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Elen feana or govas nîs (Ein Stern leuchtet über unsere Begegnung)

von

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Es war Abend geworden, als sie die westlichen Ausläufer des Düsterwaldes erreicht hatten. Sie waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und hatten so gut wie nie angehalten, um eine Pause zu machen. Nur ein einziges Mal, um die Pferde zu tränken – und das auch nur für fünf Minuten.

Doch dies war längst nichts Neues für die Truppe mehr; bereits seit vielen, vielen Tagen befanden sie sich nun schon auf Wanderschaft, dies war jetzt ihr Leben, ihr Alltag.

Mal abgesehen von Bilbo – über dessen Ausdauer sich Thorin ab und an wunderte, war der Hobbit doch ein „Stubenhocker“ – bestand die Gruppe nur aus Zwergen, einem Volk, das als sehr zäh und „hart im Nehmen“ gilt. Dennoch waren alle immer mehr als glücklich, es sich am Abend rund ums Feuer gemütlich machen zu können, auch wenn sie das vermutlich nicht so offenkundig zugegeben hätten.
 

An diesem Abend hielt sich Thorin etwas abseits von den anderen, ihm war nicht so nach Gesellschaft zumute. Gedankenverloren strich er zwischen den Bäume umher, gleichzeitig aber darauf achtend, dass er sich nicht zu weit vom Lager entfernte. Er war gerade so tief im Wald, dass er die anderen nicht mehr hören oder sehen konnte, und irgendwie fühlte sich das erleichternd an, einen Augenblick nur für sich selbst zu sein.

Thorin lehnte sich an eine alte Eiche und hatte das Gefühl, sein ganzes Gewicht, seine Bürde, seine Sorgen und Verpflichtungen an den Baum abgeben zu können. Er ließ sich am Stamm entlang zu Boden sinken und schloss die Augen.
 

Als Thorin erwachte, wusste er, dass er träumte. Er konnte nicht sagen wie und woher; er wusste es einfach. Hätte er es jemandem erklären müssen, er hätte vermutlich der Stimmung, der Atmosphäre die Schuld gegeben: Die Farben schienen sich irgendwie verändert zu haben und generell war die ganze Ausstrahlung des Ortes nun anders, so mystisch, eben traumhaft.

Thorin stand auf und da hörte er es plötzlich, das Flüstern. Es waren mehrere Stimmen, vorwiegend dunkle, tiefe, doch der Zwerg konnte nicht verstehen, was sie sagten; ihre Sprache klang fremdartig in seinen Ohren. Dieses Geräusch war so nah, als ob jemand neben ihm stehen und ihm etwas ins Ohr flüstern würde. Doch so genau er auch hinschaute, er konnte niemanden erblicken. Es sei den... Nein, das war ganz und gar unmöglich. Oder etwa doch nicht? All die Geschichten fielen dem Zwergenprinzen ein, die Geschichten von der Sprache der Bäume. Eine alte, beinahe schon in Vergessenheit geratene Sprache, zumindest bei seinem Volk. War sie das nun, die Sprache der Bäume? Doch als Thorin genauer hinhören wollte, war das Geflüster auf einmal verstummt. Stattdessen hörte er nun eine einzelne, etwas weiter entfernte Stimme, die etwas sagte. Oder war es doch mehr ein Singsang? „Thorin....Thorin Eichenschild...“ Offenbar kannte die Stimme seinen Namen. Normalerweise wäre der Zwergenprinz in so einer Situation sehr, sehr skeptisch geworden und hätte auf Alarmstufe Rot geschaltet; eine ihm unbekannte Stimme kannte ihn offenbar! Doch hier im Traum blieb Thorin ganz seelenruhig, er konnte auch nicht anders. Stattdessen sagte ihm sein Gefühl, er solle der Stimme folgen.

Wie in Trance ging der Zwerg eine Weile lang den immer gleichbleibenden zwei Wörtern nach; in diesem Moment hatte er das Gefühl, dass es für ihn nichts Wichtigeres im Leben gäbe.
 

Es gestaltete sich gar nicht so einfach, der Stimme zu folgen, denn mal wurde sie lauter, mal leiser und so verlor Thorin mit der Zeit jegliches Gefühl, ob er sich seinem Ziel nun näherte oder sich stattdessen beständig davon entfernte.

Gerade als er sich ziemlich sicher war, dass er die Stimme nun beinahe erreicht hatte, hörte der Singsang auf. „Bleib stehen“, kam es von irgendwo von rechts von ihm. Es war keine Bitte, aber auch kein Befehl; es klang so, als ob es vernünftig wäre, diesem Ratschlag zu folgen.

Instinktiv hielt Thorin mitten in der Bewegung inne. Und einen Augenblick später zischte keine zehn Zentimeter von seiner Nasenspitze entfernt blitzschnell etwas vorbei.

Der Zwerg wirbelte herum und sah in einem Baum unweit von ihm einen Pfeil stecken. „Was zum...!?“ Er wollte schon los schimpfen, als ihm plötzlich bewusst wurde, zu wem das Geschoss gehören musste.

„Elb!“ Thorin knurrte und zog Orcrist. „Zeig dich!“
 

Einige Meter entfernt von ihm sprang ein schlaksiger, blonder Elb behände von einem Baum. Er lächelte den Zwerg trotz dessen kämpferischer und offenbar gereizter Haltung freundlich an. „Mae govannen, Thorin, Sohn des Thráin. Sei gegrüßt!“

Der Angesprochene aber gab nur ein tiefes Knurren von sich und hielt dem Elben herausfordernd sein Schwert entgegen. „Spar dir die Freundlichkeit!“

Der Blonde zog seine gebogene Elbenklinge und seufzte: „Ich wünschte, du würdest das nicht tun..“

Anstatt etwas zu entgegnen ließ Thorin seine Klinge durch die Luft sausen, dass es nur so zischte. Der Elb wich einen Schritt zurück; Thorin konnte aber nicht erkennen, ob er nur erschrocken war oder sich tatsächlich vor dem Angreifer fürchtete. Er ließ dem Elben auch keine Zeit, sich zu entscheiden; stattdessen hieb er ein weiteres Mal in die Richtung seines Gegners und … streifte dabei mit der Schwertspitze den Hals des Blonden!

Der Zwerg erschrak selbst so sehr, dass er beinahe sein Schwert fallen gelassen hätte; damit hätte er ganz und gar nicht gerechnet. Elben waren bekannt für ihre Flinkheit und Schnelligkeit und da der Kampf noch nicht mal wirklich begonnen hatte, musste dieser Elb entweder sehr, sehr unerfahren oder einfach nur dumm sein.
 

Einen Augenblick lang sah Thorin in den Augen des Elben etwas aufblitzen. Als erfahrener Krieger, der schon unzählige Schlachten geschlagen hatte, erwartete der Zwerg nun von seinem getroffenen Gegner, dass dieser zornig werden und sich rächen würde. Doch die Reaktion fiel gänzlich anders aus: „Genug...“, meinte der Blonde. „Ich ergebe mich.“

Er ließ sein Schwert zu Boden sinken, gefolgt von Bogen und Köcher.

„Was!?“ Der Zwerg starrte ihn ungläubig an.

„Deshalb bin ich nicht hier“, entgegnete der Elb. „Und du übrigens auch nicht...“

„Du wagst es...!“ Thorin hielt seinem nun unbewaffneten Gegenüber die Klinge an den Hals und fauchte bedrohlich. „Wer bist du überhaupt, Elb?“

„Legolas. Mein Name ist Legolas.“

Täuschte sich Thorin etwa oder klang das tatsächlich nach Angst? Warum auch nicht, der Gedanke war nicht einmal so abwegig; schließlich war er Thorin, Sohn des Thráin, Enkel des Thrór, gefürchteter Krieger und rechtmäßiger Thronerbe von Erebor.
 

Legolas sah das zufriedene Grinsen des Zwergenprinzen und musste sich fest zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen und ihm außerdem klar zu machen, dass es ein Leichtes für ihn wäre, den Zwerg zu besiegen. Aber das würde seinem Anliegen nicht gerade förderlich sein.

„Wieso bist du dann hier? Was willst du von mir?“, wollte Thorin gereizt wissen und senkte sein Schwert. Offenbar hatte er bereits vergessen, dass er es gewesen war, der zum Elben gekommen war und nicht umgekehrt.

„Ich bin hierher gekommen, um die alte Fehde zwischen Zwergen und Elben zu begraben und Freundschaft zu schließen“, antwortete Legolas bereitwillig.

„Dann verschwendest du meine Zeit, Elb“, unterbrach ihn sein Gegenüber unfreundlich. Thorin wandte sich um, um zu gehen.
 

„Warte! Was ist mit dem Hobbit?“ Legolas gab sich nicht so leicht geschlagen.

Der Zwerg wurde hellhörig. „Bilbo? Was soll mit ihm sein?“

„Warst du nicht anfangs auch davon überzeugt, dass er niemals zu euch gehören würde, dass ihr nie Freunde sein könntet?“

„Woher weißt du das?“ Das wachsende Misstrauen veranlasste Thorin dazu, mit Orcrist erneut vor Legolas' Gesicht herumzufuchteln.

„Ich...das...das kann ich dir nicht sagen“, bedauerte der Elb.

„Falsche Antwort!“, entgegnete der Zwerg wütend und ließ die Spitze seines Schwertes auf der Brust des Elben zur Ruhe kommen.

Dieser wich zurück bis er mit dem Rücken unsanft an einen Baumstamm stieß. Er fühlte die Kälte der Zwergenklinge durch den dünnen Stoff, gepaart mit Thorins warmen Atem, dessen vor Wut funkelnden Augen ihm unglaublich nahe waren. Dennoch konnte Legolas aus den Augenwinkeln eine Bewegung hinter dem Zwerg wahrnehmen.

„Thorin, hinter dir...!“, warnte er den Zwerg im Flüsterton.

„Und du glaubst ernsthaft, ich falle darauf rein?“, höhnte der Angesprochene.

„Glaub mir“, bat Legolas. „Da ist etwas.“

„Na warte“, knurrte Thorin. „Ihr Elben...ihr verlogenen, hinterlistigen...!“

Langsam aber sicher wurde es Legolas zu bunt. Wie stur konnte man nur sein!? Er wusste, Thorin würde so nicht auf ihn hören. Also konnte er nur eines tun: Sein Khuzdul war zwar wirklich grottenschlecht, da er offenbar der einzige Elb war, der es für erlernenswert hielt, aber er musste es einfach versuchen: „Rukhs, thanu men. Orks, mein König. Remenu! Zu den Waffen!“ Er hoffte inständig, sich an die richtigen Vokabeln erinnert und Thorin nicht unabsichtlich beleidigt zu haben.

Der Zwerg war so verblüfft, dass er sogar vergaß, Legolas' Aussprache zu korrigieren; er starrte ihn einfach nur perplex an und ließ sogar sein Schwert sinken.

„Thorin!“, schrie Legolas, als der Ork mit gehobener Klinge von hinten auf den Zwerg zustürmte.

Dieser drehte sich zwar um, war aber immer noch so überrascht, dass sogar seine Kämper-Instinkte versagten.

Legolas sah das, schubste ihn mit aller Kraft zur Seite und duckte sich im nächsten Moment, sodass der Ork sein Schwert mit voller Wucht in den Baum schlug. Blitzschnell sah sich der Elb nach etwas um, mit dem er sich wehren konnte, doch da hatte der Ork seine Waffe schon wieder in der Hand und holte aus...
 

...und hatte im nächsten Moment eine Klinge im Rücken stecken. Mit einem Grunzen fiel er leblos zu Boden. Dahinter erschien – mit einem unentschlüsselbaren Gesichtsausdruck – Thorin.

„Dir fiel wohl nichts Besseres ein als »mein König«!?“, brummte er mit einer Mischung aus Anerkennung und Unverständnis.

„Doch“, entgegnete Legolas ehrlich. „Aber ich halte dich für sehr ehrenhaft. Und für einen guten Anführer.“

„Aber ich kenne dich gar nicht.“ Thorins Zorn war längst wieder verflogen und er versuchte wirklich zu verstehen, was hier gerade vor sich ging.

„Und dennoch vertraust du mir – zumindest bis zu einem gewissen Punkt... Warum sonst bist du meiner Stimme gefolgt? Und warum bist du stehen geblieben, als ich dich warnte?“

„Damals wusste ich noch nicht, was du bist...“, gestand der Zwergenprinz leicht beschämt, was er nur äußerst selten war.

Der Elb aber schien keineswegs beleidigt zu sein dadurch. Zu Thorins Erstaunen gab er ihm sogar Recht: „Genau, du hast es auf den Punkt gebracht. Du wusstest nicht, WAS ich bin. Nicht WER ich bin. Und genau darin liegt das Problem: Wir geben einander keine Chance, weil wir in WAS, in Völkern denken. »Elb« bedeutet automatisch »schlecht«, ganz egal WER diese Person ist. Wir begnügen uns mit dem WAS...“

„Es scheint mir, du hast einige Zeit darüber nachgedacht...“ Thorin wusste instinktiv, dass der Elb Recht hatte, wollte das aber nicht offen zugeben. Stattdessen beschäftigte ihn eine andere Frage: „Aber sag mir eins: Warum du? Ich meine, du wirkst so....“ Er wollte nicht unhöflich sein, jetzt nachdem im der Elb sozusagen das Leben gerettet hatte. Oder gab es da etwa noch einen anderen Grund?

„Jung? Unerfahren?“ Legolas lächelte. „Denk doch an den Hobbit... Außerdem, wäre dir denn ein älterer Elb lieber gewesen?“, wollte er von Thorin wissen. „Etwas mein V... ich meine Thranduil?“ Legolas biss sich auf die Lippe. Jetzt hatte er sich doch tatsächlich verplappert, obwohl er dieses Detail doch unbedingt hatte verschweigen wollen...Er hoffte inständig, dass der Zwerg das nicht gehört hatte oder zumindest nicht darauf einstieg, aber diesen Gefallen tat er ihm nicht.

„Thranduil ist dein Vater!?“ Sofort war Thorin wieder auf hundertachtzig. Orcrist in seiner Hand zitterte gefährlich.

„Stop, warte!“, beschwor Legolas ihn. „Niemand sucht sich seinen Vater aus. Denk an deinen Großvater, Thrór, und dessen Habgier; hättest du nicht auch anders entschieden als er?“

Thorin seufzte innerlich. Wieso musste der Elb nur ständig Recht haben?

„Außerdem ist ihre Zeit bald vorbei“, fuhr Legolas fort. „Und dann ist es an uns, zu regieren und Entscheidungen zu treffen. Ich bitte dich, Thorin, machen wir nicht die selben Fehler; machen wir unsere eigenen...“

Der Zwergenprinz erinnerte sich an damals, an Erebor. Thrór mit dem Arkenstein. Smaug. Thranduil, der sie im Stich gelassen hatte. »Niemand sucht sich seinen Vater aus«, hallten Legolas' Worte durch seine Gedanken. Thorin erinnerte sich an den Hass und an den Zorn, an die Rachgedanken. Doch er wusste auch, dass er diese Zeit anders hätte nutzen können, sinnvoller.

„Ich kann Euch nichts versprechen...“, ließ er den Elbenprinzen wissen. „Zu vieles ist geschehen, um es ungeschehen zu machen.“

„Das erwarte ich nicht, nur denkt darüber nach“, bat Legolas.

Thorin nickte.
 

Bevor er sich zum Gehen wandte, hatte er noch eine Frage an den Elben: „Wozu der Pfeil? Es wäre Euch doch ein Leichtes gewesen, mich zu töten.“ Ja, er wusste, dass das niemals die Absicht des Elben gewesen war und dennoch war er auf die Antwort gespannt.

„Aus dem selben Grund, der Euch dazu veranließ, den Ork niederzustrecken... Ich wollte Euch kennenlernen.“ Legolas lächelte. „Und es hat sich gelohnt, thanu men.“ Er deutete eine Verbeugung an.

Was Thorin an diesem Abend wieder einmal dazu brachte, sich zu wundern. Ein Elbenprinz nannte ihn „mein König“ und verbeugte sich vor ihm...! Dies war wohl der klare Beweis dafür, dass dies nicht real war.

„Eins ist sicher: Wäre das hier kein Traum, würde ich das jetzt nicht tun...!, ließ der Zwergenprinz sein Gegenüber wissen und...

...verneigte sich ebenfalls. „Legolas Thranduilion, Ihr seid der außergewöhnlichste, Khuzdul sprechende Elb, der mir je begegnet ist...“

„Das will ich doch hoffen...!“, entgegnete Legolas mit glockenhellem Lachen.

„Werden wir uns wiedersehen?“, wollte Thorin noch wissen.

„Das hoffe ich, thanu men.“
 

Thorins Augenlider wurden plötzlich schwerer und schwerer. Er lehnte sich an einen Baum und ließ sich am Stamm entlang langsam zu Boden sinken. Eine tiefe innere Ruhe kam über ihn und er schloss die Augen. Schon im Halbschlaf hätte er noch schwören können, dass ihm Legolas eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht strich und nahe an seinem Ohr flüsterte: „Das hoffe ich...“ Dann nahm Thorin nichts mehr wahr.
 

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Als er am nächsten Morgen erwachte, wusste er zunächst nicht, wo er war. Dann spürte er den Baum an seinem Rücken und sah hinauf in die dichte Laub-Krone. Eine Eiche. !? Ach ja, er war doch gestern Abend hier eingenickt...

Aber was war das? War das etwa ein Haar auf seinem Wams? Misstrauisch hob Thorin den Übeltäter in die Höhe und...

...staunte nicht schlecht, als er sah, dass es ein blondes Haar war. Was zum....!?

In diesem Moment fiel Thorin alles wieder ein. Der Traum. Die Lichtung. Legolas.

Aber wie kam dann dieses blonde Haar, das offensichtlich nicht von ihm stammte, auf sein Wams?

Blitzschnell war Thorin auf den Beinen. War es etwa doch kein Traum gewesen? Aber er war doch auf der Lichtung eingeschlafen... Wie kam er dann hierher?

Er musste diese Lichtung finden!
 

Es fiel ihm zwar nicht leicht, sich an den Weg zu erinnern, doch wenige Minuten später landete er tatsächlich auf einer Lichtung, die ihn sehr an die vom Traum erinnerte. Von Legolas und dem toten Ork keine Spur. Enttäuscht ließ sich Thorin auf einem Baumstumpf nieder. Er war verwirrt. Wieso war er enttäuscht? Was hatte er sich erhofft? Etwa, dass es kein Traum sondern Wirklichkeit gewesen wäre? Thorin schüttelte den Kopf, um diese lästigen Gedanken loszuwerden. Er musste sich jetzt auf anderes konzentrieren, auf die Rückeroberung des Erebors zum Beispiel. Er schloss die Augen. Es war eindeutig zu früh für all die Aufregung.

Ein sanfter Windhauch fuhr durch sein Haar und klang wie Singsang in seinen Ohren. Wie elbischer Singsang um genau zu sein. Legolas!? Sofort war Thorin wieder auf den Füßen. Er drehte sich in die Richtung, aus der der Wind gekommen war. Doch da war nur ein Baum.

Thorin wollte schon über seine eigene Dummheit lachen, als er plötzlich etwas sah. Was? Nein, das konnte nicht sein!

Er ging näher zum Baum und fuhr mit seinen Fingern darüber. Ein Loch. Ein ziemlich kleines Loch. Auf keinen Fall natürlich. Eher von einer Waffe, einem Pfeil zum Beispiel. Unwillkürlich musste Thorin lächeln.

„Hannon le, ernil nín. Danke, mein Prinz.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ani144
2018-04-20T08:01:50+00:00 20.04.2018 10:01
Die Geschichte ist dir bis auf ein paar kleine Schnitzer super gelungen. Ich würde mich ebenfalls über mehr freuen. :)
LG Ani
Von:  Yanara126
2015-02-01T14:30:09+00:00 01.02.2015 15:30
Cool! O.O Wird es davon eine Fortsetzung geben?
LG Yanara


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