Zum Inhalt der Seite

Peaks

Wir Haben Es Immer Auf Die Spitze Getrieben
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Ihr Lieben,

Es gibt wieder ein neues (eher kurzes) Kapi von 'Peaks', damit die Durststrecke nicht allzu lang wird. Kann ich euch ja nicht antun :). An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an alle, die fleißig Kommis da gelassen haben und/oder die Story sogar zu ihren Favos zählen lassen. Das ermutigt mich sehr.

LG Akinara
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kingpin Reunion - Wiedersehen

So geräuschlos wie er nur konnte, schlich der Feuerfarbene in das Zimmer der Kleinen. Sie schlief nach wie vor. Die Wunde schlauchte, die verdammten Narkotika auch. Er würde sie morgen probehalber ein wenig reduzieren. Glaubte ohnehin, dass sie stark genug war, selbst mit nur ein Viertel der Dosis zurecht zu kommen. Wenn er da mal ein paar Pillen wegließ, würde es seinem Mädchen sicher besser gehen.

Liebevoll sah er auf das ruhende Gesicht hinab. Es war so friedlich, so sanft und verletzlich. Zart und blass, eine Schönheit, die nur sein war. Nun endlich wieder, schließlich für immer. Ein letzter, schwacher Hauch in ihre Richtung, ein letztes trunkenes
 

„Schlaf gut, Engel“, bevor er sich so leise wie möglich zurück zog und in sein eigenes Zimmer zurück kehrte.
 

Eigentlich hasste er es, was sein Körper jetzt von ihm verlangte. Fand es so unpassend und lästig nach dem Abend, den er nur mit Solekk und seinem besten Freund geteilt hatte. Doch was sollte er tun? Hatte keine Wahl, keine Alternative. Der Ausweg für sein Problem war leicht, und trotz dass er das Mädchen an Bord hatte, derzeit auch die einzige Lösung.

Seufzend streifte er sich seine Hose ab und ließ sich auf das Bett sinken. Er mochte es nicht, es sich selbst machen zu müssen. Zwei Jahre hatte er das durchgehalten und seine Not lag nun endlich in den letzten Zügen. Bald war die Kleine wieder für ihn da, auch was diese Belange anging. Bald.

Hoffentlich nur noch ein Mal war es seine eigene Pflicht. Er hätte das Gespräch über Solekk vielleicht vermeiden sollen, doch nun war es zu spät...Ach, verdammt...

Missmutig, aber sich seiner Sache sehr bewusst legte Kid hoffentlich zum letzten Mal die eigenen Finger um sein bestes Stück. Nicht, dass es ihn nicht auch zum Höhepunkt brachte, doch es war so viel schlechter. Nicht zu vergleichen mit dem Gefühl, die Kleine zu nehmen. Nicht im Entferntesten so schön wie ihr Schoß, wie ihre Enge, weich, tief, feucht...Das waren die Gedanken, die er brauchte, während seine Not gedrungene Hand auf und ab wanderte. Die Erinnerung an sie, an alles, was er in ihr spürte, waren seine Rettung gewesen in dieser 'Trockenzeit'. Er schämte sich nur begrenzt, selbst Hand angelegt zu haben, viel eher würde er ihr stolz erzählen können, stets treu gewesen zu sein. Sie würde ihn entschädigen für die Jahre der Handarbeit, da war er sich sicher. Und er würde sich nicht irren. Schnell hatte er sich des momentanen Drucks entledigt und die Reste beseitigt, dann ließ er sich erschöpft und nach wie vor betrunken auf die Laken sinken. So und nun gib Ruhe, Gehirn, forderte er stumm. Lass mich schlummern in Frieden, ich hab' keine Kraft mehr.

Gute Nacht, schwarze Welt.

Gute Nacht, Realität.

In meinen Träumen ist sie neben mir.
 

Und morgen reduziere ich ihre Narkotika, damit sie endlich wieder unter den Lebenden weilt.
 

~

Nach einigen Tagen ging es mir deutlich besser, so gut, dass ich mich zum ersten Mal aus dem Bett in meinem Zimmer wagen wollte. Es war, wie ich bald erkannte hatte, tatsächlich die kleine Kammer, die ich seit meiner ersten Begegnung mit der mittlerweile vertrauten Devil bewohnte. Der winzige Raum ohne Fenster und Mobiliar außer Bett und Schrank, nach wie vor genug für mich und mit einem gewissen Gefühl der Heimat behaftet. Genießerisch sog ich Luft ein, den Geruch des Holzes und dieses Schiffes. Es war wunderbar, wieder hier zu sein.

Ein kleines Stechen im Bauch erinnerte mich an meine Verletzung und ich zog mein Top hoch, um die Narbe ansehen zu können. Selbst in der Düsternis des Zimmers war der dunkle Streifen deutlich zu erkennen, der kurz unter meiner Brust ansetzte und sich hinab bis fast zum Bauchnabel zog. Ich spürte auch eine wulstige Erhebung, als ich mit dem Finger über die Stelle fühlte, aber gut ging mir es trotzdem einigermaßen. Das lag mit großer Wahrscheinlichkeit hauptsächlich an den Schmerzmitteln, die ich nach wie vor einnahm. Sie leisteten vermutlich hervorragende Dienste, auch wenn ich ihre Wirkung nicht so bewusst wahrnahm wie es bei Alkohol oder Rauch der Fall war. Ich kam mir kaum benebelt vor, nur erleichtert und zufrieden.

Prüfend schaute an mir hinab und stellte fest, dass ich ausreichend bekleidet war für meinen ersten Spaziergang an Deck der Lascivious Devil nach so langer Zeit. Es juckte mich schon in den Fingern, in den Füßen und ich wollte keine Sekunde länger warten.

Locker stieß ich die Tür auf und blinzelte in die Sonne, die mit ihrem gleißenden Licht den gesamten Gang des Roofs erleuchtete. Herrlich, einfach nur herrlich. Was anderes fiel mir dafür nicht ein.
 

Noch etwas wacklig betrat ich dann das Hauptdeck und es war schöner als in jedem meiner Träume in den vergangenen zwei Jahren. Heller Stein warf das strahlende Funkeln vom Himmel zurück, das Meer glitzerte neben der Reling und wiegte den Schoner sanft im Wellengang. Es herrschte geschäftiges Treiben, es wurde geputzt, gewerkelt und Ausschau gehalten. Wunderbarer, sicherer Alltag. Während ich so dastand und mir neben der Naht noch ein Loch in den Bauch freute, hallte eine Stimme hinüber:
 

„Hey, Solekk. Da bist ja. Schön, dich wieder zu sehen.“, winkte Heat und grinste sein Zombie-Grinsen.
 

Ich lachte fröhlich und ging zu ihm.
 

„Ebenso.“, meinte ich und umarmte ihn kurz. Auch er war mein Bruder und ich pflegte eine Verbindung zu ihm. Sie war nicht zu vergleichen mit meinen Gefühlen für Killer oder sogar Kid, aber doch wichtig.
 

„Es hat dich wohl ganz schön erwischt.“, ließ der große Mann mit dem blassblauen Haar verlauten und musterte mich kurz von oben bis unten. Ich spielte die Erstaunte.
 

„Wieso, seh' ich so furchtbar aus?“
 

Demonstrativ betrachtete ich mich und meine Klamotten kurz.
 

„Nein“, lachte der Andere. „Das mein' ich doch nicht. Du warst nur solange in der Kabine. 'Ne ganze Woche bist du schon wieder hier und offenbar erst jetzt wieder einigermaßen bei Kräften. Da muss dir schon sehr zugesetzt worden sein.“
 

Ich blendete die bruchstückhaften Erinnerungen an schmerzvolles Erwachen in der Finsternis meines Zimmers gekonnt aus und erwiderte lieber lächelnd:
 

„Ja, war nicht so ohne. Aber jetzt hab' ich's hinter mir und bin wieder voll für euch da.“
 

„Super. Freut mich.“, der Ältere klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und widmete sich dann wieder seiner wie auch immer gearteten Tätigkeit. Ich setzte meinen Rundgang auf dem Schiff fort und lugte in die Kombüse.
 

„Hey, Toad“, grüßte ich den Koch freudig.
 

„Süße, Hey. Wie geht’s dir?“
 

Augenblicklich ließ er den Kochlöffel sinken, mit dem er eben noch enthusiastisch in der wohl anstehenden Mahlzeit gerührt hatte und kam zu mir herüber. Drückte mich herzlich und vernahm meine beruhigende Antwort.
 

„Alles okay. Und bei dir? Wie ist es dir ergangen in den letzten zwei Jahren?“
 

Der Koch wiegelte ab.
 

„Ach, war nicht immer einfach, aber wir haben's ja trotzdem geschafft. Es wird besser werden, jetzt wo du wieder hier bist.“
 

„Wie meinst du das?“, fragte ich überrascht und schaute ihn neugierig an.
 

„Na, du wirst die Stimmung an Bord gewaltig heben, Süße. Wir werden alle mal wieder aufatmen können.“
 

Viele Gedanken schossen mir in diesem Augenblick durch den Kopf. Es war hier wohl echt mies gewesen, während ich weg war. Oh je. Es schmeichelte mir keineswegs zu wissen, dass die Anderen ohne mich eine harte Zeit verbracht hatten und den Grund für die Missstimmung konnte ich mir auch schnell denken: Ein schlecht gelaunter Captain.
 

„Hat Kid es euch so schwer gemacht?“, hakte ich besorgt und ein wenig schuldbewusst nach. Immerhin lag es ja nur an mir, dass der Rote seine negativen Gefühle offensichtlich an der Crew ausgelassen hatte.
 

„'Schwer' ist gar kein Ausdruck. Er hat uns regelrecht fertig gemacht und das jeden Tag. Aber wer bin ich hier rum zu jammern?“, meinte der Smutje schulterzuckend und ging wieder hinüber zum Herd.
 

„Na, das ist ja jetzt glücklicherweise vorbei, nicht wahr?“
 

„Jep. Dank dir.“ Er lächelte.
 

„Lass uns 'ne Party schmeißen.“, schlug ich impulsiv vor. Mir stand der Sinn danach, meine Rückkehr angemessen zu feiern.
 

„Wie, heute?“, fragte mein Gegenüber verdutzt.
 

„Wenn du es hinkriegst...“
 

„War das soeben eine Herausforderung? Hehe, alles für die Reunion würd' ich mal sagen. Ich geb' mir Mühe.“, meinte der Mann in der fleckigen Schürze noch und wandte sich dann motiviert ab.
 

Wow, die Mannschaft schien irgendwie ziemlich große Hoffnung und Verantwortung in mich zu legen. Augenscheinlich stand und fiel mit mir der Frieden auf diesem Schiff. Ich schluckte und verabschiedete mich von Toad. War ich denn wirklich in der Lage, den Alltag auf dem Meer so zu beeinflussen? Hing die Laune des Captains denn einzig an mir? Verflucht, ich wollte, konnte jetzt keine Sekunde länger warten. Musste ihn sehen. Ihn endlich wiedersehen. Bewusst und echt, nicht so verklärt und verträumt wie in jener Finsternis, als ich begriff, wo und mit wem ich war. Nein, jetzt wirklich und ganz. Kid, wo bist du? Eine Frage, die ich mir in den zwei Jahren oft gestellt hatte und die zum ersten Mal beantwortbar war. Ungeduldig stürmte ich an Deck zurück und wollte auf Kids Kajüte zu steuern, als er mir zuvor kam.
 

„Hey, Kleine.“
 

Nur zwei Worte in meinem Rücken, die ich von ihm vernahm, doch sie raubten mir Atem und Sinn. Nur noch ein Gedanke blieb:
 

Zu ihm. Schnell.
 

Taub und blind fuhr ich herum und folgte meinen Instinkten, die nach ihm drängten.

Stand schließlich atemlos vor ihm, der auf dem Achterdeck gewesen war und starrte ihn ungläubig an. Es fiel mir schwer, zu begreifen, dass er tatsächlich wieder in meiner Nähe war. Er sah so anders aus als früher.
 

Klar, das charakteristische Rot seines Haars war geblieben, doch es war länger und lockerer. In seinem Gesicht fehlte die Bemalung, die ihn einst ausgezeichnet hatte und stattdessen war es kantiger, männlicher geworden. Auch an seinem Körper hatte die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Ich schnappte nach Luft, als ich feststellen musste, dass ihm der linke Arm fehlte. An seiner statt besaß er ein der menschlichen Anatomie nachempfundenes Metallgebilde, das ihn der Sonne glänzte. Ich schluckte und registrierte weitere Narben. Sie zogen sich von seinem Gesicht über den Hals bis unter die Brust hinab und muteten wie Male an, die von riesigen Klauen oder einer breiten Klinge verursacht worden waren. Mein Blick blieb dort auf seiner Brust ruhen und selbst in all der Hektik fiel mir auf, wie viel muskulöser er geworden war. Nicht mehr gewachsen in der Höhe, wohl aber in der Breite, er wirkte nur noch Respekt einflößender als zuvor. Die Neue Welt hatte einen anderen aus ihm gemacht. Mit seinem Körper hatte sich auch sein Kleidungsstil verändert. Er trug keinen Waffengurt mehr, die Hose war eher in dezenten, dunklen Farben gehalten und der Mantel war links und rechts von Aufschlag mit je zwei großen, goldenen Stacheln besetzt. Insgesamt verschlug sein Anblick mir die Stimme.
 

„...Kid“, stieß ich schwach hervor, ehe ich in mir zusammen sank und einzig von seinen starken Armen gehalten wurde. Schwarz wurde es vor meinen Augen und ich konnte nur fühlen, was sich unter meinen Fingern befand.
 

Ein bisschen Pelz, daneben endlich Haut, diese eine Haut, die sich von allen anderen unterschied.

Weil sie mein war, weil ich sie so gut kannte. Seine Haut. Ach, Kid.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HathorCat
2014-11-25T18:43:57+00:00 25.11.2014 19:43
hachja, es hat sich wirklich gelohnt, erst nach der fahrschule das kapi zu lesen^^

wenigstens hat solekk ihren kid endlich live und in farbe gesehen.. wobei auch nur kurz.. wenn sie gleich wieder ohnmächig geworden ist..

hm, da bin ich ja mal gespannt, wie lange die beiden noch warten können..

bzw hat sie auch ihre kräfte weiter entwickelt? :)
Antwort von:  Akinara
26.11.2014 01:57
Hey, HathorCat,
warten womit? Ihre Kräfte hat sie weiter entwickelt, das wird aber erst später rauskommen. Derzeit ist ein weiteres Kapi im Upload. Plane ein neues Lemon-Chapter (nächteres wird allerdings nur Vorgeplänkel dafür sein). Hoffe, du und meine restliche Leserschaft genießt es trotzdem, ich gebe mir Mühe. LG die Aki
Antwort von:  HathorCat
26.11.2014 17:26
naja, wie lange die beiden noch die finger voneinander lassen können, aber du hast mir (uns) ja eine aussicht beschert :)
und du bist so ein fleißiges bienchen, das schon wieder ein kapi im upload ist, ist der wahnsinn! ♥


Zurück