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Symphonie - Faye (1)

von

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1. Die Symphonie des Lebens und der Welt

1. Die Symphonie des Lebens und der Welt
 

Meine Kopfhörer auf den Ohren hörte ich einen meiner absoluten Lieblingssongs. Ich genoss die sanfte Melodie und vollführte meine Schritte beinahe schon tänzerisch durch die vollen Straßen mit den vielen bunten Schildern und Fenstern der verschiedenen Geschäfte. Ich war auf dem Weg nach Hause. Die Schule war aus und ich wollte schnell meine Hausaufgaben machen, damit ich danach noch in die Stadt konnte, um meine Freunde zu treffen. Mein Vater war sehr streng und verlangte von mir, dass ich stets gute Noten mit nach Hause brachte. War es mal zu schlecht seiner Ansicht nach, dann durfte ich tagelang nicht nach draußen, außer zur Schule, und musste durchgehend lernen. Mittlerweile schaffte ich es eigentlich immer in den Top 5 der Schule zu sein, dennoch nervte es mich sehr, dass ich immerzu so angestrengt lernen musste. Viel lieber hatte ich die Momente, in denen ich meine Ruhe hatte und die wunderschönen Klänge meiner Musik genießen konnte.
 

Schon im Kindesalter hatte ich ein großes Interesse für Musik gezeigt. Dank dem Ehrgeiz meines Vaters konnte ich sogar Klavierstunden nehmen! Der einzige Vorteil, den sein strenges Verhalten hatte würde ich sagen...

Noch immer hatte ich einmal in der Woche Unterricht bei einer der besten Musikerinnen der ganzen Kansai-Region. Ihr Name war Miss Rachel und sie war fast noch strenger als mein Vater. Trotzdem schätzte ich die Möglichkeit auf den schwarzen und weißen Tasten dieses perfekten Instruments spielen zu können. Und allzu schlecht war ich auch nicht, auch wenn Miss Rachel mich hin und wieder noch zurechtweisen musste, weil ich mich nicht an die Noten hielt, sondern einfach drauf los spielte. Ohne diese nervigen Noten mochte ich die Musik viel lieber. In meinem Kopf hatte ich immer irgendeine Melodie. Für mich ergab beinahe jeder Ton, jeder Beat, den ich hörte eine neue Melodie. Sei es der Lärm der beschäftigten Straßen, das Tippen einer Computertastatur oder der Herzschlag eines Menschen. Es war alles Musik in meinen Ohren. Die Symphonie des Lebens und der Welt, wie ich fand.
 

Ich schloss die Haustür auf und legte meine Schuhe und Jacke ab. Im Wohnzimmer begrüßte ich meine Eltern, welche gerade im Fernsehen die Nachrichten in der Mittagsschau schauten.

„Wie war die Schule? Ihr habt doch sicher die Ergebnisse der letzten Arbeit zurückbekommen!“ Ich öffnete meinen Rucksack und kramte einen Zettel mit den Ergebnissen der letzten Klausur heraus. Sauber und ordentlich war dort die volle Punktzahl in jedem erforderten Bereich niedergeschrieben worden. Ich reichte meinem Vater das Papier und sein Blick glitt prüfend darüber. Kurz darauf nickte er und gab es mir zurück.

„Gut gemacht! Wann schreibt ihr die nächste Arbeit?“

„Nächste Woche Montag Mathematik und am Mittwoch Physik.“, erwiderte ich fachlich. Wieder nickte er.

„Streng dich an!“ Was anderes hatte ich nicht von ihm erwartet. Nur ein strenges und bestimmtes 'Streng dich an!'.

„Natürlich, Vater!“ Damit machte ich mich auf in mein Zimmer und suchte mir die Hausaufgaben raus, die ich heute aufbekommen hatte. Ich löste die Aufgaben in Mathe und übersetzte den Text in Englisch. Für Musik, mein Lieblingsfach neben Physik, analysierte ich die Geschichte des Barockzeitalters und für Physik sah ich mir noch einmal die Notizen der letzten Woche an, damit ich auf die Klausur in der nächsten Woche vorbereitet war. Physik war zusammen mit Musik eine Leidenschaft meinerseits. Wie die verschiedenen Kräfte zusammenwirkten und wie sich alles zusammensetzte. Die ganzen Maschinen, die die Menschen erfunden hatten. Einmal hatte ich meinen Laptop auseinandergenommen, um das Innere genau anzuschauen und darüber eine Projektarbeit geschrieben. Die beste Arbeit der Klasse, wie sich am Ende herausstellte. Und das wieder zusammenbasteln des Gerätes machte mir unheimlich viel Spaß. Es war wie ein Puzzle mit tausenden von kleinen Einzelteilen, die in der richtigen Position zusammengefügt werden mussten.
 

Nach den ganzen Hausaufgaben war es Nachmittag und ich holte mir schnell die Erlaubnis meiner Eltern noch in die Stadt gehen zu dürfen und schon sammelte ich meine Sachen zusammen. Eine Tasche mit etwas Werkzeug und meinen MP3-Player mit meinen Kopfhörern. Hastig schnappte ich mir noch eine Jacke, zog meine Turnschuhe an und weg war ich.
 

Ich lief eine beliebte Einkaufsstraße in der Stadt entlang. Der Beat, der nun etwas schnelleren, härteren Musik, klang in meinen Ohren und wieder schritt ich tänzerisch durch die Menge. Hier und da sahen mich einige Passanten irritiert an, doch ich ignorierte ihre Blicke und hüpfte überglücklich weiter. Ich war auf dem Weg zu meinen Freunden. Ich kannte zwei von ihnen aus der Schule, die anderen fünf waren etwas älter als wir. Sie hatten ein AT-Team gegründet, als sie noch selbst in der High School waren. Bei ihnen übte ich ein weiteres Hobby von mir aus, das Basteln an ATs. Ich besah mir die Air Trek's der Storm Rider und reparierte oder verbesserte sie nach belieben. Es war wie einen Computer auseinander- und zusammenbauen. Die Technik der ATs faszinierte mich und der Sound, wenn ein Storm Rider mit ihnen fuhr, war meist wunderschön. So verbanden ATs meine beiden größten Leidenschaften, Musik und Physik. Kurz gesagt: Ich war ein Tuner! Leider konnte ich nicht oft zu meinen Freunden, denn wie ich schon erwähnt hatte war mein Vater sehr streng und hielt mich oft genug Zuhause. Deshalb genoss ich jeden Moment, den ich bei meinen Freunden verbringen konnte.
 

Vor einem Café blieb ich stehen. Es war eines der wenigen Maidcafé's der Gegend, es nannte sich 'LovelyCake'. Neben dem Eingang ging eine Treppe ins obere Stockwerk ab. Diese führte zu der Wohnung unseres Anführers, welche gleichzeitig als unser Hauptquartier fungierte. Ich klopfte und prompt wurde die Tür geöffnet und ein breit grinsender Shin stand vor mir. Er war einer der älteren Storm Rider, 24 Jahre alt, und hatte orange Haare und graue Augen. Er war der Verrückteste und Fröhlichste der Truppe. Er versuchte immer jeden zum Lachen zu bringen. Ich nahm meine Kopfhörer ab und strahlte ebenso fröhlich zurück. Das letzte Mal war ich vor einer Woche hier gewesen.
 

„Faye! Da bist du ja endlich! Ich hab dich schon soooo sehr vermisst!“ Er warf seine Arme um mich und drückte mich fest an sich.

„Kei..ne...Luft...“, brachte ich geradeso hervor. Sofort ließ er mich wieder los und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Sorry, Faye! Hehe...“ ich lächelte ihn an.

„Schon vergessen! Ich hab euch auch vermisst!“ Shin trat zur Seite und ich lief an ihm vorbei. Im Wohnzimmer war das gesamte Team, neben mir, von sieben Mitgliedern versammelt.

„Faye!“, rief ein schwarzhaariges Mädchen sogleich aus. Mai. Sie winkte mich zu sich und ich schritt, um die am Boden liegenden und sitzenden Personen herum, zu ihr.

„Ja?“

„Kannst du mir mal helfen? Ich habe versucht bei meinen ATs was zu reparieren, die hören sich so schleifend an, wenn ich schneller werde, aber irgendwie funktioniert das nicht so richtig...“ Sie zeigte auf die Einzelteile ihrer ATs, welche auf dem Wohnzimmertisch vor ihr verteilt lagen. Ich lächelte sie an und nickte, dann setzte ich mich zu ihr und besah mir die Teile genau.

„Und?“

„Hmm, also ich würde sagen, dass eines der Metallteile verrückt ist und somit an den Rädern schleift, wenn sie zu schnell drehen, dann kann das ein seltsames Geräusch ergeben. Hattet ihr vor kurzem ein Battle?“ Diese Verstellung ihrer ATs war nicht normal, sie musste definitiv durch etwas wie ein Battle oder zu hartes Training hervorgerufen worden sein. Aber Rin und Keito hatten mir gar nichts davon erzählt. Das verwunderte mich etwas...
 

„Ähm...also...“ Mai druckste umher, bis sie plötzlich strahlend mit der Wahrheit herausplatzte. „Wir haben es in die C-Klasse geschafft!“

„Was? Wirklich? Das ist ja super!“ Ich freute mich mit ihr. Auch der Rest der Leute im Raum hatte ein fröhliches oder auch stolzes Gesicht aufgesetzt. „Aber warum hat mir das keiner gesagt?“ Fragte ich in den Raum und sah meine Kameraden fragend an. „Rin? Keito?“ Die Beiden sahen beschämt, und Rin sogar verschüchtert, zur Seite und sagten nichts.
 

„Faye, es gibt da etwas, was du wissen solltest...“ Ich sah auf, in die Augen des Anführers des Teams, Kentarou. Er wirkte unsicher. Was sollte ihn in Bezug auf mich unsicher machen? „Wir, also 'The Conquerers', haben es nicht nur geschafft nun als C-Klasse Team bezeichnet zu werden, sondern wir haben auch ein A-Klasse Team herausgefordert, um direkt noch weiter aufzusteigen!“ Sein Blick lag abwartend und nervös auf mir.

„Wen genau habt ihr herausgefordert?“ Mein Gesichtsausdruck war neutral. Mein Körper war angespannt. Was hatten sie getan?

„Die Tridents.“ Ich überlegte, der Name sagte mir definitiv etwas! Da ging mir ein Licht auf.

„Seid ihr verrückt?!“, schrie ich sie an und sprang dabei vom Boden auf. „Das ist das Team von Yoshitsune, dem Rumble King!?“

„Das wissen wir auch! Was denkst du, warum wir sie herausgefordert haben?! Mit einem Sieg über sie werden wir sofort aufsteigen und verdienen gleichzeitig den Respekt vieler anderer Teams! Das ist die ideale Möglichkeit für uns!“, mischte sich nun auch Mickey, der Second-in-Command, ein. Er sagte seine Worte fest und entschlossen. Er glaubte wirklich an einen Sieg? Das stimmte mich nachdenklich.
 

„Und ihr glaubt echt, dass ihr eine Chance habt? Ich meine, die sind echt verdammt stark!“, meinte ich nun etwas leiser als zuvor.

„Natürlich! Wir haben doch dich! Der beste Tuner der Welt!“, rief Shin dazu und ich wurde rot und fummelte unsicher mit meinen Fingern an meiner Halskette rum. Sie hatte die Form einer kleinen Fee mit Flügeln. Ein Geschenk vom Team als ich ihnen beigetreten war.

„Bist du sauer auf uns?“, fragte nun die schüchterne Stimme meiner Schulfreundin, Rin. Ihren Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten.

„Nein, also,“ Ich sah jedem einmal in die Augen. „Ich glaube an unser Team, an euch!“ Meine Stimme war nun fest und bestimmt. Sie waren stark und hatten es sogar geschafft in eine höhere Klasse aufzusteigen vor kurzem. Sie würden es sicher schaffen!

„Na dann kann ja nichts mehr schief gehen!“ Der Enthusiasmus von Shin war echt nicht zu übertreffen. Er hatte die Fäuste siegessicher in die Luft gehoben und grinste wieder einmal breit vor sich hin. Bei dem Anblick musste ich kichern. Er war echt verrückt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-11-03T19:22:26+00:00 03.11.2014 20:22
Ein tolles Kapitel *-*


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