur noch auf deine Drums, blende alles andere aus. 'Heute ist ein guter Tag…für uns beide', geht es mir durch den Kopf und es dauert nicht lange, bis dein Spiel mich so eingelullt hat, dass ich einfach wegpenne.

 

~Owari~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-09-02T10:18:11+00:00 02.09.2014 12:18
sehr schön geschrieben mir gefällt es sehr gut ^^


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