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Verknallt und zugenäht

von

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Kontakt

So einen bescheuerten Drang hatte er seit dem Kindergarten nicht mehr gehabt. War er etwa wieder fünf? Der Sand unter seinem rechten Fuß knirschte, als er diesen bewegte. Gut. Der Sinn hatte sich in der jetzigen Situation verändert, doch das Prinzip war gleich. Sasuke dachte daran, wie er als Kind einige Male ein paar Hundebesitzer gefragt hatte, ob er denn ihren Hund streicheln durfte. Eine ganz kurze Phase lang war er wirklich vernarrt darin, den Pelztierchen durch ihr glattes Fell zu streicheln. Nicht dass er – nein – nein! NEIN! Auf gar keinen Fall! Naruto wollte er bestimmt nicht durch das Haar fahren. Sasuke strich sich über die Augen, als ihm Bilder vor seinem geistigen Auge auftauchten. Jetzt spielte ihm sein Gehirn auch noch selber Streiche. Er grummelte. Das wollte er nicht, aber ...

Der Uchiha stierte einige Meter weiter zu seiner Linken. Mit verschränkten Armen hinter dem Kopf lehnte der Uzumaki gegen den Baum. Sakura und Sai standen nicht unweit entfernt.

Sein Blick streifte über den Körper des Blonden, blieb schließlich an dessen Gesicht hängen. Irgendwie wollte er dem Trottel näher sein. Näher als sonst. ... Ihn berühren. Eine Gänsehaut lief ihm bei gewissen Vorstellungen über den Rücken. Etwas wie Angst kroch durch seine Nervenbahnen. Wieso hatte er nur solche bescheuerten Gedanken? Dabei wollte er das doch nicht. Schon gar nicht mit Naruto! Er verschränkte die Arme vor seiner Brust. Unruhe machte sich in ihm breit. Vielleicht – vielleicht konnte er dem ja ein ganz, ganz, ganz kleines bisschen nachgehen. Mehr aber auch nicht! Als er den Gedanken auf sich wirken ließ, schloss er müde die Augen. Er war so ’was von am Arsch. Von Zurechnungsfähigkeit wollte er schon gar nicht anfangen. Das besaß er schon lange nicht mehr ...
 

"Glaubt ihr noch, dass er kommt?" Naruto streckte sich ausgiebig, lehnte sich anschließend wieder gegen den Stamm. Die Rosahaarige schüttelte genervt den Kopf. Sai zuckte mit den Schultern. Er selber seufzte. Nie und nimmer würde es Kakashi schaffen, in diesem Jahrhundert rechtzeitig irgendwo zu erscheinen. Das war so sicher, wie die Tatsache, dass nach der Nacht der Tag folgen würde.

Nach einer halben Stunde Verspätung erschien der besagte Übeltäter. Naruto und Sakura warfen ihm ihr bekanntes "Zu spät!" an dem Kopf. Wie üblich redete sich der Grauhaarige mit irrsinnigen Ausreden heraus, die natürlich keiner von ihnen glaubte. Nach einem kurzen Austausch brachen sie schließlich auf. Eine Mission stand an. Ein Dorf wurde ausgeraubt, die Räuberbande soll gefunden, festgenommen und ihr Beute gesichert werden.
 

Als sie losmarschierten, schob Sasuke sich neben den Blonden. Dass sich dabei ihre Schultern streiften, war purer Zufall! Verwunderung spiegelte sich in den blauen Augen, als dieser zu ihm herüber sah. Den Geruch von frischer Wiese konnte der Schwarzhaarige bei dem Kontakt kurz erahnen. Als Sasuke schon dachte, dass Naruto ihn auf die Berührung ansprechen würde, wischte sich der Ausdruck im nächsten Moment fort und der Blonde schenkte wieder Kakashi, der sprach, seine Aufmerksamkeit. Zusätzlich brachte der Jinchūriki etwas Abstand zwischen ihnen. Eine Mischung aus Traurigkeit und Verlust spürte der Uchiha in sich aufsteigen, schallte sich jedoch gleich darauf hin in Gedanken einen Narren. Warum war er nur so verkackt ver- ver- verblödet! Argh! Die Truppe durchquerten die Tore Konohas. Neuer Tag, neue Mission, neues Ziel. Darauf würde er sich nun konzentrieren.
 

*.*.*.*
 

"Einmal ein Idiot, immer ein Idiot."

"Ach, ja? Ist das so?", keifte Naruto zurück und strich sich dabei über dem Pflaster an seiner Wange. Die anderen Teammitglieder schüttelten nur beschämt den Kopf. Sie hatten den Auftrag mit erfolg erledigt. Naruto hatte während der Auseinandersetzung, die in einem Kampf ausgeartet war, natürlich nicht aufpassen können und die Falle des Feindes nicht bemerkt oder einfach nicht verstanden. Letztendlich hatte er einige Wunden abbekommen, es war nichts Bedrohliches, nur unnötig. Dass er nicht manchmal seinen Grips anschalten konnte.

"Du hast natürlich noch nie einen Fehler gemacht!", blaue Augen blitzen ihn angriffslustig an.

"Das habe ich nicht behauptet. Ich stelle mich nur nicht so blöd an." Sasuke verdrehte die Augen, als er Naruto knurren hörte.

Sie kamen wieder in Konoha an.

"Ihr solltet aufhören euch in eurem Alter noch, wie Kinder zu streiten", Kakashi hob die Hand, "diese Phase müsstet ihr doch so langsam überwunden haben, oder? Wie auch immer. Ich werd’ dann mal." Er nickte noch einmal zum Abschied, dann verschwand er.

"Euch fehlt es einfach an Reife", bemerkte Sai.

"Stimmt", sagte Sakura und klopfte beiden Streithähnen auf die Schulter, "werdet erwachsen!" Dann verschwanden auch diese beiden.

Allein gelassen gingen Sasuke und Naruto weiter den Weg entlang. Der Schwarzhaarige sah, wie sich der Uzumaki abgewandt hatte und ihn scheinbar zu ignorieren versuchte. Sasuke atmete tief durch. Naruto brachte ihn um den Verstand. In tausend Wegen.

Abrupt blieb er stehen und hielt dabei auch den Blonden an der Schulter fest. Überrascht sah dieser ihn an und wollte etwas erwidern, als Sasuke nach dem weißen Pflaster griff und es mit einem Ruck abzog. Erschrocken von Schmerz zuckte der Uzumaki zusammen.

"Was -"

"Ich bleib’ dabei. Ein Idiot bleibt immer ein Idiot." Sasuke sah, wie sich Narutos Gesicht vor Empörung verzog, ließ sich aber nicht beirren und sprach weiter.

"Du merkst ja nicht mal, dass ich mir nur Sorgen gemacht habe." Er zerknüllte das Pflaster mit der Hand. Die Wunde von Naruto hatte sich schon längst wieder verschlossen. Mit dieser Gewissheit wandte er sich ab und begab sich nach Hause. Zurück ließ er einen verdutzten Blondschopf, der sich über Wange strich.



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