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NX I: Hokages First ANBU

von

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Kapitel 12: DOPPELGÄNGER

Kapitel 12
 

DOPPELGÄNGER
 

Die Sonne schien den Horizont wach zu küssen.

So kam es Sasori auf jeden Fall vor.

Die Vögel zwitscherten liebliche Melodien, auch wenn er sie eigentlich durch das ununterbrochene Gequatsche Deidaras und den eigentlichen Fluggeräuschen nicht wirklich vernehmen konnte.

Die milden Temperaturen des frühen Morgen ließen auf einen wundervollen und angenehmen Tag hoffen.

Es konnte nur ein wundervoller Tag sein!

Denn er hatte ausgesprochen gute Laune. Und die wollte er sich auch nicht durch den aufgeweckten Blonden oder den motzigen Jashin – Priester verderben lassen.

Ihm wäre sogar das fröhliche Pfeifen eines netten Liedchens zu zu trauen gewesen wenn er nicht genau wüsste, dass er sich dieses doch eigentlich unangemessene und kindisch wirkende Verhalten dann auf ewig von seinen Kameraden unter die Nase reiben lassen könnte.

Er hatte nun alles was er brauchte.

Nun ja, fast alles. Als Nächstes bräuchte er nur passende Räumlichkeiten für seine nächsten Schritte.

Sein Herz und sein Geist sollten wieder Teil seines größten Meisterwerkes werden.

Er sollte wieder seine vollendete Gestalt erhalten.

Und auch wenn er in der Vergangenheit nicht viel von seinem ehemaligen Teamkameraden Orochimaru gehalten hatte, so wusste er doch, dass auf diesen oder aber auf dessen Lakaien Kabuto stets Verlass war, wenn es um hervorragendes medizinisches Equipment ging.

Daher hatte er Deidara die Koordinaten genannt, von denen er sich sicher war, dass sich dort das letzte große Hauptquartier der Akatsuki unter Madara Uchiha befunden hatte.

Dort würde er alles finden was er bräuchte.

Nur eines nicht... Ruhe.

Die bräuchte er auch zweifelsohne. Nur war diese mit seinem derzeitigen Team, wenn er es so nennen wollte, nicht möglich!

Wenn sie sich nicht gerade stritten so führte Deidara sinnfreie Monologe über die Genialität seiner in Sasoris Augen nicht immer vorhandenen Kunst.

Daher hatte der rothaarige Nukenin aus Sunagakure schon lange das interessierte Zuhören aufgegeben und nickte nur gedankenversunken in regelmäßigen Abständen, um nicht die Gefühle des Blonden zu verletzen.

Das war auch noch so ein Punkt, der ihn gewaltig störte an seiner derzeitigen Verfassung: Seit wann interessierte er sich für die Gefühle von Anderen?

Nun ja, Hidans Gefühle waren ihm wirklich egal. Sollte der Unsterbliche denn wirklich so etwas wie Gefühle haben. Selbst da kamen ihm Zweifel auf.

Hidan redete wie ihm der Schnabel gewachsen war und dies zudem in einer ungehobelten Art und Weise, dass sich Sasori einige Male fragte, wie Kakuzu ihn auch nur länger als fünf Minuten hatte ertragen können.

Pain musste wirklich ein Genie unter den Teamleadern dieser Welt gewesen sein, so dass es diesem gelungen war, die Teams so zusammen zu stellen, dass es nicht untereinander schon ausreichend Mord und Totschlag gab.

Sasori hätte sich auch nie eine Zusammenarbeit mit Kisame vorstellen können.

Der verwendete ihm eindeutig zu viel Wasser. Das hörte sich zwar nun reichlich kindisch an, dass er einem Nukenin aus Kirigakure, der Heimat aller großen Anwender des Wasserelementes, das Verwenden eben solches vorwarf, aber das lag wahrscheinlich auch an seiner natürlichen Verbundenheit zur Wüste. In dieser war er nun mal groß geworden.

Und seine Marionetten bestanden aus Holz. Sie der ständigen Feuchtigkeit auszusetzen wäre selbst mit hervorragender Imprägnation nicht ratsam gewesen.

Und Itachi als Partner? Irgendwie waren ihm diese Augen noch nie geheuer gewesen. Man konnte doch in Gegenwart eines Uchihas nie genau sagen, wann man sich in einem Genjutsu befand oder nicht.

Ein Uchiha als Kampfgefährte war daher nicht ratsam. Irgendwo beruhigte ihn das Gefühl, dass es von diesem unheimlichen Clan nicht mehr allzu viele gab.

Obwohl... wenn sie wieder da waren... wer wusste denn da, wie viele Uchihas wieder durch die Gegend liefen?

Sasori legte nachdenklich den Kopf in den Nacken. Konnte man jetzt einen wiedererweckten Madara oder einen, der diesem nacheiferte, jetzt gebrauchen?

Und wenn es denn so wäre... auf welche Seite würde er sich dann schlagen?

Madara... gab der sich nicht als dieser Tobi aus?

Diesen Tobi selbst kannte er nicht. Er hatte nur von Deidara erfahren, dass Tobi sein Nachfolger an Deidaras Seite war. Irgendwie verstimmte ihn dieser Gedanke. Deidara war sein Partner. Seit er mit Itachi und Kisame den Iwanin rekrutiert hatte nachdem Orochimaru ausgestiegen war, trug der Blonde damit seinen Stempel.

Das er sich also an Deidara gehängt hatte machte diesen Tobi – Madara – Wer auch immer gleich noch eine ganze Nuance unsympathischer!

Aber nun war ja fast alles so wie es sein sollte. Deidara an seiner Seite und sein Körper im Handgepäck.

Erneut überzog ein breites, für die anderen schon eher sehr ungewohntes und beängstigendes Grinsen sein Gesicht.

Hidan seufzte entnervt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann er und der Blonde wieder aneinandergerieten.

Deidara hatte aus seinen zuvor drei C2 – Drachen einen Großen erstellt. Der Blonde saß im Schneidersitz genau vor ihm und philosophierte lautstark über die unendlichen Möglichkeiten, die ihm die Explosionskunst bot.

Ab und an strich eine lange Strähne aus dessen Zopf durch den Wind Sasoris Wange.

Dies kritzelte. Jedoch fühlte es sich gut an. Es störte ihn nicht.

Das Einzige, was ihn daran störte, war die Tatsache, dass es ihn nicht störte!

Hidan hatte sich genau hinter ihn gelegt. Mit unter dem Kopf verschränkten Armen schien er in die unendlichen Weiten des hellblauen Himmels zu starren, doch seit wenigen Augenblicken waren seine Augen geschlossen. Vermutlich versuchte er sich gedanklich an einen anderen, ruhigeren Ort zu teleportieren.

Sasori konnte ihn diesbezüglich sogar ein wenig verstehen.

Erneut ertönte ein unleidiges „Hmpf“ hinter ihm und er machte sich schon innerlich bereit, zwischen die Beiden gehen zu müssen, als der Drache mit unerwarteter Härte in seinem schnellen Flug hielt.

Sasori rutschte dadurch dem Iwanin unsanft in den Rücken, doch dieser scherte sich nicht.

„Deidara! Was soll der Unsinn? Wir haben keine Zeit...“, fluchte er schon, ehe ihn der Angesprochene mit überrascht hoch klingender Stimme unterbrach.

„Sieh nur, da unten, Sasori – no – danna!“

Was sollte da unten schon sein? Seit Ewigkeiten überflogen sie bewusst nur Wälder und Felder. Ortschaften oder gar größere Dörfer ließen sie aus oder umflogen sie im weiten Bogen. Man wollte nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen.

Aufstöhnend beschloss er nun, dem Hinweis des Anderen zu folgen und nach unten zu sehen, in der Hoffnung, dass dort nichts weiter sei und sie ihre zügige Weiterreise fortsetzen konnten.

Sein Augenmerk folgte dem ausgestreckten Zeigefinger des Blonden hinunter auf einen mehr oder minder ausgelegten Pfad zwischen den Bäumen in einem dichteren Wald.

Normalerweise dürfte man hier so schnell aus dieser Höhe nichts erkennen, wenn nicht das Objekt der Aufmerksamkeit etwas so markantes bei sich getragen hätte.

Obwohl... bei sich war der falsche Ausdruck. Es kleidete ihn. Und es katapultierte die beiden Teamkollegen, die hoch über ihm schwebten, in die Vergangenheit.

Ein schwarzer Mantel mit roten Wolken darauf verschwand im Dickicht neben diesem Pfad.

„Wer?“, flüsterte der Puppenspieler grübelnd und schaffte es dadurch auch, dass sich nun Hidan aus seiner liegenden Position erhob und interessiert durch die halbgeöffneten Lider spitzte.

„Was hat die Blondine für ein Problem?“, gähnte er schließlich und bedachte die beiden Anderen mit einem eher abfälligen Blick während er erkannte, wie sie sich über den Rand des Drachens hinausbeugten.

Kurz entschlossen krabbelte er zu ihnen und tat es ihnen gleich, erblickte aber zunächst nichts, was seiner Aufmerksamkeit bedarf: „Und was ist da unten? Klar! Kein Sand mehr! Aber sonst...“

„Akatsuki“, wisperte der blonde Nukenin aus Iwagakure und Hidan hob erstaunt die linke Braue.

„Was?“

„Ganz schön viele Was in den letzten Sätzen!“, zischte Sasori und versuchte sich auf das Dickicht zu konzentrieren, um das wiederzufinden, was sie kurz zuvor entdeckt hatten.

„Spürt ihr irgendwelches Chakra?“, wandte er sich schließlich an die beiden Anderen.

Doch diese zuckten synchron mit ihren Schultern.

Hatten er und Deidara sich diesen Mantel zwischen den Bäumen nur eingebildet?

Plötzlich schoss etwas an ihnen vorbei und umwickelte den ganzen Körper des Drachens.

Deidara kreischte erschrocken auf und Hidan schluckte seine bissige Bemerkung darüber aufgrund der plötzlich eingetretenen Notsituation herunter.

Obwohl der Drache erheblich schwankte unter dem plötzlichen Entern durch die schwarze Fäden erhob er sich blitzschnell in den Stand und riss sich seine Sense von der Schulter: „Netter Versuch!“, lachte er laut auf und schwang die dreischneidige Waffe im hohen Bogen durch die Luft. Nur an ihrer elastischen Kette haltend steuerte er sie durch die sich immer enger um den explosiven Drachenkörper schnürenden Fäden hindurch und zerschnitt sie.

„HA!“, schallte seine Stimme triumphierend, „Deine Jiangus waren schon mal wesentlich effektiver, Alter! Du lässt nach!“

Sasori und Deidaras Blick auf Hidan hatte ein und die selbe Aussage: absolute Verwirrtheit. Was wurde hier gespielt?

„Und du hast dich auch kein bisschen verändert, Hidan! Immer noch ein loses und respektloses Mundwerk!“, ertönte schließlich eine dunkle, raue Antwort unterhalb der Baumkronen.

Sasori kannte diese Stimme. War das möglich?

Eine Gestalt trat nun wieder auf den Pfad und stierte sie mit giftgrünen Augen von unten herauf an: „Ihr seit sehr unvorsichtig, Puppenspieler. Ich gehe einmal davon aus, dass du der Anführer dieser kleinen Versammlung da oben bist!“

Hidan wollte gerade Einspruch erheben. Niemand war hier von irgendwem der Anführer. Deidara hingegen nickte nur eifrig und allein für dieses unterwürfige Verhalten hätte ihm der Jashin – Priester gerne einen deftigen Schlag an den Hinterkopf gesetzt.

Sasori beschränkte sich hingegen auf ein knappes Nicken: „Das kann man so sehen, ja!“, dann gab der Rothaarige seinem blonden Kameraden ein kurzes Handzeichen, dass diesem deutete, den Drachen zur Landung zu bewegen.

„Was tust du hier, Kakuzu?“, fuhr Sasori im ruhigen Ton fort, während sich der Drache langsam dem Boden näherte und dort sanft aufsetzte.

„Könnte ich euch auch fragen! Vor allen Dingen in dieser Zusammensetzung! Da wundere ich mich doch, dass Hidan noch den Kopf an der richtigen Stelle trägt!“, konterte der Nukenin aus Takigakure und trat näher an die drei Anderen heran.

Hidans Augen weiteten sich bei der Aussage seines alten Teamkameraden: „Was soll das denn heißen? Natürlich ist bei mir alles da wo es sein soll!“

„War nicht immer so!“, flötete nun der Blonde neben ihm und bückte sich vorausahnend, da die Sense nur wenige Zentimeter über seinem Kopf schwang, „Hey! Meine Haare!“

„Tunte!“

„Sag das noch mal, hm!“

„Gerne! T-U-N-T-E!“, grinste der Nukenin aus Yugakure breit und genoss die aufsteigende Wutröte im Gesicht des Bombenlegers.

„Jetzt reicht's!“, wütend griff er bereits in die Tasche mit seinem explosiven Lehm ehe sich sachte eine zierliche Hand auf seine eigene legte.

„Deidara! Lass gut sein!“, Sasoris Stimme wirkte außerordentlich beruhigend und so konnte der Blonde nur nicken. Dennoch war ihm die Röte erhalten geblieben.

„Ha! Feigling!“, Hidan hingegen schien gerade erst in Fahrt zu kommen, „Stehst wohl unter dem Pantoffel...“

„HIDAN!“, diese Stimme grollte bedrohlich dunkel und schallte auf der Lichtung in alle Richtungen wider. Hidan schien in seiner Bewegung zu verharren und Sasori und Deidara blieb nur ein erstauntes Zwinkern über die plötzliche Sprach- und Handlungslosigkeit des Silberhaarigen.

Deidara unterbrach die plötzliche Stille mit leisem, fast schon dezentem Kichern: „Wer steht hier unter dem Pantoffel, hm?“

Ungewohnterweise erntete er daraufhin nur einen bitterbösen Blick, ansonsten blieb der Priester stumm und sprang stattdessen vom Drachen herunter.

Mit zügigem Schritt näherte er sich dem anderen Unsterblichen an: „Ich hätte schon nichts gemacht! Ich hatte schließlich meinen Spaß mit ihnen! Du weißt doch, dass ich mich an deine Regeln halte! Wir haben uns zudem herrlich in Suna ausgetobt! Jashin ist zufrieden. Zudem sind sie absolut uninteressant für Jashin. Sonst wären sie nicht mehr da und...“

„Hidan! Halt die Klappe!“

„Mann, was hab ich deine freundliche Art vermisst!“, entgegnete dieser dann nach einigem Zögern und positionierte sich nun grinsend vor dem größeren Nukenin.

Dieser betrachtete sein Gegenüber nun genauer und man erkannte ebenfalls ein Lächeln hinter dem Mundschutz: „Wer hat dich denn wieder zusammengeflickt?“

„Das war ich!“, beantwortete Sasori die Frage und sprang ebenfalls vom Rücken des Drachens um sich dem Neuankömmling dieser kleinen Gruppe zu nähern, „Und wie kommt es das wir dich hier antreffen und nicht in den Höhlen oder irgendwo zerstückelt...“, er wies auf Hidan, „...wie den da?“

Kakuzu musste schon einiges zu dem Rothaarigen herunterschauen. War dieser doch einen ganzen Kopf kleiner als er selbst und somit der Kleinste in diesem Quartett: „Ich erwachte ebenfalls in einer Höhle unweit von hier vor einiger Zeit. Jedoch war ich dort alleine. Ich habe mich einer neuen Organisation angeschlossen und erfülle nun profitbringend Aufträge!“

„Einer neuen Organisation, hm?“, Deidara schien sich nicht vom Rücken seines Drachens lösen zu wollen und blieb lieber in einigem Abstand. Die beiden Unsterblichen wirkten zusammen auf ihn irgendwie unheimlich. Dies wollte er sich jedoch nicht anmerken lassen.

„Ja. Die Aufträge und die Bezahlung sind gut!“, war nur die knappe Antwort des Größeren.

„War klar, dass du nur auf das Geld aus bist. Jashin gefällt dieser Gedanke immer noch nicht. Aber diese neue Organisation, von der du da sprichst, interessiert uns!“

„Sind dort auch die Anderen?“, Deidara setzte sich in den Schneidersitz und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Einige, ja!“, kam es nur knapp zurück.

„Wer?“, Sasori legte den Kopf zur Seite. Er hatte bemerkt, dass sich sein blonder Freund nicht ganz wohl zu fühlen schien in der Gegenwart des Hünen. Ihn beschlich auch ein ungutes Gefühl, doch schien Hidan ganz sorgenfrei zu sein und da dieser den Vierten gut kannte wollte er weniger misstrauisch sein.

„Konan. Pain. Nagato, Zetsu...“, zählte Kakuzu ruhig auf.

„Das verfressene Biotop auch?“, rief Hidan aus, „Was ist mit Kisame oder Itachi?“

Kakuzu streckte sich. Man hatte das Gefühl seine Knochen knacken zu hören. Für Sasori nicht weiter verwunderlich. Schließlich galt nun der Unsterbliche als Ältester hier in der Runde mit seinen rund 95 Jahren und würde zweifelsohne versuchen, ihm den Rang des Anführers hier streitig zu machen. Ihm sollte dies für den ersten Augenblick recht sein. Es war interessant, erst einmal etwas über diese Organisation zu erfahren. Vielleicht hatte es ja etwas für sich, sich dieser anzuschließen. Aber erst, wenn er wieder der Alte war und auch nur, wenn deren Ziele auch mit den seinen vereinbar waren. Das Konan dort war hieß eigentlich nichts schlechtes. Schließlich war Konan es gewesen, die ihn damals für Akatsuki angeworben hatte.

„Nein. Itachi Uchiha und Kisame Hoshigaki sind nicht dabei. Es geht das Gerücht um das Itachi zu seinem Bruder zurückgekehrt ist. Aber das ist nur ein Gerücht, welches ich hier und da aufgeschnappt hab!“

„Die Uchihas leben beide noch?“, Deidara sprang entsetzt auf, hatte aber ein leicht freudiges Aufblitzen in seinen Augen, „Das kann nicht sein! Dann bekomme ich ja doch noch meine Revanche, hm?“

„Unterschätz die Uchihas nicht, Kleiner!“, Kakuzus Augen stierten zum Blonden, der sich daraufhin wieder kleinlaut wirkend setzte, „Itachis Bruder hat sich wohl mit diesem Fuchsbengel zusammen getan und zusammen haben sie Madara fertig gemacht. Es dürfte wohl klar sein, dass daher kein so leichtes Herankommen an diese Beiden ist!“

„Hmpf!“, klang es nun fast schon schmollend vom Rücken des Drachens herunter.

„Eure Fähigkeiten sind zu begrenzt für eine direkte Konfrontation. In meiner neuen Organisation gibt es jedoch jemanden, der eure Fähigkeiten verbessern könnte, so dass sie die des Fuchses sowie der Uchihas bei Weitem übertreffen könntet!“

Das wiederum erregte das plötzliche Interesse des Iwanin und seine nach vorn gewölbte Unterlippe wich einem Strahlen. Sasori seufzte innerlich über so viel Naivität. Niemand konnte jemandem einfach so Fähigkeiten übertragen, die einen so stark werden ließen, dass man die Bezwinger Madaras einfach so aus dem Weg räumte. Sonst würde es doch dieser Jemand zweifelsohne selber tun.

„Das hört sich ja alles schön und gut an, jedoch befinden wir uns gerade auf dem Weg in den letzten Hauptstützpunkt von Akatsuki. Ich benötige dort die medizinischen Gerätschaften...“

„Um dich in deinen alten Körper zurück zu versetzen!“, beendete Kakuzu zu Sasoris Erstaunen dessen Satz, der daraufhin nur leicht beschämt wirkend nickte.

„Dann werde ich euch wohl eine Weile begleiten, denn ich habe den selben Weg.“

Auch wenn Sasori nicht wirkliches Vertrauen zu dem größeren Nukenin hatte, so nickte er und wandte sich ab, um wieder auf den Drachen zu springen.

Er würde Kakuzu im Auge behalten. Neue Organisation hin oder her. Er war kein Mitglied darin und hatte es auch nicht vor, so schnell zu werden solange er noch nicht deren Ziele und Anliegen kannte. Er hoffte gerade nur inständig, dass Deidara sich seiner Meinung darüber anschloss und er nicht dabei war, voreilig seinen Partner zu verlieren. Denn Gefühle hin oder her. Selbst als Puppe würde ihm der nervige Blonde irgendwo fehlen.
 


 


 

Kleiner? Wach auf!

….

Kleiner!

….

NARUTO!

„Hmpf!“

Du solltest langsam mal dein Nickerchen beenden. Der Uchiha hat bereits das Weite gesucht.

Oh Mann! Tut das weh! Echt jetzt!

Das waren meine ersten Gedanken.

Ich spürte einen weniger bequemen Untergrund, auf dem ich wohl lag.

Die Augen öffnen wollte ich nicht. Ich hielt sie geschlossen.

Irgendwie dachte ich, wenn ich sie geschlossen halte würde mir die Realität vermutlich nicht so ins Gesicht schlagen und Schläge hatte ich bereits genug!

Ich spürte warme Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht welche durch meine geschlossenen Lider orange – rot wirkten.

Mein Schädel dröhnte heftig.

Komm in die Gänge! Für so ausgedehnte Schläfchen haben wir nicht die Zeit!

„Kurama?“

Wer sonst? Kann es sein, dass man dich Bengel nichts alleine machen lassen kann?

„Hm...“, nun blinzelte ich vorsichtig. Wie ich mir schon dachte brannte das für mich plötzlich sehr grell auf meine Netzhaut eindringende Sonnenlicht. Irgendwie kitzelte zudem meine Nase, „Was?“

Uchiha ist weg!

Und schon saß ich. Das Bereuen dieses plötzlichen Aufsetzen folgte auf dem Fuß.

„Au!“, meine Hand fuhr direkt in meinen Nacken, erfühlte eine deutliche Erhebung knapp unterhalb meines Haaransatzes: „Verdammter Bastard!“, zischte ich bei der Erinnerung an die Entstehung dieser unschönen Beule.

Ich hätte mit allem gerechnet.

Das er mir eine reinhaut oder mich anschreit oder einer Kombination aus beidem. Aber nicht, dass er diesen Kuss, der von mir sicherlich nicht geplant gewesen war, so intensiv erwidert das ich ihn jetzt noch auf meinen Lippen spürte, mich dann bewusstlos schlägt und einfach liegen lässt. Fuck! Vielleicht hatte ich doch übertrieben!

Ich halte mich ja normalerweise raus, aber kannst du mir mal erklären, was da genau eben bei dir abging?

Ich spürte die deutliche Veränderung meiner Gesichtsfarbe und hätte meine Hand nicht schon auf der schmerzenden Stelle im Nacken geruht, dann hätte sie mich vermutlich wenige Zentimeter höher am Hinterkopf gekratzt.

„Nichts!“, flüsterte ich kleinlaut und betrachtete den Grashalm vor mir, der mir gerade wesentlich interessanter vorkam als das beantworten unangenehmer Fragen.

Ich hörte ein amüsiertes „Hmpf!“ meines Biju – Freundes aus meinem Inneren.

Aber seine Frage war auch irgendwo berechtigt.

Was genau hatte mich dazu veranlasst, Sasuke zu... oh! Das war eigentlich schon so peinlich, dass ich gar nicht darüber nachdenken wollte!

Meine Hand glitt nach vorne an meine Stirn, meine Andere legte sich daneben. Beide stützten nun meinen Kopf ab, mit den Ellbogen auf den Knien der angezogenen Beine.

Oh Mann, war das peinlich!

Und dumm.

Und unüberlegt.

Peinlich. Dumm. Unüberlegt.

Typisch ich halt! Echt jetzt!

Hatte dieser Tuschepinsel etwa recht?

„Tuschepinsel?“, ich schielte durch meine Finger hindurch auf meinen Bauch.

Diese Gespräche mit Kurama waren schon seltsam. Mir war es lieber, wenn er in seiner kleinen Fuchsgestalt vor mir saß. Ich brauchte wohl einen direkten Ansprechpartner. Aber warum auch immer er gerade diese Art des Gespräches mit mir bevorzugte, so war ich doch dankbar, überhaupt jemanden zum sprechen zu haben.

Ja, dein seltsamer Freund mit dem falschen Grinsen. Im Krankenhaus.

Oh, er meinte das ebenfalls peinliche Aufeinandertreffen mit Sakura und Sai als ich damals bei Sasuke im Bett lag!

„Öhm... nee... haha... sicher nicht!“, diese Aussage kaufte nicht einmal ich mir ab!

Och nee! Was war nur mit mir los?

Klar war da etwas. Das wusste ich auch. Bisher habe ich nur gedacht, dass es das normale Gefühl ist, was man so für einen besten Freund empfindet. Und das ich gerne die Nähe zu Sasuke suchte... na ja... es war irgendwo beruhigend seinen Körper an meinem zu spüren. War wohl so eine Grundangst. Denn so lange ich ihn spürte wusste ich, dass er in meiner Nähe war. Und nicht wieder weg. So unerreichbar weit weg.

Weißt du, Kleiner... ich habe echt kein Problem damit wenn du... also ich weiß, dass ihr Menschen ab und zu... und na ja... du hast nun das Alter...

Ich lachte auf. Kurama stotterte. Er stotterte! Das hatte ich noch nie erlebt! Also war ihm das Ganze wohl ebenso unangenehm wie mir: „Sag schon, Kurama! Schlimmer kann es nicht mehr werden!“, flüsterte ich nach meinem Lachanfall und merkte sofort, dass mich dies aber doch irgendwie selbst aus dem Gefühl dieser unangenehmen Situation herausgeholt hatte.

Ich hatte bei Kushina auch keine Probleme als das mit dem Yondaime anfing. Na ja, ich hab mich da raus gehalten... also... wenn es zu... du weißt schon...

„Ja, ich kann es mir denken!“, irgendwie konnte ich nun wieder ruhiger antworten. Gerade war es mir nicht mehr so unangenehm. Vermutlich, weil es nun nicht mehr direkt um mich ging. Aber angenehm war es auch nicht, nun über meine Eltern im Bezug auf dieses Thema zu sprechen zu kommen.

Er ist ein Uchiha!

„Stimmt“, mehr wusste ich da gerade auch nicht darauf zu antworten weil ich, bewusst oder unbewusst, versuchte, dass, worauf Kurama wohl offensichtlich anspielte, auszublenden. Doch ein Räuspern seinerseits ließ mich erahnen, dass wir dieses Thema doch nicht einfach so vergessen würden.

„Wieso stört dich das jetzt, Kurama? Schließlich ist er auch mit dir verbunden. Er ist auch dein Jinchuriki!“

Ja, und du weißt, dass ich darüber nicht so begeistert bin.

„Ja! Aber er ist anders!“

Und das ist der Grund, dass du dich in ihn verliebt hast?

„Ich hab was?“

Kleiner! Es ist doch ziemlich offensichtlich!

„Ähm... haha...ach quatsch!“

Du schläfst seit drei Wochen mit ihm in einem Bett und dann küsst du ihn!

„Das mit dem Bett... das ist nur weil ich nicht verpassen wollte wann er aufwacht!“

Das hätte von einem nebenstehenden Stuhl aus auch gut funktioniert und ist auch keine Erklärung für die letzten Nächte!

„Kurama!“, stöhnte ich und vergrub mein hochrotes Gesicht zwischen meinen Knien, die Hände lagen gefaltet auf meinem Hinterkopf, „Er ist mein bester Freund! Er ist ein Mann!“

Ja, ist er. Ein Mann. Und ein Uchiha. Also das Erste stört mich nicht, eher der zweite Punkt. Ist so ein Vertrauensproblem. Irgendwie haben alle Uchihas einen Hang zur dunklen Seite.

Ich hob eine Augenbraue. Wie? Ihn störte die Tatsache nicht, dass Sasuke ein Mann war und...

„Ich bin auch ein Mann, Kurama! Argh!“, raufend fuhr eine meiner Hände aufgebracht durch mein störrisches Haar, „Das hast du aber schon mitbekommen?“

Natürlich, dummer Bengel! Ist mir nicht entgangen! Hatte ja sonst nur Frauen als Jinchuriki seit Rikudo.

„Ich kann doch keinen Mann lieben! Sakura – chan und Sai haben zwar nicht so gewirkt, als wäre das etwas Schlimmes...“

Eben. Es ist nichts schlimmes. Da versteh ich also dein Problem nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich zu lange mit Kushina zusammen war... aber ich kann dir sagen, dass sie stets der Meinung war, dass es nur darauf ankommt, dass man selbst glücklich ist. Wenn du glücklich bist damit, dann... warum nicht!

„Hm... Mutter hatte kein Problem damit?“, ich horchte interessiert auf. So genau hatte ich eigentlich noch nie mit Kurama über meine Mutter geredet. Schließlich war sie viele Jahre lang seine Jinchuriki. Er war ihr somit sehr nah gewesen. Kannte sie besser als ich. Irgendwo stimmte mich das traurig. Ich würde jetzt dieses Gespräch lieber mit meiner Mutter führen. Ich denke, das ist normaler als mit einem Biju – Geist in seinem Inneren darüber zu diskutieren, warum man anscheinend nicht ganz normal war. Denn so wie es eindeutig aussah war ich nicht normal.

Ich hatte mich in einen Kerl verliebt!

Argh! Wie konnte das nur passieren?

Ich hatte jahrelang für Sakura – chan geschwärmt und nun... nun war es Sasuke?

Was war da falsch gelaufen? Zu viele Schläge an den Kopf?

Sakura - chan war immer in meiner Nähe gewesen. Da hätte ich verstanden, wenn sich meine Gefühle ihr gegenüber intensiviert hätten.

Aber nein... ich verknallte mich in den Bastard, dem ich stets hinterherrannte.

Nein. Kann ich mir nicht vorstellen. Dafür war sie nicht der Typ. Das Problem liegt eher darin, dass er ein Uchiha ist!

Ich lachte leise. Kurama war schon seltsam, echt jetzt. Generell war das hier alles seltsam! Presste ich gerade Kurama durch dieses Gespräch in eine Art Elternrolle?

Meine Eltern konnte ich ja nun nicht wirklich fragen und Jiraija war leider auch nicht mehr da.

Wobei...? Ich lachte innerlich leicht auf! Mit Jiraija hätte ich darüber doch nicht wirklich reden können, oder?

Hallo?!

Der notgeile alte Mann. Ha ha! Obwohl ich wirklich gerne sein Gesicht gesehen hätte, wenn ich ihm sagen würde, dass ich auf Sasuke und nicht auf irgendeine Sasuko stehen würde.

„Ich denke, er kann nicht wirklich etwas für seine Familiengeschichte oder seine Herkunft. Dein Problem galt doch mehr Madara. Und Sasuke hat uns da geholfen!“

Versuchst du mir gerade deinen Freund schmackhaft zu machen?

Auch er hörte sich nun amüsierter an. Und ja, irgendwie versuchte ich das. Ich versuchte, ihr Verhältnis zueinander zu bessern. Ich wusste, dass dies eine schwere Aufgabe sein würde, aber Kurama war nun wirklich auch einer meiner besten Freunde und mein Partner. Aber er war nun auch Sasukes Partner. Und wenn es die Situation erforderte, dann sollten die Beiden schon miteinander klar kommen!

Dann folgte eine nachdenkliche Stille. Wobei ich gar nicht wirklich nachdachte.

Es war nichts tiefgründiges. Es war eher ein sich klarer werden.

Ja, ich hatte Sasuke geküsst und ja, es war nun auch mehr als mir deutlich genug klar geworden, dass ich da wohl weit mehr für diesen Bastard empfand als bloße Freundschaft. Na ja, sogar viel mehr!

Und ich hatte es die ganze Zeit wohl nie gemerkt. Wie lange war das wohl schon so?

Wann hatten sich diese Gefühle verändert oder wann waren sie überhaupt erst entstanden?

„Sag mal Kurama... bin ich schwul?“

Schwul?

„Ja... he he... so nennt man das doch wenn ein Kerl... na ja... wenn er auf Männer steht, oder?“

Oi, dann wird es wohl so sein. Dann bist du wohl schwul!

„Quatsch! Ha ha! Ich bin doch nicht schwul, echt jetzt!“

Hm, also, es scheint du bist verliebt in einen Mann, und du hast gesagt, wenn ein Mann einen Mann liebt dann nennt ihr das schwul, also bist du demnach schwul.

„Aw!“, panisch fuhr ich mir wild durch meine Haare. Das konnte doch gar nicht sein! Ich hatte doch jahrelang von Sakura – chan geträumt... sie und ich, zusammen, küssend, streichelnd... WUAH! Wieso denk ich nun plötzlich an schwarze Haare, an selbstgefälliges Grinsen, an nachtschwarze Augen, an... Verdammt!

So wie du die letzten Jahre immer hinter dem her gelaufen bist ist das doch auch nicht weiter verwunderlich!, fuhr Kurama ruhig fort. In meinen Augen viel zu unbesorgt. Bis auf die Uchiha – Problematik schien er wirklich kein Problem darin zu sehen.

Und mal ehrlich, Kleiner. Da bei eurem Training. Da hat es doch schon fast...

„Nein, da war nichts fast, echt jetzt! Da war gar nichts! Das war höchstens weil wir da so... ähm... melancholisch waren und so!“, unterbrach ich ihn hastig als er mich an den wirklichen Beinahe – Kuss auf Trainingsplatz Drei erinnerte, der nur nicht statt gefunden hatte aufgrund der Unterbrechung von Kakashi – sensei!

Wieso versuchst du dich nun herauszureden? Steh doch einfach dazu!

„Ich kann nicht dazu stehen! Ich bin der Hokage! Ich kann nicht schwul sein! Ich steh nicht auf Männer! Ich...“,

Du stehst nur auf Sasuke!, lachte nun der Fuchs laut auf.

„Hm“, ich schob die Unterlippe nach vorne und meine Stimme wurde leiser, „stimmt schon irgendwie! Nur auf Sasuke! Also bin ich nicht schwul! Andere Männer interessieren mich ja nicht!“

Kurama lachte laut auf: Du bist wirklich speziell! Warst du schon immer! Warum sollte es da auf dieser Ebene anders sein? Schließlich kommt es auch nicht alle Tage vor, dass ich einem Jinchuriki beratend in Liebesdingen zur Seite stehe!

Auch ich lachte. Das war ich wohl wirklich. Speziell. War ich schon immer und werde ich vermutlich auch immer sein. Auch wenn ich mir eine Zeit lang gewünscht hatte, normal zu sein. So wie die Anderen alle in meinem Dorf.

Aber mittlerweile war ich ganz froh, dass ich nicht wie die anderen war. Also warum sollte ich jetzt auch damit anfangen, ein normaler Hokage zu sein?

Ein Hokage, der in seinen besten Freund verknallt ist. Hört sich doch schon mal kompliziert an.

Zudem gilt dieser noch als Nukenin und das wird sich auch sobald nicht ändern wenn er nicht kehrt macht. Das hörte sich nun noch komplizierter an!

Ach, wer hatte denn verlangt, dass in meinem Leben irgendetwas einmal normal läuft? Wäre ja langweilig, echt jetzt!

Ich lachte leise in mich hinein.

Wann bitte schön war das überhaupt passiert? Also, dass mich in meinen besten Freund verlieben, meine ich.

Ich spürte, dass diese Antwort ganz schön weit in der Vergangenheit liegen musste.

Denn diese Sehnsucht nach ihm, die ich bislang nur als Sehnsucht nach dem besten Freund und liebsten Rivalen abgetan hatte, war schon so lange in mir.

Vielleicht... ich erinnerte mich an einem Tag in der Akademie.

Zu dem Zeitpunkt war ich mir eigentlich sicher, dass ich Sasuke hasste. Ja, wirklich hasste.

Und da hatte er draußen an einem Zaun gelehnt gesessen. Mit nachdenklich traurigen Augen.

Und ich hatte ihn angestarrt. Schon eine ganze Weile. Das hatte ich nicht einmal bemerkt.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich gefragt, was er wohl hatte. Er sah so traurig aus. So einsam. So allein. So verlassen.

So wie ich mich immer fühlte. Da kam diese Verbundenheit zu ihm in mir auf.

Und obwohl ich ihn hasste hatte ich da das Gefühl ihn in den Arm nehmen zu wollen.

Und das wollte ich ihm da auch sagen! Ich wollte da zu ihm gehen und ihn fragen, was los war und ihn trösten... na ja... dann flog mir ziemlich heftig ein Ball an den Kopf... und so schnell wie dessen Aufprall gekommen war hatte ich mein Vorhaben vergessen gehabt. So was blödes! Wie wäre das zwischen uns wohl verlaufen, wenn ich da auf ihn zugegangen wäre? Hätte schon da eine Freundschaft entstehen können?

Wir waren da gerade acht Jahre alt oder so. Also lange vor der Team 7 Zeit.

Und mittlerweile wusste ich auch, warum er damals so war.

Er hatte wenige Tage zuvor seine ganze Familie verloren.

Ich versuchte mir vorzustellen, was gewesen wäre, wenn ich mich neben ihn gesetzt hätte. Wären wir dann nicht die Rivalen geworden, die wir dann später waren?

Und wären wir ohne diese Rivalität so stark geworden wie wir es nun waren?

Hatte uns die Vergangenheit, so wie sie abgelaufen war, auf unsere Gegenwart vorbereitet und hatte daher das Schicksal... oder wer auch immer, erfolgreich verhindert, dass ich das, was ich jetzt fühlte, nicht früher erkannt hatte.

Was hast du nun vor, Kleiner?

Kurama schien das Thema wechseln zu wollen. Es war schließlich nicht nur ungewohnt für mich über zwischenmenschliche Gefühle zu sprechen.

Das war allerdings eine gute Frage. Was hatte ich nun vor?

Er war wieder weg. Ihn erneut aufzuspüren dürfte nicht das Problem sein, jedoch war nun den ANBU bekannt, dass wir uns nicht mehr im Dorf befanden und ich hatte es nur Yamato zu verdanken, dass wir ein wenig Zeit gewonnen hatten.

Jedoch musste ich, und das möglichst in Begleitung von Sasuke, möglichst schnell in Konoha auftauchen.

Und da lag das Problem. Würde ich Sasuke verfolgen und ihn nach Konoha zurückschleifen, so würde dies auch Zeit in Anspruch nehmen. Zudem wäre die Möglichkeit, dass er sich wehren würde sehr groß. Schließlich war er ein sturer Bastard! Also sollte ich noch Zeit für einen Kampf einkalkulieren. Hm!

Würde ich ihn verfolgen und ihn bei seiner Suche unterstützen, so würde dies noch länger dauern. Schließlich wusste niemand von uns, wo sich Orochimaru genau befand.

Und würde ich alleine nach Konoha zurückkehren, dann würden sie Sasuke jagen.

Er wäre dann wieder ein Nukenin. Und ich könnte dies nicht mehr verhindern.

Obwohl ich Hokage war. Und ich wollte nicht Hokage sein in einer Zeit, in der man Jagd auf meinen besten Freund machte. Vor allen Dingen auf einen besten Freund in dem ich weit mehr sah als nur den besten Freund. In den ich vermutlich wirklich verliebt war. Verdammt!

„Kurama?“

Ja?

„Kannst du nicht bei ihm erscheinen und ihn irgendwie aufhalten bis ich bei euch bin?“

Dürfte nicht funktionieren, Kleiner. Ich bin selbst in meiner materialisierten kleinen Form nicht wirklich da. Das ist ja nur Teil meines Chakras. Du weißt doch wo ich mich mit den Anderen aufhalte. Ein Transfer kann nur stattfinden, wenn er auf mein Chakra im vollen Umfang zugreift. Und gerade greift er noch nicht mal auf sein Eigenes zu. Ich kann ihn durch das Siegel schwach spüren, dass ist aber auch schon alles! Also brauchen wir einen anderen Plan. Irgendeine Idee?

Ich warf meinen Kopf in den Nacken und seufzte laut auf. Verdammte Scheiße!

Warum war immer alles so kompliziert?

„Kurama, ich weiß es nicht! Wieso konnte dieser sture Bastard nicht einfach mitkommen?“

Weil ihr euch so ähnlich seid?

„Wie meinst du denn das?“, ich hob meine Augenbraue und legte meinen Oberkörper nach hinten, mit beiden Händen abstützend im hohen, trockenen Gras.

Es schien wieder ein heißer Tag zu werden.

Keine Ahnung wie spät es war. Aber lange konnte die Sonne noch nicht aufgegangen sein und dennoch herrschten schon sehr warme Temperaturen.

Du bist genauso stur! Doch das ist wohl eine positive Eigenschaft. Denn wärst du es nicht, dann wäre Sasuke nie nach Konoha zurückgekehrt, du kein Hokage und ich ganz sicherlich nicht mit dir befreundet!

„Okay! Da hast wohl recht!“, lachte ich laut auf, „Also werd ich mit meinem Sturkopf wohl doch wieder hinter ihm her rennen, hm?“

Du wärst doch nicht glücklich wenn nicht!

Ich hatte das Gefühl, das Kurama gerade sehr breit grinste.

Meine Kopfschmerzen ließen mit Abschwellen der Beule nach. Ich war meinen schnellen Selbstheilungskräften aufgrund des Fuchschakras nicht zum ersten Mal in meinem Leben sehr dankbar.

Mit einem Grinsen im Gesicht sprang ich auf und klopfte mir den Staub aus meinem Poncho.

Ich würde ihm weiter hinterherrennen. Ja. Das würde ich immer tun. Und es war mir nun auch egal. Denn schließlich wusste ich nun auch warum ich es tat.

Weil er mir wahnsinnig viel bedeutete. Weil ich mich wirklich in diesen Teme verliebt hatte. Und weil ich einfach bei ihm sein wollte, selbst wenn er meine Liebe nicht erwiderte.

Aber selbst das galt es noch herauszufinden, denn schließlich hatte er mich eindeutig zurück geküsst! Mochte er mich etwa auch?

Ich zog meinen Poncho aus und stopfte ihn in die Tasche. Aus dieser holte ich auch meine Maske wieder heraus. Ich sollte sie anziehen. Schließlich war nun überall bekannt wer ich war und man musste mich nicht unbedingt überall erkennen.

Ich überkreuzte beide Zeige-und Mittelfinger: „Kage Bushin no jutsu!“, und neben mir erscheinen zwei meiner Schattendoppelgänger im ANBU – Outfit und blickten mich erwartungsvoll an.

„Ich habe für euch Beide eine Mission der Klasse S!“, grinste ich und hoffte, dass diesmal mein Plan aufging.
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  gelberblitz
2015-02-26T21:39:14+00:00 26.02.2015 22:39
Oh bitte bitte bitte schreib' weiter <3
Du schreibst wahnsinnig gut!!!
Ich musste ein paar mal richtig laut lachen, du schreibst unglaublich nah an den Charakteren, so sind sie wirklich, und auch sehr Cool, dein Alternative Ende, Respekt vor deiner Leistung.

Ich warte und freu mich schon
Antwort von:  KamuiMegumi
26.02.2015 23:26
Hallo
Bitte lies hier die Story weiter: http://www.fanfiktion.de/s/532dedb9000389a317ebb995/1/Naruto-Shippudden-NX-Chronicles-NX-I-NX-II-NX-​III
Dort ist sie bereits bis Kapitel 33 hochgeladen. Ich habe hier Probleme mit dem Upload und das zieht sich. (Ich müsste viel umschreiben )
Antwort von:  gelberblitz
26.02.2015 23:36
Woahhhhh du bist ein Schatz *.* danke
Von:  kristallika
2015-01-18T20:04:54+00:00 18.01.2015 21:04
schreib bald weiter;)die geschichte ist richtig gut;)


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